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Das offene Fenster/Was wäre wenn...

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01.10.2019
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Das offene Fenster/Was wäre wenn...

Es ist wieder mal eine dieser regnerischen Herbstnächte. Die Uhr zeigt mittlerweile schon 2:30 Uhr morgens an, und ich... ich sitze immer noch hier am offenen Fenster. Mein Blick verliert sich in der Nacht, Während ich in regelmäßigen Abständen kühle Windstöße in das Zimmer strömen spür die den Schall von draußen reintragen. Jedenfalls, wenn draußen etwas wäre, von dem der Schall reingetragen werden könnte. Aber um 2:30 Uhr morgens? Nichts. Jeder Windstoß erinnert mich daran, dass ich langsam vielleicht doch schlafen gehen sollte. Doch ich... ich sitze immer noch hier am offenen Fenster.
Die Gedanken denen ich nachhänge sind einfach zu verlockend.
"Was wäre wenn...". Was wäre, wenn ich sie früher kennengelernt hätte. In einer Zeit, in der sie noch keinen Freund hatte. In der wir vielleicht eine Chance gehabt hätten. Würde ich dann jetzt genauso am offenen Fenster schauen und irgendwelchen Gedanken nachhängen, oder würde ich neben ihr im Bett liegen und seelig schlafen. Die Leute sagen immer, man müsse ein glückliches Leben führen mit oder ohne die Frau/den Mann, und nicht davon abhängen. Ich finde das ist eine schöne Vorstellung, aber nutzlos sobald man einmal ernsthafte Gefühle für eine Person entwickelt hat. Wie soll man noch wahrhaftig glücklich sein, wenn die Person mit der man die meiste Zeit verbringen will, bei einem anderen im Bett liegt. Ein kalter Windstoß beendet den Gedanken und holt mich in die Realität zurück. Denn ich... ich sitze immer noch hier am offenen Fenster.
Ein paar Straßen weiter hört man ein Auto über die vom Regen getränkte Straße fahren. Ich bin also doch nicht alleine. Als der Klang des Autos in der Ferne leiser wird verlieren sich meine Gedanken wieder.
"Was wäre wenn...". Was wäre, wenn ich sie gar nicht erst kennengelernt hätte. Wenn ich sie damals nicht angesprochen hätte. Wir hätten uns nicht angefreundet, hätten nicht gemeinsam Sachen unternommen und ich hätte keine Gefühle für sie entwickelt. Vielleicht würde ich jetzt sogar nicht hier am offenen Fenster sitzen und drüber nachdenken, wieso es für andere so leicht ist die/den Passende/Passenden zu finden, ich aber immer mit unerwiderten Gefühlen im Regen stehen gelassen werde. Wie kann es außerdem sein, dass andere alle zwei Jahre eine neue/einen neuen finden, die dann auf einmal "die/der Richtige" ist. Kann man da überhaupt noch von "Liebe" sprechen? Wie können andere permanent jemanden haben, mit dem sie eine
glückliche Beziehung führen und ich... naja ich sitze hier immer noch am offenen Fenster.
Der Regen hat mittlerweile aufgehört und der Geruch von dem nassen Gras gemischt mit Nachtluft steigt mir in die Nase. Es erinnert mich an einen Nachtspaziergang den ich mal mit ihr gemacht habe. Zu genau dieser Zeit, bei genau diesem Wetter. Alles erinnert mich an sie, und ich kann es nicht abstellen. Über zu viel haben wir gesprochen, zu viel gemeinsam unternommen.
Aber "Was wäre wenn...". Was wäre, wenn ich wirklich der Richtige für sie bin und sie die Richtige für mich ist. Würde sie eines Tages erkennen und wir lebten "happily ever after", oder könnte es sein, dass auch wenn sie die Richtige ist, sie trotzdem ihr Leben lang in einer anderen Beziehung bleibt? Ich weiß nicht, ob ich ein Leben lang als ein normaler Freund von ihr überstehen würde. Vielleicht würde ich es, vielleicht aber auch nicht. Aber die Hoffnung, dass aus uns noch etwas wird, werde ich nicht aufgeben. Auch wenn es vielleicht ungesund ist, werde ich mich an diesem letzten Strohhalm der mir bleibt festklammern. Denn das ist schließlich das Einzige das mir noch bleibt. Denn ich... ich sitze hier schließlich am offenen Fenster, während sie... sie im Bett von einem anderen liegt.
Wieder werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Direkt unterhalb des Fensters fährt ein Motorrad vorbei. Ich schaue auf die Uhr, fast 3 Uhr morgens. Es wird wirklich Zeit schlafen zu gehen, immerhin muss ich morgen in die Uni, denke ich mir. Während ich aufsteh und das Fenster schließe blicke ich noch einmal in die Nacht hinaus und denke mir ein aller letztes Mal für heute:
"Was wäre wenn..."

 
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Hallo @night walk und herzlich Willkommen hier!

Obwohl Dein Text relativ viele Fehler enthält und meiner Meinung nach ziemlich holprig von einem Allerweltsthema erzählt und dabei im Grunde genommen über hundertmal bereits gedachte und gelesene Ansätze nicht hinaus kommt, haben einzelne Bilder und Formulierungen dann doch dafür gesorgt, dass ich ihn gerne gelesen habe - mit einem nostalgischen Erinnerungslächeln an ebensolche Momente, beziehungsweise Texte.
Mir persönlich gefällt zum Beispiel ganz gut, dass Du immer wieder zur Formulierung

ich sitze immer noch hier am offenen Fenster
zurückkommst. Das hat ein bisschen was von einem Refrain und holt einen nach den unterschiedlichen Gedankenspielereien immer wieder in die Szene. Zurück ans Fenster, um von Neuem hinauszuschauen.
Auch die nächtliche Ruhe finde ich ein passendes Bild für die Einsamkeit, in der Dein Prota seinen Gedanken nachhängt. Besonders schön das ferne Auto, das ihn auf der einen Seite daran erinnert, dass er nicht allein ist, auf der anderen Seite ein Symbol für die Unerreichbarkeit seiner Herzensdame - sie ist zwar da, aber einige Straßen entfernt. Oder so ähnlich;).
Lange Rede, kurzer Sinn: ich würde versuchen, das etwas beliebige Aufzählen von allgemein bekannten Gedanken etwas präziser auf den Punkt zu bringen, oder (und) deutlich tiefgründiger in Szene zu setzen, so dass beim Leser mehr hervorgerufen wird als "stimmt, kenn ich" und vagem Aufleuchten von "mehr".

Nun aber zu einigen konkreten Kritikpunkten. Ich würde mich an Deiner Stelle für einen Titel entscheiden und da zum Fenster tendieren, weil "Was wäre wenn" wahrscheinlich noch weniger Leser lockt. Ich bin keine Koryphäe auf dem Gebiet interessanter Kurzgeschichtentitel, aber "Was wäre wenn" finde ich wirklich zu durchgekaut.

Apropos Titel - ich würde alle "/" vermeiden, das erscheint mir unpassend in einem Erzähltext.

Und noch etwas, soweit ich weiß, werden die Auslassungspunkte (...) nur direkt an ein Wort angehängt, wenn dieses nicht komplett ausgeschrieben wird. Also zum Beispiel:
"Ich muss noch schnell zur Apothe...", rief er ihr zu.
Ansonsten müsste da noch ein Leerzeichen zwischen.

Was wäre wenn ...

Grundsätzlich denk ich, dass Du Deinen Text noch einmal selbst genau auf Flüchtigkeitsfehler prüfen könntest. Beispiel:
Mein Blick verliert sich in der Nacht, Während ich in regelmäßigen Abständen kühle Windstöße in das Zimmer strömen spür die den Schall von draußen reintragen.
Das da irgendwas nicht stimmt, merkt man doch. Ohne am Ausdruck, oder der Formulierung was zu ändern:
Mein Blick verliert sich in der Nacht, während ich in regelmäßigen Abständen kühle Windstöße spüre, die in das Zimmer strömen und den Schall von draußen reintragen.

So, hier muss ich erstmal Schluss machen, wird langsam spät für mich. Aber ich komme gern nochmal vorbei:thumbsup:

 

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