Was ist neu

Challenge: Kissenburg

Interessantes Thema, finde es überraschend schwierig, diese Wohlfühltatmosphäre zu erzeugen; wird eine echte Herausforderung, gefällt mir!

 

Hier wird erstaunlich wenig geplaudert. Was los? Schreibt ihr? Und stecken eure Zähne schon in Tischkanten?
Für alle die nicht schreiben, haut doch mal paar Links hier rein, von Geschichten aus dem Forum, die für Euch Kissengeschichten sind. Ich finde das echt spannend, was für Euch so dazu zählt und was nicht.

 

Man liest so selten Wohlfühl-Geschichten, mir würde grad auch nicht mal außerhalb unserer tollen Wortkrieger eine Kurzgeschichte oder ein Roman einfallen, die ich gelesen hab, die der Kissenburg gerecht werden würden (wenn man mal die Kinderbuch-Ecke unberücksichtigt lässt). Einige von Murakamis Kurzgeschichten vielleicht, aber die sind ja auch oft so melancholisch geprägt, so richtig aufleben lassen die einen auch nicht. Es ist halt auch wirklich gar nicht mal so einfach, so eine Geschichte zu verfassen, die nicht flach oder langweilig wäre. Kann ich mir zumindest vorstellen, ich schreib ja nicht. :D

 

Die Frage, was eine Wohlfühlgeschichte ist, dürfte zu einem großen Teil sicherlich von den individuellen Neigungen und Wünschen des Lesers abhängen, das mal vorweg. Da hat jeder ein anderes Level und da gibt es auch kein richtig oder falsch.
Und trotzdem glaube ich, dass man sich diesem Begriff durchaus allgemein gültig nähern kann.
Im Challenge stehen bislang bis auf zwei Geschichten alles Texte, die aus einem mehr oder weniger intensivem Konflikt heraus ins Happyend führen, das dann mehr oder weniger deutlich die Protagonisten beglückt.
Eine Geschichte, ich denke da an die von @RinaWu, ist zumindestens von Wehmut durchsetzt, die Protagonistin ist eigentlich glücklich und doch nicht uneingeschränkt, so meine Interpretation. Meine Geschichte hat weder das noch dies und an den Meinungen der Kritiker kann man unzweideutig ablesen, dass dort der Konflikt stark vermisst wird.

Meine These als Gedankenvorschlag lautet: Kann es sein, dass wir Glück und Zufriedenheit nur empfinden können, wenn wir es zuvor erringen mussten? Wird quasi frei Haus geliefertes Glück nicht als solches empfunden? Und wenn es tatsächlich auf dem Serviertablett vor einem angeboten wird, fühlen wir uns dann nur wohl, wenn wir uns an die Flüchtig- und Vergänglichkeit des Glücks erinnern?
Ich bin auf eure Antworten gespannt.

Was unstreitig als Wohlfühlgeschichte erlebt wird, sind diejenigen Texte, die einen ganz brutal nur zum Lachen bringen oder wenigstens zum Schmunzeln. Ich denke da z.B. an den Kampf, den die Protagonistin in @GoMusic 's Story auszufechten hat. Es folgt dort eine Katastrophe nach der anderen, aber man kann darüber nur grinsen und lachen. Lachen ist für mich gleichbedeutend mit Wohlfühlen.
Sind sozusagen vergröbert gesagt dann die Lachgeschichten die einzigen Wohlfühlgeschichten? Auch das stelle ich zur Diskussion.

Liebe Grüße

lakita

 

Es gibt dieses Jahr übrigens höchstwahrscheinlich wieder eine Trophäe. Ich mach grad den ersten Testdruck, der dauert allerdings 7 Stunden, deshalb mal abwarten. So sieht das virtuelle 3D-Modell dazu aus, ich hatte heut mal ein paar Stunden Zeit und hab gebastelt:

 

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Hallo ihr Lieben,

ich denke, @lakita hat das gut erfasst: Wohlfühlen ist sehr individuell. Glück ist sehr individuell. Deshalb ist das auch ein schönes Thema, weil es viel Raum bietet, und interessant ist, wie unterschiedlich die Lesenden das dann eben auch empfinden.

Ich zum Beispiel fühle mich in der Melancholie wohl. Nicht die, die einen runterzieht, aber es ist bei mir schon so, dass ich Glück mittlerweile anders empfinde, als mit 16. Als Jugendliche hab ich mich da reingeworfen und an nichts anderes gedacht. Heute, mit ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel und all den Erlebnissen, die dazwischen lagen, betrachte ich Glück einfach eingehender. Das bedeutet in meinen Augen aber nicht, dass ich es deswegen nicht genieße, aber im Leben eben anders, vielleicht sogar intensiver einordne, als früher. Und aufgrund dieser Einstellung mag ich Melancholie in Geschichten gerne. Oder aber völlig Absurdes. Einer meiner Lieblingsromane, dank der Empfehlung von @ernst offshore, ist zum Beipiel Der Schaum der Tage. Da steckt auch viel Melancholie drin, aber gleichzeitig ist das so abgedreht und eine völlig andere Art zu schreiben und eine Welt zu schaffen, dass mich dieses Buch einfach glücklich macht.

@Webmaster, bin großer Fan der Trophäe :shy:

 

@Webmaster : Die Trophäe ist ja supersüß, lieber Webby. Da lohnt es sich doch, in die Tasten zu hauen.

Ja, ich finde das Thema hat Bandbreite. Erst war ich ja auch skeptisch, aber inzwischen finde ich es interessant zu überlegen, bei welchen Texten ich mich gut unterhalten fühle. Letztlich liegen dem schon dieselben Kriterien zugrunde wie anderen Texten auch. Ich glaube, ein Ausschlusskriterium wäre für mich diesmal nur ein wirklich trauriges Ende. Aber auch eine melancholische Geschichte mit einem versöhnlichen Ende kann mich mit einem guten Gefühl zurücklassen.
Mir ist noch eingefallen, dass ich mich bei Geschichten wohlfühle, die mich in meiner Kissenburg in fremde Welten entführen. Die Indiengeschichten von @Chai sind für mich eine gute Mischung, die Faszination der Fremde, interessante Figuren und skurrile Situationen. Beispiel:

https://www.wortkrieger.de/threads/alles-maya.61972/

Dann ein Beispiel für eine Geschichte zum Glucksen unter den Decken von @svg :

https://www.wortkrieger.de/threads/der-fee.59639/#post-671298

Eine ausgesprochene Kissenburggeschichte, wo Motto und Inhalt sich treffen ist schon älter von @heiterbiswolkig

https://www.wortkrieger.de/threads/fetttage.55252/

Als Beispiel für eine Geschichte mit Tiefgang, aber auch einem warmen Gefühl nach dem Lesen von @jimmysalaryman (Da hatte ich noch eine andere im Kopf, aber die ist nicht mehr da):

https://www.wortkrieger.de/threads/wir-wollen-dass-du-aus-der-kälte-kommst.65579/

Eine superschöne Geschichte von @josefelipe , der es schafft, einem ätzenden Thema ungarischen Schwung zu verpassen:
https://www.wortkrieger.de/threads/der-ungarische-moment.65958/

Ach, es gibt noch so viel mehr Geschichten hier, die großartige Unterhaltung und ein happy end bieten, ohne trivial zu sein.

 

Hallo,
ich bin froh über die Challenge. Ich hab sie genutzt, um mich etwas aus meiner Lethargie zu buddeln, nicht wegen des Themas an sich, aber als Aufforderung zum Schreiben, und ich hoffe, dass ich es schaffe, am Wochenende (m)eine Geschichte einzustellen.
Mir geht es wie @RinaWu, dass ich mich in Melancholie wohlfühle. Das hängt aber auch mit der Jahreszeit zusammen, also dass ich einfach im Januar und Februar oft melancholisch bin. Ich glaube, dass ich im Sommer eine andere Geschichte zum gleichen Thema geschrieben hätte, vielleicht eine, die weniger melancholisch ist. Wenn sie denn überhaupt melancholisch ist, vielleicht ist sie ja auch einfach nur kitschig und zwar nicht gut-kitschig, sondern schlecht-kitschig. Das ist das Schwierigste an der Challenge für mich. Das ich eigentlich nicht weiß, wie sich guter Kitsch von schlechtem Kitsch unterscheidet. Wiki sagt, Kitsch stehe für einen zu einfachen Weg um Gefühle auszudrücken, auch für Sentimenalität. Und Sentimentalität sei ein Schwelgen in meist wohligen, sehnsüchtigen, romantischen und leidenschaftlichen Gefühlen und auch Melancholie. Für mich trifft es das Wort Schwelgen schon ziemlich gut. Schwelgen bedeutet für mich wohlfühlen und in die Tiefen der Kissen zu sinken, das ist, was ich mir wünsche. Das passt dann vielleicht nicht zu dem "leicht und bekömmlich", aber leicht und bekömmlich klingt für mich auch eben nicht nach wohlfühlen, sondern nach Rekonvaleszenz, nach Oberfläche und Vorsicht, nicht nach Eintauchen. Keine Ahnung, ich klinge vielleicht wirr. Darum gehe ich jetzt mal ein paar Texte lesen und kommentieren (und mit jetzt meine ich in den nächsten Tagen :Pfeif:) und schaue auch einfach noch mal anders auf die Texte, dank der Diskussion hier.

Habt eine gute und geruhsame Nacht.

 
Zuletzt bearbeitet:

@Webmaster
Ist das schön:herz:
Da ist beim Sieger doppelte Freude vorprogrammiert.

Ich war auf der Suche nach einer Traumgeschichte, die ich vor längerer Zeit gelesen hatte. Ich habe sie leider nicht gefunden, dafür aber diese Geschichte, die mir dann auch sehr gut gefallen hat.

https://www.wortkrieger.de/threads/traumhaftes.6418/

 

Kann es sein, dass wir Glück und Zufriedenheit nur empfinden können, wenn wir es zuvor erringen mussten? Wird quasi frei Haus geliefertes Glück nicht als solches empfunden? Und wenn es tatsächlich auf dem Serviertablett vor einem angeboten wird, fühlen wir uns dann nur wohl, wenn wir uns an die Flüchtig- und Vergänglichkeit des Glücks erinnern?
Liebe lakita, ich glaub, so was mal gelesen zu haben und es klingt ja auch irgendwie plausibel. Was selbstverständlich ist, ist eben nix Besonderes. Und ich denke, es braucht unbedingt die Vergleiche. Gibt ja Leute, die einfach nicht glücklich sein können, weil sie zu dem Nachbarn gucken, dessen Haus größer, der einen Pool hat und ein größeres Auto. Und es gibt die Leute, die das zwar auch sehen, aber eben denken, dafür schufftet der 24/7, hat kaum noch Freizeit. Da lob ich mir doch die Zeit und komme mit meinem kleinen Auto auch ans Ziel und schlaf doch immer nur in einem Zimmer, reicht das also auch. Also der Blickwinkel hat schon auch was damit zu tun. Neid ist ein Glückskiller.
Sind sozusagen vergröbert gesagt dann die Lachgeschichten die einzigen Wohlfühlgeschichten?
Jaein. Die haben natürlich große Chancen, weil alle wohl gern Lachen, der Individualfaktor hier praktisch durch eine große Menge abgedeckt wird. Aber ich fühle mich halt nicht nur in denen wohl. Mir fiel gestern noch ein, ich mag halt auch gern, wenn ich ganz dicht an die Figuren rankommen, wirklich mit denen im Zimmer sitze, Jo Black z.B., die hatte ja auch heftige Themen, aber die Texte waren wie ne Soap für mich. Ich habe von meinem Sofaplatz aus ihren Figuren beim Leben zugeschaut und das richtig, richtig, gern. So wie aber Gewalt ins Spiel kommt, bin ich raus aus dem Wohlfühlen. Deswegen hab ich für mich auch gedacht, das Wohlfühlen was mit dem Thema bei mir zu tun hat. Bei Texten über die erste Liebe, ich mein, da kann auch wirklich jeder andocken und schwelgt in eigenen Erinnerungen, die ja meist schön sind. Da wird eine Verknüpfung zur eigenen Welt geschaffen und wenn die gut war/ist, dann schwelge ich halt auch dann, wenn die Geschichte offen endet. Ein dramatisches Ende wäre jedoch kontraproduktiv, schätze ich.
So sieht das virtuelle 3D-Modell dazu aus,
Mega schön! Hab ja kurz daran gedacht, doch eine Geschichte zu schreiben, aber die Vernunft hat gesiegt. Muss ja nicht nur ein Text sein, der muss ja auch noch gut sein und die Latte, ist mir gerade zu hoch und ich habe ja eh eigentlich ganz was anderes auf dem Bildschirm, wo ich mich dran abarbeiten kann/sollte.
Ich zum Beispiel fühle mich in der Melancholie wohl.
Ich auch. Ich kann mich da auch echt einbuddeln drin. Nur als Dauerzustand taugt die zu gar nix :D
Ich hab sie genutzt, um mich etwas aus meiner Lethargie zu buddeln, nicht wegen des Themas an sich, aber als Aufforderung zum Schreiben, und ich hoffe, dass ich es schaffe, am Wochenende (m)eine Geschichte einzustellen.
Oh, das hoffe ich aber auch! Viel Glück und Inspiration!

Chutney und Cok, Danke für die Links. Die Geschichten, die ich noch nicht kenne, lese ich auf jeden Fall. Ich bin gerade bisschen wohlfühlsüchtig!

 

So, nach einigen kleineren Überarbeitungen ist die Trophäe endlich fertig. Noch unbemalt und das obere Kissen rückt noch etwas weiter vor, das wird noch festgeklebt, aber so sieht sie aus, wenn sie frisch aus dem Drucker kommt:

 

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:thumbsup:
Thema voll erfüllt. Ähm...aber wieso bemalt? Die Trophäe ist doch massiv aus Gold, das glänzt doch von Natur aus sozusagen. :D

 

Jaa, ich sag Bescheid, sobald ich mit Gold drucke, da mach ich dann eine Vorführung auf meiner privaten Insel. :D

 

Sie ist auch unbemalt superschön.
Finde die Idee und Umsetzung genial.
Werde mich riesig für den Gewinner mitfreuen.

Achso, gib doch dann bitte die Koordinaten der Insel durch.:)

 

Allerliebst. Der Untergrund ist ein Buch, oder? Sehr nett auch die kleine Tasse. :herz:

 

Hey @Fliege,

mir ist beim Spazierengehen noch ein Gedanke gekommen, was genau eine Wohlfühlgeschichte ausmacht. Es ist vor allem auch die Welt, die passen muss. Wenn ich an das Auenland denke, dann fühle ich mich entspannt und wohl; das gleiche gilt für Hogwarts oder auch in der mystischen Welt des "Mein Nachbar Totoro".

Beste Grüße
MRG

 

Ja, würde Herr der Ringe ausschließlich im Auenland spielen, dann wäre das natürlich der ultimative Wohlfühlroman! :D

 

Leute, mein Text kommt langsam auf die Zielgeraden, werde ihn spätestens morgen einstellen, wenngleich dann wahrscheinlich noch ein paar Korrekturen nötig sind, ich freue mich aber jetzt schon, die vorhandenen Texte zu lesen und marathonzukommentieren.

 

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