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Willi am Buffet

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22.05.2008
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Willi am Buffet

Willi am Buffet

Nach ihrer England-Reise treffe ich mich mit meiner Freundin zu einem Café. Es gibt allerhand zu schnattern, da ich selbst vor Jahren in London war. Wir kommen ins Schwelgen: „Fandest du die Stadt auch so riesig?“ „Ja, Blasen hab ich mir gelaufen …der Tower, wie er sich majestätisch über die Themse spannt-„ ….“ja, und die vielen vielen schwarzen Taxis, wo man jederzeit zusteigen konnte“ …“und der Kaufrausch in der Oxfordstreet und das Wegdewood-Geschirr bei Harrods“ wir plappern und plappern, die Zeit verrinnt und dann beginnt meine Freundin von ihren Galeriebesuchen zu schwärmen, tolle Bilder habe sie gesehen, und eines habe ihr ganz besonders gefallen, das auch ideal in ihre Wohnung passen würde. „Es heißt Willi am Buffet“ sagt sie, „ich muss mir unbedingt eins besorgen, ich werde morgen die Galerien in der Stadt abklappern, magst nicht mitgehen?“ Weniger das Kunstverständnis als die Neugier lassen mich zustimmen und so starten wir am nächsten Tag mit unseren ein- und zweijährigen Sprösslingen im Kinderwagen zu einer Galerierundreise. Als wir die erste Galerie betreten, kommt ein dienstbeflissener Angestellter, schaut uns an und sagt, dass die annoncierte Putzstelle bereits vergeben sei. Meine Freundin und ich schauen uns an und denken irgendwie das Gleiche: offensichtlich passt unser Outfit nicht in dieses Etablissement und lässt nicht erkennen, dass wir uns für ein besonderes Bild interessieren. Wir klären den Irrtum auf und fragen nach „Willi am Buffet“. Der Angestellte verneint, sagt, davon habe er noch nie gehört, wir sollen unser Glück mal in einer anderen Galerie versuchen.
Jetzt wird unser Jüngster schon quengelig. Meine Freundin hebt ihn aus dem Wagen, was dieser mit einem fetten Rülpser quittiert, leider fördert dieser auch einen dicken Schwall saurer Milch zutage, die nun wie zähflüssige Lava am Rückenteil ihres Shirts hinunter rinnt. Sie drückt mir den Kleinen in die Hand, da kommt die zweite Ladung und füllt mein Dekollete. Der Kindertee aus der Flasche wird als Wasserersatz zum Säubern ihrer Rückfront und meiner Vorderansicht verwendet. Wir überlegen, ob wir umkehren oder weitersuchen. Wir wollen nicht aufgeben und trotz der leicht säuerlichen Aura ums uns rum, betreten wir die zweite Galerie. Leider verneint man auch hier und wir werden auf eine besondere Bilderausstellung aufmerksam gemacht, wo wir eventuell finden könnten, was wir suchen.
Als wir dort ankommen, hat sich ein weiterer Duft zu unserer Runde gesellt, der Junior hat die Windel voll. „Also gut, unser letzter Versuch, und dann schauen wir, dass wir nach Hause kommen!“ Ein freundlicher, engagierter junger Mann, der offensichtlich hier den Überblick hat, verneint ebenfalls, als wir ihn nach „Willi am Buffet“ fragen, er rümpft leicht die Nase um gleich drauf drei Schritte zurück zu weichen. Offensichtlich hat sich unsere Duftaura erheblich ausgebreitet. Plötzlich schreit meine Freundin auf: „Da, da, schau hin, dort, das dort, das meine ich. Das ist „Willi am Buffet“. In diesem Stil hab ich eines in London gesehen. Schau nur, diese sanften Farben, diese Landschaft. Ist das nicht wunderschön?“
„Aber“, sag ich, „irgendwie versteh ich den Sinn nicht, wieso das Bild „Willi am Buffet“ heißt! Und wieso heißt jedes Bild gleich?“
Der junge Mann schaut uns amüsiert an, sofort erkennend, dass er es mit zwei Kunstbanausen zu tun hat und flötet:
„Meine Damen, ich glaube, Sie unterliegen einem schweren Irrtum. Das Bild heißt nicht „Willi am Buffet“, sondern der Maler heißt „William Buffett“.
Meine Freundin hat inzwischen Bilder von William Buffett an ihren Wänden, aber sie hat sie nicht in den von uns besuchten Galerien gekauft. Sie hat gemeint, sie geht dort erst wieder hin, wenn sie so viele Falten hat, dass ein Wiedererkennen unmöglich ist.

 
Zuletzt bearbeitet:

Salve gertimuennich,

die Pointe war von Anfang an klar, auch der ungefähre Verlauf der Geschichte; trotzdem ein kurzweilig geschriebenes Alltagsschmankerl. Aber für Humor nicht genug.

Gruß, Pardus

 

Hey gertimuennich,

mach bitte Absätze beimWechsel der wörtlichen Rede und bessere unbedingt die Fehler aus. Besonders im ersten Viertel liest es sich grausig.

Ansonsten kann ich leider nicht viel positves sagen. Mir hats nicht gefallen. Das ist arg bemüht, holpert vor sich her und endet in einer müden Pointe, die von Anfang an klar war.

grüßlichst
weltenläufer

 

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