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Das Parfüm

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24.10.2017
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Das Parfüm

Oft denke ich über eine gewisse Person nach, es ist eine Weile her, seit ich ihn das letzte Mal von Angesicht zu Angesicht betrachten durfte.
Im Laufe der Zeit wird es nicht besser und ich vermisse ihn immer mehr.
So neugierig wie ich war, stellte ich ihm oft viele Fragen, einige davon konnte er mir nicht beantworten. Doch hörte er mir stets zu, ohne jemals gelangweilt oder genervt zu wirken.
Seine ruhige Art durchdrang den Raum und verbreitete sich wohltuend, wie ein gutes seltenes Parfüm.
Kein billiges, das nach wenigen Minuten aufhört zu duften, sondern eines dieser Sorte, an das du dich ewig erinnerst.
Du brauchst ihn nur einmal gerochen zu haben und schon ist er immerwährend in deinem Gedächtnis verankert.
Jeder findet im Leben irgendwann sein Parfüm, dass ihm sehr wertvoll ist und es am liebsten niemanden anvertraut. Das Fläschchen könnte aus der Hand rutschen, zu Boden fallen und in viele kleine Teile zerbrechen. Der Duft würde sich ein letztes Mal im Raum verteilen, bis irgendjemand das Fenster öffnet und nichts mehr bleibt, außer Scherben.
So ist es, wenn diese Person von einem geht. Sei es Trennung, Umzug oder auch der Tod.
Du sammelst die Scherben auf, die ein Sinnbild für dein zerbrochenes Herz sind. Einige Zeit erinnerst du dich an den Duft des Parfüms, doch auch dieser verblasst irgendwann immer mehr.
Auch wenn du all deine Kraft verwendest, dich daran zu erinnern, du kannst diesen Duft niemandem erklären und die Form der Flasche hast du nicht mehr vor dem inneren Auge.
Es ist, als hätte jemand das Fenster geöffnet und das Parfüm hat sich in der Luft versetzt, bis auch die letzten Duftstoffe verflogen sind.
Du ärgerst dich, dass du ihn nicht für alle Ewigkeiten in einer Zeitkapsel verschlossen oder fotografisch festgehalten hast.
Wenn du deine Augen schließt, ist er noch da, dieser wohltuende Duft und du stellst dir vor, wie du mit ihm die Welt bereist, Tokio, Las Vegas, Rio de Janeiro oder auch Paris. Wunderbare Momente verbringst du mit ihm, bis in alle Ewigkeit.
Wenn du deine Augen öffnest, fällt dir schmerzlich auf, wie sehr du es vermisst.
Dir fehlt das Parfüm, weil es einzigartig war und niemand es ersetzen kann. Nichts auf der Welt kann dir diesen Kummer nehmen. So wird dir kein anderes Parfüm gerecht und es bleibt dir nichts anderes, als dich an die letzten Erinnerungsbruchstücke zu klammern.

Doch Sprichwörtlich, heilt die Zeit alle Wunden. Auch wenn du dieses Parfüm wahrscheinlich nie wieder bekommen wirst, findest du irgendwann Trost.
Tatsächlich findest du ein Parfüm, dass dir gefällt, obwohl du es niemals für möglich gehalten hattest. Ein einzigartiger Duft, anders aber doch lieblich.
Zufall oder Schicksal, dieser Duft umhüllt dein Herz wie ein warmer flauschiger Mantel und du lernst, dich ihm hinzugeben.
Deine graue Vergangenheit entpuppt sich als eine bunte Zukunft. Plötzlich hast du keine Angst mehr, vor dem ungewissen Tag morgen.
Du wirst frei von Angst und bemerkst, dass es eine Erfahrung ist, die dir neue Blickwinkel im Leben schenkt.
Und so war es bei mir, lange Zeit dachte ich schmerzlich an diese eine Person, die mein Leben bereichert und verschönert hat. Besonders an bestimmten Anlässen, holten mich die Erinnerungen wieder ein.
Ich dachte, niemand könnte mir den Kummer nehmen. Sobald ich die wenigen Bildaufnahmen von gemeinsamen Tagen sah, weinte ich. Meine Leben würde nie werden wie vorher.
Aber was soll ich sagen, zu lange habe in der Vergangenheit gelebt und meinem alten Parfüm nach getrauert.
Eine Person ist in mein Leben getreten und lehrte mir wieder die schönen Seiten.
Mit ihr genieße ich die Zukunft und werde von meiner Vergangenheit erzählen, von meinem einzigartig wohltuenden Parfüm, aber dieses Mal werde ich dabei Lächeln und wissen, dass ich es irgendwann wieder finden werde, nicht in diesem Leben, aber in einem anderen. Und solange werde ich optimistisch in die Zukunft spazieren und mich auch auf andere Düfte einlassen. Denn das Leben bietet uns mehr als nur einen wohltuenden Duft, sondern viele verschiedene Weitere. Aufregende, liebliche, fruchtige und auch bittere. Es ist paradox, aber seitdem ich wieder offener in Richtung Zukunft spaziere, liegt mir immer wieder Mal der Duft von meinem alten Parfüm in der Nase, wovon ich dachte, ihn vergessen zu haben.

 

Jeder findet im Leben irgendwann sein Parfüm, dass ihm sehr wertvoll ist und es am liebsten niemanden anvertraut.

Nee,

liebes queelinchen,

ich such erst gar nicht, weil mir natürliche Gerüche lieber sind als industriell und durch Werbepsychologie und tüchtiges Marketing vorgegeben werden. Mich erschüttert es auch nicht sonderlich, wenn ein Hund sich in Schafscheiße wälzt, um vom Eigengeruch abzulenken und den Wolf im Schafspelz zu geben.

Aber erst einmal herzlich willkommen hierorts!,

ich bin ja gar nicht stinkig ...

Das ist schon ein seltsam Ding, zwei Drittel eines Textes das Hohelied des Parfüms zu singen, bis es zwar grammatisch falsch, aber immerhin heißt

Eine Person ist in mein Leben getreten und lehrte mir wieder die schönen Seiten.
Das kann passieren, dass die Fälle-Falle zu schnappt und zugleich der Satz unvollständig wirkt.

a)Die Person "lehrt" einen nicht im Dativ, sondern Akkusativ ("lehrte mich") oder statt des Verbs "lehren" wird ein anderes gewählt, vorzugsweise "zeigen", "zeigte mir", was dann auch besser zu den "schönen Seiten" passt, die mit dem Lehren vielleicht die "schönen Seiten des Buches" oder umfassender "des Lebens" zeigt.

Aber schon zu Anfang passen die grammatischen Geschlechter von Substantiv und Pronomen nicht zusammen

Oft denke ich über eine gewisse Person nach, es ist eine Weile her, seit ich ihn das letzte Mal von Angesicht zu Angesicht betrachten durfte.
"die Person", fem., "ihn" mask., statt "Person" = ursprünglich "Maske" /Rolle (ursprünglich des Schauspielers, inzwischen nicht nur für die Bretter, die die Welt bedeuten, besser also "der" neutralere "Mensch"

Hier

Seine ruhige Art durchdrang den Raum und verbreitete sich wohltuend, wie ein gutes[,] seltenes Parfüm.
ist m. E. ein Komma nachzutragen, da die Adjektive gleichrangig sind (die Gegenprobe lässt gefahrlos die Konstruktion "ein gutes und seltenes Parfüm" zu)

Hier nun

Es ist, als hätte jemand das Fenster geöffnet und das Parfüm hat sich in der Luft versetzt, bis auch die letzten Duftstoffe verflogen sind.
sollte der Konj. II durchgehalten werden (hätte, wäre) oder Indikativ jemand "hat" das Fenster geöffnet.

ähnlich hier in der "obwohl"-Phrase

Tatsächlich findest du ein Parfüm, dass dir gefällt, obwohl du es niemals für möglich gehalten hattest. Ein einzigartiger Duft, anders aber doch lieblich.
aber diesmal vom Inidikativ in den Kon,. II (gehalten hättest)

So, genug für heute und jetzt verduft' ich mich!

Friedel
Glyphosat ruft ...

 

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