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Das Mondkind

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08.07.2002
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Das Mondkind

*

„Komm schon Timmy, beeil dich ein bisschen. Wir sind bald da.“
Während Richard auf einer Waldlichtung stehen blieb um auf Timmy zu warten, blickte er hinauf in den Himmel.
Der Horizont war pechschwarz und von riesigen Wolken behangen. Hinter diesen finsteren Bauwerken fristete der Mond sein einsames Dasein.
Sein blasses Licht wurde aufgesaugt und von der Schwärze der Nacht verschlungen.
Es war ganz gewiss keine schöne Nacht, aber das sollte sie auch niemals werden...

Durch die hohen Baumwipfel raunte ein unheimlicher Wind.
Ab und zu konnte Richard das schrille Jaulen eines Waldbewohners vernehmen.
Dann war auch Timmy endlich angekommen und setzte sich völlig außer Atem auf das faulige Laub neben seinen Vater.
Der Brustkorb des kleinen Jungen senkte sich rasend schnell auf und nieder.
Sein dicker Körper litt noch immer unter der Anstrengung des Aufstieges.
Richard leuchtete mit seiner Taschenlampe über das Geländer und suchte den Eingang zur alten Bunkeranlage.
Er konnte ihn allerdings nicht ausmachen und war sich auf einmal gar nicht mehr so sicher, ob die beiden hier überhaupt richtig waren.
Keine zweihundert Meter entfernt wurde er dann schließlich doch fündig und entdeckte eine schwere Eisenluke im Boden.
Richard lächelte erleichtert und streichelte seinem Sohn über den Kopf.
Dieser begann ausgelassen zu lachen und ein wenig Speichel tropfte ihm dabei aus dem Mund.
Sein Mondgesicht verformte sich zu einer irren Fratze und sein schrilles Gelächter schreckte ein paar Vögel auf, die laut schnatternd von dannen zogen.
Richard blickte den siebenjährigen Jungen an und schüttelte angeekelt den Kopf.
Womit hatte er das nur verdient?
Er erinnerte sich an die alten Zeiten. An seine Frau Kathryn die er so sehr geliebt hatte.
An Freunde und Familie, die ihn lange Zeit so kräftig unterstützt hatten.

Eine Träne kullerte seine Wange hinunter.
Kathryn war tot und seine Freunde hatten sich von ihm abgewendet.
Wer konnte es ihnen auch verübeln?
Seine geliebte Frau war bei Timmys Geburt gestorben.
Wie sehr hatten sich die beiden damals ein Kind gewünscht...

Richard machte ein paar Schritte auf das kreisförmige Loch zu und drehte das Ventil auf, das schwerfällig zu quietschen begann.
Er hatte seiner Frau versprochen sich um den kleinen zu kümmern. Ihn zu lieben...
Richard hatte es wirklich versucht. Er hatte sieben verdammte Jahre damit verschwendet dieses Kind lieben zu lernen.
Jetzt war er am Ende seiner Kräfte.
Er selber hatte sich auch verändert.
Mittlerweile war er krank, verbittert und einsam.
An diesem Punkt wollte er nicht mehr weiterexistieren.
Es musste etwas geschehen. Richard wollte endlich wieder anfangen zu leben.
Er war mittlerweile vierzig Jahre alt. Aus dem damals noch so vitalen jungen Mann war ein seelisches Wrack geworden, das immer nur darauf bedacht war seinen Sohn zu schützen.
Jetzt war es an ihm, sein Leben zurückzugewinnen.
Auch wenn er dafür ein anderes einfordern musste...
Richard schaute wieder seinen Sohn an, der mit spastischen Zuckungen durch die Gegend sprang und den Mond anbellte.
„Steig mal bitte da hinunter Timmy.“
Richard packte seinen Sohn am Arm und versuchte ihn zu beruhigen.
Dieser aber schnappte mit seinem Gebiss immer wieder nach den Händen des Vaters.
Wie ein kleiner Hund der spielen wollte...

„Verdammt Timmy wirst du wohl stillhalten...“
Richard packte nun etwas fester zu und wirbelte den dicken Jungen herum.
Timmy jaulte kurz auf, danach bohrten sich seine Milchzähne in Richards Handfläche.
Dieser riss seine Hand schreiend zur Seite, während Timmy unbeholfen nach vorne stolperte.
Dann begann der schwerbehinderte Junge wieder im Kreis herum zu springen und leckte sich dabei das Blut von den Zähnen.
Richard blickte seinen Sohn völlig angewidert an.
Dann verfinsterten sich seine Augen und er packte ihn brutal am Kragen.
Timmy war nach wie vor am Kreischen und sein Kiefer schnappte wild umher.
Richard gab seinem Sohn einen heftigen Stoß.
Timmy torkelte benommen nach hinten und viel dabei über seine eigenen Beine.
Ein dumpfer Aufprall war zu hören, als sein voluminöser Körper am Boden aufprallte.
Richard presste sich entsetzt die Hand vor den Mund als er begann einen Blick in das dunkle Loch zu werfen.
Von unten war ein lautes Jammern zu vernehmen. Richard freute sich darüber, dass sein Sohn noch schreien konnte und somit am leben war.
Aber warum war er so erleichtert darüber?
Timmy hätte sich bei dem Sturz das Genick brechen können...dann wäre doch alles gut gewesen.

Der Lichtkegel der Taschenlampe traf in etwa fünf Metern Entfernung den Boden.
Timmy schaute mit seinem Mondgesicht verwirrt und ängstlich nach oben. Aus seinem Mund triefte Speichel und seine milchigen Augen glänzten im Licht der Lampe wie zwei leuchtende Opale.
Er saß zusammengekauert am Boden und hielt sein rechtes Bein fest umschlossen.
Richard wusste das sein Sohn aus eigener Kraft nicht mehr nach oben kommen würde.
Dafür war er viel zu fett und ungelenk. Außerdem war er am Bein verletzt...
Richard spielte mit dem Gedanken, ihn einfach da unten liegen zu lassen...die Luke zu schließen und nach Hause zu gehen.
Aber diese Lösung erschien ihm einfach als zu unmenschlich.
Also machte er sich daran, die kurze Leiter hinunter zu klettern. Dann konnte er immer noch alles beenden...

Das Metall war kalt und nass. Ein dichtes Tuch aus Spinnenweben hing an der Wand und heftete sich augenblicklich an seinen Kopf.
Angeekelt strich er sich mit der Handfläche durch die Haare und durchs Gesicht.
Als er eine Kastaniengroße Spinne über seinen Arm huschen sah, entschloss er sich die letzten Meter einfach herunterzuspringen.
Ein wenig angeschlagen vom Aufprall ging Richard unglücklich zu Boden.
Sein linker Fußknöchel schmerzte ein wenig.
Er musste ihn sich beim Aufprall umgeknickt haben...
Timmy jedenfalls schien seine helle Freude an den Schmerzen seines Vater zu haben.
Er grinste ihm boshaft ins Gesicht und zog sich dann kriechend in die Dunkelheit zurück.
Richard griff nach der Taschenlampe und leuchtete in den hinteren Teil der Bunkeranlage.
Von der Decke trieften dicke Wassertropfen, die auf dem Boden einen dünnen Feuchtigkeitsfilm erzeugten.
Timmy saß hinten in der Ecke. Seine Arme presste er sich vor die Augen, um sie vor der plötzlichen Helligkeit zu schützen.
Richard hievte sich schwerfällig auf die Beine und machte ein paar Schritte auf seinen Sohn zu.
Die Decke war grade hoch genug für ihn, so das er sich beim laufen nicht ducken musste.
Nun griff er sich an den Hosenbund und entnahm ihm einen kleinen, dunklen Gegenstand.
Timmy schaute seinen Vater verwundert und ängstlich an. Sein schrilles Lachen war längst erstickt.
„Du musst keine Angst haben Kleiner...es ist gleich vorbei.“
Zitternd richtete Richard die Pistole auf den kleinen Jungen und entsicherte den Lauf.
Er zögerte...
„Bitte Timmy, mach es mir doch nicht so schwer...“
Richards Körper wurde von Weinkrämpfen gestraft...aus seinen Augen rannen Tränenflüsse.
Timmy saß nur da und starrte seinen Vater verwirrt an.
Sein Gesicht war auf einmal so entspannt...wirkte so verdammt menschlich.
Timmys Mund war immer noch leicht geöffnet. Der Speichel aber hatte aufgehört zu fließen.
Richard kniff seine Augen zusammen und straffe seine Glieder.
„Verdammt Sohn, ich will doch einfach nur frei sein!“

*

...ein dumpfer Knall hallte durch die hohen Baumwipfel und brachte einige Vögel dazu, fluchtartig ihr Nest zu verlassen.
Der Wind hatte sich beruhigt und ließ das Echo ungehindert durch den gesamten Wald hallen.
Eine Eule hüpfte verängstigt auf ihrem Ast umher und versuchte das eigenartige Geräusch zu identifizieren.

Einige Stunden vergingen und die Sonne löste den Mond ab.
Ihre warmen Strahlen durchdrangen die Baumkronen und die Vögel begannen ihre fröhlichen Lieder zu singen.
Dieses Schauspiel wiederholte sich noch sehr oft....kein einziger Passant lief in diesen Tagen durch den Wald. Und so wurde es nun schon zum siebten male Nacht....

*

Das blasse Mondlicht sickerte durch die kleine Öffnung im Waldboden und bündelte sich auf dem breiten Gesicht eines grinsenden Kindes.
Der Kleine Timmy starrte geistesabwesend auf die leuchtend runde Scheibe über ihm.
Sein dicker Wanst hatte sich noch weiter aufgebläht und seine Haut wurde von Stunde zu Stunde blasser.
Unzählige Maden krochen rings um ihn herum am Boden. Hin und wieder schnappte er sich eine Hand voll und stopfte sie gierig in seinen Mund.
Danach leckte er ein paar mal mit seiner Zunge über den feuchten Untergrund.
Sein Blick schweifte durch den dunklen Raum.
Das Licht der Taschenlampe war schon längst erloschen...
In der Luft lag der penetrante Geruch von verdorbenem Fleisch.
Timmy schaute in die Ecke, in der er den schlaffen Körper seines Vaters verstaut hatte.
Der kleine hatte wirklich einen großen Appetit.
Timmy leckte sich noch einmal über seine schwulstigen Lippen...danach war er in der Dunkelheit verschwunden....

[ 07.08.2002, 16:11: Beitrag editiert von: ANiMA ]

 

Hi ANiMA.

Deine Geschichte hat mir ganz gut gefallen. Vor allem ist sie sehr ungewöhnlich; der Grusel spielt sich mehr im Kopf ab... Ein behindertes Kind, das ermordet werden soll und schließlich irgendwie selbst zum Mörder wird. Dieses Wie wissen wir nicht - und das hat mir am meisten gefallen.
Dein Stil ist sehr abgehakt und paßt zur Story. Ich wüßte momentan echt nichts, was ich auszusetzen haben könnte... ;)

Gruß,
stephy

 

Hallo ANiMA,

Deine Geschichte ist thematisch ziemlich heavy, aber deswegen nicht schlecht.

Wie meiner Vorrednerin gefiel mir, dass Du nicht immer ganz deutlich wirst, sondern Raum für Spekulationen lässt. Dadurch wirkt die eh schon horrormäßige Situation (Mord an behindertem Kind) noch intensiver.

Ein paar Dinge sind mir aber aufgefallen, an denen Du noch ein bisschen "feilen" könntest. z. B.:

"...blickte er rauf in den Himmel." >>> besser fände ich "hinauf"

"... von der Schwärze um ihn herum verschlungen." >>> z. B. "von der Schwärze der Nacht verschlungen..."

"R. gab seinem Sohn einen heftigen Stoß, um ihn von sich weg zu schupsen. Dieser torkelte ..." >>> Beim Lesen bin ich über das "Dieser" gestolpert, weil ich im ersten Moment nicht wusste, ob es sich auf den Vater oder den Sohn bezieht. Vielleicht könnte man "Dieser" durch "Der Junge" ersetzen.

"...ließ das Echo ungehindert durch den gesamten Wald raunen." >>> "raunen" find ich nicht ganz passend, ein Echo "hallt" eher, oder?

Ein paar Kommafehler sind wohl auch noch drin. Findest Du bestimmt beim Durchlesen.

Aber das sind nur ein paar Anregungen. Schau mal, ob Du etwas damit anfangen kannst. Wie schon eingangs gesagt fand ich die Geschichte insgesamt nicht schlecht. "Horror" hat sie bei mir allemal erzeugt.

Christian

 

Hi ANiMA,

ich habe mir bis jetzt alle drei Geschichten von dir durchgelesen, und ich muss sagen, dass hier ist mit Abstand die Beste!!

Ich kann mich eigentlich nur meinen beiden Vorrednern anschliessen:
1. Sehr gut gewählter Plot (allein die Idee, ein behindertes Kind ermorden zu wollen macht mir schon richtige Angst)
2. Toller, zur Storry passender Schreibstil
3. Geniales Ende...
Hier kann sich echt jeder selbst denken...

Mach auf jeden Fall weiter so...

MJ42
--
So, dann fang ich jetzt wohl besser mal an, meine eigene Storry fertig zu stellen :)

 

Hi Leute und danke erstmal mal für eure positive Kritik *freu*

@Stephy: Freut mich das du in der Geschichte genug Platz für eigene Interpretationsmöglichkeiten erkannt hast.
Ich hatte beim schreiben jedenfalls eine vorgefestigte Meinung über das was sich später in dem Bunker abgespielt hat, habe auch gedacht das kommt deutlich heraus, insbesondere beim letzten Satz von Richard! Aber bin froh das es dir gefallen hat ;)

@Criss: Ich habe mir deine Verbesserungsvorschläge zu Herzen genommen und die betreffenden Stellen verbessert!
Danke für deine Hinweise :)

@MJ42: Freut mich das dich die Story schockiert hat. Ähhm du sagtest das du bisher alle meine Geschichten gelesen hast...da muss dir eine entgangen sein, es sind nämlich 4 Stück auf dieser Seite vertreten hehe. Würd mich freuen wenn du diese auch noch Kommentierst ;)

Ansonsten wäre ich über weitere Meinungen sehr erfreut!

 

Heja ANiMA,

das ist eine der verdammt traurigsten Geschichten, die ich je gelesen habe. Damit meine ich nicht nur hier auf kg.de, sondern generell. Und deine beste Story hier sowieso. Ich hab mich geekelt, ich hatte Mitleid, mir war kurzfristig zum Heulen - kurzum, die ganze Palette. Mehr kann sich ein Autor nicht wünschen, denk ich mir! :)

Ein paar Flüchtigkeitsfehler haben sich eingeschlichen:

... das schrille J aulen eines Waldbewohners ...

... völlig au ß er Atem ...
... um den K leinen zu kümmern.
... Timmy war nach wie vor am K reischen ...

Spinnenweben hing an der Wand und benetzte augenblicklich seinen Kopf.
... hingen
... und berührten ...

... keine Angst haben K leiner...

Der K leine hatte ...

Horror pur! :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

Grüße!
Liz

 

Hi Liz und vielen dank für dein Lob :rolleyes:
...da fühlt man sich ja gleich wie ein kleiner :king:

Freut mich das die Story soviele Gefühle in dir hervorgerufen hat!
Die Fehler auf die du mich hingewiesen hast habe ich sofort beseitigt, danke auch hierfür :cool:

 

PS : Spinnenweben können aber Gegenstände benetzen oder ist das genauso falsch wie flatternde Haare??

Das musste ich jetzt noch fragen weil ich ein Hornochse bin und ausversehen zweimal das gleiche gepostet habe :heul:

[ 05.08.2002, 16:43: Beitrag editiert von: ANiMA ]

 

@ Anima

Ein Doppelposting hab ich heute auch schon hinter mir ... du bist also nicht der Einzige ... :)

Ich persönlich glaube, das es "flatternde Haare" sehr wohl gibt. Das war doch bei "Evil Places" Thema, oder?

Das Spinnweben Gegenstände "benetzen" hab ich dagegen noch nie gehört!

Liebe Grüße!
Liz

 

Mhhh, am besten lassen wir uns von Bib aufklären, die ist ja sehr fitt in solchen Dingen :D

 

Hallo Anima,

thematisch gefällt mir Deine Geschichte wirklich - endlich mal kein abgedroschener 0815-Plot. Gut so.

Weniger gelungen finde ich die Charaktere. Sie sind nicht unbedingt schlecht gezeichnet, aber Du lässt viel zu viel Potenzial ungenutzt. Die Gewissensbisse des Vaters könnten mit Hilfe von ein oder zwei Rückblenden plastischer und glaubhafter dargestellt werden. Warum hat Richard denn überhaupt ein schlechtes Gewissen? Wenn Du mir sagen willst, dass er doch kein so großer Unmensch ist, wie seine versuchte Tat belegt, dann musst Du mir dafür schon ein paar Anhaltspunkte geben - Tränen alleine reichen da nicht.

Flüssig liest sich Deine Geschichte leider nur in einzelnen Passagen - erschwerend kommt hinzu, dass Du Dich scheinbar in Deine Enter-Taste verliebt hast und jeder Aktion und jedem Gedanken einen eigenen Absatz spendierst. Einige Punkte, die mir besonders negativ auffielen:

Richard war angespannt und nervös.
Unnötige Erklärung. Dass der Vater angespannt und nervös ist, erkenne ich spätestens ein paar Zeilen weiter. Erkläre mir seine Nervosität nicht, zeige sie mir. Und da Du das im weiteren Verlauf tust, kann der Satz weg.

Es war ganz gewiss keine schöne Nacht, aber das sollte sie auch niemals werden...
Unklar. Ist das prophetisch (achtung, jetzt kommt's knüppeldick) oder erklärend (die Nacht war von Anfang an nicht als schöne Nacht geplant) gemeint? In beiden Fällen wäre es ungeschickt formuliert.

Ab und zu konnte Richard das schrille jaulen eines Waldbewohners vernehmen, welches aus weiter Entfernung in sein Ohr drang.
Wo sollte es sonst hindringen? In seinen Fuß?

Keine zweihundert Meter entfernt wurde er dann schließlich doch fündig und leuchtete auf eine schwere Eisenluke im Boden.
Wie oft "leuchtet" er denn noch? Anderes Wort benutzen. "Entdecken" zum Beispiel.

Er hatte sieben verdammte Jahre damit verschwendet dieses Kind lieben zu lernen.
Unpräzise. Dieser Satz bedeutet, dass er es doch liebt.

Wild kreischend begann der schwerbehinderte Junge ...
Spätestens hier habe ich wirklich kapiert, dass der Junge behindert ist. Du musst mir das nicht ständig unter die Nase reiben. Langsam wird's lästig.

Richard gab seinem Sohn einen heftigen Stoß, um ihn von sich weg zu schupsen.
Wirklich? Und ich dachte schon, er stößt ihn, damit er endlich Kaffee kocht. Alles nach dem Komma streichen.

Ein dumpfer Aufprall war zu hören, als sein voluminöser Körper am Boden aufprallte.
Hier dasselbe.

Von unten war ein lautes Jammern zu vernehmen. Also ging es seinem Sohn gut und er hatte sich nicht schwer verletzt.
Der Kausalzusammenhang ist unklar. Kann er denn nicht auch jammern, wenn er schwer verletzt ist?

Ein dichtes Tuch aus Spinnenweben hing an der Wand und benetzte augenblicklich seinen Kopf.
Benetzte? Wasser benetzt. Spinnweben berühren oder kleben.

Angeekelt wuschelte er sich durch die Haare und durchs Gesicht.
Man wuschelt nicht angeekelt. Man wuschelt einem Kind die Haare oder einer hübschen Frau ...

Als er eine flauschige Spinne über seine Hand huschen sah, entschloss er sich die letzten Meter einfach herunterzuspringen.
... und ich kenne auch keine flauschige Spinne. Gut, mag sein, dass es Leute gibt, die die Dinger flauschig finden, aber das sind bestimmt nicht die Leute, die sich davor ekeln.

Dieses Schauspiel wiederholte sich noch sehr viele male ...
...noch sehr oft.

kein einziger Passant lief in diesen Tagen durch den Wald. Niemand konnte etwas hören oder sehen.
Wie denn auch, wenn keiner da war? Überflüssig.

bündelte sich auf dem breiten Gesicht eines grinsenden Jünglings.
Er ist ein Junge, kein Jüngling. Jünglinge sind wesentlich älter.

So. Genug gemeckert. Wie gesagt, das Thema ist interessant, die Ausführung aber noch lange nicht perfekt. Ich bin sicher, man könnte eine wirklich gute Geschichte daraus machen, im derzeitigen Stadium ist es leider nur eine Rohfassung.

Cheers

 

Hi Wendigo,

Danke erst einmal für deine vielen Korrektur Hinweise. Habe die betreffende Stellen optimiert.
Jedenfalls die meisten :D

Er hatte verdammte sieben Jahre damit verschwendet dieses Kind lieben zu lernen.
Die Aussage finde ich passend. Immerhin liebt er das Kind auf eine gewisse Art und Weise.
Seiner Frau hatte er zudem versprochen sich um den kleinen zu kümmern und ihn zu lieben.
Sonst hätte er sich ja kaum am Ende selbst erschossen!
Er wollte die ganze Zeit frei sein, hat es aber letztendlich nicht geschafft den kleinen zu töten...

Mhhh was die Charaktere angeht, bessergesagt deinen Vorschlag noch ein paar Rückblenden einzubauen. Ich werds mir durch den Kopf gehen lassen, glaube aber zu meinen das seine Absichten gut rüberkommen.

Ich bin dir auf jeden Fall dankbar für die Korrekturvorschläge, die ich in den meisten Fällen voll und ganz einsehe.

Hoffe du machst mich auch bei meinen zukünftigen Geschichten auf solche Schnitzer aufmerksam ;)

 

Hi Anima!
Ja, Du wirst wirklich von Geschichte zu Geschichte besser.
Aber wie Du ja schon der Kritik von Wendigo, der ich mich übrigens hier anschließen möchte, entnehmen kannst, fehlt noch einiges zu einer sehr guten Geschichte.

Noch einige wenige Bemerkungen meinerseits:

Ab und zu konnte Richard das schrille Jaulen eines Waldbewohners vernehmen.
Unter einem typischen Waldbewohner stelle ich mir ein Reh, ein Wildschwein oder so etwas in der Art vor, aber keins dieser Tiere jault. Ich kenne nur jaulende Hunde, die aber nicht im Wald leben. Und Wölfe gibt es ja auch keine mehr bei uns.
schreckte ein paar Vögel auf, die laut schnatternd von dannen zogen.
Enten und Gänse schnattern, aber keine Vögel, denn die zwitschern oder singen. Und es werden ja wohl kaum Enten durch den Wald fliegen, oder?
der mit spastischen Zuckungen durch die Gegend sprang
Entweder hat er spastische Zuckungen (= Krämpfe) ooder er springt, aber nicht beides zur gleichen Zeit.

Werf darauf noch mal einen Blick und beachte die Tips von Wen, dann wird das was.
Und wie gesagt: Du wirst immer besser, also nur Mut! ;)

P.S. Liz: Es gibt wirklich keine flatternden Haare.

Mhhh, am besten lassen wir uns von Bib aufklären, die ist ja sehr fitt in solchen Dingen :D
Hehe.. :p

Ugh

 

Hi Bib,

danke für deine Meinung und die Korrekturvorschläge.
Die Stellen die Wendigo angesprochen hatte, habe ich schon abgeändert.

Freut mich sehr, das du einige Verbesserungen in meinem Stil erkennst :cool:

Schönen gruß
Chris

 

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