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An einem beliebigen Tag im Oktober - very short

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03.03.2007
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An einem beliebigen Tag im Oktober - very short

An einem beliebigen Tag im Oktober saß ich im Park auf einer Bank und rauchte eine Zigarette. Ein kleiner Junge von vielleicht acht Jahren kam heran und las eine Nuss vom Boden auf. Er hielt sie mir hin und sagte: „Das kann man essen, das ist lecker!“
Ich fragte ihn, ob er denn wisse, was das sei.
Dieser schüttelte den Kopf und ich erläuterte pädagogisch:
„Das sind die Kinder der Bäume, sie wachsen an den Ästen der Bäume und die lassen sie fallen, damit daraus neue Bäume wachsen.“
Der Junge zögerte kurz, dann warf er die Nuss auf den Boden und sagte: „Iiih! Das ess' ich nie wieder!“

 

Hi Illusionist,


keine Angst, ich hab nicht geweint.
Ich dachte, dass das "very short" nicht ganz unangebracht wäre, weil die Geschichte, wie du richtig erkannt hast, sehr kurz ist, und die "short story" ja auch aus dem Englischen kommt. Es war nicht bezweckt, durch den "englischen Untertitel" zu implizieren, ich wäre sau cool.

Dass du anmerkst, dass die Geschichte Tiefgang nur vortäuscht und im Endeffekt nichts anderes ist, als ein billiges Phrasengeklatsche, hat mich schon mehr getroffen. Tatsächlich hatte ich das Gefühl, dass hier durchaus ein wenig Tiefgang vorhanden sei.


Hochachtungsvoll :D,

Albert

 

Hi Illusionist,


danke für die freundlichen Worte.

Ich will mit dieser Geschichte eigentlich niemanden vom Hocker hauen oder irgendwas tolles mitteilen. Ich halte das einfach nur für eine erzählenswerte Anekdote. (Ich hoffe, dass das in diesem Forum Platz hat)
Ich käme nicht auf die Idee, so etwas zu erfinden und dann als eine vollmundige Geschichte zu verkaufen.

Freundliche Grüße,

Albert

 

Hallo Albert,
ich will jetzt zwar nicht unbedingt behaupten, dass ich beim Lesen Deiner Anekdote, so will ich es für mich mal bezeichnen, vom Hocker gefallen bin; was nun aber gar nichts aussagen soll - denn man könnte ja auch vom Hocker fallen, wenns total doof ist?!

Nein, ich fands kurz und doch nachdenklich. Die Nuss als Indiz dafür, dass die Jugend einen Kern hat. Diesen Kern will der Junge nicht essen, da er selbst ein solcher ist?

Oder graust es ihn, bei dem Gedanken daran, sein eigenes Ich zu verzehren?
Erklär das doch bitte mal genauer, wäre nett.

Viele Grüße
KaLima

 

Hallo

Ich finde die geschichte ganz nett. Und so wie sie ist ist sie okay.
Kurz und bünig und man weiß worum es geht.

@ KaLima: Ich würde auch gerne darauf antworten

Diesen Kern will der Junge nicht essen, da er selbst ein solcher ist?

Oder graust es ihn, bei dem Gedanken daran, sein eigenes Ich zu verzehren?


Ich glaube nicht dass ein kleiner Junge sich dabei solche Gedanken macht. Schließlich ist er erst acht und ich denke nicht dass ein achtjähriger Junge sich darüber gedanken macht ob er "der Kern seiner Jugend" ist.
Er sieht sich meiner Meinung nach auch nicht in der Nuss wieder.
Ich glaube den kleinen Jungen "ekelt" es nur ein bisschen davor ein kleines Ding zu essen aus dem später was raus wächst, ein großer Baum.

Als Aussenstehender kann man sicherlich sagen, denke ich, dass der Junge mit der Nuss vergleichbar ist. Die Sache mit dem Kern der Jugend eben.

LG,
Sternchenfee *

 

@Sternchenfee:
sicher, da hast Du vollkommen recht. Der Junge denkt so weit nicht, was es mit der Nuss auf sich hat. Aber der Autor denkt sich sowas vielleicht? Er hat es schließlich geschrieben.

Aber warum soll es den Jungen vor einer Nuss ekeln? Also denkt er doch ein wenig weiter ...
Wir werden die Auflösung bestimmt bald haben :)

Grüßle
KaLima

 

@ KaLima

So war das ja auch gemeint, dass der Junge nicht so weit denkt, der Autor aber bestimmt
Und das ekeln war das falsche Wort. Das wusste ich schon beim Schreiben, aber mir ist in dem Moment kein besseres eingefallen.
Ich meinte es so dass es für einen kleinen Jungen komisch klingen muss dass er da was isst aus dem was wächst. Und der Mann nennt es dann auch noch "Kinder der Bäume"

Grüße,
Sternchenfee

 

Hallo Albert,

natürlich haben auch derartige Anekdoten hier ein Bleiberecht. ;) Und auch wenn Dein Text nichts ist, was ich lang im Gedächtnis haben werde, oder was bedeutend ist, so ist es doch auch schön, hier mal etwas anderes als Liebeskummreherzschmerzselbstmordhappryends zu lesen ;)
Als kurze Zwischenmahlzeit genehmigt. ;)

schöne Grüße
Anne

 

Hi Albert,
hat mich nicht angesprochen; ist für mich keine Geschichte, sondern, wie schon richtig erkannt, eine Anekdote. Und hier sind wir nicht bei Anekdoten.de

Der angesprochen Tiefgang der "Geschichte" entspricht ungefähr dem der Titanic - nach ihrem Untergang. Wenn man sich bemüht, kann man alles mögliche in die Gedanken des Jungen hineininterpretieren, aber da es eine Anekdote ist sollte man auch realistisch bleiben - der Junge hat sich gar nichts dabei gedacht. Genau das sollten wir jetzt auch tun.

gruss vom querkopp

 

Hallo Albert!

Als Du die Geschichte gepostet hast, hat mich auch der englische Zusatz im Titel gestört - nicht zuletzt auch deshalb, weil es so nach Lesern heischend wirkt. Wobei es ja offenbar nicht sehr gewirkt hat, denn für so eine kurze Geschichte sind noch wenige Antworten hier. Sowas wirkt sich also offensichtlich eher andersherum aus, als vielleicht erhofft. ;)

Die Geschichte selbst hab ich eher mit Kopfschütteln gelesen, da mir nicht klar wird, warum der Protagonist dem Jungen so einen - entschuldige - Stuß erzählt, sodaß dieser keine Nüsse mehr essen will.
Nüsse sind nicht die "Kinder" der Nußbäume, sondern Samen, die man erst einmal vergraben muß, damit daraus Kinder wachsen können. Dafür hat der Nußbaum Helfer wie z. B. Eichhörnchen bekommen, die das für ihn erledigen. Und deshalb hat er auch so viele Nüsse, damit die Tiere, die sie vergraben, auch etwas zum Fressen haben. Sowas nennt man eine Symbiose und ist schon von der Natur so vorgesehen - wäre ja blöd, wenn rund um jeden Nußbaum lauter kleine Nußbäume wachsen würden, sie würden sich gegenseitig den benötigten Lebensraum nehmen, sich gegenseitig umbringen sozusagen.

Einem kleinen Kind zu sagen, es würde kleine Kinder essen, ist also nicht nur ziemlich unpädagogisch, es ist auch eine falsche Auskunft. Nüsse sind obendrein sehr gesund, die Natur hat sich da schon was gedacht dabei - dem Kind zu sagen, der Baum hätte die ganze Energie des Sommers da drin gespeichert, wäre vielleicht klüger. Und pädagogischer. ;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

H Albert
Ich habe die Geschichte so interpretiert, dass die der Kern der Nuss hier als Symbol dargestellt wird, der Junge selbst das aber nicht weiß, der Leser irgendwie schon.
Ich fands gut, ist kurz und bündig und sagt auch etwas aus, wobei ich gestehen muss, dass ich doch noch 2-3 sek. gebraucht hab, um zu verstehen, was. Aber ansonsten ganz ok.
greez DaDiLa

 

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