Was ist neu

Das Kind, dass den Frieden nie kannte

Mitglied
Beitritt
09.09.2007
Beiträge
12

Das Kind, dass den Frieden nie kannte

Das Kind, dass nie den Frieden kannte

Es war das Jahr 1942. Es war die Zeit der Lügen und die
des falschen Stolzes. Ich war damals noch eine junge Frau, 20 Jahre und wurde in all das hineingezogen. Ich verachtete die Politik und die Menschen, die von ihr so derartig verändert worden waren. Ich fühlte mich nicht mehr sicher, immer beobachtet. Ich konnte keinem mehr vertrauen.
Dann standet ihr vor meiner Tür, weinend und hilflos. Wie sehr freute ich mich! Maria, deine Tochter, mein Patenkind, noch so klein und auch schon in das hineingezogen... Sie hatte keinen Glanz mehr in den Augen. Sie wurde gejagt wie ein Tier. Viele andere hätten euch nicht aufgenommen, nicht versteckt. Sie hätten euch fortgejagt, euch verraten. Aber ich konnte den Unterschied nicht erkennen. Doch wie lange würde ich es schaffen, euch versteckt zu halten? Wie lange konnten fremde Herzen aus Mitleid schweigen? Ich besorgte euch falsche Pässe, doch trotzdem hätte ein falscher Schritt den Tod bedeutet.
Ich wollte, dass Maria wieder glücklich wird. Aber wie geht das, ein Kind glücklich zu machen, dessen Vater vor ihren Augen gewaltvoll abgeführt worden war, in den Tod? Ein Kind, dass immer beschimpf worden war, nie Gefühle wie Freiheit oder Unabhängigkeit kennen gelernt hatte. Ein Kind, dass in ständiger Angst und Unruhe lebte. Ein Kind, dass Frieden nur als Wort kannte.... Kann man so ein Kind überhaupt glücklich machen?
Als die Polizei kam, schaffte ich es noch euch in den Schrak zu verstecken. Doch sie wühlten in allem, schlitzten alles auf, durchsuchten alles. Wie müsst ihr euch gefühlt haben, zitternd im Schrank?
Sie fanden euch.
Ich fand nie heraus, wer euch verraten hatte.
Da standet ihr, zitternd und flehend. Eine junge Frau mit ihrem Kind, dass Frieden nie kannte. Ich versprach alles zu tun um euch zu helfen. Dann wurdet ihr abgeführt. Ich suchte euch überall. Ich verbrachte Nächte auf Polizeistationen. Ich habe euch mein ganzes Leben lang gesucht.
Ich habe euch nie gefunden.
Ich hoffe so sehr, dass ihr noch am Leben seid!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Prinzessin
ein herzliches Willkommen von mir vorneweg und gleich noch der gutgemeinte Hinweis, nicht so viele Geschichten gleichzeitig zu posten. Nimm dir lieber erstmal Zeit für eine ;)

Tja, überzeugen konnte mich deine Geschichte leider nicht. Ich werde versuchen im Folgenden zu erklären warum mir das so ging.
Es beginnt schon mit der Überschrift:

Das Kind, dass nie den Frieden kannte
Hier ahne ich bereits allzuoffensichtliche Theatralik. Dieser Eindruck bestätigt sich schon im zweiten Satz:
Es war die Zeit der Lügen und die des falschen Stolzes.
Das ist mir viel zu allgemein; Schlagworte und Phrasen - nichts was mir wirklich etwas zu sagen hätte.
Im folgenden kommt:
Ich war damals noch eine junge Frau, 20 Jahre und wurde in all das hineingezogen.
inwiefern hineingezogen? Wohinein denn? Du meinst sicher soetwas wie hineingebohren in die Zeit des Nationalsozialismus. Aber dieses "hineingezogen" stört mich, es klingt wie eine Rechtfertigung dafür, nun voll in den Mühlen des Systems gelandet zu sein. Offensichtlich ist sie dies aber nicht so ganz. Auf jeden Fall ist es wieder eine Phrase, die mich nicht befriedigt.
Dann standet ihr vor meiner Tür, weinend und hilflos. Wie sehr freute ich mich!
Diese Stelle kann man erheblich falsch verstehen.
Maria, deine Tochter, mein Patenkind, noch so klein und auch schon in das hineingezogen... Sie hatte keinen Glanz mehr in den Augen.
schon wieder dieses "hineingezogen" unter dem ich mir nichts vorstellen kann und der letzte Satz ist arg theatralisch.
Viele andere hätten euch nicht aufgenommen, nicht versteckt. Sie hätten euch fortgejagt, euch verraten.
Dieser Satz macht mir die Prot sehr unsympatisch, vielleicht war das ja deine Absicht? Wenn nicht, frag ich mich was dieser Seitenhieb soll - es klingt so nach: schaut mich an, wie toll ich bin, ich wurde in alles nur "hineingezogen" aber bin der Gutmensch geblieben, im Gegensatz zu allen anderen.
Aber ich konnte den Unterschied nicht erkennen.
Welcher Unterschied? Der zwischen den Flüchtlingen, die wohl als "Untermenschen" gebrandmarkt wurden und den "Ariern", würde ich mal schätzen. So ließt sich die Stelle aber nicht, das würde ich präzisieren.
Wie lange konnten fremde Herzen aus Mitleid schweigen?
Eine komische Phrase, die ich an der Stelle einfach nicht verstehe.
Als die Polizei kam, schaffte ich es noch euch in den Schrak zu verstecken.
"dem"
Wie müsst ihr euch gefühlt haben, zitternd im Schrank?
Diese rhetorische Frage, kommt mir in dem Zusammenhang geradezu zynisch vor.
Da standet ihr, zitternd und flehend. Eine junge Frau mit ihrem Kind, dass Frieden nie kannte. Ich versprach alles zu tun um euch zu helfen.
Die Prot währe mit abgeführt und in ein Konzentrationslager gesperrt worden - auf das Verstecken von Verfolgten standen Höchststrafen.
Ich suchte euch überall. Ich verbrachte Nächte auf Polizeistationen.
wie schon gesagt, dazu währe sie nicht gekommen- davon abgesehen wirkt das schon sehr naiv.

Alles in allem eine Ansammlung von Phrasen eingebettet in einem Standard-Szenario. Interessant hätte es vielelleicht dadurch werden können, wenn du eine andere, nähere Erzählperspektive gewählt, die Charaktere detailierter, zwiespältiger gestaltet hättest. So versackt es emotionslos in Klischees. Tut mir leid das ich das so harsch formuliert habe. Ich will dich nicht vom schreiben abschrecken (und sprachlich ist es auch nicht schlecht) oder von diesem Forum. Es ist nur einfach so, das du dir ein schwieriges Thema gewählt hast an das ich persöhnlich hohe Ansprüche stelle (die ich selber nicht glaube erfüllen zu können - weshalb ich mich bisher auch nicht heran gewagt habe ;) ). Aber hier in der Historikrubrik gibt es ein paar empfehlenswerte Geschichten zu dem Thema, die auch mal andere Herangehensweisen probieren. Stöber ruhig mal ein bisschen, die letzte, die mir spontan einfällt währe z.B. "leeres Papier" von JoHap.
So, das wars soweit von mir. Also, hoffe du nimmst den Verriss nicht so schwer - ist ja auch nur meine persöhnliche bescheidene Meinung. :shy:

schöne Grüße, Skalde.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom