Was ist neu

Das Buch

Mitglied
Beitritt
16.08.2008
Beiträge
69

Das Buch

Also, ich habe das bisher noch keinem Menschen erzählt! Ich bitte Sie daher, es möglichst nicht weiterzusagen: ich wurde durch ein Buch geschwängert! Sie haben ganz richtig verstanden und mehrmaliges Lesen des Satzes ändert die Tatsachen auch nicht. Nehmen Sie also bitte Rücksicht auf mein Kind und treten das nicht breit!

Natürlich konnte ich nicht erzählen wie es wirklich war, wer hätte mir wohl auch so eine Geschichte geglaubt? Nämlich, dass ich mir ein Buch ausgeliehen habe in unserer Stadtbücherei. Wieso heißt es heutzutage eigentlich überall Bibliothek und nicht mehr Bücherei? Na egal, ich fing also sofort damit an dieses Buch zu lesen, ich war arbeitslos und hatte entschieden zu viel Zeit, so dass ich eigentlich alles las, was mir vor die Flinte geriet. Welches es war? Ich erinnere mich ehrlich gesagt nicht so genau, sie verstehen sicher, dass die dann folgenden Ereignisse den Roman völlig in den Hintergrund stellten. Schon am nächsten Morgen erwachte ich mit dem deutlichen Gefühl des Unwohlseins. Ich konnte nichts essen und musste ständig würgen. Zunächst habe ich das einige Tage ignoriert und mir eine Magen-Darm Grippe eingeredet, als dann aber die Regel ausblieb, wurde ich stutzig. Denn zu meinem ohnehin völlig abstinenten Leben, nahm ich noch die Pille. Somit war es doppelt unwahrscheinlich schwanger zu werden. Nun fragen sie mich nicht wieder, warum ich überhaupt die Pille nahm, wenn ich sowieso nichts anstellte. Allen Ignoranten zum Trotz, soll es Frauen geben, die starke anhaltende Schmerzen und Krämpfe alle vier Wochen, nicht besonders erhebend finden. Ich gehöre eindeutig dazu. Auch Anmerkungen, wie mein Vater sie früher zu machen pflegte, von wegen Indianer kennen keine Schmerzen, fand ich immer wenig hilfreich. Außerdem, was hatte ich schließlich mit Indianern zu tun, oder gab es da vielleicht auch etwas an meiner Herkunft, das ich wissen sollte?

Schließlich entschloss ich mich, einen Schwangerschaftstest aus der Apotheke zu holen. Als ich bei dem exorbitanten Preis kurzfristig schwankte und drohte in Ohnmacht zu fallen, riet mir die nette Apothekerin, ich sollte doch einfach abwarten, nach neun Monaten wüsste ich es genau und umsonst! Wie oft die gute Frau diesen Witz wohl schon gerissen hatte? Ich hatte einmal eine Arbeitskollegin, die offenbar diesen Rat befolgt hatte. Sie wurde mit Magenschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert und mit einem Kind im Arm wieder entlassen, also ehrlich! Das kann doch kein Mensch glauben, dass sie das nicht bemerkt hat. Sie war zwar schon immer mollig, aber ihr muss doch etwas geschwant haben, als ihr morgens ständig übel war, oder als sie noch weitere zwanzig bis dreißig Kilo zulegte. Ich habe immer vermutet das sie sich gedacht hat: ist von allein gekommen – geht auch von allein… Gut, bei einer Erkältung ist das sicher der richtige Weg, aber inzwischen überlege ich mir, ob es vielleicht die Kosten für den Schwangerschaftstest waren.

Nach diesem Test war mir dann also klar, dass mich irgendetwas „befruchtet“ hatte. Also fing ich an zu überlegen, wie konnte das passieren? An Windbestäubung glaubte ich nicht mehr, das mit den Bienen schien im Oktober auch unwahrscheinlich, ich war nirgendwo in Narkose versetzt worden, konnte also eine Vergewaltigung unter Narkose ausschließen, also was war es dann? Die Geschichte von Maria und der „unbefleckten Empfängnis“, hatte ich schon als Teenager, als wir im Konfirmandenunterricht Teile der Bibel lesen mussten, nicht geglaubt. Wer konnte auf diesen Schwachsinn wohl reinfallen? Was das Christentum für mich immer etwas sinnlos machte. Schließlich erinnerte ich mich an das Buch, so toll war es eigentlich nicht gewesen, eher ein zweitklassiger Liebesroman. Ich hatte danach und auch davor so viele um Längen bessere Romane gelesen, da war es doch eine Ironie, dass ich ausgerechnet durch dieses zweifelhafte und recht langweilige Werk Mutter wurde.

Einige Wochen nach meiner Gewissheit und nachdem ich auch noch verreist war – ich musste unbedingt den Kopf frei bekommen, wenngleich das bei meinem Bauch nicht half - entschloss ich mich dann zum Frauenarzt zu gehen und mich untersuchen zu lassen. Die erste Frage war natürlich ob mein Partner und ich Kinder geplant hätten. Aber ich hatte mir zu Hause bereits Antworten zu Recht gelegt, um den guten Mann zu beruhigen. Ich erzählte ihm, ich wäre im Urlaub in einer Partylaune „versehentlich“ mit jemandem im Bett gelandet. Da er mich nicht besonders gut kannte, schluckte er die Erklärung ohne ein Zeichen von Überraschung. Eigentlich hätte er stutzig werden müssen, dachte ich mir immer, denn ich war inzwischen so lange ohne, das ich mir einbildete, ich wäre schon wieder Jungfrau. Natürlich rational betrachtet ein totaler Blödsinn.

So hielt ich Bekannte, Nachbarn und Freunde in dem Glauben, ich hätte einen kleinen Urlaubsflirt gehabt. Seltsam, dass mich keiner gut genug kannte, um das anzuzweifeln. Nur meine Mutter hat mich einige Male schräg von der Seite her angesehen, wenn sie dachte ich merke es nicht. Aber darauf angesprochen hat sie mich trotzdem nie, sicher war sie zu froh, doch noch ein so völlig unerwartetes Geschenk bekommen zu haben. An eine mehr oder weniger unbefleckte Empfängnis hätte wohl heute auch keiner mehr glauben können, ich heiße schließlich auch nicht Maria. Zufällig war ich aber bereits vor dem Urlaub schwanger, aber so genau rechnen die Menschen nicht mit, wenn man ihnen ihre eigene Theorie bestätigt.

Sehr gern hätte ich meinem Kind den Gefallen getan, herauszufinden wer der biologische Vater ist, nur hätte ich dann in der Bücherei einen triftigen Grund angeben müssen, warum ich das wissen wollte. Was sollte ich da sagen? „Hallo, der Roman hat mich geschwängert, bitte sagen sie mir den vorherigen Ausleiher, damit ich ihn von der Vaterschaft unterrichten kann. Außerdem wüsste ich gern, ob mein Kind vielleicht noch einige Halbgeschwister hat, die ebenfalls durch dieses Buch entstanden sein könnten.“ Ich sehe diese gesetzten Damen schon den Alarmknopf unter dem Tisch drücken, damit man mich irgendwo hinbringt wo mir „geholfen“ werden kann. Es ist wirklich schade, dass die kleinen Kärtchen, die früher hinten in den Büchern steckten, abgeschafft wurden. Vielleicht hätte ich darüber etwas herausfinden können. So musste ich mich mit Vermutungen begnügen. Ich drückte mich wochenlang in der Bücherei herum, in der Hoffnung, einen Mann zu sichten, der in der Romanabteilung einige ähnliche Schundstücke ausleiht. Aber seltsamerweise ist mir nie einer begegnet.

So stehe ich nun einem Kind gegenüber, dass ich liebe, und muss es über einen entscheidenden Punkt in seinem Leben und Entstehen belügen. Auch kann ich diesem Kind nicht erklären, warum es so vernarrt in Bücher ist. Ich tue diese Leidenschaft einfach mit den Worten „ich habe auch schon immer gern gelesen“ ab. Gleichwohl mir die Lüge wieder einmal die Zunge verbrennt. Jemand hatte mir mal erzählt, wenn man eine Lüge oft genug wiederholte, würde man schließlich selbst daran glauben, ich kann ihnen versichern, es stimmt nicht. Wie sehr wünschte ich, es wäre so. Nun möchte mein geliebtes Kind, also ständig nach Mallorca in Urlaub und denkt die Stimme des Blutes würde dann irgendwann einmal sprechen, diese unsinnige Theorie stammt natürlich mal wieder aus einem Buch. Und ich kann ihm nicht sagen, es soll in der Bücherei auf die Stimme lauschen. Aber vielleicht… Schließlich ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich groß, so oft wie mein Kind sich sowieso in Bücherei aufhält.

 

Hallo MrsMurphy

Ok, Humor ist ... du weisst schon.

Hat bei mir nicht funktioniert. Ist einfach zu langweilig (von A bis Z erfahre ich nur "ich bin schwanger von einem Buch aus der Bücherei die heute nur noch Bibliothek heisst usw."), da passiert einfach nix. Auch die belanglosen Abschweifungen können daran nichts ändern.

Das Geschehen ist zwar absurd, darf es auch sein, aber was um Himmels Willen macht sie so sicher, dass sie ausgerechnet von einem Buch schwanger sein soll? Da fehlt mir was.

Oder ist es ganz anders, und das Gesülze die Buchlüge ist ihr Mantra, mit welchem sie sich, und indirekt ihre Tochter, belügt um über die Mallorca-Souvenir-Wahrheit hinweg zu kommen?

Möglicherweise kannst du die Geschichte retten, wenn du sie mit dem Buch auf dem Bauch einschlafen lässt, auf der Seite, auf der der Protagonist sein Innerstes preis gibt, oder so. Die Tochter (wie heisst sie eigentlich?) verhält sich dann wirklich komisch, mag Bücher, isst sie sogar, usw.
Nur so eine Idee.

Gruss.dot

 

Hallo Dotslash,

tut mir leid, dass es dir nicht gefallen hat. Werde deine Vorschläge bei meinen nächsten Versuchen berücksichtigen. Vielen Dank dafür!

Grüsse
MrsMurphy

 

Hallo MrsMurphy,

Leider kann ich auf deine Geschichte gar nicht erst näher eingehen. Nachdem ich mich duch die Hälfte hindurchgearbeitet hatte, überflog ich den Rest nur noch, um festzustellen, dass immer nur die gleiche Sülze wiedergekäut wird. Aus viel mehr als ,ich bin schwanger von einem Buch' besteht deine Geschichte nicht. Während des Lesens dachte ich ständig, dass ich gern wissen würde, wie sowas überhaupt passieren konnte, ob es ein spezielles Buch war usw. Aber davon erzählst du leider überhaupt nichts. Was an deiner Geschichte witzig sein soll, weiss ich auch nicht; eher noch hättest du sie in 'Seltsam' posten sollen.

Werde deine Vorschläge bei meinen nächsten Versuchen berücksichtigen.
Das klingt für mich immer nach einer faulen Ausrede. Warum bei deinen nächsten Versuchen? Dotslash hat die Kritik für DIESE Geschichte hier geschrieben und nicht für die nächste. Klar gibt es einige Tipps, die du beim nächsten Mal beachten solltest, aber wie ist es mit den spezifischen Bezügen zum Text? Die scheinst du aus Bequemlichkeit zu ignorieren.

Gruss,
Bajonett

 

Hallo Bajonett,

ebenfalls schade. Aber bitte, aus Bequemlichkeit werde ich gar Nichts ignorieren. Wollte ich Antworten ignorieren, würde ich wohl sicher nicht darauf antworten? Jeder Kommentar ist doch im Grunde genommen immer eine Hilfe für die nächste Geschichte.

Schreibst du bei jeder negativen Antwort deine Geschichten komplett um? Selbst wenn ich das wollte (und ich habe tatsächlich darüber nachgedacht), ist mir noch keine zündende Idee gekommen und die gehört leider auch dazu.

Aber ich danke dir für deine Antwort - nur so kann ich besser werden!

Grüße
MrsMurphy

 

Vielen Dank kliklaklu!

Können Männer keine Migräne kriegen? ;o)) Habt ihr das gut!

Freue mich über deine Anregungen. "Verkrampft" muss ich mir merken. Verflixt, dass ist so ziemlich das Letzte was ich möchte.

Schöne Grüße
MrsMurphy

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom