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Das Märchen von Herrn Böööööning (Erwachsenen Version)

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Das Märchen von Herrn Böööööning (Erwachsenen Version)

Die folgenden Ereignisse begaben sich zu einer Zeit, in der Drachen noch in Höhlen lebten, Elfen die Wälder bewachten, Menschen und Tiere dieselbeSprache sprachen und Könige über ein Reich herrschten, das so groß war, wie es heute kein Land der Erde ist.
So geschah es nun, dass eines Nachts die Prinzessin hoch droben auf ihrem Balkone stand und den Sternenhimmel genoss, welcher sich wie ein gewaltiges Himmelszelt präsentierte, als sie ein Rascheln in den Büschen vernahm. Auch der Mond bot seine volle Leuchtkraft, doch vermochte er nicht, durch die Büsche hindurchzuscheinen. Also sprach die Prinzessin:
"Wer da, im Schutze der Nacht? Willst du mir Böses, so geb' ich fein Acht."

"Wie kann ich euch nur Böses wollen? Als Zeichen meiner Güte, hier, ein Knoblauchknollen."
Kaum hatte sie die Worte vernommen, flog ihr schon die Knolle an den Kopf.

"Sag mal spinnst du? Du hast sie ja nicht mehr alle! Hier deine Knolle, ich gehe zurück in die Halle."

"Nein, geht nicht, bleibt noch auf ein Wort. Man sagt, der Drache will euch entführen an einen anderen Ort."

"So, sagt man das? Ich geb' nichts auf dies Geschwätz. Was sollte das mit der Knolle? Sagt es mir, oder ich gehe jetzt."

"Die Knolle ist zum Schutze, für den Drachen ist sie wie Wasser auf sein Feuer. Und diese Knolle, meine Prinzessin, war besonders teuer."

"Ist es wahr? So nun dann, nehm' ich diese Knolle an."

Kaum gesagt, flog ihr die Knolle wieder an den Kopf. Sie fühlte, wie sich langsam eine Beule bildete.
"Ich warne dich, treib es nicht zu weit. Noch so ein Wurf und wir beide haben Streit."

"Vergebt mir, liebliche Maid, es ist dunkel, ich sehe nicht so weit. Auf dann, Prinzessin, ich wandere weiter auf meinen Wegen. Gott zum Gruße, mit all seinem Segen."

Am nächsten Morgen flog der Drache mit den ersten Sonnenstrahlen los. Er hatte es zum Glück nicht allzu weit, doch wollte er da sein, bevor der ganze Hof erwachte. Er schaute im Flug nochmal auf den Zettel, den er bei sich hatte. "Die mit der Beule am Kopf" stand drauf. "Das dürfte nicht allzu schwer sein," dachte er sich. "Wie viele Prinzessinnen haben denn schon eine Beule am Kopf?" Auf dem Zettel war auch noch ein Lageplan skizziert, das x markierte die Stelle, an der die Prinzessin morgens immer mit ihrer Gefolgschaft Leibesübungen machte. "Laut oder leise?", dachte sich der Drache, bevor er zur Landung ansetzte, und sagte sich dann:"Ach, was soll's," und landete mit einem mächtigen Wums im Garten. "Guten Morgen, die Damen. Wer von euch ist die Prinzessin?"
Ein lautes Gekreische ging los, die Mädchen flüchteten in alle Richtungen. Mit seinen mächtigen Flügeln konnte der Drache allerdings die Wege versperren. Da fiel ihm plötzlich eines der Mädchen auf, die ihm ängstlich eine Knoblauchknolle entgegenstreckte. Und sie hatte auch noch eine Beule am Kopf. "Na wer sagt's denn", dachte sich der Drache, "aber warum streckt sie mir denn die Knoblauchknolle entgegen? Ist das vielleicht so 'ne Art Brauch bei denen?" Mit einem "Danke" nahm der Drache die Knolle, aß sie auf, packte sich sogleich die in Ohnmacht gefallene Prinzessin und flog wieder fort.

In der Höhle des Drachen kam die Prinzessin nur langsam wieder zu sich. Nicht zuletzt, weil sie Stimmen vernahm.
"So sprich, ist sie wohlauf und ohne einen Kratzer? Es wäre um uns beide Geschehen, erlaubten wir uns auch nur den kleinsten Patzer."

"Ja, ja, es geht ihr gut. Die Kleine ist halt nur ohnmächtig geworden. Das ist alles."

"Gut gut, es darf ihr nichts geschehen, nicht einmal ihrem Kleid. Versorge sie mit Speis und Trank und meide jeglichen Streit"

"Hey, du kennst mich. Ich streite nicht gerne. Aber wenn sie es darauf anlegt, ziehe ich bestimmt nicht meinen Schwanz ein. Sag mal, gibt's bei euch Menschen einen Brauch, in dem ihr Drachen Knoblauch zu essen gebt?"

"Knoblauch zum Essen? Mein Gott, wie vermessen. Nun hör mir gut zu und merke dir, was ich sage, behalte sie bei dir für drei volle Tage. Ich reite zurück und mime den Helden, danach werde ich dem Hof von deiner Bedingung melden."

"Na wenn du meinst. Ich verstehe immer noch nicht, warum der König nicht einfach sagt:
"Leute, das ist mein neuer Freund, ab jetzt bin ich mit ihm zusammen. Wem es nicht passt, dem wird der Kopf abgehackt."
Er ist doch schließlich der König."

"Welch grausamer Gedanke. Da sage ich Nein, danke. Ein König der einen Mann liebt, ist nicht gerne gesehen, dann wäre es vielleicht sogar um ihn geschehen. Doch das Wohl der Familie steht über der Moral, dafür erträgt man jegliche Qual. Nun dann ich reite jetzt zurück. Gib auf sie acht und wünsche mir Glück."

Der Drache schaute noch eine Weile dem Reiter hinterher, als er die Stimme der Prinzessin vernahm.
"Stimmt es, was ich soeben gehört? Sagt mir die Wahrheit, ich bin ganz verstört."

"Oh, äh, hallo Prinzessin. Äh, ja, also. Was habt ihr denn gehört?"

"Es war die Rede von der Liebe eines Königs zu einem Mann. Das kann nur ein Fluch sein, ein Zauber oder ein Bann."

Der Drache sah die Prinzessin an. Sie blickte ihn mit ihren großen, tränengefüllten Augen an.
"Ich sag' dir was Prinzessin, das ist völlig normal. Mein Cousin mütterlicherseits, Detlef, liebt auch einen anderen Drachenmann. Und das ist das Natürlichste der Welt."

"Detlef der Drache liebt einen anderen Mann? Ich glaube nicht, dass ein Drache sowas kann."

"Na klar kann er das. Und dein Vater kann das auch. Als König scheint es wohl aber etwas schwieriger zu sein, das mitzuteilen. Guck nicht so traurig, zwischen euch ändert sich doch nichts. Er bleibt doch dein Vater."

Die Prinzessin hielt einen Moment inne und sagte dann:
"Deine Worte, so wahr, mir wird ganz warm ums Herz. Vorbei meine Trauer, vorbei ist mein Schmerz."

Währenddessen im königlichen Saal:
"Ich werde sie befreien und bin willens, alles dafür zu geben. Wenn es sein muss, sogar mein eigenes Leben."

Der König musterte den jungen Mann.
"So sei es denn, dein Mut ist ohnegleichen. Befreie die Prinzessin und sie soll dir nie wieder von der Seite weichen."

"Mein König, ich danke dir, sehe ich den Drachen, so werde ich zum Tier."

"Ich glaube dir, bei den strammen Beinen, der Drache wird bestimmt vor Schmerzen weinen."

"Mein König, du bist auch von schöner Natur, ein Körper zum Küssen gemacht, die Lust pur."

Die Bediensteten schauten sich an. Machten sich die beiden gerade etwa schöne Worte? Der König bemerkte die fragenden Blicke und sprach:
"So dann, geschwind, geh' und befreie mein Kind".

Der junge Mann ging und kam nach drei Tagen wieder.

"Mein König, mein König ich bringe frohe Kund. Die Prinzessin lebt und ist gesund."

"Welch' Freude, meinem Kind geht es gut. Doch sprich, wo ist sie? Versteckst du sie unter deinem Hut?"

"Der Drache, mein König, ein unbezwingbares Ding, er stellte eine Bedingung und gab mir diesen Ring."

"Und nun? Was ist zu tun?"

"Ich soll dich nehmen als den meinen, so du mich als den deinen, ansonsten wird die Prinzessin ihr leblang weinen."

Ein großes Raunen ging durch die Menge im Saal. Doch der König sprach:
"Seid still und höret mir zu. Es gibt nichts, was ich nicht für mein Kind tu."

Und so begab es sich, dass der König und der junge Mann sich vermählten, der Drache die Prinzessin frei ließ und alle glücklich zusammen lebten.
Märchen Ende :-)

 

Hallo,

die Reime fand ich etwas anstrengend. Vielelicht wären sie besser formatiert (Zeilenumbrüche) besser zu lesen.
Aber, dass der Drache frech ohne Reim dazwischenqasselt, war erfreulich erfrischend :)

Gruss
pantoholli

 

Hey Knight Writer :)
Generell bin ich kein Fan von solchen Geschichten, aber du hast durchaus das erreicht, was du vor hattest. Deine Geschichte ist ein humorvolles Märchen, eben genau das, was ich erhofft hatte. Du hast meine Erwartungen sogar übertroffen, mir gefallen die Reime in denen die Menschen sprechen. Außerdem spiegelt sich das Märchen auf die heutige Zeit ab, bezieht sich auf den Umgang mit Homosexuellen in unserer Gesellschaft. Das selbst großartige Stars oder, wie in deiner Geschichte Könige schwul sein können und, dass das völlig normal ist.

 

Hallo pantoholli, Hallo Henrik,

es freut mich, dass euch das Märchen gefallen hat.
@pantoholli: Zeilenumbrüche sind jetzt drin :-)

Gruß
Knight Writer

 

Hallo Knight Writer,

ich konnte diesen Text nicht aufmerksam lesen, weil ich so den Eindruck hatte, dass du dir nur ein Minimum an Gedanken über die Figuren und ihre Motive gemacht hast. Die Reime sind sozusagen mit der Brechstange zurechtgebogen und die Handlung folgt den Reimen.

Ich versuche mal, etwas konstruktiver zu sein. ;) Wenn des Grundproblem in der Geschichte darin besteht, dass ein König in einer Märchenwelt mit Drachen und Prinzessinnen mit einem jungen Mann eine homosexuelle Beziehung haben will, ist das nur interessant, wenn die Umstände verhindern, dass die beiden Zeit zusammen verbringen. Das ist hier nicht der Fall. Auch erzählst du so wenig über die Figuren, dass es mir als Leser nicht möglich ist, mit ihnen zu fühlen. Außerdem ist das alles so unernst und flapsig erzählt, dass mir das erst recht nicht möglich ist. Es fehlt das Minimum an Glaubwürdigkeit, ohne das auch Märchen und Humor-Geschichten nie gut sein können.

Freundliche Grüße,

Berg

 

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