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Vergangenheit im inneren Monolog eines Präsens-Textes?
Hallo zusammen,
zunächst mal hoffe ich, dass ich mit meiner quasi Grammatikfrage das richtige Unterforum getroffen habe.
Ich schreibe zur Zeit an einem Text aus Sicht eines Ich-Erzählers im Präsens und bin mittelmäßig überfordert. Wenn ich aus der Beschreibung des aktuellen Geschehens in den innere Monolog komme, fühlt es sich wahnsinnig holprig an, da im Präsens weiter zu schreiben. Es fühlt sich dagegen sehr natürlich an, dort in die Vergangenheit zu wechseln, obwohl ich mir dieses "Gefühl" nicht wirklich erklären kann. Mache ich was falsch? Oder gerade nicht? Eine Online-Suche war leider bisher erfolglos und meine Schreibratgeber schweigen zu diesem speziellen Thema auch. Wäre super, wenn ihr ein bisschen Licht ins Dunkel bringen könntet!
Hier mal ein Beispielauszug:
Judy steht am Strand und hält ihre Hand gegen die Sonne. In ihren Fingern steckt etwas, das ich nicht erkennen kann, es hat ihre volle Aufmerksamkeit. Ihr verträumter Blick klebt an diesem Ding und es scheint, als gäbe es nichts anderes auf der Welt. Das finde ich merkwürdig. Judys Welt war normalerweise laut und schrill. Dieser Moment war anders. Meer und Strand interessieren sie nicht, alles was zählt, glänzt dort im Sonnenlicht. Wellen schwappen gegen ihre Gummistiefel, feuchte Haarsträhnen wehen ihr ins Gesicht und sie wirft einen langen Schatten auf den Sand, als wäre sie eine Schaufensterpuppe. Wie war das möglich? Vor ein paar Minuten hüpfte sie noch herum, sprach mit den Vögeln oder machte sonst irgendeinen Mist. Wenn man einen Tag mit Judy verbrachte, hatte man keine ruhige Minute.