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Das Lächeln

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14.07.2008
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Das Lächeln

„Es ist so schön mit dir“, sagte Eva.

Eva. Viktor war sich nicht mal sicher, ob es ihr richtiger Name war. Aber sie gefiel ihm. Sie war zwar etwas älter als er, trotzdem war es sonderbar dass sie Gefallen an ihm fand. Ihre jung geblieben Kurven wurden durch die Kleidung sehr betont. Und dazu noch Leder. Er hatte sein ganzes Leben lang kein Leder gemocht, aber auf ihrem Körper… es war einfach wunderschön. Trotz ihren Alter war sie wie ein Mädchen: mal rollte sie kichernd mit den Augen, mal wunderte sie sich wobei ihre Stirn feine Falten bildete.

Es war schon mehr als dutzend Jahren her, dass Viktor eine Frau angemacht hatte, und er bis zum heutigen Abend hatte er sich unfähig gefühlt es wieder zu tun. Es ergab sich aber anders. Völlig natürlich und entspannt: Er versprühte feinen Witz, ließ sich einige Male in die Tiefe philosophischer Themen hineinziehen, die er plötzlich zu beherrschen schien – alles lief wie geschmiert. Und das alles weil sie – angeblich eine Journalistin, Eva – neben ihm saß.

Die Zeit sich zu entscheiden war gekommen. Und Viktor entschied sich. Er war reif genug dazu. Schon lange. Er hatte sich so was schon längst überlegt, aber den entscheidenden Schritt nicht tun können. Und heute, heute schien sich dieser Schritt ganz von alleine gemacht zu haben.

„Eva, ich möchte, dass du heute bei mir bleibst. Du kannst dir nicht vorstellen, wie glücklich du mich damit machen würdest.“

Die Worte rutschten ihm buchstäblich von der Zunge. Viktor musste sich gar nicht anstrengen oder nervös werden. Es war zweifelsohne so, denn er hatte nicht gelogen. Und Eva spürte es.

„Das Vergnügen ist ganz meinerseits“, sagte sie und streichelte ganz zart mit ihren Fingern sein Kinn. „Führe mich“.

Der Weg nachhause nahm zwar etwa zwanzig Minuten in Anspruch, das wurde aber von beiden kaum bemerkt, denn ihre Erregung stieg ins Unermessliche.

„Da wären wir“, Viktor öffnete die Tür und ließ seine Begleiterin in die saubere, etwas bescheidene, aber stilvolle Wohnung.

„Ich habe es mir nicht anders vorgestellt. Dein Charme und deine kluge Bescheidenheit konnten auf keine andere Weise in deiner Wohnung zum Ausdruck kommen.“ Sie ging einige Schritte durch das Zimmer, ließ sich auf das Bett nieder und zog ihn an dem Gürtel zu sich. „Na, Tiger. Was erwartet mich wohl in diesem kleinen Raum?“

Der Reisverschluss ließ unter ihren geschickten Fingern schnell nach, und Sie zog sein Glied heraus.

„Ja, so ist es gut! Meine Lieblingsgröße und voll einsatzbereit“, sagte sie lachend und fiel mit gespreizten Armen langsam auf den Rücken. „Heute muss eine Vollmondnacht sein“, stöhnte sie und riss den Vorhang hinter ihren Kopf zur Seite.

„Oh mein Gott! Verdammte Scheiße! Wer ist das?“ schrie sie und sprang auf.

Hinter dem Vorhang war kein Fenster, sondern das Zimmer ging noch etwas weiter und neben diesem Bett stand noch ein weiteres. Darauf lag eine Frau. Ihre Lippen, wahrscheinlich in Folge einer Operation, zogen zu einer Seite das hässliche Gleichnis eines Lächelns. Ansonsten schien ihr Gesicht völlig emotionslos zu sein, nur die Augen. Diese Augen bewegten sich hastig, von der Unbekannten zu Viktor und zurück, und wieder, und wieder.

„Das ist meine Frau. Sie ist gelähmt…“, sagte Viktor, als würde er eine einfache Routinefrage beantworten und fügte hinzu: „…seit Jahren.“

„Du Idiot! Du bist krank! Weißt du das?“ schrie Eva und lief dabei hin und her auf der Suche nach ihren Sachen.

Als die Tür zuknallte stand Viktor mit dem schlaff heraushängenden Glied da und erinnerte sich. Er erinnerte sich daran wie er mit seiner ersten Frau zwei Kinder großzog, wie sie sich getrennt hatten. Wie er die zweite kennen lernte und wie glücklich sie eine Zeit lang waren. Dann dachte er daran, wie er auch sie verlassen wollte und an den Unfall der sein ganzes Leben ruinierte.

Wie geschickt im Gegensatz zu ihm die Pflegeversicherung war, die hatte sich nach fünf Jahren nett von ihnen verabschiedet. Sein aller erster und letzter Sexversuch nach dem Unfall fiel ihm auch ein. Wie sattsam er mit ihren Brüsten gespielt, sich erregt hatte, und dann an der vollgeschissenen Windel gescheitert war.

Er stand da und konnte nicht nachvollziehen, wieso er sich um sie kümmerte. Wieso konnte er sie nicht einfach verhungern oder verdursten lassen? Wieso war er überhaupt da, wenn er auf jedem Fleck dieses verdammten Planeten außerhalb dieses Raums glücklich sein könnte? Und als er sich diese Frage stellte, machte sich eine tote Stille in seinem Kopf breit.

Er fiel auf das Bett, drückte seinen Kopf wie den eines Babys an den Busen seiner friedlich liegenden Frau, schubste sie immer und immer wieder, und röchelte weinend durch die Zähne:
„Verdammt!
Wann wirst du denn endlich sterben?
Scheiße!
Wann stirbst du denn endlich?
Wann?
Wann?!“

 

Hallo,
ich muss sagen, ich finde deine Geschichte leider irgendwie plump. Die ganze Erzählweise hat mich eigentlich nicht gereizt, sie zu Ende zu lesen, dennoch hab ich es getan. Die Wendung im Bett des Mannes hat mich schockiert, aber nicht im positiven Sinne, also so wie es eine Geschichte tun sollte. Ich war angewidert von diesem Mann und dachte zunächst, er sei ein Serienkiller oder Psychopath. Auch das Ende finde ich leicht überzogen, Mitleid fühle ich auch nicht für den Mann. Wie schrecklich muss es denn erst für die Frau sein, ihren Mann mit dieser Tussi zu sehen? Aber die Gefühle der Frau werden mit keinem Wort erwähnt. Warum nicht?
Tut mir leid für die harten Worte, meinen Geschmack trifft die Geschichte aber leider nicht.
lg

 

Ich weiß nicht mehr wer das gesagt hat, aber ein Autor hat zwei Aufgaben: seine Zeit zu beschreiben und die Menschen zum Denken zu bringen.
Die ganze Sache mit "Emotionen verkaufen" kam später und ist rein kommerziell.
Ich finde auch nicht, dass die Geschichte einen unbedingt positiv überraschen muss. Was die Frau denkt kann je keiner wissen - sie ist gelähmt. Seit Jahren.

 

Ja die Frau ist gelähmt, das heißt nicht, dass sie geistig behindert sein muss. Das eine hat mit dem anderen nicht unbedingt was zutun. Wenn dem so ist, könntest du es vielleicht erwähnen oder so, denn sonst - ich weiß nicht, für mich wirkt sie komisch. Am Leben und doch irgendwie nicht, keine Beschreibung von ihr, keine Ahnung. Lässt sich schwer beschreiben.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo gobseck,
mir hat Deine Geschichte auch nicht gefallen.
Zum einen habe ich mich gefragt, warum er überhaupt bei dieser Frau bleibt, warum er überhaupt Eva mit zu sich nimmt, warum er überhaupt so "weinerlich" ist ...
Mir sind die Charaktere einfach zu undeutlich.

Ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind:

Ihre jung geblieben Kurven wurden durch die Kleidung sehr betont.
Junggeblieben Kurven: passt meiner Meinung nach nicht, warum nicht einfach nur Körper oder so etwas? Liest sich, als sei sie sonst eher "alt" nur die Kurven nicht.
Trotz ihren Alter war sie wie ein Mädchen
Müsste hier im Genitiv stehen.
[quote
„Eva, ich möchte, dass du heute bei mir bleibst. [/quote]
Sie haben sich doch gerade erst kennengelernt, ein gestern gibt es somit nicht und auch kein "heute".
Der Weg nachhause nahm zwar etwa zwanzig Minuten in Anspruch, das wurde aber von beiden kaum bemerkt, denn ihre Erregung stieg ins Unermessliche.
Die Länge des Weges finde ich unerheblich und an dieser Stelle wäre es ganz interessant zu erfahren, warum die Erregung ins Unermessliche steigt.
die saubere, etwas bescheidene, aber stilvolle Wohnung
Meiner Meinung nach zu viele Adjektive, was macht sie stilvoll etc.?
ihn an dem Gürtel zu sich. „Na, Tiger. Was erwartet mich wohl in diesem kleinen Raum?“
Meint sie hier die Hose oder das Zimmer?
Ja, so ist es gut! Meine Lieblingsgröße und voll einsatzbereit“
Ok, dass ist mir zu platt. Und das er ein großes, einsatzbereites "Gerät" hat, und welches schon mit "So ist es gut" kommentiert wird, ohne das es zum Einsatz gekommen ist, finde ich unglaubwürdig.
gespreizten Armen langsam auf den Rücken
Eva muss eine enorme Bauchmuskulatur haben, sodass sie langsam, ohne sich abzustützen nach hinten fallen kann.
„Heute muss eine Vollmondnacht sein“
Und was bedeutet das? Ist sie in Vollmondnächten besonders wild? stöhnte
aber er hat ja noch immer noch nichts gemacht..
Diese Augen bewegten sich hastig, von der Unbekannten zu Viktor und zurück, und wieder, und wieder.
Warum werden die Augen nicht näher beschrieben?
Dann dachte er daran, wie er auch sie verlassen wollte und an den Unfall der sein ganzes Leben ruinierte.
Tut mir Leid, aber dieser Protagonist ist in dieser Szene wie sein Glied: schlaff.
Warum versucht er nicht wenigstens was zu ändern? Und warum holt er sich eine Fremde ins Haus, wenn er auch zu ihr gehen könnte?
Er kann einem nicht einmal Leid tun.
Wie sattsam er mit ihren Brüsten gespielt, sich erregt hatte, und dann an der vollgeschissenen Windel gescheitert war.
Sattsam ist mir nur im Kontext von: sattsam bekannt, geläufig.
Wieso konnte er sie nicht einfach verhungern oder verdursten lassen?
Warum gibt er sie nicht einfach in ein Heim? Warum lässt er sich nicht einfach scheiden? Nein, da wird lieber überlegt, wie er sie auf kriminelle Weise los wird.
Wieso war er überhaupt da, wenn er auf jedem Fleck dieses verdammten Planeten außerhalb dieses Raums glücklich sein könnte?
Und das fragt sich die Leserin auch. Und hat in dieser Geschichte keine Antworten darauf bekommen, da er sich z.B. auch vor dem Unfall von ihr trennen wollte. Warum ist er trotzdem geblieben?
Ich weiß nicht mehr wer das gesagt hat, aber ein Autor hat zwei Aufgaben: seine Zeit zu beschreiben und die Menschen zum Denken zu bringen.
Die ganze Sache mit "Emotionen verkaufen" kam später und ist rein kommerziell.
Die meisten Menschen bekommt man aber zum Nachdenken, wenn man ihre Emotionen anrührt. Und das schaffst Du bei mir l mit dieser Geschichte nicht. Und Emotionen werden selbst in den alten Texten "verkauft", ob es nun mittelalterliche, die Bibel oder sonst was ist und das ist eben das, was fiktionale Texte von Sachtexten unterscheidet, sie "rühren an", und damit meine ich nicht im Sinne von schmalziger Sprache, das kann auch die kürzeste, knappeste und kühlste Prosa schaffen, solange sie "Bilder" oder "Emotionen" in den Lesern hervorruft.
Aber gut, das ist meine Meinung.
Einen schönen Tag und liebe Grüße,
Bambule

 

Ja die Frau ist gelähmt, das heißt nicht, dass sie geistig behindert sein muss.
Das nennt man "Betrachterposition" entweder musste die ganze Geschichte aus ihrer Sicht geschrieben werden, oder von einer anderen. Dies ist war die Geschichte aus dem Kopf Viktors. Hast du die Gedanken von Eva irgendwo gelesen? Wenn ich einen einzigen Gedanken von Eva oder Viktors Frau erwähnt hätte, so wäre's ein Fehler gewesen.


für mich wirkt sie komisch. Am Leben und doch irgendwie nicht
Genau das wollte ich erreichen. Vielen Dank für deinen Lob. :)

 

Zum einen habe ich mich gefragt, warum er überhaupt bei dieser Frau bleibt,
Das ist für mich auch ein Rätsel, denn so einen Mann gibt es wirklich. Die "Sex"-Geschichte stammt aus meinem perversen Kopf, sonst ist der Mann eine Wirklichkeit.

Was deine restliche Kommentare angeht, so ist es ein Meta-Text. Jeder Leser sieht jede Figur anders. Was eure Kritik über die mangelnden Details betrifft, so könnt ihr sich auch vor Picassos Werke stellen und quatschen, dass keiner zwei Nasen oder sieben Augen hat, oder einfach versuchen zu begreifen was er damit sagen wollte.

Die Wahl muss jeder selbst treffen.

 

Hallo gobseck!

trotzdem war es sonderbar dass sie Gefallen an ihm fand
Komma: sonderbar, dass
Ihre jung geblieben Kurven
gebliebenen
Trotz ihren Alter war sie wie ein Mädchen: mal rollte sie kichernd mit den Augen, mal wunderte sie sich wobei ihre Stirn feine Falten bildete.
Trotz ihres Alters - anscheinend bist du dir zu gut, um Fehler zu verbessern, denn diesen Fehler hat dir schon Bambule angezeigt, groß nach dem Doppelpunkt: Mal, Komma: sich, wobei ...
Es war schon mehr als dutzend Jahren her
ein Dutzend Jahre
und er bis zum heutigen Abend hatte er sich unfähig gefühlt es wieder zu tun
ein "er" zuviel, Komma: gefühlt, es ...
Und heute, heute schien sich dieser Schritt ganz von alleine gemacht zu haben.
schlechter Stil, "ein Schritt macht sich ganz von alleine"??? wohl ein Selfmadeschritt ...
Eva, ich möchte, dass du heute bei mir bleibst. Du kannst dir nicht vorstellen, wie glücklich du mich damit machen würdest.“
Die Worte rutschten ihm buchstäblich von der Zunge. Viktor musste sich gar nicht anstrengen oder nervös werden. Es war zweifelsohne so, denn er hatte nicht gelogen. Und Eva spürte es.
Klingt aber gar nicht locker, dieses "wie glücklich du mich damit machen würdest"
Der Weg nachhause nahm zwar etwa zwanzig Minuten in Anspruch, das wurde aber von beiden kaum bemerkt, denn ihre Erregung stieg ins Unermessliche.
nach Hause, und dass ihre Erregung ins Unermessliche steigt - zeigen bitte und nicht nur behaupten!
Ich habe es mir nicht anders vorgestellt. Dein Charme und deine kluge Bescheidenheit konnten auf keine andere Weise in deiner Wohnung zum Ausdruck kommen.“ Sie ging einige Schritte durch das Zimmer, ließ sich auf das Bett nieder und zog ihn an dem Gürtel zu sich. „Na, Tiger. Was erwartet mich wohl in diesem kleinen Raum?“
am Gürtel - zuerst redet sie so gespreizt, und dann sagt sie auch noch "Tiger" - wirkt völlig unglaubwürdig
Der Reisverschluss ließ unter ihren geschickten Fingern schnell nach, und Sie zog sein Glied heraus.
Reißverschluss - besser: Mit ihren geschickten Fingern zog sie den Reißverschluss auf, klein: sie. Ich hab selten eine derart unerotische Sexszene gelesen.
„Ja, so ist es gut! Meine Lieblingsgröße und voll einsatzbereit“, sagte sie lachend und fiel mit gespreizten Armen langsam auf den Rücken. „Heute muss eine Vollmondnacht sein“, stöhnte sie und riss den Vorhang hinter ihren Kopf zur Seite.
Diese Frau ist EIGENARTIG ... man kann mit gespreizten Armen nicht langsam auf den Rücken fallen, Fallfehler: hinter ihrem Kopf
und neben diesem Bett stand noch ein weiteres.
besser: und da stand noch ein weiteres Bett
Ihre Lippen, wahrscheinlich in Folge einer Operation, zogen zu einer Seite das hässliche Gleichnis eines Lächelns. Ansonsten schien ihr Gesicht völlig emotionslos zu sein, nur die Augen. Diese Augen bewegten sich hastig, von der Unbekannten zu Viktor und zurück, und wieder, und wieder.
puuuh, da gehen aber die Perspektiven wild durcheinander - das "wahrscheinlich" Perspektive von Eva, "Operation" eher der Erzähler oder Viktor, denn würde Eva denn wirklich gleich an eine Operation denken? - "von der Unbekannten" gar aus der Perspektive der Kranken - so geht das nicht, außerdem verdammt schlechter Stil "das hässliche Gleichnis eines Lächelns" - ach nein,
Als die Tür zuknallte stand Viktor mit dem schlaff heraushängenden Glied da
Komma: zuknallte, stand
Er erinnerte sich daran wie er mit seiner ersten Frau zwei Kinder großzog
Komma: daran, wie ... und Zeitenfolge: großgezogen hatte
Sein aller erster und letzter Sexversuch
zusammen: allererster
Wie sattsam er mit ihren Brüsten gespielt, sich erregt hatte, und dann an der vollgeschissenen Windel gescheitert war.
"sattsam" kann man so nicht verwenden, und warum hat er sie nicht einfach vorher gewaschen? Er musste sie ja sowieso pflegen. Und so knapp, wie du das hier erzählst, ist es einfach nur geschmacklos, man erfährt nichts von seiner Motivation, das zu tun, wie er sich dabei gefühlt hatte, dem Leser wird einfach nur dieser Satz hingeknallt.

Mir hat deine Geschichte überhaupt nicht gefallen. Sie ist viel zu lieblos und schnell abgehandelt für ein derart starkes Thema. Die Sexszene ist hölzern und unglaubwürdig, die Figur der Eva auch.
Die letzte Szene wäre ausbaufähig, das könnte berührend sein, aber die ist auch zu knapp.

Gruß
Andrea

 

Was eure Kritik über die mangelnden Details betrifft, so könnt ihr sich auch vor Picassos Werke stellen und quatschen, dass keiner zwei Nasen oder sieben Augen hat, oder einfach versuchen zu begreifen was er damit sagen wollte.

Die Wahl muss jeder selbst treffen.


Du solltest dich von der Kritik nicht persönlich angegriffen fühlen und meinen, dich verteidigen zu müssen. Arbeite doch einfach an deiner Geschichte und versuche, sie mithilfe der Anregungen zu verbessern. Das von dir gewählte ist nun mal ein schwieriges Thema, das man nicht so leicht "dahinwerfen" darf, wie du es bisher mit deiner Geschichte tust - ist zumindest meine Meinung. Da muss man mehr in die Tiefe gehen.

 

Hallo gobseck,

ich muss mich den Vorpostern hier anschließen: mir hat die Geschichte auch nicht gefallen. Es kommt keinerlei Spannung auf, was mMn neben der narrativen Erzählweise auch an den Dialogen liegt. Die kommen in deiner Geschichte nämlich so belanglos und unaufgeregt rüber, als würden sich deine Protagonisten über das Wetter unterhalten.

„Eva, ich möchte, dass du heute bei mir bleibst. Du kannst dir nicht vorstellen, wie glücklich du mich damit machen würdest.“

Die Worte rutschten ihm buchstäblich von der Zunge. Viktor musste sich gar nicht anstrengen oder nervös werden. Es war zweifelsohne so, denn er hatte nicht gelogen. Und Eva spürte es.

„Das Vergnügen ist ganz meinerseits“, sagte sie und streichelte ganz zart mit ihren Fingern sein Kinn. „Führe mich“.

Friede, Freude, Eierkuchen. Er fragt sie, ob sie mit ihm ins Bett geht, sie stimmt bereitwillig zu, und das auch noch in einer Art und Weise, die nichts weiter als höfliche Konversation ist. Es gibt keine Spannung, weil keinen Konflikt, es gibt keinen Flirt, der Dialog ist weder romantisch, noch kommt so etwas wie prickelnde Erotik auf. Sorry, wenn ich es so hart sage, aber der Dialog (und damit meine ich den gesamten Dialog, nicht nur die zitierten Zeilen) ist einfach nur unglaubwürdig und platt.
Zitat:
Zitat von CJ_06
Ja die Frau ist gelähmt, das heißt nicht, dass sie geistig behindert sein muss.

Das nennt man "Betrachterposition" entweder musste die ganze Geschichte aus ihrer Sicht geschrieben werden, oder von einer anderen. Dies ist war die Geschichte aus dem Kopf Viktors. Hast du die Gedanken von Eva irgendwo gelesen? Wenn ich einen einzigen Gedanken von Eva oder Viktors Frau erwähnt hätte, so wäre's ein Fehler gewesen.

Es wird nicht eindeutig klar, wie stark der Gesundheitszustand die Frau beeinträchtigt. Dein Protagonist sagt nur, sie ist gelähmt, und das scheint mir eine nicht ausreichende Beschreibung ihres Zustandes zu sein. Sie scheint nicht einmal reden zu können, sondern nur hilflos zusehen. Dein Einwand mit der Betrachterposition hält hier mMn nicht stand. Auch wenn du die Geschichte durchgehend aus der Perspektive des Protagonisten erzählst: dein Prot. kennt den Gesundheitszustand seiner Frau, mehr noch, er kennt seine Frau, also sollte er in der Lage sein, sich zumindest ein wenig in sie hineinversetzen zu können. Du könntest hier also Informationen über seine Gedanken vermitteln.
Zitat:
Zitat von Bambule
Zum einen habe ich mich gefragt, warum er überhaupt bei dieser Frau bleibt,

Das ist für mich auch ein Rätsel, denn so einen Mann gibt es wirklich. Die "Sex"-Geschichte stammt aus meinem perversen Kopf, sonst ist der Mann eine Wirklichkeit.

Wenn der Autor einer Geschichte nicht weiß, warum seine Figuren so handeln, wie sie es tun – wer soll es denn dann wissen? Dein Kommentar zeigt nur, dass du dich nicht genug mit deinen Figuren beschäftigt hast. Leider merkt man das den Figuren auch an. Du charakterisierst sie so gut wie gar nicht, und dadurch wirken sie allesamt wie Pappkameraden.
Was deine restliche Kommentare angeht, so ist es ein Meta-Text. Jeder Leser sieht jede Figur anders. Was eure Kritik über die mangelnden Details betrifft, so könnt ihr sich auch vor Picassos Werke stellen und quatschen, dass keiner zwei Nasen oder sieben Augen hat, oder einfach versuchen zu begreifen was er damit sagen wollte.

Die Wahl muss jeder selbst treffen.

Der Leser sieht die Figuren so, wie der Autor sie darstellt. Wenn ein Leser die Figuren nicht so sieht, wie der Autor sie darstellen wollte, und der Leser dann auch noch freundlicherweise dem Autor eine ausführliche und konstruktive Kritik schreibt, dann liegt es am Autor, ob er über die Kritik nachdenkt, oder ob er sie in den Wind schießt und Vergleiche mit Picasso zieht. Diese Wahl musst du treffen. Welche Kritik du annimmst und was du änderst, ist immer deine Sache. Da du dir aber bisher nicht einmal die Mühe gemacht hast, die Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler zu korrigieren, scheinst du ja recht kritikresistent zu sein. Alles andere, was ich noch zu kritisieren hätte, haben meine Vorposter schon gesagt.

Gruß, Stefan

 

Die Geschichte ist ein schönes Beispiel dafür, wie man ein höchst interessantes Thema durch eine formal schlechte und fehlerhafte Ausführung mächtig vergurken kann.

Die Geschichte künstlerisch in die Nähe von Picasso Werken zu rücken, finde ich ziemlich mutig. Das zeugt von einer übergroßen Portion Selbstbewusstsein. Die ist aber auch notwendig, wenn man sich - so wie du es praktizierst - ohne jede Einsicht gegen viele berechtigte Kritiken stemmt. Ein guter Ansatz wäre es allerdings, wenigstens die allzu offensichtlichen Fehler auszubessern, weil die nun wirklich einen handwerklich unbefriedigenden Eindruck hinterlassen. Oder hast du auch da den literarischen Picasso raushängen lassen und es mangelt hier im Forum nur an der notwendigen Intelligenz, dies zu erkennen?

Rick

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich bin kein Freund von den vernichtenden Kritiken auf kg.de, weil viel zu oft auch gute Ansätze einfach niedergetrampelt werden. Aber in dem Fall ist einfach nichts von dem vorhanden, was eine Geschichte wirklich lesenswert machen würde. Umso verwunderlicher ist die Resonanz auf so einen Schund, der dem Leser unter dem Deckmantel der Kunst untergejubelt wurde.

Gobseck, Du sagst, dass Du Deinen Protagonisten nicht verstehst, obwohl Du einen Bekannten hast, der in genau einer solchen Situation steckt. Versteht sich Dein Bekannter selbst auch nicht? Hast Du ihn überhaupt schon einmal nach den Beweggründen gefragt?
Und wenn nein, wovon man bei Deinem schwach gezeichneten Protagonisten eigentlich ausgehen muss, was fasziniert Dich so sehr daran, dass Du eine Geschichte darüber schreiben musst?
Ich kenne selbst zwei Fälle, in denen es ähnlich zugeht, der (Ex-) Partner durch Selbstmordversuch bzw. Unfall geistig bzw. physisch derart behindert ist, dass ein Zusammenleben eigentlich gar nicht mehr möglich ist.
Und ich kann Dir sagen, dass es tausend Gründe für ein solches Verhalten gibt. Falsch verstandenes Pflichtgefühl, Druck von außen, innere Zerissenheit, ein schlechtes Gewissen, sogar Liebe, auch wenn nur noch ein Bruchteil davon über ist, und nicht zuletzt schlichtweg Feigheit.

Von all diesen Gründen erkenne ich nichts in Deiner Geschichte wieder. Dein Protagonist zerfließt wegen des selbst verschuldet misslungenen Fickversuchs nur in Selbstmitleid und lässt seinen Frust dann an seiner gelähmten Ehegattin aus. Toll.
Die Dialoge sind unrealistischer als in GZSZ, es kommt null Spannung auf und dass Du den Bullshit auch noch selbst offensichtlich als Geniestreich betrachtest, ist der blanke Hohn.

Ich weiß nicht, worüber ich mich mehr ärgern soll. Über Deinen Protagonisten, der ein abscheuliches Monster ist, über Deine Arroganz, nicht einmal Grammatik- und Rechtschreibfehler ausbügeln zu wollen, oder dass ich auch noch Zeit in das Lesen und Verfassen der Antwort investiert habe. Wahrscheinlich letzteres.

Dein Protagonist ist feige. Da habt Ihr etwas gemein. Denn Du hast einfach nicht den Mumm, zuzugeben, dass die Geschichte trotz einer potentiell guten Idee einfach hingerotzt wurde.
Und der Vergleich mit Picasso ist nicht mutig, sondern dämlich. Picassos Bilder wirken in ihrer Gesamtkonzeption, Dein "Werk" dagegen funktioniert dagegen schlicht und einfach überhaupt nicht.

 

Und ich kann Dir sagen, dass es tausend Gründe für ein solches Verhalten gibt. Falsch verstandenes Pflichtgefühl, Druck von außen, innere Zerissenheit, ein schlechtes Gewissen, sogar Liebe, auch wenn nur noch ein Bruchteil davon über ist, und nicht zuletzt schlichtweg Feigheit.

Hallo gobseck!

Nicht nur in dem zitierten Punkt stimme ich Maddin.com zu, aber diesen solltest Du Dir ganz besonders zu Herzen nehmen. Bevor Du Deine Protagonisten nicht verstehst, ihr Handeln und ihre Beweggründe nicht nachvollziehen kannst, laß das Schreiben bleiben. So ist das nichts anderes, als wenn sich die Leute das Maul über jemanden zerreißen, den sie nur vom Sehen oder sehr oberflächlich kennen - das ist unterste Schublade.

Der Mann würde Dich wahrscheinlich nie wieder ansehen, wenn er lesen könnte, wie Du über ihn denkst. Sei Dir sicher, daß er seine Gründe kennt, warum er bei der Frau bleibt, auch wenn Du sie nicht verstehen würdest.
Das schließt nicht aus, daß er Sex mit anderen Frauen hat, aber ich bezweifle, daß das jemand auf so eine Art macht - die Frau hinterm Vorhang ... :hmm:

Und noch etwas: Wenn sie inkontinent ist und er sie pflegt, warum wäscht er sie denn dann nicht vorher, sondern "scheitert an der vollgeschissenen Windel"? Eher ist das Problem bei Inkontinenz wohl, daß während des Verkehrs etwas "passiert", gerade bei einer Frau. Auch das ist ein Thema, mit dem Du Dich vor dem Schreiben nicht auseinandergesetzt hast.

Liebe Grüße,
Susi :)

 

@ are-efen:
Es geht doch gar nicht darum, alles moralisch zu rechtfertigen oder zu erklären. Dennoch sollte die Geschichte dem Leser doch entweder in gewisser Weise einen Weg weisen, wissen, was sie sein oder darstellen will.
Was willst du denn mit deinem Kommentar sagen? Dass dir die Geschichte gefallen hat? Dass sie in sich schlüssig ist und du sie nicht verändern würdest?lg

 

Wenn einer meint dem Leser den Weg weisen zu müssen, so soll er am liebsten für die Kinder schreiben. Es ist einer der größten Fehler der jungen Autoren - sich klüger als Leser vorzustellen.

Die Geschichte ist schlüssig. Sie ist sogar teilweise Wahr. Nur nicht jeder ist reif genug sie zu verstehen ;)

 

Wenn reif sein heißt, ein blasierter Idiot zu sein, ja, dann bin ich nicht reif ...

Und nur weil eine Geschichte teilweise wahr ist, muss sie deswegen noch lange nicht gut oder nicht mal schlüssig sein.

 

Nur nicht jeder ist reif genug sie zu verstehen
Ja, ich bin auch noch ganz grün hinter den Ohren, aber wenn du mir erklärst, was es zu verstehen gäbe, reife ich vielleicht noch nach wie die grünen Bananen.

 

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