Was ist neu

Ausfahrt Bockel

Challenge 1. Platz
Challenge 1. Platz

sim

Seniors
Beitritt
13.04.2003
Beiträge
7.628
Zuletzt bearbeitet:

Ausfahrt Bockel

›Lara´s Diner‹ leuchtete groß über dem Eingang. Lara´s in roter, Diner in blauer Neonröhre. Das sollte wohl die Nähe zu Amerika symbolisieren. Der Parkplatz war so groß, dass bestimmt fünfzig Trucks auf ihm stehen konnten. Aber nur ein leerer Sattelschlepper parkte verlassen in einem der aufgemalten Felder.
»Das ist nicht dein Ernst?« David sprach aus, was wir alle dachten. Heino saß auf der Rückbank des Citroën und starrte durch die fliegenverdreckte Scheibe. Ich stieg aus, um mir die Beine zu vertreten und eine zu rauchen. Von Luft holen konnte bei dieser Hitze keine Rede sein.
»Schaut es euch an!«, forderte Erich uns auf. »Ist es nicht großartig?«
»Wir suchen ein abgelegenes Gasthaus. Dieses hier steht direkt neben einer Aral-Tankstelle«, hielt David ihm vor und bei dem Wort Tankstelle fiel sein Blick vorwurfsvoll auf die Kippe in meiner Hand.
»Wie abgelegen willst du es noch?« wollte Erich wissen. »Schau dich doch mal um. Wenn das nicht abgelegen ist, dann heiße ich Erich.«
»Du heißt Erich«, stellte Heino fest. »Hast du mein Drehbuch eigentlich gelesen?«
Erich ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. Was interessierte ihn das Drehbuch. Er war für die Location zuständig. Und in dieser Funktion hatte er diesen Ort ausgesucht. »Hier ist nichts«, fuhr er fort, »nach Feierabend sind hier die Schotten dicht und die Bürgersteige oben. Was siehst du hier denn außer dieser Spedition oder leer stehenden Fabrikgebäuden und Lagerhallen? Bei dem McDonald dort hinten drehen die Babylonier nach acht Uhr bestimmt Däumchen und bereiten sich schon mal auf den Fragebogen zu ›Hartz Vier‹ vor. Hier ist es so abgelegen, dass du Gruselfilme drehen kannst.« Wenn Erich erst einmal in Fahrt war, konnte ihn keiner bremsen.
»Halt die Klappe, Erich!«, fuhr David ihm deshalb über den Mund. »Wir wollen einen Gruselfilm drehen. Aber das ist es nicht, was wir brauchen. Also lasst uns wieder fahren.« Er nahm wieder auf dem Beifahrersitz Platz und tippte nervös mit den Fingern an die noch offene Wagentür. »Hast du bald aufgeraucht?« Sein Blick war giftiger als das Nikotin. Warum sind entwöhnte Raucher nur immer so penetrant? Schlimm genug, dass ich in meinem eigenen Auto nicht rauchen durfte, aber dann konnte er mich wenigstens in Ruhe rauchen lassen, wenn wir mal anhielten.
»Ich will noch ´nen Kaffee, wo wir schon mal hier sind«, giftete ich zurück. »Also beweg dich aus dem Wagen und komm mit rein!«
Schon nur, um David eins auszuwischen, hätte ich mich für diesen Drehort begeistern können. Und in einem Punkt hatte Erich absolut Recht: es war ein abgelegenes Kaff. Was mich aber vor allem dazu veranlasste, unbedingt noch in das Gebäude gehen zu wollen, war der junge Typ, der dort gelangweilt hinter der Theke stand. Er allein wäre Grund genug gewesen, den Drehort gründlichst auszudiskutieren.
»Okay«, murrte David. »Schauen wir uns den Laden von innen an.« Heino holte einen Rucksack aus dem Kofferraum, der vermuten ließ, wir wollten hier übernachten. Erich trottete hinter uns her in das ›American Bistro‹, wie es in kleinen Buchstaben unter den farbigen Neonleuchten stand, und schien zu warten, bis wir ihm wieder die Erlaubnis zum Reden erteilten.
»Ich fasse es nicht«, wiederholte Heino, wann immer er sich hier umschaute, kopfschüttelnd wie ein altes Weib. Ich dachte an eine dieser Puppen mit einem Schlüssel im Rücken. Aber er konnte sich unglücklicherweise selbst immer wieder aufziehen. Und ärgerlicherweise kam nicht der Typ zu uns an den Tisch, sondern seine Kollegin. Sie warf uns vier Karten auf den Tisch und fragte, ob wir schon was trinken wollten.
Wir bestellten Kaffee, ich zündete mir eine Zigarette an und dankte dem Gott der Rasthöfe, dass der Amerikanismus hier nicht schon soweit Einzug gehalten hatte, dass es nur Nichtraucherplätze gab, wie etwa einen Kilometer weiter bei dem gelben M.
»Ich fasse es nicht«, stieß Heino noch immer regelmäßig aus. Erst als Erich ihn leichtsinnigerweise fragte, was er denn nicht fasste, war es, als ob er den Tonarm eines Plattenspielers eine Rille weitergesetzt hatte. »Mit diesem Drehort zerstörst du meine ganze Story«, schimpfte er und sah dabei über den Rand der Speisekarte zu Erich. Kein noch so großer Ärger könnte ihm den Appetit verderben. »Es muss ein romantischer Gasthof sein, einer der an einsamen Landstraßen steht und üblicherweise ›Unter den Linden‹, ›Friedenseiche‹ oder ›Rotbuche‹ heißt, weil außer dem Baum nichts dort in der Nähe ist. Dort treffen sich Jan und Barbara und geraten in die Fänge der bösen Fledermaussekte, bevor ihre Liebe zueinander sie befreit. Du hast meine ganze Story nicht verstanden. Ich fasse es nicht«, schloss er seine Vortrag ab. Offensichtlich hatte der Schlüssel in seinem Rücken noch eine Umdrehung. Ein kurzer, eingeschnappter Blick traf Erich, dann fragte sich Heino, wie wohl der Chickenburger mit Ananas, Belegkirschen und Röstzwiebeln schmeckte und klappte die Karte zu.
Ich sah auch über den Rand der Karte, starrte aber mehr auf den jungen Mann, der mit runden Bewegungen und ausgestrecktem Hintern den Kaffee aus dem ›Multi-Coffee-Shaker‹ zapfte, wie ein kühles Bier aus dem Fass. Der Kerl sah einfach geil aus. Ich steh auf so behaarte südländische Typen.
»Deine ganze Geschichte spielt innerhalb des Gasthofs«, antwortete Erich. Er wollte gerade zu einer längeren Widerrede ansetzen, da kam die Tresenschlampe wieder zu uns und fragte, ob wir auch was essen wollten. David verneinte missmutig. Er hatte kein Wort mehr gesagt, seit wir hier saßen. Erich bestellte sich eine Pizza mit Würstchen und roten Bohnen, Heino seinen Burger und ich einen italienischen Salat, was auch immer der in einem Gasthaus mit amerikanischem Namen zu suchen hatte. Vielleicht konnte ich ja den Jungen an der Bar damit beeindrucken und einen Fick in der Toilettenkabine bekommen. Was macht so ein Süßer in einer Fernfahrerbar?
»Ist es nicht völlig unwichtig«, nahm Erich den Faden wieder auf, »wie das Gasthaus nun heißt, wenn man es eh nicht von außen sieht?« Er lehnte sich in dem zufriedenen Gefühl zurück, das schlagende Argument gebracht zu haben und wartete auf sein Essen. Aber da kannte er Heino schlecht.
»Es geht um die Atmosphäre« dozierte der. »Die Stimmung von draußen ist drinnen spürbar.«
Mein Junge am Tresen hatte endlich den letzten Kaffee gezapft, verteilte dänische Buttercookies auf den Untertassen und legte portionierte Dosenmilch an den Rand. Er kam zu uns und beugte sich fast über mich, um die Becher auf den Tisch zu stellen. Schon, dass er noch einmal so am Tisch stehen würde, war ein Grund, noch ein Mineralwasser zu bestellen.
»Die Atmosphäre«, betonte Heino noch einmal, schüttete sich mindestens vier Löffel Zucker in den Kaffee, bewegte den Kopf hin und her und wiederholte: »Ich fasse es nicht.«
Ich schaute dem Jungen nach, der, das Tablett keck unter den Arm geklemmt, zurück zum Tresen ging, und so entzückend mit dem Hintern wackelte, dass man ein Streichholz daran hätte anzünden können.
»Ihr wisst aber schon noch, wer der Regisseur ist«, warf David patzig in die Diskussion und giftete Erich an: »Gib endlich zu, dass du Scheiße gebaut hast. Wir sind sechshundert Kilometer zu einer Autobahnausfahrt namens Bockel gefahren, nur um Scheiße zu sehen.« Wie alle Künstler liebte David dieses Wort.
»Wenn der Ort hier Scheiße ist, dann heiße ich Erich«, sagte Erich. Wir alle verzichteten darauf, ihn auf seinen Namen aufmerksam zu machen.
»Wenn ich ›einsamer Gasthof‹ sage, dann meine ich ›einsamer Gasthof‹.« Davids Stimme wurde bedrohlich lauter, während Heino ihn kopfschüttelnd unterstützte. »Ein einsamer Gasthof bedeutet rotweißkarierte Vorhänge an den Fenstern, Eckbänke mit schlicht geblümten Polstern, Tische aus dunkler Eiche, messingglänzender Bierhahn und eine Musikbox in der Ecke, in der du für fünfzig Cent Wolfgang Petry unter der Nummer C 11 wählen kannst.«
Der Junge am Tresen teilte lässig eine Scheibe Zitrone, warf sie auf drei Eiswürfel und goss das Ganze mit gezapftem Wasser auf, als bereitete er einen Cocktail zu. Hier wurde alles gezapft und solange dieser Traumtyp das tat, sollte es mir recht sein.
»Das ist ein abgelegener Gasthof der Postmoderne«, wehrte sich Erich. »Jan und Barbara sind Kraftfahrer unter dem Joch von Fahrtenschreiber und beschissener Kilometerpauschale. Sie treffen sich in Lara´s Diner, weil sie ihre Pausenzeiten einhalten müssen und weil sie am Sonntag nicht fahren dürfen und nichts zu tun haben. Bunte und grelle Lichter blenden sie, aus den Fernsehgeräten in jeder Ecke dröhnt MTV und erzählt in lyrischer Prosa über den Beschiss des Lebens. Das ganze Dorf leidet unter der ›Fledermaussekte‹, einer terroristischen Jugendgang, die sich die Hoffnungslosigkeit angesichts der Industrieruinen von der Seele säuft. Niemand versteht die Sekte, bis auf Jan und Barbara. Durch die Liebe zueinander bringen sie Hoffnung in die Herzen der Fledermäuse.«
»Du heißt Erich«, kommentierte David knapp und ich erhob mich in dem Moment, als mir der hübsche Bengel das Wasser und den Salat auf den Tisch stellte. Ich musste dringend zum Klo.
»Wo bleibt euer gesellschaftlicher Anspruch«, hörte ich Erich schon von weitem fragen, als ich zurückkam, »wo eure visionäre Kraft?« Dabei kaute er auf seiner Pizza mit Würstchen und roten Bohnen.
»Es geht um Romantik, nicht um Gesellschaft«, jammerte Heino. »Ich fasse es nicht«.
»Wir machen Kino«, fügte David hinzu. »Da geht es ums ganz große Gefühl. Um Liebe, um Sehnsucht, flackernde Kaminfeuer und Ängste. Da geht es um Superhelden und Zeitensprünge, um Parallelwelten und magische Ringe. Das sind visionäre Themen. Und dann kommst du mir mit Jugendarbeitslosigkeit und Subventionsbetrug.« Er tippte sich mit der Hand an die Stirn. »Du heißt eindeutig Erich«.
Heino atmete spürbar auf. Offensichtlich hatte er den Schlüssel nicht mehr gedreht. Ab und zu schüttelte er den Kopf. »Ich …«, entfuhr es ihm noch. Aber bevor der Rest des Satzes folgen konnte, biss er in seinen Chickenburger mit Ananas, Belegkirschen und Röstzwiebeln und schluckte seine Fassungslosigkeit mit hinunter.
Die Frau kam ein weiteres Mal an den Tisch, fragte, ob alles in Ordnung wäre und ob wir noch etwas trinken wollten. Ich nahm noch einen Kaffee, der Rest von uns verzichtete und verlangte schon mal die Rechnung. Wir hatten noch sechshundert Kilometer Fahrt vor uns.
»Was meinst du denn dazu? Du hast dich ja noch gar nicht geäußert.« David sah mich an, als ob ich dazu wirklich etwas zu sagen hätte.
»Ich bin nur der Chauffeur«, antwortete ich, steckte mir noch eine Zigarette in den Mund. Im Auto würde ich ja wieder ewig nicht rauchen dürfen.
»Hab dich nicht so. Du hast doch den Ort gesehen, du weißt, worum es in dem Film geht, du wirst doch wohl eine Meinung haben«, ermunterte er mich.
Der junge Italiener fragte, wer den Kaffee bekäme und stellte ihn vor mir auf den Tisch, bevor er mit wackelnden Hüften wieder verschwand.
»Der Typ ist geil.« Ich zeigte mit dem Kopf in die Richtung des Jungen und grinste David an. Erich mampfte seine Pizza, Heino wischte sich mit der Serviette die Reste von Hühnchen aus dem Mundwinkeln.
»Endlich mal ein handfestes und ehrliches Argument«, freute sich David, zückte das Handy und rief die Produktion an.
»Ey der Drehort ist gebongt!«, brüllte er ins Telefon. »Geile Location hier. Absoluter Neoromantizismus. Ein abgelegener Gasthof der Postmoderne …«

 

Servus Sim!

Halt die Klappe Erich
Klappe, (Komma) Erich

Du hast meine ganze Story nicht verstanden. Ich fasse es nicht
Was bei der Story echt ne Leistung ist, nein, grins, war nicht so gemeint...

Prosa über den beschiss des Lebens.
den (!) Beschiss

Also, sim:
Am Stil habe ich mal wieder nichts zu meckern. Du schaffst es einfach, deine Figuren lebendig zu machen und die Dialoge (vielleicht bis auf den running gag mit Erichs Namen, den ich nicht so gelungen fand) sind einfach authentisch. Klasse!

Die Story: ach, ich liebe Filme. Und noch mehr liebe ich die Leute, die Filme machen... Und deine Geschichte müsste mir deshalb eigentlich gefallen und ich war auch schon gewillt, hier Lobeshymnen zu singen und Oden zu dichten auf deine Story. Nur: das Ende finde ich lahm, leider. Oder verstehe ich es nicht. Jedenfalls, naja, das Ende ist sehr enttäuschend.
Und so dachte ich dann nach der letzten Zeile: Was? Das war's?


In diesem Sinne
c

 

Ja, die Geschichte ist wirklich zu sehr auf die Pointe ausgerichtet. Und da diese eher flach ist, hinterlässt der Text leider keinen besonders guten Eindruck. Da reißens einige witzige Stellen und der mir sympathische Chauffeur auch nicht mehr wieder raus.

 

Hallo sim

Erstmal Textkram:

Ein kurzer eingeschnappter Blick traf Erich, dann fragte sich Heino, wie wohl der Chickenburger mit Ananas. Belegkirschen und Röstzwiebeln schmeckte und klappte die Karte zu.
Hier ist ein Komma zuwenig und ein Punkt zuviel
Bunte und grelle Lichter blenden sie, aus den Fernsehgeräten in jeder Ecke dröhnt MTV und erzählt in lyrischer Prosa über den beschiss des Lebens.
groß

Deine Story an sich finde ich ganz witzig. Ich war sofort drin in Deiner Beschreibung. Denn ob Du es glaubst oder nicht. Auf der Heimfahrt von unserem Urlaub kamen wir offensichtlich durch Deine Szene gefahren. Laras Diner, daneben die Tankstelle und ein paar hundert Meter weiter ein dickes, gelbes M auf dem Weg. Das war in Augsburg Dasing. Dass machte mir den Einstieg besonders leicht, obwohl das durch Deine bildliche Beschreibung gar nicht nötig war. ;)
Da diskutieren die lieben Leute nun ewig an dem für und wieder des gefundenen Drehorts und dann ist der süße Hintern eines Kellners der Auslöser für das Akzeptieren der Location. Insgesamt eigentlich ein einfaches Thema, aber witzig und mit einer netten Pointe ausgearbeitet. :D
Hat mir wirklich sehr gefallen.

Liebe Grüße von Susie

 

Hallo sim,

ich hab´s nicht bereut, deine Geschichte gelesen zu haben, auch wenn sie mir nicht so sehr gefallen hat wie deine Geschichten es normalerweise tun. Also denk dir meine Kritikpunkte auf der Grundlage, dass du natürlich wunderbar schreiben kannst und deine Geschichten somit immer irgendwie gut sind ;)

Als erstes muss ich sagen, dass ich ehrlich gesagt aufgrund der vier Personen etwas überfordert war. Vier verschiedene Namen mit vier verschiedenen Perspektiven und Rollen - das hat mich etwas verwirrt udn ich habe viel Zeit damit zugebracht, zu überlegen: war David jetzt der Regisseur oder Heino? Wer hat jetzt nochmal was gesagt? Wer ist Raucher und wer nicht? Und, bis kurz vor Schluss: was hat denn nur der Erzähler für eine Rolle in der Sache? Das hast du ja dann noch aufgelöst. Frage: brauchst du wirklich alle vier für die Geschichte?
Ansonsten fand ich die Geschichte ganz witzig und den Ort und die Personen anschaulich beschrieben. Die Pointe hat mir allerdings auch nicht gefallen. Auch wenn sie deutlich macht, wie schnell und aufgrund welcher Argumente Diskussionen umschlagen können, finde ich sie eher flach. Auch ich war am Ende somit ein bißchen enttäuscht.

Ein paar Fehler sind mir noch aufgefallen:

»Schaut es euch an!«, forderte Erich uns auf. Ist es nicht großartig?«
Die Anführungszeichen fehlen, als Erich weiter spricht.
»Du heißt Erich.« stellte Heino trocken fest.
Punkt weg, dafür Komma nach den Anführungszeichen.
»Ich will noch ´nen Kaffee, wo wir schon mal hier sind.« giftete ich zurück.
hier auch ;)
Er nahm wieder auf dem Beifahrersitz Platz und tippte nervös mit den Fingern an die noch offene Wagentür.
Sie warf uns vier Karten auf den Tisch und fragte, ob wir schon was trinken wollten.
»Es muss ein romantischer Gasthof sein, einer der an einsamen Landstraßen steht und üblicherweise „Unter den Linden“, „Friedenseiche“ oder „Rotbuche“ heißt, weil außer dem Baum nichts dort in der Nähe ist.
Und dann kommst du mir Jugendarbeitslosigkeit und Subventionsbetrug.
hier fehlt ein "mit"

Liebe Grüße
Juschi

 

Hallo chazar, Zaza, Kürbiselfe und Juschi,

zunächst einmal vielen Dank fürs Lesen und vor allem an Zaza fürs Verstehen. :) Ich bin allerdings in einem Punkt erstaunt. Nicht darüber, dass ihr die Pointe enttäuschend findet, das kann ich nachvollziehen, sondern darüber, dass der Eindruck besteht, ich hätte darauf hingeschrieben.
Wenn ich schon trashe, dann richtig. Ich kannte die Pointe erst, als ich sie aufgeschrieben habe. ;)

Dass es trotz meiner Hilflosigkeit, dieser Vorgabe gegenüber und insbesondere trotz meiner nervenden Schreibblockade angesichts des Nikotinverzichts seit einigen Wochen noch positive Kommentare gab stimmt mich zuversichtlich, nicht wieder mit dem Rauchen anfangen zu müssen. Wenn aber nur noch Geschichten wie diese (oder die Alternative, die ich gleich in H/G setzen werde) dabei raus kommen, dann werde ich dem blauen Dunst nicht dauerhaft entsagen. Das ist ein Versprechen. ;)

Bis auf die von Juschi rausgesuchten Fehler habe ich schon alle editiert.Vielen Dank für die Auflistung.
Der Titel wird noch mal geändert werden, da ein anderer User auch schon eine Story gleichen Titels in Arbeit hat. Bei mir ist er ja ähnlich belanglos wie die Geschichte und lässt sich also gut ersetzen.

So, über die anderen Challengebeiträge werde ich mch nach und nach hermachen. Für meinen habe ich leider viel zu viel Zeit, circa sieben Anfänge und ca hundert Seite gebraucht, um dann sieben Seiten ironischer Spielerein mit dem Klischee des abgelegenen Gasthofes zu spielen ohne einen wirklichen Plot zu haben ;)

Ich sollte wirklich wieder rauchen. ;)

Lieben Gruß und vielen Dank, sim

 

Hallo sim

Also, mir hat dein Text sehr gut gefallen. War leicht und flott erzählt, amüsant, mit 4 relativ ausgepfeilten und recht unterschiedlichen Charakteren.

Hut ab, wenn du sowas nur mal nebenbei während einer Schreibblokade verfasst.

Hatte auch nicht den Eindruck, dass der text auf die Pointe hin ausgerichtet war, die ich, nebenbei gesagt, auch gut und dem Text gegenüber von Witzniveau her angemessen empfand.

ohne einen wirklichen Plot zu haben
Ich hab bei mir auch keinen. Finde sowieso, dass die Bedeutung eines Plot im Allgemeinen überschätzt wird.


Grüße
Hagen

 

Lieber sim,

nee nu halte mal ein büschen durch mit dem Nichtrauchen und lass deinem nikotinverseuchtem Körper die Chance das Zeugs loszuwerden.
Dass es dir jetzt hundsmiserabel geht werte ich als Zeichen deiner Entgiftung und bin mir sicher, dass es keineswegs ein Dauerzustand bleibt. Patience!
Dafür, dass es dir so mies mental und vor allen Dingen körperlich geht, ist die Geschichte wiederum hervorragend geworden.
Mein Kompliment.
Eigentlich müsste man vor Neid erblassen, wenn man bedenkt, was bei dir aufs Papier kommen wird, wenn es dir wieder richtig gut geht. :)
Keine Sorge, ich hoffe, du weißt, dass ich Neid in seinem positiven Sinne meine, denn es gibt genug Möglichkeiten für jeden Autoren auf seine individuelle Weise genauso ein genialer Autor zu werden wie du.

Nun zur Geschichte: sie ist zweifelsohne sehr kurzweilig und da ich vorher nicht ihre Länge erscrollt habe, überraschte mich zudem ihre Kürze.
Mir hat die typische simsche Tiefe gefehlt und am Ende der Geschichte hatte ich den Eindruck du hast nur die Ouvertüre geschrieben, aber der Rest kommt noch.
Deine Geschichten sim, sind stets getragen von dem Motiv der Sehnsucht, so auch hier, jedoch die Sehnsucht des Icherzählers nach dem Knackarsch der männlichen Bedienung wird nur angelegt in der Story, aber brach liegen gelassen, als du aus der Story aussteigst.
Mit anderen Worten, ich hätte so gerne gelesen, dass die Klotür zweimal klackt, naja , weil eben nicht nur dein Protagonist, sondern auch ...;)
Nun gut, du bist nicht auf der Welt, um solche Geschichten zu schreiben, wie ich sie grad haben möchte, aber mir fehlte es halt.
Mir ging es übrigens wie Juschi, ich habe nicht genau erkennen können, welchen Sinn es gemacht hat, vier Personen agieren zu lassen, sie waren für mich nicht alle vier als Individuen erkennbar, es fehlte mir irgendwie der vierte Mann.
Vielleicht lässt du den ganz raus und bringst, das, was er sagt noch bei den andren mit unter. So fand ich etwas verwässert.
Gefallen hat mir die wörtliche Rede, die klangt in meinen Ohren sehr autenthisch.
Teils missfallen hat mir, dass du bei der wörtlichen Rede zuviel dahinter gepackt hast.
Folgende Beispiele sollen es mal verdeutlichen:

»Halt die Klappe, Erich!«, fuhr David ihm deshalb über den Mund./// oder hier: »Es geht um die Atmosphäre« dozierte der.

Auch bei der wörtlichen Rede sollte das Prinzip, show, don't tell angewendet werden.
Es reicht: "Halt die Klappe, Erich!" zu schreiben, es ist sofort klar, dass David dem anderen damit über den Mund gefahren ist. Wenn es nicht durch die wörtliche Rede klar wird, dann transportierst du diese Aussage auch nicht durch die nachfolgende Erläuterung an den Leser. Die wörtliche Rede hat er nämlich zu diesem Zeitpunkt schon gelesen und sich sein eigenes mentales Bild geschaffen.
So auch im nächsten von mir zitierten Satz: wenn du meinst, der Protagonist hätte nun doziert, dann muss dieses Gefühl bereits schon durch die wörtliche Rede rüberkommen, das wirkt lebendiger und direkter.

Ich hoffe, du verstehst, was ich damit meine.
Dann ist mir noch das Wort Tresenschlampe aufgefallen, das hat mir so gar nicht gefallen,weil es derartig abfällig klingt und ich überrascht war, dass es so unvermittelt auftauchte. Nicht, dass ich hier irgendwelche feministischen Forderungen an dich stellen will, aber ich fand das Wort innerhalb deines Textes irritierend.
Vielleicht hab ich auch nur etwas missverstanden.
Mir wäre, wenn deine Geschichte schon so endet, wie sie es jetzt tut, es spannender vorgekommen, wenn man das Verhalten des Protagonisten noch besser in seiner Steigerung erlebt hätte.
Ich meine damit, wenn er es schon geschafft hat, seine Crew in das Lokal zu bugsieren, weil er den Mann hinter dem Tresen geil findet, so wäre es gut, wenn man als Leser seine sich ins deutlich steigernde Erregung mitbekäme. Das läuft alles noch viel zu sanft ab, so als sei dein Protagonist schon von vorne herein auf der Verliererseite. Kann er sich nicht im Laufe der Geschichte noch mehr in seine Erregung hineinsteigern? Das fände ich lebensechter.
Am besten, du fängst doch wieder mit dem Rauchen an. :D

Nee, wehe...
Also, ich hab nur was bei dir zu meckern, weil ich finde, du kannst es eindeutig noch besser, kurzweiliges Lesevergnügen wars bei dieser Geschichte jedoch allemal, was du mir Leserin beschert hast.

Lieben Gruß
elvira

 

Hallo Sim,
endlich mal eine Geschichte von dir, die nicht so todtraurig ist! Leider war es mir ehrlich gesagt etwas zu langatmig und den Schluss auch ein bisschen lahn. Tja, man kann es mir wohl nicht recht machen, *seufz!* Besonders die Dialoge über den Film, da habe ich fast abgeschaltet. Die vier Typen auseinander zu halten fand ich auch schwierig. Lass das doch lieber deinen Prot machen und fass ein bisschen zusammen, dass die Filmtypen endlos quatschen. Stattdessen kann er ruhig seinen Träumen mit dem hübschen Jüngling nachgehen, dadurch könnte die Pointe stärker werden. He, das meinte lakita ja auch! (ich lese die anderen Kritiken immer erst hinterher). Deine Beschreibung sind nämlich wieder mal klasse. Vielleicht hängt meine negative Kritik ja auch damit zusammen, dass ich bei deiner Beschreibung der öden Raststätte den müden Rücken nach stundenlangem Autofahren spüre und den faden Geschmack von Gaststättenkost schmecke! Da hast du dir wirklich einen schwierigen Ort ausgesucht!

Tippfehler:
»Schaut es euch an!«, forderte Erich uns auf. Ist es nicht großartig?«: da fehlt ein Anführungszeichen.
"nach Feierabend sind hier die Schoten dicht": muss es nicht Schotten heißen? Schoten sind doch in Erbsen, oder???
"Sie warf uns vier Karten auf den Tisch und fragte, ob wir schon was trinken wollte.": wollen
" weil außer dem Baum nichts dort n der Nähe ist.": n? ;)
Ich fasse es nicht« schloss er: Komma fehlt
»Ist es nicht völlig unwichtig« nahm Erich den Faden wieder auf: hier auch
»Es geht um Romantik, nicht um Gesellschaft« jammerte Heino: ebenso
liebe Grüße
tamara

 

Hi Sim,


muß mich meinen Vorrednern anschliessen.

Dialoge Klasse!!! :thumbsup:
Prot, ebenso.
Plot ... zwei-drei.
- Tresenschlampe- also Sim!!! :dozey:

Deine Geschichten gefallen mir ja immer gut, auch wenn diese hier nur an den Rand deines Könnens kratzt. :)
Es sind keine Höhen und Tiefen drin.

Ich meine, wenn ich nicht wüsste, das rauchen schädlich ist ... :Pfeif:

Ich denke mal, du kannst an nichts (oder kaum ;) ) anderes denken.
Für mich war das interessanteste an deiner KG, wie gerne dein Prot raucht und wie gritzig sein entwöhnter Freund war.

Ach sim, das muß ja grauenhaft sein. Nee nee, ich hör nicht auf.

Doch wünsche ich dir weiterhin viel Erfolg. :schiel:

lieben Gruß, coleratio

 

Hallo Hagen, lakita, tamara und coleratio,

es tut mir Leid, dass ich mich jetzt erst melde, aber ich hatte gestern einfach den Kopf mit anderen Dingen voll. Jetzt habeich erst mal eine viertägige Auszeit und kann mich auch um die andereren Challengebeiträge kümmern.

Hi Hagen,

die Bemerkung mit der Schreibblockade war keine Koketterie. Schön, wenn dir die Geschichte gefallen hat.

Hallo lakita,

nach fast sieben Wochen immer noch entgiften? Oh man, wie lange denn noch? ;)

Schön, dass die Geschcihte sich für dich kurzweilig liest. Deine Kritikpunkte kann ich gut akzeptieren. Wenn allerdings die Klotür zweimal geklackt hätte, dann wäre die Sehnsucht erfüllt worden. Ich muss gestehen, mich hat es in den Fingern gejuckt, zumal ich dnan wirklich den abgeschlossenen Raum gehabt hätte ;)

Teils missfallen hat mir, dass du bei der wörtlichen Rede zuviel dahinter gepackt hast.
Folgende Beispiele sollen es mal verdeutlichen:
Zitat:
»Halt die Klappe, Erich!«, fuhr David ihm deshalb über den Mund./// oder hier: »Es geht um die Atmosphäre« dozierte der.
Ich sage es jetzt mal etwas überspitzt. Das scheint ein neues Dogma zu sein, wie etwa "Verwende keine Adjektive". Es muss also gerade in irgendeinem schlauen Ratgeber gestanden habe und findet so langsam den Weg in die Köpfe.
Ähnliche Bemerkungen haben jedenfalls seit einigen Tagen eine auffällige Konjunktur.
Naürlich klingt die Begründung dafür einleuchtend und populär. Und bei "lebendiger und direkter" denkt ja jeder Autor sofort. "Geil, das mächte ich". Ich frage mic hnur, wozu wir all die schönen Theasaurus Synonyme haben, wenn wir sie nciht benutzen sollen? Und wozu es früher identische Ratgeber gab, die es schon im Titel anders wollten?
Ich weiß was du meinst, aber stelle dir mal vor, ich hätte all diese Passagne durch "sagte", "fragte" oder völliges Auslassen eines Hinweises, wer gerade spricht ersetzt. Mache es spaßeshalber mal.
Man kann in jedem Einzelfall sicher drüber reden, aber wenn mir etas als neues Dogma erscheint (was nicht an dir liegt, sondern nur daran, dass du es zufälligerweise wiederholst) dann schalte ich erst mal auf stur.
Die Thresenschlampe, die euch negativ auffiel verwundert mich. An ihr hänge ich aber nicht. Der Prot ist frustriert. Er wollte da rein, um den Kellner anzubaggern, aber immer kommt nur die Frau. Die "Thresenschlampe" sollte diese Frustration zum Ausdruck bringen, das ist alles.
Ja, in seine Erregung kann er sich sicher reinsteigern. Am besten auch körperlich. ;) Eine entsprechende Erfüllung wäre sicher auch gut, weil sie die Pointe verändern würde.
Vielen Dank für den Hinweis.

Hallo tamara,

Da hast du dir wirklich einen schwierigen Ort ausgesucht
Ich habe zu diesem Thema zig Plots angefangen. Meine Meinung zu der Themenwahl hat sich dadurch nciht verbessert. Ich war schon vorher der Auffassung, dass das Voting der KG User mit dem Challenge Thema schlichtweg übergangen und ignoriert wurde. Beim Schreiben hat sich dieser Eindruck verstärkt.
Die Wahl des Ortes ist einfach meine Reaktion auf die Anforderungen, die in sich schon so viel Erklärungen bedürfen um halbwegs logisch in einer Geschichte eunzubauen, dass bisher auch alle Beiträge, die ich gelesen habe, daran gescheitert sind. Aber dazu lasse ich mich besser nicht aus.

Hi coleratio,

ich kann tatsächlich kaum etwas anderes denken, das macht das "Einfühlen" also meine einzige angewandte Technik beim Schreiben so unmöglich.

Und ich könnte jeden Tag wieder anfangen. Ja, dieser Teil ist bestimmt deshalb in die GEschichte gekommen. Wenigstens etwas wo ich mich einfählen konnte. ;)

Über die vier Protagonisten were ich noch mal grübeln, Mir schienen sie alle notwendig. Vielleicht fällt mir ja noch rechtzeitig was ein ;)


Lieben Gruß und vielen Dank euch allen, sim

 

Hallo Sim,

stelle dir mal vor, ich hätte all diese Passagne durch "sagte", "fragte" oder völliges Auslassen eines Hinweises, wer gerade spricht ersetzt.
Stephen King fordert das ausdrücklich so, aber ich muss dir Recht geben, ein bisschen Abwechslung tut gut und ein bisschen Redundanz fällt nicht negativ auf, mir zumindest nicht.
Auch die Tresenschlampe ist mir nicht aufgestoßen, es passte für mich in das Bild einer Raststätte mit abwaschbaren Plastigtischen und Stühlen und den Krümeln der Vorgänger. Ich habe sie mir einsilbig und muffelig vorgestellt und dann noch einmal nachgelesen. Sie wird gar nicht richtig beschrieben:
Und ärgerlicherweise kam nicht der Typ zu uns an den Tisch, sondern seine Kollegin... da kam die Tresenschlampe wieder zu uns und fragte, ob wir auch was essen wollten.
Vielleicht ändert sich das Ganze, wenn dein Prot am Rande bemerkt, dass sie eigentlich ganz gut aussieht, er ist eben auf etwas anderes fixiert. Oder sie ist wirklich schlampig. Ein anderes Tabu scheint zu sein, dass man auf gar keinen Fall, niemals ein Klischee verwenden darf! Wirklich? In einem Schreibkurs habe ich mal gelernt, dass ein Prot sowohl klischeehafte als auch ausgefallene Eigenschaften haben sollte. Das wären vielleicht wieder zwei interessante Themen für eine Diskussion, oder? ;)
Für meinen Geschmack braucht die Klotür nicht zweimal zu klappern. Mir ist im Nachhinein aufgefallen, dass mir am Anfang der Geschichte das fehlt, was du sonst oft bei mir kritisierst: Emotionen. Es gibt einen ordentlichen Konflikt, aber der wird so filmisch dargestellt, und das von einem Ich-Erzähler. Geht im als Fahrer der ganze Kram nicht auf den Keks? Wenn das von Anfang an mehr betont würde, wäre für mich der Plot überzeugender: Die Entscheidung trifft der Chaffeur, den der Film einen Dreck interessiert, mit seinem ... na ja!
lieben Gruß
tamara

 

Produktion eines Kinofilms. Das Klischee einer Traumfabrik wird hier demontiert. Alle maßgeblich Beteiligten suhlen sich in ihrer vermeintlichen Genialität, präsentieren vermeintlich schlagkräftige Argumente zu einem mehr oder minder nichtigen Thema. Nichtig deshalb, weil sie das Streiten sehr viel mehr zu genießen scheinen, das Sich-Behaupten, als eine Art konstruktiven Austausch. Und dazu paßt auch die einfache Auflösung. All das Geschwätz ist nur heiße Luft. Nur durch Geltungsdrang motiviert, beredt ausgetreten und eben nur scheinbar wichtig.

Die Dialoge sind deshalb auch gut, auch wenn man sie nicht wirklich Dialoge nennen kann. Denn nur selten wird ein Thema, ein Gedanke wirklich diskutiert. Es bleibt bei einem reinen Schlagabtausch. Und nachdem jeder sich als wichtig, unnachgiebig und berufen präsentiert hat, fällt die Entscheidung einfach und unkompliziert.

Ich hatte beim Lesen nicht den Eindruck, daß der Text auf eine Pointe abzielt, darauf hinarbeitet. Auch wenn sie eine mehr oder minder logische Konsequenz aus dem Vorangegangenen darstellt.

Der Text liest sich vollkommen flüssig, auch wenn man die vier Männer nicht immer sicher zuordnen kann. Mag daher rühren, daß sie im Grunde vollkommen gleich sind.

Die "Tresenschlampe" muß bleiben. Erstens, weil ich das bei Schwulen für völlig normal halte, zweitens, weil es tatsächlich die Enttäuschung des Erzählers illustriert.

Das doppelte Klappern der Toilettentür ist, da schließe ich mich tamara an erläßlich. Daß die location gewählt wird, eröffnet ja auch Raum für Fantasie. Und auch für Interpretation: Das ganze pseudointellektuelle Gewäsch wird letztlich doch durch Lust und Trieb überstimmt.

Hat mir ziemlich gut gefallen. Und fang' das Rauchen nicht wieder an. Irgendwann nehme ich mir dann einmal ein Beispiel an Dir.

Einige Details noch:

  • "ob wir schon was trinken wollte." - 'wollten'
  • "dass der Amerikanismus hier nicht schon soweit Einzug gehalten hatte, dass es Nichtraucherplätze gab," - 'dass es nur Nichtraucherplätze gab'? Fand ich merkwürdig.
  • "weil außer dem Baum nichts dort n der" - 'in'
  • "und goss das Ganze mit gezapftem Mineralwasser auf als bereitete er einen Cocktail zu." - 'auf, als'

 

Lieber sim,

gut, dass du das mit den Dogmen nochmals so deutlich ansprichst. Mir geht es ja genauso, dass ich immer dann, wenn jemand vor mir steht und sagt: mach das! oder so macht man das aber! alle machen das so! dicht mache und den heftigsten Wunsch in mir spüre exakt das Gegenteil zu tun. ;)

Die sog. künstlerische Freiheit will ich dir keineswegs nehmen, ich wollte dir nur mitteilen, dass die wörtliche Rede nicht prägnanter wird durch die Umschreibungen.
Die von dir gewählte wörtliche Rede ist prägnant genug, sie bedurfte und bedarf daher nicht der zusätzlichen Hinweise, so meinte ich es.
Selbstverständlich ist dir unbenommen, hier eine Art Aufdoppelung vorzunehmen.
Sie stört mich nicht, weils grad nur so viel ist, dass dadurch die wörtliche Rede nicht erdrückt wird.
Ich hätte jedoch und das ist mir wichtig, keine Probleme damit, immer nur " er sagte" zu lesen, weil ich es nicht wahrnehme. Bei wörtlicher Rede ist doch nur wichtig, wer etwas sagt, damit man als Leser es zuordnen kann. Wie es jemand sagt, und was er sagt, sollte ausschließlich aus der wörtlichen Rede zu entnehmen sein und nicht nur zum Teil.

Also mal ein billiges Beispiel gewählt, wies nicht sein sollte: "Ja", dozierte der, und dagegen gehalten wie dus gemacht hast "Es geht um die Atmosphäre", dozierte der.
Letzteres ist stimmig.

Lieben Gruß
lakita

 

Moin sim,

Jaha, jetzt habe ich doch mal eine Geschichte von dir gelesen... ;)

Ich widerspreche mal den meisten Kritikern (ich hab jetzt nicht alle gelesen) in zwei Punkten:
Zum einen hat mir die Pointe gut gefallen. Die rundet den Text sehr schön ab und ich fand sie auch irgendwo ganz witzig.
Und zum anderen (schreibt man das groß?) hat mich nicht gestört, daß es vier Personen waren. Immerhin sprechen ja eigentlich nur drei, der Erzähler hält sich ja angenehm zurück. Und gezeichnet hast du sie auch ganz gut.

Leider fand ich deine Geschichte aber insgesamt eher unspektakulär. Ein gewisses Augenzwinkern war für mich erkenntlich, aber abgesehen von der Pointe fand ich das Ganze nicht wirklich lustig. Es plätscherte eher irgendwie so dahin.
Nett zu lesen war sie, aber irgendwie hat mir das gewisse Etwas gefehlt... Du weißt schon, dieses Etwas, das einem fehlt, wenn einem an einer Geschichte einfach irgendwas fehlt, man aber nicht genau weiß, was...

David Kerr sprach aus, was wir alle dachten. Heino Albers
Meiner Meinung nach brauchen die beiden keine Nachnamen. Wirkt an dieser Stelle gekünstelt.
Wenn das nicht abgelegen ist, dann heiße ich Erich.«
»Du heißt Erich.«
Ui... naja, ich habe dir ja schon gesagt, daß nichtmal ich mich getraut hätte, diesen mit Verlaub echt schwachen Kalauer zu bringen (die Tatsache, daß ich ihn bestimmt schon mehrmals gebracht habe, sei hier mal gnädig verschwiegen)
nach Feierabend sind hier die Schoten dicht
Schotten
dann fragte sich Heino, wie wohl der Chickenburger mit Ananas, Belegkirschen und Röstzwiebeln schmeckte und klappte die Karte zu.
Wenn du da direkte wörtliche Rede draus machst, hast du einen schönen Gag.
»Wenn der Ort hier Scheiße ist, dann heiße ich Erich«, sagte Erich. Wir alle verzichteten darauf, ihn auf seinen Namen aufmerksam zu machen.
siehe oben... huiuiui...
Das ist ein abgelegener Gasthof der Postmoderne«, (...) Durch die Liebe zu einander bringen sie Hoffnung in die Herzen der Fledermäuse.
diesen Absatz fand ich echt gelungen.
Du heißt Erich«, kommentierte David knapp und ich erhob mich in dem Moment, als mir der hübsche Bengel das Wasser und den Salat auf den Tisch stellte.
Warum sagt er das in diesem Moment?

 

Wenn man weiß, dass Du gerade mit dem Rauchen aufhörst, sieht man Dich als Chaffeur, was ich überaus amüsant finde. Das Gespräch finde ich sehr unterhaltsam geschrieben (z.B. die Stelle mit Wolfgang Petry), der Plot gibt nicht viel mehr als diesen Trash (hast Du ja selbst so bezeichnet). Ich hatte den klaren Eindruck, dass Du am Anfang nicht wusstest, wo Du am Ende landen wirst. Schade, dass der Typ, der so geil Kaffee zapfen kann, nicht mit auf die Toilette gegangen ist. Sieht so aus, als hättest nicht Du, sondern ich die bisher einzige Challenge-Story mit (zumindest angedeutetem) schwulem Sex geschrieben :D
Aber lassen wir das. Die Pointe finde ich ganz witzig. Insgesamt ist die Story einfach ulterhaltsam, ohne dass sie mich umhaut. Gern gelesen.

Fazit: sprachlich prima, inhaltlich unterhaltsam aber kein Knaller; Challenge-Vorgabe gut erfüllt, da das Gasthaus zentrales Thema der Geschichte ist (wenn auch ein anderer ;) ).

Uwe
:cool:

 

Hallo ihr Lieben,

bevor ich jetzt einen Marathin durch die Beiträge fortführe möchte ich unbedingt hier auch mal wieder antworten.

Hallo tamara,

Stephen King fordert das ausdrücklich so
Es hat schon einen Grund, warum ich den Herrn nicht lese. ;)

Den Begriff Thresenschlampe habe ich übrigens von befreundeten Schauspielschülerinnen, die sich ihre Ausbildung in einer Studentenkneipe verdienen. ;) Ich halte ihn eher füf einen feststehenden Begriff als für eine Charakterisierung. Sie wird tatsächlich nichtbeschrieben, sie ist dem Chauffeur herzlich egal, auch wenn es für ihn ärgerlich ist, dass sie, und nicht der Typ, an den Tisch kommt.
Ja, die Emotionen fehlen am Anfang. Ich hatte weggelassen, um anzudeuten, dass sich die Figuren alle schon wie kleine Tarantinos vorkommen. Solange sie einen gewissen Namen haben, kann sich sogar der Fahrer noch sagen er sei der Chauffeur von xyz und kühlst sich im vermeintlichen Ruhm.

Hi Klaus,

vielen Dank für die Bestätigung. Ich denke, dank deiner Kritik kann ich zu meiner kleinen Story stehen (das braucht bei mir immer ein bisschen) und mir sagen, sie bleibt jetzt so. Könnte ja fast glauben, doch eine gute Geschichte geschrieben zu haben. ;)

Halli lakita,

ichhatte dich schon verstanden, keine angst. Ichhoffe, meine Widerrede war nicht so zickig. Ich schaue noch mal nach den Aufdoppelungen, da hast du ja Recht. Mich stört zu viel "sagte" aber schon.
Grundsätzlich ist es übrigens im realen Leben so, dass das "was" gesagt wird eben oft nciht in der wörtlichen Rede steckt, sondern in der Gestik und Mimik dazu. Warum sollte das in Geschichten anders sein? Weil Herr King es so möchte? Nein, Geschichten sind nicht geradliniger als das Leben und auch nicht einfacher. Sagte ich schon, das ich weiß, warum ich Mr. King nicht lese? ;)

Moin gnoebel,

Jaha, jetzt habe ich doch mal eine Geschichte von dir gelesen...
wurde aber auch Zeit ;)
Aber dann ausgerechnet diese hier? Dabei hätte ich dich doch so gern mit einer meiner traurigen Geschichten zu Tränen gerührt.
Schön, dass dir die Pointe gefallen hat. Damit, dass die Geschichte insgesamt eher unspektakulär ist, hast du sicher recht. Aber der Weltuntergang war ja schon besetzt. *g*. In Humor hätte ich die Geschichte auch ohne Challenge nie gepostet.
Die Nachnamen habe ich gestrichen, da hattest du völlig recht.
naja, ich habe dir ja schon gesagt, daß nichtmal ich mich getraut hätte, diesen mit Verlaub echt schwachen Kalauer zu bringen
Ich bin halt mutiger als du.*g*
Nein, wenn der Kalauer nicht eine Funktion hätte, gehörter er gestrichen. Er ist auch nicht als Running Gag gedachtt, sondern eher die Charakterisierung, die sich in ihren eigenen "Runnin Gags" verliert. Kennst du nciht diese Menschen, die permanent die immer gleichen uralten Witze benutzen? So ist Erich. Und seine Kollegen, nehmen es eben hin und machen sich ihren eigenen Insiderwitz daraus. Das sollte für die Leser nciht unbedingt witzig sein, sondenr eher etwas über die Typen aussagen. "Du heißt Erich" ist durch die ständige Wiederholung des Unlustigne Kalauers durch den selben eben in dieser Gruppe oder für jeden, der Erich kennt auch zu einem Synonym für "Du bist blöd" geworden Letzteers sagen die gar nciht mehr. Selbst Heino müsste sich, wenn er was Dummes sag wohl anhören, dass er Erich hieße. Da aber die Vier Personen eh ja shcon sehr verwirrend sind, verzichte ich besser darauf, das an einer Stelle der Geschichte noch zu bringen. ;) Damit ist auch deine letzte Frage beantwortet.
Die wörtliche Rede für die
Ja, vielen Dank. Da dem ja schon wörtliche Rede der gleichen Person in anderem Zusammenhang vorrausgeht muss ich mal schauen wie ich das bewerkstellige.

Hi Uwe,

Sieht so aus, als hättest nicht Du, sondern ich die bisher einzige Challenge-Story mit (zumindest angedeutetem) schwulem Sex geschrieben :D
Was? Soweit bin ich nicht gekommen.
Wenn aber der Kellner zum Klo gefolgt wäre, wäre der Ort vielleicht als Drehort auch für den Chauffeur nicht mehr interessant gewesen? ;)
Aber lassen wir das. Die Pointe finde ich ganz witzig. Insgesamt ist die Story einfach ulterhaltsam, ohne dass sie mich umhaut. Gern gelesen
Das ist ehrlich gesagt schon mehr, als ich beim Schreiben erwartet habe.

Vielen Dank euch allen und einen lieben Gruß, sim

 

Hallo sim,
eine neue Facette von dir? Diese Geschichte unterscheidet sich so gänzlich von den anderen, da sie weniger Emotionen, wie ich sonst von dir gewohnt bin, enthält. Oder bin ich einfach nur zu müde? Was mir besondes gut gefällt, ist die saloppe Art mit der du Augenwischerrei der Fernseh- und Filmindustrie darstellst. Nach dem Motto was nicht passt wird passend gemacht, habe ich irgendwie auch das Gefühl du willst eine Satire verkaufen. Ich hoffe du meinst nicht uns, wie wir unsere Geschichte in Challenge-Vorgabe quetschen. ;) Besonders neckisch fand ich die schwule Liebes-Einlage und die Nikotinsucht.
Lieben Gruß
Goldene Dame

 

Hi Sim,

glaub zwar nicht, dass ich noch was Konstruktives anfügen kann, nur was mir so aufgefallen ist.

Sehr kurzweilig geschrieben, auch das Ende war nett, wenn auch nicht der Hammer. Das Philosophieren der Prots scheint echt wie aus dem Leben gegriffen.

:hmm: hab bislang hier noch keine Story mit Schwulen gelesen, daher war für mich die spannendste Frage die ganze Zeit: Chauffeur = Frau oder nicht :D

Man sollte mich wahrlich nicht als prüde bezeichnen, aber bei zwei Begriffen in der Story hatte ich sofort das Gefühl, es passt nicht rein: "Tresenschlampe" und "Fick auf der Toilette". Weiß nicht warum, aber irgendwie riss mich das aus der lockeren Stimmung, die du so gekonnt geschaffen hattest, wieder heraus. Zu hart oder fehlplaziert, kann ich nicht sagen.

Grüße
Peter

 

Hallo sim

Entschuldige, dasss ich mich erst jetzt noch einmal zu Wort melde. Irgenwie ist der Zettel mit der Notiz zu Deiner Geschichte unterm Scanner verschollen gewesen. :shy:

Ich bin allerdings in einem Punkt erstaunt. Nicht darüber, dass ihr die Pointe enttäuschend findet, das kann ich nachvollziehen, sondern darüber, dass der Eindruck besteht, ich hätte darauf hingeschrieben.
Ich fand die Pointe keineswegs enttäuschend. Auch hatte ich nicht den Eindruck, dass Du auf sie zu gearbeitet hast. Mir gefällt Deine witzig, nette Geschichte nach wie vor sehr gut. :D

Liebe Grüße, Susie

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom