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Hagedorns letzter Versuch

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04.10.2006
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Hagedorns letzter Versuch

Hagedorn hielt auf dem obersten Treppenabsatz kurzatmig röchelnd inne. Was für ein Glück, dass er die achtzehn Etagen nicht wieder hinuntersteigen mußte. Er hatte innerlich geflucht, als er im Foyer des Wohnhauses feststellen musste, dass der Hausmeister dem ohnehin keinen allzu funktionstüchtigen Eindruck hinterlassenden Aufzug, den der gute Otis offenbar noch höchstpersönlich installiert hatte, per Zuhilfenahme eines Kühlschrankmagneten, der das Konterfei einer pervers glücklichen Kuh trug, ein diesen Verdacht der Unzuverlässigkeit affirmierendes, handgekrakeltes Pappschild angedeihen ließ, das folgende Information vermittelte:
AUFZUHG DEFECKT!
Hagedorn hatte es unterlassen, den blau overallten, bleichgesichtigen Hausmeister, der seinen fransigen und inzwischen altersgrauen Oberlippenbart wohl weniger aus Eitelkeit, denn aus Abhängigkeit nikotingelb färbte, darauf hinzuweisen, dass man Aufzug ohne „H“ schrieb. Er hatte Wichtigeres zu tun. Hagedorn hatte einen Plan gefasst, und er war festen Willens, diesen heute in die Tat umzusetzen.
So wie auch schon letzte Woche, gleich zweimal. Und vorletzte Woche ebenfalls. Immer war etwas – nein, genauer: jemand – ihm in die Quere gekommen und hatte das Gelingen mit sich mehr und mehr verdichtender Boshaftigkeit vereitelt.
Heute würde das nicht passieren, da war sich Hagedorn sicher: Sein Kontrahent würde in keinem Fall die Mühsal eines Aufstiegs zu Fuß auf sich nehmen, um ihm ins Handwerk zu pfuschen.
Also hatte er all die Kraft, die in seinem übergewichtigen, untrainierten und unmotivierten Leib noch aufzutreiben war, zusammengekratzt und sich die Stufen hinaufgeschleppt. Eine nach der anderen.
Bereits im zweiten Stockwerk hatte er ernsthafte Zweifel gehegt, ob er es überhaupt lebend bis auf das noch weit entfernte Dach schaffen würde. So durfte es nicht enden! Es konnte nicht angehen, dass man auf seinem letzten Gang einem Herzinfarkt erlag. Oder schlimmer noch, von irgendwelchen neugierigen Nachbarn gefunden wurde, die dann den Notarzt verständigten, und man daraufhin bis ins hohe Greisenalter unbesucht und nur von Maschinen am Leben erhalten in irgendeinem muffigen Krankenhauskeller mit miserablem Fernsehempfang und strenge Diät halten müssend auf den Tod wartete, weil in just diesem Krankenhaus keine dieser wahnsinnigen Krankenschwestern arbeitete, die aus krankhaftem Mitleid die Hälfte der Patienten totspritzten.
Diese Schreckensvision im Nacken schaffte es Hagedorn bis auf Etage sieben, wo ihn der befürchtete Herzinfarkt doch noch einzuholen schien. Panisch nach Luft schnappend konvulsierte Hagedorn wie eine grotesk vergrößerte Flunder auf dem Treppenabsatz herum. Erst als sich eine neugierige Nachbarin erdreistete, die Etagentür zu öffnen, um herauszufinden, welchen spektakulären Tod da jemand im Hausflur stürbe, konnte Hagedorn seinen Sauerstoffhaushalt wieder soweit unter Kontrolle bringen, seinem Publikum – einer stützbestrumpften älteren Dame in geblümtem Kostüm und Küchenschürze – den Marsch zu blasen, sich sofort wieder verziehen. Konsequenzen konnte er nicht androhen, dafür reichte die Luft nicht.
Mit der Atmung einer Dampflok kämpfte sich Hagedorn weiter hinauf, bis er auf Etage zwölf erneut zur Pause gezwungen wurde. Wie lange er auf dem Flur gelegen hatte, wusste Hagedorn nicht zu sagen, jedenfalls brachte ihn die dummdreiste Frage einer vielleicht 5jährigen Göre wieder auf die Beine, die wissen wollte, warum der Mann denn im Hausflur schlafe. Hagedorn war erschöpft, aber nicht so sehr, dass er den Blick der Mutter nicht richtig hätte deuten können: anstelle seiner ursprünglichen Absicht, harsche und lautstarke Kritik an der Erziehung der Kinder von heute zu üben, investierte er die dafür notwendige Energie lieber in sein Weiterkommen.
Die Mutter indes instruierte ihre Tochter, von genau solchen Männern nie etwas anzunehmen, nie mitzugehen, nie mit ihnen zu sprechen. Sondern immer schnell zur Mama zu laufen. Die dann – so mutmaßte Hagedorn – mit einem Besen oder dem vollständigen Inhalt ihres Messerblocks auf ihn losgehen würde.
Auf der letzten Treppe sprangen schwarze und weiße Flecken vor seinen Augen auf und ab, und seine Kopfhaut wurde unter dem schütteren Haar abwechselnd kalt und heiß. Hagedorn war inzwischen der Auffassung, dass Atmung mitnichten ein Körperreflex sei, es schlichtweg nicht sein konnte, weil sie dafür viel zu anstrengend war. Er musste sich inzwischen zum Atmen zwingen. Vielleicht gab es bereits in dieser Höhe des achtzehnten Stockwerks nicht mehr genügend Sauerstoff, um eine einwandfreie Versorgung des Gehirns zu gewährleisten, so dass alle körperlichen Prozesse nur noch unzureichend ausgeführt werden konnten.
Hagedorn röchelte und dann verwandelte sich der Atmungsprozess allmählich wieder in ein schmerzfreieres Schnaufen, schließlich hatte sich seine Atmung fast wieder auf Normalfrequenz reduziert. Hagedorn wollte würdevoll auf das flache Dach des Wohnsilos treten, nicht schnaufend wie dieses verdammte NDR-Walross, das irgendwann einfach gestorben war, an Verfettung, wenn man ihn fragte. Die Assoziation mit dem speckigen Vieh beunruhigte ihn umso mehr, weil er das unabweisbare Gefühl hatte, viele Menschen würden sein Dahinscheiden durch Verfettung keineswegs für eine exotische Ausnahme halten, sondern für eine äußerst plausible Todesart. So nicht. So wollte Hagedorn nicht enden. Darum war er hier. Er holte tief Atem, und dann trat er ins Licht.

Zuerst sah Hagedorn nichts. Die Sonne stand bereits tief, sie schien ihm ins Gesicht. Dann hörte er das Knirschen von Kies und eine Stimme, die im Tonfall fassungsloser Empörung sagte: „Das darf doch wohl nicht wahr sein?!“
Hagedorns Gesicht erstarrte zur Maske. Das durfte doch wohl nicht wahr sein, dass der schon wieder –
„Sie schon wieder!“ hörte er die zornige Stimme erneut, die ihm mehr als nur bekannt war. ER war es.
Hagedorn fuhr herum, rutschte auf dem Kies, mit dem das Flachdach ausgelegt war, mit dem Standbein nach hinten weg und legte sich bäuchlings flach, weil sein Gleichgewichtssinn nach der Tour de Treppenhaus gerade erst den Treppenabsatz zwischen dem sechzehnten und siebzehnten Stock erklomm. Seine Stirn schlug hart auf einen etwas dickeren Kiesbrocken, und der Schmerz betäubte für einen Augenblick seine Sinne. Das konnte doch nicht wahr sein, dass dieser Kerl schon zum vierten Mal innerhalb von drei Wochen ... aua.
„Bibobabobuboba?“ sagte eine gedämpfte Stimme.
„Wa?“ artikulierte Hagedorn, den Mund voller Kies.
„BibaSiesicheigentbabobebatreiben?“ wiederholte die Stimme. Der leicht gereizte Tonfall drang auch durch die Watte, in die Hagedorns Hörsinn gepackt war.
„Öh!“ ächzte Hagedorn und drehte sich auf den Rücken. „Gnnn!“ fügte er hinzu, als die tiefrote, immer noch viel zu helle Sonne im in die Augen schien.
„Jetzt stellen Sie sich nicht so an!“ fuhr die Stimme gnadenlos fort. „Ich habe Sie gefragt, was eigentlich in Sie gefahren ist, dass Sie mir ständig nachstellen?! Nicht mal der eigene Tod ist heutzutage wohl mehr eine Privatangelegenheit.“
„Aaaaah“, stöhnte Hagedorn. Das hatte wehgetan. Er fühlte sich wie zerschmettert.
„Ich kam mir schon blöd vor, als ich den verdammten Fahrstuhl sabotiert habe. Weil ich schon dachte, ich hab nicht mehr alle Tassen im Schrank, dass ich mich von Ihnen verfolgt fühle. Und dann schleppen Sie ihren fetten Leib tatsächlich die Treppe rauf, Sie Wahnsinniger!“
Hagedorns Schmerzen sickerten ab, beschleunigt durch die Neuigkeit, die er hier gerade erfuhr. „SIE waren das?!“ fragte er, rücklings am Boden liegend, und starrte die Silhouette seiner Nemesis an. „SIE haben mich durch die Hölle gehen lassen?!“
„Na, jetzt hören Sie aber auf! Seit drei Wochen versuche ich mir das Leben zu nehmen, und jedes Mal kommen Sie mir dazwischen. Wer ist hier wohl durch die Hölle gegangen, Sie verdammter Suizid-Tourist!“
Hagedorn rappelte sich auf seine Ellenbogen hoch und verzog schmerzhaft das Gesicht, als er an einigen Kieseln aneckte. Das würde sicherlich blaue Flecke geben, er würde Wochen zu leiden haben. „Was heißt hier überhaupt, ich komme ihnen dazwischen?! Wer lässt mich hier denn wieder und wieder nicht zur Sache kommen? Vorletzten Donnerstag war ich doch wohl als erster auf der Eisenbahnbrücke, oder?“
„Wissen Sie, wie ich das sehe? Da haben Sie meine Spur aufgenommen“, erwiderte der Kontrahent verächtlich. „Da haben Sie sich gedacht, wie aufregend, ein Selbstmörder, da muss ich aber dabei sein, wenn der sich entleibt!“
„Ja sicherlich!“ trompetete Hagedorn und kam wenig würde- aber umso schwungvoller auf die Beine, indem er zunächst auf alle Viere ging und sich aus dieser Stellung hochrappelte. „Als ob es nichts Schöneres im Leben gäbe, als Ihnen beim Sterben zuzusehen. Ums Verrecken nicht, wirklich!“
„Jetzt tun Sie doch nicht so. Vergangene Woche, als ich an dem Autobahnrastplatz auf die Fahrbahn gehen wollte, da haben Sie doch auch am Straßenrand gestanden und Maulaffen feilgehalten, oder?“
„Wo leben Sie denn eigentlich?!“ ereiferte sich Hagedorn. „Da war ICH zuerst da! SIE haben doch geglotzt wie ein Ochse, welchen Lastwagen ich mir denn aussuchen würde. Wissen Sie, wie entwürdigend das ist, wenn jemand darauf wartet, dass man endlich den Arsch zukneift?“
Der Konkurrent trat schnaubend näher, vorsichtig, um nicht wieder hinzufallen, trat Hagedorn einen Schritt zurück. „Und ob ich das weiß! Und wie ich das weiß! Sie haben mich doch angeschrieen von wegen: ‚Na los, springen Sie schon, wird’s jetzt bald, andere wollen auch noch springen!’ Das ist ja, als wenn einem auf dem Klo einer die ganze Zeit auf den Schwanz schaut! Dann kann man nicht! Da will man in seinen letzten Momenten irgendwie noch private Rückschau halten, möchte in Würde gehen und irgendsoein sensationsgeiler Arsch ranzt einen an, man solle schneller machen. Wir sind doch nicht an der Supermarktkasse, verdammt!“
„Ach was! Und was bitte sollte das am Freitag in der Apotheke?“ fragte Hagedorn unvermittelt.
„Wie, Apotheke?“ fragte der andere zurück.
„Jetzt tun Sie doch nicht so! Ich hab mir gedacht, wenn es draußen nicht klappt, dann nehm’ ich eben eine Überdosis Schlaftabletten, und prompt stehen Sie hinter mir und wollen mir das auch noch nachmachen! Wer steigt hier jetzt also wem nach?“
Der andere schwieg. Auf seinem Gesicht lag eine Patina von Argwohn, unter der als Grundierung eine dicke Portion Verwirrung aufgetragen war.
„Ja, jetzt gucken Sie blöd, was? Letzten Freitag Abend, um etwa halb acht. Die Hades-Apotheke am Krankenhaus. Ich wollte ganz privat mit Überdosis in die Wanne steigen. Ein Glas Rotwein und zehn, zwölf Tabletten. Und dann tauchen Sie auf und wollen mir –„
„Das ist doch wohl lächerlich, ich hatte Kopfschmerzen, ich wollte mir bloß ein paar Aspirin kaufen, Sie paranoider Volltrottel! Ich wusste gar nicht, dass Sie das waren vor mir.“ Jetzt war es an Hagedorn, perplex zu schweigen. „Aber jetzt wo Sie es sagen, irgendwie kamen Sie mir bekannt vor. Ich kenne nicht viele Leute, die so fett sind wie Sie. Das wär ja ein schöner Fund geworden, Sie in der Badewanne! Passt da noch Wasser rein, wenn Sie drin liegen?“
„Jetzt gehen Sie aber entschieden zu weit“, blaffte Hagedorn, der sich umso mehr auf den Schlips getreten fühlte, weil der Kerl recht hatte. Viel Wasser benötigte er zum Baden wirklich nicht.
„Na, stellen Sie sich nicht so an. Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Sie verschwinden jetzt und kommen morgen wieder. Dann bin ich schon längst tot, und Sie können dann ihren Spaß haben!“ schlug sein Kontrahent vor.
„Kommt überhaupt nicht in Frage“, widersprach Hagedorn, dessen innerer Schweinehund geifernd gegen die Vorstellung rebellierte, die achtzehn Etagen am folgenden Tag erneut ersteigen zu müssen. Er marschierte schnurstracks an seinem Gegner vorbei an den Rand des Daches. Dann zeigte er mit einem speckigen Zeigefinger hinab. „Sie springen jetzt da runter. Ich will Sie springen sehen, ich will Sie da unten auf dem Parkplatz liegen sehen. Tot. Ich will Sie tot sehen!“
„Das ist ja wohl die Höhe!“ gab der andere aufgebracht zurück und trat neben Hagedorn. „Springen Sie doch! Wenn Sie so heiß darauf sind, dann springen Sie doch. Dann kann ich wenigstens noch meinen Wein austrinken und mein Lieblingsgedicht zu Ende lesen. Heine. Aber was erzähle ich ihnen das überhaupt. Sie haben sich ja offenbar überhaupt nicht auf ihren letzten Moment vorbereitet. Sie Anfänger!“
„Also, das muss ich mir von Ihnen nicht sagen lassen. Wenn Sie nicht ständig rumtrödeln würden, dann hätten wir dieses Problem gar nicht. Wenn Sie nicht ständig erst ein Weinchen, dann ein Gedichtchen von diesem Heini, dann noch ihre Lieblingsplatte und ihren Lieblingsfilm reinziehen würden, sondern einfach mal Anlauf nähmen und springen würden, dann müssten wir diese Unterhaltung gar nicht führen! Wissen Sie, wie lange ich gebraucht habe, um das verdammte Treppenhaus raufzukriechen?! Da hätten Sie zehnmal springen können. Ich habe allmählich das Gefühl, sie wollen gar nicht!“
Der Kontrahent schnappte nach Luft.
„Feigling!“ stachelte Hagedorn weiter.
„Unverschämter Dreckskerl!“ keuchte der andere zurück.
„Wos maachen Sie denn doh?“ ertönte eine meckernde Stimme. Beide blicken hinüber zu der Tür zum Dach, in welcher der inzwischen mit hochrotem Kopf, aber immer noch blauem Overall angetane Hausmeister stand und mit vorgerecktem Haupt zu ihnen hinüberstarrte.
Die Zeit schien zu gerinnen, in Wirklichkeit aber reagierte einfach niemand. Der Hausmeister stand wie blöde in der Türe, und Hagedorn nebst lebensmüder Nemesis blickten wie gebannt zu ihm hinüber.
Abgelenkt, dachte Hagedorn, er ist abgelenkt. Ich könnte ihn vom Dach stoßen, und dann trinke ich noch einen Schluck von seinem blöden Wein und lese in seinem komischen Gedichtband, und dann springe ich selber, auf der anderen Seite, in meinen persönlichen Freitod, ehe der Hausmeister mit der Polizei zurück ist. Hehe, gute Idee. Was zur Hölle - verdammt, jetzt hat der Blödmann mich selbst vom Dach gestoßen, elender Dreckskerl, beim nächsten Mal werde ich Dir schon zeigen, mit wem Du es zu tun-
Die Abstrusität seines letzten Gedankens ging Hagedorn nicht mehr auf, weil von seinem Denkapparat nicht viel übrig blieb, als er mit der Fontanelle voran auf das Pflaster des Parkplatzes achtzehn Stockwerke tiefer schmetterte. Hagedorns Torso zappelte ganz untypisch für seine wenig sportive Lebensführung noch ein wenig herum, aber da war Hagedorn selbst schon nicht mehr zugegen.

Auf dem Dach starrte der Hausmeister immer noch hinüber zu den zwei Männern, von denen jetzt nur noch einer da war. Er beobachtete den noch vorhandenen Mann, wie er zu dem von ihm hinabgestoßenen Dicken hinunterblickte, wie er dann einige Schritte zur Seite trat und sich an den Dachrand setzte. Dort nahm der Übriggebliebene ein Glas zur Hand, schenkte es sich aus einer einem Picknickkorb entnommenen Flasche Rotwein halb voll und prostete, den Blick nun neuerlich nach unten gerichtet, dem unlängst Verblichenen zu. Erste, spitze Schreie drangen vom Parkplatz der Siedlung auf das Dach hinauf.
Dann blickte der Mörder sich zu dem Hausmeister um, der unvermittelt um sein Leben zu Schlottern begann. „Mögen Sie Heine?“, fragte der Mann. Dann deutete er erneut in die Tiefe. „Der da kannte ihn nicht einmal.“ Das war zuviel für das schlichte Gemüt des Hausmeisters. Wie von Furien gehetzt rannte er die achtzehn Etagen hinunter und verständigte die Polizei, dass ein Wahnsinniger einen Mann vom Dach geworfen habe, weil er den Herrn Heine aus dem dreizehnten Stock nicht kannte.
Als er den Hörer auflegte, ging ein weiterer Körper unweit der Eingangstür auf dem Pflaster nieder.

 

Moin brudervomweber,

Mal ungewohnt kurz und vollkommen unkonstruktiv von mir: Ich bin begeistert und habe rein gar nichts zu kritisieren.
Das ist witzig, das ist sprachlich top, das ist nachdenklich, das ist einfach nur gut.

 
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Hallo, gnoebel.

Das ist eine sehr schöne "Kritik". ;)
Aber da mir meine Alltags-Variante zum Thema um die Ohren gehauen wurde, ist es zugleich bitter benötigter Balsam auf meine schwärenden Wunden. Ich danke recht ordentlich dafür.

Gruß
bvw

PS.: Und - weil ich es grade erst gesehen habe - hintendran: Lieben Dank für die Empfehlung! *stolz*

 

HI!

Kann mich gnoebel nur anschließen: Wirklich gute Kg. Du baust gut Spannung auf (die Treppenhauspassage) und lässt es nicht langweilig werden (der Dialog und die Nacherzählung der beiden), das Ende kommt überraschend (Hagedorn wird egschubbst) und ist wirklich gut.
Sehr amsüsant und dein Stil gefällt mir auch sehr gut. Also von mir Daumen hoch: :thumbsup:

MFG Steeerie

 

Hi, Steeerie.

Von mir gibt es dafür ein ganz herzliches Dankeschön zurück.

Gruß
bvw

 

dass man Aufzug ohne "H" schrieb.
entweder soll das bedeuten, dass auch der Prot nicht weiß, dass man "defekt" schreibt oder du weißt es einfach nicht :)
und dann trinke ich noch einen Schluck von seinem blöden Wein und lese ich seinem komischen Gedichtband
eine Gratisprobe: in ;)
Hehe, gute Idee. Was zur Hölle - verdammt, jetzt hat der Blödmann mich selbst vom Dach gestoßen, elender Dreckskerl, beim nächsten Mal werde ich Dir schon zeigen, mit wem Du es zu tun-
:lol:
Wie von Furien gehetzt rannte er die achtzehn Etagen hinunter und verständigte die Polizei, dass ein Wahnsinniger einen Mann vom Dach geworfen habe, weil er den Herrn Heine aus dem dreizehnten Stock nicht kannte.
hehe

Hi bvw,

na, das is doch schon mal um einiges witziger als deine Dreiergeschichte ;)

Ich rechne mir hier übrigens gewisse Beteiligung aus, schließlich habe ich dich ja auf die Idee gebracht ;)

Sprachlich und stilistisch fand ichs ziemlich gut, nichts zum Ablachen, aber eine gepflegte Unterhaltung ist es allemal :)

Tserk!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo, Tserk.

entweder soll das bedeuten, dass auch der Prot nicht weiß, dass man "defekt" schreibt oder du weißt es einfach nicht

Ersteres natürlich, Du Blöhtmann. ;)

eine Gratisprobe: in

Ist gratis gern genommen. Und schon geändert.

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He! Ich finde meine Dreier-Geschichte überhaupt nicht unwitzig. Die Welt ist einfach noch nicht bereit für sowas. Aber ich habe mich in meinem Leben als verkanntes Genie inzwischen ganz gemütlich eingerichtet ... ;)

Der Anstoß zu dieser hier kam in der Tat mittelbar von Dir, daher will ich diesen Sachverhalt auch gar nicht verhehlen, also:

TSERK WAR'S, DER MICH AUF DIE IDEE GEBRACHT HAT, DASS DER EINE DEN ANDEREN SELBSTMÖRDER WO RUNTERSCHMEISST, UM SELBST FREIES SPRUNGFELD ZU HABEN.

Aber damit hat's sich. Und denk erst gar nicht dran, rechtliche Schritte einzuleiten. nachdem ich die letzte mit knapper Not überlebt habe, bin ich auf die nächste Prozeßlawine bestens vorbereitet. Die kriegt was auf die Ohren! :D

Vielen Dank jedenfalls für die freundlichen Worte.
Aber warum zum Teufel konntest Du wieder nicht Ablachen!? Herrschaftszeiten, dieses Anspruchsdenken der Jugend von heute ... ;)

Gruß
bvw

 

Hey Brudervomweber,

mir fällt kein passender Vergleich ein. Ich hatte erst mit dem Gedanken gespielt, den Text mit einem Debeukela-Keks zu vergleichen, wo man auch nur den Keks isst ... aaaah! Jetzt hab ich's. Verfestigung der Gedanken beim Reden und so. Es ist wie mit einem Cornetto-Eis. Da muss man sich auch erst durch das Eis beißen und ganz am Schluss, am Ende, ist doch in der Waffel noch so ein Schoko-Boden.
Also wer sich durch den Aufstieg Hagendorns schleppt - der wirklich zäh ist, durch die Schachtelsätze -, der wird mit einem herrlichen Dialog belohnt.
Vorher muss ich sagen: Zweimal geschmunzelt (NDR-Nilpferd und noch irgendwo), aber viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, den wirren Sprüngen, die der Satzbau macht, zu folgen. Aber der Dialog war wirklich klasse. Auch ein tolles Thema.
Und du hast natürlich Glück, dass man das Urteil über ein Cornetto-Eis immer am Ende fällt (direkt nach dem Schoko-Boden), deshalb: Jau, gut unterhalten auf jeden Fall.

Gruß
Quinn

 

Hallo, Quinn.

Zugegeben, die erste Hälfte der Geschichte ist sicherlich anstrengend zu lesen, wenngleich ich mich rühmen will, dass die abenteuerlichen Satzkonstruktionen nirgends ins Leere laufen. Ich hatte kurz vor dieser Geschichte eine sehr stringente Story gepostet und mir die Frage eingehandelt, ob die in meinem Profil erhobene Exklamation "Schachtelsatz rulez!" überhaupt auf meine Geschichte appizierbar sei, oder ob ich nur ein Lippenbekenntnis abgegeben habe, um mich interessant zu machen. Das konnte ich so nicht auf mir sitzen lassen - also: Schachtelsätze.

Außerdem kann man es ja auch so sehen: Der für Hagedorn subjektiv selbstmörderische Aufstieg über achtzehn Etagen wird vom Leser durch die Sperrigkeit der Sätze quasi mitleidend mitvollzogen.

Und um bei dem schönen Bild des :sealed:-Waffeleises (also wirklich, Werbung auf kg.de!) zu bleiben. So manch einer schlingt das Eis in der Waffel mit zwei oder drei hastigen Bissen herunter und bekommt Kopfschmerzen davon, bevor er dann durch das Stückchen Schoki am Boden der Waffel doch noch den Kick bekommt. Aber wenn er sich Zeit ließe, das faszinierende Zusammenspiel von kunstvoll geronnener Schokolade und feinsinnig verstreuten Krokant auf der sorgsam modellierten Eishaube zu betrachten, dann ... äh, würde das Eis vermutlich irgendwann zu schmelzen beginnen, aber vielleicht hätte er dann auch einen ästhetischen Mehrwert daraus gezogen. Und definitiv jetzt einen Grund, das Eis in zwei, drei Bissen wegzuschlingen, weil es ja anfängt, davonzufließen. :)

Jedenfalls danke ich Dir herzlich für das insgesamt positive Fazit.

Gruß
bvw

 

Hallo bruder des webers!

Das war echt genial. Ich fand den Anfang überhaupt nicht schwierig zu lesen, im Gegenteil, alles ist schön flüssig und außerordentlich lustig. Mehr kann ich gar nicht sagen.
Ach doch: Das kommt sehr oft vor, deshalb sage ich es nur allgemein: Vor "und" kein Komma, bei der wörtlichen Rede nach dem "Gänsefüßchen" wird aber eins gesetzt.

Danke fürs Lachen!
Liebe Grüße,
strudel

 

N'abend, apfelstrudel.

Für das Lob erstmal herzlichen Dank.

Zum "Ach doch": Bei der Kommasetzung vor dem "und" gehe ich meist nach deklamatorischen Gesichtspunkten vor: Wenn beim Vorlesen vor einem "und" eine Pause Sinn macht, dann setze ich ein Komma. Außerdem ist es glaube ich auch nicht verboten, vor einem "und" ein Komma zu setzen, bloss in Aufzählungen ist es unsinnig und falsch. Wenn aber das "und" zwei vollständige Sätze verbindet, die voneinander trennbare Gedanken behandeln, darf man ein Komma setzen. Oder so ähnlich.

Und das mit den Kommata nach Gänsefüßchen: Ich habe inzwischen mein Profil diesbezüglich ergänzt. Also: Ich habe gelernt, dass der Punkt am Ende dirketer Rede zum komma nach dem Gänsefüßchen wird, dass Ausrufezeichen und Fragezeichen aber bestehen bleiben und darum kein Komma nach dem Gänsefüßchen steht. Und weil ich das so gelernt habe, mache ich das auch so. Was ich im vorletzten Absatz dieser Geschichte bei ...

„Mögen Sie Heine?“, fragte der Mann.

... natürlich prompt falsch gemacht habe. Also, falsch nach meiner Regel.

Und: Bitte für's Lachenmachen, herzlich gerne geschehen.

Gruß
bvw

 

Hi brudervomweber!

Eine makabre Geschichte mit einem nicht ganz neuen, aber unverbrauchten Plot ( Suizidwillige, die sich um das Recht streiten, sich zuerst umzubringen, habe ich in diesem Forum schon ein- oder zweimal angetroffen ), dazu eine pseudo-feinsinnige, verschachtelte Sprache, die sich mit der Situationskomik verbindet.

Am Anfang hat mich die Sprache allerdings gestört, weil du im dritten Satz etwas übertreibst:

Er hatte innerlich geflucht, als er im Foyer des Wohnhauses feststellen musste, dass der Hausmeister dem ohnehin keinen allzu funktionstüchtigen Eindruck hinterlassenden Aufzug, den der gute Otis offenbar noch höchstpersönlich installiert hatte, per Zuhilfenahme eines Kühlschrankmagneten, der das Konterfei einer pervers glücklichen Kuh trug, ein diesen Verdacht der Unzuverlässigkeit affirmierendes, handgekrakeltes Pappschild angedeihen ließ, das folgende Information vermittelte:

Zwei, drei Wörter weniger, und das Ganze liest sich nicht ganz so schlimm. Ich habe nämlich nur weitergelesen, weil die Kritiken so begeistert klangen.

Dann wurde ich allerdings nicht enttäuscht: Hagedorn und der "Konkurrent" wirken in ihrem selbstsüchtigen "Suizidwettbewerb" so lächerlich, dass es einfach nur köstlich ist, die Geschichte zu lesen.

Einzelheiten:

Er beobachtete den verbliebenen Mann, wie er zu dem von ihm hinabgestoßenen Dicken hinunterblickte, wie er dann einige Schritte zur Seite trat und sich an den Dachrand setzte. Dort nahm er ein Glas zur Hand,

Ach, der Hausmeister nimmt ein Glas zur Hand? ;)
Eher zum Stil der Geschichte würde doch passen: "Dort ein Glas zur Hand nehmend ..."

den Blick nun neuerlich nach unten gerichtet, dem unlängst Verblichenen zu. Erste, spitze Schreie drangen vom Parkplatz der Siedlung auf das Dach hinauf.

Wieder würde eine Verbindung der Sätze zu einem eher passen: " ... indessen spitze Schreie vom Parkplatz ( ... ) heraufdrangen."

In der Szene zwischen den beiden Möchtegern-Selbstmördern werden die Sätze zunehmend einfacher. Es wäre besser, wenn du den Stil vom Anfang durchhalten und einfach ein paar weitere pseudofeinsinnige rhetorische Wendungen einschieben würdest.

Zudem solltest du an dieser Stelle:

Dach gestoßen, elender Dreckskerl, beim nächsten Mal werde ich Dir schon zeigen, mit wem Du es zu tun-
Die Abstrusität seines letzten Gedankens ging Hagedorn nicht mehr auf, weil von seinem Denkapparat nicht viel übrig blieb, als er mit der Fontanelle voran auf das Pflaster des Parkplatzes achtzehn Stockwerke tiefer schmetterte. Hagedorns Torso zappelte ganz untypisch für seine wenig sportive Lebensführung noch ein wenig herum, aber da war Hagedorn selbst schon nicht mehr zugegen.
Auf dem Dach starrte der Hausmeister immer noch hinüber zu den zwei Männern,

einen Absatz machen, entweder davor oder nach "zugegen", weil die Perspektive sich verschiebt. Beim Szenenwechsel in der Mitte der Story hast du schließlich auch einen gemacht.

Geiler Satz übrigens:

Auf dem Dach starrte der Hausmeister immer noch hinüber zu den zwei Männern, von denen jetzt nur noch einer da war.

:D :D :D

Ciao, Megabjörnie

 

Hi, Megabjörnie.

Zunächst einmal bitte ich zu entschuldigen, dass Dein freundlicher Kommentar und die verschiedenen Anregungen so megalange unbeantwortet geblieben sind.

Zu Deiner ersten Kritik am dritten Satz muss ich allerdings gleich sagen: Schön, dass Du die Hürde genommen hast, aber ich lasse sie so stehen, wie sie steht. Die erste Hälfte der Geschichte ist vollgepfropft mit schwurbeligen, nicht enden wollenden Sätzen, weil auch der Treppenaufstieg nicht enden will. Hier ein wenig "anstrengend" zu sein, ist der Anspruch dieses ersten Teils.

Zu Einzelheit Einz:
Eine Einzelheit. Aber Du hast Recht, weshalb ich den "verbliebenen" in einen "noch vorhandenen" Mann und das unscharfe "er" in ein "der Übriggebliebene" verwandelt habe.

Einzelheit Zwei:
Die zweite Hälfte ich sprachlich viel stringenter, auch wenn ich hier und da noch einige Schnörkel eingebaut habe. Dein Vorschlag einer Konstruktion mit "indessen" aber selbst mir zu schwurbelig. ;)

Der Absatz: Macht Sinn. Und ist deswegen genommen. Auch wenn der erste Absatz weniger die Markierung einer perspektivischen Verschiebung darstellt als das Ende des Aufstiegs durch das Treppenhaus-Purgatorium. Man kann nach dem Halbsatz "... und dann trat er ins Licht." nicht einfach so weitermachen. Ein Absatz ist das Allermindeste.

Jedenfalls danke ich von Herzen für die Zeit, die Du Dir für mich genommen hast. Und bin froh, dass ich dafür etwas zurückgeben konnte.

Baldige Weihnachten wünscht
bvw

 

Hallo Bruder vom Weber

Fazit gleich mal vorne weg: Dieses "ach nee, nicht schon wieder eine Selbstmordgeschichte" Ding hat mich ja so was von unterhalten, weil es eben dann doch keine "ach nee, nicht schon ..."

Und nun ins Detail:

bvw schrieb:
Außerdem kann man es ja auch so sehen: Der für Hagedorn subjektiv selbstmörderische Aufstieg über achtzehn Etagen wird vom Leser durch die Sperrigkeit der Sätze quasi mitleidend mitvollzogen.
Genau so, schnauf, genau so war's, puh! :D

sich sofort wieder verziehen.
Ich glaube, dein Anspruch an die Vollkommenheit der Verschachtelung zerbricht hier an einem kleinen "zu".

Auf der letzten Treppe
Wäre nicht 'auf dem letzten Treppenabsatz' besser? Es könnte allerdings tatächlich eine andere Treppe sein, die vom letzten Stockwerk auf das Dach führt, hmm, bin halt über diesen letzten Treppenabsatz gestolpert, drum stehts hier.

und Hagedorn nebst lebensmüder Nemesis blickten wie gebannt zu ihm hinüber.
Ich nemesis, äh nehme mal an, du lässt diesen Satz sowieso stehen, aber ich möchte trotzdem, da die meisten Autoren immer froh sind, wenn auch die kleinsten facettenhaften Eindrücke zurückgemeldet werden, meinen solchen hier kund tun:
Dieser Gag war einmal gut, das zweite mal wirkte es wie aufgewärmter Kaffee.;)

auf alle Viere
allen Vieren

Der Konkurrent trat schnaubend näher, vorsichtig, um nicht wieder hinzufallen, trat Hagedorn einen Schritt zurück.
Stolperfalle. Ich weiss, du liebst, nein, du verehrst Schachtelsätze, aber hier liest sich das "vorsichtig, um nicht wieder hinzufallen" zuerst zum Konkurrenten gehörend, also so, dass ich mich fragen musste: 'Wieso? Ist der Konkurrent auch hingefallen?' Nach dem dritten Komma gehörts dann - ach so! - zu Hagedorn.

Und hier meine Favoriten:

verdammte NDR-Walross, das irgendwann einfach gestorben war, an Verfettung, wenn man ihn fragte.
:D

Die Zeit schien zu gerinnen, in Wirklichkeit aber reagierte einfach niemand.
:D

dass ein Wahnsinniger einen Mann vom Dach geworfen habe, weil er den Herrn Heine aus dem dreizehnten Stock nicht kannte.
:D:D

Prima Arbeit, gute Unterhaltung, gerne gelesen.
Bitte mehr!

Frohes Fest,
Gruss.dot

 

Hallo, Dot.

ch glaube, dein Anspruch an die Vollkommenheit der Verschachtelung zerbricht hier an einem kleinen "zu".

:sconf: Das stimmt! Ich ... ich hab's korrigiert.

Wäre nicht 'auf dem letzten Treppenabsatz' besser? Es könnte allerdings tatächlich eine andere Treppe sein, die vom letzten Stockwerk auf das Dach führt, hmm, bin halt über diesen letzten Treppenabsatz gestolpert, drum stehts hier.

Und es steht gut da - allerdings meinte ich tatsächlich diese meist völlig verstaubte, weil kaum benutzte letzte Treppe von der obersten Wohnetage hinauf aufs Dach ... ins Licht.

Dieser Gag war einmal gut, das zweite mal wirkte es wie aufgewärmter Kaffee.

Zweimal genemesist? Das geht nun wirklich nist! Allerdings konnte ich mich von der unterbrochenen Alliteration "nebst .. Nemesis" nicht trennen, daher habe ich den ersten Auftritt nemesitischer Provenienz umformuliert.

allen Vieren

Nö, auf alle Viere stimmt. Er geht dahin, also von Position X auf Position alle Viere, nicht damit, also auf allen Vieren irgendwohin.

Stolperfalle.

Ich habe die Fußangel "," durch einen "." ersetzt. Damit sollte der mißverständliche Kontext klarer werden.

Prima Arbeit, gute Unterhaltung, gerne gelesen.
Bitte mehr!

Ich erröte schamvoll. Mir fehlt nur noch ein weißer Bart und ein Sack. Und dann ...

Frohes Fest auch Dir! :D
bvw

 
Zuletzt bearbeitet:

Salut webers Bruder,

hab deine Geschichte gerade auf der Arbeit gelesen. Leider musste ich immer wieder unterbrechen und Pausen machen. Vor allem beim Dialog, was hast du denn da bloss auf Papier gebracht.

Mein Ginsen war so breit und profund das es mir beim besten willen nicht gelingen wollte es zu unterdrücken. Werd die Geschichte nachher unbednigt nochmal lesen, wenn ich laut lachen darf.
Dann gibts ein edit. /edit/

„Sie springen jetzt da runter. Ich will Sie springen sehen, ich will Sie da unten auf dem Parkplatz liegen sehen. Tot. Ich will Sie tot sehen!“
„Das ist ja wohl die Höhe!“ gab der andere aufgebracht zurück
In meinen Augen das Beste der ganzen Geschichte. Herrlich! Ich könnt mich jedes mal wieder totlachen bei der Vorstellung.

Sie haben sich ja offenbar überhaupt nicht auf ihren letzten Moment vorbereitet. Sie Anfänger!“
Auch sehr fein. Als wäre umbringen ein Sport in dem Man(n) Erfahrung sammeln kann.

Im Gesamten kann ich mich den Vorrednern anschliessen. Gelungener Dialog, sehr unterhaltsam. Das Intro ist aber zäh und unverdaubar. Meiner Ansicht nach könnte man das einfach komplett in 2 Sätze fassen. Du reitest mir da auch ein bisschen sehr viel auf der Fettleibigkeit des Herrn Hagedorn herum. Das findet sicher nicht jeder besonders lustig. Ich finds unnötig, im Dialog die Badewannensache reicht da völlig und ist auch super!!
gruss lendrian

 

Hallo, lendrian.

Erstmal Danke fürs Lesen. Auch wenn es Dich fast den Job gekostet hat. ;)

Dass Dir die zweite Hälfte gefällt, ist schön. Dass Du die erste Hälfte als so überflüssig erachtest, dass sie in zwei Sätze zu packen wäre, ist hingegen nicht so schön.

Dennoch: Für mich gehören beide Hälften zusammen, wenn sie auch eigentlich von ihrer Art her inkompatibel scheinen und die erste manch einen vermutlich vor Beginn der verdaulicheren zweiten Hälfte herausgeworfen hat. Ich will jetzt keine unangemessenen Vergleiche heranziehen, aber Umberto Eco hat zu den äußerst schwergängigen ersten 100 Seiten seines ersten großen Romans "Der Name der Rose" geschrieben, dass er sich seinen Leser habe erziehen wollen. Wer sich durch diese erste Texttortur gequält hat, wird dann mit einem wunderbaren Kriminalroman plus X belohnt.

Ich bin bei weitem kein Eco, aber ich fände die zweite Hälfte ohne die erste einfach platt. Und dass Teil 1 sperrig und - wie Du schreibst - unverdaulich ist, ist wirklich, wirklich Absicht. Kein Versehen, kein Unvermögen. Und - auch das natürlich meine subjektive Meinung - keineswegs überflüssig. Wer diesen ersten Teil überlebt hat, wer mit Hagedorn mühseligst die Stufen bis auf das Dach erklommen hat, der wird belohnt: Mit der luschtigen zweiten Hälfte.

Nenn mich einen Sadisten, aber so ist's.

Gruß
bvw

 

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