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sonstige

Genre: sonstige

  1. Einmal möchte ich nach Paris

    1 „Einmal möchte ich nach Paris.“ Etwas widerwillig öffne ich die Augen: „Nach Paris?“ Julia hat sich auf die Seite gedreht und schaut mich an. „Warst du schon mal dort?“ Ich überlege. „Ja, ist aber lange her. … Jan und ich waren noch nicht lange verheiratet. ... Keine Ahnung, in welchem Jahr...
  2. Ein spätes Abendessen

    Der Fischer glitt mit leichten Ruderschlägen durch das Moor. Es war später Nachmittag und die Sonne stand tief. Durch die Schilfblättern blitzte ihr warmes Licht. Außer dem sanften Platschen der Ruderschläge waren nur ein paar Vögel zu hören. Sein Name war Eduard, und seit seinen Kindestagen...
  3. Der Wintertroll

    Langsam landete eine von dem Wind hin und her getriebene Schneeflocke auf der Zunge von Emil, der mit geschlossenen Augen auf dem Geländer einer alten großen Holzbrücke saß und seine Füße hinunter baumeln ließ. „Ich spüre nichts! Und was ist mir dir?“ Emil schaute rüber zu Eva, die ebenfalls...
  4. Ich weiß um dein raues Grau

    Ganz vorsichtig streiche ich mit meinen Händen über seine schmalen Schultern und erschrecke wie jedes Mal aufs Neue, wenn ich seine Knochen so überdeutlich wahrnehme. Ich will ihn ganz fest umarmen, doch ich traue mich noch immer nicht, obwohl ich weiß, dass ich ihn nicht zerbrechen kann. Er...
  5. Die Hummer von Nova Scotia

    Eine jetzt angebotene Zigarette würde ich annehmen und den Qualm tief einsaugen, obwohl ich mit Rauchen aufgehört habe. Doch mit Lungenzug oder ohne – meine Nerven flattern. Ein einziger Griff versaut oder versüßt mir die nächsten Wochen. Eine Leprakolonie im südindischen Meer oder ein...
  6. Es fängt wieder von vorne an

    Nein Stop… bitte nicht Ich höre Männer, Frauen und Kinder auf den Straßen schreien. Ich schaue aus dem Fenster. Menschen werden ermordet, gefoltert und vergewaltigt. Die Frauen werden verschleppt. Die Männer werden gefesselt und müssen dabei zu sehen wie die anderen Ihre Kinder und Frauen...
  7. Dawn

    „Und wird ein Kind geboren, so beginnt nicht nur ein Leben von neuem!“ -Magdalena Elmecker- „Dies Geschöpf der Finsternis, ich nenn es mein!“ -William Shakespeare„ Erster Teil: Wüste Das Jahr 7044. Rötliche Blitze legen den Himmel über der Stadt in Trümmer. Nicht irgendeine Stadt. Die...
  8. Nacht.

    „Es ist nicht so, dass die Menschen Schlechtes tun wollen; Vielmehr tun sie Schlechtes, weil sie nicht wissen, was sie wollen.“ - Jim zu mir, nach einer halben Flasche Whisky. Wir hatten knappe 2 Stunden auf dem Bahnhofsplatz verbracht, dann weitere 2 in der Wohnung von Liza. Um 2 Uhr Nachts...
  9. Quellennacht

    Alles ist so ruhig hier und so dunkel. Bin ich tot? Mein Hinterkopf pocht rhythmisch und es erscheinen kleine Blitze auf meiner Netzhaut, wenn ich ihn zu schnell bewege. So lange ich Schmerz fühle, kann ich nicht tot sein. Was ist passiert? Wir waren auf Peters Schiff, bis auf einmal der Sturm...
  10. Der Lernende

    An manchem Tag pflegte der Meister sich einer seiner Novizen rauszusuchen und ihm die Kunst des Lebens darzustellen. Und wahrlich wandelte er nicht lang entlang der Gärten jener recht stattlichen Institution, als er nicht umher kam einen seiner Schützlinge Trübsal blasend auf einer der hölzernen...
  11. Beseelt sein.

    Wer, den Blick gesengt, die schweigenden Vögel fühlend, in purpurblauen Nächten, gleich dem Trunkenen taumelnd dem See entgegenschreitet, der im Dunkeln zum Tiefsten der verstreuten Gewässer wird, über dem sich Lianen und anderes Buschwerk in der Luft hängend ziehen und dessen Ufer von...
  12. Wie ein Vogel

    Prüfend hält er die Feder ins Licht. Sie schillert in einem dunklen Nachtblau, das ihm gefällt. Am liebsten würde er sie behalten, aber das geht nicht. Es ist eine Elsterfeder. Er lacht leise, als er daran denkt, wie gut das doch passt. Wo er doch selbst wie eine Elster ist. Nur sammelt er...
  13. Ein letzter Anruf

    „Bist du noch da?“ Ihre Stimme klang rau, wackelig, zitterte. Mit jedem Atemzug wurde der Kloß in ihrer Kehle größer, mit jeder Sekunde, die verstrich, lief sie Gefahr, an ihrer eigenen Angst zu ersticken. Wie ein faustgroßer Klumpen steckte sie fest in ihrer Kehle und ließ sie gleichzeitig nach...
  14. Der Tod und das Mädchen

    Ein kleines Mädchen steht im düsteren Zwielicht hinter einem dicken Baumstamm, halb verdeckt vom Schatten, die Hand unschlüssig auf die Rinde gelegt, so als könne es sich nicht entscheiden, ob es sich verstecken oder lieber zeigen solle. Es beobachtet fünf Gestalten, von denen vier verunsichert...
  15. Die Wellen

    Ich begegnete einem jungen Offizier. Sein Motor war mitten in der Luft zerrissen; Er war bei den Fallschirmjägern. Das heißt, er war zwar nicht der Pilot, wusste aber auch nicht, wo sich jener zu diesem Zeitpunkt aufhielt. Er war alleine am Strand gelandet, ich wohnte zu dieser Zeit auf einer...
  16. Der Hutmacher

    Flora zog ihn zur Seite. „Der Hutmacher hat gesagt, dass gleich Tee getrunken wird. Und weißt du, wer auch immer am Teekränzchen teilgenommen hat?‘‘ Zeyes zuckte die Schultern. „Kuscheltiere? Ich fand den Hutmacher früher schon immer etwas komisch. Trinkt Tee mit Tieren. Der ist sicher auf...
  17. Heimkunft

    Ich schwebte Richtung Bahnhof. Ich schwitzte und stank, meine Pumpe hämmerte. Gedankenfetzen sprangen in meinem Kopf herum, nicht in den komplexen und vernetzten Bahnen, in denen die Intelligenz wohnt, sondern in dem sprichwörtlichen Dreieck, dessen Eckpunkte Adelheid, so heißt meine Frau...
  18. Lina

    Tick tack, tick tack, tick tack... Stück für Stück springt der Sekundenzeiger ihrer Zimmeruhr in einer fesselnden Beständigkeit über das Ziffernblatt. Immer wieder und wieder kommt er am Ausgangspunkt an und lässt den Stundenzeiger müde hinter sich herziehen. Lina liegt auf ihrem Bett. Mal...
  19. Zigeunerkind

    Mein Vater, sagte sie, sei zu Zeiten der Sowjetbesatzung ein kleiner Junge gewesen. Die Soldaten hätten damals aus unerfindlichen Gründen gefährliches Zeug verschenkt, zum Beispiel einen explodierenden Kugelschreiber. Mit Sprengstoff gefüllte Gebrauchsgegenstände, das müsse man sich mal...
  20. Der Parasitenmensch

    Ich atmete Milben aus, als wären meine Lungen alte Kopfkissen, die mit jedem Atemzug ein wenig durchgeschüttelt wurden. Gabriela - oder Gabi0804, wie sie sich im Internet genannt hatte - bemerkte es nicht, weil die widerlichen Hautfresser mit dem bloßen Auge nicht zu sehen waren. Mikroskopisch...

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