Absprung
Nun sitzte ich hier umgeben von der Enge des Flugzeuges. Kein Verstehen ist moeglich, jeder wartet auf den Sprung oder besser den Absprung.
Die Spannung ist hoch, jeder ist auf sich allein gestellt. Nun, die Entscheidung wird ein jeder fuer sich allein faellen. Die Landschaft verschwimmt zu Flaechen, Baeume verlieren ihre Formen, Haeuser werden unsichtbar.
Wir gewinnen an Hoehe, ein einziges kleines Flugzeug im Himmel, 3 Leute wollen sich in der Weite verlieren, wollen eins werden mit dem Himmel, wollen den Wind fuehlen.
Die Zeit verfliegt.
Ich bin die Erste, die Tuer oeffnet sich. Die Gedanken in meinem Kopf werden zu eigenstaendigen Geschichten, die mir nun in einzelnen Sekunden versuchen, verschiedene Wahrheiten zu erzaehlen und mich von ihnen zu ueberzeugen.
Ehe auch einer dieser Gedanken dominiert, sehe ich meinen eigenen Fuss vor mir aus dem Flugzeug zeigend. Er findet keinen Halt, der Wind reisst ihn mit. Meine Gedanken werden zu einem Chaos. Dennoch sehnt sich alles nach dem Ereignis, dem Absprung.
Das Risiko von dem schnellen aber genussreichen und freien Tod wird mir egal.
Ich weiss nicht wie, aber ploetzlich haenge ich an dem Flugzeug wartend auf die Worte des Monitors, die folgen...und ich spuere nur den Fall.
Und ich weiss ich habe es geschafft, denn ich bin frei im Himmel. Verloren in der Weite.Ohne Gerausche, einfach und schnell fallend.
Bis mich das Oeffnen des Fallschirmes wieder zurueckholt ins Leben.