Was ist neu

Beim dritten Mal erwischt's dich...

Mitglied
Beitritt
28.02.2009
Beiträge
2
Zuletzt bearbeitet:

Beim dritten Mal erwischt's dich...

Beim dritten Mal erwicht‘s dich…
Mein Kopf pochte so heftig, dass ich dachte er würde platzen. Langsam tastete ich um mich. Ich fühlte die raue Erde und das trockene Gras. Je weniger der Schmerz in meinem Kopf wurde, desto mehr realisierte ich. Als ich plötzlichen ein Stechen im Bauch fühlte und mich meine Schmerzen in die Realität zurückbrachten, riss ich die Augen auf und drehte mich nach Luft ringend auf den Rücken. Vorsichtig berührte ich die Stelle meines Unterleibs welche unaufhörlich weh tat. Als meine Finger etwas warmes, feuchtes ertasteten, hielt ich mir die Hände wieder vors Gesicht, da ich mir vorkam als könnte ich nur noch in den klaren Sommerhimmel starren. Von meinen roten Fingerspitzen drippte Blut in kleinen Tropfen auf meine Stirn. Angestrengt versuchte ich den Hals zu heben um mir meine Wunde anzusehen, doch in diesem Moment wurde der Schmerz noch stärker. Die Stelle erneut abtastend fand ich diesmal einen etwa daumenbreiten Ast in meiner Seite stecken. Schneller atmend wurde mir klar, dass ich nur eine Wahl hatte. Ziehen. Ein langer Schrei hallte durch den Wald und ließ sowohl nahe als auch ferne Vögel aufschrecken und wild durcheinander fliegen. Dafür war ich den Ast allerdings nun los. Nachdem ich noch eine Weile so da gelegen und in die brutzelnde Sonne geblinzelt hatte, rollte ich mich auf meine unverletzte Seite und erbrach schmerzhaft ein kümmerliches Frühstück. Es war in diesem Moment, dass ich sein zufriedenes Grunzen hörte.

Langsam richtete ich mich auf, wobei mir so schwindelig wurde, dass ich zweimal beinahe hingefallen wäre. Ich zitterte am ganzen Leib und mir war warm und kalt zugleich. Meine Kleidug war feucht von Schweiß. Demnach zu urteilen musste ich bereits ein bis zwei Stunden regungslos in der Sonne gelegen haben. Ich hörte meinen eigenen Herzschlag lauter als alles andere und die Blätterwand vor mir verschwamm direkt vor meinen Augen. All dies kam mir wie ein schlechter Traum vor, doch der Schmerz in meiner Seite und die Schweißperlen auf meiner Stirn ließen mich wissen, dass ich wach war. Das und der jemand hinter mir.

Keuchend drehte ich mich auf der Stelle um und blickte ihm ins Gesicht, was nicht einfach war bei seiner Gestalt. Die Haut des Mannes, denn das war er, war gelb und an vielen Stellen von dunklem Schlamm überzogen. Dennoch war er sowohl größer als auch muskulöser als ich. Während er mich mit schiefgelegtem Kopf grinsend musterte, fielen mir seine Augen auf. Sie schienen irgendwie unterschiedlich groß zu sein und im hervorstehenderen verlief die Pupille mit dem Weißen darum. Um seinen Mund klebte etwas Schwarzes, als hätte er schwarze Beeren gefressen. Hinter seinen verbabbten Lippen verliefen zwei schiefe Reihen Zähne, von denen nur die wenigsten gelb waren; der Rest braun. Mein Gegenüber trug als einziges Kleidungsstück einen verdreckten Lendenschurz. Doch was mir wirklich Sorgen machte, waren die Dinge die er mit sich führte. An seiner Seite hing ein ca. 40 cm langes Messer, dessen Klinge so kläglich behandelt wurde, dass sie grün und blau schimmerte, da die daran klebenden Überreste von was auch immer bereits verschimmelten. Daneben steckte eine sehr alte Pistole, die mit einem einzigen Schuss geladen war. In seiner rechten Hand hielt er eine Keule. Seine Hände sahen überdimensional breit und stark aus. Obwohl er einige Meter entfernt von mir stand, konnte ich seinen fauligen Geruch wahrnehmen. Die Art wie er mich anstarrte gefiel mir nicht und als das Lächeln von seinem Gesicht verschwand wurde mir schlagartig klar, dass er mir alles andere als helfen würde. Für den Bruchteil einer Sekunde fiel mein Blick auf einen relativ stabilen Ast, der zwischen uns beiden lag; etwas näher bei mir als bei ihm. Als er meinen Blick bemerkte wurde sein Gesicht noch düsterer und er umfasste seine wuchtige Keule fester. Doch statt auf mich loszugehen hob er den Arm und wies auf etwas hinter mir im Geäst. Sein Messer und die Keule abwechselnd betrachtend wand ich mich nicht ab. Erst nachdem wir eine Weile so verharrt hatten wand ich meinen Blick arglistig von ihm und sah in die gewiesene Richtung. Doch in der Baumkrone auf die er gewiesen hatte war nichts zu sehen. Als mir klar wurde, dass ich tatsächlich auf diesen billigen Trick hereingefallen war, wand ich mich um, gefasst von der schweren Keule jeden Moment ausgeknockt zu werden, doch… der Waldmensch sprang johlend davon und ich konnte ihm nur noch dabei zusehen wie er durchs Gras davon hüpfte. Während er hinfort sprang schrie er immer wieder:“Baim dritten Mal erwisschts dissch! Baim dritten Mal erwisschts dissch“, fast schon singend.
Erleichtert ihn los zu sein atmete ich durch und nahm die Hand von meiner Wunde, die ich vor ihm verbergen wollte. Als mein Blick auf den Boden fiel, steckte dort der solide Stock, auf den ich während unserer Begegnung abschätzend geschielt hatte, vor meinem rechten Fuß in der Erde. Dieser Wahnsinnige hatte nur mit mir gespielt. Innerhalb weniger Sekunden hatte er sich vor mich stellen, denn Stock in die Erde rammen und wieder verschwinden können, ohne, dass ich es auch nur bemerkt hatte. Erschrocken machte ich einen Schritt zurück und trat auf etwas Knacksendes. Vorsichtig hob ich das zerbrochene Handy auf, auf welches ich getreten war. Obwohl ich es noch nie gesehen hatte, wurde ich das Gefühl nicht los, dass es meines war. Doch warum wusste ich nicht. In diesem Moment fiel mir auf, dass ich gar nichts mehr wusste. Ich hatte keinerlei Erinnerung an alles was vor meinem Erwachen hier im Wald passiert war. Mein Gedächtnis war wie gelöscht. Nicht einmal wer ich selbst war wusste ich. Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf. Der Display, des Handys in meiner Hand, war zerbrochen und selbst wenn er das nicht gewesen wäre, hätte es mit Sicherheit keinen Akku mehr gehabt. Meine Seite pochte und mir kam das einzige was noch tun konnte. Ich musste die nächste Siedlung erreichen und meine Wunde verratzten lassen. Eine Infektion war jetzt nicht mehr auf zu halten, aber wenn ich das danach einsetzende Fieber überleben wollte, musste ich an Antibiotika kommen. Und dafür musste ich irgendwie einen Weg aus diesem Wald finden.

Als mir klar wurde, dass ich auch nicht mehr wusste aus welcher Richtung ich gekommen war, versuchte ich mich zu orientieren. Der Platz an dem ich stand war der Übergang des Waldes in eine Wiese. Fußstapfen, die vielleicht von mir hätten stammen können, fand ich nicht. Mit zugekniffenen Augen sah ich in den Himmel. Dem klaren Blau der Atmosphäre nach musste es etwa gegen 11 Uhr morgens sein. Mit der Beobachtung meines Schattens verschaffte ich mir einen Überblick. Da es noch nicht 12 Uhr war, zeigte dieser in die Richtung in der die Sonne untergehen würde, Westen. Demnach war der Verrückte Richtung Süden gerannt, was gut zu wissen war, da dies der Weg war den ich als letztes einschlagen wollte. Für einen Moment hielt ich inne. Mein Instinkt sagte mir durch den Wald zu gehen, aber mein Gewissen war anderer Meinung. Meine Zweifel verdrängend betrat ich schließlich den Wald.

Nach kurzer Zeit wurde das Gelände uneben, was es schwieriger machte voran zu kommen, besonders, weil meine Seite brannte wie Feuer. Etwa eine Stunde nachdem ich aufgebrochen war, lief mir Schweiß aus den Haaren. Das Handy obwohl der Display gesplittert war, hatte ich eingesteckt. Als ich eine kleine Senke hinabgestiegen war fand ich einen Strauch mit roten Beeren. Ich pflückte von etwas weiter oben und verstaute die Früchte, die ich nicht vernascht hatte, in meiner anderen Tasche. Plötzlich überkam mich ein seltsames Gefühl, als würden böse Augen mich beobachten. Ich sah mich genau um, konnte jedoch nichts entdecken.

Von nun an lief ich etwas zügiger, doch meine Wunde verhinderte stets, dass ich schnell vorankam. Auf einmal stieg mir ein entsetzlicher Gestank in die Nase. Vorsichtig näherte ich mich dem Busch aus dessen Richtung der Geruch kam. Während ich mich durch das Gestrüpp kämpfte fiel ich plötzlich einen Steilhang runter und landete mit dem Gesicht auf feuchter Erde. Ächzend richtete ich mich auf und suchte um mich. Ich war eindeutig an einer bereits seit längerem Zeitraum bewohnten Feuerstelle herausgekommen. Die Asche eines kürzlich verbrannten Feuers glühte noch und verbreitete einen feinen Rauch der sich mit dem fauligen Gestank vermischte. Doch all diese Eindrücke nahm ich nur unterbewusst wahr, denn ich hatte die Ursache für den Gestank gefunden. Auf der blutgetränkten Erde um das Lagerfeuer herum lagen Menschenknochen verteilt. Am Rand waren auf einem kleinen Haufen, mit dem Blut ihrer Besitzer verzierte, Schädel aufgereiht. Die meisten Knochen konnte man auf Grund ihres Verwesungsgrades nicht mehr ihrem früheren Platz zuordnen, doch direkt vor mir lag eine fast vollständige Hand. Jedoch hörten ihre Fingerknochen nach etwa der Hälfte auf als seinen sie abgebissen worden. Mein Blick schweifte über die Überreste der hier getöteten Menschen. Nahe des Lagers gammelte ein großer Haufen braunen Fleisches vor sich hin und die darüber summenden Fliegen ergötzten sich an dem Gestank und der Hitze und legten ihre Eier zwischen die verrottenden Überreste. Die Grausamkeit dieses Platzes war immer noch zu spüren und wie ich mich weiter umsah blickte ich dem Wahnsinnigen keine 5 Meter vor mir direkt in die Augen. Als ich dies realisierte setzte mein Herz für eine krampfhafte Sekunde aus und ich war vor Schreck bewegungsunfähig. Er hatte all diese Menschen getötet, ihnen das Fleisch von den Knochen geschnitten und sie gefressen. Das hier war sein Lager und erregt starrte er mich jetzt halb hinter einem Baum stehend an. Als mir klar wurde, dass ich schon viel zu lange an diesem Ort verweilt hatte, gehorchten mir meine Beine wieder. Ohne nachzudenken rannte ich los. Ich war gerade durch ein ans Lager grenzendes Gebüsch gesprungen, als ich hinter mir das Aufwühlen von Blättern hörte. Wie erwartet verfolgte der Kannibale mich und preschte jetzt dicht hinter mir durchs Unterholz. Für die ersten zehn Minuten rannte ich um mein Leben. Die in mir aufsteigende Panik überdeckte jegliche Gedanken an meine brennende Wunde. Allmählich merkte ich jedoch wie mich meine Kräfte verließen. Doch ich wollte einfach nicht sterben. Als ich kurz die Luft anhielt und genauer hinhörte vernahm ich nur noch meine eigenen Schritte und das Pochen meines Herzens. Ich hielt an und suchte hektisch den Wald um mich herum ab. Obwohl ich niemanden sah, hatte ich die ganze Zeit das Gefühl mein Jäger stände direkt hinter mir und holte mit seiner mächtigen Keule aus, meinen Schädel zu spalten. Mein Atem ging schnell und schmerzhaft. Dafür hatte ich den Irren allerdings abgehä,“EEIIINNNNSS“, hallte ein brutaler Schrei durch den Wald und ließ alles Getier zusammenschrecken.

Ich kam ins zweifeln ob ich ihn wirklich abgehängt hatte oder er die Nahrungssuche nur fürs Erste abgebrochen hatte. Plötzlich spürte ich etwas Feuchtes meine Kniekehlen hinunterfließen. Meine Seite hatte wieder begonnen zu bluten. Da ich mir nicht anders zu helfen wusste, riss ich ein Stück von meinem verschwitzten Shirt ab und presste es auf die Wunde. So schleppte ich mich weiter durch den unbekannten Wald. Nach ein paar Kilometern kam ich an einen Flusslauf, an welchem ich meinen Blutdurchtränkten Verband auswusch und mich satt trank. Natürlich hätte ich das Wasser erst aufkochen sollen, aber wie? Meine ganzen Gedanken waren nur noch auf ein Ziel gerichtet: lebendig aus dem Wald kommen. Das war alles. Sobald ich aus dem Wald war konnte ich wieder zusammengeflickt werden.
Lange Zeit zum Rasten hatte ich nicht, denn die Sonne hatte ihren höchsten Punkt schon längst passiert. Als ich durch das wenig schattenspendende Blätterdachblinzelte schätzte ich die Uhrzeit auf 16 Uhr. Da es Sommer war würde ich noch etwa viereinhalb bis fünf Stunden Sonnenlicht haben. Mir war schwindelig denn die Hitze brannte mir auf Rücken und Kopf. Schweiß lief mir in die Augen und es viel mir schwer den abgerissenen Lappen auf meiner Wunde gepresst zu halten. Das betäubende Summen der Fliegen und das harte Scharren der Grillen betäubte meinen Verstand bis die raschelnden Blätter unter meinen schweren Füßen mich immer müder werden ließen. Ab und zu öffnete ich die Augen beim Gehen als sei ich gerade aus einem tiefen aber unbehaglichen Schlaf erwacht. An diesen Teil meines Marsches kann ich mich am wenigsten erinnern. Ein knackendes Rauschen machte sich in meinem Kopf breit und brachte den betäubenden Rhythmus durcheinander. Plötzlich war ich hellwach und griff in meine Hosentasche. Blitzschnell zog ich das Handy aus meiner Hose und klappte es auf. Seltsamerweise war der quer über den Display verlaufende Knacks verschwunden. Doch ich hielt mich gar nicht erst damit auf mich darüber zu verwundern, denn auf der Anzeige waren eine halbvolle Batterie, ein Datum die Uhrzeit und ein kleiner Hörer zu sehen.
„Hallo“, rief ich und hielt mir das rauschende Gerät ans Ohr, “Hallo! Ist da jemand?“ Rauschen. „Ist da jemand? Kann mich jemand hören?“

„Hi-Hilfe“, ertönte eine verängstigte Frauenstimme aus dem Handy. „Hilfe. Bitte hilf mir“, schluchzte sie verzweifelt.

„Eh-Eh.. wer sind sie und wo?!? Wie kann ich“

„Schnell. Du musst mir helfen“, flüsterte die Frau erneut durch das Rauschen.

Ich hatte das Gefühl sie weinte. „Wie“, fragte ich gleichermaßen verlassen. In diesem Moment lies mich ein Geräusch aufschrecken und das Handy fiel mir aus der Hand. Ich schmiss mich auf den Boden und durchwühlte die Blätter nach dem Telefon. Als ich es wieder in beiden Händen hielt drückte ich es mir sofort ans Ohr. Nichts. Ich hielt es vor mich und sah, dass der Display wieder völlig grau war. Vor meinen Augen zog sich langsam derselbe Knacks über den Display, der schon da war als ich es gefunden hatte.
Niedergeschlagen stand ich auf und steckte das Handy wieder ein. Ich musste dringend hier weg.

Mit jedem Schritt wuchs in mir der Zweifel an die Wirklichkeit des eben geschehenen. Erneut wurden meine Gedanken verstört. Nachdem ich kurz gelauscht hatte erkannte ich die verhasste Stimme, singend näher kommen. Hecktisch sah ich mich um. Um weg zu rennen hatte ich weder Kraft noch Zeit. So lautlos, wie auf den raschelnden Blättern irgend möglich, huschte ich hinter einen dicken Baum, der nahe genug war, um sich zu verbergen bevor der Wahnsinnige mich erreichte. Mit voller Konzentration bemühte ich mich leise und langsam zu atmen. Als die Stimme auf einmal lauter wurde, wurde mir klar, ich hätte wegrennen sollen. Doch diese Chance hatte ich verpasst. Lauschend hielt ich inne. Als der Kannibale nur noch wenige Meter von mir entfernt sein konnte, verstummte der Gesang plötzlich. Fast dachte ich schon er hätte mich entdeckt, doch da ich keinerlei Geräusch gemacht hatte, konnte er mich unmöglich bemerkt haben. Vorsichtig streckte ich mich etwas und versuchte um den Baum zu lugen, wobei ich unbemerkt den Mund etwas öffnete. Als ich schon das Ende seiner Keule sehen konnte, spürte ich für einen Augenblick so ein starkes Stechen im Hals, dass ich nicht anders konnte als ein leises Husten von mir zu geben. Mein erster Gedanke war,“ Renn um dein Leben“, doch noch bevor sich dieser Plan mit meinem Gewissen vereinbart hatte, war ich von der Gefahr und der Idee meines baldigen Todes so geschockt, dass ich stocksteif im Laub lag. Ich hörte wie der Kannibale schnüffelte, dann horchte und plötzlich hysterisch begann zu Grunzen. Mit einem gewaltigen Knall schlug dicht über meinem Kopf eine mächtige Keule ein. Ich wollte immer noch losrennen aber mein ganzer Körper war gelähmt. Statt als nächstes meinen Schädel zu zertrümmern sprang der Irre jedoch erneut Wirrwarr singend davon. Als ich mein Blut nicht mehr in den Ohren pumpen hören konnte, stand ich auf. Erneut hatte ich ein Zusammentreffen mit dem Wahnsinnigen überle, “ZWEEIIII“, brüllte es entsetzlich durch den Wald.

Ein Weilchen stand ich einfach nur da und sprach mir mut zu. Mittlerweile fühlte sich mein Körper nicht nur von der Wanderung, sondern auch von der ständigen Angst geschwächt an. Dennoch glaubte ich daran den Waldrand bald zu erreichen. Die Sonne war nun schon fast untergegangen. So schnell ich konnte schleppte ich mich durchs Gelände voran. Meine Seite brannte und ich hatte eine Gänsehaut am ganzen Leib. Als ich versuchte über einen umgefallenen Baumstamm zu klettern bemerkte ich, dass meine Hände mir nicht mehr richtig gehorchten. Verwundert hielt ich sie mir vors Gesicht und sah mir meine Handflächen genauer an. Meine Adern waren geschwollen und ich konnte ihnen nicht befehlen mit dem Zittern aufzuhören. Ich sah an meinen Händen vorbei; die Sonne ging direkt vor meinen Augen unter. Ein kalter Wind wehte aus Norden und fröstelte mich in meinem verschwitzten T-Shirt. Ich hatte es nicht geschafft. Traurig stand ich da und überlegte. Das einzige was mir übrig blieb war weiterlaufen. Mehr konnte ich nicht machen. Mit der Vorahnung diese Nacht nicht zu überleben stapfte ich los. Eine Träne lief mir übers Gesicht als ich daran dachte heute zu sterben, ohne einmal meinen Namen zu wissen.
Ich weiß nicht mehr wie ich von meinem Weg abgekommen war aber bei Nacht sah alles gleich für mich aus und so ertastete ich vor mir plötzlich eine hohe Felswand. Sowie ich mich entschlossen hatte in welche Richtung ich ihr folgen sollte, brach ein furchtbares Gewitter herein und nach einem markerschütternden ersten Donner folgten viele dicke Tropfen. Ich hörte nun nicht mal mehr meine eigenen Schritte, so laut war alles um mich herum. Plötzlich vernahm ich einen derartig Faulen Geruch, dass ich mich beinahe erneut übergeben hätte. Ich war nicht mehr allein. Der Menschenfresser musste nahe sein, doch in diesem Regen hätte er von hinten auf mich zu sprinten können, ich hätte es nicht bemerkt. Tausend Gedanken suchten sich ihren Weg in meinen Kopf. Unter ihnen war auch was der Irre bei unserer allerersten Begegnung gesungen hatte, als er fröhlich davon gehüpft war. „Beim dritten Mal erwicht‘s dich!“ Schlagartig wurde mir klar, warum ich ihm bisher jedesmal entwicht war und er durch den Wald geschrien hatte. Ich war ihm nie wirklich entkommen, er hatte nur mit mir gespielt. Doch unser nächstes Treffen wäre dann das dritte, das letzte. Meine Hand fuhr über eine Spalte in der Felswand. Nach kurzem abtasten stellte ich fest, dass sie groß genug war um sich darin zu verbergen. Mit jeder Minute die ich mich nicht dem Waldrand näherte verschlechterte sich mein Zustand, doch lief hier irgendwo der Wahnsinnige rum. Einem aufzuckenden Blitz folgend krachte ein Baum unter lautem Getöse und begrub alles unter sich. Meine Entscheidung war schnell gefasst und so zwang ich mich in die dunkle Spalte, die Augen auf den Eingang geheftet. Der Gestank verschlimmerte sich, er musste jetzt ganz nahe sein. In meinem Nacken verspürte ich ein warmes Schnauben und aus der Dunkelheit hinter mir hauchte eine Stimme:“Drei.“

Obwohl ich so schnell floh wie ich konnte, waren die nächsten 10 Sekunden die längsten meines Lebens. Die Zeit lief für mich erst wieder normal als ich die Spalte hinter mir gelassen hatte und mein Kopf noch auf seinem Platz saß. Von einem plötzlichen Adrenalinschub beflügelt, rannte ich so schnell ich konnte durch das Gewitter. Immer wieder drang ein abgehacktes Grunzen oder Jauchzen durch den Regen an mein Ohr. Meine Kleidung war durchnässt und zog an mir wie ein angelegtes Gewicht. Als ich hinter mich blickte konnte ich das Weiße in seinen funkelnden Augen durch die Nacht huschen sehen. Seinem Umriss nach zu urteilen war er im Begriff etwas zu werfen. Verzweifelt sprang ich so weit ich konnte. Eine rostige Klinge wirbelte mit solch einer Wucht zwischen meinen Füßen hindurch, dass sie mein rechtes Bein mühelos hätte abtrennen können. Doch da ich weit genug gesprungen war schlitzte sie stattdessen meine Wade auf der Innenseite auf. Mein Körper war bereits über seine Grenzen hinausgegangen, sodass statt Schmerz ein kaltes Gefühl mein Hirn erreichte. Doch im selben Moment kam ein Teil meiner Hoffnung zu mir zurück, denn, dass der Irre mich verfehlt hatte, zeigte mir, er war nicht unüberwindbar. Von den wilden Schreien meines Verfolgers angetrieben kam ich bald zu einer Lichtung von etwa 30 Metern Durchmesser. Ohne zu zögern hechtete ich weiter durch das hohe Gras, doch am anderen Ende der Lichtung führte ein steiler Abhang wieder in den Wald. Unschlüssig hielt ich inne und wand mich um. Auf der anderen Seite der Lichtung stand der Kannibale mit ausgestrecktem Arm, in seiner Hand die Pistole. Hier endete es. Ich würde gefressen. Die Spielchen waren vorüber. Der Wahnsinnige war nun hungrig und hatte die Lust an der Jagd verloren. Für einen Moment meinte ich ein hinterhältiges Grinsen auf seinem verschobenen Gesicht zu erkennen. Doch noch bevor eine alte Eisenkugel meinen Köper durchbohrte schlug ein gewaltiger Blitz in Mitten der Lichtung ein und ich wurde zurückgeschleudert.

Als ich die Augen öffnete sah ich, dass ich zum Fuße des Steilhangs gelandet war. Da mein ganzer Körper schmerzte war ich mir nicht mal sicher ob der Blitz nicht vielleicht mich selbst getroffen hatte. Wie lange ich bewusstlos im Dreck gelegen hatte wurde mir erst klar als ich seine wütenden Schreie näher kommen hörte. Jeden Moment würde er um die Biegung kommen und ich war zu schwach um davon zu kriechen. Rasch zog ich den roten Schleim, der mal die Form von saftigen roten Beeren hatte, aus meiner Tasche und verschmierte ihn auf meiner Schläfe und einem naheliegenden Stein auf den ich anschließend meinen Kopf legte. Kurze Zeit später wurde ich sowohl für tot gehalten als auch an einem Fuß durch den Wald geschleift. So wurde ich mitgeschleift und sammelte Kräfte für einen für einen letzten Sprint. Im richtigen Augenblick griff ich einen im Laub liegenden Stein. Von dem Geräusch alarmiert drehte sich der Irre um. Jetzt warf ich den Stein so fest ich konnte in sein Gesicht. Trotz des Gewitters hörte man ein hohles Knacken, eine gebrochene Nase. Doch ich war frei und bis mein Jäger seine Pistole ziehen konnte zwischen den Bäumen verschwunden. Mit blutüberströmtem Gesicht hetzte der Wilde mir nach. Ich merkte gerade wie das Zittern und damit das letzte bisschen Adrenalin in meinem Köper wischen, als ich ein scheinbares Licht entdeckte. Bevor ich es merkte landete ich auf einem Wanderweg. Dieses Licht konnte nur eine Straßenlaterne sein! Von nun an war das einzige was mich noch hätte hindern können ein plötzlicher Tod durch Erschöpfung. Der Stein den ich dem Wahnsinnigen ins Gesicht geschleudert hatte erwies sich als äußerst effektiv, da er spürbar langsamer aufholte. Als ich die Straßenlaterne erreicht hatte, fand ich mich auf einer in den Wald führenden Straße wieder. Auf der linken Seite des Asphalts stand ein Haus, dessen Fenster allesamt dunkel waren. Die Schreie aus dem Wald wurden lauter. Neben dem Haus befand sich ein kleiner Schuppen auf den ich nun ehrgeizig zu humpelte. Ohne groß nach zu denken griff ich im Dunkeln nach dem größten Beil das ich finden konnte. Wenn ich mich in eines der Häuser retten wollte musste ich den Irren noch etwas länger Aufhalten. Mit dem Beil bewaffnet betrat ich wieder die Straße und machte mich an einem alten Elektromast zu schaffen. Mit einem Knacksen brach das nasse Holz und segelte auf die Straße. Doch die Stromleitungen blieben an der Straßenlaterne hängen und rissen in der Mitte durch. Im selben Moment trat der Wilde aus dem Wald. Bevor ich ausweichen konnte schoss er nur knapp an meinem Auge vorbei. Sein Gesicht war so von Blut verschmiert, dass er kaum sehen konnte. Mit beiden Händen griff ich nach dem Stromkabel auf dem Boden und tauchte dabei unter seiner herum geschwungenen Keule ab. Ich roch sofort das verschmorte Fleisch meiner Hände doch der Schmerz kam nur noch als Kribbeln in meinem Hirn an. Noch bevor der Kannibale erneut ausgeholt hatte presste ich ihm das Stromkabel fest auf die Brust. Ein weißes Licht, Schreie und Schmerz war alles was ich anschließend wahrnahm.

Vor dem weißen Licht auf das ich zu flog spielten sich Bilder ab, wie ein Film, denen ich hoffnungslos ausgeliefert war. Ich sah eine Frau die mir auf merkwürdige Weise bekannt vorkam. Im nächsten Moment hörte ich ihre Stimme. „Hilfe! Bitte hilf mir.“ Die Stimme aus dem Telefon. Mehr Bilder. Ein silbernes Auto parkt am Waldrand. Die Frau steigt aus. Sie geht in den Wald. Die Bilder bewegen sich schneller. „Schnell du musst mir helfen“, schreit ihre Stimme in meinem Kopf. Die Frau rennt durch den Wald. Sie weint. „Hilfe! Bitte hilf mir!“ Auf dem Handy zieht sich ein Knacks durch den Display wie ein abgleitender Wassertropfen. Ein weiteres Auto parkt am Wald. Ich sehe alles aus den Augen des jemanden der aussteigt und renne auf den Wald zu. Die Frau rennt mir entgegen und winkt wie verrückt. Hinter mir ist ein Geräusch. Ich drehe mich um und starre dem Irren ins Gesicht. Im selben Moment verfehlt ein spitzer Ast nur knapp meine Niere als er sich durch mein Fleisch schiebt. Alles verschwimmt und ich höre die Frau kreischen. Plötzlich fiel es mir auf. Das Ende des Astes ragte vorne aus meinem Bauch. Ich war nie auf den Ast gefallen, wie ich bisher angenommen hatte. Die Bilder bewegten sich schneller bis ich völlig das Bewusst sein verlor.

Da war ein…Piepsen. Zuerst nur ganz leise, doch dann erinnerte ich mich an alles und riss die Augen auf. Ich war in einem weißen Raum, lag in einem weißen Bett. In meiner Hand steckte eine Nadel und an meinem Mittelfinger war ein Klipp mit einem Kabel befestigt der an die piepsende Maschine angeschlossen war. Es musste später Morgen sein. Die Tür ging auf und eine junge Krankenschwester betrat den Raum. „Guten Morgen. Sie sind ja ein richtiger Kämpfer. Nach allem was mir erzählt wurde, hatte ich nicht erwartet, dass sie so schnell wieder aufwachen würden. Sie müssen furchtbar ausgesehen haben. Der Blutspur nach zu urteilen müssen sie sich ja geradezu aus dem Wald geschleift haben.“ Das einzige woran ich denken konnte, war, dass mir die Krankenschwester gerade gesagt hatte, dass der Wilde überlebt hatte und sich wieder in den Wald geschleppt hatte. Da ich nichts sagte fuhr die Krankenschwester fort:“Ihre Persönlichen Sachen haben wir ihnen hingelegt“, meinte sie und wies auf ein silbernes Tablett neben meinem Bett. Als ich meinen Kopf bewegte begannen die Schmerzen eines mörderischen Tages einzusetzen. Angestrengt griff ich mit meiner verbundenen Hand an dem gesplitterten Handy vorbei ein schwarzes Portmonee. „Ich werde mich um ihr Badezimmer kümmern. Da wir nicht erwartet haben, dass sie so rasch wieder auf den Beinen sind haben wir noch nichts vorbereitet." Damit verschwand sie im Bad und machte die Tür bei. Hatte ich das Portmonee etwa die ganze Zeit bei mir? Habe ich es die ganze Zeit bei mir gehabt und nicht bemerkt? Ich öffnete es und ging die Karten durch. Meine Hände zitterten als ich ein Foto aus einem der Fächer zog. Auf dem Bild legte ich den Arm um eine Frau. Die Frau. Die Frau auf den hundert Bildern in meinem Kopf, die Frau die mir aus dem Wald entgegen gerannt kam, die Frau die mich auf deren Stimme aus dem Handy kam. „Oh“, meinte die Schwester als sie aus dem Bad kam, „wir haben schon mehrmals bei ihrer Lebensgefährtin angerufen, aber sie war nie zu erreichen.“

 

Hallo Mormegil,

und willkommen auf KG.de.

Zunächst einmal: respekt, dass Du Dich mit einer Geschichte an die Öffenlichkeit traust. Dieser Schritt fällt oft schwer.

Deine Geschichte erinnert mich stark an "wrong turn" und ähnliche Filme. Allerdings kommt bei Dir nie die Spannung auf, die diese Filme teilweise erzeugen.
Dies liegt zum Teil an Deinem Prot (eigentlich müsste er vor Verzweiflung und Schmerzen langsam durchdrehen, tut er aber nicht), der, wie John Rambo einstens, durch die Geschichte stolpert. Zum Teil liegt es auch an der Sprache, die Du benutzt.

Vor meinen Augen zog sich langsam derselbe Knacks über den Display, der schon da war als ich es gefunden hatte. Oder war es der gleiche?

Hinter seinen verbabbten Lippenverliefen zwei schiefe Reihen Zähne, von denen nur die wenigsten gelb waren; der Rest war braun.

Demnach zu urteilen musste ich mindestens ein bis zwei Stunden regungslos in der Sonne gelegen haben.

Das sind nur einige Beispiele.

Außer dem hast du noch viele Fehler in Deinem Text.

Vielleicht straffst Du das Ganze einmal, und gibts dem "Warum" etwas mehr Raum. Warum Kannibale? Wie ist der Prot in den Wald geraten? Warum hat er Amnesie? Und warum überlebt der Prot eine Stromdosis, die den Kannibalen töten sollte?

Ich roch sofort das verschmorte Fleisch meiner Hände doch der Schmerz kam nur noch als Kribbeln in meinem Hirn an.

Alles in allem: guter Ansatz, nicht gut umgesetzt.

Ich hoffe, ich war nicht zu hart.

Lieben Gruß
Dave Nocturn

 

Hi Dave Nocturn,
ich würde gerne einmal ein paar deiner Kritikpunkte ansprechen.
1. Eine Kurzgeschichte mit einem Millionen Dollar Budget Hollywood Movie zu vergleichen finde ich etwas übertrieben, auch wenn ich zugebe, dass ich gerne "meinen eigenen Film drehe während ich schreibe", auch Vorstellung genannt.
2. Da dies meine erste Geschichte im Internet ist, habe ich irgendwie verpasst noch ein paar Dinge vorneweg los zu werden. Diese wären zum Beispiel: Diese Geschichte ist nicht als Meisterwerk gedacht, sondern als nette Unterhaltung um Zeit tot zu schlagen. Wer Spaß mit dem Stück haben will, kann sich ja in den Prot hineinversetzen und beim Lesen das Zimmer abdunkeln und etwas gruselige Musik anmachen. Ich selbst habe beim Schreiben den Soundtrack zu Lost angehört, der sich mehr als perfekt dafür anbietet.
3. Dave Nocturn, ganz ehrlich, wenn du die Geschichte nicht magst, dann sag es einfach und versuch nicht ein "Ich fand's Mist" mit "hilfreicher Kritik" zu verschleiern. In meiner Geschichte kommt keine Spannung auf, angenommen das stimmt. "Zum Teil liegt das auch an der Sprache die du benutzt", und dann ein paar Zitate helfen mir nicht, wenn ich sowas mal verbessern will!
4. Wie ist der Prot in den Wald gekommen?? Ich war mir beim schreiben nie wirklich sicher ob ich zu offensichtlich schreib und den Leser damit indirekt als stupide abhake oder ich ihm ein bisschen denken zumuten kann. Als der Prot Stücke seiner Erinnerungen wieder erlebt hatte ich eigentlich gehofft alles zu erklären. Hier nochmal langsam: Er sieht Bilder seiner Freundin und hört ihre Stimme. Der Grund warum er im Wald ist, ist der das ( ich weiß Scheisssatz jetzt aber geht halt einfacher) seine Freundin ihn aus dem Wald (daran, dass sie dort hinfährt erinnert er sich, auch wenn er nicht wirklich dabei war, siehe "ein silbernes Auto parkt am Waldrand. Die Frau steigt aus...) anruft und um Hilfe schreit. Also fährt er natürlich auch hin. Warum schreit sie um Hilfe? Wegen dem Kannibalen. Warum Kannibale? Das ist eine Horrorstory! Als nächstes kommt also der Prot am Wald an und wird dort dann vor den Augen seiner Freundin vom Kannibalen überrascht. Während dieses Flashbacks hört der Prot den Anruf den er von seiner Freundin aus dem Wald erhält. Um also mal was zu "eigentlich müsste er vor Schmerz und Verzweiflung durchdrehen, tut er aber nicht" zu sagen. Als der Prot durch den Wald stolpert hört er die Stimme aus dem Handy. An dieser Stelle dreht er doch am Rädchen! Spätestens wenn sich derselbe Knacks erneut durch den Handy Display zieht (was man einfach nur LOST-Moment nennen kann) sollte man das erkannt haben.
5. Bei der Stelle mit den Stromkabeln möchte ich zwei Dinge anmerken. A) Warum greift der Prot nach einem Stromkabel dessen Ladung er stark genug verhofft seinen Gegenüber zu töten? Würde er da nicht selbst sterben? Wenn ich mal so tue als wäre ich dieser Prot, dann würde ich jedem sagen, dass ich mir in dieser Situation nichts gedacht habe und den Irren einfach nur Verletzen wollte. Außerdem kann ich mich nicht daran erinnern geschrieben zu haben, dass der Prot den Kannibalen damit unbedingt töten wollte. B) Diese Szene ist egal aus welcher Perspektive so wahr wie Hollywood, wo man sowas ja dauernd sieht. trotzdem denke ich, dass dies nicht ausreicht meine Kurzgeschichte mit einem oben erwähnten Film zu Vergleichen.
6.Ich hoffe andere Leser/innen sehen meinen Prot nicht als Rambo, auch wenn er viel aushält. Hätte ich einen Rambo haben wollen, dann wären da statt einem tausend Kannibalen, alle mit Uzis bewaffnet und mein Prot mit einer Gatlingun ausgerüstet.

Für die Rechtschreibefehler möchte ich mich entschuldigen. ich werde mich bald nochmal darüber hermachen und versuchen alles zu finden.

 

Hallo Mormegil,

sei doch froh, dass Dave sich ueberhaupt die Zeit nimmt, eine lange Geschichte, die er nicht wirklich spannend findet, zu Ende zu lesen, Dich als Neuling zu begruessen und Dir eine freundliche, wenn auch nicht positive Rueckmeldung zu geben.
Keiner erwartet hier fertige Meisterwerke, aber Dein Minimalziel der Unterhaltung hat Dein Text offenbar auch nicht erfuellt. Da kannst Du jetzt beleidigt sein, oder wirklich mal gucken, ob es was zu straffen gibt.

Wer Spaß mit dem Stück haben will, kann sich ja in den Prot hineinversetzen und beim Lesen das Zimmer abdunkeln und etwas gruselige Musik anmachen.
Wenn der Text diese Identifizierung nicht beguenstigt und man Dunkelheit und Musik im Zimmer braucht, funktioniert er eben nicht.

Eine Kurzgeschichte mit einem Millionen Dollar Budget Hollywood Movie zu vergleichen finde ich etwas übertrieben
Dieses Argument ist natuerlich Schwachsinn, denn im Gegensatz zum Film kosten Dich Schauspieler, Location und special effects keinen Cent.

Ensthaft, wenn Dave's Kommentar Dir schon zu hart ist, wirst Du es hier einigermassen schwer haben.

Andere Kritiker wuerden einfach schreiben: Wenn schon in der Ueberschrift ein Rechtschreibfehler ist, les ichs gar nicht erst.

lg
fiz

 

Dave Nocturn, ganz ehrlich, wenn du die Geschichte nicht magst, dann sag es einfach und versuch nicht ein "Ich fand's Mist" mit "hilfreicher Kritik" zu verschleiern. In meiner Geschichte kommt keine Spannung auf, angenommen das stimmt. "Zum Teil liegt das auch an der Sprache die du benutzt", und dann ein paar Zitate helfen mir nicht, wenn ich sowas mal verbessern will!

Mal abgesehen davon, dass ich feirefiz nur zustimmen kann, bin ich etwas verwirrt durch deine Antwort. Nicht, dass ich (wie wohl die meisten Autoren hier) schon harte (und ich meine harte) Kritik eingefahren hätte. Aber gerade über harte, weil i.d.R. ehrliche, Kritik, bin ich immer froh. Zeigt sie mir doch meine Schwachstellen. Egal, ob jemand den ganzen Text auseinanderpflückt und Schwachstelle für Schwachstelle zitiert (das ist nicht mein Stil, aber ich ziehe allemal den Hut vor diesen Kritikern), oder mir nur einige meiner schwachen Momente vor Augen hält, froh darüber bin ich allemal. Denn was eigentlich alle hier wollen, ist genau das: Kritik bekommen, um eine Standortbestimmung zu haben. Und natürlich (in erster Linie, denke ich), andere zu unterhalten.
Das Niveau auf KG.de ist sehr hoch, auch gerade wegen der Bereitschaft der Autoren, Kritik zu geben und zu empfangen.

Mein Kritikstil ist nun mal eher weichgespült, zugegeben, aber deshalb nicht minder ehrlich. Ich schreibe nun einfach nicht gerne "So ein Mist", sondern warum mir eine Geschichte nicht gefällt.

Deine Geschichte funktioniert bei mir einfach nicht, insbesondere wegen der von mir angeführten Argumente. Diese Argumente habe ich mit einigen wenigen Zitaten belegt.

1. Eine Kurzgeschichte mit einem Millionen Dollar Budget Hollywood Movie zu vergleichen finde ich etwas übertrieben, auch wenn ich zugebe, dass ich gerne "meinen eigenen Film drehe während ich schreibe", auch Vorstellung genannt.

Nicht das Bugdet macht die Spannung, sondern die Geschichte.

Aber bitte, wenn du "harte Kritik" wünschst:

Sie schienen irgendwie unterschiedlich groß zu sein und im hervorstehenderen verlief die Pupille mit dem Weißen darum.
Hä? Verlief die Pupille in das Weiße drumherum? Vermischte sich die Pupille mit dem Weißen? Tut mir leid, aber wenn ich über ein Bild rätseln muß, entsteht erst gar kein Bild.

Etwa eine Stunde nachdem ich aufgebrochen war, lief mir Schweiß aus den Haaren.
Du schreibst hier über einen schwerverletzten Mann, der an einem warmen, sonnigen Tag, nach Stunden der Bewußtlosigkeit, nach Blutverlust und Dehydration erst nach einer Stunde richtig anfängt zu schwitzen? Tschuldigung, aber auch in Horrorgeschichten darf es ein bisschen realistich zugehen. Das verleiht dem Ganzen (und dem Prot) doch deutlich mehr Tiefe.

Die meisten Knochen konnte man auf Grund ihres Verwesungsgrades nicht mehr ihrem früheren Platz zuordnen, doch direkt vor mir lag eine fast vollständige Hand. Jedoch hörten ihre Fingerknochen nach etwa der Hälfte auf als seinen sie abgebissen worden. Mein Blick schweifte über die Überreste der hier getöteten Menschen.

Entweder, die Knochen sind so stark verwest, dass man auch größere Knochen wie Oberschenkel, Rippenbögen oder Oberarmknochen nicht mehr identifizieren könnte, dann gilt das auch für die Schädel. Oder die Knochen (und Schädel) sind gut genug erhalten, so dass man sie als Menschenknochen identifizieren könnte.

Hiermit sei genug kritisiert, ich denke, die Beispiele reichen aus.

Gruß
Dave Nocturn

P.S.: lies dir doch einmal ein paar Kritiken zu anderen Geschichten, insbesondere im Fantasy-Forum und im SciFi-Forum durch.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom