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Seltsame Reise Sommer 67

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12.04.2007
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Seltsame Reise Sommer 67

Seltsame Reise in einer Kiste am 25. Juni 1967

für claudianne, Feanaro, KatinkaH, Nothlia, Blaine, JoBlack, melisane, Rabenschwarz sowie Lena und Leonce, dem Schorsch zum 150. und dem Richter Fritz zum 250. Geburtstag nachträglich

”It is the evening of today
Eye sit ’n’ watch some children play
Doin’ things Eye used to do
They think are new
Eye sit ’n’ watch as years go by.”


Wenn man die Luke des Dachbodens öffnete, fiel ein schmaler Lichtstrahl schräg durch das kleine Fenster links vom Eingang hinein, und schien gar die Sonne, tanzten die Staubkörner im Licht. Auf der rechten Seite, dort wo der Lichtstrahl nicht mehr hinkam, stand eine riesige Kiste. Der Deckel war so schwer, dass ich ihn nie hätte öffnen können. Aber als ich an einem langweiligen, verregneten Ferientag auf den Dachboden kletterte, war die Kiste offen.

„Was mag da drin sein?“, fragte ich mich und ging im kargen Licht zur Kiste.

Ich konnte gerade über den Rand schauen, so dass ich nur die anderen Seiten sehen konnte. Also stemmte ich mich hoch und legte mich über den Rand der Kiste, dass ich halb in und zur andern Hälfte außerhalb der Kiste hing. Mit den Händen hielt ich mich am Rand fest. In der Düsternis war nichts zu erkennen. Nicht einmal der Boden war zu sehen. Also beugte ich mich tiefer hinein und - eh ich’s richtig bemerkte - rutschte ich ein bisschen weiter über den Rand, dass der Schwerpunkt sich verlagerte. Ich konnte das Gleichgewicht nicht halten, purzelte kopfüber, kopfunter durch die Finsternis, ruderte mit Arm und Bein vergeblich im leeren Raum. Ich glaubte, Engelein singen zu hören, und hörte doch nur den Literaturpapst ein naives philosophisches Werk verreißen und einzelne Bruchstücke einer mehr oder weniger erfundenen Lebensgeschichte aus dem 30-jährigen Krieg an mir vorbeisausen. Ich weiß nicht, wie lang ich durch den leeren Raum gestürzt bin -

als ich krachend auf dem Boden der Wirklichkeit lande und in meine einzelnen Teile zu zerspringen meine. Ich bin benommen, fühle mich zerschlagen und weiß nicht einmal mehr, wo und wer ich bin.

Nur langsam wächst wieder zusammen, was zusammen gehört.

Als ich wieder beisammen bin, erkenn ich, dass ich auf der Brücke eines Schiffes liege.

Einige Meter von mir streiten sich zwei gackernde Hühnervögel. Ich robbe vorsichtig und hoffentlich geräuschlos näher. Die beiden tragen traumhafte Uniformen, die was hergeben und vor denen man, soviel hab ich schon gelernt als Wölfling und Pfadfinder und beim Hauptmann von Köpenick, den wir gerade in der Schule lesen, im wirklichen Leben stramm steht.

Das eine Huhn ist ein bunter Hahn
und das andre eine Henne von Fasan.

Die streiten sich über ein mathematisches Problem - Navigation und den Kurs, der zu nehmen wäre. Die Henne gackert: „Ich befürworte Ihre Autorität, Commander McLane, denn Autorität muss sein und wo kämen wir hin, wenn’s drunter und drüber ginge? Aber gleichzeitig bin ich selber Autorität genug und stelle etwas dar und sehe es gerne, wenn sich andere mir unterwerfen: denn bei mir kann jeder tun und lassen was ich will!", dreht sich um und lässt den andern stehn.

Der Commander erstarrt und schluchzt zunächst nur vor sich hin - nun weiß ich, welch ein Weichei McLane ist! - um dann zu krähen: "Gehen Sie nur, Leutnant Jagellovskaja, gehen Sie nur! Dass man auf einer galaktischen Sandbank strandet, kann doch nur einem Sicherheitsoffizier gelingen, der zudem noch professioneller Spitzel des Galaktischen Sicherheitsdienstes ist und eine dumme graue Gans in bunter Huhniform…“, womit er wohl ein dummes Huhn meint.

Die Namen kommen mir bekannt vor. Das kann aber nicht das Raumschiff Orion sein! Jedenfalls nicht dessen Commander, wie wir Jungen ihn aus der Raumpatrouille kennen.
„Vor einer schluchzenden Uniform wird auch niemand strammstehen,“ sag ich mir.

Da hat der Commander mich bemerkt.
„Wer bist denn du?“, kräht er sanftmütig.

Und ich erzähl ohne Punkt und Komma, wie ich in die Kiste gepurzelt und auf seinem Schiff gestrandet bin. Da lächelt der Commander und verspricht, mich wieder aus dem leeren Raum herauszubringen, wenn ich ihm ein oder zwei Probleme zu lösen helfe. Nicht das eigentlich größte, denn das dumme Huhn habe den Raumkreuzer in ein galaktisches Trümmerfeld navigiert, wo’s nun festsitze, und er, der Commander, müsse den Kreuzer wieder flottkriegen. Aber bei zwei Dingen könne ich ihm helfen, da ein Schüler, der ich sicherlich sei, näher am allgemeinen Wissen der Zeit lebe als er mit seinem speziellen Wissen von Übermorgen.

An Bord gebe es ein anarchisches Ferkel, das ihn vor versammelter Mannschaft beim Spiel der UNO ständig schlage und das ihm einmal an den Kopf geworfen habe, es gebe drei Arten von Vorgesetzten: die einen können bis drei zählen, die andern können es nicht. „Das verstehe ich nicht. Wo bleibe da die dritte Art?,“ fragt er ein wenig verzweifelt.

„Oh Neugierde, was tust du mir an!“, jammert es mich.
Wie soll ein kleiner Mittelschüler die Probleme eines Weltraumreisenden und der Welt lösen, zumindest erklären können! In welch ein Jammertal hat die Neugier mich gestoßen! Und ich versprech aller Welt, mich auf meine Schulbücher zu konzentrieren und weniger rumzustreunen, mehr über spanische Grammatik zu wissen als über Beatniks und Musik (was natürlich die Guitarre nicht ausschließt). Vergeblich kratz ich das bisschen zusammen, was ich von der Spieltheorie weiß, um das Verhalten der UNO erklären zu können.

Aber der Commander hat andere Sorgen als von meinem bescheidnen schulischen Wissen zu profitieren, denn das kleine Raumschiff kommt mit einem überraschenden Ruck aus dem galaktischen Trümmerfeld heraus, dass alle zu stürzen drohen.

Im gleichen Augenblick schlägt sich der Commander vor die Stirn und kräht hysterisch als der Gockel, der er ist: „Was sind wir doch für Schwachköpfe und doch zugleich genial! – Haltet Euch fest, wo Ihr nur könnt!“

Aber da geht die Fahrt schon abwärts. Die Orion ist nämlich am Rand der Milchstraße angekommen und - als wär’s das nebensächlichste der Welt - es wird bewiesen, dass die uns bekannte Welt, eben unsere Galaxis, eine Scheibe ist. Dieser wissenschaftliche Beweis wird auf immer mit dem Namen des Commanders verknüpft sein, obwohl ihn das dumme Huhn von Sicherheitsoffizier dort hineinmanövriert hat.

Aber wem an Bord wird wissenschaftlicher Ruhm noch nützen?

Die Orion erweist sich als das Raumschiff am Rande des Abgrundes, das einen Schritt voraus ist. Kurz und gut, man wird sagen: Der Commander ging einen Schritt zu weit.

Die Orion kippt über den Rand der Milchstraße, um mit Mann und Maus in ein schwarzes Loch zu stürzen. Niemand vermag sich zu halten. Alle purzeln durcheinander: ich übern Commander und das Sicherheitshuhn über uns beide. Hahn, Henne und mich schleudert es von der Brücke und wir treten einen Freiflug ins Nichts an, der jeden Billigflieger in den Schatten stellt. Wir schreien, was das Zeug hält, aber wir hören nichts.

Doch was zieht uns hinab, wo wir doch eigentlich schwerelos schweben müssten?

Es ist das Schwarze Loch, das uns hinab zieht. Kopfüber, kopfunter, Ob-La-Di, Ob-La-Da, Tutti-Frutti und Blabla landen der Commander, das Sicherheitshuhn und der Mittelschüler auf dem kürzesten Weg von der Milchsuppe in einem dampfenden Meer von einer Buchstabensuppe, die der Commander sofort als Galaxis Alphabertha bezeichnet.

Dort werden wir von einer kleinen Truppe bewaffneter Ts festgenommen und vor ein Schnellgericht gebracht.

Da kocht es geradezu vor Arbeit. Wir werden erst als dritter oder vierter Fall dran sein, sind noch zu weit weg, um den Verfahren zu folgen und daraus Rückschlüsse auf unser Verhalten zu ziehen.

Vor uns steht von vier Ts bewacht ein großes, rundes S, ein eckiges und zugleich zackiges Z und, direkt vor mir, ein kleines, offensichtlich eingeschüchtertes ß.

Ich empfind das ß als den schönsten Buchstaben, den ich je gesehen hab - nur vergleichbar dem @ - und er duftet appetitlich, dass mich nach dem ß hungert. Wie ich aber gerade zu träumen beginn, rückt der Zug einen Fall vorwärts und ein T stößt mich an, so dass ich stolper, mich am ß festhalt und es mit zu Boden reiß. Das ß flüstert mir mit einer warmen Stimme zu, dass es mich schaudern lässt und der Wunsch aufkommt, ewig und drei Tage mit dem ß zusammen zu bleiben.

’s ist aber ein Hilferuf, den das ß mir flüstert: „Rette mich, Menschenkind, meine Eltern wollen mich abschaffen durch richterlichen Beschluss.“

Ein T befiehlt uns zu schweigen und mault uns an, wieder aufzustehn, was wir auch tun.

Nur langsam nähern wir uns dem Richtstuhl.

Endlich ist die Gruppe vor uns dran.

Die Richterin stellt sich vor wie ein Maschinengewehr: „Ich bin Alice Pleasance Liddell, bestellt am Schnellgericht zum Haag. Sie dürfen mich getrost Euer Ehren nennen. Tun Sie das nicht, werd ich Ihnen einige Unehre verschaffen! -

Sie sind die Familie der S-Laute. Was ist ihr Begehr?“

Das S klagt, dass das gemeinsame Kind immer seltener Verwendung finde und derzeit mit knapp 0,3 % einen Tiefstand erreicht habe. Somit sei abzusehen, dass es durch Nichtgebrauch abgeschafft werde. Da halten es die Eltern, Z und S für ein Gebot der Vernunft, das gemeinsame Kind per richterlichen Beschluss aus dem Alphabet zu streichen, statt zu warten bis es nicht mehr verwendet werde und dann nicht mehr zu gebrauchen sei. Was soll die Gemeinschaft aller Buchstaben und Laute mit einem nutzlosen Balg?

Da lächelt die Richterin und sagt streng: „Ich rate Ihnen, fassen Sie sich kurz, denn wir haben keine Zeit und wenn hier einer Reden schwingt, dann bin ich das!

Nun zu Ihrem Fall: Es kann sein, dass Sie recht haben. -

Es muss aber nicht sein. -

Sehen Sie, wenn schon ein großer Schriftsteller und Nobelpreisträger in seinem Geburtsnamen das ß durch ss ersetzt, spricht das für Ihr Argument. –

Aber, meine Lieben, ist denn das Z mit seiner 1,13 %igen Häufigkeit so viel besser dran als sein Kind?“

S und Z schauen sich betroffen an. Sollte der Antrag aufs Z zurückfallen?

Die Richterin fährt fort und fragt: “Schaffen wir dann auch das Q ab, das doch nur zu 0,2 ‰ verwendet wird?“

S und Z schweigen.

„Aber lassen Sie mich fragen: gibt es unter Ihnen hier im Raum jemand, der zu sagen vermag, ob das ß eine Zukunft hat?“

Das ist meine Chance und ich ruf hinein, dass ich um die Zukunft des ß wisse. Denn das ist gewisslich wahr: „Euer Ehren, durch die modernen Kommunikationsmittel wie Handy…“

Die Richterin unterbricht mich belustigt: „Deutsche sind ein kurioses Völkchen. Meckern über Anglizismen und schaffen ein Kunstenglisch wie im Handy.“

Nach einem Lachanfall Ew. Ehren kann ich fortfahren: „Also: Computer und Mobiles Telefon führen dazu, dass das ß für das Doppel-S eingesetzt wird, um Platz und Zeit beim Schreiben einer SMS oder einer E-Mail zu sparen…“

„Sie meinen also, dass die Namensendung des besagten Schriftstellers und Nobelpreisträgers durch technische Entwicklung in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt wird?“, fragt die Richterin –

als in diesem Augenblick eine Schöpfkelle in die Buchstabensuppe getaucht wird und Alphabertha mit der Stimme meines Vaters „Ilse, Billse, keiner willse, nur der Koch nahmse doch, weilse schön nach Knoblauch roch“ in den kochenden Raum hinein spricht, was ich dort täte! Schlafen könnt’ ich auch woanders!

Dazu muss man wissen, dass mein Vater jähzornig wie Rumpelstilzchen und wohl auch dem Märchen entsprungen ist. Tatsächlich muss er, der schon Mühe hat, übern eigenen Telerrand zu schauen, auf einer Leiter oder einem Hochstuhl gestanden haben, um überhaupt übern Rand der Welt hinwegschauen zu können. Und:

Man kennt es doch, wer sich selbst erhöht …

Als er nämlich fest auftritt mit seinem Holzbein (er war mal Walfischer oder so), kommt er arg ins Wanken und die Suppenkelle mit ihm. Während er mit angemessenem Krach und Gebrüll auf den Dachbodenboden stürzt, schwappt die Suppe über und ich stürz zurück in die schier endlosen Weiten des Universums zwischen Milchstraße und Buchstabensuppe. Ich vermein, alle Engelein zu hören und die sängen “Mama told me not to come“. Was mich mehr als überrascht, hätte ich doch zeitlebens geglaubt, Engel sprächen Hebräisch oder doch zumindest Aramäisch (was ich sicherlich nicht zu unterscheiden vermöchte, dabei wäre es doch nur logisch, dass dieses seltene Geflügel Englisch spräche. Aber wie ich den Engeln klar machen wollte, dass meine Mutter nie und nimmer dergleichen auch nur dächte, geschweige mir je gesagt hätte, strandete ich hart auf einer Notenbank. In allem Geräusch, Geschrei, Getöse und ausgelassenen Lärmens um mich herum vermutete ich, im galaktischen Klingelklangraum gelandet zu sein, als ein zartes Stimmchen besorgt anfragte, ob ich mir weh getan hätte.

Nein, löge ich, und fragte, wo ich wäre.

Die Jungfer - die Kleidung verriete eine Klosterschülerin - berührte mein Herz derart, dass es zu zerspringen drohte. Ihr Anblick erwärmte mich, dass alle Säfte in mir brodelten und alles Fleischliche brutzelte. Und wie zur Bestätigung sagte sie nur „Abbey Road …“ und ich würde zum Klosterbruder und „Apple Studios?“ stammeln. ”Yes, Sir“, sagte sie, “I’m Marianne, and who are you?“, worauf ich verblüfft “Rob in the Hood“ gestände, während ein weit entferntes Symphonieorchester die Marseillaise einleitete …

Marianne reichte mir die Hand, als ich mich aufrichtete. Vergessend allen Schmerz führte ich die Hand an meine Lippen, die nun stumm blieben vor Glück, und fast hätte ich geweint, wäre da nicht ihr Herz schon übergelaufen, um in ihrem Auge ein Ventil zu finden. Sicherlich hätte sie das schimmernde Salzwasser abwischen wollen in meinem Gesicht, fesselten nicht meine Arme sie an mich und ihre Arme mich an sie. Heiß würden meine Wangen und lichterloh loderten ihre, wie unsre Gesichter sich sanft berührten und der Chor der Engel, der da sänge, hätte recht im “Love is all you need“, wenn die vier frömmsten Lippen der Erde sich unauflöslich zum Kusse vereinten, ob die Erde unterginge oder die Sonnen sich verfinsterte, der Himmel uns auf den Kopf fiele oder Schalke mal wieder verlöre, denn nichts bräuchte die Liebe mehr, als ein anderes Herz an der eigenen Brust zu spüren. Stünden Mannen von Schaften und Schäftinnen im Kreise gebeugt und riefen ihren Spruch
„Ficke-facke,
ficke-facke,
häu-heu-hoi“,
die längste Turnübung und der gewaltigste Austausch klebrig-ekelhafter Flüssigkeiten ersetzte nicht annähernd das ewigwährende Glück von nicht einmal vier Minuten – und unsere Herzen fänden wieder zur Ruhe … Das wäre wohl einem zu viel Romantik und der zerrte mich mit den Worten “She’s ma bride!“ weg von Marianne und wie im Reflex haute ich ihm eins auf die Schnauze, dass mir seine Zungenspitze ins Gesicht spritzte und aus einem wehrhaften Erzengel ein Fickimick würde. Marianne ergriffe meine Hand und wir enteilten den Studios, setzten uns am Straßenrand auf einen Stein und sängen “It is the evening of the day …“, was wohl der Kerl mit der blutigen Zunge und sein Freund Fried oder auch nicht Richards uns klauten, um daraus einen Hit zu machen, als Ilse sich über den Rand beugte.

Papa brauche nun die Kiste unbedingt, um die Nachkriegszeit dort zu verstauen. Er habe beschlossen, dass die Nachkriegszeit mit der großen Koalition beendet sei. Und sie triumphierte: Die Beatles hätt’ ich ja nun verpasst, dass ich todtraurig die Wandergitarre aus seligen Pfadfinderzeiten ergreife und mich in die Garage setz und schrammel: Da hört ich it’s a hot dog in thr roll / Und pisste mir die hosen voll. / Tanzte, schwitzte twist and shout, / Bis mein letztes haar ergraut. / Kaufte vom letzten geld ne gitarre, / Zupfte und rockte bis zur nackenstarre. / Könnt nix mehr zum anziehn kaufen, / Nächtens fing ich an zu saufen. / Soff mich rauf zu kotzigen gewässern, / Schlief’s sich unter wanzen besser. / Gott ist’n roter hering auf’m spieß, / Singt sein halleluja zuckersüß, / Pfeift die schönste melodie / Auf’m letzten loch von der Marie. / Abgebrannt, verlaust, voll fransen, / Lass im Keller ich wanzen tanzen. //
Elvis Berry und Paul Lennon / Machten jahrelang das rennen: / Obla di, obla da, / Tutti frutti und bla blah. / I wanna be a rock ’n’ roll star, / Am besten gleich in’n U SS A! //
Auf der bühne in stickigen räumen / Beginnt die band zu träumen. / ’n blutjunges ding mit hohem busen / Will mit dem sänger schmusen: / Hey Jude, / Komm mit auf meine bude, / Dumme nudel, / Trinken wir’n sprudel. / ’n dürres go-go-girl / Tut als wär’s’n showgirl, / Verrenkt sich ekstatisch verzückt, / Macht den lahmenden bassisten verrückt. / Macht den alten knaben wieder jung, / Bringt’n auf seine alten Tage noch mal in schwung. / Der mond wird älter, / mDie band spielt helter-skelter. // Elvis Berry und … // Abgebrannt, verlaust voll fransen / Lass im keller ich wanzen tanzen, / Spiel und tanz noch twist and shout / Und der bart ist mir ergraut. / Oma wackelt mit’m hintern / Rockt mit kind und kindeskindern. / Solang gitarren kreischen und schnarren, / Hosenbeine von liebe starren, / Spielt sgt. Pepper, alter klepper, / Rock ’n’ roll mit viel geschepper, / Zupft die saiten, schlägt den boden, / Trägt am schlüsselbund sein’ hoden, / Fickt noch’n loch in die luft, / Bevor der rote hering ruft.//
Hello,
Goodbye!

Wir sitzen hier enttäuscht und sehn betroffen
Die Klappe zu und alle Fragen offen!

 

Hallo Friedrichard,

deine Geschichte entspringt ja einer ausgefallenen Fantasy, die mit ein wenig Humor versehen ist.
Dennoch gab es einige Dinge, an denen ich hängen geblieben bin.
Vor allem der Schluss hat mich stutzig gemacht. Irgendwie fehlt da etwas, wie ich finde.
Bis auf wenige Rechtschreibfehler und gequirrlte Formulierungen, war die Geschichte recht gut erzählt - ziemlich originell.
Die Idee mit den Buchstaben und deren Sorgen, die sie vor Gericht vortragen, fand ich sehr gut. Ist mal was Neues.

Hier noch einige Anmerkungen im Text:

Wenn man die Luke des Dachbodens öffnete, fiel ein schmaler Lichtstrahl schräg durch das kleine Fenster links vom Eingang hinein ...

Den Satz würde ich etwas umformulieren: Wenn man die Luke des Dachbodens öffnete, schob sich ein schmaler Lichtstrahl hindurch, der von einem kleinen Fenster links neben dem Eingang kam.

Auf der rechten Seite, dort wo der Lichtstrahl nicht mehr hinkam, ...

Die Wortwiederholung würde ich vermeiden; dort, wo das Licht ...

Was mag da drin sein? fragte ich mich und ging im kargen Licht zur Kiste. ...

nach 'sein?' ein Komma

Ich konnte gerad’ über den Rand schauen, so dass ich nur die anderen Seiten sehen konnte. ...

gerade; klingt irgendwie besser - und wie meinst du das mit den anderen Seiten?

Also stemmte ich mich hoch und legte mich über den Rand der Kiste, dass ich mit Rumpf und Kopf in und mit dem Unterleib und den Beinen außerhalb der Kiste hing. ...

klingt irgendwie sehr gestelzt; krampfhaft formuliert. Ich würde es in mehrere Sätze aufteilen. Legte oder lehnte?

Mit den Händen hielt ich mich am Rand der Kiste fest. In der Düsternis der Kiste war nichts zu erkennen, nicht einmal der Boden war zu sehen. ...

Wiederholungen vermeiden. Man stolpert immer wieder bei dem Wort 'Kiste'

Also beugte sich mein Rumpf tiefer hinein und, eh ich’s richtig bemerkte, rutschte ich ein bisschen weiter über den Rand, dass der Schwerpunkt sich verlagerte. ...

Wenn du schon in der Ich-Form erzählst, dann würde ich nicht den Rumpf als eigene Person beschreiben, die sich selbst hinunter beugt. Es ist näher am Erzähler, wenn du 'Ich' schreibst. Außerdem ist mir hier die Beschreibung nicht logisch genug. Du schreibst, du rutschst weiter über den Rand, hast aber oben geschrieben, dass du bereits mit Rumpf und Kopf in der Kiste hängst. Das ist irgendwie undeutlich. ---> so dass


Ich konnt’ das Gleichgewicht nicht halten, purzelte kopfüber, kopfunter durch die Finsternis, ...

kopfüber - kopfunter ? Wie jetzt?

Ich glaubte Engelein ...

Englein

Ich weiß nicht, wie lang ich durch den leeren Raum gestürzt bin, -
als ich krachend auf dem Boden der Wirklichkeit lande und in meine einzelnen Teile zu zerspringen meine. ...

würde ich anders formulieren: und mich fühle, als wäre ich in hunderte Teile zersprungen.


Als ich wieder beisammen bin, ...

Klingt irgendwie merkwürdig; vielleicht so: Als ich mich wieder gefangen hatte.

Einige Meter von mir streiten sich zwei gackernde Hühnervögel. Ich robbe vorsichtig und hoffentlich geräuschlos näher. Die beiden tragen traumhafte Uniformen, die was hergeben und vor denen man, - soviel hab ich schon gelernt als Wölfling und Pfadfinder und beim Hauptmann von Köpenick, den wir gerade in der Schule lesen, - im wirklichen Leben stramm steht. ...

von mir entfernt - wieso driftest du hier in die Gegenwart ab, wenn der Anfang deiner Geschichte in der Vergangenheit geschrieben ist? Du solltest dich für eine Zeitform entscheiden.

Die streiten sich über ein mathematisches Problem, Navigation und den Kurs, der zu nehmen wäre. ...

Nach Problem würde ich ein - setzen, anstatt dem Komma. Wirkt besser.

Die Henne gackert "ich befürworte Ihre Autorität, ...

Nach gackert den :

Der Commander steht erstarrt und ...

entweder du schreibst 'erstarrte' oder 'stand wie angewurzelt da'

Das man auf einer galaktischen Sandbank strandet ...

Dass

Und ich erzähl ohne Punkt und Komma, wie ich in die Kiste gepurzelt und auf seinem Schiff gestrandet bin. Da lächelt der Commander und verspricht, mich wieder aus dem leeren Raum herauszubringen, ...

glaubt der Commander das denn sofort? Klingt so, als würde er ihm blind vertrauen

Oh Neugierde, was tust du mir an, jammert es mich. ...

jammert es mich? - entweder jammerte ich vor mich hin, da musst du aber den Gedanken in Anführungszeichen setzen oder jammerte eine unruhige Stimme in meinem Kopf oder so

In welch ein Jammertal hat die Neugier mich gestoßen! ...

gestoßen, dann ? nicht !

Vergeblich kratz ich zusammen das bisschen, ...

verdreht: vergeblich kratz ich das bisschen zusammen

denn das kleine Raumschiff kommt mit einem überraschenden Ruck aus dem galaktischen Trümmerfeld heraus, dass alle zu stürzen droh’n. ...

zu stürzen drohn? wer will wen stürzen?


Die Orion erweist sich als der Raumschiff am Rande des Abgrundes, das einen Schritt voraus sei. Kurz & gut, man wird sagen: Der Commander ging einen Schritt zu weit. ...

erweist sich als das Raumschiff; Nach dem : die Rede in Anführungszeichen, schließlich wird es ja jemand sagen, wer ist gleichgültig

um mit Mann und Maus ...

Wohl eher Mann und Huhn, oder?

landen der Commander, das Sicherheitshuhn und der Mittelschüler ...

Wieso plötzlich dritte Person? (Mitschüler - Ich)

und, - direkt vor mir, - ein [...] hab’, - nur ...

Da sind ettliche Kommata zu viel

dass ich stolper, mich am ß festhalt und mit zu Boden reiß ...

so dass; und es mit zu Boden reiß´

Das ß flüstert mir mit einer warmen Stimme zu, dass mich schaudern lässt und der Wunsch aufkommt, ewig und drei Tage mit dem ß zusammen zu bleiben ...

, die mich schaudern lässt - ... der Wunsch in mir aufsteigt ...


Da lächelt die Richterin und sagt streng:...

Was denn nun, lächeln oder streng sein?

Die Richterin unterbricht mich belustigt: „Deutsche sind ein kurioses Völkchen. Meckern über Anglizismen und schaffen ein Kunstenglisch wie im Handy.“ ...

Woher weiß die Richterin, wer er ist, wo er sich doch noch gar nicht vorgestellt hat?

Wir sitzen hier enttäuscht und sehn betroffen
Die Klappe zu und alle Fragen offen!

Wer sitzt betroffen wo? Die Buchstaben und der Ich-Erzähler im Schnellgericht oder Vater und Sohn bei der Kiste?

Liebe Grüße
Feanaro

 

Hallo!

Eher was für die Kategorie Seltsam als für Fantasy, aber nun gut. :)

Inhaltlich ein wirklich interessanter Text, durchaus witzig und im Großen und Ganzen auch flüssig zu lesen.

Ein paar Kleinigkeiten:
- Im ersten Absatz redest du zunächst recht ausführlich von Sonnenstrahlen, die in den Dachboden fallen. Der eigentliche Start beginnt dann mit einem regnerischen Ferientag. Das ergibt irgendwie ein unpassendes Bild.
- So lange die Sinderzeichen keine Eigennamen sind (also Personen der Geschichte), solltest du sie ausschreiben, z.B. Alpha, Prozent, und (anstatt &).
- Beginn und Ende sind im Grunde klassisch und das Ende schon zu erwarten (Richtung Traum o.ä.). Die Geschichte lebt vom Mittelteil, der ist reizvoll. Nur ein paar kleinere Schlampigkeiten sprachlicher Art sind drin. Nochmal Korrekturlesen schadet sicher nicht. ;)
- Computer ist auch ein Anglizismus. :)

Soweit von mir.

Beste Grüße

Nothlia

 

Hallo Friedrichard,

ich kann mich Nothlia in Bezug auf die Rubrik nur anschließen, die Geschichte würde hervorragend nach Seltsam passen. Soll ich sie verschieben?

 

Seltsame Reise etc.

Hallo Feanaro,

grüß Dich Nothlia

und guten Abend Blaine,

ich dank Euch für Eure Mühe & Eure Beiträge. Eine so schnelle Reaktion ist meinen anderen Beiträgen i. d. R. nicht widerfahren. Gleichwohl: Ihr werdet mir verzeihn, wenn ich Euch drei mit nur einer Antwort daherkomme. Feanaro hat eine kleine Fleißarbeit abgeliefert, mit der sich in der Folge auch die Antwort überwiegend befassen wird. Dabei wird die Antwort auch Dich, Nothlia als auch Dich, Blaine betreffen. – (Und nur um die Zahl der Beiträge zu erhöhen, drei Antworten zu schreiben, wär schon ein seltsames Motiv!)

Zunächst einmal ist es mir peinlich, auf sprachliche Schlampereien hingewiesen zu werden, da ich mich oft lustig über die grammatischen Fehler anderer mache (siehe „Rechtschreibreform“, insbesondere der Teil, wie laut Schrift sei). Die Schlampereien auf die späte Uhrzeit zurückzuführen, wär zu einfach. Ich hab einfach unkonzentriert gearbeitet und vor allem nicht mehr selber Korrektur gelesen. Demnächst werden Texte wenigstens einen Tag liegen bleiben, um dann korrigiert zu werden. Ich gelob Besserung (!) und hoffe, dass ich den Text jetzt grammatisch korrekt geändert hab.

Globales zur Struktur:

Beginn (von „Wenn man die Luke…“ bis „… an mir vorbeisausen.“) und insbesondere das Ende ( ab „in diesem Augenblick…“) haben die Funktion, dass die Geschichte zwar einen festen Ausgangspunkt hat (Vergangenheit) und ein festes Ende, eben dass mein alter Herr mich aus Träumereien herausreißt, aber keinen festen Mittelteil. Die Geschichte des Mittelteils kann um weitere Episoden wachsen und der Schluss wird entsprechend verschoben.
Die Zeitform zu ändern ist ein Kunstgriff, denn ab „jetzt geht’s los!“, der nicht durch mich zum ersten Mal angewandt wird. Die Rahmenhandlung ist endgültig verlassen und wird erst am Schluss wieder aufgenommen. Und was im folgenden geschieht ist auch die Gegenwart des Lesers.
Eine andere Form wäre, den Konjunktiv zu verwenden. Aber wer fände sich im Konjunktiv irrealis zurecht und fänd die Sprache dazu nicht auch noch verquirlt. Es würd daraus eine Geschichte für Fachleute/ggfs. Psychiater und/oder Liebhaber solcher und/oder ähnlicher Geschichten.
Der Schluss verrät übrigens den genauen Tag, wann die Geschichte spielen soll. Es war der Tag der ersten globalen Fernsehübertragung eines Konzertes. Der reale Hintergrund war, dass 16- bis 18-jährige (darunter der nachpubertäre Friedrichard) einen Sommertag in den Ruhrwiesen Mülheims mit Fußball, Schwimmen und vor allem Saufen verbrachten, - also nix Neues heutzutage, - bis einer plötzlich schrie, dass „gleich“ die Beatles im Fernsehen seien. Ruckzuck waren wir alle auf dem Weg zu einem Fernsehgerät, selbst die mit nassen Klamotten. Wir war’n damals halt alle verrückt.
Und weil das so ist, steht der Tag auch jetzt in der Überschrift.

Einzelne Punkte:

Die grammatischen Schnitzer wie auch die Wortwiederholungen erwähn ich nicht mehr. Die sind soweit korrigiert, wenn nicht durch die Änderungen neue entstanden sind. Ich halt mich nicht für unfehlbar, also schließ ich Fehler nicht aus.

„Ich konnte gerad’ über den Rand schauen, …“ Ich hab die sprachliche Angewohnheit, wenn Vokale aufeinander folgen, einen wegfallen zu lassen und auch Wörter zusammenzuziehen (ein eifaches Beispiel: „wirstu lesen“ entspricht „wirst Du lesen“, wie’s in der Umgangssprache vorkommt.) Bin halt so alt, dass ich auch noch die mittelhochdeutsche (mhd.) Grammatik drinhab. Wenn ich sprech glauben viele, ich wär Schweizer, denn das Schweizer Deutsch ist auf dem mhd. nahezu stehn geblieben. Außerdem ist es einfach eine schöne Sprache. So erklären sich weiter unten auch die „Engelein“.

Dass ich mich über den Rand der Kiste legte, ergibt sich schon aus den Größenverhältnissen. Mit 17 maß ich 1,78 m und wenn ich gerade mal über den Rand schauen konnte, dann war die Kiste 1,65 m oder mehr hoch.
Solche Situationen kennt jeder von uns, wenn wir in jungen Jahren gerufen haben: „Mama, ich kann über den Tisch gucken.“ Dann war die Höhe des Tisches nicht viel weniger als unsere Körperlänge.

„…, purzelte kopfüber, kopfunter durch die Finsternis, …“
Bloße Redensart. Mal ist der Kopf oben, dann wieder sind’s die Beine.

„…, - als ich krachend auf dem Boden der Wirklichkeit lande und in meine einzelnen Teile zu zerspringen meine…“ und „als ich wieder beisammen bin…“
Ich lande eben nicht auf dem Boden der Wirklichkeit und zerspringe nicht in meine einzelnen Teile. Das „meine“ ist die Klammer zu dieser Aufzählung. Und es ist beides nur meine Meinung zu den Schmerzen, die der Aufprall verursacht. Die ganze Geschichte ist merkwürdig i. S. von „seltsam“. Insofern muss ich Nothlia und Blaine recht geben. Aber ob das eine Verschiebung rechtfertigt sei erst mal dahingestellt. (Abgesehen davon, dass ich schon mal nicht alle beisammen habe.)

„Der Commander steht erstarrt …“ ist abgeändert und erweitert. Und ob der Commander mir sofort glaubt! Weicheier sind gut- und manchmal leichtgläubig.

Feanaro, zu der Passage „In welch ein Jammertal hat die Neugier mich gestoßen!“ versteh ich wiederum Dein Problem nicht („gestoßen, dann? nicht!“).

„…kommt mit einem überraschenden Ruck aus dem galaktischen Trümmerfeld heraus, dass alle zu stürzen droh’n.“
Keiner will stürzen! Aber durch den unerwarteten Ruck werden alle bedroht zu fallen.

„… Kurz & gut, man wird sagen: …“
Dass der Commander einen Schritt zu weit ging, wird niemand sagen, weil der Vorfall fiktiv ist in mehrfacher Weise: die Orion ist Fiktion und alle Kreaturen darauf und darin, mein Absturz, des Commanders pseudowissenschaftlicher Beweis, dass die Welt eine Scheibe wär. Darum bleiben hier die Anführungszeichen aus.

Der Untergang „mit Mann und Maus“ ist eine Redensart, wenn ein Schiff untergeht. Natürlich hastu recht, dass die Orion mit ihren Insassen (Hahn, Henne und zumindest das anarchische Ferkel) untergeht. Aber die reale Beschreibung des irrealen Vorgangs wäre dann der Absturz „mit Knabe, Geflügel und Ferkel“, denn ich will da ja zu dem Zeitpunkt noch ein Mann werden.

Der „Mittelschüler“ ist aus der Distanz des träumenden ehem. Mittelschülers zu seiner eigenen Person im Traum entstanden. Nur durch Distanz zu sich selbst wird Selbstironie möglich.

„Da lächelt die Richterin und sagt streng…“
Man kann durchaus streng sein und doch lächeln. Hier ist auch kein Grinsen gemeint, denn die Richterin ist menschenfreundlich, freundlich zu den Dingen und wir wissen es, denn wir kennen alle Mrs. Liddell…
Hingegen kennt Mrs. Liddell mich überhaupt nicht und weiß auch nicht, dass ich Deutscher bin. Sie weiß aber, dass das „ß“ eine Schöpfung und Besonderheit der deutschen Sprache ist und wer zur „Fusspflege“ geht eigentlich nirgendwo hingeht, da es den „Fuss“ gar nicht im Deutschen gibt. – Es sei denn, die Eltern des armen ß bekämen ihren Antrag durch.
Aber jeder weiß, was mit „Fusspflege“ gemeint ist und das ist die wichtigste Funktion von Kommunikation.
Jetzt muss ich noch etwas ganz absurdes gestehen: Die Alternative zu Mrs. Liddell wär eine Konservendose mit einem Schnellgericht (z. B. einem Eintopf) als Richterin gewesen. Das wär ein schräges Wortspiel geworden. Aber Mrs. Liddell ist schräg genug. Und Ihr wisst es.

„Wir sitzen hier …“ ist im Original von Brecht und war in aller Regel das Schlusswort beim Literarischen Quartett mit einer kleinen Variante: statt „sehen“ wurde „hören“ durch MRR verwendet, denn dort wie hier war/ist das Publikum betroffen: dort als Hörer einer bebilderten Diskussion (quasi eine Radiosendung in bewegten Bildern älterer Herrschaften, sehen wir von Frau Radisch und dem einen oder andern Gast ab), hier als Leser eines Stückes Fantasy i. S. von Traumwelt. Und wenn wir wissen, dass die Richterin Alice Pleasance Liddell in jungen Jahren im Wunderland und hinter den Spiegeln gewesen ist, dann fällt mir schwer, einer Verschiebung zuzustimmen. Aber dass muss der Moderator entscheiden.

Ein letztes Wort zu einem eher natürlichem Phänomen:

Liebe Nothlia, der jetzige (kalendermäßige) Sommer gibt sich wie ein April. Da kann es durchaus vorkommen, dass es trotz Sonnenscheins regnet.

Zur Versöhnung reiß ich für Euch schon die nächste Episode nach der Buchstabensuppe an (mit dem Risiko, dass Blaine die ganze Antwort löschen muss):

Fehlgeschlag’ne Einladung

Es lädt zur gelehrten Runde
Präsens in seine bescheidene Hütte ein
Zu einer sehr späten Stunde.

Geladen ist, - die Reihenfolge muss so sein, -
Zuvörderst das Plusquamperfekt,
Das streitet herrlich sich und laut mit dem Perfekt,

Wer denn nun vollendeter sei.
Da meldet sich, - recht ruppig, - das Präteritum
Als längstens bestätigte Zeit
Und bringt selbst den Gastgeber, das Präsens um

Im futuristischen Kleid.
Die Zukunft der beiden Future (eins & zwei)
Ist nimmermehr gesichert.

Im Hintegrund hat Konjunktiv Zwo gekichert.

 

Die ganze Geschichte ist merkwürdig i. S. von „seltsam“. Insofern muss ich Nothlia und Blaine recht geben. Aber ob das eine Verschiebung rechtfertigt sei erst mal dahingestellt. (Abgesehen davon, dass ich schon mal nicht alle beisammen habe.)
Das reicht mir als Begründung für Seltsam. *g*
Das Gedicht habe ich übersehen. ;)

Aus F/M nach Seltsam verschoben.

 

Hallo Friedrichard,

du hast dir ja wirklich viel Mühe gegeben, um deine Geschichte zu erläutern und uns zu überzeugen, dass sie so und nicht anders geschrieben werden musste; das finde ich gut.

Was meine harte Kritik, auch an der Rechtschreibung, betrifft, so muss ich mich entschuldigen. Wenn ich eine Geschichte lese und Fehler finde, dann juckt es immer in meinen Fingern, die auch zu korrigieren.
Natürlich weiß ich auch, dass keiner peferkt ist, auch nicht in der deutschen Sprache. Seltsam ist nur, dass ich gut korrigieren und kritisieren kann, aber meine Texte selbst nicht so gut sind - denke ich jedenfalls immer und manche Kritik bestätigt das ja auch.

Also nichts für ungut, es war nicht böse gemeint. ;)

Grüzzi
Feanaro

 

Hallo Feanaro,

weiß ich doch, dass es nicht böse gemeint ist, dass ich aber ein fleißig' Kerlchen sei und mir Mühe machte kratzt ganz schön an meinem Image des faulen Hundes.

Für Deine "harte Kritik" zu Rechtschreibung (RS) bei gleichzeitiger Entschuldigung, gegenüber der eigenen RS es laxer zu halten, brauchst Du Dich nicht zu entschuldigen. das ist natürlich (in Sachen Sprache kann's gar nichts Natürliches geben), ähm, selbstverständlich.

Geht schon in Ordnung. Doch sag/schreibn, gibt's Dich überhaupt noch unter KG.de? Wollt' ich nicht - wie immer - das letzte Wort haben, wär mir's gar nicht mal aufgefallen, Dein langes Schweigen.

Gut' Nacht + moin

friedel

 

Hallo Friedel,

mehrfach lese ich da, dass du dich des Images eines faulen Hundes bezichtigst. Für KG.de stimmt das auf jeden Fall nicht, du bist ein wahrhaft fleißig (wie schön, ein Wort mit ß!)Kerlchen. Das aber nur am Rande und jetzt zur Mitte, nämlich deiner Geschichte.

Wirklich schön zu lesen, mit viel Fantasie und Spitzfindigkeiten, die man teilweise erst mal begreifen muß. Mir ist der Tempuswechsel auch aufgefallen, aber nach deiner Erklärung habe ich ihn voll und ganz akzeptiert, denn ich glaube fest daran, dass es viele Ebenen in unserem Dasein gibt.
Allerdings, was das Weglassen von Vokalen anbetrifft, mich hat es beim lesen gestört. Aber nun gut, KatinkaH ist nicht das Maß aller Dinge. Das & würde ich auch durch ein "und" ersetzen, das wirkt nun wirklich faul :-)

Aber bei zwei Dingen könne ich ihm helfen, da ein Schüler, der ich sicherlich sei, näher am allgemeinen Wissen der Zeit lebe als er mit seinem speziellen Wissen von Übermorgen.
:thumbsup:
(kommt da nicht ein Komma vor das "als"?)

Doch was zieht uns hinab, wo wir doch eigentlich schwerelos schweben müssten?
wenn hinab und hinan das Selbe ist, dann ist es das Ewig-Weibliche :-)

Kurz und gut, mir hat die Geschichte gefallen und ich bin froh, dass sie nach Seltsam verschoben wurde, denn in Fantasy halte ich mich nie auf.
An die Übertragung des Beatles Konzerts kann ich mich leider nicht mehr erinnern, im zarten Alter von 5 Jahren habe ich mich mehr für das Zauberkarussell mit seinem hüpfenden Zebulon interessiert.

Liebe Grüße
Katinka

 

Hallo Katinka,

schön, dass Du die seltsame Reise mitgemacht hast und einen wunderschönen Hinweis gibst mit „wenn hinab und hinan das Selbe ist, dann ist es das Ewig-Weibliche :-)“, was bei Knaben allen Alters, insbesondere aber den Frischlingen, eine besondere Rolle spielt.

Mit der Frage nach dem Komma hastu ein „seltsames“ Problem angestoßen, dass ich sogar den Duden zur Hand nehmen muss: danach soll gelten, dass die vergleichenden Konjunktionen, zu denen „als“ zählt, ohne Komma verwendet werden, wenn „nur Wörter oder Wortgruppen“ verbunden werden und keine Nebensätze eingeleitet werden und die Frage wäre: ist „als er mit seinem speziellen Wissen von Übermorgen“ nur Wortgruppe oder schon Nebensatz. Ich neige zur Wortgruppe, denn zum Satz fehlt der Gruppe das Verb. Kann aber sein, dass ich’s falsch sehe. Wo ist hier ein homo grammaticus?

Mit den Vokalen und den Sonderzeichen überleg ich mir, bis der angedrohte dritte Teil hinzukommt (Arbeitstitel: „Das Konjunktief“). Am Alter der Ankündigung -

hat inzwischen so'n grauen Bart wie ich -

erkennstu, wie faul ich sein muss, es ist schon fast einem Wahlversprechen gleichzusetzen oder dem Aufschwung, von dem alle was haben.

Ich weiß gar nicht, ob ich’s schon erwähnt hab (ich könnt ja nachschauen, aber Du weißt schon, und ich will mir keinen Imageschaden zufügen) am 25. Juni 1967 war die erste Satellitenübertragung überhaupt mit „All You Need Is Love“, was ja keine schlechte Parole ist, aber Zebulon wird auch was Gutes gehabt haben.

Gruß & Dank, perdonen ustedes, Gruß und Dank

friedel

 

Hallo.

Ich habe diesen Text mit der Absicht angeklickt, einen Kommentar zu schreiben, komme was wolle. There you go. Ach ja, eins noch - die anderen Kommentare habe ich nicht gelesen, tut mir Leid, falls ich etwas bereits Erwähntes wiederhole.

Beim Lesen der Einleitung war mein erster Gedanke: Ok, hier könnte jemand ne ordentliche Schreibe haben. Der Eindruck hat nicht völlig getäuscht, obwohl mE einiges durcheinander purzelt, allerdings nicht in dem Sinne, wie der Text es will (Purzeln ist ja auf mehreren Ebenen sein Thema).

Mein größtes Problem liegt auf der Stilebene im Bereich der Erzählhaltung bzw. bei der Erzählerinstanz. Mir schießt der Erzähler aus zu verschiedenen Richtungen, dabei sehe ich vor allem eine Diskrepanz zwischen teilweise recht gewitzten und leichter intellektueller Sprache und einem eher naiven Sprachstil (macht einen eher kleinen Teil aus aber blitzt immer wieder durch). Mir fällt es schwer, diese Richtungen einer Erzählerinstanz zuzuordnen, was mir den Erzähler und damit den Text sauer macht.

Ich erwähne gerade diesen Punkt, weil ich der Meinung bin, dass der Text aufgrund seines Materials, dass er mitbringt und erzählt, einen absolut funktionierenden und stringenten Erzähler braucht, um den Leser bei der Stange zu halten. Persönlich bin ich immer schnell misstrauisch einem Text gegenüber, sobald ich Diskrepanzen innerhalb der Erzählinstanz rieche. Andere Leser mögen weniger pingelig sein.

Ein zweiter Punkt, den ich aber nur anreißen will - ich sehe, wohl der Intention bewusst, die Gefahr, dass sich der Text bisweilen verliert, Stichwort Überfrachtung. Kniffeliges Problem, ich weiß, dass 'Kill your darlings' oft sehr schwer fällt. Würde aber empfehlen, nochmals genau zu überprüfen, ob der Text bisweilen nicht doch ausfranst, nach meinem Empfinden tut er das.

Ich zähle in der Regel nur die Dinge auf, die mir negativ auffallen. Es gibt aber viele gute Stellen, die Spaß machen. Vielleicht schaue ich mir mal weitere Texte von dir an.

Gruß, S.

 

Hallo Rabenschwarz,

hab ich hier noch nie gelesen: „Ich habe diesen Text mit der Absicht angeklickt, einen Kommentar zu schreiben, komme was wolle“, was mehr als neugierig auf das zu Sagende macht. Hm, die vorherigen Kommentare haben’s an sich in sich, sind also m. E. auch lesenswert.

Dein erster Gedanke gefällt mir gut und ich behaupte in aller Bescheidenheit: hat er auch, der jemand! Naja, dass dann nicht alles so abläuft, wie man’s sich vorstellt, ist doch im Bereich des Normalen. Oder?

Was Du vermisst, ich will’s auf einen Nenner bringen, ist der Stil. Und genau den hab ich nicht. So wie ich Suppe schlürfe und wo’s sich vermeiden lässt, nicht mit Messer und Gabel ess’, ich könnt’ mich ja verletzen, und aus Kokosnussschalen Bier und Rum, Wein aus ausrangierten Senfgläsern und allein Wodka stilgerecht aus einem Wasserglas trink, so schreib ich – manchmal so, wie dieser Satz daherkommt und es könnte zu Anfang ohne Punkt und Komma sein, ohne dass ich eine Sabbeltasche wäre. Darum fallen wie im richtigen Leben auch alle Elemente durcheinander. Wenn Du eine Steuererklärung z. B. als Angestellter machtest und Dein Boss gäbe Dir die Anweisung, a) ihm den Hintern abzuputzen (lecken wär unhygienisch in dem Fall, das weiß selbst der Boss) und b) den Bilanzgewinn nach Liechtenstein beordert, dann wüsst’ ich zwar, was ich von dem Boss halten kann, aber verklickerte ich ihm unbedingt, dass ich es a) nicht täte und b) seine Dummheit bewiese, so würde die ursprüngliche Arbeit durch ein anderes Ereignis als das durch den Chef gewollte unterbrochen oder - was vielfach dann als Entschuldigung angebracht wird, es dann doch getan zu haben - ein andrer täte es dann.

Will damit sagen: das Leben, sofern’s nicht langweilig ist und das immer gleiche bringt, ufert & franst aus wie ein oft angezogener Wollpullover. Ist manchmal ein Rinnsal und dann wieder reißender Strom, der zudem noch über die Ufer treten kann(was bin ich wieder lyrisch!). So ist das auch in der Geschichte und sie in ein Korsett zu zwingen liegt mir fern. Sie wird eher noch weiter ausufern, da fast nichts bei mir fertig wird, und wenn es mal so wirkt, so wird irgendwann eine andere Geschichte daraus.

Deine Meinung „dass der Text aufgrund seines Materials, dass er mitbringt und erzählt, einen absolut funktionierenden und stringenten Erzähler braucht“ in ehren, aber einerseits „funktionier“ ich durchaus, wenn auch nicht immer in den Augen anderer, andererseits bin ich in diesem Fall kein „stringenter“ Erzähler, sondern ich spiele mit der Sprache. Und eine dritte Episode könnt’ tatsächlich statt mit verlebendigten Buchstaben mit Zeitformen spielen und hieße dann, wie schon angedroht „das Konjunktief“. Und die Reise könnt’ dann immer noch weitergehen, bis der Erzähler statt durch seinen Vater geweckt zu werden in den Londoner Apple Studios Miss Faithfull vor die Füße fiele … Aber das wäre SF.

Aber ich ufere aus: mit jeder Änderung werden auch Korrekturen am ursprünglichen Text vorgenommen werden, keine Frage, aber welche, wüsst’ ich noch nicht zu sagen.

Du zählst „in der Regel nur die Dinge auf, die [Dir] negativ auffallen. Es gibt aber viele gute Stellen, die Spaß machen.“ Was mich freut, vor allem aber die Ankündigung, dass Du Dir „vielleicht“ andere Texte von mir anschautest. Wenn es denn dazu kommt, solltest Du sehen, dass ich unterschiedliche Stile verwende und – so meine ich – der eine oder andere text Deinen Vorstellungen entgegen kommt.

Ich dank Dir fürs Lesen & kommentieren!

Gruß

friedel

 

Hallo Friedrichard,

hier die lang versprochene Meinung. Ich muss gestehen, dass ich nicht wirklich Zugang zu der Geschichte gefunden habe.

Die Klappe zu und alle Fragen offen!
gibt eigentlich meinen Eindruck wieder.
Anfangs wurde ich etwas auf die falsche Fährte geführt, weil ein Mensch, der in eine Kiste auf einem Dachboden fallen kann, für mich erstmal ein Kind ist. Aber schon hier

[...]und hört’ doch nur den Literaturpapst ein naives philosophisches Werk verreißen und einzelne Bruchstücke einer mehr oder weniger erfundenen Lebensgeschichte aus dem 30-jährigen Krieg an mir vorbeisausen [...]

komme ich dann ins stutzen. Ein Kind hat ja keine Ahnung von einem Literaturpapst, oder dem 30-jährigen Krieg. Später wird erwähnt, dass es sich wohl um einen Schüler handelt. Auf Grund seines Wissens wohl eher schon älter. Wahrscheinlich ist die Kiste wohl einfach containergroß.

Ich bin ein sehr unaufmerksamer Leser, d.h. ich muss mich sehr anstrengen um bei der Sache zu bleiben. Hier hatte ich es aber richtig schwer, weil mir einfach der rote Faden gefehlt hat. Ständig taucht wieder was Neues auf: Ein Huhn, ein Buchstabe, der Vater aus dem Off ...

Geschrieben ist die Geschichte sehr gut, da will ich gar nicht meckern. Sie ist mir einfach ein bisschen zu abgehoben (das passt vielleicht aber zu einem Flug durch die Zeit ganz gut).

Viele Grüße,
Claudia

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich muss gestehen, dass ich nicht wirklich Zugang zu der Geschichte gefunden habe.

Da bistu,

liebe claudianne,

sicherlich nicht allein und das Klappen-Zitat (das MRR seinerzeit nur von Brecht geliehen hatte) gibt's korrekt wieder. Freilich geh ich davon aus, dass dem das Leben entspricht.

Das mit der falschen Fährte ist natürlich richtig: An besagtem Tag des ersten globalen Auftritts der Beatles quasi als UNO-Beauftragte war der Halwüchsige den lieben langen Tag lang mit Freunden in der Ruhr schwimmen - bis einer uns auf die Uhrzeit aufmerksam machte ... Niedergeschrieben wurde es gleichwohl erst in einer Schreibwerkstatt zu EL (also bei den Torfköppen im Gegensatz zu de Kaaskoppen auf der andern Seite der Grenze), also mehr als 30 Jahre später.

Aber wie dem auch sei,

im realen Leben bin ich alles andere als abgehoben, manche meinen gar, ich solle mein studentisches Gebaren ablegen, was ich ja auch spätestens in der Kiste oder Urne - hätt ich da einen Einfluss drauf? - wohl früh genug tun werde.

Ich dank Dir fürs Ausgraben, Lesen und Deine ehrliche Stellungnahme!, und - ich hab auch eine handvoll einfacherer Texte, aber noch mehr schwierigere hierorts untergebracht ...

In jedem Fall hat mich Dein Besuch gefreut!

Gruß aius dem sintgefluteten Ruhrgebiet vom

Friedel

Nachtrag: Was MRR da gerade verrissen hatte, weiß ich nicht mher, aber das Buch über den 30-Jährigen-Krieg kann ich Dir benennen, ist es doch m. E. der erste Antikriegsroman teutscher Zunge und mir der liebste überhaupt: Grimmelshausens Simplizissimus

 

Ja,

liebe claudianne und alle Vorredner und Leser der seltsamen Reise –

jetz’ isset passiert und das Konjunktief (siehe zu Blaines Beiträgen) ist eingetreten oder eher ausgebrochen. And der alten Fassung ist die Einleitung gering geändert worden, das & heißt nun und wie die Apostrophierung überwiegend abgeschafft wurde und da will ich Jungspund nun auch an keinem Wettbewerb teilhaben, denn die 60-er sind ganz anders gewesen als alle folgenden Jahrzehnte, bevor die kommerzielle Falle zuschnappte und alles zum Geschäft verkam.

Vergleichbar ist diese Zeit in ihren Höhepunkten nur mit der Commune de Paris von 1871 mit ihrem Popstar Rimbaud, die freilich rascher ein Ende fand als die Nachwirkungen der 60-er.

Viel Spaß & (dies Sonderzeichen hat mich lieb gefragt, noch einmal auftreten zu dürfen) bis dann,

sagt der Friedel

 

Nabend Friedrichard,

Commander McLane und Tamara Jagelovsk (obwohl ich ja wesentlich mehr auf die Generälin van Dyke stand, wegen der nonchalanten Strenge) haben mich sogleich mit in die Kiste gezogen.

Ab ins Wunderland. Vor allem, für mich vor allem, die Musikexplosion. Ein kultureller Vulkanausbruch.

Dank meines seltsamen Papas, lernte ich früh all die Musik kennen. Ich weiß noch, wie ich mit 11 eine weiße Platte auflegte, einen Blues-Sampler. So stand es da drauf. Aber das erste Lied war "Voodoo Child" von Hendrix. Da hat es mir förmlich die Hirnhälften auseinander gerissen. Ab da, war das Leben ein anderes. Danach kam "Born Under A Bad Sign", aber in der Cream-Version. In meinem Testament ist festgelegt, dass die beiden Songs so laut wie erlaubt gespielt werden müssen.

ich mag die Achterbahngedanken deiner Texte durch teils dunkle Tunnel.

Grüße
Morphin

 
Zuletzt bearbeitet:

Commander McLane und Tamara Jagelovsk (obwohl ich ja wesentlich mehr auf die Generälin van Dyke stand, wegen der nonchalanten Strenge) haben mich sogleich mit in die Kiste gezogen.
Muss ma' gucken, ob Van Dyke noch eingebaut werden könnte oder sonst ein holländischer Name (etwa Van Vliet, besser bekannt als Captain Beefheart. Dann aber gleich mit Zappa, die ^'67 zusammenfanden ...
Ab ins Wunderland. Vor allem, für mich vor allem, die Musikexplosion. Ein kultureller Vulkanausbruch.
Ja, das waren die Jahre und Allice verfolgte nicht nur Lennon, sondern auch mich alten Sack immer noch. Und vom handwerklichen die unübertrefflichen Cream
ich mag die Achterbahngedanken deiner Texte durch teils dunkle Tunnel.
Ja, ist schon arg psychedlisch angehaucht und hat so ganz harmlos mit Donovans Hurdy Gurdy Man angefangen ... (eigentlich schon mit Revolver's Tomorrow Never Knows und Catch The Wind - aber wer will schon het windje fangen?)

Dank Dir fürs Lesen + Kommentieren!

Freatle

 

Hi Tashmetum,

schön, dass Du Dich gertraut hast, den 17jährigen, der ein Jahr später mit Schülern, Lehrlingen und Studenten ein Rathaus für drei Tage besetzen wird, durch seine da noch kleine Welt begleitet hast und auch alles - trotz der Probleme in der Buchstabensuppe - von der realen Kiste bis zur Beziehungskiste durchgehalten hast, wobei Zarah Leander, so weit ich weiß, gar keine Klosterschülerin war. Dass Kisten jetzt in beiden Geschichten eine Rolle spielen ... Spielen Beziehungskisten nicht überall eine Rolle?

Na, und dann las ich so weiter und so fort und fand die Geschichte bis zur Buchstabensuppe wirklich genial
ach, so bin ich eben ... Nee, woll'n ma' nich' übertreiben!
Du hast scheinbar (muss mal weiter lesen von Dir), das Talent, Geschichten zu schreiben, die in Lesern so eine Art Gedankenfeuerwerk auslösen können.
Dazu sollte doch jeder Schreiberling in der Lage sein, oder? Und dass bloße Unterhaltung nicht mein Ding ist, hastu sicherlich schon gemerkt.
Irgendwie war mir die Suppe zu trocken,
Hoppla, da ist sie eingedickt zum Eintopf - das sollte nicht sein! Ich schütt gleich noch was drüber - wobei ich noch nicht weiß, ob zu Anfang oder Ende, versprochen!
Für meinen Geschmack, aber das schreibe ich hier auch fast jedem, wobei ich denke, dass es für Dich wirklich hilfreich sein könnte, in der Kürze liegt die Würze!
Dank Dear für den Rat - aber ich kann doch knapp schreiben - erinnerstu Dich? Mein Psychogramm zu Putin? Aber ich neig auch zu barocken Ergüssen - ich halt Grimmelshausen immer noch neben Jean Paul und Gottfried Keller für die größten deutschsprachigen Prosaisten (wobei Keller ja auch einer der besten Lyriker war usw.) Aber schau'n wir mal, wie unser alter Kaiser immer sagt ...

So, dann will ich jetzt noch das Lied anhängen (wenn auch ganz anders, dass da vor den Apple-Studios erfunden wird!

Gruß und Dank fürs Lesen und Kommentieren vom

Frieddel

 

Meine Güte Friedrichard, das ist ja großartig.
Andere schreiben hier, dass sie irgendwann den Faden verloren, ich fand nie einen.
Ich wurde von einer Richtung in die andere gerissen und wenn ich jetzt gefragt werden würde, worum es in dieser Geschichte ging, könnte ich das wohl kaum beantworten, aber da das Lesen von jedem einzelnen Satz ein Riesenspaß war, ist mir das herzlich egal.
Vieles habe ich nicht verstanden, aber das hat dem allgemeinen Eindruck, den ich von dieser Geschichte habe, kein Bein gebrochen. Ein bisschen Verwirrung hat noch nie jemandem geschadet...

:thumbsup: zash

 

Meine Güte Friedrichard, das ist ja großartig.
Das ist ja ne klasse Begrüßung zur ersten Begegnung,

lie/-r/-s zash -

und damit auch von mir ein herzlich willkommen hierselbst. Ja, so ist das Leben und Ariadne hat, als sie Theseus den vermutlich roten Faden gab, auch etwas anderes erwartet, als es ihr dann mit dem einseitig geliebten Athener widerfuhr. Weißtu denn schon, worum es im Leben geht? Nun, für solche Dinge sind Ratgeber (religiöse, Coaches und Seelenklempner, IKEA und bald Google-Glass u. a.) zuständig - ich bin halt nur ein bescheidener Klugscheißer. Aber damit kann ich leben - und es beruhigt mich, dass die Geschichte nicht in die Ambulanz (zum Eingipsen) muss.

Aber dank Dir fürs Lesen und das offene Zugeben, etwas nicht verstanden zu haben. Klugscheißer wie ich suchen dann immer nach der ihnen konformen Deutung und das wird dann meistens eine ganz andere Geschichte.

Irrungen und Wirrungen sind auch ganz gut, meint der

Friedel

Bis bald!

 

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