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am See

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15.03.2008
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am See

Ich stand auf dem Drei-Meter-Turm und versuchte mir das Bild einzuprägen. Vor mir die sich leicht kräuselnde Oberfläche des kleinen Sees, der von einem dichten Waldgürtel eingefasst war. Über beidem der unverschämt blaue Himmel mit seinen paar Wolken. Die Vögel zwitscherten ganz reizend, wie es sich für die mecklenburgische Pampa gehört, unterlegt von den wummernden Bässen der Goa, die am anderen Ufer stattfand. Mit den Shorts und der Brille war ich der einzig angezogene in Sichtweite. Unter mir schwammen Tore und Lars, auf- und abtauchend, krauelnd, brustschwimmend und prustend wie zwei Seehunde.

Da war noch ein Mädchen, das dauerlächelnd und hüftschwingend aus dem Waldweg gekommen war, und die sich auf den Steg gesetzt hatte, nachdem sie ihre Reize ausgiebig präsentiert hatte. Sie unterbrach meine Versunkenheit, indem sie mich dreimal dasselbe fragte. Ich fand nur langsam und ungnädig in die Wirklichkeit zurück, verstand kein Wort und fragte: „Was?“ „Was?“ „Was?“
Tore, der gerade aufgetaucht war, übersetzte: sie wollte wissen, ob es tief ist.
„Keine Ahnung“ rief ich in ihre Richtung.
Dann forderte sie mich auf, zu springen. Lars unterstützte ihre Aufforderung, was meinen Entschluss, nicht zu springen, festigte, da ich den Sprung jetzt als Mutprobe betrachtete.
„Ne ne. Ich bin wegen der Aussicht hier oben, nicht um zu springen.“

Sie lächelte weiterhin, ihr Lächeln schien weniger Gefühlsausdruck, als unveränderlicher Teil ihres Gesichts zu sein – manche hatten rotes Haar oder Sommersprossen, sie lächelte die ganze Zeit.
Ich solle nicht erschrecken, wenn sie gleich nackt an mir vorbei käme und spränge, sagte sie.
„Okay, dann springe ich auch!“ antwortete ich.
„Damit du dich nicht so einsam fühlst.“ Gentlemen wissen was sich gehört – und ich war gut erzogen worden.
Ich zog meine Shorts aus, nahm die Brille ab. Die reichte ich ihr, das Textil warf ich. Rückblickend erscheint mir die Versuchung durch eine nackte Springerin wie eine zweite Mutprobe, die ich nicht bestand, weil ich sie bestehen wollte. Aber diese Niederlage verzeihe ich mir, denn dem schwachen Fleisch nachzugeben ist wie ein kleiner Sieg über den Tod – zumindest wenn eine süße Vögelei in Aussicht scheint. Man soll seine Samen verteilen, so oft und so lange es geht.
Niemand kann wissen, ob er den nächsten Morgen nicht an einen Felsen gekettet schreiend erwacht, von Sägeschnabelvögeln geweckt, die seine ewig nachwachsende Erektion im Auftrag krankhaft rachsüchtiger, impotenter Dämonen kastrieren.
Deswegen sollen die kleinen Weißen neues Leben erzeugen, der stärkste und schlauste der Gruppe sein Gipfelstürmerfähnchen da hissen, wo es wirklich drauf ankommt.
Ich – in diesem Moment nicht mehr als eine biologische Fabrik, die potentielle kleine Dichter produzierte – stand da wie Gott oder wer zum Teufel? mich schuf.
Sie - die unbekannte Lächelnde, die nackt auf mich zu ging.
Auf einmal war sie da – in meiner Wahrnehmung war es übergangslos: In einem Moment nahm sie noch meine Brille, dann schob sie ihre großen schweren Brüsten auf den Turm. Ich hielt ihr meine Hand entgegen und sagte, dass wir zusammen springen sollten.
Aber sie tat auf einmal schüchtern, vielleicht traute sie mir nicht recht und wollte deswegen alleine springen. Das tat sie auch, vor mir, ich mit Karacho und Urschrei hinterher.

Dann, den kühlen Maisee mit kräftigen Zügen durchmessend und wie selbstverständlich das andere Ufer anpeilend, sagte sie mir ihren Namen, meinen hatte sie schon von den Freunden gehört.
Während des Schwimmens keuchten wir uns ein einigermaßen flüssiges Gespräch über Interessen, Musik und Wohnort zusammen. Alles ziemlich entspannt und in Anbetracht der Umstände erstaunlich konventionell.
Sie hatte den Weg um den See herum schon erkundet und erzählte von einem Raubvogel, den sie an diesem Morgen gesehen hatte, wie er eine Schlange fing und verzehrte.
Ich sprach von der Symbolhaftigkeit dieser Szenerie, mein Blut erhitzte sich bei dieser Vorstellung und berauschte mein Hirn.
„Was sollte es denn bedeuten?“ fragte sie.

Am anderen Ufer angekommen, standen wir im flachen Gras, sie hielt einen Arm schamhaft vor ihre Brüste. Ich stemmte meine Arme in die Hüfte und da mir nichts bedeutsam klingendes einfallen wollte, schaute ich entschlossen in die Ferne, biss die Zähne zusammen und schob das Kinn vor.
Diese Maulsperre unterband gleichzeitig das Zähneklappern.
Ob wir zurück gehen wollen, am Seeufer entlang, fragte ich.
Sie, immer noch ihre schönen Brüste verbergend, gab zu bedenken, dass hier Menschen unterwegs sein werden.
„Na und?“ fragte ich.
„Es wäre ganz schön krass, hier nackt rumzulaufen.“
Ich wollte zu Fuß zurück gehen, geschwommen waren wir schon auf dem Hinweg. Und redete auf sie ein, bis ihre Hemmungen von der Lust, etwas ungewöhnliches zu tun, weg geschwemmt worden waren.
Es war, als hätten die Worte auch meine Dämme weggespült, ich fühlte mich völlig unirdisch, frei und selbstlos.
Ein Gefühl wie beim Eintauchen in eine Geschichte, als ob ein Märchen beginnen würde.

Gleich auf den ersten Metern, als die neue Welt, in die wir nackt traten, uns noch unvertraut war, begegneten uns tatsächlich einige Leute von der Feier.
Mit einem von ihnen, einem Goldhaar – er hatte schulterlange Zöpfe und trug eine lederne Weste über der nackten Brust – tauschte ich nickend einen Gruß, als wären wir zwei Bürger in ihrem Sonntagsstaat.

Es waren die letzten Menschen, die wir in dieser Geschichte treffen sollten. In den sonnig duftenden Wald schreitend, spürten wir natürliche Unaufgeräumtheit unter den nackten Füßen: kleine Äste und Steine, Gras und Sand.
An einer Stelle wurde der Weg so eng, dass wir nicht mehr nebeneinander gehen konnten, sie ging voraus. Immer noch sehe ich ihren schönen großen Hintern vor mir, deutlicher noch ihre Hände, die in einer unbewussten Geste die Haare zusammen rafften, als wollten sie diese zusammen stecken.
Ich sprach von uns als Adam und Eva, die durch das Paradies ziehen. Sie hielt sich ein Blatt vor ihr Geschlecht und - lächelte. Es war ein herrliches Gefühl von paradiesischem Unschuldszustand, der jedoch nicht lange anhalten sollte.

Auch in diesem Märchen ist eine Schlange – wenn auch indirekt - für die Beendigung der Idylle verantwortlich.
Als sich der Wald für fünfzig Meter klaren Himmel lichtete, sahen wir auf diesem Teil des Weges die angefressene Schlange liegen. Ein Stück von ihr war ganz abgerissen worden, das noch dort liegende teilweise gehäutet, von Schlangengedärm und –blut besudelt. Ich musste mich ganz nah runter beugen, um etwas zu erkennen, weil ich doch kurzsichtig bin.
Ihr erschreckter Ruf: "Adam, dein Ding wird steif!“ erinnerte mich an die Notwendigkeit, dem Tod durch die Zeugung von Leben zu begegnen.

Nach der Inaugenscheinnahme des Raubvogelopfers folgten wir wieder dem Weg und stießen nach wenigen Schritten auf eine kleine Brücke, die über einen munteren Bach führte. Auf der Brücke saßen sich zwei Reiher im Schneidersitz gegenüber, die im Begriff waren sich ganz vornehm – mit Servietten um den Hals und Silberbesteck – gegenseitig zu verspeisen.
Diese Vögel waren so vornehm und höflich, dass sie die Brücke säuberten, nachdem sie sich aufgefressen hatten. Wir warteten mit der Fortsetzung unserer Heimkehr respektvoll ab, bis sie fertig waren.


In der Zwischenzeit, weil uns langweilig war und vögeln bei gemeinsamer Nacktheit so naheliegend scheint, taten wir es endlich. In Sichtweite der zerrissenen Schlange und in Hörweite der sich verspeisenden Reiher, die es nicht aushielten, sich klaglos zu verspeisen. So klagten sie, mit halb erstickten Lauten, die kaum lauter als ihr Schmatzen waren.

Ich hievte ihren mächtigen Hintern auf einen Baumstamm und wuchtete meine ewige Erektion in sie rein und raus – wieder und wiederholt. Meine Augen schließend, kamen mir phantastische Visionen. Ich sprach von den ersten Menschen, die wir seien und der göttlichen Verpflichtung zur teuflischen Fleischeslust, von der wunderschönen brutalen Welt außerhalb des langweiligen Paradieses, die auf uns wartete.
Sie stöhnte von dem aztekischen Mythos, das Tenochtitlan gegründet worden war, wo ein Raubvogel mit seiner Schlange gelandet war.
„Tenochtitlan!“ schrie ich und spürte den Fluss derer, die losschwammen, um in ihrer Gebärmutter neues Leben zu gründen.
Und noch einmal bemächtigte sich die Buchstabenfolge meiner Stimmbänder: „Tenochtitlan!“ rief ich in die märchenhafte Landschaft.
Ob diese Ausrufe aufgrund der körperlichen Empfindung geschahen, die den Strom der Gipfelstürmer begleitete, oder meiner überspannten Phantasie geschuldet waren, die aus mir in diesem Moment Adam, einen aztekischen Sexpriester und einen reiherfressenden Reiher zugleich machte, weiß ich nicht.

Nachdem wir uns erholt hatten, liefen wir sieben mal sieben Jahre durch den Wald, wanderten über drei Hügel und durch zwölf Täler, sie trug meine Kinder aus und wir gründeten überall dort Städte, wo Raubvögel mit ihren erbeuteten Schlangen landeten.
Als wir wieder an der Badestelle ankamen, war es bereits spät geworden.
Und weil sich dieses Märchen letztes Wochenende zutrug und niemand seitdem gestorben ist, leben wir noch heute.

 

Hi Kubus,

von den Geschichten, die ich bisher von Dir gelesen habe, liest sich diese hier am flüssigsten. Was mich so ein bisschen stört sind die vielen, vielen Adjektive, die in der Fülle den Lesefluss bremsen.

Über beidem der unverschämt blaue Himmel mit seinen paar Wolken. Die Vögel zwitscherten ganz reizend, wie es sich für die

Wann ist ein Himmel unverschämt blau? Blau sehe ich ein, aber warum unverschämt? Zwitschern die Vögel in der mecklenburgischen Pampa reizender, als wo anders? Und wie merkt man das?

Ich könnte Dir jetzt npch mehrere dieser Beispiele nennen. Manchmal schadet es einer Geschichte auch, wenn der Autor versucht besonders blumenreich zu schreiben.

Alles in allem fand ich diese Geschichte interessant zu lesen. Ich weiß aber nicht, ob Fantasy wirklich die richtige Rubrik dafür ist:hmm:

Grüße
Jörg

 

Hallo Kubus,

deine Geschichte hat einen schönen Anfang. Die Beschreibung der Landschaft und der Personen am und im See ist atmosphärisch. Leider wird diese Stimmung durch die aufkommende Geilheit des Protagonisten jäh unterbrochen.
Ab diesem Zeitpunkt wird die Geschichte für mich immer verwirrender. Dies liegt teilweise wie Jörg bereits auch geschreibenen hat an der sehr stark umschreibenden Art, die bei mir immer wieder dafür geführt hat, dass ich Sätze mehrmals lesen musste, wie etwa hier:

Rückblickend erscheint mir die Versuchung durch eine nackte Springerin wie eine zweite Mutprobe, die ich nicht bestand, weil ich sie bestehen wollte.
Im Zusammenhang musste ich diesen Satz mehrmals lesen, bis ich ihn verstanden habe.
... begegneten uns tatsächlich einige von der Feier.
Anstatt einige besser Personen, ein Paar, Müßiggänger....

Leider muss ich auch sagen, dass sowohl die Symbolik der Schlange und des Vogels als auch die atztekischen Mythos bei mir wenig Sinn gemacht haben bzw. sich nicht richtig mit der Geschichte verbinden wollen.
Und ist es richtig, dass die Reiher nachdem sie sich gefressen haben, wieder auf der Brücke sitzen und sich erneut verspeisen wollen.
Zum Ende kommen in deiner Geschichte so viele einzelne Aspekte vor, die nur kurz angerissen werden, dass ich eher geneigt war, dass ganze zu überfliegen als erneut zu lesen.

Das Ende kommt überraschend schnell und wirkt irgendwie so als wolltest du die Geschichte schnell zu Ende bringen. Leider hat das bei mir dazu geführt, dass ich das vorher gelesene nicht mehr ganz so ernst konnte.

Deine Geschichte gehört für mich auch nicht in die Rubrik Fantasy/Märchen eher noch Seltsam.

Trotz allem mag ich deinen Schreibstil.

Gruß
Dan

 

hallo!
@Jörg: freut mich, dass dir diese geschichte etwas besser gefällt, schließlich will ich nicht, dass sich das lesen meiner geschichten wie zeitverschwendung anfühlt.
"unverschämt blauer himmel" wie "er sah unverschämt gut aus" will sagen: außerordentlich blau, gut etc.
von reizender steht dort nirgends, nur dass sie reizend zwitschern. ich vermute, dieses "reizende zwitschern" ist ähnlich einzuordnen wie "unverschämt blauer himmel": als adjektive, die für eine bestimmte atmosphäre sorgen (sollen). da sind wir auch schon bei den vielen adjektiven, die auch Dan indirekt anspricht, wenn er von umschreibender art spricht. vielleicht liegts an der lyrik, die ich schreibe, möglicherweise auch an den südländischen autoren, die mir zur zeit sehr am herzen liegen? ich mag diese labyrinthische sprache gerne lesen, mir gefällts wenn nach lust und laune adjektiviert und substantiviert wird, wenn die sprache bilderreich ist, vieldeutig und etwas mehr abbildet, als das übliche genre-schema.

@Dan: hi, freut mich. tja, du machst mich ein bisschen ratlos, du schreibst, dass dir der stil gefällt, trotzdem dir die widersprüchlichkeiten keine freude zu machen scheinen, obwohl du manches mehrmals lesen musstest. hm, also dazu: "Und ist es richtig, dass die Reiher nachdem sie sich gefressen haben, wieder auf der Brücke sitzen und sich erneut verspeisen wollen." kann ich schreiben, dass es so nicht gedacht war, aber durchaus im sinne der geschichte ist, vielleicht sogar besser wäre. das aber: "Anstatt einige besser Personen, ein Paar, Müßiggänger...." klingt sinnvoll, ich werde nochmal rübergucken. also meinetwegen können wir auch noch lustiges genre-zuordnen machen: in diesem text gibt es durchaus phantastische/ märchenhafte aspekte, ich würde es auch wagen, ihn seltsam zu nennen. eigentlich ist es mir schnurz, wo er steht.

danke euch für die rückmeldungen!

grüße
Kubus

 

Hallo Kubus!

Eigentlich hat mir das gefallen. Eigentlich, weil es ein paar Sachen hat, die sind ganz leicht, und dann wäre es toll.

Zuerst: Der Anfang. Er ist grausam. Da steht einer irgendwo und prägt sich ein Bild ein. Und dann beschreibt er das Bild. Okay. Aber dann ist es auch noch langweilig.

Was fühlt er denn? Das stell mal vorne dran. Will er denn? Will er nicht? Das Bild bringst du schon irgendwie unter. Oder ist er wirklich nur dort oben, um sich die Landschaft anzuschauen?

Dann: Die Partizipien. Die sind wie der Besuch bei der Schwiegermutter: Etwas, was man um alles in der Welt vermeiden will, esseiden, es geht wirklich gar nicht anders.

Da war noch ein Mädchen, das dauerlächelnd und hüftschwingend

Das hier da. Schrecklich wirkend ist es, dir das präsentierend und quotend, es in meine Antwort einbettend und dir zeigend, sitz ich hier.

Das hast du ganz oft. Unbedingt auflösen. Der Satz könnte z.B. lauten: "Da war noch ein Mädchen, sie lächelte und schwang ihre Hüften, als sie den Weg aus dem Wald kam."

Also nur so als Beispiel, wie man sie vermeidet.

Deine Bilder fand ich schön, wie aus einem Traum, etwa schräg zwar, aber stimmig.

Feil mal an deiner Sprache.

Schöne Grüße,

yours

 

Hey Kubus,

lesen meiner geschichten wie zeitverschwendung anfühlt.

Wenn das der Fall wäre, würde ich sie nicht lesen ;)

Die Sache mit den Adjektiven gehört sich er zu den meistdiskutiertesten Fragen. Es ist einfach so, dass der Lesefluss und damit Spannung verloren gehen kann, wenn man es übertreibt. Es kommt natürlich auch darauf an, was man mit dem Text oder den einzelnen Passagen bewirken will.
Man kann auch Atmosphäre erzeugen, ohne Adjektive zu benutzen

Grüße
Jörg

 

Hallo Kubus!

Jetzt hab ich ja erst die anderen Kommentare gelesen. Bezüglich der Adjektive schreibst du:

mir gefällts wenn nach lust und laune adjektiviert und substantiviert wird, wenn die sprache bilderreich ist

Wenn es dir gefällt, dann musst du das natürlich so machen. Aber allgemein, denke ich, sind Verben stärker als Adjektive, wenn man Bilder malen will. Adjektive sind ja wortwörtlich nur so "drangeworfen", die helfen halt, aber als Mensch begreift man eher, wenn ein Pinsel streicht, als wenn ein Strich da ist.

Mir entgegen tretend, die unbekannte Lächelnde.

Das hängt so in der Luft, zumindest in meiner Wahrnehmung. Das Partizip "tretend" drückt ja aus, dass etwas währenddessen passiert. So wie in: "Den Schirm über mir haltend lief ich durch die regennasse Straße." Aber wie ist das in deinem Satz? Verstehst du, warum es schräg wirkt?

Du hättest ja auch schreiben können: "Die Unbekannte tritt mir lächelnd entgegen." Dann hast du auch dein heißgeliebtes Partizip (lächelnd), aber immerhin drückt es nun korrekt aus, was sie tut, während sie dir entgegentritt.

Weißt du ... ich betone das so sehr, weil mir deine Sprache ansonsten gefällt. Nur diese Dinge eben, die nehme ich als Kleckse wahr, als etwas, das schöner sein möchte, als es ist.

"... die Kleckse wahrnehmend, als etwas, das schöner seiend sein möchte, als es ist."

Dir schöne Grüße,

yours

 
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hi! @jörg: ich räume die möglichkeit ein, dass ich den geschichten keinen gefallen tue, wenn ich sie derart mit adjektiven überschütte. freilich gibt es andere möglichkeiten atmosphäre zu erschaffen, aber das wäre dann immer auch andere atmosphäre. ich surfe zur zeit über den ozean literarischer gestaltungsmöglichkeiten und weiß nicht, wo ich als nächstes lande. deine anmerkungen werde ich aber im hinterkopf behalten.

@truly: sehr schön anschaulich gemacht und flugs überzeugt. tretend: was geschieht, während sie auf den prot zu tritt? etwas unbekanntes, lächelndes? ne, das funzt nicht. das muss umgeschrieben werden, vielleicht fällt mir gleich jetzt was ein - mal schauen.
ich schreibe erst etwas länger als ein jahr meine geschichtchen, daher vielleicht der bisweilen unausgefeilte eindruck, aber ich bemühe mich stets um verbesserung des ausdrucks.
den anfang habe ich bewusst nüchterner gestaltet, um die traum- und märchenhafte wirkung des folgenden abschnitts zu erhöhen. der prot soll nichts wollen oder fühlen, wir können ihn als mit der landschaft verwachsend betrachten, der aus diesem nicht-ganz-da-sein erst durch den trieb geholt wird. ach, nochwas... danke, freut mich sehr, wenns eigentlich gefallen hat.

hochachtungsvoll grüßend,
kubus

ps: ich habe versucht den text den ideen anzupassen, dabei fiel mir auf, dass der prot seine samen produziert, während sie auf ihn zu geht... mh, vielleicht zu umständlich gedacht... wie auch immer, jetzt ist es geändert.

 
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hallo kubus,

mir hat´s im großen und ganzen auch gefallen.

Muss auch zugeben, dass die Geschichte in Gesellschaft komplett falsch aufgehoben wäre. Ich musste schon arg lachen, wegen der abstrusen Konstellation. Die Nacktheit. Der Drang nach Sex. Die Vermehrung der Arten. Vogel. Schlange.

Ob diese Ausrufe aufgrund der körperlichen Empfindung geschahen, die den Strom der Gipfelstürmer begleitete, oder meiner überspannten Phantasie geschuldet waren, die aus mir in diesem Moment Adam, einen aztekischen Sexpriester und einen reiherfressenden Reiher zugleich machte, weiß ich nicht.

vor allem die Bilder, die du erzeugst

Nachdem wir uns erholt hatten, liefen wir sieben mal sieben Jahre durch den Wald, wanderten über drei Hügel und durch zwölf Täler, sie trug meine Kinder aus und wir gründeten überall dort Städte, wo Raubvögel mit ihren erbeuteten Schlangen landeten.
Als wir wieder an der Badestelle ankamen, war es bereits spät geworden.
Und weil sich dieses Märchen letztes Wochenende zutrug und niemand seitdem gestorben ist, leben wir noch heute.

den Schluss finde ich eigentlich hübsch. Wenn der ernst gemeint ist, dann würde ich das Teil nach seltsam verschieben. Wenn das nur Fiktion ist, würd ich es in fantasy lassen.:lol:

mfg mantox

 

hi mantox! schön, dich mal wieder zu lesen und vielen dank für die blumen, sie überzeugen mich, die bisherige einordnung beizubehalten, freilich ohne dass ich mich zu der intention äußere. [lachender smiley]
viele grüße,
kubus

 

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