Auf der Zimmerdecke liegen
Auf der Decke, zerstört, liegen. Nicht wissen weshalb.
Niedergeschlagen sein. Nicht von irgendjemanden, von mir selbst.
Weggetreten. Wahrnehmung die keine ist.
Bilder vor Augen die es nicht geben kann.
Geräusche, die noch nie vernommen wurden.
An der Decke des Raumes liegen. Zusehen wie er sich mit mir dreht.
Beobachtung von vergehenden Möglichkeiten und Unmöglichkeiten.
Die Zeit, wie sie vor mir tanzt, wie sie mich auslacht, wegläuft.
Meine persönliche Hölle um mich herum, die doch nur Schutz ist.
Hier zu sein um nirgendwo zu sein. An einem Ort der kein Ort sondern Zustand ist.
Eingeschlossen, und von zäher Flüssigkeit umgeben, das Licht wie es in strahlenden Wellen durch sie geht, Licht, das sich trotzdem kalt wie Neonlicht anfühlt.
Eingesperrt da liegen, durch das Fenster mit den fast ganz runtergelassenen Jalousien sehen und zu wissen das da draußen noch etwas ist. Gedanken an einen längst verlorenen in tausend Teile zersprungenen Schlüssel, noch die Erinnerung wie er sich anfühlte.
Etwas was irgendwo zwischen Vergangenheit und Zukunft liegt, völlig unfassbar.
Quälende Momente des Wartens auf etwas was nicht kommen wird.
Der Raum mit dem ich mich mitdrehe. Schwindel und das Unvermögen etwas zu tun.
Bewegungslos, sich gehen lassen, alles außer Kontrolle, und nicht mehr fähig Emotionen zu zeigen, vielleicht weil sie irgendwo in der Drehung abgeschüttelt wurden, am Boden des Raumes liegen.
Blicke zur Tür, die sich nie öffnen wird.
Überlegungen ob ein Sprung aus dem Fenster nicht viel zu riskant ist.
Ob der Sprung überhaupt viel verändert, ob es nicht immer so weiter geht, eingeschlossen.
Auf der Decke, zerstört, liegen, einen Blick auf die Seite richten und die Vielzahl von Leuten erkennen die neben mir sind. Alle unbeweglich und starr, und doch, dieser Blick auf ihren Gesichtern, der nicht traurig oder gar wütend ist, sondern eher zufrieden wirkt.
Ich rufe ihnen zu, versuche sie zu erreichen, doch sie hören mich nicht.
Ich sehe auf den Boden runter, der hart und irgendwie bedrohlich wirkt, und ich bin mir nicht sicher ob ich den Mut dazu hätte auch nur einen Fuß auf ihn zu setzen.
Ein weiterer Blick auf das Fenster, Gedanken an das, was hinter diesem sein könnte.
Eine weitere Überlegung. Der Sprung aus dem Fenster ? Hier bleiben ? Da runter auf den Boden ? Doch, wenn ich hier bewegungslos bleibe... es scheint doch zu beschwerlich das Fenster zu erreichen, den trägen Körper in Bewegung zu setzen.
Und dann werde ich mir meiner Aussichtslosigkeit bewusst.
Meine Entscheidung wurde schon von mir ... uns getroffen, bevor ich überhaupt einen Gedanken daran verschwendet hatte...
Ich bleibe hier...
Ich werde...
mit euch anderen...
zerstört....
auf der Decke liegen...