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Als deine Schritte verschwanden

Lie

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04.12.2005
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Als deine Schritte verschwanden

Mein Wecker klingelt. Langsam steige ich aus meinem Bett heraus und begebe mich mit schweren Schritten in Richtung Badezimmer. Letzte Nacht habe ich wieder einmal von dir geträumt. Es war alles perfekt. Du warst glücklich und ich auch. Wir sind zusammen über Felder gerannt und haben ohne Ende gelacht. Wäre es doch nur Wirklichkeit.
Ich schaue in den Spiegel. Ich kann tiefe Augenringe entdecken. Ich wasche mir mein Gesicht, putze mir die Zähne und bürste mein schulterlanges, braun- rotes Haar. Ich gehe zurück in mein Zimmer und ziehe mich an. Am liebsten würde ich jetzt wieder in mein Bett fallen und weiter schlafen, aber ich muss ja leider jeden Morgen auf's Neue in die Schule gehen. Es ist ein kleiner Trost, dass ich dich und meine beste Freundin dort antreffen kann. Ich gehe die beigefarbene Treppe herunter, grüße kurz meinen Bruder, ziehe meine Schuhe an und verlasse das Haus. Das einzige, was mich jetzt wach halten kann ist mein Mp3- Player. Jeden Morgen rockt die Musik von „Die Ärzte“ und „Incubus“ in meinen Ohren. Die Musik der Bands ist einfach atemberaubend.
Ich steige in meinen Schulbus ein. Er ist, wie immer, total überfüllt. Ich setze mich neben einen unbekannten Schüler und lasse mich weiter von der Musik wach halten. Wie es dir wohl gerade geht? Ob du glücklich bist oder doch wieder traurig. Keiner versteht dich. Jeder meint du hättest ein schönes Leben, nur weil deine Eltern so reich sind und du so gut Gitarre spielen kannst. Keiner nimmt dabei deine Diabetes ernst. „Ist doch nichts dabei, wenn er sich mehrmals am Tag spritzen muss!“, höre ich sie oft sagen. Ich kann dich aber verstehen. Auch wenn es mittlerweile Routine für dich ist, dass du dich so oft spritzen musst, verstehe ich, dass es dir trotzdem schlecht geht.
Der Bus kommt zum Stehen. Ich steige aus, sehe mich kurz auf unserem Schulhof um und kann dich gleich entdecken. Wir begrüßen uns, wie immer, mit einer sanften Umarmung. Ich sehe in deinen Augen, dass es dir nicht gut geht. Leise frage ich dich, was dich so traurig macht und du antwortest:
„Ich war gestern mal wieder im Krankenhaus. Der Arzt hat mir so einiges über meinen Zucker erzählt.“ Voller Hoffnung, dass sich etwas an deinen schlechten Werten geändert hat frage ich:
„Und? Was hat er dir gesagt? Wird es wieder besser?“
„Nein, Kathi. Er hat gesagt, dass ich mit vierzig sterben werde, wenn meine Werte weiterhin so schlecht sind.“ Ich sehe, wie eine kleine Träne über deine Wangen läuft.
Ich nehme dich in die Arme und flüstere:
„Nein! Das darf nicht wahr sein. Lukas, sag mir, dass das nicht wahr ist. Bitte!“
Etwas lauter als ich antwortest du: „ Doch, Kathi. Es ist die Wahrheit. Es wird nie wieder besser. Ich glaube es ist besser, wenn ich die Welt von mir erlöse!“
Das Blut gefriert in meinen Adern. Waren das wirklich deine Worte? Du, der vor ein paar Monaten noch so glücklich war? Ich löse mich von deiner Umarmung.
„Das hat doch keinen Sinn, wenn du dich umbringst. Hör auf! Du machst nur die ganzen Menschen, die dich lieben unglücklich. Das darfst du mir nicht antun.“
Ich kann sehen, wie sich ein kleines Lächeln auf deinen Lippen ausbreitet.
„Ach Kathi. Es ist so lieb, wie du dich um mich kümmerst. Danke, dass es dich gibt!“
„Ich sage dir doch nur die Wahrheit. Du würdest so viele Menschen unglücklich machen.“
Du lächelst wieder kurz und verschwindest dann in dem grauen Schulgebäude.
Die Zeit in der Schule geht, wie immer, schleppend herum und es passiert auch nicht sonderlich viel. Eigentlich ein Tag wie jeder andere auch.
Als ich am Nachmittag nach Hause komme, mache ich als erstes meine Hausaufgaben und gehe dann eine kleine Runde spazieren. Wieder kreisen meine Gedanken nur um dich. Plötzlich klingelt mein Handy. Auf dem Display kann ich deine Nummer erkennen.
Ich nehme ab:
„Hallo?“
Am anderen Ende kann ich deine Stimme erkennen. Sie hört sich ziemlich traurig und verzweifelt an.
„Hallo Kleine. Kannst du bitte zu mir kommen? Mir geht es total schlecht.“
Ich erwidere: „Klar kann ich kommen. Bis gleich!“
Ich laufe mit schnellem Gang aus dem Stadtpark und biege in die nahe liegende Straße ein, wo du mit deinen Eltern in einer edlen acht- Zimmer Wohnung wohnst.
Ich klingel und nach wenigen Sekunden öffnest du auch schon die Tür. Ich kann dein verweintes Gesicht sehen. Ich trete in eure Wohnung. Überall hängen edle Gemälde. Es herrscht eine unheimliche Stille in eurer Wohnung. Ich gehe also davon aus, dass du allein zu Hause bist. Wir gehen in dein Zimmer und du lässt dich sofort auf dein Bett fallen. Ich lege mich neben dich und kann deinen langsamen Atem hören.
„Kathi? Was soll ich jetzt machen? Ich meine…ach Mensch ich habe ja noch fünfundzwanzig Jahre, bis ich sterbe, aber mich macht das Alles so fertig. Sag mir doch bitte, was es für Gründe gibt, noch in dieser Welt zu leben. Angenommen ich werde zum Pflegefall. Dann habt ihr ständig ein Problem am Hals. Das wollt ihr doch auch nicht. Jemanden auf den ihr immer aufpassen müsst. Immer und überall. Auf jeder Party, dass ich auch ja nie zu viel Bier trinke. Bier ist doch viel zu Zuckergehaltig.“
Du machst eine abfällige Bewegung und schaust mir in die Augen.
Ich antworte leise, fast flüsternd: „ Und selbst wenn du zu einem Pflegefall wirst. Das wäre mir doch scheißegal. Ich und deine andren Freunde- wir haben dich so lieb, wie du bist. Egal, ob Pflegefall, oder nicht! Ich glaube es ist das Beste, wenn du dein Leben einfach so weiter lebst. Genieße einfach die schönen Momente und freue dich, dass du so viele Menschen hast, die hinter dir stehen. Vielleicht hast du ja auch Glück und deine Werte verbessern sich. Dann kannst du wieder ein sorgenfreies Leben führen. Du hast doch die Musik. Du kannst wunderbar mit deiner Gitarre umgehen. Nutze dein Talent. Ich finde es sowieso total scheiße, dass dir das dein Arzt jetzt schon gesagt hat…“
Als ich gerade weiter reden wollte, hörte ich ein leises schnarchen. Ein kleines Lächeln zeichnet mein Gesicht. Ich gebe dir einen kleinen Wangenkuss, mache das Licht aus, ziehe mich bis auf die Unterwäsche aus und lege mich neben dich.
Am nächsten Morgen werde ich von dem grellen Sonnenlicht geweckt. Ich will dich gerade wecken, doch als ich mich umdrehe sehe ich in's Leere. Ich kann nur einen Brief auffinden. Ich lese ihn leise:

Liebe Kathi,

es tut mir leid, dass ich dich jetzt alleine lasse. Aber glaube mir, es ist besser, wenn ich gehe. Ich muss euch nicht weiter mit meinen Problemen belasten und außerdem geht es mir auch besser, wenn ich nicht mehr in dieser Stadt bin. Vielleicht hast du Recht und es hat wirklich keinen Sinn, sich umzubringen, aber ich muss auf jeden Fall aus dieser Stadt heraus. Ich habe in Spanien einen Freund. Bei ihm werde ich meine letzten Jahre verbringen. Glaub mir, es wird das Beste für uns sein, wenn ich jetzt gehe und nicht plötzlich sterbe. Danke, dass du immer für mich da warst und dass du mir immer wieder eine neue Chance gegeben hast. Ich habe dich unendlich lieb!

Lukas

Mein Atem stockt. Ich spüre, wie sich ein großer Kloß in mir bildet. Ich werde von einem Geräusch aus meiner Trance geweckt. Du hinterläßt dieses Geräusch. Ich höre wie deine Schritte verschwinden. Schnell will ich dir noch hinterher rennen und dich vor allem beschützen, doch irgendetwas hällt mich auf. Vielleicht ist es besser so. Vielleicht musst du deinen Weg selbst suchen, damit du glücklich wirst. Ich lasse dich gehen und werde vergessen.

 

Hallo Lie,

Du hast versucht, nicht nur einfach einen Suizid zu beschreiben, das finde ich sehr positiv. Du hast einige komplexere Sachen mit eingebracht. Allerdings hätte ich mir gerade in dem Bereich noch mehr gewünscht - Lukas redet zwar davon, dass er alle belasten würde, aber es wird kaum deutlich, wo und in welchem Umfang das tatsächlich passiert. Diabetes ist ja mehr, als sich "mehrmals am Tag" zu spritzen. Ich hätte mir also im Rahmen der Geschichte mehr Recherche über die medizinischen und sozialen Folgen gewünscht. Dann würde meines Erachtens auch der Suizid glaubhafter wirken, so kann ich ihn noch nicht nachvollziehen.
Was mir noch aufgefallen ist, ist die Erzählzeit. Warum schreibst Du in der Verganganheit? Während des lesens hab ich ständig im Kopf die Gegenwartsformen vor mir gesehen - ich finde auch, dass das Präsens die Geschichte lebendiger und die Formulierungen teils besser werden ließe.

Ich setzte mich neben eine, mir unbekannte, Person
kompliziert. Warum nicht einfach: neben einen unbekannten Schüler
Keiner nimmt dabei deinen Diabetes ernst. „ Ist doch nichts dabei, wenn er sich mehrmals am Tag spritzen muss!“
Gerade das Spritzen nehmen die allermeisten sehr ernst, da sie Angst vor der Nadel haben. Was nicht so ernst genommen wird, sind die Enschränkungen, die ein Diabeteskranker sonst oft hat, vor allem essenstechnisch. (Besonders, wenn er so schlimm betroffen ist, sich "mehrmals am Tag" spritzen zu müssen ...)
„ Ich war gestern mal wieder im Krankenhaus. Der Arzt hat mir so einiges über meinen Zucker erzählt.“
bei den Anführunszeichen KEIN "Leerzeichen"
Menschen, die dich lieben unglücklich.
lieben (KOMMA) unglücklich
Du lächeltest wieder kurz und verschwandest dann in das graue Schulgebäude.
z.B. hier ist die Formulierung durch die gewählte Zeitform extrem unschön meiner Meinung nach.

liebe Grüße
Anne

 

Hi Lie!
Ich muss ehrlich sagen, ich finde es schade, dass es in der Geschichte um Suizid geht. Das ist die simpelste Lösung, um bei Geschichten zu einem Ende zu kommen (zumindest bei den Geschichten, in denen es um z.B. schwerkranke Menschen geht).
Alledings halte ich dir, wie Maus auch schon, zugute, dass du versucht hast, mehr rauszuholen und nicht nur den bloßen Suizid zu beschreiben. Doch bleibst du zu sehr an der Oberfläche und schrammst am eigentlichen vorbei. Der Leser kann ungefähr erahnen, was du meinst, muss sich aber auch viel selbst zusammenreimen.
Ich wünsche mir wie ´Maus, dass du etwas tiefer gehst und es beschreibst, was Lukas so belastet und wie sich das äußert.

Was ich mich noch gefragtr habe: Lukas ist 15, hat ungefähr 25 Jahre noch zu leben. Ich denke, für die meisten in LUkas Alter ist 40 in ziemlich weiter Ferne. Wenn er es nicht so sieht (was ja durchaus möglich ist), dann würde ich es gut finden, wenn du dem Leser näher bringst, wieso seine Sicht so ist. Warum er 25 Jahre wegwerfen will. Damit wären wir wieder bei dem eben genannten Punkt: Was belastet ihnund wie wirkt es sich auf ihn und sein Leben aus? Dann wird hoffentlich auch klar, warum er mit 15 sterben will unbd die ganze Zeit, die ihm noch bleibt, nicht nutzen will.
Du siehst vielleicht, Lie, dass es unwahrscheinlich wichtig ist, dass du dem Leser zeigst, wie diese Belastungen für Lukas und sein Leben aussehen. ;)

Ich würde mich freuen, eine überarbeitete Geschichte zu lesen! :)

Lieben Gruß
moon

 

Ich fand deine geschichte sehr ergreifend. Du hast sie echt super geschrieben. großes lob!

 

Hallo,

@ simone: Danke für dein Lob!
@moonshadow und maus:
Ich werde die Geschichte in nächster Zeit überarbeiten!

Lie

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Lie,

Ich würde mich freuen, wenn es wirklich so wäre.
Diese "Ich würde mich freuen" würd ich nicht schreiben. Viel ergreifernder kommen solche Wunschgedanken zB so rüber:
"Wäre es doch nur Wirklichkeit..."

Unter meinen Augen konnte ich tiefe Augenringe entdecken.
Ww "Augen". Versuche sowas stets zu vermeiden. So gehts doch auch:
Ich konnte tiefe Augenringe entdecken.

braun- rot- blondes Haar. Das Rot und das Blond waren nur gefärbt.
Ich find mir das etwas schwer vorzustellen. An deiner Stelle würd ich sie maximal zwei Haarfarben haben lassen.

aber es ist meine Pflicht in die Schule zu gehen.
Der Text ist ja eher umgangssprachlich, da fällt dann eine Formulierung wie: "es ist meine Pflicht" eher negativ auf. Das wirkt als hätte ein Kind eine Redewendung eines Erwachsenen aufgeschnappt und plappert die einfach nach. Wie wärs mit:
aber ich muss ja leider jeden Morgen aufs neue in die Schule gehen.

Jeden Morgen floss die Musik von „Die Ärzte“ und „Incubus“ in meine Ohren.
Sie floss also? :D Solche Stilmittel funktionieren nur mit dem richtigen Vergleich dazu.

Die Musik der Bands ist einfach atemberaubend.
Wir reden von Bela, Farin, Rod?? :D Aber stimmt, in deinem Alter fand ich die auch gut.

Keiner nimmt dabei deinen Diabetes ernst.
deine

Ich stieg aus, schaute mich
sah mich

und du erwidertest:
Unschön. Würde ich streichen.

schlechten Werten geändert hat fragte ich:
geändert hat, fragte ich:

„Nein, Kathi. Er hat gesagt, dass ich mit vierzig sterben werde, wenn meine Werte weiterhin so schlecht sind.“
Ich glaube nicht, dass ein Arzt das zu einem Jugendlichen sagt. Der wird doch wissen, wie anfällig Jugendliche gegen solche Nachrichten sind. Das halte ich nicht für glaubhaft.

Ich löste mich von deiner Umarmung.
ja, wie, die sind sich die ganze Zeit da etwa nur am umarmen?

die ganzen Menschen, die dich lieben unglücklich.
lieben, unglücklich

dann in das graue Schulgebäude.
in dem grauen

doch diesmal hörte sie sich ziemlich traurig und verzweifelt an.
hat sie eben doch auch schon:
Sie hörte sich ziemlich traurig und verzweifelt an.

„Hallo kleine.
Kleine

Genieße einfach die schönen Momente deines Lebens und freue dich,
"deines Lebens" streichen

Die Protagonisten versuchen sich in den ganz großen Gefühlen, die sie eventuell im Fernsehen mitbekommen haben. Da schwingt Aufstand mit rein, aber auch pures Ergeben. Am Stil kannst du noch arbeiten, aber bist ja noch sehr jung. Für dein Alter eine wirklich gelungene Geschichte.

Eike

 

Hej Lie,

ich gehe mal nicht auf all die Tipp- und Zeitfehler ein, da Du ja schon geschrieben hast, dass Du die Geschiche überarbeiten willst. :)

Ich habe mir beim Lesen so einige Fragen gestellt:
- Ist diabetes wirklich tödlich? Wäre mir neu, heißt aber nicht, dass es nicht stimmen kann.
- wieso kann der Arzt so exakt sagen, dass der Patient in 25 Jahren sterben wird? Das ist eine halbe Ewigkeit, auch medizinisch, und gerade im Bereich der Diabetes tut sich nach wie vor sehr viel, es kann also durchaus sein, dass sich bis dahin locker ein Medikament findet, das ihm ein langes Leben garantiert. hier hätte ich mir mehr Realitätsnähe gewünscht.
- Warum will ein Fünfzehnjähriger lieber sterben, als noch mindestens 25 Jahre zu leben? Das ist nicht überzeugend genug rübergebracht, denn ich kann mir keinen Jugendlichen vorstellen, der wirklich so rational überlegt wie Lukas in Deiner Geschichte - und im Übrigen kann man ja wohl kaum sagen, dass ein Leben umsonst war, wenn jemand nach dem Studium nur noch eine Weile zum Leben und Arbeiten hat. Der Spruch, dass er evtl. keine Arbeit bekommt, und es daher alles keinen Sinn macht, ist noch unsinniger, denn das hängt ja nicht von seiner Krankheit ab und kann jedem passieren. Müssen wir deshalb jetzt alle sterben? :hmm:

Deine Idee, sich mit Krankheit und Tod auseinanderzusetzen in einem Lebensabschnitt, in dem das die wenigsten Menschen machen, finde ich sehr gut, ich empfehle Dir nur ein wenig mehr Recherche und Authentizität - nimm vielleicht einfach eine andere Krankheit, die nach außen hin zunächst auch nicht allzu starke Einschränkungen hat, aber definitiv bisher unheilbar ist. Für Multiple Sklerose ist Dein Patient eigentlich zu jung, aber in seltenen Fällen kann auch das vorkommen. Und dann würde er eben nicht "erst" in 25, sondern vielleicht in fünf Jahren sterben, nachdem er längst zum Pflegefall geworden ist. Das wäre insgesamt glaubwürdiger, auch gerade in Bezug auf seine Angst, seinen Freunden zur Last zu fallen. Es gibt eine Reihe Krankheiten, bei denen das sein kann, MS ist nur ein Vorschlag ... Leukämie wäre ebenfalls denkbar, wie noch eine ganze Reihe. Schau einfach mal, was Du findest. :)

Liebe Grüße
chaosqueen

 

Holla Eike,


"Wir reden von Bela, Farin, Rod?? :D Aber stimmt, in deinem Alter fand ich die auch gut".

JA! Die sind einfach toll! :D


"Ich glaube nicht, dass ein Arzt das zu einem Jugendlichen sagt. Der wird doch wissen, wie anfällig Jugendliche gegen solche Nachrichten sind. Das halte ich nicht für glaubhaft".

Diese Geschichte ist, bis auf ein paar Änderungen, leider wahr. Ein Freund von mir hat gesagt bekommen, dass er mit vierzig sterben wird. Zum Glück hat sich mein Freund noch nicht in den Tot gestürzt.

Die Fehler werde ich bald korrigieren!

Schöne Grüße

Lie

 

Aloha chaosqueen,

-ja, man kann durchaus von Diabetes sterben.
-Der Arzt meines Freundes hat ihm leider demletzt Mitgeteilt, dass er mit 40 sterben wird. Ich bin zwar absolut :dagegen: , dass man ihm das jetzt schon gesagt hat, aber was will man machen?
- Lukas (mein Prot.) ist eher ein pessimistischer Mensch, der dann mit seinen 15 Jahren kein Sinn mehr in seinem Leben sieht. Vielleicht sollte ich das noch besser zum Vorschein bringen!?

Schöne Grüße

Lie

 
Zuletzt bearbeitet:

Hugh Lie!

Mir hat die Geschichte soweit relativ gut gefallen. Allerdings muss ich mich meinen Vorkritikern anschließen, deine Worte haben mich nicht ganz ausgefüllt; die Vollkommenheit fehlt. Zu wenig Gefühlsumschreibungen, vor allem über das Innere von Lukas weiss ich recht wenig, obwohl er eigentlich der Schauplatz ist, derjenige um den es sich am meisten dreht da er Diabetes hat und da er es ist mit dem du den Lesern deiner Geschichte zeigen möchtest, dass es Diabetikern oft ziemlich schlecht geht. Zwar hat die Geschichte das schon ausgedrückt aber dir ist es nicht gelungen dem Leser die Möglichkeit zu geben, mit deinem Prot zu fühlen und seine Worte und Taten nachvollziehen zu können.
Aber wenn du deinem Text noch den nötigen Schliff gibst, denke ich kann das wirklich gut werden. Das Thema hat mir persönlich sehr gut gefallen.
Liebe Grüße, ich hoffe du kannst mit meiner Kritik halbwegs was anfangen
Freue mich auf deine überarbeitete Ausgabe Ise

Ach ja, was ich noch vergessen habe, das Ende deiner Geschichte gefällt mir gut. Damit lässt du zwar noch einiges offen aber es beendet doch die direkte Freundschaft zwischen Khati und Lukas. Er geht nun in ein neues, vielleicht besseres Leben und sie bleibt dort wo sie ist, weil sie dort glücklich ist und doch ist es in gewisserweise auch traurig weil ihr gemeinsames Leben nun vorbei ist.
So ist es im Gleichgewicht, einerseits schön andererseits auch traurig und wie wir wissen: Die Mischung macht's ...

 

Holla Ise, :lol:

ja, ich kann etwas mit deiner Kritik anfangen und danke dir, dass du meine Geschichte durchgelesen hast. Ich werde mich demnächst wieder der Geschichte widmen und versuchen noch etwas herauszuhauen.

Lieblichste Grüße

Lie ;)

 
Zuletzt bearbeitet:

Jedesmal wenn mir dieser Titel ins Auge fällt, komme ich ins Grübeln. Können Schritte verschwinden? Verklingen die nicht eher? Oder verhallen? Spuren könnten verschwinden. Aber Schritte? Möglicherweise habe ich mich auch gedanklich verstiegen. Zur Geschichte kann ich leider nicht viel sagen, weil ich immer wieder am Titel hängen bleibe. Ist jetzt keine echte Kritik, lässt mir aber keine Ruhe, die Frage.

Grüße von Rick

 

Hey Rick,

ja, ich denke, dass Schritte verschwinden können...
Vielleicht währe es wirklich besser, wenn man schreibt: "Als deine Schritte verklingen", aber ich finde, dass "Als deine Schritte verschwanden" melanchonischer klingt. ;)
Weißt du, wenn man fort geht, dann verschwinden die Schritte ja irgendwie.
Man kann sie dann nie wieder hören und sie sind eben einfach verschwunden. Verklungene Schritte sind vielleicht einfach in diesem Moment nicht mehr zu hören, aber vielleicht hört man sie irgendwann wieder! ;)

Liebe Grüße

Lie

 

Hallo Lie,

Diabetes bei Jugendlichen ist sicherlich ein wichtiges Thema, denn es beeinträchtigt das Leben.
Ich persönlich hätte mir aber über die Diabetes hinaus ein bisschen mehr Informationen zu Lukas gewünscht.
Ich erfahre, dass er wohl aus einem reichen Elternhaus kommt. Das sagt leider noch nichts über die Liebe aus, die er erfährt. Bei reichen Eltern kann es ja auch sein, dass sie wenig Zeit für ihn haben oder, dass sie seinen Weg vorbestimmen.
Ich erfahre, was die anderen über sein Leben denken, dass es schön sein müsste, weil er reiche Eltern hat, und dass er gut Gitarre spielen kann. Leider erfahre ich nicht, ob sie ihn mögen. Lästern tut man doch als Schüler über ganz andere Dinge, vielleicht darüber, dass er ein Streber ist, darüber, dass die Diabetes die Augen angegriffen hat und er eine dicke Brille braucht oder auch darüber, dass er alle mit der Krankheit volljammert, dass sie das Gefühl haben, er ruht sich darauf aus oder benutzt sie, um sich vor unangenehmen Dingen zu drücken.
Ich kenne einige jugendliche Diabetiker, die tatsächlich recht selbstbewusst ihre Spritzen setzen und sich im Alltag so wenig wie möglich beeinträchtigen lassen. Oft haben die Eltern, die sie nicht in Watte packen, sondern ihnen etwas zutrauen. Die Beeinträchtigungen einer Diabetes hängen also immer auch vom sozialen Umfeld ab.

„Ist doch nichts dabei, wenn er sich mehrmals am Tag spritzen muss!“, höre ich sie oft sagen.
Diesen Satz ohne Klärung dessen, was ich eben erläutert habe, kann man auf zweierlei ganz gegensätzliche Weisen lesen. Die erste wäre: "der soll sich nicht so haben. Ständig macht er son Gedöns, wie schwer er es hat", die zweite wäre: "hey, es macht mir nichts aus, wenn er sich jeden Tag spritzen muss. Er ist ein toller Typ. Ich bin gern mit ihm zusammen."
Deine Geschichte tendiert mehr zur ersten Aussage, es fehlt allerdings der Rahmen, der die anderen zu dieser Denkweise bringt.
Zweitens wüsste ich gern, wie Lukas aussieht. Ist er eher dünn oder eher dick? Auch das ist oft ein Kriterium für Schüler. Wenn der Diabeteskranke (was vorkommen kann) durch die Krankheit zu Übergewicht neigt, wird er sicherlich eher und häufiger böswilligem Spott ausgesetzt sein, er solle sich doch an seine Diät halten.
glaube es ist besser, wenn ich die Welt von mir erlöse!
Lukas hat also gelernt, dass er eine Belastung ist und bringt das nur mit seiner Diabetes in Zusammenhang. Das er es so empfindet, ist nachzuvollziehen, wodurch hat er es aber gelernt? Was tragen die Eltern und der Spott dazu bei? Für diese radikale Einstellung zu sich selbst kann eine Diabetes nicht verantwortlich sein, es fehlen die Rahmenbedingungen, die ihn erleben lassen, dass die Krankheit nicht nur eine Belastung für ihn, sondern auch für seine Mitmenschen ist. Dann wird auch der Schritt in den Selbstmord erst nachzuvollziehen sein.
Ein weiteres Problem habe ich mit der Aussage des Arztes. Ärzte können so unsensibel sein. Als ich 20 war, hat mir mal einer gesagt, dass ich spätestens mit 35 an Alzheimer erkrankt wäre (und brachte das damit in Zusammenhang, dass die obersten sechs Halswirbel bis auf den zweiten bei mir auf herausspringen). Und natürlich hat mich diese Diagnose auch geschockt. Aber selbst ohne Internet ließ sich recherchieren, dass es keinen nachgewiesenen Zusammenhang zwischen einem HWS Syndrom und Alzheimer gibt.
Zum einen glaube ich, dass der Arzt seine Aussage mit einer Bedingung verknüpft hat, etwa, wenn du die Diät so schlecht einhältst, wirst du spätestens mit 40 sterben (bei meinem HWS Arzt war das damals die Bedingung, wenn ich die Halsmuskulatur nicht nachhaltig stärke).
Der Kranke selbst blendet solche Bedingungen in der Aussage aber oft selektiv aus. Die Wiedergabe gegenüber der Freundin kann also konsequent sein. Was mir aber fehlt, ist, das weder die Eltern des Jungen, noch die Freundin ihm erstmal das naheliegenste raten: Eine zweite Meinung einzuholen. Auch hier fehlt dadurch die letztlich zwingende Konsequenz des Suizids.
Wenn ich richtig rechne, sind die Protagonisten 15. Da erscheint es mir unwahrscheinlich, dass das Mädchen einfach so bei einem Freund schlafen darf, ohne wenigstens mal die Eltern anzurufen.

Wenn ich es richtig verstanden habe, hast du die Geschichte für einen Freund geschrieben, der Diabetes hat und dem man tatsächlich solche miese Lebensprognose gegeben hat.
Die Verlaufsstufen der Verschlechterung von Diabetes erspare ich dir jetzt, das würde weder ihm noch dir helfen. Aber vielleicht unterhältst du dich mit ihm mal darüber, was ihn an seiner Krankheit wirklich nervt oder schreibst die Geschichte mit ihm zusammen.
Auf alle Fälle finde ich, er sollte mehr charakterisiert werden.

So, das war jetzt ziemlich lang, aber nur, weil mir die Geschichte im Ansatz gefällt und ich dir deshalb einige Gedanken mitgeben möchte, was du an ihr mMn noch verbessern kanst.

Lieben Gruß, sim

 

Holla Sim,

danke, für deine Tips. Ich werde mich mal mit meinem Freund darüber unterhalten und später die Geschichte korrigieren.

Liebe Grüße
Lie

 

Hey,

wie findet ihr das neue Ende?
Soll ich es vielleicht wieder ändern, oder soll ich es so lassen?

Schönen Tag

Lie

 

hallo find deine geschichte sehr sehr gut gelungen. :-) mach weiterso :-P SG isabelle

 

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