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Das Greenhorn

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21.03.2021
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Anmerkungen zum Text

Eine etwas längere Western-KG (4700 Wörter). Passen die Erzählstimmen und die gewählten Perspektiven? Verspürt ihr Längen, oder liest sich das flüssig? Funktioniert das Foreshadowing?

Das Greenhorn

Das Gürteltier war tot.
Der gepanzerte Körper lag im Staub abseits der Hauptstraße, bedeckt von den vier Schatten seiner jungen Mörder.
»Das wars«, sagte Jimmy Wilks und sog geräuschvoll Rotz in die Kehle. Er beugte sich über den Kadaver und seilte einen Speichelfaden ab. Die zähflüssige Spucke troff genau auf das blicklose Auge.
»Hmpf«, gluckste Hank belustigt.
»Vielleicht stellt es sich nur tot?«, schnarrte Randall Porter. Er hob den Ast auf, mit dem sie das Tier geprügelt hatten, und stach ihn in das weiche Fleisch des Unterbauchs.
»Ey, gib her, lass mich mal!«, blökte Jimmy Wilks und wollte Randall den Stock abnehmen.
Chavez wandte gelangweilt den Blick vom Gerangel ab. In der Ferne erregte eine Silhouette unter der sengenden Sonne seine Aufmerksamkeit. Das Halbblut schirmte die Augen mit der Handfläche ab. Flirrende Hitze umgab Reiter und Pferd, der Mann war allein und er ritt langsam näher.

Gallows Rest. Die Schrift auf dem verwitterten Holzschild war beinahe nicht mehr zu entziffern. Henry schnalzte mit der Zunge und der Rappe setzte sich wieder in Bewegung. Erstaunlich, dass ihn der Gaul bis hierher getragen hatte; das Zaumzeug ebenso abgewetzt wie der Hengst selbst. Sie passierten den Ortseingang. Ein Zittern durchlief die Schindmähre. Irgendwie angemessen, dass das todgeweihte Tier an einem Fleck wie diesem verrecken würde, dachte Henry. Eine Ansammlung windschiefer Häuser mit löchrigen Dächern. Keine Bäume oder Sträucher, nur ein menschenleerer Platz mit einem Brunnen und einem hölzernen Galgen. Für einen Moment verharrte Henrys Aufmerksamkeit auf dem Strick, der einsam in der Sonne verdorrte.
Ein Stück weiter vorn lungerten vier Rotzbengel herum und beäugten misstrauisch seine Ankunft.
Aus einem nahen Hauseingang trat eine Frau im Leinenkleid, auf dem Kopf eine fadenscheinige Haube. Ihr verhärmter Blick flog kurz zu ihm und seinem Pferd, dann huschte er zu dem Gepäckstück, festgezurrt hinter den Satteltaschen.
Henry tippte im Vorbeireiten mit zwei Fingern an die Krempe des Zylinders. »Ma’am.«
Ihre Augen weiteten sich, sie raffte den Rock und eilte davon, geriet außer Sicht hinter einer der Hüttenwände.
Henry seufzte. Gottverdammtes Texas! Als ob die Zeit sich auf ihrer fortschrittlichen Reise dazu entschieden hätte, hier einfach stehenzubleiben.

Die Messingschelle läutete schrill, als die Frau des Krämers in Brimstones Büro hineinplatzte. »Bart, da ist gerade ein Fremder angekommen!«, überschlug sich ihre Stimme.
»Ihnen auch einen guten Morgen, Mrs. Higgins«, erwiderte er gelassen, ohne hinter der Zeitung aufzusehen. »Ich werde nicht leid, es zu betonen, aber es heißt: Marshal
»Marshal … da ist gerade ein Fremder angekommen.« Mrs. Higgins zog die Haube vom Kopf und trat vor dem Schreibtisch von einem Fuß auf den anderen.
Brimstone antwortete nicht. Lieber las er den Artikel zuende; ein Sternkundler aus Washington sagte darin für den kommenden Monat das Ende der Welt voraus. Ein neues Jahrhundert stand vor der Tür, da brauchte es anscheinend nicht viel, sodass die Spinner aus ihren Löchern krochen.
Das Ticken der Standuhr und das Schnarchen des Gefangenen, der im hinteren Zellentrakt einsam auf einer Pritsche schlief, füllte die Stille in dem langgezogenen Raum.
Ruth Higgins hüstelte. »Marshal, dieser Fremde, also … der hat ganz sicher Dreck am Stecken.«
Hinter dem Papier verdrehte Brimstone die Augen. Jesus Christus, das paranoide Weibsbild wäre noch einmal der letzte Nagel in seinem Sarg.
Die Hintertür schwang auf und Deputy Robert Coolidge trat ein, gerade im Begriff, seine Hose zu schließen. Er nestelte an der Gürtelschnalle herum und bemerkte die Frau erst auf den zweiten Blick. »Ah, hallo Ruth. Was führt dich denn her?«
»Hallo Bob. Da ist gerade ein Fremder angekommen«, wiederholte Mrs. Higgins und nickte geflissentlich.
»Ein Fremder?«, fragte Coolidge und sah zu Brimstone.
»Das soll schon mal vorkommen«, erklang es hinter der Zeitung.
Coolidge ging zur Küchenzeile und goss aus einer Kanne schwarze Brühe in einen Zinnbecher. Das Aroma von verbrannten Kaffeebohnen zog durch den Raum. »Wie sieht er denn aus?« Der Deputy blies in den Becher, nahm einen Schluck und zog eine Grimasse.
Ein wenig verunsichert huschten Mrs. Higgins Augen von einem zum anderen. »Sieht wie ein Greenhorn aus.« Als keiner der beiden antwortete, fuhr sie fort: »Wie ein richtiges Milchgesicht. Ist wahrscheinlich keine zwanzig. Angezogen wie ein Totengräber, der es zu etwas gebracht hat. Und sein Pferd ist nur noch Haut und Knochen, es sieht aus, als würde es jeden Moment vom Teufel persönlich geholt.« Wieder nickte sie, als würde ihre Meinung dadurch zum Fakt.
Deputy Coolidge sah zur Zeitung. Brimstone senkte das Papier. Ihre Blicke trafen sich. Coolidge hob die Brauen.
»Da ist noch etwas«, entfuhr es Mrs. Higgins, jetzt schnellte sogar ihr Zeigefinger in die Höhe. »Er hat ein wirklich seltsames Gepäckstück dabei.«
Brimstone faltete die Zeitung ordentlich zusammen und legte sie auf dem Schreibtisch ab. Erwartungsvoll legte er die Hände in den Schoß und nahm zum ersten Mal an diesem Morgen sichtlich Notiz von der Frau des Krämers.
Sie wrang die Haube in den Händen, leckte sich nervös die Lippen, die Stirn in Falten gelegt.
Die Standuhr tickte. Der Gefangene schnarchte.
Brimstone stöhnte. »Mrs. Higgins! Hätten sie wohl die Güte, uns zu verraten, um was für eine Art von Gepäckstück es sich dabei handelt?«
»Es ist ein Koffer!«, antwortete sie mit einem Anflug von Hysterie. »Aus Leder. Groß und kantig. Der größte Lederkoffer, den ich in meinem Leben gesehen habe.«
Es entstand eine unangenehme Pause, dann gab Brimstone seinem Deputy einen stummen Befehl. Coolidge stellte die Kaffeetasse zur Seite, fasste Mrs. Higgins am Ellenbogen und führte sie sanft in Richtung der Tür. »Ruth, ich bringe dich nach Hause, zu deinem Mann.«
Sie ließ ihn gewähren, schaute aber über ihre Schulter und rief: »Marshal! Auf dem Koffer also … da stand etwas. Nur zwei einzelne Wörter, doch die konnte ich gut erkennen.«
»Das ist sehr interessant, Mrs. Higgins«, log Brimstone und griff bereits wieder zur Zeitung. »Sie werden mir bestimmt gleich sagen, welche Wört-«
»Remington! Da stand … Remington Arms

Henry schlang die Zügel um den Balken und achtete darauf, dem Maul des Rappen nicht zu nahezukommen. »Wenn du noch einmal versuchst mich zu beißen, tue ich dir vielleicht den Gefallen und verpasse dir jetzt und hier den Gnadenschuss«, flüsterte er.
Der Hengst wieherte und bleckte die Zähne.
Henry revidierte seinen Ersteindruck des Ortes. Im Großen und Ganzen noch immer rückständig und verlottert, galt das doch nicht so sehr für drei einzelne Gebäude, bei denen es sich augenscheinlich um die Schmiede, das Büro des Town Marshals und den Saloon handelte, vor dem er sich befand.
Von der Seite näherten sich die vier Jungen, blieben jedoch in gebührendem Abstand stehen und glotzten blöd. Der größte von ihnen, ein strohblonder Bursche, trat vor: »Hey Mister, wo kommen Sie denn her?«
Henry überprüfte den Strick, der die wertvolle Fracht hinter dem Sattel an Ort und Stelle hielt. »Wie heißt du, Kleiner?«
»Jimmy Wilks.« Der Junge spuckte in den Staub.
»Kennst du einen Ort namens New York City, James?«
Jimmy schwieg.
»Das dachte ich mir. Daher komme ich.« Er fischte eine Münze aus der Westentasche, dann nahm er das Begrüßungskomitee näher unter die Lupe. »Du, wie ist dein Name?«, fragte er einen braungebrannten Schwarzhaarigen mit offensichtlich indianischen Wurzeln.
»Chavez.«
Henry nickte. »Pass gut auf, Chavez. Siehst du den Koffer, auf meinem Pferd?«
Der Junge nickte stumm, die anderen drei verrenkten sich die Hälse nach dem Gepäck.
»Ich zahle dir und deinen Freunden einen Silberdollar pro Tag, dafür, dass mein Hab und Gut auch meins bleibt. Sollte jemand kommen, und versuchen es zu stehlen, ruft ihr nach mir. Einverstanden?« Er hielt ihm den Dollar entgegen.
»Geht klar«, murmelte Chavez. Die Augen sämtlicher Jungen hingen an der Münze.
Er schnippte dem Jungen das Geldstück zu, der fing es behände.
Zufrieden drehte Henry sich um und ging in Richtung des Saloons, da rief ihm Chavez noch etwas hinterher: »Hey Mister! Wie heißen Sie denn?«
»Nennt mich Junior«, sagte er und schwang die hölzernen Flügeltüren auf. Staubkörner tanzten träge im Licht, unterbrochen von Henrys Schattenwurf, als er das Etablissement betrat. Die Aromen von saurem Schweiß und Zigarettenasche erreichten ihn, er rümpfte kaum merklich die Nase. Im hinteren Bereich nahe der Theke schäkerte ein gutaussehender Cowboy im schwarzen Hemd mit einer Rothaarigen. Ihrer Kleidung nach zu urteilen, war er heute ihr erster Kunde. Beide nahmen nur kurz Notiz von ihm und beschäftigten sich schon wieder miteinander.
Linkerhand führte eine Treppe auf eine Galerie und zu mehreren Türen, doch Henrys Sporen klirrten auf dem Weg zur Bar.
Der schnauzbärtige Keeper sah ihm mit unverhohlener Neugierde entgegen. »Howdy, Mister. Sie sehen durstig aus. Was darfs sein?«
Henry überflog die Aufreihung angelaufener Flaschen hinter dem Mann. »Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie keine Flasche ›Sioux City Sarsaparilla‹ unter der Theke verstecken?« Er nahm den Zylinder ab und drapierte ihn auf dem Tresen. Rabenschwarzes, dickes Haar kam darunter zum Vorschein.
Der Barkeeper guckte zum Hut und wieder zurück. »Äh … nein, bedaure.«
»Hm. Zu schade. Nun denn mein Guter, Sie werden Ihr Sortiment vermutlich am besten kennen. Wie wäre es, wenn Sie mich einfach überraschen?« Henry versuchte es mit einem schiefen Lächeln.
Der Schnauzbart zögerte. Er schaute ihn an, als wüsste er nicht, was als Nächstes zu tun sei. Doch dann holte er ein Glas hervor, zog den Korken aus einer etikettlosen Flasche und schenkte bernsteinfarbene Flüssigkeit ein. »Kentucky Old Crow. Auf ihr Wohl, Mister.«
Wenn man in Texas ist … Henry prostete dem Barkeeper zu. Der Whiskey brannte mild in der Kehle und entfaltete eine wohlige Wärme im Magen. Henry schmeckte Karamell, jungen Honig und Mais, gefolgt von einer leichten Würze am Gaumen und einem Abgang mit Vanille. Nicht übel.
Er hielt das Glas höher. »Wussten Sie, dass dieses Ambrosia einer der Favoriten des Mark Twain sein soll? Angeblich genießt er ihn besonders gerne in Gesellschaft verwandter Geister. Wie etwa mit dem britischen Dichter Rudyard Kipling, an einem Ort namens Klapproths Saloon, in dem kleinen Städchen Elmira.«
Der Barkeeper erwiderte nichts, er glotzte nur blöd, tatsächlich erinnerte er Henry an eine ältere Version des blonden Rotzlöffels vor der Tür.
»Das liegt im Staate New York«, fügte Henry hinzu und hielt ihm das leere Glas hin.
»Mark Wer?«, fragte der Schnauzbart, während er nachschenkte.
Henrys Mundwinkel zuckte. »Nicht so wichtig. Sagen Sie, mein Bester, ich bin auf der Suche nach einem Freund von mir. Mir wurde zugetragen, dass er vor gar nicht allzulanger Zeit hier Station gemacht hat. Vielleicht könnten Sie mir helfen, ihn zu finden?«
Der Schankwirt verkorkte die Flasche; stellte sie zurück an ihren Platz. Er reckte den Hals, sodass er über Henrys Schulter hinweg Sicht auf die Hure und den Cowboy hatte: »Hey Doc, kommt da noch was hin?«, rief er halblaut.
»Nein danke, Clyde. Wir sind versorgt«, tönte der Schönling zurück.
Clyde grunzte und wandte sich wieder Henry zu. »Wie heißt denn ihr Freund?«
Henry beugte sich leicht über den Tresen und sah ihm in die Augen. »José Montoya.«
Am Tisch ließ jemand ein Glas fallen.
Der Wirt wich einen Schritt zurück, auf seinen Wangen bildeten sich rote Flecken. »Hören Sie, Mister, ich weiß nicht, wer Sie sind, aber ich will keinen Ärger! Ich muss Sie daher bitten, aus meinem Saloon zu verschwinden.«
Henry lächelte. »Dort, wo ich herkomme, sagt man, dies wäre ein freies Land. Vielleicht sogar das freieste auf der ganzen Welt? Ich habe nicht vor, zu gehen. Tatsächlich wollte ich Sie als Nächstes fragen, ob ich ein Zimmer für die Nacht haben könnte.«
Clyde schüttelte energisch den Kopf; er hob die Stimme: »Bedaure, Mister. Ich kann mir aussuchen, wen ich bediene und Sie kriegen nichts mehr von mir. Keinen Schnaps, und auch kein Zimmer. Und jetzt gehen Sie, bevor ich nach dem Marshal rufen lasse!«
»Das wird nicht nötig sein!«, ertönte es von der Tür.
Er sah Clyde noch für einen Moment lang an. Kleine Schweißperlen glänzten auf den Schläfen des Barkeepers. Betont langsam drehte Henry sich zum Eingang um.

Der Mann am Tresen wandte sich ihm zu. Mrs. Higgins hatte nicht übertrieben, er sah sehr jung aus. Schlaksig gewachsen, ein blasses, bartloses Gesicht mit scharfkantigen Zügen und eisgrauen Augen. Die schwarze Kleidung saß wie angegossen, auch der Zylinder wirkte nicht billig.
Lässig schob das Jüngelchen den Saum des Gehrocks zurück und hakte die Daumen in den Hosenbund. Zwei geholsterte Revolver kamen zum Vorschein. Aus Reflex glitt Brimstones Hand in die Nähe des eigenen Colts. Hinter sich wusste er um Bob, der wie abgesprochen an der Tür blieb und ihm den Rücken freihielt. Er begrüßte den Fremden: »Guten Morgen, Sir. Mein Name ist Bartholomew Brimstone, ich bin der Town Marshal dieser kleinen Gemeinde. Der Gentleman mit der Schrotflinte ist mein Stellvertreter, Deputy Robert Coolidge. Verraten Sie uns freundlicherweise auch Ihren Namen?«
»Nennen Sie mich Junior.« Der Fremde lächelte und entblößte zwei Reihen blitzsauberer Zähne.
»Junior?«
»Yep. Meine Eltern waren einfache Leute. Die hatten es nicht so mit der Kreativität. Ganz andes als Ihre, Marshal.«
»Wie meinen Sie das?«
»Ihr voller Name. Das, was man eine Alliteration nennt. Beide Wörter beginnen mit dem gleichen Buchstaben.«
»Mein Großvater hieß Bartholomew«, sagte Brimstone.
Junior schmunzelte. »Natürlich tat er das. Bitte verzeihen Sie mir, sollte ich Ihnen zu nahe getreten sein.«
Im Hintergrund nestelte Clyde an einem Geschirrtuch herum, der Barkeeper schien sichtlich nervös, er starrte dem Burschen unentwegt auf den Hinterkopf. Auch Mallory und Doc Barrow am seitlichen Holztisch hatten nur noch Augen für den Fremden.
»Also … Junior. Woher kommen Sie?«, fragte Brimstone.
»Von der Ostküste.«
»Ziemlich weit weg von Zuhause, finden Sie nicht?«
»Ich wäre jetzt lieber dort, das können Sie mir glauben.«
»Hm. Was suchen Sie dann hier?«
»Antworten.«
»Antworten? Worauf?«
»Auf Fragen natürlich, Marshal. Fragen, wie sie nur ungelöste Rätsel und vergessene Geheimnisse innehaben. Unsichtbar für das menschliche Auge begraben unter dem Staub einer früheren Generation.«
Für einen kurzen Moment herrschte kollektives Schweigen. Brimstone versuchte aus dem Greenhorn schlau zu werden. Das Selbstbewusstsein troff diesem Kerl förmlich aus jeder Pore, wie er da so lässig an der Theke lehnte. »Welchem Beruf gehen Sie nach, Junior?«
»Zahnarzt, wäre es nach meiner Mutter gegangen.«
Am Tisch stieß Mallory hinter vorgehaltener Hand ein Kichern aus. Junior grinste.
Brimstone blieb ernst. »Was, war Ihr alter Herr etwa dagegen?«
Das Grinsen verschwand, der Blick fror ein. »Ich hab meinen Vater nie kennengelernt«, raunte Junior und nahm die Hände aus den Taschen.
Hinter sich spürte Brimstone, wie Coolidge seinen Stand veränderte. Die Schrotflinte schwenkte sachte nach vorn. Der Marshal machte langsam einen Schritt zur Seite. »Das tut mir leid«, sagte er und meinte es so. Aus dem Augenwinkel registrierte er Doc Barrows Hand, wie sie sich unter dem Tisch auf den Perlmuttgriffs des Revolvers legte.
Junior taxierte die drei Männer. Brimstone achtete auf die Schultern des Jungen. Bei ihrem Eintritt hatte der Kerl den Whiskey mit der rechten Hand gehalten, vermutlich zog er auch mit dieser.
Doch das Greenhorn trat einen Schritt zurück, legte die Ellenbogen auf den Tresen und lehnte sich entspannt gegen das Holz.
Brimstöne hörte Mallory ausatmen.
»Das muss Ihnen nicht leidtun.« Junior schien wieder so gut aufgelegt wie noch vor wenigen Sekunden. »Auch ohne ihn ist aus mir – wie Sie unschwer erkennen können, Marshal, - ein ehrenwertes Mitglied der Gesellschaft geworden.« Er hob die Arme zu den Seiten; deutete eine Verbeugung an und neigte das Haupt.
»Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Womit verdienen Sie ihr Geld?«
»Was denken Sie denn?«
Brimstone dachte angestrengt nach. Bob und er hatten vor ihrem Eintritt das Pferd an der ausgetrockneten Tränke stehen sehen. Mrs. Higgins hatte nicht übertrieben. Auch nicht mit dem festgezurrten Lederkoffer. Die Buchstaben des Firmenschriftzugs waren säuregeätzt und im Halbrund arrangiert. »Sind Sie vielleicht ein Vertreter?«, fragte er Junior.
Der prustete los, dann legte er den Kopf in den Nacken und lachte aus vollem Halse.
Niemand stimmte ein, im Gegenteil, Clyde und Mallory warfen Brimstone verunsicherte Blicke zu. Einzig Doc Barrow schien genauso fasziniert von dem jungen Burschen zu sein wie der Marshal selbst.
Das Lachen wandelte sich in ein belustigtes Glucksen, Junior wischte mit dem Handrücken Tränen aus den Augen. »Ein Vertreter? So wie ein Bibelverkäufer? Oder ein Kurpfuscher, der abergläubische Hinterwäldler mit Schlangenöl und Lebertran über den Tisch zieht? So ein armer Tropf, der von Tür zu Tür zieht, immer darauf bedacht, das schnelle Geld zu machen? Sehe ich etwa so für Sie aus, Marshal?«
Brimstone schüttelte den Kopf. »Nein. Sie sehen wie jemand aus, der es versteht, den Leuten zu sagen, was sie hören wollen.«
»Das nehme ich als Kompliment. Und wenn Sie damit andeuten wollten, Marshal, dass ich mich auf den Gebrauch unserer Sprache und ihrer all ach so schönen Feinheiten verstehe, dann liegen Sie damit goldrichtig, wenn auch nicht unbedingt in Hinsicht auf das gesprochene Wort.«
»Ich wollte gar nichts andeuten. Was sind Sie dann? Und jetzt sagen Sie nicht Anwalt.«
»Um Himmels willen, nicht doch.«
An der Tür verlor Coolidge die Geduld: »Jesus, Maria und Hallelulja! Jetzt antworte dem Marshal gefälligst, Bursche, und hör auf Spielchen mit uns zu spielen!«
Junior neigte den Kopf zur Seite und sah an Brimstone vorbei. Er lächelte. »Ich beschreibe mich selbst gern als passablen Schriftsteller, um Ihre Frage zu beantworten, Marshal.«
Brimstone runzelte die Stirn. »Sie schreiben?«
Junior zuckte mit den Schultern. »Ich habs mit Singen versucht, doch mein Mentor war der festen Überzeugung, das könne man der Menschheit nicht antun.«
Jetzt musste sogar Brimstone schmunzeln. »Sie sind witzig, das muss ich Ihnen lassen. Aber mal im Ernst, Junge: was treibt einen Schreiberling ins texanische Hinterland?«
»Er ist ein Freund von Montoya!«, rief Clyde hinterm Tresen, zeigte dabei auf ihn und wich einen Schritt zurück.
An der Tür hob Coolidge die Schrotflinte. Brimstones Hand glitt zum Navy Colt.
Junior blieb ganz entspannt.
»Ist das wahr?«, fragte der Marshal.
Er antwortete nicht sofort, stattdessen besah er Clyde für einen langgezogenen Moment und seufzte. »Ich war nicht ganz ehrlich mit Ihrem Schankwirt hier, Marshal. Tatsächlich bin ich José Montoya noch nie im Leben begegnet. Und doch bin ich seinetwegen hier. Er hat, wenn es das Schicksal so will, die Antworten auf meine soeben zur Sprache gebrachten Fragen.«
»Wissen Sie, was der Mann getan hat?«
»Ich sagte doch gerade, ich kenne ihn nicht.«
Brimstone ging bedächtig auf Junior zu. »José Montoya ist ein Viehdieb und ein Mörder. Er hat beim Versuch texanische Rinder zu stehlen einen Rancher erschossen. Cletus Wainwright, ein Mann, den ich gut kannte. Einfach abgeknallt wie einen tollwütigen Hund.«
Die beiden Männer standen jetzt bloß noch eine Armlänge voneinander entfernt.
»Das tut mir leid«, sagte Junior ohne jeden Humor in der Stimme.
Brimstone spuckte aus. Der Speichel traf den Napf am Tresen mit metallischem Klang. Brimstone nickte. »Mir auch. Dieser Unhold mordet angeblich bereits seit seiner Jugend, man könnte fast sagen, solange er schon auf Gottes schöner Erde wandelt. Glaubt man den Geschichten, ist er in früheren Zeiten sogar mit dem berüchtigten ›Billy the Kid‹ geritten.«
Das Greenhorn schwieg, in seiner Wange zuckte ein Muskel. »Wissen Sie, wo er sich jetzt gerade aufhält?«, fragte er leise.
»Ja, Junior. Das weiß ich.«
»Wo?«
Brimstone beugte sich zu ihm. »Was befindet sich in dem Koffer, auf Ihrem Pferd?«
Junior blinzelte. »Etwas Wunderschönes, das mir lieb und teuer ist.«
»Eine Waffe?«
Junior musterte ihn, bloß für wenige Herzschläge lang. »In den richtigen Händen hat es die Macht, die Welt zu verändern. Doch Sie brauchen sich nicht zu fürchten, Marshal. Ihren Schäfchen droht dadurch kein Unheil.«
»Ich fürchte mich nicht. Zeigen Sie sie mir?«
»Sagen Sie mir, wo sich Montoya befindet?«, erwiderte Junior.
»Öffnen Sie den Koffer, dann bringe ich sie persönlich zu ihm.«
Etwas in den eisgrauen Augen des Fremden veränderte sich. »Einverstanden.«

Die spürbare Anspannung in der Luft löste sich auf, als Henry an den Dörflern vorbei den Schankraum durchquerte. Nur der Deputy an der Tür warf ihm noch einen feindseligen Blick zu. Draußen hatte die texanische Sonne mittlerweile ihren Höhepunkt erreicht, die Straße erschien in der Gluthitze wie leergefegt. Allein die vier Rotzbengel lungerten im Schatten eines Vordachs herum, bei seinem Gang zum Pferd sahen sie herüber. Der Klepper lebte seltsamerweise immer noch. Die Hitze schien ihm nichts auszumachen, er schnaubte bloß, als sein Reiter sich näherte. Henry löste den Strick und band den Koffer los, vorsichtig setzte er ihn am ledernen Henkel in den Straßenstaub. Das Seil verstaute er in den Satteltaschen, dann schleppte er das Behältnis in den Saloon.
Er suchte den saubersten der Holztische aus und stellte den Lederkoffer darauf ab. Der Marshal, die Hure Mallory, der Cowboy, den sie ›Doc‹ nannten, und der Deputy versammelten sich um den Tisch.
Clyde blieb hinter dem Tresen stehen, seinem Blick nach war ihm das Unterfangen nicht geheuer.
Henry ließ sich Zeit, im Stillen genoss er, was jetzt kommen würde. Er löste die beiden Verschlüsse aus Lederbändern und metallenen Schnallen am Koffer. Wie ein Bühnenkünstler trat er einen Schritt zurück, streckte die Arme theatralisch zur Seite und grinste zum Publikum: »Sind Sie bereit … für die Zukunft?«
Niemand antwortete.
Mit einer schnellen Bewegung klappte Henry den Deckel auf, zog gleichzeitig an einer weiteren Schnalle, die Seiten des Behältnis klappten weg und gaben den Blick auf seinen Inhalt frei. »Ich präsentiere: die Remington Standard No. 2«, verkündete Henry mit Stolz in der Stimme.
Vier Augenpaare starrten gebannt auf das Wunderwerk, wanderten über das geschwärzte Metall des Gehäuses zu den im Halbrund aufgereihten Typenhebeln, der schwarzen Walze, den verschiedenen Zapfen, Federn und Hebeln; und kamen schließlich auf den vierzig hölzernen Tasten zum Erliegen.
»Was ist das?«, flüsterte Mallory, mit einem Hauch von Ehrfurcht in der Stimme.
»Das, meine Liebe, nennt man eine Schreibmaschine.« Henry genoss das Staunen dieser Hinterwäldler. Er schmunzelte beim Anblick des Deputys, der gedankenversunken die Technik auf dem Tisch begutachtete. Ein Halbschritt nach rechts brachte ihn außer Sicht für Clyde, da nun Brimstone zwischen ihnen stand, auch der Marshal hatte nur Augen für die Apparatur. Heimlich öffnete Henry die Druckknöpfe der eigenen Revolverholster. »Erlauben Sie mir eine kurzweilige Demonstration!«, tönte er wie der Ausrufer eines Wanderzirkus. Er öffnete eine flache Tasche an einer der Innenseiten des Koffers und holte eine silberne Metalldose hervor. Mit Verschwörermiene grinste er Doc und Mallory an, während er den Deckel aufschraubte. Die beiden grinsten zurück. Henry entnahm der Dose eine kleine, schwarze Rolle, ein Geruch von Tinte lag in der Luft. Mit spitzen Fingern entrollte er das Band, klappte an der Gerätschaft verschiedene Hebelchen um und fädelte den Streifen mit geübten Handbewegungen in die Schreibmaschine ein.
Niemand sprach ein Wort, er hatte die ungeteilte Aufmerksamkeit aller im Raum.
Er überprüfte den Sitz des Farbbandes und nickte zufrieden. Dann wischte er sich die Finger ab und zog ein Blatt Papier aus einer weiteren Innentasche des Koffers. Er legte es in die Walze ein, drehte an den Reglern und spannte es so ein, dass es richtig saß. »Deputy Coolidge, wenn ich um einen Stuhl bitten dürfte?«, sagte er, ohne den Stellvertreter des Marshals dabei anzusehen. Auf ein Nicken des Marshals kam der Gesetzeshüter seiner Bitte nach. Henry setzte sich vor die Maschine, verschränkte die Finger ineinander und ließ die Knöchel knacken. »Also, dann wollen wir mal«, sagte er und tippte auf den ersten Buchstaben. Der filigrane Metallhebel schlug von unten gegen die Walze.
Die vier Zuschauer rückten näher an den Tisch heran.
Henry tippte drauflos. Sobald er den Rand des Blattes erreicht hatte, betätigte er ein seitliches Gestänge, schob die gesamte Aufhängung zurück nach links und zog dadurch das Blatt ein Stück tiefer in das Walzwerk.
Hinter sich hörte er, wie Mallory ein Laut der Entzückung entfuhr.
Er tippte weiter, gleich war es geschafft. Nach einem erneuten Zeilenwechsel erschien die Kante des Blattes an der Vorderseite der Walze, dank der geschriebenen Wörter; nun sichtbar für alle. Er spürte seinen Puls beschleunigen, spürte, wie sein Körper sich auf das vorbereitete, was in wenigen Augenblicken passieren würde.
Brimstone beugte sich tief über Henrys Schulter, um zu lesen, was dort stand. Den älteren Mann umgab ein schwacher Duft nach Kaffee und Tabak. »Sehr geehrter Marshal Brimstone, …«, murmelte er. Die restlichen Zeilen wurden noch von der Walze verdeckt.
»Ah, einen Moment, Marshal. Ich helfe Ihnen«, sagte Henry, legte einen Hebel um und zog schwungvoll das Blatt aus der Maschine. Lächelnd überreichte er es Brimstone. »Lesen Sie es doch laut vor, dann haben alle etwas davon«, sagte er, machte einen Schritt zurück und senkte die Hände.
»Sehr geehrter Marshal Brimstone«, las der Gesetzeshüter langsam und konzentriert, »wie ich Ihnen gesagt habe, droht Ihren Schäfchen durch diese Maschine kein Unheil. Doch ich bin hier, um Antworten zu bekommen. Wie Mark Twain einmal schrieb: …«
»Nicht!«, schrie Coolidge, doch es war bereits zu spät. Der Deputy riss die Flinte hoch, da schlugen zwei Revolverkugeln in seinen Leib.
Henry drehte die Hüfte ein und fächerte eine Salve von vier Schuss auf Brimstone. Die Kugeln zerfetzten das Papier in den Händen und verwandelten die Brust des Marshals in eine rote Masse. In einer fließenden Bewegung wirbelte Henry herum, zog den zweiten Revolver und schoss Doc Barrow die Waffe aus der Hand.
Der Cowboy fluchte und warf sich schützend über Mallory.
Ein metallisches Knirschen aus Richtung der Bar, Henry vollführte einen Hechtsprung hinter einen der Tische und stürzte ihn um. Keine Sekunde zu spät, denn schon explodierte die Platte in einem Inferno aus Holzsplittern.
Hinter der Bar lud Clyde mit zitternden Fingern die beiden Läufe der Schrotpistole nach. Henry legte an, zielte und schoss dem Barkeeper die Waffe nebst zweieinhalb Finger von der Hand.
Clyde schrie auf und verschwand hinter dem Tresen.
Pulverdampfschwaden mäanderten durch den Schankraum, Henry hörte Mallorys gedämpftes Schluchzen unter Docs Körper. Er tastete Brimstones Leiche nach Schlüsseln ab und fand einen kleinen Bund, den er einsteckte. Ein Stöhnen, wenige Meter entfernt, ließ ihn aufhorchen. Coolidge. Der Deputy lebte noch, doch es ging dem Ende entgegen. Er lag auf dem Rücken, das Leben floss aus den Einschusslöchern heraus, und bildete eine Lache. Henry stellte sich breitbeinig über ihn und lud in aller Ruhe die Revolver nach.
»Wer … wer sind Sie?«, brachte Coolidge unter Stöhnen hervor und spuckte Blut.
»Wissen Sie noch, als ich sagte, ich hätte meinen Vater nie kennengelernt?«, fragte Henry, während er Patronen in die Kammern schob. »Das war nicht gelogen. Ich habe allerdings mein Leben lang versucht herauszufinden, wer er wirklich war und was ihn ausgemacht hat.« Er schob die geladene Waffe ins Holster und fuhr mit der zweiten fort. »Ich habe sogar angefangen, ein Buch über ihn zu schreiben, Deputy. Und bei meiner Recherche fiel irgendwann der Name José Montoya. Und ob Sie die Geschichten glauben oder nicht, aber man erzählt sich, er sei in früheren Zeiten gemeinsam mit meinem Vater geritten.« Auch der zweite Revolver wanderte ins Holster. Henry hob die Schrotflinte vom Boden auf. Er schob den Doppellauf unter Coolidges Kinn und hielt sich mit etwas Abstand eine Handfläche schützend vor das Gesicht. »Sie wissen also ganz genau, wer ich bin.« Als die Erkenntnis in den sterbenden Augen aufleuchtete, drückte er ab.

Chavez und die drei anderen hatten wie der Rest des Dorfes die Schüsse gehört, doch niemand traute sich bislang, hineinzugehen und nachzusehen. Versteckt hinter einem Bretterverschlag beobachteten die Jungen das Geschehen. Die Schwingtüren öffneten sich und Junior trat heraus, in der Hand den kantigen Koffer. Er ging zu seinem Pferd, band das Behältnis fest und schlenderte dann ins Büro des Town Marshals hinüber.
Es dauerte nicht lange, da ertönte aus dem Hauseingang die Stimme des jungen Mannes: »Ich komme jetzt mit eurem Gefangenen raus. Sollte es jemand wagen auf mich zu schießen, töte ich erst ihn, dann seine Freunde und dann seine Familie … ich brenne eure verdammte Gemeinde nieder! Also überlegt es euch!«
Niemand zeigte sich. So stiegen die beiden auf die rabenschwarze Schindmähre und verließen Gallows Rest gen Süden.
Chavez, Jimmy Wilks und die anderen Jungen rannten in den Saloon, schnell waren weitere Dörfler bei ihnen. Es stank nach Schießpulver, Blut und Tod. Jimmys Vater Clyde war am Leben, genau wie Doc Barrow und Mallory. Die beiden saßen an der Bar, Mallory führte gerade mit zitternden Fingern ein Glas Whiskey an die Lippen, während Doc einen Schnipsel beschriebenes Papier in der Hand hielt.
»Was ist passiert, Mister Barrow?«, wollte Chavez wissen.
Doc antwortete nicht. Er starrte auf das zerfetzte Überbleibsel von Juniors Brief, las die maschinell getippten Zeilen wieder und wieder: »Wie Mark Twain einmal schrieb: ›Jeder ist ein Mond und hat eine dunkle Seite, die er niemanden zeigt‹. Dies hier ist meine. Hochachtungsvoll, William H. Bonney Jr.«

 

Hallo Seth Gecko,​

Staubig, dreckig, feige und gemein - so muss ein Cowboy sein ... die Story hat mir gut gefallen, ein bisschen lang in der Mitte, aber tat der Spannung keinen Abbruch. Auch wenn alle Register eines "typischen" Westerns gezogen wurden - es hat gewirkt. Ich hatte das Bild ständig vor Augen. Nur den Schluss verstand ich nicht ganz - war Billy wirklich Schriftsteller? Nee, oder? Okay, vielleicht war das der Clou - Dein Kick in der Geschichte - trotzdem sehr gerne gelesen.
Grüße - Detlev

 

Hallo @Seth Gecko,

sehr klassischer Stoff. Fremder reitet in ein verlassenes Dorf, betritt einen Saloon, es bleibt lange unklar, was er will.. viel Misstrauen im Raum, die Revolver stehen immer bereit, dann lockere Dialoge trotz der Gefahr - Ich finde, man merkt, dass du dich für Western-Sachen begeistern kannst, das merkt man beim Lesen und macht Spaß. Das Szenario ist auch deswegen so klassisch, weil es gut funktioniert. Gerade die Dialoge mit Billy the Kid finde ich gut. Ich muss gestehen, ich habe das Ende auch nicht ganz verstanden - vielleicht fehlt mir da etwas Hintergrund-Wissen zur Billy The Kid Legende?
Ist natürlich ein interessanter Dreh mit der Schreibmaschine, Billy the Kid mit den schnellen Händen, der schnell schießen, aber noch schneller tippen kann. :) Ein selbstbewusster Großmaul ist er allenfalls, das kommt in den Dialogen gut rüber.


Brimstone ging bedächtig auf Junior zur.
.. auf Junior zu.

Habs gerne gelesen!

MfG

JuJu

 

Ruth Higgins hüstelte. »Marshal, dieser Fremde, also … der hat ganz sicher Ärger im Gepäck.«

Hallo,

Ärger im Gepäck. Haben die so gesprochen? Ich weiß nicht. Weiß ja keiner so richtig, nehme ich mal an, zumindest in Deutschland, deswegen kann man so etwas machen, aber besonders authentisch wirkt das nicht.

Der Whiskey brannte mild in der Kehle und entfaltete eine wohlige Wärme im Magen. Henry schmeckte Karamell, jungen Honig und Mais, gefolgt von einer leichten Würze am Gaumen und einem Abgang mit Vanille.
Wie kann etwas mild brennen? Und dann ist er ein Connaisseur! Karamell, junger Honig und Mais! Ganz sicher war es ein E.H Taylor Small Batch! Nein, also Bourbon oder Rye war damals meistens High Proof, also umgerechnet ca 65-70 Volumenprozent und meistens sehr jung, unter zwei Jahren, also ein New Make. Da ist der sicherlich alles andere mild.

In einer fließenden Bewegung wirbelte Henry herum, zog den zweiten Revolver und schoss Doc Barrow die Waffe aus der Hand.

Die Waffe aus der Hand schießen ... vielleicht aus Versehen, aber sicher nicht mit Absicht. Die Waffen damals waren nicht so präzise, vor allem nicht die Handfeuerwaffen.
Hinter der Bar lud Clyde mit zitternden Fingern die beiden Läufe der Schrotpistole nach.

Was hat er da? Eine LeMat? Die hat nur einen Schrotlauf in der Mitte. Oder eine klassische Howdah? Oder ist es doch eher eine Flinte?
Er schob den Doppellauf unter Coolidges Kinn und hielt sich mit etwas Abstand eine Handfläche schützend vor das Gesicht. »Sie wissen also ganz genau, wer ich bin.« Als die Erkenntnis in den sterbenden Augen aufleuchtete, drückte er ab.
Schrotmunition hat je nach Kaliber einen Gefahrenbereich von bis zu 300 Metern. Das bedeutet, er würde sich selbst gefährden, sowie alle anderen im Raum auch. Ein erfahrener Schütze würde so etwas nicht machen. Er würde denjenigen ins Freie ziehen um ihm dort mit einem Projektil in den Kopf zu schießen oder Ähnliches, nehme ich mal an.

Tja, ich weiß nicht. Das ist so der Versuch eine klassischen Western, aber das wirkt auf mich leider wie ein einziges Klischee. Ich fürchte, es ist das allerschwierigste Unterfangen, einen Western zu schreiben der eben kein Klischee ist. Es gibt eine Menge Beispiele: William Kettridge, Tom Savage, Larry McMurtry, Pete Dexters "Deadwood", vor allem Robert OImstead, und dann auch James Carlos Blake - aber wie man sieht, alles Amis. Man spürt schon, dass du dich mit der Materie beschäftig hast, Brimstone und so, und die Idee mit der Schreibmaschine ist auch gut, aber der Rest wirkt halt wie der eine Westernfilm den jeder gesehen hat; Saloon, Whiskey, Fremder, Geheimnis, Schießerei. Gibt ein gutes Buch darüber, warum so Schießereien wie O.K Corral so berühmt geworden sind - weil es so wenige gab. Es gibt eine Menge legendärer Gunfighter, aber das sollte man eben auch mit a grain of salt nehmen.

Pete Dexter hat in Deadwood eine Nebenfigur zur Hauptfigur gemacht, nämlich Charly Utter. Das bietet ihm den Spielraum, die großen Westernhelden eben auch mit einem tragikomischen Potential zu versehen, wenn sie aus Altersgründen Schwierigkeiten haben, vernünftig zu pissen etc. Du könntest eine Figur nehmen wie den Autoren oder Journalisten aus dem Eastwood Film "Erbarmungslos", der solchen Gunfightern hinterherreist um ihre Geschichte aufzuschreiben, und dann involviert wird. Hier hast du einfach die Schreibmaschine die ein Aufhänger für eine finale Schießerei bietet. Das kann man machen, aber ich finde, du hast da viel mehr Potential an der Hand.

Es sind auch sehr viele Namen auf diese Länge. Man kommt durcheinander. Es gibt auch kaum Charakterisierungen, alles wirkt schwarz/weiß, jede Figur hat eine Aufgabe oder ist Stichwortgeber. Der Barkeeper wird vom Prot zwar zugequatscht mit allerlei, aber die Figur redet doch nur in ein Vakuum, was sollen dann diese Dialoge? Dann gibt es ja auch kaum Fallhöhe, Kid kommt da an und legt diesen Marshal um, aber das geht mir doch alles recht glatt. Da ist nie Zweifel da, weder an seinen Motiven noch am Ausgang. Bei Erbarmungslos war es so, dass Little Bill ein echter Gegner ist, auf Augenhöhe, mam weiß nicht, ob Munny ins Gras beißt, und am Ende, nach der großen Schießerei, gibt er zu, dass es nichts mit Können, sondern mit einer gewissen Kälte zu tun hat. Du änderst auch in den ersten zwei Absätzen die Perspektive, das ist verwirrend. Dann auch die Sprache des Erzählers: Wenn schon alle Protagonisten sonst mit extrem viel swagger sprechen, sollte sich der Erzähler total zurücknehmen, sonst verdoppelt sich dieser Effekt und wirkt dann schnell unfreiwillig komisch, konstruiert räudig und böse, einfach gestelzt und zu viel. Mir persönlich fehlen auch jegliche Motive. Rache als Motiv, aber dann muss ich das dem Prot abnehmen, er verfolgt diesen Typen über Jahre, was hält seien Rache da am Kochen? Er kannte seinen Vater ja nicht einmal, sagte er ja selbst. Das passt irgendwie nicht zusammen.

Konstruktiv: Erzählersprache verknappen und karger. Auch die Dialoge: Viel karger. Sergio Leone-karg. Motive einführen. Die Figuren stärker charakterisieren. Überhaupt aus diesem schwarz/weiß raus, lieber weniger Figuren, dafür mit mehr Facetten. Figurendruck erhöhen: Warum tun die Figuren was sie tun und warum gerade jetzt?

Gruss, Jimmy

 

Hallo @Seth Gecko

Du hast dich also auch für eine Westerngeschichte entschieden, sehr schön. Habe das gerne gelesen. Früher habe ich mir oft diese Heftchen, glaube das war von Bastei Lübbe, gekauft. Die "Grossen" wie Karl May habe ich höchstens noch während meiner Jugend gelesen, die wurden mir dann aber schnell zu harmlos ;-)

Anyway, zurück zu deiner Story: Die anderen Kommentare habe ich nur überflogen, ich hoffe, es doppelt sich nicht zu sehr. Ich bin mir nicht sicher, ob's das Intro mit den vier Rotzlöffeln wirklich braucht. Die kommen ja sonst nicht mehr in der Geschichte vor, ausser wo ihnen von Junior die Münzen zur Bewachung seines Gepäcks angeboten werden und dann nochmal ganz am Ende. Für mich bringen die zu wenig in die Story rein, was sie überflüssig erscheinen lässt, so als Anhängsel. Ich hätte mir irgendwas handlungsmässiges mit den Blagen gewünscht, dass sie stärker mit der Story verbandelt (z.B. will ja dann doch niemand das Gepäck stehlen). Auch das totgeprügelte Gürteltier tut ja eigentlich nicht wirklich was zur Sache. Die Geschichte würde auch ohne das funktionieren. Andernseits setzt das so ein wenig die Stimmung und von dem her passt es dann doch wieder ganz gut. Bin da ein wenig zwiegespalten ;-)

Das liest sich alles wie ein typischer Western, ich würde jetzt nicht so weit gehen und sagen "voll klischeehaft!", aber halt so aus dem Hand- bzw. Lehrbuch :D Muss ja erstmal nicht schlecht sein, aber wenn man sich mal ein bisschen mit dem Genre auseinandergesetzt hat, wirkt das schon ein wenig generisch. Mir fehlt da irgendwo eine spezielle Note, irgendwas, was diese Geschichte von anderen Western abhebt. Klar, Du hast da die Schreibmaschine, finde ich auch eine gute Idee, aber der Rest ist halt eben so Nullachtfuffzehn und es werden meiner Meinung nach die allgemeinbekannten Bilder und Stereotypen eines Western bedient bzw. gezogen. Deine Charaktere sind auch nur blass, das sind eher Statisten, vielleicht mal abgesehen vom Hauptprotagonisten, da bekomme ich etwas mehr an die Hand bzw. ihn besser zu fassen (auch, wenn ihn so eine geheimnisvolle Aura umgibt), aber ansonsten wirken die grösstenteils ziemlich austauschbar.

Ich mache noch ein wenig Textarbeit und schreibe auf, was mir während dem Lesen so ins Auge gesprungen ist:

das Zaumzeug ebenso abgewetzt wie der Hengst selbst.
Hier habe ich mich gefragt, ob ein "abgewetzter Hengst" passt? Meiner Meinung nach nicht wirklich. Kann ein Pferd abgewetzt sein? Ist vielleicht zu pingelig von mir, denn vorstellen kann ich mir den abgemagerten Klepper gut.

Das Ticken der Standuhr[,] und das Schnarchen des Gefangenen, der im hinteren Zellentrakt einsam auf einer Pritsche schlief, füllte die Stille in dem langgezogenen Raum.
Das Komma kannst Du entfernen, das braucht es nicht.

wiederholte Mrs. Higgins zum zweiten Mal und nickte geflissentlich.
Könnest Du streichen, oder vielleicht: wiederholte Mrs. Higgins erneut und nickte geflissentlich.

Angezogen wie ein Totengräber, der es zu etwas gebracht hat.
Mmmh, wie sieht den ein Totengräber, der es zu was gebracht hat, aus? :D

Die Standuhr tickte. Der Gefangene schnarchte.
Brimstone stöhnte.
Das ist etwas stakkato-haft, bricht etwas mit dem sonstigen Stil, hat mir dennoch gut gefallen.

Staubkörner tanzten träge im Licht, unterbrochen von Henrys Schattenwurf, als er das Etablissement betraf.
betraf = betrat.

Der Schankraum war beinahe leer, im hinteren Teil nahe der Theke schäkerte ein gutaussehender Cowboy im schwarzen Hemd mit einer Rothaarigen.
Könntest Du streichen.

Ihrer Kleidung nach zu urteilen, war er heute ihr erster Kunde.
Wieso kann er das an ihrer Kleidung festmachen? Wäre die Kleidung sonst zerknittert, gar zerrissen, dreckig oder sonstwas? Lies mich kurz innehalten.

Der Whiskey brannte mild in der Kehle und entfaltete eine wohlige Wärme im Magen. Henry schmeckte Karamell, jungen Honig und Mais, gefolgt von einer leichten Würze am Gaumen und einem Abgang mit Vanille. Nicht übel.
Ein Feinschmecker, ein Connoisseur. Hat mich etwas überrascht, wohl auch, weil Henry noch so jung ist und es für mich irgendwie nicht so recht in diese Westerngeschichte passen will. Ich glaube nicht, dass diese Revolverhelden auf sowas geachtet haben, Hauptsache es gab irgendwas zu saufen. Aber vielleicht ist das nur mein klischeehaftes Denken ;-)

Schlaksig gewachsen, ein blasses, bartloses Gesicht mit scharfkantigen Zügen und eisblauen Augen.
Sorry, die eisblauen Augen gehören Clint Eastwood oder Terence Hill. Die hast Du gestohlen! :D Spass beiseite: Die blauen Augen im Western sind halt wirklich schon "vorbesetzt", meiner Meinung nach.

Zwei geholsterte Revolver kamen zum Vorschein.
Nun ja, dass die Waffen geholstert sind, ergibt sich von alleine.

Das Gespräch, wo es darum geht, wo Henry herkommt und was seine Berufung ist, finde ich etwas zu ausgewalzt. Da könntest Du auch schneller zum Punkt kommen. Ich emfpand es jetzt nicht wirklich als störend, aber dachte mir während des Lesens schon zwischendruch: Na los jetzt, erzähl doch denen endlich, was Du tust! :-) Ich würde die Stelle eher etwas verknappen.

Einfach abgeknallt wie einen tollwütigen Hund.
Ist so eine typische Westernsprache, driftet ins klischeehafte. Würde ich abändern.

Niemand sprach auch nur ein Wort, er hatte die ungeteilte Aufmerksamkeit aller im Raum.
Kannste streichen.

Deptuy Coolidge, wenn ich um einen Stuhl bitten dürfte?
Kleiner Schreibfehler: Deputy.

Hinter sich hörte er, wie Mallory ein Laut der Entzückung entfuhr.
Ich glaube, das Komma da braucht es nicht. Bin mir aber nicht wirklich sicher ...

Die Kugeln zerfetzten das Papier in den Händen und verwandelten die Brust des Marshals in eine rote Masse.
Also da müsste er ihn ja wirklich ordentlich mit Kugeln vollpumpen, dass sich gleich seine ganze Brust in eine rote Masse verwandelt. Fand ich zu übertrieben. Der hat ja keine explosive Munition, oder? Anonsten stanzt der halt ein paar Löcher in die Brust des Marshals und das war's dann. Rote Masse impliziert für mich, dass seine ganze Brust aufreisst.

Die ganze Schiesserei hatte sieben Sekunden gedauert.
Das ist eine sehr genaue Angabe. Hat Henry da mitgezählt. Eigentlich nicht, oder? Entweder würde ich sowas vorher einbauen oder die Stelle hier streichen bzw. ungenauere Angaben machen.

So stiegen die beiden auf die rabenschwarze Schindmähre und verließen Gallows Rest gen Süden.
So wie ich das gelesen habe, kann sich diese Schindmähre kaum noch auf den Hufen halten und hat es gerade so geschafft, den Junior ins Kaff zu tragen. Nun reiten beide Männer auf ebenjener Mähre davon? Da stockte ich etwas im Text, weil ich mir das irgendwie nicht recht vorstellen konnte.

Es stank nach Schiesspulver, Blut und Tod.
Nach was riecht den Tod?

Jeder ist ein Mond und hat eine dunkle Seite, die er niemanden zeigt
niemandem

Wie schon geschrieben: Alles in allem habe ich das gerne gelesen, da ich Western (immer noch) mag. Nur wird mir die Story wohl leider nicht sehr lange in Erinnerung bleiben, weil markante Charaktere und soweit eine eigenständige Handlung, die sich von anderen Genre-Exemplaren abhebt, fehlt. Die Sprache passt meiner Meinung nach gut und deine Geschichte ist flüssig zu lesen, ich bin nur sehr selten gestockt. Wenn Du jetzt noch an den anderen Punkten arbeitest, kann das durchaus eine runde Sache werden.

So long,
d-m

 

Hallo @Seth Gecko

hatte Spaß mit deiner Westernstory. Liest man ja nicht mehr ganz so oft. Und ich habe deinen Text auch als einen verstanden, der bewusst und gewollt die Klischees aufgreift und in dem Text verarbeitet. So gesehen haben mich die bekannten Elemente eigentlich gar nicht gestört, weil ich mich von Beginn an genau darauf eingelassen hatte. Deine Schreibe empfinde ich als angenehm. Mir sind im Prinzip keine Hänger, viele schräge Formulierungen oder Rechtschreibfehler aufgefallen. Von daher also alles in Ordnung.
Auch die Story an sich war jetzt zwar nicht etwas "Noch nie da gewesenes" aber hat mich gut unterhalten.
Allerdings sind mir ein paar Formulierungen ein wenig zu generisch, bzw. weiß ich persönlich dann nichts Konkretes damit anzufangen. Habe ich dir an ein paar Stellen markiert. Hoffe, das wirkt nicht zu penibel.
Die Idee mit der Schreibmaschine fand ich super!

Alles in allem gerne gelesen! Danke dir dafür!
Viele Grüße
Habentus

bedeckt von den vier Schatten seiner jungen Mörder.
Finde die Formulierung ein wenig seltsam.
schnarrte Randall Porter.
blökte Jimmy Wilks
Ist Geschmackssache, denke ich. Mich reißen solche Formulierungen aber immer ein wenig raus. Denn dann stelle ich mir die Frage, was soll das denn sein? Schnarren? Oder blöken. Ich persönlich würde mich auf sagte beschränken. Oder zumindest sehr sparsam mit solchen Formulierungen umgehen.

Ein Zittern durchlief die Schindmähre.
Würde ich eher beschreiben und mir Schindmähre sparen. Aber wieder: Geschmackssache.
Ein Stück weiter vorn lungerten vier Rotzbengel
Was macht sie denn zu Rotzbengeln? Er sieht sie ja das erste Mal von Weitem.
eine fadenscheinige Haube. Ihr verhärmter
Was ist eine fadenscheinige Haube? Und was ein verhärmter Blick? Nenn mich nicht zu picky, aber das sind für mich nur Hülsen, die ich nicht wirklich zu einem Bild zusammenbekomme.

Ein neues Jahrhundert stand vor der Tür, da brauchte es anscheinend nicht viel, sodass die Spinner aus ihren Löchern krochen.
Finde ich gut.
nickte geflissentlich
Weider eine dieser Formulierungen, die alle kennen aber die mir persönlich kein Bild verschafft. Geflissentlich nicken. Was ist das eigentlich?
nahm zum ersten Mal an diesem Morgen wirklich Notiz von der Frau des Krämers
Ist das so? Er hat ja vorher schon mit ihr gesprochen, auf sie reagiert. D.h. er muss ja in irgendeiner Form Notiz von ihr genommen haben. Würde ich umformulieren.

Sie wrang die Haube in den Händen, leckte sich nervös die Lippen, die Stirn in Falten gelegt.
Die Standuhr tickte. Der Gefangene schnarchte.
Brimstone stöhnte. »Mrs. Higgins! Hätten sie wohl die Güte, uns zu verraten, um was für eine Art von Gepäckstück es sich dabei handelt?«
Haha, witzige Stelle. Kann ich mir gut vorstellen.
»Das ist sehr interessant, Mrs. Higgins«, log Brimstone und griff bereits wieder zur Zeitung. »Sie werden mir bestimmt gleich sagen, welche Wört-«
»Remington! Da stand … Remington Arms
Cool!
»Kennst du einen Ort namens New York City, James?«
Jimmy schwieg.
»Das dachte ich mir.
Um 1900 rum haben die Kids doch sicherlich schon mal was von New York gehört, oder?
Ihrer Kleidung nach zu urteilen, war er heute ihr erster Kunde.
Das habe ich nicht verstanden. Warum erkennt man denn anhand der Kleidung, dass das der ERSTE Kunde des Tages ist? Weil die Kleidung noch sauber ist? Oder nicht verknittert?

Dort, wo ich herkomme, sagt man, dies wäre ein freies Land
Stört mich eigentlich gar nicht, dass die Geschichte mit den Western-Klischees spielt. Im Gegenteil lese ich so was eigentlich immer ganz gerne. DIESER Spruch ist mir dann aber doch ein wenig zu drüber, weil schon tausendfach gehört/ gelesen ;)

»Welchem Beruf gehen Sie nach, Junior?«
»Zahnarzt, wäre es nach meiner Mutter gegangen.«
Das ergibt für mich selbst als flapsige Antwort keinen Sinn. Oder habe ich irgendetwas nicht verstanden?

»Das, meine Liebe, nennt man eine Schreibmaschine.
Haha, cool :)

Doc Barrow die Waffe aus der Hand.
schoss dem Barkeeper die Waffe nebst zweieinhalb Finger von der Hand.
Wie Lucky Luke? Würde ich vlt. ein wenig entschärfen.

»Sehr geehrter Marshal Brimstone«, las der Gesetzeshüter langsam und konzentriert, »wie ich Ihnen gesagt habe, droht Ihren Schäfchen durch diese Maschine kein Unheil. Doch ich bin hier, um Antworten zu bekommen. Wie Mark Twain einmal schrieb: …«
Hier dachte ich erst, dass mich der Inhalt enttäuscht. Hatte mit etwas Überraschendem gerechnet. Mit dem Ende passt es aber dann doch wieder. Also gute Stelle und coole Idee!

 
Zuletzt bearbeitet:

Brimstone antwortete nicht. Lieber las er den Artikel zuende; ein Sternkundler aus Washington sagte darin für den kommenden Monat das Ende der Welt voraus.

»Welchem Beruf gehen Sie nach, Junior?«
»Zahnarzt, wäre es nach meiner Mutter gegangen.«

Wäre es demnach nach der Mutter Deines Helden gegangen,

lieber – oder doch eher

böser, böser Seth,

er wäre wohl zu “Tombstone“ (Arizona) am O. K.-Korrall so berühmt wie die Earp-Bros. & DocHollyday geworden, aber so ist die eher traditionell zu nennende Blutrache auch ganz schön verquickt mit dem dem technischen Fortschritt der guten alten Schreibmaschine. Mir gefällts, vor allem, weil Marc Twain mitschwingt.

Aber es wären noch einige Flusen aufzulesen:

Er hob den Ast auf, mit dem sie das Tier geprügelt hattenKOMMA und stach ihn in das weiche Fleisch des Unterbauchs.
(Hauptsatz wird fortgesetz mit dem „und“)

Gottverdammtes Texas.
Klingt das nicht nach mehr als einer bloßen Aussage?!

»Ich werde nicht leidKOMMA es zu betonen, aber es heißt: Marshal
Aber: ohne „es“ als ein neutrales Satzsubjekt kein Komma!

Das Ticken der Standuhr[…] und das Schnarchen des Gefangenen, der …
Komma weg!

Erbenso hier

Ein wenig verunsichert[…]huschten Mrs. Higgins Augen von einem zum anderen.

Er schaute ihn anKOMMA als wüsste er nicht, was als Nächstes zu tun sei.

»Dort, wo ich herkomme, sagt man, dies wäre ein freies Land. Vielleicht sogar das Freieste auf der ganzen Welt?
Klein, weil „das freieste [Land]“ auf der ganzen Welt?, bloßer Superlativ des Landes!

Einzig Doc Barrow schien genauso fasziniert von dem jungen Burschen [zu sein] wie der Marshal selbst.

Der Marshal, die Hure Mallory, der Cowboy, den sie ›Doc‹ nanntenKOMMA und der Deputy versammelten sich um den Tisch.

Henry entnahm der Dose eine kleineKOMMA schwarze Rolle, ein Geruch von Tinte lag in der Luft. Mit spitzen Fingern entrollte er das Band, ,,,

Der Cowboy fluchte[,,,] und warf sich schützend über Mallory.
Komma weg!

Die ganze Schiesserei hatte sieben Sekunden gedauert. Pulverdampfschwaden mäanderten durch den Schankraum, …
Du hast auf der Tastatur ein „ß!
Hier ein dto. mit Schrauben
Es stank nach Schiesspulver, Blut und Tod.
Aber ich denken, uns durchschnittlichen "Helden" wäre es wohn ein "Schisspulver! vgeblieben ...

Gern gelesen vom

Friedel

 

Moin @Detlev,

danke für Deinen Kommentar. Es freut mich, wenn die Geschichte Dir zugesagt hat und Du die Bilder dazu vor Augen hattest. Welcher mittige Part kam Dir als zu lang vor?

Nur den Schluss verstand ich nicht ganz - war Billy wirklich Schriftsteller? Nee, oder? Okay, vielleicht war das der Clou - Dein Kick in der Geschichte - trotzdem sehr gerne gelesen.
Das Ende scheint allgemein bei so manchem für Verwirrung zu sorgen. Junior ist nicht Billy the Kid, es ist sein (fiktiver) Sohn. Deswegen auch die Namensnennung am Ende: William H. Bonney Jr. ;)

Beste Grüße
Seth


Moin @JuJu,
und auch Dir vielen Dank für Deinen Kommentar. Die Story scheint nicht bei allen Lesern zu zünden, daher freut es mich, wenn Du eine gute Zeit mit ihr hattest.

Gerade die Dialoge mit Billy the Kid finde ich gut. Ich muss gestehen, ich habe das Ende auch nicht ganz verstanden - vielleicht fehlt mir da etwas Hintergrund-Wissen zur Billy The Kid Legende?
Siehe oben. Es ist der Sohn der Legende, dessen Taten wir begleiten.

.. auf Junior zu.
Wurde geändert. Vielen Dank fürs aufzeigen.

Beste Grüße
Seth


Moin @jimmysalaryman,
und Danke für Deinen Kommentar, Erfahrungen und konstruktive Kritik. Gerne gehe ich kurz darauf ein:

Ärger im Gepäck. Haben die so gesprochen? Ich weiß nicht. Weiß ja keiner so richtig, nehme ich mal an, zumindest in Deutschland, deswegen kann man so etwas machen, aber besonders authentisch wirkt das nicht.
Guter Punkt. Werde mal schauen, ob mir noch etwas Besseres einfällt.

Wie kann etwas mild brennen? Und dann ist er ein Connaisseur! Karamell, junger Honig und Mais! Ganz sicher war es ein E.H Taylor Small Batch! Nein, also Bourbon oder Rye war damals meistens High Proof, also umgerechnet ca 65-70 Volumenprozent und meistens sehr jung, unter zwei Jahren, also ein New Make. Da ist der sicherlich alles andere mild.
Ich bin jetzt nicht sooo der große Whiskeytrinker, durfte aber doch schon feststellen, dass manche Sorten stärker brennen als andere. Und da es sich lt. I-Net bei dem ›Old Crow‹ um einen eher milderen handelt, dachte ich, das passt. Zum Zeitpunkt der Geschichte (1899) hätte es doch durchaus auch schon Abfüllungen geben können, die einige Jahre in Fässern lagerten. Aber das hätte ich dann wohl besser beschreiben sollen, dass es sich um eine solche handelt.
Stichwort Connaisseur: Tatsächlich habe ich an mehreren Stellen versucht herauszuarbeiten, dass der Prota weltoffener, gebildeter und allgemein erfahrener daherkommt als die Einwohner des Kaffs, in dem wir uns befinden. Auch hier bin ich vielleicht nicht deutlich genug geworden. Da ich gerne ausprobiere, den Geschmack der Dinge miteinfließen zu lassen, gefällt mir diese Szene dennoch.

Was hat er da? Eine LeMat? Die hat nur einen Schrotlauf in der Mitte. Oder eine klassische Howdah? Oder ist es doch eher eine Flinte?
:) Bei früheren Geschichten wurde mir geraten, auf die Waffennamen und/oder Beschreibungen zu verzichten, dies würde die Leserschaft nach mehrfacher Meinung langweilen/verwirren. Ich hatte ein Bild einer italienischen Lupara vor Augen, daher ändere ich den Text wahrscheinlich in "abgesägte Schrotflinte" ab.

Schrotmunition hat je nach Kaliber einen Gefahrenbereich von bis zu 300 Metern. Das bedeutet, er würde sich selbst gefährden, sowie alle anderen im Raum auch. Ein erfahrener Schütze würde so etwas nicht machen. Er würde denjenigen ins Freie ziehen um ihm dort mit einem Projektil in den Kopf zu schießen oder Ähnliches, nehme ich mal an.
Das wusste ich nicht. Hier steht für mich das Bild klar über der Authentizität.

Tja, ich weiß nicht. Das ist so der Versuch eine klassischen Western, aber das wirkt auf mich leider wie ein einziges Klischee.
Ich verstehe, was Du meinst. Ich habe versucht zwei "neue" Dinge herauszuarbeiten, ohne dass sie dem Leser gleich ins Gesicht springen. Da ist zum einen die Remington No. 2, zum anderen ist es der Sohn des berüchtigten Billy the Kid, der als Schriftsteller versucht, einen früheren Weggefährten seines Vaters zu finden. Um von ihm Details über das Leben des Vaters zu erfahren, da er ein Buch über ihn schreibt. Das sollte dem Leser aber nicht auf dem Silbertablett präsentiert werden, sondern zwischen den Zeilen stehen. Ich fürchte, meine Schreibe ist noch nicht gut genug, als dass ich die Klischees hätte vermeiden können (siehe unten).

Mir persönlich fehlen auch jegliche Motive. Rache als Motiv, aber dann muss ich das dem Prot abnehmen, er verfolgt diesen Typen über Jahre, was hält seien Rache da am Kochen? Er kannte seinen Vater ja nicht einmal, sagte er ja selbst. Das passt irgendwie nicht zusammen.
Wie geschrieben, es war nicht Rache, sondern Antworten, die Junior antreiben.

Konstruktiv: Erzählersprache verknappen und karger. Auch die Dialoge: Viel karger. Sergio Leone-karg. Motive einführen. Die Figuren stärker charakterisieren. Überhaupt aus diesem schwarz/weiß raus, lieber weniger Figuren, dafür mit mehr Facetten. Figurendruck erhöhen: Warum tun die Figuren was sie tun und warum gerade jetzt?
Das kriege ich nicht hin. :) Ich habe beim Schreiben einen Film im Kopf und den versuche ich, aufs Papier zu bringen. Deine Ideen sind super, aber es wäre (in meinem Kopf) ein komplett anderer Film, eine ganz andere Geschichte. Ich fürchte, ich bin noch nicht so weit, das schon umsetzen zu können. Die Zeit wirds zeigen.

Vielen Dank, lieber Jimmy, für Deine Zeit, Deine Gedanken und Deine Aufmerksamkeit.
Beste Grüße
Seth


Moin @deserted-monkey,
danke für Deinen Beitrag. Gerne gehe ich kurz auf einige Deiner aufgezeigten Punkte ein:

Ich bin mir nicht sicher, ob's das Intro mit den vier Rotzlöffeln wirklich braucht. Die kommen ja sonst nicht mehr in der Geschichte vor, ausser wo ihnen von Junior die Münzen zur Bewachung seines Gepäcks angeboten werden und dann nochmal ganz am Ende. Für mich bringen die zu wenig in die Story rein, was sie überflüssig erscheinen lässt, so als Anhängsel.
Ich dachte, ich verwende die Jungen (insbesondere Chavez) als eine Art Klammer, mit denen die Geschichte beginnt und auch wieder endet.

Deine Charaktere sind auch nur blass, das sind eher Statisten, vielleicht mal abgesehen vom Hauptprotagonisten, da bekomme ich etwas mehr an die Hand bzw. ihn besser zu fassen (auch, wenn ihn so eine geheimnisvolle Aura umgibt), aber ansonsten wirken die grösstenteils ziemlich austauschbar.
Ja, das stimmt, bis auf Junior ist an den anderen nicht viel dran. Es soll aber auch im Schwerpunkt bloß um ihn gehen. Ich habe gemerkt, wie ich mich ab einem gewissen Punkt selbst unter Druck gesetzt habe, die Story nicht zu lang werden zu lassen. Da hätte die Ausarbeitung der anderen Charaktere noch mehr Platz verbraucht, zumal es um die in der Story ja auch gar nicht geht. Aber ich sehe Deinen Punkt. Vor allem der Marshal hätte im Nachhinein mMn noch mehr "Fleisch auf die Rippen" verdient.

Hier habe ich mich gefragt, ob ein "abgewetzter Hengst" passt? Meiner Meinung nach nicht wirklich. Kann ein Pferd abgewetzt sein? Ist vielleicht zu pingelig von mir, denn vorstellen kann ich mir den abgemagerten Klepper gut.
Habe lange mit dieser Formulierung gehadert. Mal sehen, wenn noch mehr Leser dies anmerken, ändere ich das wahrscheinlich noch ab.


Mmmh, wie sieht den ein Totengräber, der es zu was gebracht hat, aus? :D
:) Genau das sollten sich die Leser:innen fragen, bevor es kurze Zeit später im Saloon aufgeklärt wird. Ich wollte ein leeres Bild erschaffen, das man erstmal selber ausmalen soll.

Wieso kann er das an ihrer Kleidung festmachen? Wäre die Kleidung sonst zerknittert, gar zerrissen, dreckig oder sonstwas? Lies mich kurz innehalten.
Dieser Satz sollte nur versinnbildlichen, dass es sich bei Mallory um eine Hure handelt.

Nun ja, dass die Waffen geholstert sind, ergibt sich von alleine.
Wieso? Das muss doch nicht zwangsläufig so sein. Es gab bestimmt genügend Männer und Frauen, die ihre Waffen aus finanziellem Mangel lose im Gürtel getragen haben, oder nicht?

So wie ich das gelesen habe, kann sich diese Schindmähre kaum noch auf den Hufen halten und hat es gerade so geschafft, den Junior ins Kaff zu tragen. Nun reiten beide Männer auf ebenjener Mähre davon? Da stockte ich etwas im Text, weil ich mir das irgendwie nicht recht vorstellen konnte.
Ja, die Schindmähre. Da stand die Idee vorneweg, dass der Prota auf einem "irgendwie" besonderen Pferd reitet. Ich dachte mir, so ein abgefucktes Viech, bei dem die Leser rätseln dürfen, was es damit auf sich hat, sich jedoch am Ende als unwichtig herausstellt, wäre ganz cool. Vielleicht lag ich falsch, oder habe es mit den Beschreibungen übertrieben.

Lieber Monkey, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für meine Geschichte genommen hast. Deine zahlreichen Verbesserungen werde ich (fast alle) so wie sie sind übernehmen/korrigieren.

Beste Grüße
Seth

Moin @Habentus
und auch Dir vielen Dank für Deine Zeit, Mühe und Aufmerksamkeit.
Gerne gehe ich kurz auf deine Kritik ein:

Und ich habe deinen Text auch als einen verstanden, der bewusst und gewollt die Klischees aufgreift und in dem Text verarbeitet.
Wie oben bereits Jimmy geantwortet, ich kann es einfach (noch) nicht besser. Diesen Film hatte ich beim Schreiben im Kopf und daher hast Du recht, der Ton, das Setting, die Bildsprache, das war alles so gewollt.

Ist Geschmackssache, denke ich. Mich reißen solche Formulierungen aber immer ein wenig raus. Denn dann stelle ich mir die Frage, was soll das denn sein? Schnarren? Oder blöken. Ich persönlich würde mich auf sagte beschränken. Oder zumindest sehr sparsam mit solchen Formulierungen umgehen.
Ich mag es, Charakteren mit solch Wörtern ein wenig mehr Farbe zu verleihen, und sei es nur Klangfarbe. "Immer" nur sagte zu verwenden, fände ich langweilig, aber Du hast recht, bestimmt macht auch hier die Dosis das Gift.

Was macht sie denn zu Rotzbengeln? Er sieht sie ja das erste Mal von Weitem.
Ich mochte einfach das Wort und dachte, dieser Charakter würde die so bezeichnen. Dreckige, ungebildete, unkultivierte, nervige Blagen. Halt ... Rotzbengel :)

Was ist eine fadenscheinige Haube? Und was ein verhärmter Blick? Nenn mich nicht zu picky, aber das sind für mich nur Hülsen, die ich nicht wirklich zu einem Bild zusammenbekomme.
Hm. Hättest Du die Beschreibungen weggelassen oder andere Wörter benutzt?

Ist das so? Er hat ja vorher schon mit ihr gesprochen, auf sie reagiert. D.h. er muss ja in irgendeiner Form Notiz von ihr genommen haben. Würde ich umformulieren.
Da hast Du recht. Ich werde das in "nahm zum ersten Mal an diesem Morgen sichtbar Notiz von ihr" ändern.

Um 1900 rum haben die Kids doch sicherlich schon mal was von New York gehört, oder?
Diese Rotzbengel nicht.


Das habe ich nicht verstanden. Warum erkennt man denn anhand der Kleidung, dass das der ERSTE Kunde des Tages ist? Weil die Kleidung noch sauber ist? Oder nicht verknittert?
Wurde von Monkey weiter oben auch schon angemerkt. Scheint nicht zu funktionieren. Werde ich wahrscheinlich ändern müssen.


Das ergibt für mich selbst als flapsige Antwort keinen Sinn. Oder habe ich irgendetwas nicht verstanden?
Sollte einfach nur witzig sein. Mal sehen, ob andere sich auch daran stoßen.


Wie Lucky Luke? Würde ich vlt. ein wenig entschärfen.
Also den hatte ich nicht im Sinn. Aber Junior will den Bürgern des Dorfes eigentlich kein Leid zufügen, daher schießt er ihnen die Waffen aus den Händen, anstatt sie schwer zu verletzen oder gar zu töten.

Nochmals vielen Dank für Deine Zeit und Anmerkungen, eure konstruktive Kritik ist wie immer hilfreich.

Beste Grüße
Seth


Moin @Friedrichard
und auch Dir Danke für Zeit, Aufmerksamkeit und Flusenlese. Dass ich Mark Twain gleich zweimal einbauen konnte, hat mir beim Schreiben tatsächlich ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. :)

Sämtliche Flusen werden umgehend korrigiert. Hoffentlich kann ich mich in Sachen Kommasetzung langfristig verbessern, sehe ich doch hier noch einen Schwachpunkt meiner Schreibe.

Besten Dank und beste Grüße
Seth

 

Hoffentlich kann ich mich in Sachen Kommasetzung langfristig verbessern, sehe ich doch hier noch einen Schwachpunkt meiner Schreibe.
Wird schon werden,

Seth,

kommt Zeit, kommt Rat - und kommt der nicht, dann sein Stellvertreter. Wenn da nicht Werbung bis zu Totschlag zwischenfunkt, kann man die Adresse noch wählen:

https://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/komma

Ein gebundener Duden machts aber auch ohne Werbung ganz gut ..., wobei die Rechtschreibreform (die ja auch Zeichensetzung umfassen muss) ja immer noch läuft, eigentlich bei einer sich lebendig wähnenden Sprache auch nie an ein Ende kommen wird ... Wenn das mal jemand behauptet, ist sie hinne ...

Friedel

 

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