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Er kommt rein. Nimmt den Stuhl. Setzt sich hin. Sitzt eine Weile. Steht wieder auf. Sieht sich um. Geht zum Schrank. Macht ihn auf. Wäsche und Socken. BHs und Gürtel. Einige Schwarze Hosen. Ein weißes Kleid. Und ein Gewehr.
Weiter zum Bett. Darauf ist nichts. Im Nachtschrank nichts. Darunter eine Kiste. Sie enthält Munition. So ein Glück.
Er nimmt alles. Lädt die Waffe. Zielt aufs Fenster. Auf die Tür.
Setzt sich wieder. Wartet eine Weile.
Wer hier wohnt? Wüsste er gern. Spielt keine Rolle. Vorm Fenster Vögel. Zwitschern wie wild. Die Decke fleckig. Der Teppich staubig. Eine ärmliche Wohnung.
Dort sind Fotos. Darauf eine Frau. Immer die Gleiche. Immer lacht sie. Auf einem nicht. Darauf zielt sie. Mit dem Gewehr. Auf den Betrachter.
Er wartet Geduldig. Langsam dämmert es. Die Vögel verstummen.
Im Treppenhaus Geräusche. Sie kommt zurück.
Er wird nervös. Gewehr im Anschlag.
Die Tür knarrt.
Sie kommt rein. Sieht ihn nicht. Es wird Zeit. Er drückt ab. Streckt sie nieder.
Mit drei Schüssen.