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Als der Uhrenteufel die Zeit vergaß

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26.09.2003
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Als der Uhrenteufel die Zeit vergaß

Es gibt bestimmt Leute, die glauben, Teufel wären total böse und würden sich den ganzen Tag nur eine Freude daraus machen, andere Leute zu erschrecken - doch das stimmt nicht! Denn auch die Teufel haben ihre Aufgaben, und keiner von ihnen würde nach einem Streich ungeschoren davonkommen, denn auch sie haben da unten in der Hölle eine Polizei.
Ein paar von ihnen haben sogar sehr wichtige Aufgaben, ohne deren zuverlässiger Ausführung unsere Welt ein totales Durcheinander wäre.
Einer von denen ist der Uhrenteufel Titus. Er hat die Aufgabe, nach unserer Zeit zu schauen. Er muss aufpassen, dass keine Uhr bei der Arbeit einschläft oder zu schnell ist, dass keine den Rhythmus vergisst und kein Wecker zu spät klingelt, dass die Kuckucksuhren rechtzeitig zu jeder vollen Stunde ihren Gesang anstimmen und keine Uhr rückwärts läuft und so weiter....
Ja, der Uhrenteufel hat wahrlich viel zu tun!

Eines Tages, als Titus der Uhrenteufel gerade Mittagspause hatte, kam ein Teufelsclown vorbei, der mit lauter Stimme verkündete „Liebe Teufelinnen und Teufel, liebe Teufelskinder! Kommen Sie heute zum großen Höllenjahrmarkt! Es erwarten Sie tolle Attraktionen! Gehen Sie hin! Das ist das größte Ereignis des Jahres! Liebe Teufelinnen und Teufel.......“ Das ließ Titus sich natürlich nicht zweimal sagen! Jahrmärkte waren nämlich seine Lieblingsbeschäftigung.
Auf dem Jahrmarkt angekommen, ließ er sich gleich von der fröhlichen Stimmung anstecken und stürzte sich ins Getümmel.
“Piep, piep, piep!“, machte seine Uhr. Die Pause war zu Ende. Doch Titus hörte sie nicht. Er saß gerade in einer höllisch grusligen Geisterbahn und es war dort vom Geschrei der anderen Teufel (und auch von seinem) so laut, dass es einfach unmöglich war, das durchdringlichte Piepsen der Uhr zu hören. So kam es, dass der Uhrenteufel die Zeit vergaß.

„Ring, Ring!“, machte die Schulglocke einer Eskimoschule. Die Stunde hatte begonnen. Die Schüler setzten sich und die Lehrerin trat ein. „Guten Morgen, liebe Kinder!“, sagte sie. „Heute lernen wir, wie...“ “Ring, Ring!“, schrillte die Glocke abermals. Die Schüler stoben aus dem Klassenzimmer und ließen die verdutzte Lehrerin alleine zurück.

„Wo bleibt denn dieser verdammte Zug! Ich muss doch zu einem wichtigen Termin! Und er hat schon über eine halbe Stunde Verspätung! Aber was ist das denn? Meine Uhr läuft ja rückwärts! Und die des Bahnhofs zeigt alle zehn Minuten eine neue Stunde an! Was ist denn da los?“, wunderte sich der verdutzte Guo Jing Dong in Hong Kong.

„Huch! Ist es denn schon so spät? Warum hat mein Wecker denn nicht geklingelt? Oh nein, jetzt komme ich zu spät zur Arbeit!“, jammerte Mrs. Matteson aus den USA.

Titus saß gerade in einem Bierzelt und aß einen leckeren Lavasalat, da pries plötzlich eine Kuckucksuhr hinter seinem Rücken die späte Abendstunde. Erschrocken blickte er auf seine Armbanduhr. Halb drei! Er fragte seinen Tischnachbarn nach der Uhrzeit, und dieser antwortete schmatzend:„ Fünfzehn Uhr, warum?“ Doch Titus hatte keine Zeit, um zu antworten. Erschrocken sprang er auf, rannte in sein Büro und bemerkte mit Schrecken das heillose Durcheinander, das dort herrschte. Schnell ging er an die Arbeit um alles wieder gut zu machen.
Nach vielen Stunden mühevoller Arbeit hatte er es endlich geschafft. Und von diesem Tag an schwor er sich, nie wieder in der Mittagspause auf einen Jahrmarkt zu gehen.

 
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Hallo ihr da vor dem Bildschirm! :D
Viel Spaß beim Lesen und Kritisieren meiner neuen Geschichte! :baddevil:
Manja :engel:

 

Hallo Engel!
Die Idee, dass es jemanden gibt, der auf die Uhren aufpasst, gefällt mir. Aber warum das nun gerade ein Teufel sein muss? Irgendwie stört mich das ein wenig. Vielleicht, weil ich Teufel doch eher mit Schlechtem und Unsinnigem in Verbindung bringe und nicht mit einer so sinnvollen Tätigkeit. Der Name deines Teufels gefällt mir allerdings wieder sehr gut.
Nunja, weiter zur Geschichte:
Irgendwie fehlt noch ein wenig pepp. Die Story ist in Ordnung, aber ein wenig mehr Spannung wäre nicht schlecht. Außerdem würde mich interessieren, wie genau er die Uhren beaufsichtigt.(Da kann man vielleicht was witziges raus machen).
Das Chaos, dass Titus anrichtet, würde ich auch besser auschmücken. Du hast da hauptsächlich mit wörtlicher Rede gearbeitet, ich wünschte mir jedoch mehr Beschreibung. Da kannst du auch noch mehr rausholen.
Zum Schluß schreibst Du, dass er alles wieder gut machte. Da hätte ich mir ebenfalls mehr "aktion" gewünscht, z.B. wie er höllisch naßgeschwitzt an allen Zeigern dreht, oder sie überredet wieder normal zu laufen oder...? wie auch immer, da kannst du einen echten Kracher raus machen.
Dein Schreibstil gefällt mir gut und besonders gut haben mir die Wortschöpfungen wie Lavasalat oder Formulierungen wie höllisch gruselige Geisterbahn u.ä. gefallen.

Grüsse
Sabine

 
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Hi Sumsebiene! :)
Ich werde natürlich versuchen, die Geschichte noch zu verbessern. Ich muss auch an meiner anderen noch ein wenig schleifen. Sobald ich Zeit habe, werde ich mich mal auf meinen Hintern setzen.
Zu dem Teufel: Ich habe ja in meiner letzten Geschichte über die Engel geschrieben, die Schäfer sind. Und nun wollte ich bei meiner neuen geschichte auch den Teufeln eine Aufgabe geben. Es stimmt, dass die meisten Leute bei Teufeln an böse Kreaturen denken, die nie etwas Gutes im Sinn haben. Meine Teufel sind zwar nicht böse, aber dafür habe ich Titus ja die Zeit vergessen lassen, d.h. er ist eher unzuverlässig, ein Teufel eben! :baddevil:
Auf jeden Fall vielen Dank für deine Kritik!

Manja :engel:

 

Hi Engel!
Eine sehr gelungene Geschichte, wirklich, besser wie die andere! Aber dieses "wieder gut machen" gefällt mir, genau wie sumsebiene, auch nicht besonders. Vielleicht noch mehr umschreiben, oder? Und dann noch was:

Und die des Bahnhofs zeigt alle Zehn Minuten eine neue Stunde an! was ist denn da los?
Also, ich glaube, zehn schreibt man in dem Fall klein, oder? Und nach dem ersten Ausrufezeichen schreibt man was auch groß.
So, tschau!

Mausilein

 
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Hallo Engel!
Also von der Idee her finde ich deine Geschichte ganz süß und nett. Dass es jemanden gibt, der auf die Uhren aufpasst und darauf achtet, dass sie alles richtig machen und keinen Unsinn. Dass es ein Teufel ist, finde ich persönlich nicht schlimm. Wieso auch? Nur weil sie immer mit Bösem oder Unheil in Verbindung gebracht werden?
Nein, ich finde, es ist ganz nett, dass es ein Teufel macht.

Jeder hat Pflichten, Aufgaben. Und die wollen verantwortungsvoll und zuverlässig erfüllt werden. Wenn das nicht passiert kann es manchmal wirklich schlimme Folgen haben. Zum Beispiel ein Arzt.. wenn der einen Patienten nicht gründlich genug untersucht, bemerkt er vielleicht eine Kleinigkeit nicht. Oder zu spät, weil er sie schon bei früheren Untersuchungen übersehen hat. Und daraus können sich manchmal schlimme Folgen für den Patienten ergeben. Wenn es z.B. eine Krankheit ist, die nur in einem frühen Stadium behandelbar ist....
Also, wenn man seine Aufgaben und Pflichten nicht zuverlässig erfüllt kann man ein richtiges Chaos verursachen.
Natürlich, man soll sich auch Spaß gönnen, so wie der Uhrenteufel. Aber man muss aufpassen, dass man seine Aufgaben nicht vergisst oder sie hinten dran stellt. Ich glaube, mit der zeit und dem älter werden schafft man es immer besser Freizeit und Pflicht in einem gesunden Gleichgewicht zu halten.

Ich denke, dass die Kinder das in deiner Geschichte schon mitkriegen. Es geht in deiner ganzen Geschichte um das, was passiert wenn der Uhrenteufel nicht aufpasst und seine Pflicht vernachlässigt. Und doch finde ich nicht, dass du diese Botschaft nicht mit einem Zeigefinger daher kommt.

Nun kommt aber meine Kritik an der Geschichte.. die Idee finde ich gut, aber ich finde, an der Umsetzung hapert es noch ein wenig.
Du beschreibst in deiner Geschichte recht ausführlich, wie das Chaos zustande kommt. Aber wie der Uhrenteufel den Schlamassel beseitigt, das kommt mMn zu kurz.
Wie man seine Pflichten vergisst, wie man Chaos verursacht.. das ist nicht schwer, das kann jeder :D und jeder hat es schon mal gemacht. So ist der Mensch nun mal.
Aber so was hat nun mal einfach Folgen. Und die kommen bei deiner geschichte einfach zu kurz.
Der Uhrenteufel hat bestimmt Vorgesetzte, die das merken. Ich finde, du solltest so etwas wie eine Begegnung mit dem Chef noch einbauen. Denn so was lässt sich im realen Leben auch nicht vermeiden, wenn man etwas angestellt hat.
In deiner Geschichte wirkt es auf mich einfach so, als wenn es nicht weiter schlimm gewesen wäre, dass der Uhrenteufel seine Pflicht vergessen hat, und dass es nicht so schwer ist, das angerichtete Chaos wieder zu beseitigen.
Die Kinder sollen ja, denke ich mal, merken: aha, es ist wirklich nicht einfach, Chaos zu beseitigen, das man angerichtet hat. Da macht man doch lieber seine Aufgaben ordentlich. Dann hat man nicht solchen Stress.
(okay, etwas verallgemeinert. So werden die Kinder ja nicht denken. Aber ich glaube, du verstehst, was ich meine. Oder?)
Die Folgen der Unordnung, die Titus angerichtet hat, kommen mMn auch zu kurz. Du stellst sie in wörtlicher Rede da, die auch nicht lang ist.
Ich wünsche mir da auch mehr Ausschmückung. Sicher, so wird die Geschichte zwangsläufig länger, das heißt aber nicht, dass keiner die geschichte dann mehr liest. Sie liest sich ja eigentlich recht flüssig. Und dann ist es auch nicht schlimm, wenn sie etwas länger ist.
Und auch die Art, wie Titus das Chaos beseitigt, wie er das anstellt, solltest du beschreiben. In deiner Geschichte ist es sehr verschwommen, nichts konkretes. Dazu sagst du genau einen Satz.
Das finde ich schade, denn da kann man bestimmt noch einiges rausholen. :)`

So, und nun eine Bemerkung

Es gibt bestimmt Leute, die glauben, Teufel wären total böse und würden sich den ganzen Tag nur eine Freude daraus machen, andere Leute zu erschrecken - doch das stimmt nicht!
Hmm.. ich finde „total“ wirkt immer etwas umgangssprachlich und nicht so schön in einer Geschichte. Mag andren anders gehen. Vielleicht denkst du darüber noch mal nach?

Das wars dann aber auch.
bye

 

Hallo ihr alle! :) :) :)
Vielen Dank für das Lesen meiner Geschichte!
Bin zur Zeit leider etwas im Schulstress únd habe deswegen keine Zeit, meine Geschichten zu verbessern oder neue zu schreiben!
Engel :engel:

 
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Lieber Engel,

in Deiner Geschichte hast Du eine sehr nette Idee verarbeitet. Allein die Vorstellung, was alles passieren würde, wenn jede Uhr anders ginge, manche sogar rückwärts, bringt mich zum Schmunzeln. Anders als sumsebiene stört es mich nicht, dass Dein Held ein Teufel ist. Das liegt vermutlich daran, dass ich die Zeit manchmal wirklich als "Teufelswerk" empfinde :D.

Für mein Gefühl kommt leider bei Deinen Schilderungen der Teil der Geschichte etwas zu kurz, der den Kindern vermutlich das größte Vergnügen bereiten würde: die Beschreibung des Chaos, das durch die Unaufmerksamkeit von Titus verursacht wird. Dadurch, dass Du Dich dabei aussschließlich auf wörtliche Rede beschränkst, verschenkst Du sehr viel Potential. :)

Und nun habe ich noch ein paar kritische Anmerkungen:

"Denn auch die Teufel haben ihre Aufgaben, und keiner von ihnen würde nach einem Streich ungeschoren davonkommen, denn auch sie haben da unten in der Hölle eine Polizei." --> Hier würde ich ein "denn" durch ein anderes Wort ersetzen, vielleicht das erste durch "Schließlich"?

"Ein paar von ihnen haben sogar sehr wichtige Aufgaben, ohne deren zuverlässiger Ausführung unsere Welt ein totales Durcheinander wäre." --> zuverlässige Ausführung


"Jahrmärkte waren nämlich seine Lieblingsbeschäftigung." --> ein Jahrmarkt kann keine Beschäftigung sein, höchstens ein Jahrmarktsbesuch

"“Piep, piep, piep!“, machte seine Uhr. Die Pause war zu Ende. Doch Titus hörte sie nicht." --> Das letzte "sie" bezieht sich auf die Pause, aber das meinst Du ganz sicher nicht :D.

"das durchdringlichte Piepsen " --> das Wort "durchdringlichte" gibt es nicht, es müsste "durchdringende Piepsen" heißen.

"„Huch! Ist es denn schon so spät? Warum hat mein Wecker denn nicht geklingelt? Oh nein, jetzt komme ich zu spät zur Arbeit!“, jammerte Mrs. Matteson aus den USA." --> Hier würde ich versuchen, die Wortwiederholung von "spät" zu vermeiden.

"da pries plötzlich eine Kuckucksuhr hinter seinem Rücken die späte Abendstunde. " --> Über diese Verwendung des Wortes "preisen" stolperte ich. Preisen Kuckucksuhren die Stunden? Ich würde eher "ankündigen" oder "schlagen" verwenden.

"Schnell ging er an die Arbeit (Komma!) um alles wieder gut zu machen. "

Vielleicht kannst Du ja die eine oder andere Anmerkung verwenden, wenn Dein Schulstress nachgelassen hat. :)

Liebe Grüße
Barbara

@moonshadow
Zitat: "Ich glaube, mit der zeit und dem älter werden schafft man es immer besser Freizeit und Pflicht in einem gesunden Gleichgewicht zu halten." Glaubst Du das wirklich? Gott erhalte Dir Deinen Kinderglauben! :D

Liebe Grüße von einer ständig um das Gleichgewicht zwischen Freizeit und Pflicht ringenden
Barbara

 

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