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Thema des Monats Arbeitstag

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24.01.2004
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Arbeitstag

„’... könnten unsere Streitkräfte die Bevölkerung ganzer Landstriche auf einen Schlag auslöschen, sich bei ihrem Einmarsch in die Städte aber trotzdem ein kühles Bier aus einem Automaten ziehen’, so Verteidigungsminister Paulsen“, plärrte es aus der Klotür, während die Nachrichtensprecherin vom Monitor lächelte, der unter dem Kleiderhaken in das Holz eingelassen war. „Auf die Frage, warum das Arsenal um die Marinetti-Bombe, die von Kritikern als die grausamste Waffe seit der Neutronenbombe bezeichnet wird, aufgestockt wurde, antwortete Paulsen ...“
„Die Anderen haben sie doch auch“, sprach Klaus mit, gähnte, erhob sich und schaltete den Monitor aus. Er zog Klopapier von der Rolle, zählte die Blätter, eins, zwei, drei, vier, dann riss er sie ab, wischte, spülte, verschloss seine Hose und verließ die Kabine.
„Einen schönen Ta...“, wünschte die Tür, bevor sie ins Schloss fiel.
Klaus ging zum Waschbecken und hielt die Hände unter den Hahn. Seife gurgelte aus einer kleinen Düse, wurde vom nachfolgenden Wasserstrahl aufgeschäumt und verschwand knisternd im Abfluss.
Klaus schüttelte seine Hände ab, drehte sich zur Wand, hielt sie unter den Trockner, fünf Sekunden, drehte die Handflächen nach oben, einundzwanzig, zweiundzwanzig, dreiundzwanzig, vierundzwanzig, fünfundzwanzig und ging zur Tür. Über ihm sprühte ein Lufterfrischer Fliederduft und Vogelgezwitscher in die neonbeleuchtete Luft, sphärische Chöre nebelten sanft durch einen rauschenden Wald. Klaus drückte die Klinke herunter und trat auf den Gang hinaus.
Er schlenderte an der Fensterfront entlang, stieg über Schuhe, Hemden, Hosen und Jacken, während die Meereswellen draußen rötliches Morgenlicht an die felsige Küste spülten, Fische ölig in der Brandung trieben und der Rumpf einer Fähre unweit des Festlandes am Felsstrand einer vorgelagerten Insel schabte, stoppte vor einem Fahrstuhl und drückte auf den Knopf.
Rumpeln und Surren drangen aus dem Schacht hinauf, eine Glocke läutete, dann öffneten sich die Türen. Klaus stieg ein und lehnte sich gegen sein Spiegelbild.
„Ersterschtock“, murmelte er.
Die Türen glitten zu, der Fahrstuhl vibrierte,
„Vierter Stock“, säuselte es aus den Lautsprechern. „Dritter Stock. Zweiter Stock. Erster Stock ...“
„Halt“, rief Klaus.
„Erdgeschoss.“ Die Türen glitten auseinander. „Empfangsbereich, Verwaltung, Souvenirshop.“
„Wieder hoch.“
„Bitte wiederholen Sie Ihr Kommando.“
„Ers… ter ... Sto...“
Die Türen rumpelten, eine Glocke erklang, die Türen rumpelten.
„Erdgeschoss. Empfangsbereich, Verwaltung, Souvenirshop.“
„Erst...“ Klaus winkte ab und drückte einen Knopf auf der Schalttafel. Eine eins leuchtete unter seinem Finger auf.
Der Fahrstuhl fuhr weiter.
„Erster Stock.“
Klaus verließ die Kabine.
„Kontrollräume und Kantine.“ Die Stimme floss hinter ihm her, aufgelöst in plätschernder Fahrstuhlmusik. „Einen schönen Tag...“ Das Klacken der sich schließenden Türen, dann das Klicken des Schlosses, als Klaus eine silberne Chipkarte in einen Schlitz unter der Klinke schob.
Er betrat den monitorbestrahlten Raum, schritt pfeifend durch das Surren und Piepsen, Blinken und Leuchten, ließ sich auf seinen Bürostuhl fallen und starrte auf die Bildschirme.
Er beobachtete die Pegel in den Betonröhren, wie sie stiegen, sanken, stiegen, sanken, Wasser, das gegen den Wellenbrecher schwappte, Turbinen, Drehzahlen, Instrumente, 500 Kilowatt, 450 Kilowatt, 400 Kilowatt, 450 Kilowatt, schaltete durch die Kameraperspektiven, Außen I, Außen II, Röhre I, Röhre II, Röhre III, Röhre IV, Turbine I, Turbine II, sah irgendwann auf seine Uhr, wartete, bis sie piepste, stand auf und verließ den Kontrollraum.
Er bog in einen Gang ein, umkurvte Tassenscherben und einen Hosenanzug, der wie ein alter Putzlappen in einer getrockneten Kaffeelache klebte, ging an Türen vorbei, dazwischen Bilder von Turbinen, Bilder von Möwen und beiden zusammen – roter Federbrei auf Metallschaufeln – und betrat die Kantine.
Grünpflanzen welkten in den Metallwannen des Büffettresens, der den Raum in zwei Hälften teilte, die Tische von den Automaten trennte. Die Mittagssonne dunstete verschwommen durch die großen Fenster, warf blasse Schatten auf die Fliesen.
Klaus zog ein Tablett vom Stapel, stellte sich vor einen der Automaten, kramte seine Karte aus der Hosentasche und steckte sie in den Schlitz.
„Zwei. Schinken. Käse“, sagte er.
Surren und Zischen. Auftauen blinkte auf einem kleinen Monitor. Auftauen, Auftauen, Auftauen, Fertig. Ein Rumpeln, dann summte die Karte aus dem Schlitz.
Klaus bückte sich, holte zwei Alupäckchen aus dem Ausgabeschacht, steckte seine Karte in die Hosentasche und drehte sich um.
„Guten Appetit“, wünschte der Automat.
Klaus setzte sich an Tisch Nummer drei, mittlerer Stuhl, riss die Alufolie auf, biss in das Sandwich, kaute, schluckte, biss ab, kaute, schluckte, biss ab, kaute schluckte, kaute schluckte, dann griff er nach dem zweiten Paket, pulte es auf, biss ab, kaute und erstarrte.
Er legte das Sandwich beiseite, entknüllte die Folie und betrachtete die mit blauem Filzstift gekritzelte Aufschrift – Schinken. Klaus schluckte mit verzerrtem Gesicht und klappte die obere Weißbrothälfte hoch – Käse.
Hektisch fingerte er an der Verpackung des ersten Sandwichs herum, schob sie neben die zweite – Käse und Schinken.
Klaus lehnte sich zurück, atmete tief durch und wischte mit dem Hemdsärmel über seine Stirn. Er klappte das Sandwich ein zweites Mal auf, strich mit dem Zeigefinger die Majonäse beiseite, legte die Käseschicht frei, schüttelte den Kopf, stand auf und eilte zum Automaten.
Er stützte sich am Metallgehäuse ab, lutschte die Sauce von seinem Finger und räusperte sich.
„Ich ... nun, ich ...“, setzte er an, den Zeigefinger neben dem Kopf kreisend.
„Bitte führen Sie Ihre Karte ein“, flötete der Automat.
„Ich hatte Schinken und Käse bestellt.“
„Bitte führen Sie ihre Karte ein.“
Klaus klopfte mit den Handflächen auf seine Hosentaschen, fasste erst in die linke, dann in die rechte, zog die Karte heraus und steckte sie in den Schlitz.
„Ich hatte Schinken und ...“
Surren und Zischen. Auftauen blinkte auf einem kleinen Monitor. Auftauen, Auftauen, Auftauen, Fertig. Ein Rumpeln, dann summte die Karte aus dem Schlitz.
„Nein ... nein, ich will ... ich hatte vorhin Schinken bestellt. Aber ...“
„Bitte führen Sie Ihre Karte ein.“
Klaus drückte sie zurück in den Schlitz.
„Ich wollte ein Schinken und ein Käse ...“
„Bitte wiederholen Sie Ihr Kommando.“
„Ich ... ich will keins mehr. Ich hab vorhin zwei Mal Käse bekommen, obwohl ...“
Surren und Zischen. Auftauen blinkte auf einem kleinen Monitor. Auftauen, Auftauen, Auftauen, Fertig. Ein Rumpeln, dann summte die Karte aus dem Schlitz.
„Nein, verdammt.“ Er schlug gegen das Metallgehäuse. „Scheißkiste.“
„Bitte führen Sie ihre Karte ein.“
„Ich ...“ Das Piepsen seiner Uhr unterbrach ihn.
Klaus drehte sich zur Tür, dann zurück zum Automaten, wieder zur Tür, sah auf seine Armbanduhr, eilte zum Tisch, knüllte die Alufolie zusammen, warf sie in den Müllschlucker, der sich bedankte, ihm einen sauberen Tag wünschte und verließ die Kantine.
Er stürmte zurück in den Kontrollraum, ließ sich auf seinen Bürostuhl fallen und starrte auf die Bildschirme, Turbine II, Turbine I, Röhre IV, Röhre III. Röhre II, Röhre I, Außen II, Außen I, schaltete durch die Kameraperspektiven, 450 Kilowatt, 400 Kilowatt, 450 Kilowatt, 500 Kilowatt, Instrumente, Drehzahlen, Turbinen, Wasser, das gegen den Wellenbrecher schwappte, beobachtete die Pegel in den Betonröhren, wie sie stiegen, sanken, stiegen, sanken, sah irgendwann auf seine Uhr, wartete, bis sie piepste, stand auf, angelte seine Jacke vom Haken und verließ den Kontrollraum.
Er stieg in den Fahrstuhl, öffnete den Mund, zögerte, schloss ihn wieder, drückte einen Knopf auf der Schalttafel und stieg im Erdgeschoss aus, ging auf eine Glastür zu, durch die der Abend dämmerte, das Neonlicht verdrängte, ging an Büros vorbei und blieb vor dem letzten stehen.
Die Tür mit der Aufschrift Werksleitung war angelehnt, leises Stöhnen drang durch den Spalt.
Klaus drückte mit der Handfläche gegen das Holz.
„Wiedersehen“, sagte er, klopfte gegen den Rahmen und lächelte in das Büro hinein
„Batteriestatus kritisch“, antwortete eine blondperückte Puppe, die auf dem Schreibtisch lag, die Brust mit einem ausgebreiteten Hemd bedeckt. Auf dem Boden davor lugten Schuhspitzen unter einer gestauchten Hose hervor, ein Sakko hing zerknüllt über der Stuhllehne, die Krawatte steckte wie eine Zunge in einer Kaffeetasse.
Klaus griff nach der Klinke.
„Für weitere dreißig Minuten führen Sie bitte Ihre Karte ein“, bemerkte die Puppe, während er die Tür schloss.
Klaus betrat die Eingangshalle und ging zu der Pförtnerkabine, die wie eine Telefonzelle mitten im Raum stand. Er schob seine Karte ein Stück in den Schlitz der Stechuhr, sah auf die Digitalanzeige, beobachtete die Sekunden, sechsundfünfzig, siebenundfünfzig, achtundfünfzig, neunundfünfzig, dann drückte er die Plastikkarte bis zum Anschlag in das Gerät, siebzehn Uhr, wartete auf das grüne Licht, zog sie heraus und schlenderte zur Eingangstür.
Klaus klappte seinen Kragen hoch und trat auf den Vorplatz hinaus.
In der Ferne verdunsteten schemenhafte Hochhäuser im diesigen Himmel, der Himmel im Meer, das rauschend gegen die Küste, gegen die Wellenbrecher schwappte, gluckerte und schlürfte. Möwen kreischten aus Lautsprechern, wellengemusterte Flaggen flatterten vor dem Gebäude im heulenden Wind, Leinen schlugen hektisch gegen die Masten, ein Stakkato, metallisch und hohl.
Klaus eilte zum Rolltor, verließ das Gelände, trieb, den Wind im Rücken, an Häusern vorbei, die sich links und rechts die Straße entlang klonten, den Kopf in den Kragen geduckt. Hemden, Hosen, Unterwäsche, Jacken, Socken, Stützstrümpfe, Strapse und Kittel lagen auf dem Gehweg, wehten über die Straße, blieben an Bäumen, Zäunen und Hecken hängen, an den Schienen, die auf dem Asphalt befestigt waren, wehten über den Mittelstreifen, verklumpten in Pfützen. Ein Roboterhund knirschte über einen Kiesweg auf eine Tür zu und verschwand durch eine kleine Luke im Haus, die sich hinter seinem hin und her ruckenden Schwanz schloss.
Klaus bog ab, erreichte die U-Bahnstation und eilte die Treppe hinunter.
Er steckte seine Karte in den Schlitz eines Automaten und zog eine kleine Tüte mit Pappkügelchen aus dem Ausgabefach, dann ging er über den Bahnsteig, an einer Bank vorbei, die in einer getrockneten Farblache stand, einen Blaumann auf der Sitzfläche.
„Frisch gestrichen“, rauschte es aus einem Lautsprecher in der Rückenlehne, als Klaus über einen kugelförmigen Putzroboter stieg, der schwach zuckend in einem rissigschmutzigen Beigeton steckte. „Mit Colorpro-Farben. Schnelltrocknend, wetterresistent, geruchsneutral. Farbenpracht leicht gemacht.“ Ein Glockenspiel setzte ein. „Colorprohohohoooo-Farbeeeeeen.“
Klaus ging auf das Ende des Bahnsteigs zu, auf eine Rolltreppe, die ans matte Abendlicht führte, auf den Tunnel, der die Gleise verschluckte und setzte sich auf die letzte Bank.
Er riss das Tütchen auf, schüttete sich ein paar Kugeln auf die Handfläche und schmiss sie vor seine Füße.
Drei Putzroboter surrten heran, drängelten, stießen mit den Gummiringen aneinander, die um ihre Metallgehäuse gelegt waren, saugten zischend und rollten davon.
Klaus gähnte, sah auf seine Uhr, kramte ein Taschentuch aus der Hosentasche, wischte sich die Nase und steckte es zurück.
Eine Anzeigetafel, die über den Gleisen hing, begann, die Zeit bis zur Ankunft des Zuges herunter zu zählen.
Klaus kippte die restlichen Kugeln in seine hohle Hand und holte aus. Sie verteilten sich großflächig, kullerten über den gekachelten Boden, sprangen über die Fugen. Die Roboter summten, rollten um die Bank, verfolgten die Kügelchen, drängelten und saugten.
Klaus knüllte die Tüte zusammen und trat mit dem Fuß gegen eine Kugel, die neben seinem Schuh lag. Sie rollte über den Bahnsteig, die Roboter folgten ihr, kullerte auf das Gleisbett zu, die Roboter folgten ihr, hüpfte über die Kante, die Roboter folgten ihr.
„Halt“, rief Klaus und sprang auf, lief zum Rand des Bahnsteigs.
Einer der Roboter lag mit kreisenden Rädern auf der Seite, der andere sauste herum, von Schiene zu Schiene, von Schwelle zu Schwelle, saugte zwei Zigarettenkippen auf, rollte weiter, kreiste wie ein Hund im Käfig, huschte von Metall zu Beton, von Beton zu Metall.
„Scheiße“, fluchte Klaus, während seine Uhr zu piepsen begann.
Ein Rumpeln drang aus dem gegenüberliegenden Tunnel, schwoll an, dann dröhnte ein Luftzug durch die Station; zwei Lichtpunkte wuchsen in der Schwärze, verblassten im Neonlicht; Bremsen quietschten, Metall kreischte, die Roboter purzelten über die Schwellen und kamen schaukelnd zum Stehen.
„Objekte auf den Gleisen entdeckt“, warnte eine freundliche Computerstimme, während ein rotes Licht an der fensterlosen Front des Zuges zu blinken begann.
„Scheiße“, wiederholte Klaus.
Er ging in die Hocke, stützte sich an der Bahnsteigkante ab und sprang ins Gleisbett, griff nach dem ersten Roboter, hievte ihn auf den Kachelboden, stemmte den zweiten hoch und kletterte aus dem Gleisbett, kniete schnaufend auf dem Bahnsteig.
„Fahrt freigegeben“, verkündete die Stimme, das Warnlicht erlosch.
Klaus stand ächzend auf, schob einen der Roboter mit dem Fuß beiseite, blieb am anderen hängen, stolperte und taumelte gegen eine Säule.
„Bitte zurücktreten“, riet die freundliche Stimme.
„Warte“, rief er und fuhr herum, hämmerte gegen die Fensterscheibe der Tür, gegen Metall, gegen Glas, Metall, Glas, Metall, Glas, Metall, schlug ins Leere, dann wurden die roten Rücklichter in den Tunnel gezogen.
Klaus blickte ihnen nach, bis sie verschwunden waren, starrte in die Dunkelheit, strich sich über seine Fingerknöchel, zuckte zusammen, schüttelte die Faust auseinander und betrachtete seine Hand, berührte zögernd die aufgeschürften Stellen, während ihm einer der Putzroboter gurgelnd Reinigungsflüssigkeit gegen das Bein sprühte.
Auf der anderen Seite rauschte ein Zug in die Station, bremste ab, rollte summend in den Tunnel und beschleunigte, wehte eine Plastiktüte aus einem Mülleimer, trieb sie knisternd über die Fliesen.
Der Roboter ließ von Klaus’ Bein ab, rollte los, spritzte stotternd, prustete einen feinen Tröpfchenschleier in die Luft, prallte gegen eine Säule und blieb zuckend stehen.
Klaus sah an seiner Hose herunter, rubbelte über die nasse Stelle, winkte ab, setzte sich auf die Bank, trommelte auf den Oberschenkeln, sah auf seine Uhr, dann zur Anzeigetafel über den Gleisen, neunundfünfzig, achtundfünfzig, siebenundfünfzig, stand auf, ging zur gelben Markierung vor der Bahnsteigkante, schabte mit der Fußspitze über die Fliesen, vierzig, neununddreißig, achtunddreißig, ging rückwärts zur Bank zurück, setzte sich wieder, rutschte auf der Sitzfläche hin und her, einundzwanzig, zwanzig, neunzehn, stand auf, beugte sich leicht über die Gleise, lugte flüchtig in den Tunnel, zehn, neun, acht, wischte sich Schweiß von der gerunzelten Stirn, fingerte an seinem Hemdskragen herum, drei, zwei, eins, trat einen Schritt zurück, stellte sich auf den breiten gelben Streifen, blickte dem Zug entgegen, wartete, bis er gestoppt hatte und stieg ein.
Er steckte seine Karte in den Schlitz eines Kastens, der neben dem vordersten Fenster befestigt war, ging zwischen den Sitzreihen hindurch, blickte auf seine Hände, die die Karte in seine Hosentasche stopften, sah auf und griff ruckartig nach einer Haltestange.
Wenige Meter von ihm entfernt sank eine vergilbte Zeitung auf die Sitzlehne vor ihr, das dahinter auftauchende Gesicht lächelte.
Klaus nickte ihm zu, wackelte zögernd durch den anfahrenden Zug und schwang sich auf den freien Zweiersitz auf der anderen Seite des Ganges.
Die Zeitung knisterte, Klaus räusperte sich und blickte aus dem Fenster. Säulen rauschten vorbei, dann verdrängte ein fahles Spiegelbild des Wageninneren die Außenwelt, blitzartig durchschnitten von der Tunnelbeleuchtung. Klaus schob mit dem Schuh zwei silberne Chipkarten über den Boden, die vor seinem Sitz lagen.
„Na, auch überlebt?“
„Ja.“
„Ein Glück, was?“
„Kann man sagen.“
Klaus malte mit dem Zeigefinger schmierige Kreise auf die Fensterscheibe, sein Nebenmann faltete umständlich die Zeitung zusammen und legte sie neben sich.
„Und wie?“
„Was wie?“
„Wie haben Sie überlebt?“
„Na ja, man tut halt, was man kann. Und Sie?“
„Ebenfalls.“
„Gut.“
„Ja.“
Der Zug rollte in einen Bahnhof, bremste ab und beschleunigte in den nächsten Tunnel hinein.
„Und sonst?“
„Was sonst?“
„Job, Frau, Kinder?“
„Wie immer, verdampft, keine.“
„Gut.“
„Wie gut?“
„Irgendwo zwischen schön und großartig.“
„Ich meinte, was daran gut sein soll.“
„Ach so.“
„Also?“
„Na ja ... alles halt.“
„Auch das Verdampfen?“
„Nein, das weniger.“
Beide starrten aus dem Fenster, trommelten mit den Fingern auf der Rückenlehne, scharrten mit den Füßen. Jemand räusperte sich.
„Hab’ Sie noch nie hier gesehen.“
„Weil ich immer einen Zug früher fahre.“
„Heute nicht?“
“Nein.“
„Zu spät?“
„Der Zug?“
„Nein, Sie.“
„Technische Probleme.“
Klaus kramte seine Karte aus der Hosentasche, drückte ihr unteres Ende gegen die Rückenlehne, bog sie mit dem Zeigefinger zurück und ließ Plastik gegen Plastik schnellen. Als er sie wieder nach hinten zog, rutschte die Karte unter seinem Finger heraus und fiel zu Boden. Klaus bückte sich, tastete vor seinen Schuhen herum, klemmte den Daumennagel unter das Plastik, hob die Karte auf und steckte sie in seine Hosentasche.
„Sauwetter, was?“
„Könnte besser sein.“
„Soll es sich ändern?“
„Keine Ahnung. Was sagt der Wetterbericht?“
„Dem kann man doch nicht mehr vertrauen.“
„Was sagt er denn?“
„Jeden Tag das gleiche.“
„Gibt nichts Neues mehr, was?“
„Nein.“
Klaus lehnte sich zur Seite und drückte den Halteknopf.
„Sie müssen hier auch raus?“
„Ja.“
Der Zug fuhr in die Station ein und bremste ab. Klaus rutschte von seinem Sitz, hangelte sich von Stange zu Stange zur Tür, der Mann folgte ihm zeitungsraschelnd. Beide stiegen aus und schlenderten zur Rolltreppe, stellten sich auf die Stufen, glitten dem Abend entgegen.
Über den niedrigen Häusern, die sich an die Straße drängten, den Boutiquen, Cafes und Restaurants, versank die Sonne hinter Milchglas aus Wolken, spülte einen wässrigroten Schein auf die weißen Fassaden, die Markisen und Schirme, auf die grellgrünen Kunststoffblätter der Bäume, spiegelte sich in Schaufenstern und den Scheiben der vorbei summenden Wagen, die sich mit leuchtenden Taxi-Schildern und blinkenden Sensoren über die Schienen schoben.
Brillen und Uhren knirschten und brachen unter Klaus Schuhen, knirschten und brachen hinter ihm.
Sie bogen in eine Nebenstraße ein, gingen auf blinkende Leuchtbuchstaben zu, die auf den feuchten Asphalt tropften, einer nach dem anderen, den Namen der Bar buchstabierten, A, F, T, E, R, W, O, R, K, blinkten und erloschen.
Klaus schlenderte an der ersten Tür mit der Aufschrift Bronze vorbei, am großen Fenster, hinter dem Neonröhren einen gefliesten Raum erhellten, Bankreihen und Getränkeautoamten, blieb vor der mit Silber-Schriftzug stehen, schüttelte sich eine Unterhose vom Fuß und steckte seine Karte in einen Schlitz unter der Klinke.
„Man sieht sich“, sagte der Mann und ging an Klaus vorbei, zur dritten Tür, ein Stück goldenes Plastik in der Hand.
„Bestimmt.“ Klaus nickte und betrat die Bar.
Deckenventilatoren kreisten träge im Dämmerlicht, ein klobiger Metalltorso stand in der hintersten Ecke, beleuchtet vom bleichen Neonschein, der durch den Spalt der Klotür fiel und klimperte auf einem Keyboard herum, ließ gedämpfte Klänge durch den schmalen Raum watten.
Klaus schob sich seitlich zwischen Wand und Hockern hindurch, setzte sich auf den dritten und blickte in den Spiegel, der von der Hinterkante des Tresens bis zur niedrigen Decke reichte, den Raum verdoppelte.
„Das Übliche“, sagte er.
Ein Glas rutschte in den Ausgabeschacht, der ein Loch in die Brust seines Spiegelbildes riss, wurde zischend und gluckernd aufgefüllt.
Klaus kritzelte mit dem Finger auf dem Touchscreen herum, der die Theke bedeckte, übermalte Namen und Nummern, Zeichnungen und Sprüche, während er das Glas zu sich heranzog, anhob und an der Flüssigkeit nippte.
Er sah ruckartig auf, lehnte sich zur Seite und spuckte auf den Boden.
„Das ... das ist das Falsche“, murmelte Klaus und wischte sich über den Mund.
Er drehte das Glas auf der Theke, strich Kondenswasser vom Bierlogo und in seine Haare, riss Augen und Mund auf, klopfte auf seine Hosentaschen und biss sich auf die Unterlippe.
„Lieblingslied“, rief er.
Der Roboter am Keyboard brach mitten im Stück ab und begann ein neues.
„Das ist das ...", stammelte Klaus, sprang auf, stopfte seine Hand in die Hosentasche, zog die Karte heraus, hielt sie in das schwache Licht einer der Lampen, die unter den Deckenventilatoren befestigt waren, drehte sie hin und her, strich über ihre Kanten, dann warf er das Stück Plastik auf den Tresen und eilte zur Tür.
Er legte seine Hand auf die Klinke, zögerte, rieb sich mit der anderen das Kinn, zuckte mit den Schultern und trottete zum Barhocker zurück.
„Bier“, sagte er.
„Feuerbacher, Wittgensteiner oder Hegelbräu?“
„Wittgensteiner.“
„Weißbier, Export oder Pilsner?“
„Export.“
„Light, normal oder stark?“
„Normal.“
„Mit Schaum oder ohne?“
„Mit.“
„Kalt, normal oder warm?“
“Kalt.“
Klaus trommelte mit den Fingern auf dem Tresen und starrte in den Ausgabeschacht. Etwas summte.
„Leider ist Ihre Auswahl momentan nicht verfügbar“, säuselte die Computerstimme.
Klaus seufzte.
„Bier.“
„Feuerbacher, Wittgensteiner oder Hegelbräu?“
„Witt...“
Er winkte ab, griff nach dem Glas, das vor ihm stand und nahm einen Schluck, dann presste er seinen Finger auf den Touchscreen.
Ein weißes Quadrat breitete sich aus, verdrängte das Gekritzel und wurde von dem Bild der Nachrichtensprecherin ausgefüllt.
„ ... antwortete Paulsen `Die Anderen haben sie doch auch.`“ Sie machte eine Pause und fuhr lächelnd fort. „Serienreife – Wie bereits angekündigt, ist gestern die Produktion von CAPEK, des ersten menschenähnlichen Roboters angelaufen. Dazu Dr. Hans Wahrig, Chefingenieur der Johnson-Werke.“
Schnitt auf ein Rednerpult, dahinter ein grauhaariger Mann im Anzug, der gegen zuckende Blitzlichter ansprach.
„Ich werde oft gefragt, ob CAPEK denkt wie ein Mensch, ob er fühlt wie wir. Ich weiß es nicht. Doch macht es einen Unterschied, ob er fühlt, oder Gefühle simuliert, ob er denkt, oder Denkprozesse imitiert? Er lernt wie Mensch, konstruiert sich seine Realität. Nur das ist wichtig, nur darauf kommt es an.“
Totale der Bühne. Wahrig war neben das Pult getreten, von der Seite stakste ein CAPEK ins Scheinwerferlicht, bewegte sich langsam und hölzern wie eine Marionette, drehte den eierförmigen Kopf in Richtung Publikum. Beifall blitzte ihm entgegen. Er hob die Hand vor die Kameralinsen im glatten Gesicht, dann zum Gruß, schritt auf Wahrig zu und blieb vor ihm stehen.
Der Applaus verebbte, vereinzeltes Klatschen, Raunen, letzte Rufe, dann war es still. Das Licht erlosch, ein Scheinwerfer schnitt ein rundes Stück Bühne aus der Schwärze.
Der CAPEK ging in die Hocke, lehnte sich langsam nach vorne, fiel auf die Knie, faltete die Hände und streckte sie dem Ingenieur entgegen, senkte den solarzellenbedeckten Kopf.
Applaus, Getrampel und Gelächter. Wahrig hob die Hände.
Schnitt zurück auf die Nachrichtensprecherin.
„Pro Jahr sollen bis zu hundert Exemplare die vollautomatisierte Produktion verlassen. Und jetzt zum Wetter ...“
Klaus stellte das leere Glas ab, schob es zurück in den Ausgabeschacht, glitt von seinem Hocker und fischte die Karte vom Tresen. Ein Roboter, der aussah wie ein Schwamm mit Rädern streifte seine Hand, fuhr über den feuchten Streifen, den das Glas hinterlassen hatte.
Klaus verließ die Bar, stellte sich an die Hauptstraße, hob im Licht herannahender Scheinwerfer die Hand und stieg in ein Taxi.
Er zog die Karte durch ein Lesegerät, lehnte sich zurück und sagte: „Nach Hause.“
Der Wagen fuhr los, folgte den Schienen. Straßenlaternen zogen vorbei, Bäume, Reihenhäuser, dunkle Fenster, glühende Straßenschilder.
Das Taxi glitt über eine Brücke, dann am Fluss entlang. Am anderen Ufer leuchtete ein gewaltiger, langgezogener Glasbau, zwei Schornsteine ragten an seinem Ende empor, Scheinwerfer strahlten aus ihren Schloten an die Wolkendecke, die im Schein des grellen Johnson-Schriftzuges rötlich schimmerte.
Klaus legte seinen Kopf gegen die Scheibe. Der Fluss verschwand, ein Einkaufszentrum raste vorbei, dann verfestigte sich der dunkle Himmel zu klobigen Wohnblöcken.
Das Taxi bremste leicht ab, passierte leuchtende Hausnummern, 31, 33, 35, 37 und hielt vor Nummer 39.
Klaus stieg aus und knallte die Tür zu. Der Wagen summte hinter seinem Rücken davon und verschwand in der Stille, während er auf den Bürgersteig trat und zum Hauseingang schlenderte.
Die Karte glitt in den Schlitz, ein Schloss klackte. Klaus drückte die Tür mit der Schulter auf, betrat das Gebäude, ging auf Fahrstuhl und Treppe zu und bog davor in den ersten Gang ein.
Er eilte von Wohnung zu Wohnung, probierte die Karte an jeder Tür aus, an jeder plärrten ihm Warnsignale entgegen, im ersten Stock, im zweiten im dritten, im vierten.
Im fünften Stock schließlich ein leisen Piepen. Klaus drückte die Klinke herunter und betrat die Wohnung.
„Willkommen“, empfing ihn eine freundliche Stimme.
Das Licht von Neonröhren flutete den Flur, dann die Küche, vermischte sich mit der Kühlschrankbeleuchtung, die auf das Linoleum frostete.
Klaus zog eine Pappschachtel heraus, „Microfood – schneller zubereitet als ausgesprochen“, verkündete die Stimme freundlich, riss sie auf, schob das Aluschälchen in die Mikrowelle, stellte die Zeit ein, drückte den Startknopf, zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins, holte die dampfende Schale mit den Fingerspitzen heraus, ließ sie auf die Arbeitsfläche fallen, kramte Besteck aus der Schublade und aß im Stehen, warf Messer und Gabel in den Spüler, den Alubehälter in den Müll, ging ins Badezimmer, setzte sich aufs Klo, „Meyers Wasser-Zusätze – spült den Frühling in die Schüssel.“, betätigte die Spülung, stelle sich ans Waschbecken, wusch Gesicht und Hände, „Ohne Cleanwater-Filter wären Sie jetzt schmutziger als vorher“, stopfte sich die Zahnbürste in den Mund, spuckte aus, schlurfte ins Wohnzimmer und sah auf den Thermostat.
„Wärmer“, sagte er.
„Heizung leider defekt. Technischer Kundendienst wurde vor dreizehn Tagen, fünf Stunden und achtzehn Minuten verständigt. Erneut benachrichtigen?“
Klaus rieb die Handflächen aneinander.
„Nein ... schon in Ordnung.“
Er ging ins Schlafzimmer, legte seine Kleider zusammen und sich ins Bett, zog die Decke bis zur Nasenspitze und murmelte „Licht aus.“ in den Stoffbezug.
Seine Uhr piepste, die Neonröhren leuchteten.
Klaus legte den Mund frei.
„Licht aus“, wiederholte er und das Licht erlosch.
Die grellen Ziffern des Weckers stanzten sich aus Dunkelheit, ein bleicher Schimmer fiel durch den Vorhang von der Straße herein, auf der ein CAPEK stand und zum kugeligen Schirm einer Laterne aufblickte, die wie ein zweiter Mond vorm Nachthimmel hing, während der Wind durch Plastikblätter strich und der Wald aus Lautsprechern rauschte.


Thema des Monats März 2006: „Endzeit“

 

Hallo Herr Kartoffel,

die meisten Zutaten habe ich schon mal irgendwo gesehen: Leute weg, letzte Menschen usw. Aber wie Du das mischst, und mit welcher Sprachkraft, das ist wirklich gut!
Mir sind nur ganz wenige Sachen aufgefallen, die besser sein könnten (siehe unten).

Die Verbindung Endzeit und Alltag gefällt mir auch sehr: Was bleibt zu tun, wenn nichts mehr zu tun ist?

Insgesamt eine ruhige, melancholische Story, die einfach schön fließt.

Grüße,
Naut

Liste:

Klaus ging zum Waschbacken und hielt die Hände unter den Hahn. Seife gurgelte aus einer kleinen Düse, wurde vom nachfolgenden Wasserstrahl aufgeschäumt und verschwand knisternd im Abfluss.
Irgendwie habe ich nicht den Eindruck, dass seine Hände dabei nass werden. :)
Rumpeln und Surren stiegen aus dem Schacht hinauf, eine Glocke läutete, dann öffneten sich die Türen. Klaus stieg ein und lehnte sich gegen sein Spiegelbild.
Wdh. "stieg".
dazwischen Bilder von Turbinen, Bilder von Möwen und beiden zusammen – roter Federbrei auf Metallschaufeln – und betrat die Kantine.
:rotfl:
an Häusern vorbei, die sich links und rechts die Straße entlang klonten
*Neid*
Drei Putzroboter surrten heran, drängelten, stießen mit den Gummiringen aneinander, die um ihre Metallgehäuse gelegt waren, saugten zischend und rollten davon.
Ist das geil!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Naut,

danke für deine Kritik. Puh, ich hatte wirklich Angst, dass die Ganze Sache nicht funktioniert (die Mischung aus Humor und Melancholie), also hab' ich röchelnd vor dem Schreibtisch liegend zu der Kritik runter gescrollt. Den Notarzt kann ich jetzt zum Glück wieder abbestellen. :D


Die Verbindung Endzeit und Alltag gefällt mir auch sehr: Was bleibt zu tun, wenn nichts mehr zu tun ist?

Und vorallem: was bleibt zu tun, wenn vorher auch nichts mehr zu tun war? Fand die Idee ganz witzig, über jemanden zu schreiben, der tzrotz der Katastrophe einfach seinem Job nachgeht - wie eine Maschine.

Irgendwie habe ich nicht den Eindruck, dass seine Hände dabei nass werden. :)

Hmm ... stimmt, der Eindruck könnte entstehen. Aber ich dachte, das ergibt sich aus der Situation ... :D

Wdh. "stieg".

:Pfeif: Wird verbessert.


LG,

Tobias

 

hallo MrPotato,

na da hast du dein mammutprojekt ja noch fertig bekommen.
mir hat es gut gefallen! bin mir zwar im nachhinein nicht so ganz sicher wie ich mir die zeit vorstellen soll in der deine geschichte spielt.
roboter und maschinen funktionieren noch, häuser scheinen auch nicht beschädigt. der großen katastrophe ging anscheinend eine voll automatisierte gesellschaft voraus. klaus muss aber noch arbeiten, na gut ...
ich sehe schon, muss ich vielleicht nochmal lesen.

Brillen und Uhren knirschten und brachen und Klaus’ Schuhen, knirschten und brachen hinter ihm.
das hab ich irgendwie nicht garnicht kapiert.

gut gemacht!

beste grüße
krilliam Bolderson

 

Hi Krilliam,

auch dir vielen Dank!

na da hast du dein mammutprojekt ja noch fertig bekommen.

Ja, ich und mein Arbeitstempo ... jeder Andere hätte sich eine solche Geschichte innerhalb einer Woche aus dem Ärmel geschüttelt. :D

roboter und maschinen funktionieren noch, häuser scheinen auch nicht beschädigt.

Deswegen ja auch die Anspielung auf die Neutronenbombe. Die "Marinetti-Bombe" ist halt eine mysteriöse, hochentwickelte Waffe, die nur biologisches Leben zerstört. Frag mich nicht, wie das Ding funktionieren soll ... aber schließlich stellt die Story ja keinerlei Anspruch auf Realismus ... :D

der großen katastrophe ging anscheinend eine voll automatisierte gesellschaft voraus. klaus muss aber noch arbeiten, na gut ...

[Vorsicht: umfangreiches Erkärungsgeschwafel] Ja, die Gesellschaft war vollautomatisiert. Der Mensch hatte, wenn überhaupt, nur noch die Aufgabe, die Technik zu überwachen (wie Klaus im Wellenkraftwerk).
Der Mensch hat sich selbst ersetzbar gemacht und ersetzt. Sogar für den Menschen ist der Mensch ersetzbar geworden. Daher geht Klaus einfach seiner "Arbeit" nach, als sei nichts geschehen. Die Technik funktioniert ja noch.
Nicht das Fehlen der Menschen macht ihn nervös, sondern eher das Zusammentreffen mit dem zweiten Überlebenden (in einer klassischen "Fahrstuhlsituation") und natürlich Störungen in seinem ritualisierten Tagesablauf.
Der Mensch ist in der technisierten Umgebung fast schon ein Störfaktor, der den Ablauf durcheinander bringt. Er lebt in einer künstlichen, angepassten Umgebung, modifiziert und imitiert Natur und strebt letzendlich danach, sich selbst zu imitieren (Robotik).
Der CAPEK ist die letzte Stufe in diesem Prozess. Der Mensch hat sich in einem "Schöpfungsakt" selbst kopiert, sich endgültig ersetzbar gemacht, sich überwunden.
Die Bombe löscht die Menschheit aus, nicht aber die Technik und die künstliche, imitierte "Natur".
Angepasst, erfolgreich ist, was überlebt, der CAPEK ist "viabel".
Der Mensch verschwindet, das Imitat wird zum Original, die vom Menschen geschaffene Umgebung zur "Natur".
Gesetzt den Fall, dass eine Maschine sich jemals solche Fragen stellen kann, wird der Mensch zur Antwort auf die Frage "Was war vorher?", er wird zum Mythos, vielleicht zur "Religion".
Fand diese Gedanken ganz interessant ...

das hab ich irgendwie nicht garnicht kapiert.

Soll einfach nur bedeuten, dass Klaus voran geht und der Mann ihm folgt.

gut gemacht!

Vielen Dank! :)


LG,

Tobias

 

hi potato,

nochmal hierzu:

Brillen und Uhren knirschten und brachen und Klaus’ Schuhen, knirschten und brachen hinter ihm.
ich finde dieser satz ist extrem seltsam, wenn nicht falsch. ich glaube es liegt an dem "n". ist dann aber trotzdem noch komisch.

was meinst du?

beste grüße
krilliam Bolderson

 

Vielleicht muss es

"Brillen und Uhren knirschten und brachen unter Klaus’ Schuhen."

heißen?

 

Hi krilliam und Naut,

da hab' ich tatsächlich den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen. Tausend Mal gelesen und trotzdem den Fehler nich bemerkt. Natürlich muss das "unter" heißen ... :Pfeif:

Danke nochmal.

LG,

Tobias

 

Moin.
Etwas lang, wenn nicht -atmig, aber eigentlich passt genau das, denn der Alltag des Klaus ist halt langweilig. Nichtmal die Begegnung mit einem anderen Überlebenden ist ein Höhepunkt. Das ist in sich stimmig, sprachlich teilweise (siehe Naut) prima, eingangs aber eher träge. Ehrlich: Nach der flachen Szene mit dem begriffsstutzigen Aufzug wäre ich fast ausgestiegen. Ich denke, es könnte der Geschichte gut tun, wenn es einen Spannungsbogen gäbe, der direkt am Anfang beginnt. Im Grunde versuchst Du das, indem Du in den ersten Sätzen versuchst, die Situation klarzumachen, aber das baut keine Spannung auf. Frag mich nicht, wie Du das tun könntest, vielleicht geht es aufgrund der Anlage der Geschichte gar nicht.
Auch wenn ich mich wiederhole: Die Eintönigkeit ist eigentlich Programm, andererseits aber fehlt dadurch ein Rhythmus, fehlt Dramatik, fehlt Mitgefühl.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Uwe,

danke für deine Kritik.

Ja, da hast du ein Problem angesprochen, das aber gleichzeitig wichtiger Bestandteil der Story ist.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob es noch möglich ist, das Ganze etwas spannender zu gestalten.
Letzendlich soll die Story ja, wie du schon angemerkt hast, eintönig, "alltäglich", spannungsarm und frei von Höhepunkten sein. Alles ist schon geschehen, "es gibt nichts Neues mehr", die Menschheit ist am Ende. Das "Neue" beginnt erst nach dem Ende (=> das Imitat wird zum Original). Die Banalität ist mMn wichtig. Klaus (bzw der Mensch) ist in der Gesellschaft der Geschichte völlig austauschbar und ersetzbar. Klaus nimmt die neue "Kartenidentität" an, ohne lange zu zögern. Am nächsten Tag wird er wohl dem "Job" des alten Karteninhabers nachgehen. Und es macht keinerlei Unterschied.
Ich habe versucht, die Geschichte irgendwie von der Arbsurdität der Gesamtsituation leben lassen. Schließlich sind die Handlungen und Dialoge ja nicht das, was man unbedingt von einem Überlebenden einer solchen Katastrophe erwartet ...
Mit so einem Konzept kann man aber auch ganz schnell auf die Nase fallen ... :D


LG,

Tobias

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Potatio!

Also mir hat es gefallen. Wie Naut schon richtig sagte, schön melancholisch.
Ich finde diese Monotonie super.
Rin in de Arbeit, raus aus de Arbeit.

mrpotato schrieb:
Er beobachtete die Pegel in den Betonröhren, wie sie stiegen, sanken, stiegen, sanken, Wasser, das gegen den Wellenbrecher schwappte, Turbinen, Drehzahlen, Instrumente, 500 Kilowatt, 450 Kilowatt, 400 Kilowatt, 450 Kilowatt, schaltete durch die Kameraperspektiven, Außen I, Außen II, Röhre I, Röhre II, Röhre III, Röhre IV, Turbine I, Turbine II, sah irgendwann auf seine Uhr, wartete, bis sie piepste, stand auf und verließ den Kontrollraum.
Einen Satz so zu schreiben ist saufrech!!! Funktioniert aber. Merk ich mir.

mrpotato schrieb:
Er schlenderte an der Fensterfront entlang, stieg über Schuhe, Hemden, Hosen und Jacken, während die Meereswellen draußen rötliches Morgenlicht an die felsige Küste spülten, Fische ölig in der Brandung trieben und der Rumpf einer Fähre unweit des Festlandes am Felsstrand einer vorgelagerten Insel schabte, stoppte vor einem Fahrstuhl und drückte auf den Knopf.
Diesen Satz sollte man in ein Literaturlexikon gleich als ersten Eintrag bei F reinstellen :D
!!!11 F!!! Das nenn ich Monotonie pur ;)

lg, LE

@naut:

"Brillen und Uhren knirschten und brachen unter Klaus’ Schuhen."
Vielleicht "Klausens Schuhwerk." :D :D

 

Hi Lem,

Danke für deine Kritik. Freut mich sehr, dass die Geschichte dir in all ihrer Monotonie gefallen hat. :)

Einen Satz so zu schreiben ist saufrech!!! Funktioniert aber. Merk ich mir.

Ja, hab' auch länger mit mir gerungen, ob ich das wirklich so machen soll. :D

Vielleicht "Klausens Schuhwerk." :D :D

Das ist doch mal eine Idee ... :D


LG,

Tobias

 
Zuletzt bearbeitet:

Die Geschichte ist atmosphärisch sehr, sehr dicht, da hat es mir nichts ausgemacht, dass lediglich (für den Protagonisten) banale Stationen des Alltags abgehandelt werden und es keine "tiefergehende" Handlung gibt. Man fiebert trotzdem mit, allein wegen der Sprache; das Setting ist toll und bietet Raum für mehr

Was mir besonders gefallen hat: Die kleinen Missverständnisse der Maschinen, des Aufzugs, des Sandwich-Automaten, des Bierausschenksystems. Ist ein Punkt, der sich wie ein Faden durch die Geschichte zieht, und die dem Text sehr witzige Momente in all der Trostlosigkeit mitgeben.

Gestolpert bin ich ein wenig über die Putzroboter, die auf die Schienen fallen. Wenn die Roboter Müll orten können, sollte es ihnen möglich sein, auch die Gleise zu erkennen - derjenige, der sie für einen Einsatz am Bahnhof konstruiert hat, wird schon darauf geachtet haben.

Schnitt zurück auf die Nachrichtensprecherin.
„Pro Jahr sollen bis zu hundert Exemplare die vollautomatisierte Produktion verlassen. Und jetzt zum Wetter ...“
Alle drei Tage gerade mal ein Roboter. Klingt nicht unbedingt wie eine vollautomatisierte Produktion.

Sprachliche Optimierungsvorschläge habe ich keine. Wirklich toll :D, Ramujan

 

Hi Ramujan,

danke fürs Lesen und für dein Lob! Freut mich wirklich, insbesondere, weil das ein Text ist, bei dem man selber nicht abschätzen kann, ob er funktioniert. :)

Gestolpert bin ich ein wenig über die Putzroboter, die auf die Schienen fallen. Wenn die Roboter Müll orten können, sollte es ihnen möglich sein, auch die Gleise zu erkennen - derjenige, der sie für einen Einsatz am Bahnhof konstruiert hat, wird schon darauf geachtet haben.

Guter Einwand. Wie kann ich mich da bloß rausreden? Ähm ... die ... die Roboter sind halt gründlich und nehmen ihren Job so ernst, dass sie todesmutig Gehäuse und Schlatkreise riskieren und sich jedem winzigen Papierstück hinterher werfen - auch wenn es auf die Schienen ist ... :D
Wüsste jetzt ehrlich gesagt auch nicht, wie ich diesen Schwachpunkt ausbügeln könnte, ohne gleich den ganzen Plotpunkt zu kippen ... mmmh ...

Alle drei Tage gerade mal ein Roboter. Klingt nicht unbedingt wie eine vollautomatisierte Produktion.

Ich dachte nur, dass der Bedarf an diesen Robotern erstmal nicht so hoch sein dürfte. Außerdem sind die Dinger wahrscheinlich recht kompliziert aufgebaut ...


LG,

Tobias

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Potato


Mal davon abgesehen, dass ich mich hier unwohl fühle :D, hat mir die Story sehr gut gefallen. Und ich kann dir nichtmal genau sagen, woran das liegt.
Seien wir ehrlich - einen richtigen Spannungsbogen baust du nicht auf und ich bin überzeugt, wärst du nicht so stilsicher, wäre die Geschichte schnell langweilig.

Schön sind auch die ganzen Nebensächlichkeiten, die der Story Atmosphäre verleihen.
Klaus muss weiter arbeiten, damit, so schätze ich, Geld auf seinem Konto gut geschrieben wird und er weiterhin alles bezahlen kann. (Zug, Taxi, Essen, Bier) Schließlich ist alles automatisiert.
Toll auch das Zusammentreffen mit dem anderen Überlebenden. Sie wirken beide so ... angespannt und nervös. Sind es ja schließlich gewohnt, die letzten ihrer Art zu sein. :D

Hat mir sehr gut gefallen!

Liebe Grüße
Tamira


Er betrat den monitorbestrahlten Raum, schritt Pfeifend durch das Surren und Piepsen, Blinken und Leuchten, ließ sich auf seinen Bürostuhl fallen und starrte auf die Bildschirme.
pfeifend

Brillen und Uhren knirschten und brachen unter Klaus’ Schuhen, knirschten und brachen hinter ihm.
Soweit ich weiß brauchen wir in Deutschland die Auslassungszeichen bei einem Namen nicht, der mit S aufhört.
Glaub ich.


P.S.: Sorry, dass du auf die Antwort so lange warten musstest. :)

 

Hi Tamira,

auch dir vielen Dank.

Seien wir ehrlich - einen richtigen Spannungsbogen baust du nicht auf und ich bin überzeugt, wärst du nicht so stilsicher, wäre die Geschichte schnell langweilig.

Ja, eine Geschichte ohne Spannungsbogen zu schreiben, ist immer recht heikel. Schön, wenn sie trotzedem etwas unterhält.

Klaus muss weiter arbeiten, damit, so schätze ich, Geld auf seinem Konto gut geschrieben wird und er weiterhin alles bezahlen kann.

Stimmt, das kann natürlich auch ein Grund sein. Ich dachte aber eher an eine völlige Entmenschlichung. Der Mensch wurde annähernd ausgerottet, es macht aber keinerlei Unterschied - weder für die technischen Abläufe, noch für die letzten Überlebenden ... gewissermaßen eine etwas bizarre Überspitzung der Automatisierungstendenz. Der Mensch macht sich selbst völlig ersetzbar.

P.S.: Sorry, dass du auf die Antwort so lange warten musstest.

Das macht doch nichts ... :)


Freut mich, dass es dir gefallen hat.

LG,

Tobias

 

Hi Potato!

Was mir an deiner Geschichte gefallen hat war zu allererst dieser völlig begriffstutzige Aufzug und der Snack-Automat. Auch die Putzroboter werden in Erinnerung bleiben. Die ganze Szene hatte etwas von Taubenfüttern.
Aber die Witze werden schnell langweilig, was aber irgendwie zu der melancholischen Stimmung der ganzen Geschichte passt. Und ich hatte das Gefühl eigentlich drei Geschichten zu lesen. Obwohl es im Prinzip eine Wurst war. Ein paar Leerzeilen hätten die Story sicherlich aufgelockert.
Das Klaus die falsche Karte erwischt hat hab ich überhaupt nicht mitbekommen. Ich weiß noch wie er sich in der Bar wundert und auf die Karte blickt, aber da war nichts von wegen falscher Karte... (Vielleicht hab ichs in der Eintönigkeit auch nur überlesen)

Thomas

PS: Eine Frage noch: Die Menschen können in deiner Geschichte nur begriffsstutzige Roboter bauen, aber ihnen gelingt es einen Ersatz für sich selbst zu erzeugen? Das Check ich nicht.

 
Zuletzt bearbeitet:

Doppelpost.

 

Hi tomas,

danke für deine Kritik.

Die ganze Szene hatte etwas von Taubenfüttern.

Genau das soll es ja auch sein. :D

Aber die Witze werden schnell langweilig, was aber irgendwie zu der melancholischen Stimmung der ganzen Geschichte passt.

Es sollte ja auch keine brüllend komische Geschichte werden. Da irgendwie eine Balance zu finden, war nicht einfach ... (wenn es mir überhaupt gelungen ist)

Das Klaus die falsche Karte erwischt hat hab ich überhaupt nicht mitbekommen. Ich weiß noch wie er sich in der Bar wundert und auf die Karte blickt, aber da war nichts von wegen falscher Karte... (Vielleicht hab ichs in der Eintönigkeit auch nur überlesen)

Wenn ich eine Perspektive gewählt hätte, die auch an Klaus Gedanken partizipiert, wär es sicherlich leichter gewesen, das rüber zu bringen,
Klaus verliert seine Karte in der U-Bahn. Sie fällt ihm herunter, er hebt die Falsche auf. In der Bar bekommt er, als er "Das Übliche" bestellt, natürlich das Stammgetränk des Karteninhabers. Er wundert sich, wünscht zur Überprüfung sein Lieblingslied, was aber natürlich auch das falsche ist.
Und deswegen probiert er die Karte ja auch an jeder Tür aus, da er keine Ahnung hat, wo der alte Karteninhaber wohnt.

Eine Frage noch: Die Menschen können in deiner Geschichte nur begriffsstutzige Roboter bauen, aber ihnen gelingt es einen Ersatz für sich selbst zu erzeugen? Das Check ich nicht.

Die Roboter sind doch gar nicht Begriffsstutzig. Beim Fahrstuhl ist es Klaus undeutliche Aussprache ("Ersterschtock"), bei Automaten ein menschlicher Verpackungsfehler (die aufgekritzelte Aufschrift), die U-Bahn-Panne wird ebenfalls von Klaus verursacht, in der Bar bekommt er das Falsche, weil er die falsche Karte hat. Es sind also nicht die Unzulänglichkieten der Maschinen, sondern die des Menschen, die den Ablauf durcheinander bringen.
Der Mensch ist der "Störfaktor" in einer perferkt technisierten und automatisierten Welt.

LG,

Tobias

 

Hallo MrPotato,

für mich ist das Auffälligste an deiner Geschichte dieser - wie soll ich es nennen? - ultra-minutiöse Erzählstil. Jede Handlung von Klaus wird bis ins Kleinste Detail beschrieben und auf Romanlänge wäre das für mich ziemlich anstrengend zu lesen, aber hier ist es IMHO genau richtig und betont die Monotonie und die Sinnlosigkeit dieses "Arbeitstags". Gut fand ich auch, dass du die Geschichte ganz leise und unspektakulär ausklingen lässt - passt alles zur kontemplativen Grundstimmung, die du von Anfang bis Ende durchgehalten hast. Respekt! :thumbsup:
Ein besonderes Highlight ist natürlich das Gespräch in der U-Bahn. Zwei Überlebende treffen sich und man merkt schnell, dass sie sich eigentlich nichts zu sagen haben.
Das Warten auf die U-Bahn (minus Roboterfütterung) und die Szene in der Bar sind für meinen Geschmack allerdings etwas zu lang geraten. Da ufern die Beschreibungen ein wenig aus. Trotzdem hast du das alles großartig rübergebracht. Die langwierige Arbeit daran hat sich auf jeden Fall gelohnt. Vielleicht hat die Story ja gerade von der langen Entstehungszeit profitiert?
Insgesamt wie gesagt eine gute & intelligente (dazu auch noch stilistisch ausgefeilte), stellenweise aber etwas langatmige Geschichte.
Hab ich gern gelesen! :)

Es sind also nicht die Unzulänglichkieten der Maschinen, sondern die des Menschen, die den Ablauf durcheinander bringen.
Auch etwas, dass ich erst im Nachhinein voll begriffen habe. Eigentlich war die U-Bahn, die nicht angehalten hat, die einzige nicht von Menschenhand verursachte Störung in der Story, soweit ich das überblicken kann.

Wenn ich eine Perspektive gewählt hätte, die auch an Klaus Gedanken partizipiert, wär es sicherlich leichter gewesen, das rüber zu bringen
Ich hab erst auch gedacht, dass vielleicht eine Perspektive, die das ganze aus Klaus Sicht erzählt besser wäre, aber dann bin ich zu dem Schluss gekommen, dass das bestimmt alles ruiniert hätte. Ich finde diese Perspektive völlig IO, obwohl ich dieses Detail mit der Karte auch erst überlesen hatte und erst beim Wohnblock ist mir dann eingefallen, dass er seine Karte vertauscht haben muss.

Übrigens: Der Titel ist zwar angebracht und könnte auch eigentlich nicht besser gewählt sein, aber ich kann mir vorstellen, dass er auch ein paar Leser abschreckt. Denn wer möchte schon etwas über einen Arbeitstag lesen? Letztendlich tendieren wir doch alle zum Eskapismus.
Ein richtiges Problem wäre das aber auch nur, wenn die Story in Alltag stehen würde. So kann sich bestimmt fast jeder denken (vor allem bei der Endzeit-Thematik), dass es sich nicht um einen "normalen" Arbeitstag handeln kann.

mfg
Prozac

 

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