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Anna und Julian

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26.11.2017
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Anna und Julian

Sie haben sich auf einem Rock-Festival kennen und lieben gelernt. Es war Liebe auf den ersten Blick als sie im Regen zu “Bonnie und Clyde” von den Toten Hosen tanzten. Julian sah in Annas Gesicht, sah ihre klitschnassen Haare, die Schweißperlen auf ihrer Stirn und das Funkeln in ihren Augen. Zum Ende des Liedes packte er sie an den Hüften, zog sie zu sich heran und presste seine Lippen auf ihren Mund. Diesen leidenschaftlichen Kuss wird sie nie vergessen können. Die Erinnerungen an seinen Schweißgeruch und den Geschmack seiner Zunge erregen sie bis heute.

Zum damaligen Zeitpunkt war Anna noch Jungfrau und hatte wenig Erfahrungen mit Männern. Alles, was sie über Sex wusste, hatte sie in Büchern und Jugendzeitschriften gelesen. Mit Julian konnte sie nun alles in Praxis umsetzen. Julian dagegen hatte schon mit unzähligen Frauen geschlafen und viele Affären gehabt. Eine feste Beziehung ist er jedoch noch nie eingegangen und das aus gutem Grund. Er empfand Beziehungen für zeitaufwändig und hatte keine Lust Mühe und Kraft da hinein zu investieren. Das würde nämlich bedeuten, er müsse sich um die Frau kümmern und sich ihre Probleme anhören, sich täglich bei ihr melden und darüber Rechenschaft ablegen, mit wem er wann was unternimmt - ihr seinen Tag darlegen. So etwas wollte Julian nicht und deshalb machte er den Frauen nicht lange etwas vor und klärte sie über seine Spielregeln auf. Außerdem wollte er sich auch nicht verlieben. Seine rationale Denkweise war ihm wichtig und hat ihm bislang ein sorgenfreies Leben ermöglicht. Liebe war für ihn ein Begriff, den er nicht fassen konnte, also nahm er Abstand davon. Er wusste aus Büchern und Filmen, dass mit Liebe Dinge wie Heirat, Hausbau und Kinder assoziiert wurden. Dazu hatte er keinen Nerv und brauchte seine Energie für seine Forschungsarbeit. Er liebte die Unabhängigkeit und Freiheit, die ihm seine Affären ermöglichten und fühlte sich in der Situation behaglich.

Anna träumte seit Kindertagen von der großen Liebe. Als junges Mädchen hatte sie “Vom Winde verweht” und “Scarlett” gelesen und glaubte an ihren Traummann. Sie war auf der Suche nach ihrer zweite Hälfte und sie wollte sie um jeden Preis finden. Dann endlich würde sie glücklich werden. Das ist auch der Grund, warum sie immer noch Jungfrau war. Sie hatte sich für den Richtigen aufgehoben. Sie wollte von dem Mann entjungfert werden, den sie heiraten und mit dem sie Kinder bekommen würde. Julian entsprach all ihren Vorstellungen und in ihm sah sie diesen Mann, den perfekten Mann für sich. Julian hat ein Feuer in ihr entfacht, das bislang niemandem gelungen ist. Mit ihm an ihrer Seite fühlte sie sich vollkommen. Er gab ihr Sicherheit, Geborgenheit und Akzeptanz, zugleich war er zärtlich und leidenschaftlich. Schon nach wenigen Treffen wussten sie, dass sie zusammengehören und haben auch bald miteinander geschlafen. Anna schwebte im siebten Himmel und konnte sich endlich als richtige Frau fühlen.

Nach kurzer Zeit heirateten die beiden, da Anna ungewollt schwanger geworden ist. Zwar liebten sie sich und zweifelten keinesfalls an ihrer Liebe zueinander, aber dennoch ging alles ein wenig zu schnell, so dass sich ihre Liebe nicht auf natürlichem Wege entfalten konnte. Die Hochzeit war atemberaubend schön und hatte einen Hauch von einem orientalischen Märchen. Die Flitterwochen verbrachten sie in Italien und machten eine Rundreise durch verschiedene Städte: Rom, Venedig, Mailand. Sie waren ein glückliches, frisch vermähltes Pärchen und erfreulicherweise spürte Anna kaum etwas von ihrer Schwangerschaft und konnte die Hochzeitsreise in vollen Zügen genießen. Sie verbrachten eine schöne Zeit miteinander und fühlten sich unendlich glücklich.

Kurz nach ihrer Rückkehr nach Hause wurden beide krank. Wahrscheinlich haben sie sich eine Lebensmittelvergiftung in Mailand zugezogen. Anna ging es sehr schlecht und sie machte sich Sorgen um das Baby. Beide erinnerten sich an das Versprechen, das sie sich vor dem Altar gegeben hatten: Füreinander da zu sein, in guten wie in schlechten Zeiten. Wenige Wochen später erlitt Anna eine Fehlgeburt. Die Ärzte hatten keine Erklärung für diesen Vorfall. Dieses Ereignis warf einen Schatten auf die junge Liebe.

Da Julian eine solide Stelle an einem naturwissenschaftlichen Institut erhalten hatte und sich voll und ganz seiner Forschung gewidmete, war es üblich, dass Anna abends oft alleine zu Hause saß und sich einsam fühlte. Zwar hatte sie ihr Studium, aber darauf konnte und wollte sie sich nicht konzentrieren, weil es ihr eigentlich gar keinen Spaß bereitete. Sie sehnte sich nach den Tagen zurück als sie und Julian zusammen Fahrradtouren unternommen hatten und sich im Gras liebten. Seit ihrer Fehlgeburt, haben sie nicht noch einmal versucht schwanger zu werden. Julian hat sich seitdem verändert. Er weicht ihren Blicken aus und wenn sie ihn anschaut, sieht sie nur sein ausdrucksloses Gesicht. Als sie das Thema angesprochen hatte, dass er immer so spät nach Hause komme, hat er sie nur darauf hingewiesen, dass ja wenigstens einer von beiden arbeiten müsse, damit ihr Studium finanziert werden könne und dass sie doch ein ausgesprochen schönes Leben in ihrer 100 Quadratmeter Wohnung führe. Er hatte ja Recht, dennoch würde sie lieber in einem kleinen Apartment leben und wieder das Zusammengehörigkeitsgefühl mit Julian zurück haben wollen als dieses Geld, was sie nicht glücklich machte. Es sind doch die kleinen Dinge im Leben, die einen Menschen glücklich machen und nicht das Geld.

Am Mittwochabend ist Julian weggegangen ohne Anna über seine Pläne zu informieren. Nachdem er mehrere verpasste Anrufe auf seinem Handy bemerkt hatte, hat er sie per SMS benachrichtigt, dass er noch auf eine Party mit Freunden gegangen ist und sie sich ruhig schlafen legen sollte. Anna fühlte sich unwohl und es war für sie nicht so einfach ohne ihren Mann neben sich einzuschlafen. Sie machte sich viele Gedanken, lief auf und ab, versuchte zu lesen und Musik zu hören und zu guter Letzt schluckte sie sogar eine Handvoll Beruhigungstabletten. Leider hat ihr nichts von dem geholfen dieses widerliche Gefühl in ihrer Magengegend und ihren zittrigen Zustand zu beseitigen. Sie stellte sich vor wie Julian mit anderen Frauen flirtete und wie andere Frauen sich versuchen an ihn ranzumachen. Er erhielt womöglich unzählige Angebote für One Night Stands. „Stopp. Diese Gedanken sind nicht ich. Ich vertraue ihm und ich weiß, dass er mich lieb hat und mir nicht weh tun würde.“ Sie versuchte sich an positive Momente mit Julian zu erinnern und die negativen Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen. Selbstverständlich, sie machten gerade eine schwierige Phase durch, da war es klar, dass ihr Mann mit Freunden losziehen und sich vom Alltagsstress ablenken wollte. Erneut schaute sie auf die Uhr. Es war bereits 7 Uhr morgens, die Sonne schien sanft in ihr Schlafzimmer herein und Julian war immer noch nicht zu Hause. Sie war die ganze Nacht wachgeblieben und hatte ihr Telefon neben ihr Kopfkissen gelegt. Falls er sich noch einmal melden würde... Anna war wütend, traurig und ängstlich zugleich und eine matte Müdigkeit überkam sie.

Julian kam betrunken nach Hause. Anna schlief währenddessen im Schlafzimmer. Er vergewisserte sich zuerst, ob seine Frau nicht in der Nähe war und ging mit seiner Begleitung in die Wohnküche. Während er sein Jacket auszog, küsste er sie heftig und riss ihr die Bluse vom Leib. Anschließend drehte er sie um, presste ihren Körper an den Esstisch und schob langsam ihren Rock hoch. Ungezwungen führte er seinen Penis in sie hinein und nahm sie von hinten. Die energischen Bewegungen führten dazu, dass eine Glasschale vom Tisch abrutschte und auf dem Boden in Splittern zersprang. Unbekümmert und voller Ekstase machten sie weiter. Sie bemerkten nicht einmal, dass Anna durch den lauten Aufprall aufgeschreckt wurde und sich langsam der Küche genähert hatte. Anna stand wie in Trance da und sah zu, wie ihr Mann in ihrer Küche eine andere Frau fickte.

 

Hallo Mookee,

ich finde es immer schade, wenn eine Geschichte nicht kommentiert wird.

Vielleicht liegt es auch daran, dass du im Profil sagst "Ich möchte meine Kurzgeschichten veröffentlichen und mich mit anderen Leuten darüber austauschen.", also wohl kein Interesse an anderen Geschichten, an unserem "Geben und Nehmen" hast. (?)

Und dass du dann selbst auf einen Kommentar zu deiner eigenen Geschichte nicht reagiert hast, verstehe ich dann gar nicht mehr. Wo ist denn da der angepriesene Austausch?

Das nur mal so meine Gedanken. Vielleicht ist das mal ein Antippen, ein Anstoß, und es tut sich da ja was. Würde mich freuen.

Gute Grüße, GoMusic

 

Hallo Mookee!

Nur ein kurzer inhaltlicher Komm von mir, da du ja überhaupt kein Interesse an Kommentaren und sonst am Forum zeigst. (Außer, dass du hier Texte postest.)

Deinen Text fand ich schlicht langweilig. Zu Anfang lernen sich zwei kennen; das Ganze wird in reinem "Tell" erzählt, das ist nicht lebendig.
Dann folgt ein Lebenslauf, auch in "Tell": Schwangerschaft, Krankheit, Arbeit ...
=> Gähn! Warum sollte ich das lesen wollen?

Ich empfehle dir sehr, dich mit "Show, don't tell" zu beschäftigen. Außerdem sehr viel zu lesen. Und das Kommentieren von Texten anderer ist auch sehr nützlich. Dabei muss man nämlich über das Handwerk und die Techniken des Schreibens nachdenken.

Grüße,
Chris

 

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