Chuck - Mein Herz gehört Dir
Ich bin verletzt worden, bis auf die Knochen!
Ich kannte dieses Gefühl überhaupt nicht.
Wie oft hatte sie es mir erzählt?
„Mein Herz gehört Dir“ Ich höre noch ihre Stimme. Immer und immer wieder, dieser eine Satz!
Noch niemand hatte solche Worte für mich gefunden. Nun ist sie weg, schlimm! Meine Kohle hat gleich mit ´nen Abflug gemacht, eine Katastrophe.
Mein alter Kumpel Chuck hatte Recht.
„Verschenkst du dein Herz, dann verschenkst du dein Leben!“
Vor einigen Monaten hat´ ich sie und ihren Apfelarsch beim verdammten Zuhälter, hier in Santa Monica, für Fünfzehntausend ausgelöst. Von da an gehörte dieses blonde Dynamit mir.
„Mein Herz gehört Dir“ sagte sie und der Arsch dazu Bab´, meinte ich. Fünfzehntausend sind keine Kleinigkeit.
In der schmierigsten Bar von L. A. hat´ ich sie mir gekrallt. In dieser hier, in der die Kakerlaken flüchten.
Music-Box und „Jack D“ hämmern auf mich ein. Der Barkeeper wischt den Siff vom Tresen.
Judy weg, Kohle auch! Damit hatte sie mir den Arsch aufgerissen. Das war ihr anscheinend nicht genug. Ein Gymnastiklehrer besorgte es ihr, hüpfte mit seinen Ballettschühchen auf Judy herum, Gott!
Ein Gymnastiklehrer!
Heute morgen war Schluß.
Sie hingen in einem Appartement am Santa Monica Drive und vögelten sich bewusstlos. Der Franzose hatte es mir gesteckt.
Hab´ den Franzosen bei ´ner kleinen Aktion kennen gelernt. Ist mir als Partner für ´nen Auftrag zugeteilt worden. ´Ne Lady, die in die eigene Tasche ackerte. Egal, jedenfalls arbeitet er sauber, benutzt immer ´ne Drahtschlinge. Ist ´ne Kunst für sich. Hab´s mir mal angeguckt. Zwar kein Blut, dafür Augäpfel, die fast aus der Birne kullern.
„Mein Herz gehört Dir.“ Du hattest es erkannt, Judy-Bab´.
Ich fuhr mit dem Wagen fast in das Appartement. Autotür auf, ein´ Tritt in die Tür, rein in die Bude.
„Hallo, ich stör´ doch wohl nicht?“ Die bemerkten mich gar nicht.
Sie keuchten sich die Seele aus dem Leib. Das Stöhnen der Beiden hättest noch in Woods hören können, man waren die in ´ne Gänge. Er turnte auf ihr herum, ich stand an der Tür und lud schon mal durch. Hab´ die Knarre gehoben… Bang! Ihm ist fast der Schädel weggeflogen, verdammt!
Bett, Judy, Wände, sah aus wie in den Schlachthöfen von L. A. Alles eingesaut. Judy, nackt mit Blut besudelt fängt an zu schreien und heult mir irgend ´ne traurige Story vor. „Tut mir leid, ich liebe dich.“ Klar Judy, ich dich auch!
Ich hab´ von medizinischen Dingen keine Ahnung und säbele einfach drauf los, bin richtig in Fahrt gekommen und ins Schwitzen, ist anstrengender als Hanteln heben. Das Herz schlug und schlug, ich wusst´ gar nicht wie ich es packen soll, glitschte immer wieder weg! Jedenfalls, … danach legte ich sie dann um, kann aber auch sein, dass sie vorher schon tot war, keine Ahnung.
´Ne halbe Stunde später sitz´ ich schon wieder bei Jerry, köpf´ die zweite „Jack D“
Will vergessen, vielleicht kann ich ihr sogar verzeihen.
Jedenfalls gehört ihr Herz mir!