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sonstige

Genre: sonstige

  1. Engel leben

    Sie wartete jeden Tag darauf, dass die Erlösung sie endlich einholte, doch rein kamen nur Mutter, Vater, der Arzt und gelegentlich ihre Katze. Die Katze durfte aber eigentlich nicht in ihr Zimmer, weil jede Erkältung das Ende bedeuten konnte. Es war ein wunderschöner Tag. Frühlingsduft lag in...
  2. Brüchiger Vertrag

    Die Mücke grüßt den Hasen Henry Fuß: „Hey, Fuß, wie geht’s?“ „Ach, Anita – du bist’s! Tja, wie soll’s schon gehen? Geht eben so.“ „Na, das weiß ich doch! Wer nicht fliegen kann, muss gehen“, erwidert Mücke Anita frohgelaunt. „Ich meine eher so stimmungsmäßig, gesundheitlich und so.“ „Ach, geh...
  3. Menschenzweifel und Naturschönheit

    Als der junge Mann an jenem Mittag in den Schein der glühenden Sonnet trat, schreckte er geblendet zurück in den dunklen, kühlen Hauseingang, der wie der Eingang zu unterirdischen Katakomben in einer Arena wirkte, aus dem die grölende und schreiende Menge das Auftauchen der wilden Tiere sehnend...
  4. Die Nervensäge

    Als Peter sich die Hände wusch, zitterte er so stark, dass er überall Wasser verspritzte. Das Waschbecken, die Fliesen und der Spiegel waren mit feinen, vom Blut leicht rötlich gefärbten Spritzern gesprenkelt. Er vermied den Blick in den Spiegel, als er sich die Hände abtrocknete und danach das...
  5. Schlussakkord

    Heute, November 2015, The Burning Hips Drei Dinge nehme ich gleichzeitig wahr. Plauze übergibt sich lautstark in meinen Gitarrenkoffer. Im VW-Bus brüllt Cleo ihren Orgasmus in die Welt. Und mich überkommt mit einem Mal ein Gefühl von grenzenloser Wehmut. Man soll aufhören, wenn es am schönsten...
  6. Die Verlobung

    Die Verlobung Die Sonne stand im Zenit und die Hummeln stürzten sich hypnotisch verzückt wie betrunkene, pelzige Bällchen in die aufgesperrten Mäulchen der Lupinenblüten. Lea war auf ihrem Liegestuhl unter dem Sonnenschirm eingeschlafen. Eine Handbreit über ihrem Bauchnabel war eine Falte und...
  7. Wie früher

    wie früher Wir saßen in meinem Bett, wie früher. Wir alberten herum, wie früher und schließlich hielt er mich wieder in seinen Armen, wie früher. Ich seufzte. "Das hier hat mir so sehr gefehlt." Er nahm mich fester in den Arm. "Mir auch." In diesem Moment, war alles perfekt. Es fühlte sich an...
  8. Tick Tack. Tick Tack.

    Draußen war es noch dunkel, doch es versprach ein trüber Morgen zu werde. Nebel wallte dicht über dem Boden auf. Wären ihre Fenster weit geöffnet gewesen, hätte sie die Feuchtigkeit spüren können, fast wie eine zweite Haut. Doch sie waren zu. Und gerade jetzt schaute Sie durch eben jene. Sie...
  9. Schwarz und Weiß

    Früher konnte ich Schreibstile nicht besonders gut unterscheiden. Heute kann ich es anhand von wenigen Sätzen. Früher konnte ich die Anwesenheit der meisten Menschen genießen – heute ertrage ich sie kaum noch. Früher war alles anders. Doch daran störe ich mich nicht; es ist wie es ist. Ich...
  10. Die letzte Minute

    „Was machst du?“ „Ein Foto.“ „Während ich schlafe?“ „Du schläfst nicht mehr.“ „Ich habe aber geschlafen … warum bist du angezogen?“ „Man ist ehrlicher zu einander im Bett, findest du nicht? Wenn man miteinander schläft ist man ganz ehrlich. Man spricht nicht, man lügt nicht, man möchte nur...
  11. Die Weihnachts-Magnum

    Der Radetzky-Marsch! Bei den Klingeltönen hat meine Frau einen seltsamen Geschmack. Unser Nachbar ist es - Luca, ein Zugereister aus Italiens Süden. Schöne Weihnachten möchte er uns wünschen, und er hätte eine Kleinigkeit, die er uns zu diesem Anlass schenken möchte. Wir seien doch zu Hause, ob...
  12. Die Stille danach

    Sie wacht schweißgebadet auf. Mühsam windet sie sich aus ihrer Decke, hockt sich auf und reckt sich zum Nachtkasten. Nach mehrmaligem Danebengreifen erwischt sie endlich ihr Handy und drückt die Sperrtaste. Nichts. Keine Nachricht. Sie seufzt schwer und lässt sich zurück auf die Matratze...
  13. Brust weg - Entscheidung fürs Leben

    Es ist still. Ich sitze am Küchentisch in meinem Elternhaus. In der Hand einen lauwarmen Kaffee. Als ich aufschaue blicke ich in die angstvollen Augen meiner Mama. Sie sieht mich an als würden alle ihre Hoffnungen für mich in einem See aus Verzweiflung und Angst ertrinken. Ich bin 25 Jahre alt...
  14. Thema des Monats Wonach wir uns am meisten sehnen...

    Warum wollte ich gehen? Warum war ich nicht geblieben? Was hätte schon passieren können? Es hatte nicht schlimmer werden können. Oder vielleicht doch. Nun allerdings gab es kein Zurück mehr... Diese Entscheidung hatte mich auf eine Einbahnstraße geführt, der zu folgen ich von nun an gezwungen...
  15. Thema des Monats No Exit

    Hektisch agierende, schwer bewaffnete Polizisten, hin- und herfahrende Krankenwagen, Gesichter, gezeichnet von Angst und Schrecken. Auf allen Bildschirmen über mir die gleichen, sich wiederholenden, stummen Bilder. Das Band bringt meinen Steppmantel, die Schuhe, die Handtasche. Der Laptop...
  16. Dead End

    Lauf. Lauf. Lauf. Wie ein Rhythmus, ein Mantra, eine Dauerschleife in seinem Kopf. Sieh nicht zurück. Sieh nicht zurück. SIEH NICHT ZURÜCK! Schreit es in seinem Kopf, eine Warnung, eine Anweisung zum befolgen. Er fühlt nichts. Weder den dunklen Teer der Straße, noch den Regen, der seine...
  17. Blind

    Ich schaue Nachrichten und sie nimmt einfach immer die Fernbedienung und schaltet weg. Sie möchte nicht so Horrormeldungen hören. Was in den Nachrichten käme, sei doch alles furchtbar deprimierend. »Das ist das Leben, kleines«, sage ich dann immer kalt zu ihr. Sie macht mit...
  18. Weihnachten 2009

    Auf dem Weihnachtsmarkt standen um einem Stand mit Büchern und Werbematerial zum Thema Gott, Religion etc. einige ältere Damen und mild lächelnde, schneidig aussehende Anzugträger herum. Eine der Damen wandte sich mir zu, lächelte mich durch ihre randlose Brille gewinnend an und fragte mich, ob...
  19. Blaue Sonne

    Das Auto fährt so schnell, dass sich die Landschaft bewegt wie ein Film, den man vor spult. Sie zieht an mir vorbei, um nie wieder vor meinen Augen aufzutauchen. Für uns wird es kein Wiedersehen geben. Denn von dem Ort, an den ich gehe, wird es keine Rückkehr geben. An diesem Ort wird es kein...
  20. Klara, der Adler und ich

    Der Klang der Sonntagsglocken schwingt hoch, wird von den Bergen zurückgeschickt. Der Nachhall vermischt sich mit neuen Glockenschlägen - so entsteht ein feierlicher Dauerton, der die Almwiesen und die grünen Hänge überzieht. Klara gönnt sich auf dem höchsten Felsbrocken ein ausgiebiges...

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