Was ist neu

Ancilla Secundas Brüste

Mitglied
Beitritt
16.06.2002
Beiträge
434
Zuletzt bearbeitet:

Ancilla Secundas Brüste

Schwach zittriges Licht aus Fackelfeuern ließ unheimliche Schatten auf dem dunklen Gemäuer des Kellergewölbes tanzen. Stöhnen war zu hören. Dumpfe, faulige, heiße Luft erschwerte das GrinAtmen dermaßen, dass die Schwächeren unter den Geschundenen in Ohnmacht fielen. Die ausgemergelten Körper sackten ein, hingen gleich geschlachtetem Vieh an den vom Gewölbe herabbaumelnden Ketten, die Handgelenke von schweren Eisenringen fest umklammert, die am Ende der Ketten angebracht waren. Der Gestank nach Schweiß, Urin und Kot, Geruch vom verbrannten Öl der Fackeln ließ die Käufer nur kurz in das unheilvolle Gewölbe hinabsteigen, um prüfende Blicke auf die Gemarterten zu werfen.

Fettig strähnig klebte Ancillas Secundas Haar an ihrem Haupte. Lediglich ein schmutziger, grauer, um ihre Hüften gebundener Lappen bedeckte ihre Scham. Die Eisenringe an Hand- und Fußgelenken hatten sich tief in ihre Haut gekerbt, hatten Blutkrusten gebildet, die nicht verheilen konnten. Ausgezehrt, schmutzig, von Krätze übersät darbte sie nun bereits zwei Tage und Nächte in jenem unglückseligen Verlies einer schummrigen Straße hinter dem Circus Maximus.

Maurus war zufrieden. Seine Geschäfte gingen gut. Zehn Sklaven hatte er in dieser Woche bereits verkauft. Zu günstigen Preisen, die seine Konkurrenten blass werden ließen. Die Käufer hatten zwar die hungrigen Gestalten eine Zeit lang zu pflegen und zu füttern, damit diese wieder zu Kräften kamen und arbeitsfähig wurden, doch war der Preis dermaßen verlockend, dass viele darauf ansprachen. Genüsslich strich er durch seinen orientalischen Lockenvollbart. „Sklaven gefällig", rief er in die dichte, laute Menge, die Hand mit den dicklichen Fingern auf seinen vollen, runden Bauch haltend.

Eine Sänfte kam näher, bahnte sich den Weg durch die Masse. „Platz für die edle Lucia", schrien die Träger. Die Sänfte hielt vor Maurus’ Handelsplatz. Angewidert vom Geruch der Straße hielt sich die Frau ihre Palla aus feinstem, blauen Stoff vor das Gesicht. Maurus verneigte sich.
„Was kann ich für Euch tun, edle Herrin?" Sein widerwärtiges Grinsen ließ Lucia ihr Gesicht für einen Moment lang von ihm abwenden.
„Man spricht, du habest günstige Sklaven!", sprach sie in eisigem Ton.
„Alles, was Ihr wünscht, Herrin, kommt und seht."
Mit Abscheu vor Marus’ Liebedienerei verzerrte sie ihren dünnen Mund. Lucias Stirne legte sich in Falten. Das Gewühl der Straße, Maurus’ unterwürfig hinterhältige Freundlichkeit, die Aussicht, Sklaven begutachten zu müssen, bereiteten ihr Ungemach.
„Folge mir in das Lager." Maurus rief einen Sklaven, damit er die Fackel halte.
Übelkeit überkam Lucia beim Betreten des Sklavenlagers. Sie hielt sich mit der Hand einen Zipfel der Palla vor die spitze Nase ihres schmalen, faltigen Gesichtes.
„Eine Amme brauch ich", sagte sie mit durch die vorgehaltene Hand erstickter Stimme.
„Eine Amme, zu Diensten!" Maurus deutete auf Ancilla Secunda.
„Diese hier! Sieh, sie ist jung, hat volle Brüste. Sehr belastbar! Eine Partherin! Frisch hierhergebracht!"
Lucia beklagte sich über den Gestank, sowie den schlechten Zustand der feilgebotenen Sklaven. Langsam näherte sie sich der schwer atmenden Frau. Mit ihren dürren, knochigen Fingern betastete sie Anciallas Secundas Brüste.
„Ihre Brüste sind gut, groß, rund. Wenn man sie auffüttert, wird sie als Amme nützlich sein!", meinte Lucia und nickte.
„Fünftausend Sesterzen!" Maurus konnte sein frohlockendes Grinsen nicht verbergen.
„Guter Mann, fünftausend für diesen Zustand? Sie wird einige Zeit keine Dienste leisten können, so geschwächt ist sie. Ich kam, weil man mir sagte, du seist günstiger als die anderen. Mein Mann hat derzeit nicht so viel zur Verfügung, deshalb kam ich, um beim Erwerb zu sparen!"
Lucias Missmut ob der dreisten Forderung des Händlers schlug sich in ihrer Stimme nieder.
„Dreitausend!" Maurus’ Mimik verfinsterte sich.
„Zweitausendfünfhundert." Lucia gab nicht nach.
„Abgemacht!", antwortete der Sklavenhändler in eiskaltem Ton.
Ancilla Secunda wurde aus den Eisenringen befreit, an den Handgelenken mit einem Seil gefesselt und nach oben gebracht. Das Sonnenlicht blendete sie. Mit Abscheu betrachtete Lucia das weiße, fahle Gesicht der soeben erworbenen Sklavin. Ihre Brüste schienen geeignet zur Säugung ihres Letztgeborenen. Nochmals betastete sie prüfend Ancilla Secundas Busen.
„Ein guter, günstiger Kauf", dachte sie.

Ancilla Secunda ließ sich widerstandslos von den Sklaven Lucias führen. Sie banden ihre gefesselten Handgelenke an die hintere Verstrebung der Sänfte. Die Sklavin lief willenlos im holprigen Rhythmus der Sänfte über die schmerzenden Pflastersteine. Das lärmende Treiben, die stechende Sonne, nahm sie kaum wahr. In ihrem Geist herrschte seit langer Zeit nur dumpfe, gleichgültige Leere. All das unermessliche Leid, welches sie hatte ertragen müssen, hatte sie ausgebrannt, jeglichen Widerstand in ihr gebrochen. In manchen Augenblicken geistiger Wachheit, war ihr das Schicksal dermaßen unerträglich geworden, dass es ihr einzig verbliebener Wunsch war, zu sterben.

Kaum noch spürte sie den Hunger, die Schmerzen an den Handgelenken, an den Füßen. Teilnahmslos ließ sie sich von der Sänfte über die runden Steine des Straßenpflasters ziehen. Die Sänfte wurde auf den Esquilin getragen, zum Haus des Senators Tertius Ceionius, dem Lucia erst vor wenigen Tagen den lang ersehnten Sohn, Aulus, geschenkt hatte. Eine Küchensklavin hatte das Neugeborene zu nähren, bis eine geeignete Amme herangeschafft würde.

Keltische Wächter schützten das Anwesen. Das Haus stand inmitten eines üppigen, großen Gartens. Vom Gattertor des schmiedeisernenen Zaunes, der das Anwesen umgrenzte, führe ein von Pinien und Rosensträuchern gesäumter Weg aus glatt geschliffenen Steinplatten zum Haus.

Lucia übertrug ihrer Haussklavin Myrrha die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Ancilla Secunda zu Kräften komme. Ancilla Secunda wurden die Fesseln abgenommen. Myrrha führte sie zum Trakt der Dienerschaft. Eine kleine, enge Kammer, in welcher nur ein Bett, sowie ein schmuckloser, grobgezimmerter Kasten standen.
„Hier", flüsterte Myrrha leise, „leg dich hin!"
Ancilla Secundas leblose Augen blickten hinauf zum Fenstergitter. Schmale Bündel Sonnenstrahlen drangen durch die Eisenstäbe. Myrrha brachte ihr Brei. Ancilla drehte ihren Kopf weg.
„Iss doch!", flüsterte sie, strich ihr dabei über das fettige, schmutzige Haar.
Myrrha rief um Beistand, da all ihre Überredungskünste vergebens waren. Ancilla verweigerte die Nahrungsaufnahme, starrte mit leeren Augen gegen die weiße Wand. Saba, eine feiste Nubierin kam herbeigeeilt, hielt Ancilla am Bett fest. Myrrha öffnete ihr den Mund, flößte ihr den Brei ein. Ancilla spie den Brei aus. Die dicke Flüssigkeit rann über ihre Mundwinkel, ihr Kinn. Als Saba bemerkte, dass Ancilla willenlos liegen blieb, als sie ihre kräftigen Arme von ihr losließ, presste sie ihre dicken, kräftigen Finger mit aller Kraft gegen Ancillas Backen. Myrrha stopfte der neuen Dienerin den Brei in die Mundhöhle. Ancilla wehrte sich nicht mehr, schluckte den Brei hinunter. Das darauf folgende Bad ließ sie regungslos über sich ergehen. Myrrha legte mit Salbe bestrichenen Verband um Ancillas Wunden, führte sie in die Kammer zurück.

Stolz betrachtete der Senator seinen neugeborenen Sohn, wie er friedlich in seinem Bettchen schlummerte. Das Kind weinte oft, nahm die Brust seiner derzeitigen Amme nicht an, die stets vom Küchendienst zum Säugen gerufen wurde und dies nur mit größtem Widerwillen tat. Lucia kümmerte sich kaum um das Kind. Sie liebte ihren Mann nicht, sowie sie ihren drei Töchter, von welchen nur Ceionia Pulchra das erste Jahr nach der Geburt überlebt hatte, nur Gleichgültigkeit entgegenbrachte. Ceionia Pulchra war nach ihrem fünfzehnten Geburtstag außer Haus, zur Familie ihres zukünftigen Mannes gegeben worden. Den Sohn Aulus hatte sie gleich nach der Niederkunft in die Arme der Hebamme gegeben, sich auch später nicht um ihn gekümmert. Lucia war auf Grund ihrer hohen Mitgift geheiratet worden, die ihrem Mann die Beamtenlaufbahn, bis hin zum Senator ermöglicht hatte.

Tertius Ceionius hatte sich bereits mit dem Gedanken getragen, seine Frau zu ihrer Familie zurückzuschicken, da sie ihm keine Söhne gebar. Schließlich war nach langen Jahren sein Wunsch in Erfüllung gegangen. Zärtlich betrachtete er den kleinen Aulus, gleitete seine hageren, langen Finger über die Kinderstirne. Nur die beste Erziehung, die beste Betreuung wollte er ihm angedeihen lassen. Leise summte er ein Kinderlied. Voller Liebe betrachtete er seinen Sohn, wie er wohlig schlief.
„Bald", dachte er, „wirst du eine Amme haben, die nur dir gehört, mein Kleiner!"

Nach drei Tagen Pflege wurde Ancilla früh morgens geweckt. Sie war noch schwach, ihre Wunden waren kaum verheilt. Doch die Zufuhr von Nahrung, die Bäder, langer Schlaf hatten sie wieder einigermaßen aufgerichtet. Myrrha führte sie durch den Garten in das herrschaftliche Haus. Lucia erwartete sie bereits in der Vorhalle, wie Myrrha an sie unverzüglich in das Zimmer des Aulus geleiten. Ancilla Secunda sprach nicht, blickte unentwegt zu Boden.

Stille herrschte im Zimmer des kleinen Aulus. Er war aufgewacht, schrie und wimmerte. Ancilla Secunda wurde zu ihm gebracht. Myrrha erklärte ihr, dass ihre Aufgabe nun für die Umsorgung des Senatorensohnes sei. Stumm stand Ancilla Secunda in dem wohligen, mit kostbaren Möbeln und Teppichen ausgestatteten Zimmer und rührte sich nicht. Lucia, die den beiden nachgegangen war gab Ancilla einen Stoß, deutete auf das Bettchen in dem das Kind schrie und wimmerte. Myrrha hob das Kind sachte auf, nahm die Windeln ab, reinigte den Neugeborenen auf dem Tischchen, wusch ihn im mit Pferdewagen verzierten, golden glänzenden Messingbecken, wickelte ihn und brachte das Kind zu Ancilla. Lucia riss ihr mit grober Hand die Tunika vom Oberleib, drückte sie gewaltsam auf die weichen Samtkissen der Bank, die gegenüber dem Bettchen stand. Myrrha legte das weinende Kind auf Ancillas Schoß. Ancilla Secunda blieb regungslos sitzen, ließ den Neugeborenen schreien und wimmern.
Lucia schritt auf Ancilla zu, gab ihr zwei schallende Ohrfeigen. Aulus weinte immer heftiger, schüttelte sich brüllend in Ancillas Schoß, bis sein Schmerz in leises Wimmern überging. Plötzlich hob ihn Ancilla zu ihrem entblößtem Oberkörper hoch. Der Mund des Kindes saugte die Nahrung aus Ancillas großer, weißer Brust. Das Weinen hatte Ancillas Mitgefühl erregt.

Lucia atmete erleichtert auf. Tertius Ceionius hätte sie wieder gedemütigt, ihr schwere Vorwürfe gemacht, wenn die neu erworbene Amme nicht ihre Pflicht erfüllt hätte. Lucia hatte den billigsten Händler aufgesucht, damit sie von dem dafür veranschlagten Geld etwas für sich selbst abzweigen konnte. Es war ihr nicht an Aulus gelegen. Lucia einziges Bestreben war, ihren Mann nicht zu erzürnen, von seinem Vermögen, das er schließlich von der Mitgift ihrer Familie aufbauen konnte, für sich selbst ein wenig beiseite zu schaffen.

Zufrieden verließ sie das Zimmer. Sie brauchte sich nun nicht mehr um das Wohlergehen des Kleinen zu kümmern. Ancilla Secunda beugte ihren Kopf zu dem Neugeborenen, das wohlig nuckelte. Das kleine Wesen hatte in ihr eine gewisse Zuneigung aufkeimen lassen. Ihre stumpfe Gleichgültigkeit war von jenem zärtlichen Anflug dem Kind gegenüber durchbrochen worden. Mit sachtem, sanftem Lächeln wendete sich dem Kleinen zu. Ancilla Secundas Augen begannen wieder zu leben.

Aulus entwickelte sich prächtig. Seine neue Amme umsorgte ihn mit aller Hingabe, zu welcher sie im Stande war. Ancilla hatte sich allmählich an ihre neue Umgebung gewöhnt. Stumm erfüllte sie ihre ihr auferlegten Pflichten. Sie verstand die Sprache ihrer Umgebung nicht, unternahm auch keinerlei Anstrengung diese zu lernen. Ihre Heimat hatte sie verloren.

Mit großem Wohlwollen beobachtete Tertius Ceionius wenn er nach Hause kam, wie Ancilla sich um seinen geliebten Sohn kümmerte. Mit großer Hingabe sah er den beiden zu. Manchmal trafen sich seine mit Ancillas Blicken, währten länger als es gestattet war.

Der Senator begann tiefe Zuneigung zur Amme seines Sohnes zu empfinden. Ancilla ihrerseits, fühlte sich von der mächtigen Gestalt des Senators, seinem knochigen Gesicht, seines wohlgestalten Hauptes mit weißem, dichtem Haar auf seltsame Weise angezogen. Heimlich dachte Teritus Ceionius daran, wie es wäre, wenn Ancilla seine Geliebte, sogar seine Gemahlin würde. Lucia war die geheime Leidenschaft ihres Gatten nicht entgangen. Zu offensichtlich schlich er in Ancillas Nähe herum, vertiefte seine Blicke in die ihren. Mit Argwohn beobachte Lucia, dass eine innige Gemeinschaft zwischen ihrem Gatten, Aulus und der Amme entstanden war. Das verhalten des Senators hatte sich verändert. Fröhlich verließ er das Haus, mit einem Lächeln kam er von seinen Verpflichtungen zurück. Er ging nicht mehr so oft in die Thermen und anschließend in Bordelle. Seinen Sohn verzärtelte er übermäßig.

Eines Tages war Teritus Ceionius früher als üblich zurückgekehrt. Sofort nachdem ihm der Sklave die Toga abgenommen hatte, begab er sich in das Zimmer, wo der kleine Aulus unter Ancillas behaglichem Schaukeln in seiner Wiege lag. Leise setzte er einen Fuß vor den anderen, als er sich der Wiege näherte. Mit liebevollem Lächeln beobachtete er Ancilla, wie sie die Wiege sanft hin und herbewegte. Lucia war ihm heimlich nachgeschlichen, spähte hinter dem dicken Vorhang verborgen durch einen Spalt in das Kinderzimmer. Tertius Ceionius näherte sich den beiden. Aulus begann zu weinen. Sachte hob ihn Ancilla aus der Wiege, fühlte ob er sich nass gemacht habe und stellte fest, dass das Kind Hunger hatte. Sie streifte den Oberteil ihrer Tunika nach unten, hob Aulus zu ihrer großen, weißen Brust. Das Kind begann zu trinken. Teritus Ceionius stricht ihr mit der Hand über das Haar. Ancilla hob ihren Kopf nach oben. Ihr Lächeln war liebreizend, sanft, ihre Augen voll trauriger, schüchtener Zuneigung. Der Senator berührte mit seinen Lippen Ancillas Stirne, ließ sie dort verweilen. Schließlich berührte sein Mund den ihren.

Zorn keimte in Lucia auf. Wut und Eifersucht loderten in ihrer Brust. Wie konnte eine primitive Barbarin, eine Sklavin sich erdreisten, ihren Mann zu verführen? Nicht, dass sie den Senator geliebt hätte, oder gar er sie. Die Ehe war eine Zweckgemeinschaft, die vor Jahren zwischen den Familien ausgehandelt worden war. Doch Angst bemächtige sich Lucias. Wenn der Senator verliebt sei, dachte sie, könnte er sich von ihr abwenden, sie zu ihrer Familie zurückschicken. Er war vermögend genug, die Mitgift zurückzuerstatten. Das würde Lucias Ende bedeuten. Auf Grund ihres Alters könnte sie nicht mehr verheiratet werden. Darben würde sie, abhängig von den Gaben der Familie, der sie zur Last fallen würde. Derartige Schmach musste sie verhindern.

„Oh diese verfluchte Sklavin, weshalb habe ich sie besorgt...", fluchte sie, als sie wieder alleine in ihrem Zimmer war. Es bestand kein Zweifel. Der Senator liebte die Sklavin. Gegen die Liebe war Lucia machtlos. Lucia hatte Angst vor der Liebe. So galt es, eine Lösung zu finden, die Sklavin aus dem Hause zu vertreiben, was aber nur der Senator veranlassen konnte, da er der Besitzer war.

Nach dem Abendmahl wünschte Lucia eine Unterredung mit dem Senator. Widerwillig geleitete er sie in sein Arbeitszimmer. Vorwurfsvoll legte Lucia ihre Beobachtungen dar.
„Es ist nicht deine Sache Weib", antwortete er wütend.
„Schweig, sonst gebe ich dich deiner Familie zurück und löse die Ehe auf!" Tertius Ceionius’ Stimme schnitt scharf in die stickiger Luft des Raumes.
Lucia war ihm zuwider geworden. Er hatte sie all die Jahre ertragen. Ihr schmales Gesicht, ihr dünner Mund, ihre knochigen Patrizierfinger, ihre dürre Gestalt. Lucia widerte ihn an, nun da er Ancillas süßen Mund berührt, ihre Sanftheit genossen, ihre scheuen Blicke aufgefangen hatte. Lucias Augen waren kalt, berechnend. Tertius Ceionius beschloss, die Ehe aufzulösen.
„Ach", dachte er, „ich lasse die Sklavin frei und lebe mit ihr..."

In Lucias Kopf pochten wilde Gedanken. Die Sklavin müsse fort, davon war sie überzeugt. Sie rief ihre Dienerin Saba, gab ihr zwei Goldstücke und berichtete ihr ihren Ungemach. Saba sah entzückt die zwei Goldstücke in ihren Händen an, wog sich freudig nach Art der Nubier in ihren Hüften.
„Es gibt", flüsterte sie ihrer Herrin ins Ohr, „ein Mittel aus meinem Land."
„Sag, Dienerin, welches?"
„Ich besorge es!", sprach Saba mit verschlagenem Blick. „Wer es nimmt, erkrankt..."
Lucias Gemüt hellte sich auf. Freudig drückte sie ihrer Dienerin noch ein Goldstück in die Hand.
„Besorge es gleich morgen Früh!"
Saba nickte und verbeugte sich.

Lucia verbrachte eine schlaflose Nacht. Bereits nach dem Morgengrauen rief sie nach Saba. Die Dienerin kam mit einem kleinen Tongefäß.
„Immer nur kleine Tropfen, Herrin!", flüsterte sie und entfernte sich aus Lucias Schlafgemach. Sie öffnete das tönernen Gefäß, blinselte hinein. Dunkle, dünne Flüssigkeit war darin enthalten.
„Bald, Sklavin", flüsterte sie zu sich selbst, „bist du aus meinem Leben verschwunden!"

Aufgeregt versammelten sich die Dienerinnen um das Zimmer des kleinen Aulus. Das Kind hatte den ganzen Tag geschrien. Ancilla versuchte verzweifelt, den Kleinen zu beruhigen, doch nichts half. Auch trinken wollte er nicht. Kaum hatte er ein paar Tropfen zu sich genommen, erbrach sich der Neugeborene. Lucia stand erhobenen Hauptes im Vorraum.

Tertius Ceionius war sehr bestürzt, als ihm von den Dienern bereits am Gattertor des Gartens berichtet wurde, dass sein kleiner Sohn erkrankt war. Die Dienerschaft hatte nach Ärzten geschickt, die nach Anwendung all ihrer Künste ratlos dastanden und meinten, man solle dem Kind einfach nur Ruhe gönnen. Aulus wurde befühlt, umhegt. Hatte er sich in seinen Schreikrämpfen erschöpft, lag er wimmernd in seinem Bettchen, um neuerlich in herzzerreißende Weinkrämpfe auszubrechen.

Der Senator hob seinen Sohn aus dem Bettchen, wog ihn in seinen Armen. Seine Augen füllten sich allmählich mit Tränen. Wütend schrie er die Ärzte an, sie mögen doch etwas dagegen unternehmen.
„Ach die Ärzte trifft keine Schuld", sagte Lucia, die sich zu den Besorgten gesellt hatte, mit verstellter Besorgnis.
„Sie ist schuld!", kreischte sie und deutete auf Ancilla, die vollkommen verschreckt in der Ecke des Zimmers hockte.
„Ihre Brüste sind voller Gift!"
„Schweig, Weib!", brüllte der Senator und gab seiner Frau einen festen Stoß. Lucia fiel, stützt sich mit der Hand am Boden, erhob sich wieder und verließ wütend das Zimmer.
Saba eilte herbei.
„Herr!", keuchte sie aufgeregt, „ich muss mit dir sprechen!"
„Geh weg, Sklavin, siehst du nicht, dass mein Sohn krank ist?" Die zornig schreiende Stimme des Senators hallte durch sämtliche Räume, sodass es für einen Augenblick ganz still war.

Die feiste Dienerin warf sich Tertius Ceionius zu Füßen.
„Herr, es hat etwas damit zu tun", bibberte sie, ihr Weinen unterdrückend.
Des Senators Gesicht verfinsterte sich. Seine Stirne legte sich in Falten des Zorns. Blitzende Wut schoss aus seinen klaren, blauen Augen. Mit zaghaft verängstigen, leisen Schritten verließen die Dienerinnen das Zimmer. Nur Saba blieb dem Senator zu Füßen liegen.
„Herr, so hör mich an! Ich musste Gift besorgen auf Geheiß der Herrin!"
Regungslos stand der Senator mit seinem wimmernden Sohn in den Armen im Zimmer. Ergriffen von blankem Entsetzen, bleich und starr. Die plötzliche Erkenntnis, dass in seinem Hause, sein eigener Sohn, von seiner Frau ermordet werden sollte, hatte ihn jeglicher Regung beraubt. Er konnte nicht glauben, was die Sklavin da von sich gegeben hatte, doch wusste er, dass sie die Wahrheit gesprochen hatte.

Schweigend ging er nach draußen. Er rief zwei der Wächtersklaven herbei, befahl ihnen, das Zimmer seiner Frau zu durchsuchen. Lucia weigerte sich, schrie, versuchte davonzulaufen. Vergeblich, denn die gesamte Wächterschaft war bereits im Hause. Grob wühlten die keltischen Riesen in Lucias Schränken und Truhen, untersuchten jeden Gegenstand, dem sie habhaft wurden. Mit gekünstelter Freundlichkeit versuchte Lucia, die Wächter von ihrer Tätigkeit abzubringen. Sie versuchte, sich an sie heranzuschmiegen, wurde aber mit respektvoller Abwehr zurückgewiesen. Schließlich war Lucia immer noch die Frau ihres Herrn und wurde deshalb von den Wächtern mit großer Ehrfurcht behandelt. Erhobenen Hauptes schritt Lucia zur Türe, wurde vom Wächter fest gehalten.
„Nein, Herrin, du musst im Zimmer bleiben. Der Senator hat es befohlen!", brummte der Kelte und zwang sie sanft in das Gemach zurück.
Das Fläschchen stand unter dem Bett. Es wurde sofort dem Senator übergeben.

Schweigend ging er mit Aulus auf seinen Armen zu Lucias Zimmer. Die Wächter öffneten die Tür.
„Er ist doch auch dein Sohn!" Ruhig, kalt, überwältigt von seiner Enttäuschung, seiner Wut über Lucias Niedertracht, stand er in ihrem Zimmer. Lucia saß auf dem Stuhl, wandte den Kopf von ihm ab.
„Du hättest mich einer Sklavin wegen verstoßen. Und was wäre aus mir geworden..." Sie hatte erkannt, dass es keine Möglichkeit mehr gab, ihre Schandtat zu leugnen.
Unversehens brach sie in Tränen aus.
„Ach, was habe ich dieser Dienerin vertraut, oh Götter! Sieh mich an! Ich bin am Ende!", schrie sie.
Verzweifelt, warf sie sich auf die Knie, umklammerte seine Beine.
„Lass mich nicht anklagen, lass mich nicht anklagen. Die Schande. Oh die Schande!"
„Ich werde dich anklagen!", antwortete der Senator kalt, riss sich von ihr los und verließ das Zimmer.

Aulus erholte sich in der Nacht. Ancilla wachte in seinem Zimmer, zusammen mit dem Senator. Lucia wurde eingeschlossen. Tertius’ Wächter hüteten die Tür zu ihrem Gemach Tag und Nacht. Gedanken der Flucht beschäftigten die Täterin. Doch selbst vor dem Fenster hielten die keltischen Hünen des Senators Wache. Die Angst vor dem Kommenden bohrte sich tief in ihre Brust, quälte sie unentwegt. Was würde mit ihr geschehen? Verbannung, Ächtung? Schwerere Strafen konnte der Prätor über eine Patrizierin nicht verhängen. Schließlich war der kleine Aulus noch am Leben. „Ach", klagte sie, „wäre ich doch nicht des Nachts heimlich in das Zimmer geschlichen. Hätte ich ihm nicht das verfluchte Gebräu auf den Mund geträufelt..." Heulend warf sich Lucia auf ihr Bett und beweinte ihr grausames Schicksal. Sie dachte daran, wie sie in Zukunft leben werde können, ohne Vermögen, geächtet, verstoßen von ihrer Familie. Der Hass auf Saba, die alles verraten hatte, das tiefe, schmerzvoll bohrende Mitleid mit sich selbst, raubten Lucia während der letzten Nächte im Haus des Senators jeglichen Schlaf. Sie verfluchte die Götter, die ihr ein solch schweres Los auferlegt hatten. Verzweifelt wälzte sie sich in ihrem Bett, erhob sich immer wieder, schritt unruhig auf und ab. Seufzend schlug sie sich gegen die Stirn. „Wie konnte ich dieser Sklavin nur vertrauen....", dachte sie.
„Es ist zu spät! Oh Götter ich bin verloren!" hallte ihre grell schreiende Stimme durch das Haus.

Der Senator war vom Gebrüll auf gewacht. Neben ihm lag Ancilla Secunda. Der kleine Aulus schlummerte in seiner Wiege, die man in das Schlafgemach des Senators gebracht hatte.

Die Garden kamen am dritten Tage nachmittags. Der Prätor hatte der Klage des Senators stattgegeben. Bleich, hager, das fahle Gesicht von tief eingekerbten Falten gezeichnet, wurde Lucia von den Wachen aus dem Raum geführt. Saba brüllte vor Schmerz unter den ständigen Peitschenhieben der Aufseher, die sie in Ketten aus dem Haus schleiften.

 

Lieber Echnaton,

dir ist mal wieder eine stimmige historische Geschichte gelungen, die ganz entscheidend für mich dadurch brilliert, dass sie so dicht atmosphärisch ist.

Ich habe jahrelang nichts anderes als historische Romane gelesen und erlaube mir von daher ein Urteil.

Du versetzt den Leser in die damalige Zeit und nimmst ihn mit in diese damalige Welt.
Das ist dir auf kluge und geschickt verpackte Weise gelungen. So anschaulich wie in dieser Geschichte hätte ich mir damals in der Schule den Geschichtsunterricht gewünscht.

Da ich aber schon sehr viele historische Geschichten gelesen habe, wächst mit der Zeit auch mein Anspruch, der über das gelungene Darstellen der damaligen Zeit hinausgeht.
Das Thema deiner Geschichte, welches du ebenfalls sehr zeitgetreu gewählt hast, mag zwar für manchen, der kaum historische Dinge kennt, eine Neuigkeit und Ungewöhnlichkeit darstellen, für mich selbst war es aber ganz normal, es so zu lesen.
Deiner Geschichte mangelt es aus meiner vielleicht sehr anspruchsvollen Sicht an tieferer Bedeutung, auch wenn du selbstverständlich das Thema Mord, Sklaverei, Mußheirat etc. behandelst. All die von dir angeschnittenen Themen gehen für meine Begriffe, verzeih mir den Ausdruck, auf dem Niveau eines Gloriaromans daher, es passiert halt etwas in der Geschichte, aber man hat keinen bleibenden Nachdruck davon.
Ich würde mich gewiß nicht so weit vorwagen, wenn ich nicht wüßte, dass du exakt dazu fähig bist, eine sauber recherchierte, spannungsgeladene, atmosphärisch dichte und obendrein tiefsinnige Geschichte zu schreiben.

Lieben Gruß
elvira

 

Servus Lakita,

na ja, es kann einem nicht alles gelingen. Hängt auch stark von der Stimmung/Verfassung ab. Vielleicht gelingt mir mal wieder etwas für Verwöhnte (hehe). Ich hab selbst ein wenig gespürt, daß irgendetwas fehlt, aber meine Gemütsverfassung ist im Moment so eher lau, gleichgültig, das spiegelt sich dann wieder. Vielleicht sollte man da keine Geschichten schreiben, aber meine unregelmäßigen Arbeitszeiten, da will ich halt die Zeitlöcher ohne Arbeit mit Sinnvollem, also fürs Schreiben verwenden. Ausreden!

Danke jedenfalls fürs Lesen. Es kommt sicher wieder eine Geschichte, die Dir mehr munden wird, hoffentlich.

liebe Grüße

Echna

 

Hi Echnaton!

Hey, deine Geschichte hat mir echt total super gefallen. :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:
Wenn man deine Geschichten ließt hat man immer das Gefühl wirklich diese Welt zu erleben.
Die Stelle, als Lucia total verzweifelt in ihrem Zimmer ist fand ich gut beschrieben.

"Es ist zu spät! Oh Götter ich bin verloren!" hallte ihre grell schreiende Stimme durch das Haus.
Das hat mich an das erinnert, was Judas gesagt hat, nachdem er Jesus verraten hat. Aber nur nebenbei :)
Du zeigst auch klar auf, das schon damals Eifersucht ein großes Problem war. Obwohl Lucia ihren Mann nicht liebte war sie eifersüchtig. Teilweise aus Angst vor der Schande verstoßen zu werden.
Zwei kleine Fehler, die du wahrscheinlich noch übersehen hast sind mir aufgefallen:
Sein widerwärtiges Grinsen ließen Lucia ihr Gesicht für einen Moment lang von ihm abwenden.
...ließ...
Übelkeit überkam Lucia beim betreten des Sklavenlagers.
...beim Betreten...
Insgesamt eine wirklich gelungene historische Geschichte. Hat Spass gemacht sie zu lesen.
Liebe Grüsse
Judy

Mein 50. Posting !!! Bin jetzt Mitglied!!!

 

Servus Judy-Girl

danke fürs Lesen und das Finden der zwei Fehler. Derlei schleicht sich immer wieder ein, leider!

Freut mich, daß es Dir gefallen hat. Lucia war vor allem um ihr eigenes Wohlergehen besorgt. Im Alten Rom konnten Frauen nur in ganz seltenen Fällen auf sich allein gestellt halbwegs leben. Seltsamerweise hatten es Kurtisanen, die sich in hohen Gesellschaftsschichten bewegten noch am Besten. Heiraten war ja eine Sache, die zwischen Familien ausverhandelt wurde, in der Oberschicht. Im Volk ist man halt einfach zusammengezogen...

liebe Grüße

Echnaton

 

Seltsamerweise hatten es Kurtisanen, die sich in hohen Gesellschaftsschichten bewegten noch am Besten.

Damit, lieber Echnaton, sprichst du genau ein Phänomen an, welches mir auch bis heute rätselhaft geblieben ist.
Klar, die Kurtisane, Maitresse, Nebenfrau, Geliebte von hochgestellten Männern hatte die wichtige Funktion ein bißchen Glück und Zufriedenheit in das Leben zu bringen, denn immerhin handelte es sich bei sämtlichen Ehefrauen um Pflichtheiraten, die nichts, aber auch rein gar nichts mit Zuneigung oder gar Liebe zu tun hatten.
Diese Maitressen hatten also durchaus ihre sehr sinnvolle Funktion und dass sie, da sie mit dem Mann mehr Zeit verbrachten als die Ehefrau auch letztendlich sozial und politisch desöfteren mehr Einfluss auf die Geschicke nehmen konnten als es jemals die Ehefrau gekonnt und gedurft hätte, ist eine nachvollziehbare Folge.
Mein Grübeln fängt eigentlich exakt da an, wo es um Glaubensdinge geht. Die Kirche hat nie und zu keinem Zeitpunkt derlei gestattet, sie hat es desöfteren reichlich gelockert gehabt, nämlich zu denjenigen Zeiten, zu welchen die Kirchenfürsten selbst sich fast einen ganzen Harem an Lebedamen hielten, aber es ist nie legal geworden.
Mir macht diese doppelbödige Moral zu schaffen, die vermag ich nicht zu verstehen, auch wenn ich weiß, was dahinter steckt.

Lieben Gruß
elvira

 

So doppelbödig wie bei uns bis ins 20. Jh. war's im Alten Rom ja gar nicht. Da gab's halt die Traditionen, der Partrizier, der Plebejer, der Ritter, so ganz an der Oberfläche, damit halt die Familien was davon hatten. Getrieben haben sie's aber kunterbunt (Gelage...), wirklich dabei fand niemand was... Ja und die Kurtisanen waren emanzipierte Frauen, vermögend, unabhängig...
Schlimm war's für die Sklavinnen und Sklaven, die dafür mißbraucht wurden.

Aber selbst einige der unfreien Liebesdiener/innen konnten sich großen Einflusses auf ihre Herrn erfreuen. Wurden freigelassen, mit großem Vermögen...

Wirklich arg doppelmoralig/zynisch und auch historisch langweilig (für mich zumindest) ist's eben vom Spätrom Mittelalter bis ins späte 19. Jh. Und nur einen Gott, der da herumzürnt. Fad Gähn! :sleep: Da ist mir die Antike schon viel lieber!

 

Hallo Echnaton,

eine schöne kleine Geschichte, bei der es dem Leser nicht langweilig wird. Schade ist nur, dass Du keines der angesprochenen Themen wie Ehebruch, Sklaven, etc. als Hauptthema ausgebaut hast, sondern alle nur mehr oder weniger streifst.
Ansonsten hat mir die Geschichte gut gefallen.

CU
Teja

 

Hello!

Ich mag die Geschichte auch - sehr schön erzählt. Diese Zeit und die davor mag ich auch total gern und ich finde, man muss, auch in einer historischen Erzählung, nicht jedes Thema zu dieser Zeit aufgreifen.

Bye bye

 

Hi!

Ich finde die Geschichte auch toll! Ich kann aber nicht so ganz beschreiben, was ich so toll finde... :)

LG
Mondschein

 

Hi Echnaton,

ich habe gerade Deine Geschichte gelesen und fand sie eigentlich sehr gut, allerdings gab es einen kleinen, unstimmigen Punkt ueber den ich waehrend der ganzen Geschichte nicht hinwegkam:

Frauen sind keine Milchkuehe und koennen schlicht und einfach nicht staendig Milch produzieren, sondern nur wenn Sie gerade geboren haben. Wie hat Ancilla Secunda/ die Koechin das geschafft? Selbst wenn sie geboren haette bevor sie verslavt wurde haette die Entbehrung dafuer gesorgt, dass die Milch versiegt....

Sorry das ist das erste mal, dass ich so anmassend bin jemand anderen zu kritisieren, aber das hat mich einfach nicht losgelassen.

Gruessle

Leser

 
Zuletzt bearbeitet:

....und selbst Milchkühe produzieren nur Milch, wenn sie gekalbt haben. Abgesehen davon kann man einer Frauenbrust nicht ansehen, wieviel Milch sie produziert - das hat nichts mit Form oder Größe zu tun.

Ja, das hat mich - wie Leser auch - gestört. Ebenso, wie das doch recht flüchtige Streifen der interessanten Themen antikes Rom, Sklaverei, Pflichtheirat. Das ganze las sich für mich daher eher wie eine Schnulze im historischen Gewand: Aschenputtel trifft Prinz, Prinz verliebt sich, böse Stiefmutter kriegt auf den Hut. Vielleicht kommt es auch so rüber, weil die Charaktere sehr schwarz/weiß gezeichnet sind. Dennoch finde ich, dass deine Beschreibungen zum Teil gut sind und Atmosphäre schaffen. Vielleicht überarbeitest du die Geschichte ja? Ich bin gespannt!

Viele Grüße

Richard B.

 

Hallo Echnaton,
Ein paarmal springst du perspektivisch mitten im Absatz hin und her. Ich fände es besser, die ganze Geschichte aus Sicht der Sklavin Ancilla zu beschreiben. Plötzliche Perspektivwechsel irritieren den Leser zumeist.
Ancilla bleibt die ganze Zeit sehr blass. Ich finde es auch seltsam, dass sie die Sprache nicht erlernt. ein paar Dinge Brocken sollte sie auch ohne aktives zutun lernen.
Bezüglich Beschreibung konzentrierst du dich bei ihr zu sehr auf die Brüste. Ihre anderen Eigenschaften bleiben daher recht nebulos. Die Römer wirken da schon lebendiger. Die Geschichte würde sicher gewinnen, wenn du noch mehr Hintergründe aus Ancillas Leben einstreuen könntest und auch noch intensiver auf die Annäherung an den Senator. Sie muss ja mit ihm sprechen, wenn sie bei ihm im Bett liegt.
Weiters verstand ich nicht, warum Lucia Aulus vergiftet hat und nicht Ancilla.
Insgesamt eine sehr interessante Konstellation. Die Geschichte verdient es, dass du sie nochmal überarbeitest.

Schwach zittriges Licht aus Fackelfeuern ließ unheimliche Schatten auf dem dunklen Gemäuer des Kellergewölbes tanzen.
ich denke, schwach zitterndes Licht oder schwack flackerndes licht, würde es besser treffen.

heiße Luft erschwerte das GrinAtmen
Mit Abscheu vor Marus’ Liebedienerei verzerrte sie ihren dünnen Mund.
hier findet ein PErspektivenbruch statt: Das sie Abscheu vor ihm empfindet, kann nur aus ihrer PErspektive gschreiben werden, während der REst aber aus seiner Perspektive erzählt wird.
„Zweitausendfünfhundert." Lucia gab nicht nach.
Ist eh klar, besser; sagte sie in einem unnachgibigem Ton
über die schmerzenden Pflastersteine
geschmerzt haben wohl eher die Füsse ...
Eine kleine, enge Kammer, in welcher nur ein Bett, sowie ein schmuckloser, grobgezimmerter Kasten standen.
und trotzedem: für damalige Verhältnisse ein Luxus
Nicht, dass sie den Senator geliebt hätte, oder gar er sie. Die Ehe war eine Zweckgemeinschaft, die vor Jahren zwischen den Familien ausgehandelt worden war.
das wirkt hier sehr belehrend - ist außerdem eh klar ...
Der Mund des Kindes saugte die Nahrung aus Ancillas großer, weißer Brust. Das Weinen hatte Ancillas Mitgefühl erregt.
plötzlicher Perspektivwechsel

LG
Bernhard

 

lieber echnaton,

ich habe deine geschichte mit größter sorgfalt gelesen und finde sie ziemlich gut =)
du beschreibst die dinge lebhaft aber ich schaffe es nie richtig in die geschichte einzutauchen. ja, als ob da wirklich was fehlen würde.

hmm... der schluss hat mich schon etwas enttäuscht. er ist so ruckartig und so nüchtern verfasst. =(

auch hat mir in der geschichte der gewisse höhepunkt gefehlt...=/

jedoch finde ich nicht, dass die characktere in einem schwarz/weiß licht dargestellt sind. beide sichten (der der sklavin, als auch der der herrin) werden von allen seiten beleuchtet. ich kann beide frauen gut verstehen, selbst saba, die am ende ein schlechtes gewissen hat und sich selbst verrät^^

achja, und das mit der milch finde ich auch verwirrend xD du konntest schon erwähnen, dass die sklavin davor schwanger war, nur um missverständnissen vorzubeugen. aber sicherlich hast du das als selbstverständlich gesehen und wir leser jetzt dumm dastehen ;)

liebe grüße,
creatisity

 

Lieber Echnaton,

Ich habe Deine Geschichte gelesen und finde sie empfehlenswert.

Gründe:
- Flüssig geschrieben
- Sehr dichte und stimmige Atmosphäre.
- grosse Sachkenntnis.
- Ausgezeichnet erzählt.

Vielen Dank für deine Mühen und herzliche Grüsse,

Ryu - ki

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich denke, ob man den Text nun eher spannend oder extrem kitschig findet, ist sicher Geschmacksache - allerdings hat RichardB nicht nur stilitisch wichtige Punkte angesprochen, sondern einen massiven, biologischen Schnitzer im Text. Als ich das vor einiger Zeit mal gelesen hatte, fühlte ich mich schon ein bissl veräppelt, was Frauen da so angedichtet wird. Da es sich dabei um das Hauptthema der story handelt, die damit hanebüchen wird, wäre tatsächlich die Frage, ob der Autor sich nochmal zum Überarbeiten meldet?

Echnaton, schaust Du hier ab & an noch rein? :)

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom