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Adagio - ein Arrangement vielleicht

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24.11.2008
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Adagio - ein Arrangement vielleicht

Er erwachte gerade aus einem seichten Traum. Die Gegenwart dämmerte ihm aber nicht so grußlos wie sonst. Das Sein war leicht und floss sehr langsam. Es war angenehm innezuhalten. Die Umgebung nahm er erst schemenhaft wahr. Als wolle er sich eine Vorfreude erhalten für den Gedanken, woanders aufgewacht zu sein
Neben ihm lag sie. Er wendete sich ihr zu. Kristin. Eine sanfte braune Düne erhob sich vor dem Weiß der Wäsche. Ein frischer Morgenwind zog durch das leicht geöffnet Fenster. Momente, in denen draußen wenig Autos fahren. Die Sonne wärmt erst ein bisschen. Ein Kiosk wird geöffnet. Die ersten Zeitungen wurden hineingetragen. Er hatte seine Schlagzeile schon - sie lag neben ihm.

- Verliebt.
- Verliebt?

Er legte seinen Kopf auf ihren Bauch und zog ihren Geruch tief ein. Anhalten. Standbild. Er hatte sich auf eine weit schwierigere Situation vorbereitet. Was war mit ihr? Wer war sie? Bloß ein bisschen Gleichgewicht in dieses Gedanken-Wirrwarr bringen, dachte er und sank zurück ins Kissen. Den weitaus drängendsten Gedanken ließ er nur kurz am Bewusstsein. Zum Glück trug er keinen Ring. Natürlich war sie keine Madonna oder ein Engel. Was er an ihr wohl mochte? , begannen seine Überlegungen. Trotz aller Voreingenommenheit hatte es ihm ihr kleines Tattoo angetan.

Sie war schon früh auf dem Stadtteilfest gewesen. Bekannte wurde begrüßt, Kinder begutachtet. Mit ihrer Freundin Aysche wurde die internationale Frauensolidarität heraufbeschworen. Gab es Neuigkeiten? Unablässig durchforstete sie die Menschengruppe. Eine Art automatisierte Wahrnehmung hatte sie sich angewöhnt. Kam da nicht der Richard? Richie nannten ihn viele. Sie hatte ihn neulich beim Türken gesehen.
Aysches Stimme versank kurz im Hintergrund. Was war das Anziehende? , fragte sie sich. Warum sollte er mehr sein als nur eine soziale Bezugsgröße. Scheiß Job! schoß es ihr bei diesem letzten Gedanken in den Kopf. Jetzt hatte er sie gesehen. „Aysche – wie wär´s mit einem kleinen Ortwechsel?“
„Oh- haben wir was entdeckt?“ Je länger sie befreundet waren, desto weniger Geheimnisse konnte sie haben.

Etwas später sah sie ihn wieder. Ihre Offenheit gewann Überhand. Und er holte ihnen beiden Prosecco. Schnell trafen sie eine stille Übereinkunft und sie sahen sich überrascht dabei zu.
- Warum auch nicht? , dachten beide. Und weitaus früher als erwartet verließen sie das Fest.

Sie hatten einige sogenannte Bekannte gemeinsam. Lockere Verbindungen. Es war nichts Überraschendes zu erwarten. Auch emotional kalkulierbar. So schien es ihr zunächst. Doch jetzt, wo er neben ihr lag, drängte eine alte Vorahnung hoch, dass da was passiert, dem sie schon manches Mal wie eine Unbeteiligte zugesehen hatte. Wollte sie sich wieder so verlieren? Alte Strickmuster. Kratzig. Verlieben? Dieses verdammte Gefühl. Nein – das konnte nicht sein. Nicht jetzt. Schon nach dieser kurzen Zeit? Oder sollte sie jetzt einfach aufwachen? Spielend hätte sie das gekonnt.

Sie hatte sich die letzten Wochen einen aufregenden Sommer vorgestellt - als Single. Schließlich hatte sie jetzt einen frischen Ex. Zwei Fußballweltmeisterschaften waren genug. Ausgelebt, abgelüftet – entliebt. Aber – war es etwa jetzt nicht aufregend? Das, was sie wollte? Diese aufgewühlte Klarheit war erfrischend. Ihre Hand war schon wieder auf der Reise zu ihm. Wie soll es jetzt weitergehen? Einfach nur spüren. Abschalten. Und sie drehte sich leicht zu ihm hin.

Ein paar Autos fuhren indessen vorbei und das Poltern von Tonnen auf dem Gehweg war zu hören.

Es ärgerte ihn, wie er selbst nicht ohne Stolz feststellte, wie sie es genoss. Er glitt hinauf, dorthin, wo die Haut zarter wurde. Das Düne hinab, talwärts. Eine leichte Steigung.
Es war so selbstverständlich gewesen, sie einfach anzusprechen. Sicher - sie hatten sich schon einige Male gesehen, aber eher beiläufig. Dennoch hatte er ihren Namen erfahren, den er anfangs häufiger als sonst bei der Anrede benutzte.

„Guten Morgen Kristin.“

Und dabei betonte er zum zweiten Teil ihres Namens mehr ein Erstaunen - ja, vielleicht auch etwas Bewunderndes. Plötzlich spürte er aber eine gewisse Distanz. Die Gefühle könnten ihm entgleiten. Der kurze Schlaf hatte die Wirklichkeit verblassen lassen. Nicht viel, aber groß genug, um sich orientieren zu müssen. Dies zu bedauern – hätte es nicht etwas Erleichterndes?

Und ihr ging es nicht viel anders. Dennoch spielten die beiden mit dem Gedanken, eine Situation zu beschwören, in der die vergangene Nacht nicht normal gezählt werden durfte. Zu viel getrunken hatten beide nicht. Trotzdem einen Joker zum Ziehen bei zu viel Nähe. Und so sprachen sie dann auch darüber. Vertraut scherzend. Etwas kokett. Ein Kuss. Ja – vielleicht wäre das so ein Moment, wo die Welt ganz kurz stehenbleibt. Und sie kamen sich dabei wieder so nahe, dass sie eine leichte Müdigkeit überfiel.

An Schlaf war jetzt einfach nicht zu denken. Er konnte jetzt nicht einfach schlafen. Es wäre sicher gegangen. Schließlich war es noch früh. Und er stand behutsam auf.
Inzwischen war er in die Küche gelangt. Sollte er jetzt vertraut nach ihr rufen? Nein – sie schlief sicher jetzt. Die Kaffeemaschine war sein Anker. In den Dosen daneben suchte er den Kaffee. Dann sah er sich in der Küche um: Dies und das eben. Ein Bild. Sie mit Hund – offensichtlich in einem Garten, blühender Rhododendron. Das Haus im Hintergrund mit gelbem Klinker.

- Bei ihren Eltern. Zuhause.

Programmhefte, Stadtteilmagazine auf einem großen Holztisch. Die doppelten Glastüren gingen zu einem Balkon, der ebenfalls verglast war. Ein charmanter Altbau. Ein mit Post und Prospekten überhäufter kleiner Tisch teilte sich in der einen Ecke den Platz mit einem großzügigen Korbstuhl – anscheinend zum Lesen. Daneben einige Bücher auf einem schönen Holzregal. Kein IKEA, stellte er mit Zufriedenheit fest. Gemütlich. Auch ein paar Pflanzen. Die Kaffeemaschine gab erste blubbernde Geräusche von sich.

Für sie war das Verrücken des Geschehenen selbstverständlich erschienen im ersten Moment. Obwohl sie nicht betrunken gewesen war. Im Gegenteil. Hatte er das nicht gemerkt? Nun sträubte sich etwas in ihr. Mit dieser kleinen Unwahrheit konnte sie sich zwar in Unverantwortlichkeit fallen lassen wie ein Artist in das gespannte Netz. Dennoch schien es ihr, als ob sie sich selbst damit verletzte. War das notwendig? Einen Moment verlor sie sich darin.
Sie fühlte sich doch sehr wohl mit ihm.

- Was er jetzt wohl tut?

Er saß kurz am Tisch, dann stand er wieder auf. Unruhig. Er suchte nach etwas Persönlichem hier in der Küche. Er sah die vielen kleinen Zettel am Kühlschrank. In der gedämpften Ruhe der Wohnung hörte er sie dann aus dem Bett steigen. Eine Zwischenzeit nahm ihn gefangen. Sollte das jetzt sein Leben werden? Plötzlich klang leise Musik von drüben. Ihre Schritte tapsten über den Flur. Jetzt stand sie hinter ihm. Sie umarmte ihn leicht. Er spürte ihren warmen Körper.

„Warum bist denn aufgestanden?“
„Ich weiß nicht.“ Und nach einem kurzen Moment drehte er sich um: „ Trinkst du mit mir jetzt einen Kaffee?“
„So früh? Komm, wir gehen wieder schlafen.“

Von Draußen drang etwas Metallisches hoch. Obstkisten, die auf ein Gestell gehoben wurden. Er kaufte hier unten im Laden oft ein, wenn er von der Arbeit kam. Nur ein paar Häuser weiter als er wohnte sie also. So saßen sie dann Momente später im Bett und tranken Kaffee zusammen. Sie nahm dann aber nur einen kleinen Schluck und gähnte. Er fand, dass sie wunderschön aussah. Und sagte nichts.

Später stand er wieder auf und drehte leise die Musik herunter, bevor er ausschaltete. Er nahm seine Sachen und ging auf den Balkon. Stimmen aus dem Hinterhof drangen zu ihm hoch. Ein Hund bellte irgendwo. Zunächst schaute er unschlüssig auf den weißen Zettel. Er überlegte noch einen kurzen Moment, bevor er schrieb. Als er angezogen war, nahm er ein Bild vom Kühlschrank, das mit einem Magneten befestigt war. Dann verließ er die Wohnung. Er wartete nun. Alles andere würde sich klären.

Als sie aufwachte, war sie allein. Sein Geruch war noch wahrnehmbar. Sie schloss wieder einen kleinen Moment die Augen. Straßengeräusche. Sie stand auf, drückte das Fenster leicht zu. Der Verkehr hatte zugenommen. Später Vormittag. Oder war es schon Mittag? Jedenfalls begann ein herrlicher Sommertag. Eigenartigerweise fühlte sie sich nicht verlassen. Nein, egal war es ihr nicht. Aber es war gut so - jetzt. In der Küche dann fand sie seinen Zettel: „Ich möchte dich wieder küssen.“ Und seine Nummer stand darunter. Als sie sich umdrehte, sah sie die Lücke auf dem Kühlschrank.

Sie lächelte.

 

Hallo,
nach einigen Tagen hier habe ich mich nun getraut und meine erste Geschichte hochgeladen. Danke für Rückmeldungen.

 

Lieber Papui,

bin auch noch neu, sage trotzdem mal herzlich willkommen!

Er war gerade aus einem seichten Traum erwacht. Die Gegenwart dämmerte ihm aber nicht so grußlos wie sonst. Das Sein war leicht und floss sehr langsam. Und wenn Du mit „Er erwachte aus einem seichten Traum.“ anfängst?

Kristin. Eine sanfte braune Düne erhob sich vor dem Weiß der Wäsche. Ein frischer Morgenwind zog durch das leicht geöffnet Fenster.
Sehr schön!

Den weitaus drängendsten Gedanken ließ er nur kurz am Bewusstheit.
In sein Bewußtsein.

Zum Glück trug er keinen Ring. Natürlich war sie keine Madonna oder ein Engel.
Was ist mit ihm? Der Gedankenwechsel ist etwas plötzlich. Wie wäre: Natürlich war sie auch keine Madonna…? Dann könnte man sich denken, daß er noch eine Beziehung im Hintergrund hat.

Schnell trafen sie eine stille Übereinkunft und sie sahen sich überrascht dabei zu.
Sehr leicht…

Ausgelebt, abgelüftet – entliebt. Was ist abgelüftet?

Draußen hörte er jemanden die Kisten Obst auf das Gestell heben. Nur ein paar Häuser weiter wohnte sie. Er ist doch bei ihr? Örtlicher Bezug unklar.

Jedenfalls begann ein herrlicher Sommertag. Eigenartigerweise fühlte sie sich nicht verlassen.
Sehr schön!

Eine schöne Geschichte von schwebender Leichtigkeit und Morgensonne! Wo hast Du die Inspiration her? Ist das wirklich Kiel??? Ich werde gleich mit ganz anderem Blick über die Förde gucken...

Die Orthographie können andere besser korrigieren…

Gruß Set

 

Lieber Setnemides,
danke für die freundlichen Worte. Ich bin froh von dir auch so hilfreiche Bemerkungen bekommen zu haben. Den ersten Satz ändere ich.

Zum unklaren Ortswechsel: Natürlich ist er bei ihr. Die Geräusche kommen von draußen. Das Fenster ist immer der Bezug. Vielleicht: Von Draußen klangen Geräusche zu ihm. Obstkisten, die wohl jemand auf den Gehsteig (auf)stellte. Ich denke drüber nach.

Zur Madonna: Meinst du wirklich, dass es mehr Hinweise braucht, um zu merken, dass sich noch was im Hintergrund abspielt - die Beziehung?

Was ist abgelüftet? Wollen wir alle Geheimnisse lüften? Das ist wohl eher privatsprachlich gemeint. Alle haben so Wörter, die nur in engen sozialen Bezügen vorkommen. Lädt eine vage Bedeutung nicht auch zum Fabulieren ein?

Schön, dass du auf die Leichtigkeit eingestiegen bist. Dieser Stimmungsteppich macht für mich einen besonderen Reiz aus - was allerdings nicht wirklich für Kiel typisch ist. Nur eben selten. Oder Köln? Oder Hamburg?

Ich freue mich auch wirklich, dass dir die genannten Sätze gefallen. Ich war mir nicht ganz sicher, ob das ankommt. Aber genau sie sollen diese Stimmung mittragen.

Wir hören wohl noch voneinander.
Gruß vom Papui

 

Hallo Papui,

im Großen und Ganzen hat mir deine Momentaufnahme gefallen. Manchmal dachten mir die Protagonisten etwas zuviel, aber da sie ja nicht miteinander reden, muss das wohl so sein ;). So ganz sind die Fronten ja noch nicht geklärt, er scheint ja in einer anderen Beziehung zu stecken, ohne, dass sie es weiß.

Manche Sätze bebildern die Situation sehr schön, manche dagegen sind noch etwas ungelenk.

Hier im Detail:


Es war angenehm inne zu halten.
angenehm, innezuhalten

Die Augen hatte er nur leicht geöffnet, die Umgebung nahm er auch nur schemenhaft wahr.
Das erste nur würde ich streichen


Als wolle er sich eine Vorfreude erhalten für den Gedanken, woanders aufgewacht zu sein
Dies ist für mich kein kein gefühlter kompletter Satz, wenn er mit Als anfängt.

Neben ihm lag jemand.
Jemand ist mir in diesem Moment zu anonym. Warum nicht: ... lag sie. ?

Er drehte sich vom Fenster weg zu ihr. Kristin.
Das Fenster spielte vorher keine Rolle, deswegen fände ich besser, wenn er sich ihr zuwendet. Also ungefähr so: Er wendete sich ihr zu.

Sie war schon früh auf dem Stadtteilfest gewesen. Bekannte wurde begrüßt, Kinder begutachtet. Mit Aysche wurde die internationale Frauensolidarität heraufbeschworen. Gab es Neuigkeiten? Unablässig durchforstete sie die Menschengruppe. Eine Art automatisierte Wahrnehmung hatte sie sich angewöhnt. Kam da nicht der Richard? Richie nannten ihn viele. Sie hatte ihn neulich beim Türken gesehen.
Aysches Stimme versank kurz im Hintergrund. Was war das Anziehende? , fragte sie sich. Warum sollte er mehr sein als nur eine soziale Bezugsgröße. Scheiß Job! schoß es ihr bei diesem letzten Gedanken in den Kopf. Jetzt hatte er sie gesehen. „Aysche – wie wär´s mit einem kleinen Ortwechsel?“
„Oh- haben wir was entdeckt?“ Je länger sie befreundet waren, desto weniger Geheimnisse konnte sie haben.
Dieser Abschnitt verwirrt mich. Was hat Aysche für eine Rolle? Es geht doch um Kristin! Wieso wird Aysche angesprochen? Diesen Abschnitt musst doch noch einmal komplett überdenken. Der verwirrt zu sehr.

Das was sie wollte?
Das, was sie


Es ärgerte ihn, wie er selbst nicht ohne Stolz feststellte, wie sie es genoss.
Was soll dieser Satz aussagen? Wieso sollte ihn das ärgern?

Und dabei betonte er zum zweiten Teil ihres Namens mehr ein Erstaunen - ja vielleicht auch etwas Bewunderndes.
ja, vielleicht auch


Eine Art Abseitsregel, als wenn zu viel Alkohol im Spiel gewesen wäre.
Dieser Satz wiederholt nur noch den vorherigen. Löschen.
Und sie kamen sich dabei wieder so nahe, dass sie eine leichte Müdigkeit überfiel.
Versteh ich nicht.

Kein IKEA stellte er mit Zufriedenheit fest.
IKEA, stellte
Für sie war das Verrücken des Geschehenen selbstverständlich erschienen im ersten Moment.
Satzstellung!
Nur ein paar Häuser weiter wohnte sie also.
Man weiß, was du meinst, aber der Satz ist so nicht ganz korrekt. Schreib doch : Nur ein paar Häuser weiter als er wohnte sie also.

Als er angezogen war, nahm er ein Bild vom Kühlschrank, das mit einem EBay-Stern befestigt war.
Ich fände es schöner, wenn EBAY flachfallen würde - das fokkusiert so. Schreib doch Magnet.

Liebe Grüße
bernadette

 

Liebe Bernadette,

danke für die umfangreichen Hinweise. Eine Reihe deiner Vorschläge habe ich umgesetzt: Kommas bei Ellipsen, Interjektionen gesetzt und Kürzungen durchgeführt. Tut dem Text gut.

Einiges lasse ich zunächst stehen - vielleicht kriege ich noch eine Rückmeldung - und ich denke noch ein bisschen darüber nach.

Was gibt es zu diskutieren?
Nicht das Komma vor innehalten. Das ist ein Kann-Komma. Allerdings fand ich Getrenntschreibung "inne zu halten" besser - auch wenn es falsch ist, um die "langsame" Stimmung zu tragen. Aber O.K.: Das ist falsch. Dann will ich die Sprache nicht zu sehr verbiegen.

..."abgelüftet" und "am Bewusstsein" statt "am Leben" lassen sind hart an der Grenze, oder?

Mein Satz:

Zitat:
Als wolle er sich eine Vorfreude erhalten für den Gedanken, woanders aufgewacht zu sein
Dein Kommentar:
Dies ist für mich kein kein gefühlter kompletter Satz, wenn er mit Als anfängt.

Ich dachte erst daran, diesen Satz mit Komma an den voranstehenden zu hängen. Schließlich bezieht er sich darauf. Erst mit ihm - im Geiste habe ich immer den Klang, als wenn gelesen werden würde - wird er komplett. Ich lasse das erst mal so.

Zu deiner Kritik am ganzen Absatz mit der Aysche: Ich wollte in der Rückblende unserer "Heldin" mehr Raum geben. Aysches Reaktion dient eher zu weiteren Charakterisierung. Da ist schon "was" auf dem Fest, da bereitet sich etwas vor. Aysche hat eine Hilfsrolle. Selbst die Freundin spürt, dass da was beginnt.

Danke also für deine Aufmerksamkeit bei der Lektüre.

Auf deine ???? bei zwei weiteren Stellen gehe ich ggf. später ein.

Falls - und nur wenn du magst: Welche Stelle hat dir wirklich gut gefallen. Antwort auch gerne sonst per Mail.

LG vom Papui, der jetzt auch wieder vom Bildschirm weg in ein anderes Leben muss. Oh, Tannenbaum....

 

Hallo Papui

Ein frischer Morgenwind zog durch das leicht geöffnete Fenster.

Momente, in denen draußen wenig Autos fahren. Die Sonne wärmt erst ein bisschen. Ein Kiosk wird geöffnet. Die ersten Zeitungen wurden hineingetragen. Er hatte seine Schlagzeile schon - sie lag neben ihm.
Dieser Absatz wirkt wie angeklebt, ohne Übergang zu dem Vorherigem.


Sie war schon früh auf dem Stadtteilfest gewesen. Bekannte wurde begrüßt, Kinder begutachtet. Mit ihrer Freundin Aysche wurde die internationale Frauensolidarität heraufbeschworen. Gab es Neuigkeiten? Unablässig durchforstete sie die Menschengruppe. Eine Art automatisierte Wahrnehmung hatte sie sich angewöhnt. Kam da nicht der Richard? Richie nannten ihn viele. Sie hatte ihn neulich beim Türken gesehen.
Warum dieser Perspektivenwechsel?
Ein paar Autos fuhren indessen vorbei und das Poltern von Tonnen auf dem Gehweg war zu hören.
Hier wieder
Es ärgerte ihn, wie er selbst nicht ohne Stolz feststellte, wie sie es genoss. Er glitt hinauf, dorthin, wo die Haut zarter wurde. Das Düne hinab, talwärts. Eine leichte Steigung.
Hier auch


Durch den beständigen Wechsel in der Perspektive fällt es mir schwer, der Geschichte zu folgen. Durch die zwei Sichtweisen und die allwissende des Erzählers im Wechsel stolpere ich im Lesefluss, weil es keine Übergänge gibt, die mir den Wechsel ankündigen.

Mit viel Anstrengung erfahre ich, dass zwei eine Nacht verbracht haben und dass es unsicher ist ob es ein One Night Stand bleiben wird.

Die vielen Zettel bei ihr am Kühlschrank lassen mich vermuten, dass sie kein Interesse hat an einer festen Bindung. :)


LG
GD

 

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