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Zughausen

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06.10.2017
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Zughausen

Im Westen war es besser. Natürlich waren die meisten Erwachsenen dort drogensüchtig oder arbeitslos – aber wie schlimm konnte das schon sein, wenn es Ritter-Sport-Schokolade gab und Apfelsinen und Spielzeug von Mattell, das so toll war, dass man es nur flüstern durfte: von Mattell, und sogar das Haarshampoo war so herrlich, dass im Fernsehen Lieder darüber gesungen wurden. Da wäre ich gerne gewesen, im Westen, aber noch viel lieber war ich in diesen Ferien bei meiner Oma, die auf einem richtigen Dorf wohnte, wo Hühner herumflatterten und Schweine mit Matsch und zerdrückten Kartoffeln gefüttert wurden und wo es Kühe gab, die ihre dampfenden Fladen einfach auf die staubige Straße fallen ließen, wenn sie zur Weide spazierten. Aber vor allem gab es Frank, der einen Welpen auf dem Arm hielt und mich schief angrinste, als er am Haus meiner Oma vorbeikam.
„Zeig mal!“, sagte ich. Es war ein kleiner schwarz-brauner Mischling, weich und warm und so lieb, dass ich fast geheult hätte.
„Den hab ich gerettet“, sagte Frank. „Die wollten den ertränken.“
Ich war sieben Jahre alt und sofort restlos verliebt.

„Der ist sitzengeblieben“, sagte Oma und guckte so, als wäre damit alles gesagt. „Du kannst vielleicht mal mit der Enkelin vom Bürgermeister spielen, die ist ja auch gerade zu Besuch. Übrigens, hier ist Post für dich, mein Schnuffel!“ Es war eine Postkarte aus der Tschechoslowakei, Vysoke Tatry stand darauf und auf dem Foto waren richtig hohe Berge zu sehen, wie in der Toblerone-Werbung. Dort machten Mama, Papa und Benny Urlaub, sie zelteten an einem See und gingen im Gebirge wandern. Wir hatten entschieden, dass ich in diesem Sommer bei Oma bleiben würde, weil es mir hier ja sowieso immer am besten gefiel und weil mir bei langen Autofahrten meistens schlecht wurde. Ich war gar nicht neidisch, und Benny war froh, dass er mehr Platz hatte hinten im Auto und im Zelt – allerdings hatte er jetzt auch niemanden, mit dem er stänkern konnte. Geschah ihm recht!
Bestimmt würden sie mir etwas echt Tschechoslowakisches mitbringen - ich war ganz gespannt und freute mich schon - aber vor allem war ich einfach nur glücklich, dass ich hiergeblieben war, wegen Frank und wegen Rocky. So nannten wir den kleinen Hund.

*
Frank hatte fünf ältere Geschwister und ganz alte Eltern, unzählige Katzen, vier Kaninchen, natürlich Rocky und manchmal ein Pferd. Er war acht und wir knieten im Staub in einer sonnigen Ecke bei ihm auf dem Hof und bauten ein kleines Dorf aus kaputtem Spielzeug: ein zerbrochenes Holzhaus, das zu einer Western-Ranch gehört hatte, ein Plastik-Indianer, ein Cowboy ohne Hände, ein kleiner Trabant mit drei Rädern, ein Blechsoldat, eine Porzellankuh und ein Stück Schiene von einer Modelleisenbahn. Wir brachen Zweige vom Gebüsch ab und pflanzten damit Bäume, wir legten Moosbüschel auf die Erde als Weide für die Kuh, und wir gruben ein Loch, welches der See wurde für ein Segelboot ohne Segel, das wir irgendwo gefunden hatten. Abwechselnd gingen wir mit der Gießkanne ins Waschhaus und holten Wasser, um den See nachzufüllen. Die Schiene legten wir direkt vor den Saloon, den Indianer und den Soldaten stellten wir dazwischen und es sah aus wie ein echter Bahnsteig.
„Wir brauchen noch einen Zug“, sagte ich und Frank rannte ins Haus und kam mit einer Streichholzschachtel wieder.
„Das ist unser Matchbox-Zug“, sagte er. „Matchbox heißt auf Englisch Streichholzschachtel.“
Dafür, dass er ein Sitzenbleiber war, wusste er ganz schön viel.
„Die im Westen haben’s gut, mit richtigen Matchboxen und so“, sagte er, „und die Leute dürfen dort alles laut sagen, was sie wollen.“
„Auch Scheiße?“, fragte ich.
„Ja“, sagte Frank, „sogar Arschloch.“
Als wir Hunger hatten, gingen wir in die große Küche, in der es nach runzligen Äpfeln und getrocknetem Brot roch, und nahmen uns ein paar Stücke von dem angebrannten Kuchen, der dort immer auf der Anrichte stand.
Unser Dorf war vollkommen. Wir nannten es Zughausen.
„Woher kommt der Zug?“, fragte ich mit vollem Mund, als Frank die Streichholzschachtel auf das Gleisstück legte.
„Amerika“, sagte er. Das gefiel mir.
„Und wohin fährt der?“
„Gar nicht weiter“, sagte Frank, „der hört hier auf. Zughausen, das reicht.“

An diesem Nachmittag musste ich mit der Enkelin vom Bürgermeister spielen. Oma hatte das so verabredet.
Mir tat es leid um die schöne Zeit, die ich nicht mit Frank in Zughausen sein konnte, und vorsichtshalber steckte ich das Eisenbahngleis ein und die Kuh und den Cowboy, um mit dem Mädchen überhaupt etwas spielen zu können, falls sie bei ihren Großeltern nur Omaspielzeug haben sollte.
Zuerst aßen wir im Bürgermeistergarten Kuchen, ganz ordentlich am Tisch und mit Geschirr, und wir wussten beide nicht, was wir sagen sollten, außer Bitte und Hm.
Sie hatte eine Barbie-Puppe aus dem Westen. Nina zuhause hatte auch so eine und ich kannte Barbies natürlich aus dem Fernsehen und fand sie absolut toll. Begeistert packte ich mein Zughausen-Zubehör aus und erklärte dem Mädchen alles und schlug vor, dass die Barbie den Cowboy und die Kuh besuchen käme, egal, dass sie etwas größer wäre, sie könnte ja sitzen, wir würden nur noch einen Zug brauchen und müssten vielleicht ein paar Bäume pflanzen …
„Ich kann doch hier nicht einfach Zweige abreißen“, sagte sie, und als ich die Barbie auf den Boden setzen wollte, meckerte sie: „Nicht! Die wird ja ganz schmutzig!“, und dann schüttelte sie den Kopf und sagte: „Zughausen ist doof!“
„Und Barbies sind bescheuert!“, rief ich und stieß meine Schuhspitze in den Boden, sodass die Enkelin vom Bürgermeister und ihre Barbie eine richtige kleine Staubwolke abbekamen.

Am Abend schaute ich mit Oma Fernsehen. Das Schönste war die Werbung, ich konnte das meiste auswendig und sagte es ganz schnell auf, bevor die im Fernsehen damit fertig waren, um Oma zu beeindrucken. Zuhause spielte ich das ja immer mit Benny: wer es am schnellsten sagen konnte. Ich war richtig gut: Fruchtzwerge von Gervais – so wertvoll wie ein kleines Steak, Auf diese Steine können Sie bauen – Schwäbisch Hall, Barbie, Barbie – der große Barbie-Modesommer …
„Oma, versprichst du mir, dass ich nicht mehr mit der blöden Kuh spielen muss?"
„Musst du nicht, mein Schnuffel, spiel du mal lieber mit deinem Frank", lachte Oma und zerwuselte mir die Haare, und dann kam die Tagesschau. Da durfte ich meistens nicht sprechen, und wenn ich es tat, runzelte Oma manchmal richtig streng die Stirn wie eine alte Lehrerin. Ich malte weiter an meinem Bild von Zughausen, das ich Mama und Papa schenken wollte. Ich hatte noch nie einen Indianer gemalt, das war ziemlich schwer, mit dem komplizierten Federschmuck und der fransigen Kleidung. Der Nachrichtensprecher redete die meiste Zeit von einer Botschaft in Prag, in der sich ganz viele Leute aus der DDR versammelt hatten, weil sie in den Westen wollten. Ich fand das komisch – eine Botschaft war ja eigentlich so etwas wie eine Nachricht oder ein Brief …
„Oma, wieso sagen die denn Botschaft, wenn das doch eigentlich ein ganz normales Haus ist?“
„Psst!“
Zu sehen war ja nur ein altes Haus, fast wie ein Schloss, mit großen Fenstern und Zelten hinter einem hohen Zaun, in denen wahrscheinlich diejenigen Leute schliefen, die nicht mehr in diese Botschaft gepasst hatten. Das ging ja auch gar nicht. Der Indianer war mir wirklich nicht sehr gut gelungen, aber Mama und Papa würden das sicher nicht so schlimm finden, der Rest war ja schön.

*
Frank hatte für den Bahnsteig ein Ortsschild gebaut: Auf einen Fetzen von einem alten Unterhemd hatte er mit Filzstift Zukausen geschrieben und das Ganze an zwei Lollistiele geklebt, die er in die Erde steckte.
Manchmal kam Rocky angerannt, wild und begeistert und tapsig, wedelte mit seinem Schwanz die Bäume um, stieß mit den Pfoten gegen alles andere und trank den See leer, und wir kitzelten ihn durch, bis er nicht mehr konnte, und bauten das Dorf wieder auf.
Wir sammelten Marienkäfer und setzten sie in ein kleines Viereck neben dem Holzhaus, das wir mit einem Zaun aus dünnen Zweigen abgegrenzt hatten und das jetzt der Hühnerhof von Zughausen war.
Wir hörten die Käfer leise gackern, der Soldat sammelte die Eier ein und der Indianer kam zum Füttern und streute ein bisschen Sand über die Hühner. Sie liefen umher und putzten ihr rot-schwarzes Gefieder, bis eines nach dem anderen seine Schwingen ausbreitete und davonflog.
„Alle abgehauen“, sagte Frank, als kein Huhn mehr da war.

*
Der See war ausgetrocknet, die Bäume fielen um und der Sommer ging zu Ende.
Am Wochenende würde Papa kommen und mich wieder nach Hause holen. Ich hatte ihnen so viel zu erzählen - ich freute mich jetzt sogar auf Benny! Doch dann sagte mir Oma, dass sich etwas ergeben hätte wegen einer besonders seltenen Gesteinsart, die Papa beim Wandern in der Hohen Tatra entdeckt hatte. Er war ja Geologe, und nun müsste er mit den tschechoslowakischen Kollegen noch einige Zeit über diese Entdeckung reden und alles Mögliche aufschreiben und Vorträge halten.
Benny würde für ein paar Wochen dort zur Schule gehen, ja, es gäbe da auch eine für deutsche Kinder, Mama verlängerte ihren Urlaub und ich müsste für diese Zeit eben hier die Schule besuchen.

Zughausen verschwamm im Regen, meine Tränen fielen auf das Papier – ich war fast fertig mit der Zeichnung, aber nun liefen die Farben ineinander und verwischten die Konturen und alles war vermatscht.
Ich zerknüllte das dämliche Bild. Es taugte nichts und der blöde Indianer sah sowieso ganz beschissen aus. Beschissener Scheiß-Arschloch-Indianer!

*​

Irgendwann zerfaserte meine Traurigkeit wie die Farben auf der Zeichnung, als sich ein Tropfen Freude dazwischen mischte, der sich immer weiter ausbreitete: Ich würde mit Frank zusammen in die Schule gehen! Er erzählte mir vom Musiklehrer, der kein bisschen singen konnte, von der Deutschlehrerin, die manchmal Kirschen mitbrachte, und von Anja, die weiter spucken konnte als alle Jungs.

Wir rasten auf alten Fahrrädern über holprige Dorfstraßen in den Nachbarort, unsere Schutzbleche schepperten laut und wir sangen dazu Mars macht Mobil, bei Arbeit, Sport und Spiel, ich lernte, freihändig zu fahren, manchmal jagten wir ein paar Hühner, die nicht schnell genug abhauen konnten, fuhren absichtlich durch Pfützen und einmal blieben wir im Stau stecken und kamen zu spät zur Schule, weil eine riesige Schafherde blökend die Straße entlangbummelte.
Frank wurde richtig gut im Lesen und Schreiben und manchmal sogar im Rechnen, weil er ja jetzt mich zum Vorsagen hatte.

„Tief im Westen“, sangen wir auf der Heimfahrt, „wo die Sonne verstaucht, ist es besser, viel besser als man glaubt, tief im Westehehen, tief im Westehehen“ – aber so tief schafften es unsere Stimmen einfach nicht und wir machten lieber weiter mit Klingelingeling, Klingelingeling, hier kommt der Eiermann.
Als wir nach Hause kamen, flitzte Rocky vor Freude im Kreis herum, stolperte über seine eigenen Pfoten, sprang an uns hoch bis zu den Nasen und versuchte, uns vollständig abzulecken.

Latz Lieblingsknochen – Latz und Liebe lassen Tiere lange leben!
Ob die Westhunde eigentlich wussten, dass sie so tolles Futter hatten? Zum Glück war Rocky auch mit seinem Ostfressen ein wunderschöner, gesunder Hund und würde bestimmt uralt werden.
Mein neues Bild von Zughausen war fast fertig. Ich hatte den Indianer ein paarmal auf Schmierpapier ausprobiert und erst dann in das richtige Bild hineingemalt. Er sah wie echt aus. Vielleicht würde ich ja später einmal eine berühmte Indianermalerin sein.
„Oma, wie alt können Hunde eigent…“
„Psssssst!“
… mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise …“
Oma war doof – das konnte ja sowieso niemand verstehen, was der langweilige Anzugmann von dem Schlossbalkon herunter rief, weil die ganzen Jeans-Leute plötzlich johlten und pfiffen und herumtanzten wie eine riesige Erwachsenenschulklasse beim letzten Pausenklingeln vor den Sommerferien.

*
„Ja, die Yogurette – die schmeckt so himmlisch joghurtleicht“, sang ich, und „Mou-li-nex“ und dann ganz laut: „Mars macht mobil, bei Arbeit, Sport und Spiel“, - aber dann war wieder der ernste Tagesschausprecher dran und Oma pssste sogar schon, als ich noch gar nichts gesagt hatte.
Man sah die ganze Zeit nur Züge, vollgestopft mit Leuten, die aus den Fenstern schauten und winkten und sich freuten, weil sie jetzt in den Westen fahren durften und nicht mehr in der doofen Botschaft bleiben mussten, und ich freute mich ein bisschen für sie mit, weil sie alle so glücklich und begeistert aussahen, und die schönsten Gesichter wurden ganz groß gezeigt und passten kaum noch in den Fernsehapparat.
„Mama …? … Oma …! Da ist Mama!!! Oma - warum ist Mama im Westfernsehen in einem Zug?“
Oma sagte nichts, nicht einmal Psst, aber sie nahm mich plötzlich in den Arm und die Falten auf ihren Wangen glänzten nass.
Mama sah in Schwarzweiß noch hübscher aus, wie eine Schauspielerin von früher, ihr Geruch kam aus dem Fernseher und ich liebte sie mehr als ich vorher gewusst hatte, und ich fragte mich, wann sie anfangen würde zu singen Schönes Haar ist dir gegeben, aber dann war sie weg.

*​

„Sie holen dich nach“, sagte Oma immer wieder.
„Sie werden dafür sorgen, dass du nachkommen kannst.“

Ich glaubte ihr nicht.
Mama und Papa und Benny waren jetzt eine andere Familie. Eine Westfamilie, die joghurtleichte Schokolade zu sich nahm und Chipsletten von Bahlsen - die oder keine, eine Familie, die wundervolle Zahnpasta benutzte, damit sie auch morgen noch kraftvoll zubeißen konnte. Bestimmt hatten sie jetzt eine Moulinette, um endlich alles perfekt zu pürieren und passieren, und sicher sagten sie den ganzen Tag Scheiße und Drecksau, sie waren tief im Westen mit einem Pulsschlag aus Stahl, und vielleicht waren sie auch längst drogensüchtig, und wozu brauchten sie dann noch ein staubiges Ostkind?

Ich würde für immer hierbleiben.
Ich würde mit Frank zusammen sitzenbleiben und dann würden wir heiraten und in Zughausen wohnen und Indianerbilder verkaufen, wir hätten viele Kinder und könnten mit Rocky spielen und bei schönem Wetter am Abend zusammen auf dem Gleis vor unserem Haus hocken, verbrannten Kuchen essen und der Sonne beim Untergehen zusehen.
Sonntags würden wir die Enkelin vom Bürgermeister mit Dreck bewerfen.

 
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Hallo Raindog,

ja Mensch, ich hab mich beim Lesen so schön zurückerinnert - vor allem an die Werbesprüche, mit denen ich groß geworden bin! Manche Sachen liefen jahrelang im Fernsehen und ich hab die als Kind auch mitgesungen. Waschmaschinen leben länger mit Calgon. Katzen würden Whiskas kaufen. Den besten von Jacobs, die Krönung. Ach, und am besten war doch das, was Otto draus gemacht hat (Denn wer sich Arroganz-versichert, der hat voll und ganz ausgekichert ... Mit dem Verhöhn-Aroma ...). Okay, zurück zu deiner Geschichte. :shy:

„Zeig mal“, sagte ich.

Wenn man mag, könnte man da ein Ausrufezeichen hinter die Aufforderung setzen.

Ich war sieben Jahre alt und sofort restlos verliebt.

In den Hund oder in Frank? :Pfeif:

und weil es mir bei langen Autofahrten meistens ganz schlecht wurde

Ich fände, ohne „es“ ginge auch. Fänd ich sogar hübscher.

So hatten wir den kleinen Hund genannt.

So nannten wir den Hund - fänd ich auch okay. Also, eigentlich schöner, ohne umständliche Vorzeitigkeit.

„und die Leute dürfen dort alles laut sagen, was sie wollen.“
„Auch Scheiße?“, fragte ich.
„Ja“, sagte Frank, „sogar Arschloch.“

Hm, aber im Osten nicht kombiniert im gleichen Satz mit dem Genossen Erich Honnecker ... :D

Zuerst mussten wir im Bürgermeistergarten Torte essen, ganz ordentlich am Tisch und mit Geschirr

Meinst du Geschirr oder Besteck? Torte oder Kuchen? Rührkuchen könnte ich aus der Hand essen, aber Torte ohne Geschirr essen hätte ich auch als Kind doof gefunden.

Der Nachrichtensprecher redete die meiste Zeit von einer Botschaft in Prag

Okay, bei der Tschechei hab ich mir noch nix gedacht, naive Leserin, die ich bin. Du machst das ja ganz geschickt, weil wir zunächst nicht wissen, in welchem Jahr die Geschichte spielt. Aber jetzt wird es spannend ... Das arme Kind! Irgendwie brutal.

„Tief im Westen“, sangen wir auf der Heimfahrt, „wo die Sonne verstaucht, ist es besser, viel besser als man glaubt, tief im Westehehen, tief im Westehehen“ – aber so tief schafften es unsere Stimmen einfach nicht und wir machten lieber weiter mit Klingelingeling, Klingelingeling, hier kommt der Eiermann.

Herrlich! Eigentlich hat der Herbert ja nur von Bochum gesungen.

„Mama …? … Oma … warum ist Mama im Westfernsehen in einem Zug?“

Nja, hm .. wie wahrscheinlich ist das, dass man die Mama im Fernsehen sieht? Hab gerade nachgelesen, das waren mehrere tausend DDR-Bürger damals in Prag. Ich denke, deine Story würde auch funktionieren, wenn man sie nicht sähe.

Also, sehr hübsch, hat mir gefallen! Ach ja, der verbrannte Kuchen von Oma hat mich noch ein bisschen irritiert. Normalerweise ist es ja so, dass bei der Oma alles viel viel besser schmeckt als daheim bei Mama und Papa. Dass Oma ständig den Kuchen verbrennen lässt, fällt mir schwer zu glauben. Ob man das vielleicht gegen etwas Anderes (DDR-Typisches?) austauschen könnte, das die Oma weniger dappich aussehen ließe?

LG, Anne

 

Hallo Anne49,

ja, wir waren wahrscheinlich schon alle ziemlich fernsehwerbeinfiziert: hüben wie drüben, und Otto war der Beste, das haben wir alles perfekt auswendig gelernt damals! :lol:
Schön, dass dich die Geschichte in deine Kindheit zurückversetzen konnte!

Zitat von Raindog: Ich war sieben Jahre alt und sofort restlos verliebt.
In den Hund oder in Frank?
In den Hund sowieso, aber in Frank natürlich auch ;) :herz:

Zitat von Raindog: „und die Leute dürfen dort alles laut sagen, was sie wollen.“
„Auch Scheiße?“, fragte ich.
„Ja“, sagte Frank, „sogar Arschloch.“
Hm, aber im Osten nicht kombiniert im gleichen Satz mit dem Genossen Erich Honnecker ...
Nur ganz, ganz leise …:sealed:

Meinst du Geschirr oder Besteck? Torte oder Kuchen? Rührkuchen könnte ich aus der Hand essen, aber Torte ohne Geschirr essen hätte ich auch als Kind doof gefunden.
Du hast recht. Da stand nämlich erst Kuchen, dann habe ich Torte draus gemacht, wegen der geschmacklichen Abwechslung - aber jetzt gibt es wieder Kuchen.

Nja, hm .. wie wahrscheinlich ist das, dass man die Mama im Fernsehen sieht? Hab gerade nachgelesen, das waren mehrere tausend DDR-Bürger damals in Prag. Ich denke, deine Story würde auch funktionieren, wenn man sie nicht sähe.
Ich habe damals tatsächlich eine Bekannte in Großaufnahme in einem dieser Züge sitzen sehen, deshalb ist es für mich nicht unwahrscheinlich. Und ich kannte tatsächlich auch jemanden - das war sogar noch einige Zeit davor, als noch gar kein DDR-Ende abzusehen war, die zunächst ihr Baby zurückgelassen hat.

Also, sehr hübsch, hat mir gefallen!
Danke!:)

Ach ja, der verbrannte Kuchen von Oma hat mich noch ein bisschen irritiert. Normalerweise ist es ja so, dass bei der Oma alles viel viel besser schmeckt als daheim bei Mama und Papa. Dass Oma ständig den Kuchen verbrennen lässt, fällt mir schwer zu glauben. Ob man das vielleicht gegen etwas Anderes (DDR-Typisches?) austauschen könnte, das die Oma weniger dappich aussehen ließe?
Den verbrannten Kuchen gibt es eigentlich auch nicht bei Oma, sondern bei Frank. Die spielen ja bei ihm auf dem Hof, und dort steht der verbrannte Kuchen in der Küche „immer“ parat. Das war so ein Gedanke, dass in der kindlichen Erinnerung Sachen manchmal verschwimmen, es war in Wirklichkeit vielleicht nur einmal so, aber im Nachhinein denkt man, immer. So, wie früher im Winter immer Schnee gelegen hat. Also, die Oma kann da nix dafür!

Die anderen Sachen, die du angemerkt hast, habe ich übernommen, danke!
Danke für deinen Kommentar, liebe Anne

Viele Grüße von Raindog

 
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Hola Raindog,

meinen Glückwunsch, da ist Dir wieder eine prächtige Geschichte gelungen. Power, Humor, Gefühl – alles was der Leser braucht. Fabelhaft!

Abwechselnd gingen wir mit der Gießkanne ins Waschhaus und holten Wasser, um den See nachzufüllen.
Man ging ins Waschhaus! Ich muss ein Erinnerungstränchen zurückhalten, bin so verkalkt, dass ich die ganze Plackerei vergessen habe. Aber vielleicht weine ich der Jugendzeit hinterher und nicht den Gießkannen aus Zink, die schon ohne Wasser fast zu schwer waren für meine Ärmchen.
Großartig jedenfalls, wie Du den Bau des Dorfes beschreibst, das ist richtig toll!

... und Zelten hinter einem hohen Zaun, in denen wahrscheinlich diejenigen Leute schliefen, die nicht mehr in den eigenartigen Briefumschlag gepasst hatten.
Hmm, hmm – na ja. Vielleicht hätte der Text, also diese Stelle, noch eine Reifezeit benötigt. Denn die Kleene scheint mir doch ganz patent, und statt zu fragen denkt sie ... ?
... auf einen winzigen Fetzen von einem alten Unterhemd hatte er mit Filzstift Zukausen geschrieben
Für einen winzigen Fetzen ist das ein langes Wort. Warum nicht ein (before Tempo)-Taschentuch, akkurat gebügelt?
Wir hörten die Käfer leise gackern, der Soldat sammelte die Eier ein und der Indianer kam zum Füttern ...
Dieses Dorf ist wirklich Dein Ding. Ich glaub’ Dir jedes Wort.
„ … mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise …“
... weil die ganzen Jeans-Leute plötzlich johlten und pfiffen und herumtanzten ...
Unvergesslich.
Und bitterernst:
„Ja, die Yogurette – die schmeckt so himmlisch joghurtleicht“, sang ich ...
Wirklich gut gemacht. Raindog – Du hast es drauf!

„Sie holen dich nach“, sagte Oma immer wieder.
Diese Geschichten kenne ich im Originalton (Aufnahmelager Gießen 1965).
Liebe Raindog, das ist eine intelligente Geschichte. Ich bin begeistert, welche tragische Bedeutung Zughausen bekommt.
Nur gut schreiben zu können ist das eine, aber einen hochkarätigen Plot zu kreieren ist eine Rarität.
Und das Ende ist einsame Spitze! Das geht an die Nieren, und mittlerweile gibt es Scharen junger Leute, die liebend (und) gern in Zukausen wohnen würden.
Und ich? Ich müsste eine Münze werfen.

Meine Bewunderung für diese Geschichte. Große Klasse!

José

PS: Ein einziges klitzekleines Mäkelchen:

Schönes Haar ist die gegeben, ...
Dreckfehler?

 

Hallo liebe Raindog,

skandalös, die sehen Westfernsehen. Auweia! :p
Ich war ein Kind in Ostberlin, als die Mauer fiel. Und eines der prägendsten Bilder aus der Zeit war für mich der riesige Tiger auf blauem Grund, gleich am Eingang der neu bestückten Kaufhalle.


Das Schönste war die Werbung, ich konnte das Meiste auswendig und sagte es immer ganz schnell auf, bevor die im Fernsehen damit fertig waren, um Oma zu beeindrucken. Zuhause spielte ich das ja immer mit Benny – wer es am schnellsten sagen konnte.
Unser Vater drohte meiner Schwester und mir mit Fernsehverbot, wenn wir nicht aufhören pausenlos die Werbelieder zu singen. Das mussten wohl Ost- und Westeltern ertragen.


Ich fand das komisch – eine Botschaft war ja eigentlich so etwas wie eine Nachricht oder ein Brief …
Witzig! :lol:
„Oma, wie können denn so viele Menschen aus der DDR in einen Briefumschlag passen?“
Aber, dass sie das fragt kauf ich nicht. Sie ist 7, keine 3.


Manchmal kam Rocky angerannt, wild und begeistert und tapsig, wedelte mit seinem Schwanz die Bäume um, stieß mit den Pfoten gegen alles andere und trank den See leer, und wir kitzelten [wir] ihn durch, bis er nicht mehr konnte und bauten alles wieder auf.
Wir zu viel.


Doch dann sagte mir Oma, dass sich etwas ergeben hätte wegen einer besonders seltenen Gesteinsart, die Papa beim Wandern in der Hohen Tatra entdeckt hatte. Er war ja Geologe, und jetzt müsste er mit den tschechoslowakischen Kollegen noch einige Zeit über diese Entdeckung reden und alles Mögliche aufschreiben und Vorträge halten.
Benny würde für ein paar Wochen dort zur Schule gehen, ja, es gäbe auch eine deutsche Schule, Mama verlängerte ihren Urlaub und ich müsste für diese Zeit eben hier die Schule besuchen.
Die Erklärung stinkt zum Himmel. Die sind rüber!


Der blöde Indianer sah sowieso ganz beschissen aus, beschissener Scheiß-Arschloch-Indianer! dachte ich heimlich
Ich finde es süß verrückt, wie die Kinder denken, sie dürften wegen dem Staat nicht fluchen.


Oma war doof - das konnte ja sowieso niemand verstehen, was der langweilige Anzugmann von dem Schlossbalkon in Prag herunter rief,
Ist mir zu viel Erklärung. Diese Rede und die dazugehörigen Bilder sind doch eigentlich jedem bekannt.


Es wurden immer wieder Züge gezeigt, vollgestopft mit Leuten, die aus den Zugfenstern schauten und winkten und sich freuten, weil sie jetzt in den Westen fahren durften und nicht mehr in der doofen Botschaft bleiben mussten,
Jetzt weiß sie doch, was eine Botschaft ist? :Pfeif:


„Mama …? … Oma … warum ist Mama im Westfernsehen in einem Zug?“
Das ist schon ein bissel unglaubwürdig, dass genau in diesem Moment die Mama ins Bild kommt.


Sonntags würden wir die Enkelin vom Bürgermeister mit Dreck bewerfen.
Schönes Schlussbild. Aber wären es dann nicht ihre Kinder, die die Urenkel vom Bürgermeister mit Dreck bewerfen?
Die letzten beiden Absätze sind ganz wunderbar. :gelb:


Ich habe mich sehr verbunden mit deiner Erzählerin gefühlt, weil vieles, sogar die Omi auf dem Land, deckungsgleich mit meiner Kindheit ist. Da du den Schwerpunkt auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und die allen bekannte Werbewelt gelegt hast, passt deine Geschichte aber auch gut für alle Leser ohne persönlichen Bezug zu der Zeit.
Die Kleine ist zum knutschen. Du hast es super drauf, Figuren zu zeichnen.

Sehr gern gelesen.
Viele Grüße
wegen

 

Moin Liebe Raindog.
Dir ist eine wunderbare Geschichte aus den Fingern geflossen die ich mit wachsendem Vergnügen verschlungen habe.
Ein klitzekleines Fitzelchen hab auch ich beizusteuern:
Bei Herbert verstaubt die Sonne tief im Westen, sie verstaucht sich nicht...

Großartig, gern gelesen, es grüßt der LORD

 

Lieber josefelipe

da ist Dir wieder eine prächtige Geschichte gelungen. Power, Humor, Gefühl – alles was der Leser braucht.
Das ist sooo schön, wie du das sagst! :)

Aber vielleicht weine ich der Jugendzeit hinterher und nicht den Gießkannen aus Zink, die schon ohne Wasser fast zu schwer waren für meine Ärmchen.
Ja, das ganze Szenario hat schon auch etwas Nostalgisches. Und ich kenne zwar deine jetzigen Arme nicht, musste aber trotzdem grinsen bei der Erwähnung deiner Ärmchen! :D

... und Zelten hinter einem hohen Zaun, in denen wahrscheinlich diejenigen Leute schliefen, die nicht mehr in den eigenartigen Briefumschlag gepasst hatten.
Hmm, hmm – na ja. Vielleicht hätte der Text, also diese Stelle, noch eine Reifezeit benötigt. Denn die Kleene scheint mir doch ganz patent, und statt zu fragen denkt sie
Naja, sie wollte ja fragen, aber: Pssst! Und jetzt denkt sie halt noch so bissel Quatsch vor sich hin, ist ihr auch schon nicht mehr so wichtig eigentlich. Aber wahrscheinlich gehe ich an die Stelle nochmal ran.

Für einen winzigen Fetzen ist das ein langes Wort. Warum nicht ein (before Tempo)-Taschentuch, akkurat gebügelt?
Ich mache den Fetzen einfach nicht mehr winzig, danke.

Dieses Dorf ist wirklich Dein Ding. Ich glaub’ Dir jedes Wort.
Das darfst du auch! Dieses Dorf gab es tatsächlich: gebaut von mir und einem Frank (habe mir nicht mal die Mühe gemacht, einen neuen Namen zu erfinden :lol:) - aber einige Jahre vor 1989.
Ich bin begeistert, welche tragische Bedeutung Zughausen bekommt.
Natürlich ist mir auch erst viel später aufgefallen, wie viel Symbolik darin versteckt war.

„Sie holen dich nach“, sagte Oma immer wieder.
Diese Geschichten kenne ich im Originalton (Aufnahmelager Gießen 1965).
Dann kennst du dich ja wirklich bestens aus!

und mittlerweile gibt es Scharen junger Leute, die liebend (und) gern in Zukausen wohnen würden.
Und ich? Ich müsste eine Münze werfen.
Tja, Zukausen gibt’s nicht mehr …

Meine Bewunderung für diese Geschichte. Große Klasse!
Nochmal meinen allerherzlichsten Dank für das große Lob! :kuss:

Und den Dreckfehler habe ich natürlich behoben, danke. Habe ihn der Enkelin vom Bürgermeister hinterhergeworfen! (Diese Zicke gab es auch in echt! :lol:)

Sei gegrüßt von Raindog

Liebe wegen,

ganz vielen Dank für deinen Kommentar, ich werde ihn erst heute Abend beantworten, die Mittagspause ist gleich vorbei. Bis dann,
viele Grüße von Raindog

Lieber Lord Arion,

Das freut mich, dass dir die Geschichte Vergnügen bereitet hat!

Bei Herbert verstaubt die Sonne tief im Westen, sie verstaucht sich nicht...
Ich weiß das ja auch, dass sie verstaubt, aber ich fand das irgendwie witzig, dass die Kinder das falsch verstehen – weil es bei Herbert ja selbst für uns Große nicht immer einfach ist, alles richtig herauszuhören.
Danke dir, und viele Grüße von Raindog

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Raindog,

was für eine schöne Geschichte. Und um sie wirklich berührend zu finden, muss man gar kein ‚Ossi’ sein, sie funktioniert auch für einen ‚Wessi’ wie mich.

Die Werbesprüche der Konsumwelt des Westens und das Thema ‚Republikflucht’ verarbeitest du zu einem locker-leichten Cocktail, der, obwohl das Potential durchaus vorhanden ist, niemals rührselig wird. Ganz im Gegenteil: Trotz des ernsten Geschehens behält das Erzählte seine Leichtigkeit und es macht Spaß, deiner kleinen Protagonistin durch diesen Sommer zu folgen. Du zeigst einen sonnig-ländlichen Osten, in dem das siebenjährige Mädchen zwar sehnsüchtig nach Westen blinzelt, gleichzeitig aber die kleine heile Welt des Landlebens genießt.

Keine Ahnung, ob ein siebenjähriges Kind die Trennung von Eltern und Bruder auf diese doch recht leichte Art und Weise akzeptiert oder ob der Verlust nicht doch tiefergreifend ist, als es dann in deiner Geschichte den Anschein hat? Doch das ist eine Frage, die ich mir erst beim anschließenden Überdenken des Ganzen gestellt habe. Während des Lesens zog mich deine souveräne Leichtigkeit des Erzählens voll in ihren Bann. Sie nahm mich mit in diese heile Welt, fernab von all dem, was abends die Tagesschau brachte.

Ein paar Kleinigkeiten:

... in der es nach runzligen Äpfeln und getrocknetem Brot roch ...
Ich bin mir nicht sicher, ob man trockenes Brot wirklich riechen kann.
... ich konnte das Meiste auswendig
Das kann man natürlich groß schreiben, aber eigentlich nur, wenn man es besonders betonen möchte.
„Oma, wie können denn so viele Menschen aus der DDR in einen Briefumschlag passen?“
„Psst!“
Zu sehen war dann auch nie wirklich ein BriefK sondern immer nur...
Hier würde ich mich Anne49 anschließen. Das ist schon sehr naiv für eine Siebenjährige.
Frank hatte für den Bahnsteig ein Ortsschild gebaut: auf (Auf) einen winzigen Fetzen von einem alten Unterhemd hatte er mit Filzstift Zukausen geschrieben
Nach dem Doppelpunkt folgt ein ganzer Satz.
„Mama …? … Oma … warum ist Mama im Westfernsehen in einem Zug?“
Und hier hätte ich mir mehr Überraschung und stärkeres Aufgeregtsein vorstellen können.

Liebe Raindog, dir ist da eine Geschichte gelungen, die ich wirklich gerne gelesen habe.

Liebe Grüße
barnhelm

 

"Siehstu die Kreuze am Waldesrand,
es sind die Raucher der Roten Hand."
Volksmund​

Mein J und große Jüte, das Ganze - oder doch den offiziellen Teil - haben wir auf Ameland in het Nederlandse Publieke Omroep (oder doch Omrop Fryslân?) erleben dürfen und satte fuffzehn Jahre früher war ich drei Tage in Prag - und noch keine Spur kommender Ereignisse. Selbstverständllich kletterten wir auch in der HohenTatra rum und wunderten uns in Bruno, wie holländisch die Stadt wirkte (nicht so sehr von der gesprochenen Sprache als von der Architektur her).

Verdammt lang her.

Was kann man da viel zu sagen? Vllt. wegen des Zuges - ich hab ja gerad 'n bissken reingeschaut, Niederrheiner sozusagen unter sich) - Literatur lebt von der Übertreibung

Dat is' einfach jut,

Raindog,

und doch 1/4 Jahrhundert später:

Im Westen nix Neues.

Werbung und PR versuchen einen immer noch, besoffen zu machen.

Zwo winzige Anmerkungen:
Frank wird es nicht wissen, aber

„Die im Westen haben’s gut, mit richtigen Matchbox und so“, sagte er, ...
meint wohl die Mehrzahl "... boxes", vielleicht lässt sich ein Apostroph "Matchbox'" installieren?

Und - ich weiß nich', warum so wat meist an mich hängen bleibt, der Fliegenschiss von Komma

Manchmal kam Rocky angerannt, wild und begeistert und tapsig, wedelte mit seinem Schwanz die Bäume um, stieß mit den Pfoten gegen alles andere und trank den See leer, und wir kitzelten ihn durch, bis er nicht mehr konnte[,] und bauten alles wieder auf.
weil dat "und" nicht den nebenordnenden Nebensatz, sondern die Aufzählung fortsetzt.

Wat soll ich sons' sagen?

Gern gelesen vom

Opahausen

 

barnhelm schrieb:
was für eine schöne Geschichte. Und um sie wirklich berührend zu finden, muss man gar kein ‚Ossi’ sein, sie funktioniert auch für einen ‚Wessi’ wie mich.
… schreibt barnhelm und ich geh noch einen Schritt weiter und sag, um diese Geschichte schön und berührend zu finden, muss man nur selbst irgendwann Kind gewesen sein.
Überhaupt ist das für mich eine der Stärken dieser Geschichte - neben dem wirklich zu Herzen gehenden Plot - also diese gelungene Mischung aus altersgerechter Sprache und Literarizität. Eine Siebenjährige authentisch klingen zu lassen, ohne dass das auf Kosten des Lesevergnügens geht, ja, das ist wahrlich eine Kunst.
Ach ja, weil ich’s dir bisher nicht gesagt hab, Raindog: Schon in der Challenge-Geschichte hab ich deine Erzählsprache und die ungemein stimmige Figurenzeichnung bewundert.
Zwei großartige Geschichten!

offshore

 

Liebe wegen,

so, jetzt richtig, und nochmal Dankeschön für deinen ausführlichen Kommentar.

skandalös, die sehen Westfernsehen

Hat das jemand nicht getan? Nur die, die es sich selbst verboten haben - die mussten dann zur Strafe den „Schwarzen Kanal“ angucken.:D

Unser Vater drohte meiner Schwester und mir mit Fernsehverbot, wenn wir nicht aufhören pausenlos die Werbelieder zu singen. Das mussten wohl Ost- und Westeltern ertragen.
So war es! Nur waren die Osteltern dann fein raus und mussten das ganze Zeug nicht kaufen.

„Oma, wie können denn so viele Menschen aus der DDR in einen Briefumschlag passen?“
Aber, dass sie das fragt kauf ich nicht. Sie ist 7, keine 3.
Ja, ist wirklich nicht so glaubwürdig. Ich habe es geändert.

Der blöde Indianer sah sowieso ganz beschissen aus, beschissener Scheiß-Arschloch-Indianer! dachte ich heimlich
Ich finde es süß verrückt, wie die Kinder denken, sie dürften wegen dem Staat nicht fluchen.
Also, in my opinion denken die Kinder nicht wirklich, dass sie wegen des Staates nicht fluchen dürfen, sondern wegen: Scheiße sagt man nicht! Aber Frank hat irgendwo aufgeschnappt, dass man im Westen alles sagen darf - und weil sie eben noch klein und unschuldig sind, denken sie sich, es geht um Kraftausdrücke etc.

Oma war doof - das konnte ja sowieso niemand verstehen, was der langweilige Anzugmann von dem Schlossbalkon in Prag herunter rief,
Ist mir zu viel Erklärung. Diese Rede und die dazugehörigen Bilder sind doch eigentlich jedem bekannt.
Ich meine das an dieser Stelle eigentlich auch nicht erklärend (und empfinde es auch nicht so) und ich gehe auch davon aus, dass so gut wie jeder diese Kurzrede und die Bilder kennt – mir ging es eher darum, zu zeigen, wie die kleine Prota die Szene sieht.


„Mama …? … Oma … warum ist Mama im Westfernsehen in einem Zug?“
Das ist schon ein bissel unglaubwürdig, dass genau in diesem Moment die Mama ins Bild kommt.
Vielleicht wirkt es ja schon so, zugegeben, aber Anne49 habe ich das auch schon geschrieben, und Friedrichard kann an dieser Stelle gleich mitlesen: Ich habe damals selbst eine Person, die ich gut kannte, großformatig (was damals halt großformatig war …) im Fernsehen gesehen, aus einem dieser Züge schauend - und natürlich kannte nicht jeder jemanden, aber alle Leute, die dort zu sehen waren, wurden ja von irgendjemandem gekannt – und manchmal war es vielleicht eine Mama … Und außerdem – das hat Friedel gesagt:
Literatur lebt von der Übertreibung

Sonntags würden wir die Enkelin vom Bürgermeister mit Dreck bewerfen.
Schönes Schlussbild. Aber wären es dann nicht ihre Kinder, die die Urenkel vom Bürgermeister mit Dreck bewerfen?
So gesehen hast du recht, aber hier vermischt sich einfach Raum und Zeit in der wütenden, verzweifelten Zukunftsvision der Kleinen.

Ich habe mich sehr verbunden mit deiner Erzählerin gefühlt, weil vieles, sogar die Omi auf dem Land, deckungsgleich mit meiner Kindheit ist.
Schön! Und so eine richtige Dorfoma ist doch wirklich durch nichts zu ersetzen!

…passt deine Geschichte aber auch gut für alle Leser ohne persönlichen Bezug zu der Zeit.
Das ist wirklich schön, das habe ich gehofft. Denn mittlerweile ist es ja auch schon lange her …

Die Kleine ist zum knutschen. Du hast es super drauf, Figuren zu zeichnen.
Danke für das Kompliment, Knutsch zurück! :kuss:

Liebe Grüße von Raindog

Liebe barnhelm,

was für eine schöne Geschichte
Wie schön, dass du das sagst!

um sie wirklich berührend zu finden, muss man gar kein ‚Ossi’ sein, sie funktioniert auch für einen ‚Wessi’ wie mich.
Das habe ich gehofft, und umso mehr freue ich mich, wenn es auch so funktioniert.

Trotz des ernsten Geschehens behält das Erzählte seine Leichtigkeit und es macht Spaß, deiner kleinen Protagonistin durch diesen Sommer zu folgen.
Du glaubst gar nicht, wie mich das freut!

Keine Ahnung, ob ein siebenjähriges Kind die Trennung von Eltern und Bruder auf diese doch recht leichte Art und Weise akzeptiert oder ob der Verlust nicht doch tiefergreifend ist, als es dann in deiner Geschichte den Anschein hat?
Okay - dann kam das bei dir an dieser Stelle vielleicht nicht ganz so an, wie von mir vorgestellt, denn ich glaube auch nicht, dass ein Kind das leicht akzeptieren würde, und meine Prota tut das (in meiner Vorstellung) auch nicht: Sie lässt ihr Herz zu Eis werden gegenüber ihrer Familie im vorletzten Absatz, und der letzte Absatz ist ihre verzweifelt-trotzige Zukunftsvision.

... in der es nach runzligen Äpfeln und getrocknetem Brot roch ...
Ich bin mir nicht sicher, ob man trockenes Brot wirklich riechen kann.
Echt nicht? Ich kann das: es riecht wie …. getrocknetes Brot … ;)

„Oma, wie können denn so viele Menschen aus der DDR in einen Briefumschlag passen?“
Hier würde ich mich Anne49 anschließen. Das ist schon sehr naiv für eine Siebenjährige.
Stimmt. Habe ich eingesehen und inzwischen geändert.

„Mama …? … Oma … warum ist Mama im Westfernsehen in einem Zug?“
Und hier hätte ich mir mehr Überraschung und stärkeres Aufgeregtsein vorstellen können.
Ja, auch richtig. Ich habe noch etwas daran rumgebastelt, es kommt jetzt vielleicht besser raus.

Danke, liebe Barnhelm, für die Tipps, für das Lob, und für die restlichen Korrekturen, die ich dankend geändert habe.

Viele Grüße von Raindog

Lieber Friedrichard,

Siehst du die Gräber auf der Höh? Das sind die Raucher von HB!

fuffzehn Jahre früher war ich drei Tage in Prag - und noch keine Spur kommender Ereignisse. Selbstverständlich kletterten wir auch in der HohenTatra rum
He! Vielleicht sind wir uns damals ja schon über den Weg geklettert! Ich war das dünne Ostkind mit der grünen Jacke und ich habe eine Fresse gezogen, weil ich keine Lust hatte auf den Krivan zu klettern im Nebel und in chinesischen Stoffturnschuhen! Wär‘ ich nur bei Oma geblieben! :lol:

Wegen des Zuges habe ich dich ja schon in den Kommentar von wegen eingeladen.

Dat is' einfach jut,
Dat tut jut!

vielleicht lässt sich ein Apostroph "Matchbox'" installieren?
Danke für den Hinweis – als ich den Apostroph installieren wollte, ist mir sogar noch etwas viel frankmäßigeres eingefallen: Matchboxen!

Und danke für den gefundenen Fliegenschiss und für’s Gern gelesen, lieber Opahausen!

Viele Grüße von Raindog

um diese Geschichte schön und berührend zu finden, muss man nur selbst irgendwann Kind gewesen sein.
Und, wie es scheint, waren das ja zum Glück recht viele!

Hallo ernst offshore,

über deinen Kommentar und dein Lob freue ich mich ebenfalls riesig!
Das macht mich sehr glücklich, weil ich von vornherein immer erstmal davon ausgehe, dass meine Geschichten eigentlich Schrott sind und mich kaum traue, sie zu posten, aber wenn du dann kommst und sagst:

Zwei großartige Geschichten!
– dann motiviert das natürlich sehr!

Danke, und viele Grüße von Raindog

 

Liebe Raindog,

da haste aber wieder den Vogel abgeschossen. Glückwunsch kann ich da nur sagen, denn auch mir hat deine neue Geschichte mal wieder total gut gefallen! Und ich hab, ehrlich gesagt, total auf dem Schlauch gestanden und nicht mal ansatzweise kapiert, dass die da jetzt "in Westen rübermachen". Von daher ist dir die Überraschung gelungen, und ich war am Schluss ganz geschockt.

Zu Figurenzeichnung, Plot und Erzählsprache wurde hier ja schon viel gesagt, dem kann ich nur zustimmen. Also zu meckern hab ich diesmal nix, jedenfalls nicht auf Anhieb. Ich könnte jetzt natürlich nach Fehlern suchen, aber möchte diese schöne Geschichte gerne so genießen wie sie ist. Von mir aus brauchst du nix verändern. Deine Hauptfigur ist einfach unglaublich süß. Die süßeste Versuchung seit es Schokolade gibt.

Wünsche dir aus der Ferne ein wundervolles Wochenende. Alles Liebe von Chai

 

Liebe Chai,

ich habe mich sehr über deinen Gruß aus der Ferne gefreut und natürlich darüber, dass die Geschichte so magst!
Und das du auf dem Schlauch gestanden hast

total auf dem Schlauch gestanden und nicht mal ansatzweise kapiert, dass die da jetzt "in Westen rübermachen".
finde ich gar nicht schlimm, ich hoffe, es funktioniert in beiden Fällen, also auch, wenn man es schon ahnt.

Also zu meckern hab ich diesmal nix, jedenfalls nicht auf Anhieb.
Macht doch nichts! ;)

Ich könnte jetzt natürlich nach Fehlern suchen
Ach, lass mal ...

Deine Hauptfigur ist einfach unglaublich süß. Die süßeste Versuchung seit es Schokolade gibt.
Danke - das hast du süß geschrieben! :)

Ich danke dir für dein tolles Feedback und wünsche dir auch ein wundervolles Wochenende, in der warmen Ferne.


Hallo felixreiner,

über dein positives Feedback habe ich mich auch sehr gefreut. Witzig, dass du eine Assoziation zu Entenhausen hattest!

Sehr schön, wie die eigentlich nicht-realen, von Werbespots unterbrochenen Bilder aus dem Fernsehen plötzlich zu einer Realität werden.
Ja, das war schon irgendwie surreal damals, dass vor der eigenen Haustür Geschichte geschrieben wurde und dann auch noch (fast) live im Fernsehen zu verfolgen war.

Ich danke dir und wünsche dir ein schönes Wochenende, viele Grüße von Raindog

 

Hej Raindog,

gleich nach den ersten Zeilen war ich so froh, diesen 'irischen' Ton wiederzufinden und die Kinder.

Meine Traurigkeit zerfaserte wie die Farben auf der Zeichnung, als sich plötzlich ein Tropfen Freude dazwischen mischte, der sich immer weiter ausbreitete: Ich würde mit Frank zusammen in die Schule gehen!

Dafür würde ich dich sogar küssen. Ein so wunder-wunderschönes Bild. Ich sehe die Farben fließen und die Traurigkeit sich beinahe auflösen, damit die Freude sich ausbreiten kann. :kuss:

fuhren absichtlich durch Pfützen und einmal blieben wir im Stau stecken und kamen zu spät zur Schule, weil eine riesige Schafherde blökend die Straße entlangbummelte.

Gabs echt Staus in der DDR? :shy:

Ich glaubte ihr nicht.
Mama und Papa und Benny waren jetzt eine andere Familie. Eine Westfamilie, die joghurtleichte Schokolade zu sich nahm und Chipsletten von Bahlsen - die oder keine, eine Familie, die wundervolle Zahnpasta benutzte, damit sie auch morgen noch kraftvoll zubeißen konnte. Bestimmt hatten sie jetzt eine Moulinette und konnten endlich alles perfekt pürieren und passieren und sicher sagten sie den ganzen Tag Scheiße und Drecksau, sie waren tief im Westen mit einem Pulsschlag aus Stahl und vielleicht waren sie auch längst drogensüchtig, und wozu brauchten sie dann noch ein staubiges Ostkind?

Das hat sie nicht alles gesagt und auch nicht geglaubt, aber das egal, denn ich verstehe, wie sie sich fühlen muss. Das ist unfassbar traurig. Wieso denn nicht zu viert 'rübermachen'?

Ich würde für immer hierbleiben.
Ich würde mit Frank zusammen sitzenbleiben und dann würden wir heiraten und in Zughausen wohnen und Indianerbilder verkaufen, wir hätten viele Kinder und könnten mit Rocky spielen und bei schönem Wetter am Abend zusammen auf dem Gleis vor unserem Haus hocken, verbrannten Kuchen essen und der Sonne beim Untergehen zusehen.
Sonntags würden wir die Enkelin vom Bürgermeister mit Dreck bewerfen.

Ich wünsche mir, sie ist wirklich so pragmatisch. Die meiste Zeit zumindest.

Wundervoller Einblick in eine deutsche Zeit, die eben auch nicht vergessen werden darf und deine kleine Geschichte geht direkt ohne Umwege ins Herz und ich bin völlig ohne Wut zurückgeblieben, nicht mal über die Eltern, weil du warm und wertfrei geschrieben hast.

Deine Art, die Geschichten anzugehen aus der Sicht von Kindern, ist viel zu schön, als ich daraus lernen möchte. Ich lese sie einfach.

Lieber Gruß, Kanji

 

Hey Raindog,


mich hast du mit deiner Geschichte auch erwischt. Hat mir wirklich gut gefallen. Die Kleine ist mir einfach ans Herz gewachsen, und ja, der Text weckt meine Erinnerungen, wenngleich ich zu denen gehörte, die ihren Eltern weiter zusetzen konnten, in der Hoffnung, das Zeug auch in Händen halten zu können (Ich hatte ‘ne recht große Matchboxsammlung damals :)).
Die Perspektive - die Sicht der Siebenjährigen - finde ich ausgesprochen gut gelungen. Kompliment! Das ist nicht einfach. Der ganze Kinderabenteuer-Historix-Mix, ja, prima verwebt, tolle Umsetzung, wirklich.


Kleinvieh:


Da wäre ich gerne gewesen, im Westen, aber noch viel lieber war ich in diesen Ferien bei meiner Oma, die auf einem richtigen Dorf wohnte, wo Hühner herumflatterten und Schweine mit Matsch und gestampften Kartoffeln gefüttert wurden und wo es Kühe gab, die ihre dampfenden Fladen einfach auf die staubige Straße fallen ließen, wenn sie zur Weide spazierten.
Wirklich Kleinkram jetzt, gestolpert bin ich trotzdem ein wenig, teile dir das einfach mal mit.
Stünde da »in« einem Dorf und die Stampf-dampf-Konstruktion wäre weg, hätte ich nichts mehr zum Mäkeln.
Zum Verdeutlichen vielleicht irgendwie so:
Da wäre ich gerne gewesen, im Westen, aber noch viel lieber war ich in diesen Ferien bei meiner Oma, die in einem richtigen Dorf wohnte, wo Schweine mit Matsch und Kartoffeln gefüttert wurden, Hühner herumflatterten und Kühe ihre dampfenden Fladen einfach auf die staubige Straße fallen ließen, wenn sie zur Weide spazierten.

Aber vor allem gab es Frank, der einen Welpen auf dem Arm hielt und der mich vorsichtig angrinste, als er am Haus meiner Oma vorbeikam.
Das Vorsichtige will mir zu deiner Prota nicht passen - finde sie auch zu jung, um so zu denken.
Ein »der« dürfte raus.

Dort machten Mama, Papa und Benny jetzt Urlaub, sie zelteten an einem See und gingen im Gebirge wandern.
Dieses Füllsel macht deine Prota sprachlich nicht glaubwürdiger, finde ich.

... und weil mir bei langen Autofahrten meistens ganz schlecht wurde. Ich war gar nicht neidisch, und Benny war froh, dass er mehr Platz hatte hinten im Auto und im Zelt – allerdings hatte er jetzt auch niemanden, mit dem er stänkern konnte, geschah ihm recht!
Nur zum Verdeutlichen, was mich ein wenig stört, folgender Vorschlag:
... und weil mir bei langen Autofahrten meistens ganz schlecht wurde. Ich war gar nicht neidisch, und Benny froh, dass er mehr Platz im Zelt hatte – allerdings gab es jetzt auch niemanden, mit dem er stänkern konnte. Geschah ihm recht!

Frank hatte fünf ältere Geschwister und ganz alte Eltern, unzählige Katzen, vier Kaninchen, natürlich Rocky und manchmal ein Pferd.
Manchmal sticht raus, hat mich irgendwie in Erwartung versetzt. Würde ich killen.

... und bauten ein kleines Dorf aus einem Sammelsurium von kaputtem Spielzeug:
Ich finde, das passt nicht zum verwendeten Sprachduktus.

Wir legten Moosbüschel auf die Erde als Weide für die Kuh, wir gruben ein Loch und füllten es mit Wasser, als See für das Segelboot ohne Segel, das wir irgendwo gefunden hatten. Abwechselnd gingen wir mit der Gießkanne ins Waschhaus und holten Wasser, um den See nachzufüllen.
Ich würde hier etwas eindampfen und gleichzeitig den (die) Doppler eliminieren. Das zweite »als« scheint mir grammatikalisch unsauber - würde ich jetzt nicht mit der Grundschulsprache entschuldigen :). Vorschlag: Wir legten Moosbüschel auf die Erde als Weide für die Kuh, gruben ein Loch, füllten Wasser hinein, und machten es zum See für das Segelboot ohne Segel, das wir irgendwo gefunden hatten.

Dafür, dass er ein Sitzenbleiber war, wusste er viel.
Dass ich mal Füllwörter empfehlen würde :) ...
Zur Prota - sie verwendet altersentsprechend ja viele davon - würde hier »ganz schön viel« besser passen, finde ich. Sprachmelodisch gefiele mir’s auch besser.

An diesem Nachmittag musste ich mit der Enkelin vom Bürgermeister spielen. Oma hatte das so verabredet.
Würde ich kicken - wird im zweiten Satz auch so klar, wenngleich nicht so drastisch. Weiter unten passt es dann aber für mich.

... und vorsichtshalber steckte ich das Eisenbahngleis ein und die Kuh und den Cowboy, um mit dem Mädchen überhaupt etwas spielen zu können, falls sie bei ihren Großeltern nur Omaspielzeug haben sollte. Zuerst mussten wir im Bürgermeistergarten Kuchen essen, ganz ordentlich am Tisch und mit Geschirr, und wir wussten beide nicht, was wir sagen sollten außer Bitte und Hm.
Könntest du etwas straffen, ich finde das eine oder andere ein wenig ungelenk. Dass sie sich am Tisch nichts zu sagen haben - oder reden können - wird durch das schön eingefangene »vom Geschirr essen« und »ganz ordentlich« schon klar irgendwie.
Vielleicht: ... und vorsichtshalber steckte ich das Eisenbahngleis, den Cowboy und die Kuh ein, falls es bei den Großeltern nichts zum Spielen gab. Zuerst mussten wir im Bürgermeistergarten Kuchen essen, ganz ordentlich am Tisch und mit Geschirr.

.
.. und schlug vor, dass die Barbie den Cowboy und die Kuh besuchen kommen könnte, egal, dass sie etwas größer wäre, sie könnte ja sitzen, wir würden nur noch einen Zug brauchen und könnten vielleicht ein paar Bäume pflanzen …
Vielleicht:
... und schlug vor, dass die Barbie den Cowboy und die Kuh besuchen käme, egal, dass sie etwas größer wäre, sie könnte ja sitzen, wir würden nur noch einen Zug brauchen und müssten vielleicht ein paar Bäume pflanzen …

„Ich kann doch hier nicht einfach Zweige abreißen“, sagte sie
Dass sie so assoziiert, Bäume pflanzen = Zweige abreißen, glaube ich nicht ganz. Sie könnte einfach verständnislos glotzen oder schief grinsen oder so was.

„Und Barbies sind bescheuert!“, rief ich und stieß meine Schuhspitze in den Boden, so dass [die] Enkelin und Barbie eine richtige kleine Staubwolke abbekamen.
Ein Artikel würde mir hier besser gefallen. »Sodass« ist gängiger, meine ich.

Am Abend schaute ich mit Oma Fernsehen. Das Schönste war die Werbung, ich konnte das meiste auswendig und sagte es immer ganz schnell auf, bevor die im Fernsehen damit fertig waren, um Oma zu beeindrucken. Zuhause spielte ich das ja immer mit Benny: wer es am schnellsten sagen konnte.
Das erste könnte weg.

Ich fand das komisch – eine Botschaft war ja eigentlich so etwas wie eine Nachricht oder ein Brief …
„Oma, warum sagen die denn Botschaft, wenn das eigentlich ein richtiges Haus ist?“
„Psst!“
Zu sehen war nämlich nie wirklich ein Brief, sondern immer nur ein altes Haus, fast wie ein Schloss ...
Ich glaube, du hast da schon was geändert, ich würde das kindliche Verständnisproblem jedoch weiter stutzen, wirkt mir übererklärend hier, ein wenig überreizt
Vielleicht irgendwie derart:
Ich fand das komisch – eine Botschaft war ja eigentlich so etwas wie eine Nachricht oder ein Brief …
„Oma, warum sagen die denn immer Botschaft?“
„Psst!“
Zu sehen war ja nur ein altes Haus, fast wie ein Schloss ...

... wedelte mit seinem Schwanz die Bäume um, stieß mit den Pfoten gegen alles andere und trank den See leer, und wir kitzelten ihn durch, bis er nicht mehr konnte, und bauten alles wieder auf.
Hab' ich schon meine Kleinlichkeit erwähnt :)?
Natürlich ließe sich sprachlich vieles mit dem Alter der Erzählerin erklären - der Doppler könnte trotzdem weg (sie könnten das Dorf wieder aufbauen z. B.).
Hm, und dass sie den Hund durchkitzelten, bis er nicht mehr konnte ... Ist süß, ja, könnte auch zu ihrer Wahrnehmung passen, objektiv geht das so aber nicht. Also Hunde kann man kitzeln, stimmt, ist aber nicht so einfach und man muss die Stellen schon erst mal finden ...

Am Wochenende würde Papa kommen und mich wieder nachhause holen.
Ich würde "nach Hause" empfehlen. Hast du weiter unten noch mal.

... ich freute mich jetzt sogar auf Benny! Doch dann sagte mir Oma, dass sich etwas ergeben hätte wegen einer besonders seltenen Gesteinsart, die Papa beim Wandern in der Hohen Tatra entdeckt hatte. Er war ja Geologe, und jetzt müsste er mit den tschechoslowakischen Kollegen ...
Vermeidbar.

Benny würde für ein paar Wochen dort zur Schule gehen, ja, es gäbe auch eine deutsche Schule, Mama verlängerte ihren Urlaub und ich müsste für diese Zeit eben hier die Schule besuchen.
Ebenso.

Zughausen verschwamm im Regen, meine Tränen fielen auf das Papier - ich war fast fertig mit meiner Zeichnung, aber nun liefen die Farben ineinander und verwischten die Konturen und alles war vermatscht.
Das zweite Pp würde ich durch den Artikel ersetzen.
Übrigens ein sehr gelungener Satz.

Ich zerknüllte das dämliche Bild. Der blöde Indianer sah sowieso ganz beschissen aus, beschissener Scheiß-Arschloch-Indianer![K] dachte ich heimlich ...
Komma.

Als wir nachhause kamen, flitzte Rocky vor Freude im Kreis herum, stolperte über seine eigenen Pfoten, sprang an uns hoch bis zu den Nasen und versuchte, uns vollständig abzulecken.
Wir ließen es zu.
Würde ich streichen und das drollige Bild für sich stehen lassen.

Zum Glück war Rocky auch mit seinem Ostfressen ein wunderschöner, gesunder Hund und würde bestimmt uralt werden.
:lol:

„Oma, wie alt können Hunde eigent[zusammen]…“
Kein Leerzeichen.

Oma war doof - das konnte ja sowieso niemand verstehen ...
Halbgeviertstrich.

„Mars macht mobil, bei Arbeit, Sport und Spiel“, - aber dann war da wieder der ernste Tagesschausprecher und Oma machte sogar schon Pssst! als ich noch gar nichts gesagt hatte. Es wurden immer wieder Züge gezeigt ...
Könntest du dir auch nochmals ansehen.

„Mama …? … Oma …! Da ist Mama!!! Oma - warum ist Mama im Westfernsehen in einem Zug?“
Oma sagte nichts, nicht einmal Psst, aber die Falten auf ihren Wangen glänzten nass.
Mama sah in Schwarzweiß noch hübscher aus, wie eine Schauspielerin von früher, ihr Geruch kam aus dem Fernseher und ich liebte sie mehr als ich vorher gewusst hatte, und ich fragte mich, wann sie anfangen würde, zu singen Schönes Haar ist dir gegeben, aber dann war sie weg.
Auch ich finde - auch wenn du ähnliches selbst erlebt haben magst -, du könntest nochmals überdenken, ob du das mit der Mutter auf dem Bildschirm nicht canceln möchtest. Ich finde, der Text verlöre nichts - im Gegenteil ;).
Ich habe damals tatsächlich eine Bekannte in Großaufnahme in einem dieser Züge sitzen sehen, deshalb ist es für mich nicht unwahrscheinlich. Und ich kannte tatsächlich auch jemanden.
Das mag ja sein, aber du hast ja keinen Tatsachenbericht, sondern eine komponierte Kurzgeschichte geschrieben. MMn gewänne die Komposition hier durch Einsatz des Rotstifts. Kannst ja nochmals darüber nachdenken, wenn du willst.

Ich glaubte ihr nicht. Mama und Papa und Benny waren jetzt eine andere Familie. Eine Westfamilie, die joghurtleichte Schokolade zu sich nahm und Chipsletten von Bahlsen - die oder keine, eine Familie, die wundervolle Zahnpasta benutzte, damit sie auch morgen noch kraftvoll zubeißen konnte. Bestimmt hatten sie jetzt eine Moulinette und konnten endlich alles perfekt pürieren und passieren und sicher sagten sie den ganzen Tag Scheiße und Drecksau, sie waren tief im Westen mit einem Pulsschlag aus Stahl und vielleicht waren sie auch längst drogensüchtig, und wozu brauchten sie dann noch ein staubiges Ostkind?
Ich sehe auch in diesen WW keinen Mehrwert.

Ich würde für immer hierbleiben. Ich würde mit Frank zusammen sitzenbleiben und dann würden wir heiraten und in Zughausen wohnen und Indianerbilder verkaufen ...
Auch hier - zumindest das dritte. Könntest du auch etwas straffen, finde ich.


So, Raindog, nimm dir was du brauchen kannst, den Rest schmeißt du in die Tonne, und selbst dann änderte sich nichts an meiner Meinung, nämlich, dass mir die Geschichte sehr gefallen hat! Kannst also gerne auf all das kleinliche Gemäkel von mir pfeiffen - soll ohnehin eher Denkanstöße geben, weniger kritisieren.


Vielen Dank fürs Hochladen!


hell

 

Hallo Raindog!

Du hattest mich schon nach den ersten beiden Sätzen! Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen und ratzfatz war ich sieben Jahre alt und furchtbar verliebt, in Frank, in den Welpen, in Zughausen. Dass da was nicht stimmt und Schlimmes schon auf dem Weg ist, ahnt man aber schon nach dem ersten Absatz: Das kann ja nicht die schöne heile Welt sein, wenn darin Hundewelpen ertränkt werden sollen!
Deine Geschichte hat mir echt Freude gemacht! Dank dir!

Viele Grüße,
Puck

 

Hej Kanji,

ich freue mich über deinen Besuch in Zughausen, und darüber, dass du froh warst, den „irischen Ton“ wiederzufinden:

gleich nach den ersten Zeilen war ich so froh, diesen 'irischen' Ton wiederzufinden und die Kinder.
Andererseits hoffe ich natürlich, dass du zu gegebener Zeit, und falls sie denn geschrieben werden, auch Geschichten mit erwachsenen Protas von mir liest und im besten Fall magst!

Dafür würde ich dich sogar küssen. Ein so wunder-wunderschönes Bild. Ich sehe die Farben fließen und die Traurigkeit sich beinahe auflösen, damit die Freude sich ausbreiten kann.
Danke, küss nur zu! :kuss:

Gabs echt Staus in der DDR?
Na, Schafstaus eben. Und sonst: sehr selten, glaube ich. Bei schweren Unfällen natürlich auch, oder in den Ferien am Grenzübergang zur Tschechoslowakei. Und so schräg waren wir tatsächlich drauf als Kinder: Wir fanden das cool! Weil: ein Stau hatte das Flair der großen weiten Welt …. :cool:

Mama und Papa und Benny waren jetzt eine andere Familie. …und sicher sagten sie den ganzen Tag Scheiße und Drecksau, sie waren tief im Westen mit einem Pulsschlag aus Stahl und vielleicht waren sie auch längst drogensüchtig, und wozu brauchten sie dann noch ein staubiges Ostkind?
Das hat sie nicht alles gesagt und auch nicht geglaubt, aber das egal, denn ich verstehe, wie sie sich fühlen muss. Das ist unfassbar traurig. Wieso denn nicht zu viert 'rübermachen'?
Sie hat das sicher nicht ausführlich und am Stück so gesagt, aber es sind Gedankensplitter und Gefühle, die sie auf jeden Fall hatte – in eine lesbare Form gebracht. Und in diesem Moment sehr traurig, ja.
Zu viert 'rübermachen': Die Eltern sind ja gar nicht mit dem Plan in den Urlaub gefahren, abzuhauen: die Ereignisse haben sich dann aber so dermaßen schnell überschlagen, dass viele Leute die Chance einfach in diesem Moment genutzt haben, in dem es möglich war, da ja niemand wusste, wie es weitergeht. Sie haben natürlich die ganze Zeit vorgehabt, die Kleine nachkommen zu lassen, allerdings haben sie trotzdem riskiert, dass es nicht klappen könnte …

ich bin völlig ohne Wut zurückgeblieben
Das ist gut, das war auch nicht mein Anliegen mit dieser Geschichte.

Deine Art, die Geschichten anzugehen aus der Sicht von Kindern, ist viel zu schön, als ich daraus lernen möchte. Ich lese sie einfach.
Danke, das freut mich riesig, und lehrreich sollen meine Geschichten gar nicht sein. Ich schreibe sie einfach. :)

Ein wunderschönes Wochenende wünscht dir Raindog


Hey hell,


mich hast du mit deiner Geschichte auch erwischt. Hat mir wirklich gut gefallen. Die Kleine ist mir einfach ans Herz gewachsen
Danke - das freut mich richtig!
Ich hatte ‘ne recht große Matchboxsammlung damals
Ich sag’s doch: Im Westen war es besser! ;)

Also, Hell, ich danke dir für dein großes Lob und für allem dafür, dass du mit Argusaugen durch den Text gegangen bist und so viel Kleinvieh gefunden hast,
die ganzen Wortwiederholungen etc. Ich habe sehr, sehr viel davon verwenden können und gehe jetzt nur noch auf das ein, wo ich es nicht getan habe.

Da wäre ich gerne gewesen, im Westen, aber noch viel lieber war ich in diesen Ferien bei meiner Oma, die auf einem richtigen Dorf wohnte, wo Hühner herumflatterten und Schweine mit Matsch und gestampften Kartoffeln gefüttert wurden und wo es Kühe gab, die ihre dampfenden Fladen einfach auf die staubige Straße fallen ließen, wenn sie zur Weide spazierten.
Wirklich Kleinkram jetzt, gestolpert bin ich trotzdem ein wenig, teile dir das einfach mal mit.
Stünde da »in« einem Dorf und die Stampf-dampf-Konstruktion wäre weg, hätte ich nichts mehr zum Mäkeln.
Du hast dich an dem auf gestoßen, aber ich bin mir nicht sicher – vielleicht ist es regional unterschiedlich, aber „auf dem Dorf wohnen“ klingt für mich ganz normal – ich lass das mal noch.
Die „Stampf-dampf-Konstruktion“ :lol: hat mich ehrlichgesagt schon selbst gestört – gut, dass du es angesprochen hast. Ich wollte die Bilder, aber es klingt nicht schön. Hab’s geändert.

Frank hatte fünf ältere Geschwister und ganz alte Eltern, unzählige Katzen, vier Kaninchen, natürlich Rocky und manchmal ein Pferd.
Manchmal sticht raus, hat mich irgendwie in Erwartung versetzt.
Hm, stimmt, du hast vielleicht erwartet, die reiten irgendwann wild durch die Gegend. Oder in den Westen …
Ich habe das „manchmal“ so gedacht, dass er sich eben ab und zu um ein Pferd von jemandem kümmern darf, und meine Prota fasst das dann so zusammen. Das erwähnte Manchmal-Pferd finde ich einfach für die Atmosphäre schön.

„Ich kann doch hier nicht einfach Zweige abreißen“, sagte sie
Dass sie so assoziiert, Bäume pflanzen = Zweige abreißen, glaube ich nicht ganz. Sie könnte einfach verständnislos glotzen oder schief grinsen oder so was.
Ich gehe davon aus, sie hat es vorher gesagt, mit dem Zweige-Abreißen - ist in der indirekten Rede vorher nur nicht wörtlich aufgeführt.

Hab' ich schon meine Kleinlichkeit erwähnt ?
Ne – bist du das denn? :D

Hm, und dass sie den Hund durchkitzelten, bis er nicht mehr konnte ... Ist süß, ja, könnte auch zu ihrer Wahrnehmung passen, objektiv geht das so aber nicht. Also Hunde kann man kitzeln, stimmt, ist aber nicht so einfach und man muss die Stellen schon erst mal finden ...
Der Hund ist ja noch klein – da sind die Stellen schnell gefunden. Aber sicher hast du recht, ich sehe es aber auch so, dass es die kindliche Wahrnehmung ist, und Rocky haut einfach irgendwann ab, weil er genug hat vom Geknuddel.


Halbgeviertstrich.
Hör mir auf! Ich weiß auch nicht, mein Zeichensatz spinnt ... Oder ich. Manchmal wird der Strich nur so kurz und manchmal lang und ich kann nix machen … Ich muss mich da mal drum kümmern.

Auch ich finde - auch wenn du ähnliches selbst erlebt haben magst -, du könntest nochmals überdenken, ob du das mit der Mutter auf dem Bildschirm nicht canceln möchtest. Ich finde, der Text verlöre nichts - im Gegenteil …aber du hast ja keinen Tatsachenbericht, sondern eine komponierte Kurzgeschichte geschrieben. MMn gewänne die Komposition hier durch Einsatz des Rotstifts. Kannst ja nochmals darüber nachdenken, wenn du willst.
Darüber nachdenken werde ich. Es fällt mir allerdings schwer, das jetzt zu streichen, weil gerade dieses Bild in meinem Kopf, und die Erinnerung daran, wie es sich anfühlte, am Fernsehbildschirm jemanden aus seinem Leben verschwinden zu sehen, die Inspiration für diese Geschichte war.


den Rest schmeißt du in die Tonne, und selbst dann änderte sich nichts an meiner Meinung, nämlich, dass mir die Geschichte sehr gefallen hat!
Also, Hell – (siehste, jetzt wieder langer Strich! :rolleyes:) in der Tonne ist immer noch ganz viel Platz, weil ich die meisten deiner Tipps verwertet habe, und ich danke dir nochmal sehr dafür!
Viele Grüße und ein schönes Wochenende wünscht dir Raindog


Hallo Puck!

Ich freue mich, dass ich auch dich mit der Geschichte gekriegt habe, zumal ich von deiner eigenen Inventar-Liste sehr beeindruckt bin und eigentlich schon lange einen kleinen Kommentar dazu schreiben will – geschieht demnächst!

Das kann ja nicht die schöne heile Welt sein, wenn darin Hundewelpen ertränkt werden sollen!
Ich kann dir sagen – war’s auch nicht.

Deine Geschichte hat mir echt Freude gemacht! Dank dir!

Danke dir und ein schönes Wochenende! :)
Bis bald!

 

Hallo Raindog,

Deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen! Zu erst war ich nur durch den Titel neugierig geworden, aber nach dem ersten Absatz konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Am liebsten wäre ich selber dabei gewesen, mit den beiden Kids und dem niedlichen kleinen Hund :)
Dabei ist es ja eigentlich doch ein ernstes Thema, was du da so schön unschuldig verpackt hast, und auch die kleine Prota ist ja nicht die ganze Zeit soo glücklich.

Mir ist noch nicht ganz klar warum ihre Familie ohne sie rüber ist. Die werden sie doch nicht mit Absicht zurückgelassen haben? :( :confused:
Fanden sie es zu gefährlich weil sie noch so jung ist? (Wie alt ist denn der Bruder?)

viele Grüße, Isa

 

Liebe Isa bell,

Am liebsten wäre ich selber dabei gewesen, mit den beiden Kids und dem niedlichen kleinen Hund
Das freut mich, dass die drei es dir auch angetan haben!

Dabei ist es ja eigentlich doch ein ernstes Thema, was du da so schön unschuldig verpackt hast
Danke, das war das Ziel!

Mir ist noch nicht ganz klar warum ihre Familie ohne sie rüber ist. Die werden sie doch nicht mit Absicht zurückgelassen haben?
Ich zitiere einfach mich selbst aus einer vorangegangen Antwort:
Die Eltern sind ja gar nicht mit dem Plan in den Urlaub gefahren, abzuhauen: die Ereignisse haben sich dann aber so dermaßen schnell überschlagen, dass viele Leute die Chance einfach in diesem Moment genutzt haben, in dem es möglich war, da ja niemand wusste, wie es weitergeht. Sie haben natürlich die ganze Zeit vorgehabt, die Kleine nachkommen zu lassen, allerdings haben sie trotzdem riskiert, dass es nicht klappen könnte …

Danke dir für dein Feedback - ich bin schon gespannt darauf, etwas von dir zu lesen.
Liebe Grüße von Raindog

 

Hallo Raindog,

es wurde ja schon einiges gesagt, ich lass trotzdem noch ein paar Gedanken hier.

Den Titel finde ich super. Der ist anders und man fragt sich woher dieser seltsame Name kommt.

Im Westen war es besser.
So ein kurzer Satz und man weiß schon so viel.

Toll, wie die Gedanken fließen und in die Richtung der Geschichte lenken.

Es war ein kleiner schwarz-brauner Mischling, weich und warm und so lieb, dass ich fast geheult hätte.
Du ziehst die Welpenkarte! Das ist ja fast unfair.

Zughausen, das reicht.
Zughausen ist super. :)

„Zughausen ist doof!“
Weiß die Enkelin, dass der Ort Zughausen heißt? Und würde die Erzählerin es überhaupt so nennen, nur weil sie ein paar teile davon mitgenommen hat? Ich würde annehmen, dass der Ort nur bei Frank Zughausen sein kann.

Zu sehen war ja nur ein altes Haus, fast wie ein Schloss, mit großen Fenstern und Zelten hinter einem hohen Zaun, in denen wahrscheinlich diejenigen Leute schliefen, die nicht mehr in diese Botschaft gepasst hatten. Das ging ja auch gar nicht. Der Indianer war mir wirklich nicht sehr gut gelungen, aber Mama und Papa würden das sicher nicht so schlimm finden, der Rest war ja schön.
Die ganze Aufregung in der Tagesschau ist genauso wichtig wie das Bild vom Indianer. Finde ich super gemacht. :thumbsup:

Meine Traurigkeit zerfaserte wie die Farben auf der Zeichnung, als sich plötzlich ein Tropfen Freude dazwischen mischte, der sich immer weiter ausbreitete: Ich würde mit Frank zusammen in die Schule gehen!
Schöner Satz.

Vielleicht würde ich ja später einmal eine berühmte Indianermalerin sein.
Die werden ja immer gebraucht. :lol:

Einfach eine schöne Geschichte. Ich glaube mein Kommentar ist gar nicht so hilfreich, weil ich eigentlich alles gut finde.
Wenn ich mich jetzt ganz doll anstrenge, könnte ich sagen, dass die Oma wie ein Geist erscheint und dass ich mir etwas Gefühl zwischen ihr und der Erzählerin wünschen würde. Aber eigentlich ist es jetzt auch schon zu spät um sich so anzustrengen und Samstagabend und außerdem zu kalt!

Von daher: Vielen Dank für diese schöne Geschichte. :herz:

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

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