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Baschi, der Dieb

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24.01.2015
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Baschi, der Dieb

Der Hase Lukas war in der Welt weit herumgekommen. Ein ganzes Jahr verbrachte er bei seinem Onkel Oskar in Amerika. Bei ihm lernte er viele Heilkräuter kennen und wie man davon Medizin herstellt.

Seit einigen Wochen war Lukas wieder zu Hause und wohnte unter der alten Eiche - am Eingang des dunklen Waldes. Es hatte sich schnell herumgesprochen, dass Lukas nun ein richtiger Kräuterdoktor war - wie sein Onkel in Amerika. Jeden Morgen kamen die kranken und verletzten Tiere zu ihm und er half ihnen mit seiner Kräutermedizin.

An einem Morgen kam das Eichhörnchen Lucie. Es hatte sich verletzt an einer Pfote. Lukas machte ihm einen Umschlag aus Kräutersalbe und schon nach wenigen Tagen konnte Lucie wieder von Baum zu Baum springen.
Rudi, der Buntspecht, hatte einen gebrochenen Flügel. Auch ihm konnte Lukas helfen. Und Rosalie, das Rehkitz, das sich mit seiner älteren Schwester gestritten hatte, brauchte Hilfe für eine Beule am Kopf.

Die Tiere liebten Lukas und waren froh, dass er da war. Nur einer nicht. Baschi, der Fuchs. Bevor Lukas kam, suchten die Tiere bei ihm Rat. Dann setzte er seine grosse Hornbrille auf und suchte in dem dicken Ratgeberbuch nach einer Lösung. Umsonst gab er keinen Rat und mit der Zeit verlangte Baschi immer mehr.
Das wurde den Tieren schliesslich zu viel und sie gingen zu Lukas. Der Kräuterdoktor verlangte für eine Behandlung nicht viel. Wer gerade etwas übrig hatte gab es, die andern behandelte er umsonst.

Am Anfang fand Baschi das freie Leben lustig. Niemand wollte etwas von ihm. Er konnte den ganzen Tag im Wald herumstreifen, oder in seinem Garten in der Sonne liegen. Aber bald wurde es ihm langweilig und er wurde unzufrieden.
"Jetzt muss etwas geschehen", rief der Fuchs eines Tages. Er rief seinen Freund Juppi, das Wildschwein. Juppi kam angetrabt und zusammen schmiedeten sie einen Plan.


"Hier können wir einsteigen", flüsterte Baschi. Juppi stellte sich unter das Kellerfenster und der Fuchs sprang auf seinen Rücken. Er versuchte sich durch das enge Fenster zu zwängen.
"Au, au, ich stecke fest," rief er. "Schieb nach." Das Wildschwein schob und schob - aussichtslos.
"Du musst den Bauch einziehen," riet Juppi. "Auf drei geht's los: ein, zwei drei."
Es ging nicht und der Fuchs wurde immer ungeduldiger.
"Wir versuchen es noch einmal, Baschi; aber hör auf mir mit deinem Schwanz ins Gesicht zu schlagen. Eins, zwei, drei und los geht's."
Diesmal klappte es und Baschi plumpste wie ein schwerer Sack auf den Kellerboden.
"Mach doch leise, du weckst ja den Kräuterdoktor auf," rief Juppi.

"Was für ein Anblick", rief Baschi, "hier stehen die Flaschen und Salbentöpfe mit der Kräutermedizin in einer Reihe", und schon warf er aus dem Kellerfenster die erste Flasche, welche Juppi geschickt auffing. Die nächste Flasche ging daneben und zerbrach.

Lukas wachte für einen Moment auf. Hatte nicht etwas geklirrt wie zerbrochenes Glas? Als es jedoch ruhig blieb, murmelte er: "Hab nur schlecht geträumt", drehte sich auf die andere Seite und schlief weiter.
Am nächsten Morgen war der Keller leer geräumt. Die ganze Kräutermedizin, die er in vielen Arbeitsstunden hergestellt hatte, war verschwunden. Lukas kratzte sich hinter den Ohren und versuchte ruhig zu bleiben. Hatte er einen Feind? Dieser Gedanke beunruhigte ihn und verursachte ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend.

Als die Patienten an diesem Morgen vorbei kamen, musste Lukas sie ohne Behandlung wieder wegschicken.
Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht: "Die Kräutermedizin wurde gestohlen."
Rudi, der Buntspecht, wurde ganz aufgeregt als er es erfuhr und erzählte es sofort weiter an Lucie. Das Eichhörnchen sprang von Baum zu Baum und rief:
"Habt ihr es schon gehört, die Kräutermedizin wurde gestohlen."
Noch am gleichen Tag wussten es alle Tiere im Wald.
Dass der Dieb bestraft werden musste, war allen klar, nur wer war der Dieb?

Auch Lukas machte sich so seine Gedanken. Einer war ihm immer aus dem Weg gegangen, seit er wieder zu Hause war. Baschi! Es wurde erzählt, dass er wegen ihm arbeitslos geworden war.
In den kommenden Nächten plagten Lukas Albträume. Eine riesige Gestalt mit feurigen Augen brach in sein Haus ein und bedrohte ihn mit einem Stock. Schweissgebadet und mit starkem Herzklopfen wachte er auf. "Das geht so nicht weiter", rief Lukas. "Ich muss etwas unternehmen." Und ihm kam eine Idee.

An einem Morgen, als Baschi gemütlich beim Frühstück sass, klopfte es. Vor der Türe stand Lukas.
"Darf ich hereinkommen?"
"Wenn' sein muss."
Die Tannenmeise Traude, die auf dem Fenstersims von Baschi's Wohnung sass erzählte später, die beiden hätten miteinander gestritten. Der Fuchs habe wild gestikuliert und mit dem Schwanz geschlagen. Aber am Ende hätten sich die beiden die Hand gegeben. Was gesprochen wurde, das konnte die Meise leider nicht sagen.

Am nächsten Tag stand die Kräutermedizin wieder in einer Reihe im Keller vom Kräuterdoktor.

Als Lukas am Morgen aus seinem Haus trat, rief er : "Wer krank ist, soll zu mir hier draussen an den Tisch kommen. Die andern, die nur einen Rat brauchen, können im Wohnzimmer auf mich warten."
Der Waldkater Fridolin kam wegen einer Augenentzündung. Deswegen konnte er nicht mehr auf Mäusejagd. Er bekam von Lukas zwei Tropfen Augentrost in jedes Auge und die Schmerzen waren augenblicklich weg. Zufrieden verschwand er im Wald.
Die Amsel Serafina brauchte Rat wegen eines Nesträubers. Eine Elster hatte eines ihrer Jungen gefressen. Lukas schickte sie ins Haus. Als sie ins Wohnzimmer hüpfte und sah, wer dort am Tisch sass, machte sie rechts um kehrt und rief: "Ich will zu Lukas." "Serafina, setz dich", rief Baschi. Auf seiner Nase sass die grosse Hornbrille und vor ihm lag das Ratgeberbuch.

Nach einem arbeitsreichen Morgen lagen Lukas und Baschi im Garten in der Sonne. "Das haben wir uns verdient", sagte Lukas. Baschi schaute ihn von der Seite her an, räusperte sich und sagte: "Hmmm, weisst du Lukas."
"Schon gut, Baschi", erwiderte Lukas. "So machen wir es nun jeden Morgen; aber zu meinen Bedingungen." Dabei zwinkerte er dem Fuchs fröhlich zu.

 

Hallo Marai,

Eine liebe Geschichte. Harmlos, vertändlich zu lesen, wie geschaffen für die Kleinsten unserer Leserschaft ;-)

Dann setzte er jeweils seine grosse Hornbrille auf und suchte in dem dicken Ratgeberbuch nach einer Lösung.

"Jeweils" passt hier nicht. Kannst einfach weglassen.

In einer Nacht, als Lukas tief und fest schlief, schlichen zwei verdächtige Gestalten um sein Haus.
Hier von der Erzähler Perspektive und gleich im nächsten Satz der Dialog von Baschi. Da braucht es keine Überraschung. Du könntest gleich erzählen, dass Baschi und Juppi ums Haus schleichen.

Juppi half mit schieben nach und Baschi landete mit einem lauten Plumps auf dem Kellerboden.

"Half nach mit schieben" würde besser klingen.

Bei Dialogen und Sprecherwechsel einen Absatz machen. Ist übersichtlicher.

Sonst sehr nette Geschichte.

LG
BRM

 

Schöne Idee, dass zwischen gegensätzlicheren Tieren wie hier so etwas wie Solidarität, gar Kooperation nach Anfangsproblemen mit der Konkurrenz entstehe,

liebe Marai,

was sicherlich eher dem Paradies als dem Neutopia entspräche (wie nährten sich eigentlich Katz und Maus im Paradies?).

Aber Fabeln sollen ja menschliche Verhaltensweisen an Tieren verdeutlichen, und dass der „arbeitslos“ gewordene Fuchs sich nicht mit Gevatter Wolf – wie standardmäßig in dem Genre – verbündet, sondern mit seiner potentiellen Jagdbeute zusammenarbeitet, wäre auf das soziale Geschehen heutigentags mehr als Utopie, ob vorwärts- oder Rückwärtsgewandt (Paradies)

Was aber beim Vorlesen durchgeht, wird in den Schlingen der Schriftlichkeit gefangen, dass die Geschichte mit einem klassischen Fehlstart beginnt, wenn nicht Lukas gleich ein Kohlhaas wird

Der Ha[…]se Lukas …

Ist nun im folgenden Satz der nur scheinbare Infinitiv „kennen“ aus der Zusammensetzung „kennenlernen“ heraus zu erklären, so wäre „herstellen“ mit dem im dt. obligatorischen „zu“ zu verbinden:
Bei ihm lernte er viele Heilkräuter kennen und davon Medizin her[zu]stellen.
Hier nun wäre das Komma entbehrlich, es sei denn, der Appendix sollte hervorgehoben werden (das wäre dann aber m. E. eher bei der Eiche der Fall – als nähere Bestimmung zum Eingang des Waldes)
Seit einigen Wochen war Lukas wieder zu Hause und wohnte unter der alten Eiche[…] am Eingang des dunklen Waldes.
(Beweis: … und wohnte am Eingang des dunklen Waldes [-] unter der alten Eiche [die ihr/(du) vielleicht kennt]). Ähnlich hier; darum besser der Gedankenstrich, statt des Kommas
Es hatte sich schnell herumgesprochen, dass Lukas nun ein richtiger Kräuterdoktor war [-] wie sein Onkel in Amerika.
Ähnlich hier
Er konnte den ganzen Tag im Wald herumstreifen, oder in seinem Garten in der Sonne liegen.

Es hatte sich an eine[r] Pfote[…] verletzt.
(Wobei ich zugeb, dass ich Deine Formulierung für poetischer halte und ganz bewusst gegen die Grammatik verstieße …)

Dann versuchte er[,] sich durch das enge Fenster zu zwängen.
(Infinitiv, der von einem Substantiv abhängig ist)

Hier vehedderstu Dich (nachschieben helfen)

Juppi half mit schieben nach und Baschi landete mit einem lauten Plumps auf dem Kellerboden.
Besser vielleicht
Juppi half mit [und schob] nach und Baschi landete …

…", und schon warf er die erste Flasche aus dem Kellerfenster, welche Juppi geschickt auffing.
Besser umstellen, bevor ein Kind sich fragt, wie ein Kellerfenster aufzufangen sei (ist vielleicht jetzt arg grob ausgedrückt, aber besser
…", und schon warf [er aus dem Kellerfenster die erste Flasche], welche Juppi geschickt auffing.

Als die Patienten an diesem Morgen vorbei kamen, …
vorbeikamen
Die Amsel Serafina brauchte Rat wegen eine Nesträuber.
wg. verlangt überwiegend den Genitiv.

Gern gelesen vom

Friedel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Marai,

die Idee deiner Kindergeschichte finde ich niedlich, mit den kranken Tieren, dem gelehrten Doktorhasen und dem Fuchs, der plötzlich nicht mehr gefragt ist.
Aber ich halte sie schon für sehr ausbaufähig. Mir werden da zu viele Dinge nur angeschnitten oder zu schnell abgehandelt.

Mit den kranken und verletzten Tieren könntest du sehr lustige, bildhafte Szenen gestalten, wenn da ein Buntspecht mit einem gebrochenen Flügel dahertorkelt oder das Rehkitz mit der Beule angelaufen kommt. Da würde ich mir mehr Details wünschen, etwa Dialoge, wie sehr die Tiere jammern oder wie das Rehkitz eingeschnappt die Behandlung über sich ergehen lässt.

Dann soll es spannend werden, wenn Baschi und das Wildschwein die Medizin zu stehlen versuchen. Da sollte Lukas nicht kurz aufwachen, sondern ganz nah dran sein, die beiden zu erwischen. Die Kinder möchten hier mitfiebern. Klar wird auch nicht, warum die Tiere sofort zu Lukas eilen. Warum waren sie mit Baschi nicht zufrieden?

Und auch der Vorschlag von Lukas mit der gemeinsamen Praxis passiert nur zwischen den Zeilen. Das erfährt man dann halt ganz am Schluss. Aber ich möchte wissen, wie hat Baschi reagiert? Einfach allem zugestimmt ohne Murren? Das wäre ziemlich langweilig. Da kann man auch noch mehr Konflikt einbringen.

Der Haase Lukas

Hase

Ich dachte vorerst, das sei der Name eines Mannes und raffte erst später, dass es um Tiere ging.

Es hatte sich an einem Pfoten verletzt.

an einer Pfote

Ich finde die Idee gut, kann mir das als Kindergeschichte gut vorstellen, aber wie gesagt, das darf ruhig länger und anschaulicher werden.

Gruß,
rehla

Edit: Mit den Fehlerchen ist mir Friedel nun zuvorgekommen.

 

Hallo Marai,

das ist eine nette Geschichte. Und sie gefällt mir. Das sage ich nicht so oft hier in der Kinderrubrik :). Ich finde auch den Spannungsbogen hier gut gezogen, sprachlich angemessen und ein sehr pädagogisch feines Ende. Aber keine Holzkeulenmoral, was ich auch gut finde.


Ein ganzes Jahr verbrachte er bei seinem Onkel Oskar in Amerika. Bei ihm lernte er viele Heilkräuter kennen und davon Medizin herstellen.
(kein Absatz)
Seit einigen Wochen war Lukas wieder zu Hause und wohnte unter der alten Eiche, am Eingang des dunklen Waldes.

In einer Nacht, als Lukas tief und fest schlief, schlichen zwei verdächtige Gestalten um sein Haus.

Jeder weiß, wer die beiden sind. Das klingt komisch, wenn Du auf einmal in so eine "Außensicht/Fremdsicht" wechselst.

Dann versuchte er sich durch das enge Fenster zu zwängen.

Sätze die mit dann anfangen sind ... nicht schön jedenfalls. Oft geht es wirklich auch anders. Ich würde das auch bildlicher versuchen darzustellen. Das ist doch hübsch. Wo bleibt der Fuchs denn stecken und tritt das Wildschein ihm noch auf den Schwanz? Da ginge sicher mit ein paar Details eine ganz Menge mehr an Wirkung.

Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht: "Die Kräutermedizin wurde gestohlen."
Das würde ich auch als Kette darstellen. Der Specht erzählt es dem ..., der dem ... und der wiederum dem ...
und jeder dichtet noch etwas dazu und am Ende ist gar der Doktor verschwunden. Stille Post, Du kennst das Spiel sicher ;).

Und ich würde schon auch schön finden, wenn Du zeigst, wie der mutige Hase zum Fuchs geht und wie das Gespräch abläuft, ohne dabei zu verraten, worüber die nun genau sprechen. Wie der Fuchs zum Beispiel wild gestikuliert und den Hasen schon wieder fortschicken will und wie der Hase sich mutig vor ihm hinstellt und wie sich beide am Ende die Hand geben. Nicht so lang und breit ausgewälzt, aber so ein bisschen würde ich schon schön finden, so kommt das Ende daher wie der Hase aus dem Zauberhut.

Das sind jetzt nur Ideen und Anregungen meinerseits. Aber die Geschichte funktioniert auch so wie sie ist, insofern ist es nur als Ergänzung/Anregung gedacht.

Beste Grüße, Fliege

 

Hej Marai,

ich finde die Geschichte im Großen und Ganzen gelungen (was nicht zuletzt daran liegt, dass sie einen handfesten Konflikt enthält ;)), leicht verständlich ohne deswegen banal zu wirken.

Beim Drüberlesen aufgefallen:

und davon Medizin herstellen.
Schöner vllt: "und wie man davon Medizin herstellt."

Es hatte sich an einemr Pfoten weg verletzt

Lukas machte ihm einen Verband aus Kräutersalbe
Einen Verband aus Salbe? Mit Salbe? Einen Umschlag?

Das Wildschwein kam angetrabt und zusammen schmiedeten sie einen bösen Plan.
Ohne Wertung können Kinder selbst entscheiden.

Dass der Dieb bestraft werden musste, war allen klar, nur wo war der Dieb?
Hier dachte ich: "... nur wer war der Dieb?"

"Hmmm, weisst du Lukas."
"Hmmm, weisst du Lukas ..." weil Lukas ihm anschließen dinsWOrt zu fallen scheint. Danach würde ich Dir einen Zeilenwechsel empfehlen.

So machen wir es nun jeden Morgen.
wörtliche Rede?

Gruß,
Ane

 

Hallo Marai,

ich kenne einen Mann, der bei einem unserer Lieferanten arbeitet, der heißt Haase. Der hat aber nichts mit einem Hasen zu tun. :)

Da ich selbst ja an meiner Mäusegeschichte schreibe und nun deine Kindergeschichte gesehen habe, musste ich sie natürlich sofort lesen.
Mir gefällt deine Geschichte. Sie erzählt schön vom Hasen, der bei seinem Onkel in Amerika die Kräuterheilkunde erlernt hat. Er kommt also wieder nach Hause, die Tiere wissen, er ist jetzt ein richtiger Kräuterdoktor und gehen nun zu ihm und nicht mehr zum Fuchs, der ihnen in der Zeit davor immer einen guten Rat aus seinem dicken Ratgeberbuch gegeben hat.
Was mir ein bisschen fehlt, ist die Entscheidung der Tiere, nicht mehr zu Baschi, dem Fuchs zu gehen. Waren seine Ratschläge denn so schlecht? Oder haben sie erkannt, dass eine Medizin besser ist, als ein Rat? Das muss nicht immer sein. Und das müsstest du noch verdeutlichen.
Dass der Fuchs fürs erste froh war, dass er mehr Freizeit hatte, kann ich nachvollziehen und auch, dass dann die Langeweile kam. Die Sache mit dem gemeinsamen Klauen der Kräutermedizin finde ich gut. Wichtig wären mir noch zwei Sachen:

1. Was ist mit der Medizin passiert? Hat die der Fuchs einfach weggeschmissen? Das würde ich nicht machen. Ich sage dir auch gleich warum: Weil Kinder das als eine böse Tat beurteilen. Und wenn der Fuchs dann plötzlich mit dem Hasen zusammen sozusagen in einer Doppelpraxis die Tiere behandelt, dann wissen die, dass der noch eine Leiche im Keller hat.

2. Wie entlarvt der Hase oder der Hase mit den anderen Tieren den Fuchs und das Wildschwein als Diebe? Und wie verhält sich der Fuchs dem Hasen und den anderen Tieren gegenüber, dass sie ihm wieder vertrauen? Ich würde den Fuchs entweder die Medizin, die noch vorhanden ist, wieder zurückgeben lassen oder dem Hasen helfen lassen, neue Medizin herzustellen, z. B. beim Kräutersammeln helfen lassen. Die Tiere müssen es sehen, dass der Fuchs seinen Fehler bereut und bereit ist, ihn wiedergutzumachen. Und das müssen auch die Kinder sehen.

Was mir am Text aufgefallen ist:

Es hatte sich an einem Pfoten verletzt

... an einer Pfote verletzt

Und Rosalie, das Rehkitz, das sich mit seiner älteren Schwester gestritten hatte, brauchte Hilfe für seine Beule am Kopf.

Ich würde das jetzt so verstehen, dass Rosalie immer eine Beule am Kopf hat und diesmal tut sie weh. Vielleicht solltest du schreiben, dass sie Hilfe für eine Beule brauchte. Außerdem bezieht sich die Beule auf Rosalie und da müsste es ihre Beule heißen. Sonst hättest du schreiben müssen: Das Rehkitz Rosalie, dann wäre es seine Beule.
Aber die Stelle gefällt mir. Sie ist bildhaft geschrieben.

Er rief seinem Freund Juppi. Das Wildschwein kam angetrabt und zusammen schmiedeten sie einen bösen Plan.

Der Leser sollte schon wissen, wer Juppi ist. Als ich die Geschichte gelesen hatte, dachte ich: Hoppla, hast du was verpasst? Schreib doch: Er rief seinen Freund Juppi, das Wildschwein. Oder so ähnlich. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Nach einem arbeitsreichen Morgen lagen Lukas und Baschi im Garten an der Sonne.

Das ist bestimmt so eine örtlich gebräuchliche Ausdrucksweise. Eigentlich heißt es: in der Sonne.

Gerne gelesen.


Schönen Gruß
khnebel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo BRM,

Danke, dass Du die Geschichte gelesen hast und für Deine Einschätzung, dass sie bei kleinen Kindern ankommen könnte. Ich hoffe es.
Danke auch für die Korrekturen. Ich habe sie bereits umgesetzt.

Alles Gute wünscht Dir Marai


Lieber Friedel,

Im Paradies lebten Katz und Maus friedlich zusammen. In ferner Zukunft wird das laut Offenbarung der Bibel wieder so sein. Dann werden sogar Löwen und Lämmer friedlich beieinander wohnen.
Das ist schwer zu glauben, wenn man in die Welt hinaus blickt.

Herzlichen Dank für Deinen Kommentar und das Zurechtrücken der Grammatik. Ein Psychologe, der auch Bücher geschrieben hat, sagte mir einmal, dass man bis ins hohe Alter dazu lernen könne.
Für mich ist das tröstlich.

Danke, dass Du die Geschichte gelesen hast.
Alles Gute wünscht Dir
Marai


Liebe Rehla,

Dass Dir die Idee gefällt, freut mich. Danke für Deine Anregungen. Ich werde versuchen, gewisse Szenen bildhafter und anschaulicher zu gestalten. Damit hast Du natürlich recht.

Und der Frage, warum die Tiere den Fuchs nicht mehr aufsuchen, muss ich auch noch nachgehen.

Vielen Dank fürs Lesen.
Alles Gute wünscht Dir
Marai


Liebe Fliege,

Danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast die Kindergeschichte zu lesen. Dass sie Dir gefällt, rührt mich.
Vielen Dank auch für die guten Tips und Anregungen. Sie motivieren mich, nochmals an die Geschichte ran zu gehen.

Einer meiner Schwachpunkte ist, dass ich ständig versuche zu raffen und zu kürzen. Dabei fehlt natürlich manches, wie eben in meiner Geschichte, was den Leser interessieren könnte.
Ich habe viele Jahre in Zeitungen geschrieben und das hat mich geprägt.
Da muss ich umlernen.

Ich danke Dir für Deine Hilfe.
Alles Gute wünscht Dir
Marai


Liebe Ane,

Dass Du die Geschichte im Grossen und Ganzen gelungen findest, freut mich und ist für mich fast ein Kompliment.
Vielen Dank fürs Lesen und auch für Deine Korrekturen. Ich habe sie bereits umgesetzt.

Alles Gute wünscht Dir
Marai


Hallo khnebel,

Auch ich kenne einen Bekannten, der Haase heisst. Vermutlich ist mir der in die Quere gekommen!!

Dass Dir die Geschichte gefällt freut mich sehr. Deine Anregungen sind mir eine grosse Hilfe. Ich werde die Geschichte nochmals überarbeiten und hoffe, auf verschiedene Fragen eine gute Antwort zu finden und sie auch bildhaft und anschaulich umsetzen zu können.

Auf die Fortsetzung Deiner Mäusegeschichte bin ich gespannt.

Nochmals ganz herzlichen Dank.
Marai

 

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