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12 dunkle Jahre

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19.03.2007
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12 dunkle Jahre

Mit einem lauten Krachen flog die Tür auf, eine Gruppe junger schwer bewaffneter Männer stürmte das Haus. Sie trugen einheitliche Uniformen und es schien so, als suchten sie etwas.
Hastig rannten sie die Stockwerke ab. Aus mehreren Zimmern kam ein „nichts“. Anscheinend hatten sie nicht das gefunden, wo nach sie suchten. Doch dann ertönte ein „hier“. Es war eindeutig aus der Küche zu vernehmen. Die Gruppe uniformierter Männer eilte zur erwähnten Stelle. Sie öffneten eine Luke im Boden. Sogleich ertönte ein Hilfeschrei und nur Bruchteile von Sekunden später fielen Schüsse. Nun waren auch die Nachbarn aufmerksam auf das Treiben im Hause der alten Dame-, die sonst immer so freundlich und zurückhaltend wirkte, - geworden. Allerdings sah man keinen der Anwohner auf der Straße. Die stillen Beobachter versteckten sich an ihren Fenstern, hinter den Gardinen. Dennoch verpasste keiner der Einwohner dieser Kleinstadt das „Spektakel“.

Vier Menschen krochen aus der kleinen Luke, die in ein dunkles Kämmerchen -, ein ehemaliges Vorratslager, - führte. Mit Schlägen und Tritten wurden die 4 Flüchtlinge aus dem Haus begleitet, darunter eine Mutter mit Kind. Die jungen Männer, die stolz ihre Uniform trugen, zogen die eben festgenommenen, an den Haaren und hievten sie mit brutaler Gewalt auf den Lastwagen. Einer der Soldaten ging noch einmal zurück ins Haus. Er schlug den direkten Weg ins Wohnzimmer ein, in dem eine alte erblindete Dame mit ihrem Strickzeug, im Schaukelstuhl saß und ständig einen Satz wiederholte. „Ich tat es nur aus Mildtätigkeit, nur aus Mildtätigkeit.“ Doch auch dies konnte ihr Schicksaal nicht verhindern und sie viel unsanft in ewiges Schweigen. Ängstlich stand der junge Soldat vor dem nun bewegungslosen Schaukelstuhl. Die Angst vor sich selbst, stand ihm ins Gesicht geschrieben. Mit weichen Knien und unsicheren Schritten verließ er das Haus und stieg zu den anderen auf den Lastwagen. Die Gefangenen bekamen Augenbinden. Die Fahrt war sehr holprig und mehrmals spürten die Gestellten einen Gewehrkolben in ihrem Gesicht, worauf ein heiteres Lachen der Soldaten folgte. Nur der immer noch verängstigt dreinblickende Soldat lachte nicht. Sein Blick war starr auf den Boden gerichtet. Einige Zeit später bremste der Lastwagen und die mit verbundenen Augen transportierten „Festgenommenen“ wurden abgeladen. Der im Rang höchste Soldat führte sie vor ein eisernes Tor und trat ihnen in die Kniekehle, so dass sie zu Boden sanken und es den Anschein hatte als würden sie auf Knien betteln. Nun wurden ihnen die Augenbinden abgenommen und vor ihnen am eisernen Tor tauchte der Schriftzug „Arbeit macht Frei“ auf.

 

Hallo und herzlich willkommen auf kurzgeschichten.de! :thumbsup:

Sayare schrieb über seine Geschichte:

Hi,
die folgenden Geschichte war ursprünglich eine art Hausaufgabe,
wir sollten die 4 folgenden Wörter einbauen.
Der Rest war uns überlassen.
Würde einfach mal ganz gerne wissen, ob ihr die Geschichte als gelungen bezeichnen würdet?


Verwende die vier folgenden Wörter:
- Mildtätigkeit
- Dame
- Stadt
- Polizei ( verwendet in Form von Soldat/SS-Soldaten/SS-Hauptmann )

Anmerkung zur Überschrift:
Judenverfolgung ( 1933- 1945 )

Ich persönlich finde sie ein wenig kurz, obwohl wir als Vorgabe hatten, die Geschichte möglichst kurz zu fassen.


Solche Anmerkungen bitte immer in ein separates Posting, danke!

 

Zum Text: Ich finde ihn sauber geschrieben. Allerdings ist er zu allgemein, um etwas besonderes auszusagen und nicht intensiv genug, um mitzureißen (was auch an der Kürze liegt, aber auch an der Anonymität der Figuren). Im Grunde erzählst Du eine Szene aus Schindlers Liste oder ähnlichen Filmen nach, die so oder ähnlich tausendfach stattgefunden hat. Du wirst dabei nicht sehr konkret; die Figuren bleiben anonym, bis auf die interessante Idee mit der blinden, alte Dame, die aber nur ganz kurz auftaucht.
Was die Vorgabe angeht: "Polizei" hast Du überaus frei interpretiert. Ich würde Polizei und SS nicht so einfach in einen Topf werfen.
Sprachlich aber für Dein Alter (wenn ich es richtig schätze ;) ) erfreulich sauber, weiter so!

 

thx...
sry wusste nicht das man es extra posten muss, bei nächsten mal werde ich es tun.

Also du würdest den Personen (ganz besonders der alten Dame) eine persönlichkeit verpassen damit der Leser sich mit diesen Personen/Darstellern auseinandersetzen kann ?!

Und die Spannungskurve müsste man nach meiner eigenen Einschätzung auch noch um einiges erweitern... siehst du/ihr das auch so?

 

Hallo Sayare

Kann mich meinen Vorrednern anschließen. Ich wusste am Anfang nicht, dass es sich wieder um eine Geschichte in der NS-Zeit handelt.
Die Anfangsszene hat mich stark an den Film ‚Vertrauter Feind' mit Ford erinnert, und deshalb dachte ich, es geht um die IRA. Und bis zum Ende habe ich gedacht, die Geschichte würde in Irland spielen, bis halt zu der Stelle mit: Arbeit macht frei. Du hast also aus der Zeit und den Handlungen ein ‚Rätsel’ gemacht. Ich weiß nicht, ob das jetzt wirklich gut ist, aber mir hat es eigentlich gefallen. Eigentlich. Denn was mir nicht gefiel, ist diese Thematik. Denn es gibt wirklich sehr viele Kgs hier, die dieses Thema behandeln, und um sich aus der Masse hervorzuheben, muss man sich schon was Besonderes einfallen lassen bzw. schreiben.
Ansonsten ist es wie gesagt sauber geschrieben. Aber auch sehr nüchtern, was vllt deine Absicht war, aber was mir leider nicht zugesagt hat.

Sie trugen einheitliche Uniformen und es schien so, als suchten sie etwas.
Ein paar Hinweise könntest du hier machen – erklären wie die Uniform aussieht. Und dieses ‚es schien so, als …’ kannst du weglassen. Es ist dem Leser klar, was eine uniformierte Gruppe möchte, wenn sie in einem Haus einbricht.
Hastig rannten sie die Stockwerke ab. Aus mehreren Zimmern kam ein „nichts“
Auch hier wären mehr Details bzw. Beschreibungen des Hauses nicht schlecht. Beschreib wie sie in die leeren Zimmern stürmen, nur unbenutzte Möbel vorfinden … kP, lass dir was einfallen.

Anscheinend hatten sie nicht das gefunden, wo nach sie suchten.
Wieder dieses ‚scheint’. Lass dieses Anscheinend weg, es zerstört die Atmosphäre. Du könntest schreiben, dass sie kurz davor waren das Haus zu verlassen, als einer der Männer von der Küche ‚Hier’ brüllte.

Die jungen Männer, die stolz ihre Uniform trugen, zogen
Diesen Einschub kann ich nicht ganz nachvollziehen, du hättest das vllt am Anfang schreiben sollen, ansonsten solltest du den Stolz zeigen. Oder wie soll ich mir das vorstellen? Gleichzeitig stolz und gewalttätig? Vllt Durch die Uniform, die ihnen Gewalt über diese Menschen gab, wodurch sie … so in etwa. :hmm:

Ängstlich stand der junge Soldat vor dem nun bewegungslosen Schaukelstuhl
Wippt der Stuhl nicht noch ein Moment, bevor es bewegungslos wird? Könnte ich mir gut vorstellen.

so dass sie zu Boden sanken und es den Anschein hatte als würden sie auf Knien betteln

Anschein :/ Schon wieder. Lass das Kursive mal weg.
Bleib kurz und präzise. So wie die meisten deiner Sätze auch sind - passen zu der Geschichte. Besonders zu dem Anfang. :thumbsup:


Cu
J:baddevil:

 

Danke für die Hinweise, werde die Geschichte nochmals überarbeiten und anschließend nochmal hier präsentieren. Hoffe, dass ich dann alle eure Ratschläge gut in die Tat umgesetzt habe.

 

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