Hallo @Corwin,
ich hab den Titel jetzt tatsächlich mal rausgenommen und hoffe, es geht sich so aus. Danke dir!
@Habentus
Ich hab mir deine vielen offenen Fragen zum Verlauf insofern zu Herzen genommen, als dass ich diese Rückschau komplett gelöscht habe, denn eigentlich geht es mir um diesen Moment/Vormittag und ich will diesen Raum mit Fragen (aber was ist mit ihren Freunden und wie ist das denn so schnell gegangen usw) gar nicht möblieren ...
Hey Henry @H. Kopper
auch dir danke für deinen Kommentar.
Leider ist das für mich auch das Problem: der Text enthüllt wirklich alles und nimmt dem an sich spannenden Thema alles an Spannung. Ich finde, du gehst viel zu beflissen mit dem Stoff um, sodass er zumindest mich emotional überhaupt nicht erreicht.
Ja, find ich schwierig. Das mit dem beflissen hätte ich so nicht ausgedrückt, aber ich selbst hatte auch zwischendurch den Gedanken, dass es zu glatt ist, zu wenig gebrochen. Andererseits, ist es schon so, dass man natürlich _in_ der Panikattacke bei der Panik ist und eigentlich nirgendwo sonst, außerhalb der Panikattacke aber schon normal denken kann und geordnet ist. Vielleicht meinst du aber auch, dass der Text zu wenig überraschend ist, wobei Überraschung auch wirklich nicht das Ziel war. Vielleicht ist das, was du meinst, wenn du sagst, dass der Text für dich alles enthüllt, ja, keine Ahnung. Damit kann ich wohl einfach nicht so viel anfangen, weil ich nicht weiß, was du gerne verhüllt hättest (etwas zu verhüllen ist erst mal nicht so mein Ding, was vielleicht, aber vielleicht auch nicht bedeutet, dass wir hier einfach zwei verschiedene Perspektiven haben) - aber vielleicht bezieht sich das auch hauptsächlich auf den Begriff Agoraphobie, der das ganze natürlich in einen therapeutischen, weniger literarischen Mantel kleidet.
Surreale Elemente müssen reale Reaktionen auslösen, damit man sie nicht schnell als surreale Zierde abqualifiziert. In Ansätzen erscheint deine Hexe als so ein reales Subjekt, zum Beispiel hier am Anfang:
Ich würde nicht sagen, dass die Hexe ein surreales Element ist (zumindest nicht, wenn ich surreal als etwas verstehe, dass nicht in der Alltagslogik oder der Physik verhaftet ist, wie beispielsweise Kafkas Verwandlung, er verwandelt sich. Punkt.) und dir ja auch "sonnenklar" ist, dass sie für Angst steht, die personifizierte Angst ist. Klar, wird das so im Text nicht explizit erwähnt, aber mMn wird es trotz allem deutlich, das zeigen auch die anderen Kommentare, dass es am Anfang vielleicht unklar ist, aber sich dann doch klärt, niemand hat am Ende des Lesens gedacht, da ist wirklich eine Hexe in ihrer Wohnung, und vielleicht ist genau das deine Kritik oder auch dein Wunsch, dass es surrealer wäre, dass dort wirklich eine Hexe wohnte und der Begriff nicht nur benutzt würde, um die Angst zu symbolisieren. Auch wenn sie am Anfang wie ein reales Subjekt erscheint, ist sie halt keines - und soll auch keines werden. Es ist ein Alltagstext, in dem es um Angst und Agoraphobie geht, er ist eine kleine Momentaufnahme, es ist kein Seltsam-Text, kein surrealer Text.
Ok, es geht nicht um eine Person im Griff einer Hexe, sondern um ein "Alltagsproblem" – die Hexe wird das symbolisieren.
Genau! Ich weiß aber, dass ich diese Lesart bzw mögliche Enttäuschung mit meinem Einstieg provoziere.
Später machst du es noch schlimmer, indem die Story vollends auf einem therapeutischen Teppich landet:
Den therapeutischen Teppich habe ich versucht, durch den Text hindurch zu reduzieren, aber es bleibt eben ein Text über Agoraphobie. Das mag für dich langweilig sein, aber das kann bzw will ich auch nicht ändern.
Ich öffne den Mail-Client, klicke auf den Button „Neue E-Mail“ und schreibe: Lieber Clemens, ich möchte meine Mail von heute früh korrigieren und mich dafür entschuldigen. Ich habe nicht wegen eines Virus abgesagt, sondern wegen meiner Agoraphobie. Im Moment kann ich meine Wohnung nicht verlassen. Mir ist heute klar geworden, dass ich es allein nicht schaffe und ich werde mir Hilfe suchen.
Mir ist wichtig, dass du Bescheid weißt. Herzliche Grüße, Sarina.
Es ist zu durchsichtig, was der Text hier aussagen will: Mit der Krankheitseinsicht, der Objektivierung eines bislang rein subjektiven Gefühls wird die Hexe, die dieses subjektive Gefühl symbolisiert, geschwächt oder sogar schon vertrieben.
Hach ja, das schreibt man dann so als Kommentator, dass etwas zu durchsichtig ist, dass der Text hier etwas bestimmtes aussagen will. Was will denn der Text (bzw ich?) aussagen? Wenn ich wüsste, was du da meinst, könnte ich vielleicht sogar was darauf erwidern. Aber ich kann dir sagen, was mein Ziel war: Diese Momentaufnahme, dieser Moment in dem etwas kippt, in dem sich was ändert, in dir drinnen - wobei offen ist, wie sich dieser Moment am Ende auswirkt, na klar, gibt es dazu eine Vorgeschichte, aber ich wollte mich auf diesen Moment fokussieren, eine flash fiction. Ich habe verstanden, dass dieses "ich suche mir hilfe" sehr didaktisch wirkt, intendiert war das nicht. Mein Gedanke war eher aus Sarinas Perspektive heraus, dass man seinem Chef dann wohl signalisieren will, dass man das Problem angeht ... aber ich habe das rausgelöscht, weil ich ja gar nicht didaktisch sein will (soviel zu durchsichtig, was der Text will - manchmal erscheint es vielleicht so, ist aber gar nicht so gemeint).
Es klingt hart, aber das ist aus literarischer Sicht irgendwie nur "eine nette Idee", aber das hat keine Drastik. Ich meine, da war man ja wirklich vor über hundert Jahren schon weiter: Bei E. T. A. Hoffmann, Hanns Heinz Ewers oder Georg Büchner sind die Ängste absolut und werden eben nicht in klinische Begriffe gekleidet – dadurch wirkt das so stark.
Ich finde, wenn du so argumentierst, können wir den Laden hier dichtmachen. Ist total okay, dass du sagst, für mich ist es "nett" und mehr nicht, mir fehlt da die Drastik. Aber dass dann so abzukanzeln mit vor hundert Jahren haben das Leute schon besser gemacht - joa, sicher ist das so. Es haben sicher auch hier im Forum Leute das schon besser beschrieben als ich - aber was ist denn die Konsequenz davon? Was soll mir das sagen? Schreib nicht über etwas, was andere schon besser beschrieben haben? Damit disqualifizierst du doch jeden Übungsprozess, oder? Und genau dafür ist doch das Forum hier da, oder nicht? Um zu üben, um was auszuprobieren?
Deine Geschichte endet mit einer klaren Moral, mit dieser Krankheitseinsicht, die uns eine Lehre sein soll – so wirkt das auf mich. "Sieh her, Leser, dort liegt die Heilung!"
Das ist ein wichtiger Hinweis für mich, denn, wie bereits ausführlich beschrieben, will ich das natürlich nicht. Es soll _keine_ moralische Geschichte sein, sondern ... siehe mein Sermon oben
vor allem, weil der Umschwung überhaupt nicht durch Handlung motiviert ist. Das ist die strukturelle Enttäuschung: Die Protagonistin hat ein Problem (ihre Phobie), bekommt noch ein größeres Problem (die Präsenzpflicht), sie löst dieses Problem, hat einen Heureka-Moment und löst das zweite Problem noch einmal und das erste gleich mit.
Nee, stimmt, außer dass sie aufs Klo geht, wieder ins Bett, an den Schreibtisch, zur Tür, zum Sofa, an den Schreibtisch - gibt es ja nicht gerade viel Handlung - wie gesagt, mir gings um kleine, innere Verschiebungen. Ich denke allerdings nicht, dass sie durch diesen Moment der Einsicht (um den es mir ging, den ich herleiten wollte) gleich das Problem mit der Agoraphobie gelöst hat ...
Erzähltechnisch funktioniert das nicht, finde ich, hier wird letztlich nur von einem Tropfen erzählt, der das Fass zum Überlaufen bringt, vom Moment, in dem der Leidensdruck zu groß wird.
Genau, eine flash fiction, ein Moment. Ich nehme aber zur Kenntnis, dass das für dich nicht funktioniert, dich vielleicht auch nicht interessiert und eben auch nicht emotional erreicht.
Es wäre viel spannender, wenn sich dieser Moment aus einer Steigerung des Drucks im Text und aus Wendepunkten ableiten würde. Zum Beispiel: Sie antwortet, dass sie Kopfschmerzen hat und an diesem einen Tag nicht kann, der Chef verlegt das Gespräch auf morgen und sie kann nicht noch einmal dieselbe Ausrede bringen. Sie weiß, sie muss dahin und versucht es, aber scheitert. Sie schreibt eine andere Ausrede und wieder Erwarten kauft der Chef auch sie. Aber nur, weil er im nächsten Satz offenlegt, dass es in sofern keine Rolle spielt, als er entschieden hat, dass ab der nächsten Woche wieder volle Präsenzpflicht herrscht für alle ...
Wenn ich dich richtig verstehe, ist dir die flash fiction zu wenig, du willst mehr Geschichte, mehr Druck, mehr Aufbau und Eskalation. Mag ich auch, will ich aber in diesem Text nicht. Und wenn ich mir die Geschichte vorstellen, die du hier vorschlägst, schlafen mir, ehrlich gesagt, die Füße ein. Würdest du das echt gerne lesen?
Die Erzählerin klingt für mich einfach nicht richtig angstgetrieben, weil sie einen viel zu guten Überblick über alles hat. Sie ordnet in einer Tour die Erzählung für uns, was in meinen Augen mit einem psychischen Ausnahmezustand kollidiert. Hier ist eine Kluft zwischen Form und Inhalt.
Dazu hab ich oben ja schon was geschrieben. Ich seh das tatsächlich etwas anders und hab da wirklich, als der Text fertig war, drüber nachgedacht. Sie ist ja nicht durchgängig in einer Panikattacke ...
Habe ich ernsthaft geglaubt, ich würde daran teilnehmen? In Präsenz? Wahrscheinlich habe ich es gehofft. Aber sie wird mich nicht nach Hannover fahren lassen.
Das ist reines Tell für den Leser geschrieben, kein authentischer innerer Monolog.
Zuerst mal ist ja alles für den Leser geschrieben, aber ich stimme dir zu, dass es hier unnötig ist und habe es gelöscht.
Es ist doch Unsinn, dass sie ihm in dem Moment gerne begegnen würde. Das genaue Gegenteil ist der Fall: Sie hat Angst und versteckt sich. Warum sollte sie – sie erzählt ja im Präsens – im Moment der Angst über ein "Eigentlich" nachdenken? Der Kern eines Panikmoments ist gerade das Aussetzen von Vernunft und den Gedanken, die man eigentlich hätte.
Sehe ich auch anders. Klar, würde sie ihm gerne begegnen, aber ihre Angst lässt sie nicht. Das Öffnen der Tür führt zu Panik, die Panik zu Scham ... dann öffnet sie die Tür und die Hexe kreischt/die Panik setzt ein ...
Sie will drastisch-drängend im Präsens erzählen, im Panikmoment selbst. Aber dann lässt sie kurzerhand einen Bericht über die Ursachen während der Corona-Pandemie einfließen? Was ist das für eine Erzählsituation? – Einerseits sitzt buchstäblich eine Hexe auf ihr und würgt sie, andererseits gibt sie einen detaillierten Bericht über ihre Krankheitsgeschichte ab, in der die Hexe kein grausames Wesen mehr ist, sondern einfach ein Ereigniselement, das sie mitabspult?
Also, du liest es schon sehr anders als von mir intendiert, du liest es als ein Moment andauernder Panik ... aber die Panik flaut doch wieder ab, die Tür ist zu, Hannover ist abgesagt ... Es sitzt doch nicht 24/7 ne Hexe auf ihr drauf, die sie würgt und wo sitzt denn überhaupt "buchstäblich" eine Hexe auf ihr? Du hast doch schon selbst oben geschrieben, dass es eine Allegorie oder Psychose ist aus deiner Sicht ...
Ich finde, das liest sich irgendwie aufgesagt, also unorganisch. Ich weiß nicht genau, wie ich meinen Eindruck über solche Passagen in Worte fassen soll. Vielleicht: Die Erzählerin spricht mehr Dinge aus, als für die Handlung nötig sind. Das bekommt dadurch eben diesen beflissenen Ton, der dieser Art von "innerlichen" Texten oft anhaftet, weil einfach äußerlich eigentlich nichts von Belang passiert.
Ich glaube, das ist einfach meine Art zu schreiben. Ich versuche Figuren über ihre Wahrnehmung zu beschreiben, ich glaube, du eher über ihre Gedanken zumindest ja in deinem Challenge Text.
Hallo @Rainbow Runner,
freut mich erst mal, dass du Figurenzeichnung und Erkrankung gelungen findest. Danke für deinen Kommentar.
Für mich gab es aber ein Problem mit der Entwicklung, die deine Figur durchläuft. Das heißt nicht, dass du das hoffnungsvolle Ende kippen sollst. Aber du müsstest es subtiler vorbereiten und anders verankern.
Ich denke, da muss ich noch ein bisschen nachgrübeln. Ich kann das einerseits verstehen, andererseits hab ich natürlich genau das probiert und mir fällt jetzt so spontan erst mal nichts ein, wie ich das verbessern könnte.
Hatte da als erste Assoziation so einen unglaublich schlechten Deutschen Film über eine Studenten-WG, den ich mal vor Jahren gesehen habe
Hehe, den kenn ich nicht, sonst hätt ich den Titel vermutlich nicht gewählt.
Sie hat die Fenster gefressen, wie auch fast alles andere in meinem Leben: meine Freunde, den Sportkurs, lange Spaziergänge im Wald und meine Selbstachtung. Alles, was ich noch habe, ist mein Job.
Hier gibt es einen kritischen Punkt. Sie reflektiert. Das darf natürlich sein, ist aber für mich im Kontext nicht ganz glaubwürdig. Der Satz liest sich eher, als käme er von jemanden, der von außen auf sie blickt. Sie selbst dürfte wesentlich mehr in ihrem Tunnelblick gefangen sein.
Das hab ich auch noch entschlackt, aber ganz raus ist es nicht ...
Wieder reflektierend. Lass sie hier lieber verwirrt durch ihre Welt stolpern. Kannst ja auch das Hexenbild hier deutlich mehr beschreiben und mit ihrem Verhalten verzahnen. Diese Symbolik hat mir nämlich sehr gut gefallen.
Ich muss da wirklich überlegen.
@H. Kopper findet sie ja auch zu reflektiert. Mir fällt gerade gar nichts ein, wie ich rüberbringen soll, dass sie eben gar nicht verwirrt durch ihre Welt stolpert. Keine Ahnung, ich glaube, ich wollte (auf wirklich kurzer Strecke und vielleicht ist genau das nicht möglich) die Agoraphobie darstellen. Aber ein Mensch, in diesem Fall Sarina, ist ja mehr als seine Agoraphobie (oder was auch immer für psychische Probleme). Das Ding ist, dass sie auch überlegen soll (ich selbst interessiere mich weniger für solche inneren Monologe, darum nutze ich die im Text weniger), aber vielleicht sind diese Reflexionen zu erzählerisch, vielleicht müssten die mehr wie innere Monologe klingen, vielleicht ist das das Problem, aber ich grübel mal noch ein bisschen weiter ...
Und hier fällt sie leider komplett aus der bisherigen Rolle. Das kommt zu schnell, zu unglaubwürdig. An deiner Stelle würde ich die E-Mail am Ende lassen. Das war stark und erzählt mir als Leser ohnehin alles.
Ich kann da gar nicht so richtig was zu sagen, glaube ich, und muss den Text erst mal ne Weile sacken lassen, dann seh ich es vielleicht auch so ...
Hallo @Sturek,
danke dir fürs Lesen und Kommentieren.
Was hat die Wandlung ausgelöst? Immerhin hat sie ja schon Jahre in diesem Zustand verbracht. Ein zufällig gehörtes Lachen auf dem Flur? Der Gedanke, nie wieder nach Hannover zu fahren? Solche Gedanken muss sie vorher auch schon gehabt haben. Plötzlich hat sie genug von der Hexe? Denkbar ist das. Aber damit diese Wandlung glaubhaft im Sinn einer Geschichte wird, müsste sie sich mühsamer vollziehen und für meinen Geschmack noch etwas stärker begründet werden. Die E-Mail als Auslöser ist ja schon mal ganz brauchbar. Der Chef könnte anrufen und nachhaken? Vielleicht fällt dir noch etwas dazu ein.
Hehe, hätte ich das hier einfach oben zusammenfassend an alle schreiben können. Es stimmt wohl, dass es ein bisschen wie ein Aha-Moment wirkt, aber ich kann da im Moment gar nicht viel mehr sagen, außer, dass ich den Text diesbezüglich sacken lassen muss und vielleicht gerade den Wald vor lauter Bäumen nicht seh.
Das Buch bzw den Titel hab ich gekillt. Selbst den Kobel hab ich gegen Eichhörnchennest ausgetauscht (gehabt), aber da ich das Ding eben als Kobel kenne und benenne, kam es mir komisch vor, nicht den eigentlich korrekten Begriff zu verwenden. Im schlimmsten Fall lernt halt jemand ein neues Wort.
Hallo @Salatze,
mann, mann, mann, da muss ich mich jetzt erst mal dran gewöhnen. Jedenfalls vielen Dank dir fürs Lesen und deinen Kommentar. wach und hellwach - ja, das kam auch von jemand anderem, ich schau mal.
Das ist Kleinkram, aber mir doch irgendwo störend aufgefallen: Im Absatz vorher muss sie aufs Klo, hier als sie dann aufsteht, geht sie zum Wohnzimmer und das Klo ist vergessen. Ich will jetzt nicht unbedingt lesen, wie sie am Klo sitzt, aber das fühlte sich doch ein wenig unrund an, so als wäre einfach vergessen, dass sie aufs Klo muss.
Ich glaube, da hast du was überlesen. Sie geht vom Bett zum Klo und wieder zurück zum Bett. Sieht das Fenster, das keines ist, steht auf, schreibt die Mail.
zwischen "Astgabel" und "ein" würd ich nen Beistrich setzen
ja, das mach ich.
Ich kaufe es der Protagonistin nicht ab, dass es ihr egal ist, dass die Hexe das Buch hasst, nur weil sie erschöpft ist. Ansonsten bestimmt die Hexe ja ihr ganzes Leben – sicher auch, wenn sie erschöpft ist, so zumindest hab ich das gelesen.
Ja, da überleg ich noch mal, das hab ich auch sowieso noch aufm Kieker ...
ch finde es auch nicht zu schnell oder irgendwie eine Anleitung zum "Heilweg". Jeder, der schon mal mit psychischen Krankheiten zu kämpfen hat, weiß, dass das Eingeständnis dessen der erste Schritt hin zur Heilung ist. Allerdings fehlt mir im Text selbst zuvor noch ein wenig der Hinweis, ein zwei Gedanken in die Richtung, dass sie am Erkennen ist, dass es dieses Problem gibt. Vielleicht etwa bei der ersten Mail, als sie das mit dem Virus schreibt, schon ein Zögern, vielleicht tippt sie ja schon, vorher irgendetwas ein, nur ein paar Worte, die darauf hindeuten, löscht sie dann aber und schreibt das mit dem Virus. Das mit dem Balkon fand ich gut, wo sie die Hand hinlegt, da versucht sie ja auch schon auf den Balkon raus zu treten. Aber vielleicht noch ein wenig mehr in die Richtung "Ich muss es jemandem sagen"-hin.
Das war im Grunde meine Herausforderung bei diesem Text, diese innere Wandlung zu zeigen und zwar nachvollziehbar. Ich würde die bisherigen Kommentare so interpretieren, dass es schon mal in die richtige Richtung geht, aber noch etwas Nachbearbeitung vertragen kann. Wie schon gesagt, gerade kriege ich das nicht hin, aber mit ein bisschen Abstand bestimmt.
Hallo @Woltochinon,
vielen Dank für deinen wohlmeinenden Kommentar. Du findest also, die Mail am Ende sollte raus? Weil du es als Erläuterung liest? Als von mir als Autorin angehängte Erklärung, so: Für alle, die es noch nicht bemerkt haben: Die Figur hat eine Angsterkrankung! So, oder? Hach, hach, hach. Das will ich natürlich gar nicht, dass das so wirkt. Ich habe die Mail schon gekürzt, aber anscheinend löst bei manchen Lesern allein der Begriff Agoraphobie sowas aus (also dass das als nachträgliche Erklärung) gelesen wird. Ich dachte, es ist eine kleine Handlung, die Veränderung anzeigt, die auch aus der Story bzw Figur heraus Sinn macht. Das scheint aber nur bei manchen Leser:innen aufzugehen. Im Moment häng ich irgendwie noch dran, kann aber diese Sichtweise mit der Erklärung schon verstehen, ich grübel mal, was es sonst noch geben könnte, was die Figur _tun_ könnte, um zu zeigen, etwas hat sich bewegt und zwar nicht nur in Gedanken ...
Vielen Dank euch allen für euren Input. Wie immer sehr wertvoll und hiflreich.
Viele Grüße von Katta