Was ist neu

Das skurrile Ende von Ned Kelly und seiner Gang

Mitglied
Beitritt
03.10.2020
Beiträge
287
Zuletzt bearbeitet:

Das skurrile Ende von Ned Kelly und seiner Gang

Elton Rainey pflanzte seinen Hintern auf den wackligen Hocker, der unter dem Gewicht ächzte wie ein Neunzigjähriger. Er war verabredet, um eine Runde Poker mit drei schmiergesichtigen Mexikanern zu klopfen, und falls sein Plan aufging, würde er die Vögel nach Strich und Faden ausnehmen. Deshalb hielt er es für eine gute Idee, sich erstmal die Zeit mit trinken zu vertreiben. Unter dem Hemd lugte eine Speckrolle seines Wanstes hervor, ganz rot gescheuert von dem vielen Kratzen. Irgendwie musste er sich die Krätze, Läuse oder sonstwas Übles geholt haben, als er letzte Nacht im Heuvorrat des Pferdeverleihers ein paar Stunden gedöst hatte.
Rauchschwaden durchzogen den hinteren Teil des Saloon wie Nebelfelder, in denen die spärlichen Gäste mit tränenden Augen und verschwitzten Köpfen an den Tischen saßen. Elton war noch nicht lange in der Stadt, nur ein paar Tage. Bei Poker und Blackjack im Yellow Rose hatte er sich zumindest die nächsten paar Stunden Sauferei gesichert und vielleicht lag sogar eine Hure drin, wobei er aufgrund einer angeborenen Hässlichkeit gerne mal über den Tisch gezogen wurde, was seine Aussichten diesbezüglich schmälerte.
Die Schwingtüren knallten gegen die holzvertäfelten Wände. Jemand stolperte in den Raum, bat das Gleichgewicht um einen wirbelnden und klappernden Tanz übers Parkett, fing sich mit einem Ächzer, bevor Schlimmeres geschehen konnte. Sowas erregte normalerweise nicht Eltons Aufmerksamkeit, kornblumenblau war er selbst oft genug, aber diese Gestalt fesselte seinen Blick.
„Ach du dicke Scheiße“, flüsterte er.
Diese Bemerkung wurde dem Aussehen des Fremden allerdings nicht gerecht. Auf seinem Kopf saß ein tief in die Stirn gezogener, zerknitterter Stetson, dessen ursprünglich schwarze Wolle von der Sonne derart gebleicht worden war, dass sie eher an das Grau eines verwahrlosten Geierkükens erinnerte. Seine Füße steckten in abgewetzten, löchrigen Cowboystiefeln, die bei jedem Schritt ein lautes Klack! hören ließen. Um die Wespentaille flatterte eine staubig-blaue Jeans, an der sich unzählige Motten glücklich gefressen hatten, und der nackte Oberkörper war so abgemagert, als hätte er seit Wochen nur auf einer Handvoll Bohnen rumgekaut.
Im Saloon stoppte das Geklirre der Gläser, selbst der Klavierspieler erstarrte mitten in seiner Tastenquälerei, als der Fremde sich mühevoll an den Tresen hievte. Elton erwartete, dass die zündholzdünnen Ärmchen unter dem Fliegengewicht des Männchens einfach zerbrechen würden, wenn er sich nur auf der zerkerbten Holzplatte abzustützen versuchte, aber es passierte nichts dergleichen.
Sein Gesicht lag im Halbschatten, doch Elton erkannte dutzende Narben und die schwärenden Wunden selbst auf diese Distanz und trotz des schweren Rauchschleiers. Mit der Ankunft des Fremden verbreitete sich ein stechender Gestank nach Pferdeäpfeln und verfaulendem Obst im Raum, der selbst Elton Rainey die Nase rümpfen ließ, und der litt schon zeitlebens an chronischem Schnupfen, was seinen Geruchssinn auf ein Minimum beschränkte.
Ein Murmeln ging durch die Gäste, dann stand Pietro, der alte Barkeeper mit dem steifen Bein, vor dem Männchen und verzog die Miene wie ein miesepetriger Kojote, der seit Tagen keinen Hasen mehr gefressen hatte. „Ich muss Sie leider bitten zu gehen, Mister“, brummte er und seine Pfeife spuckte graue Asche.
„... Name ist Mort“, stotterte der Fremde auf dünnen Stimmbändern, die klangen wie mit Schleifpapier behandelt und danach im Wüstenwind zum Ausdörren aufgehangen. Pietro funkelte ihn an und klopfte mit seinem Bein auf die Dielen.
„Mann, Sie stinken vielleicht aus der Gosche ... Sie können hier nicht bleiben, Mister Mort.“
„Hab was gesehen ... draußen ... im Sand ...“
Der Barkeeper schüttelte den Krauskopf und nickte zugleich, ein groteskes Schauspiel seiner inneren Zerrissenheit, zeigte sodann mit der Pfeife auf die Schwingtüren. „Genau dahin gehen Sie jetzt zurück!“
Er machte eine Pause, um abzuwarten, ob der Fremde sich tatsächlich so einfach vertreiben ließe.
„Raus hier, aber bisschen plötzlich!“
Fasziniert beobachtete Elton, wie das Männchen begann, eine Zigarette zu drehen, flinker als er es jemals zuvor gesehen hatte (nicht mal sein Alter hatte so schnell drehen können, und der war mal Plantagenbesitzer gewesen), ein Streichholz anriss und hastig anfing zu paffen, während der Schmodder ihm grün und gelb die Wangen herunterlief und auf den Tresen tropfte.
„Verziehen Sie sich, oder ich muss Sie mit Gewalt hinausbefördern lassen, und das wollen wir doch nicht, oder?“, bellte Pietro und seine Ähnlichkeit zu einem Kojoten steigerte sich ins Verbissene. Er verzog die Augen zu wütenden Schlitzen und knurrte tief aus seiner Brust, ein Wunder, dass er nicht mit den Zähnen fletschte. Aber die verstummelten Dinger taugten höchstens noch zum Kinder erschrecken.
„Kann nicht gehen ... Es wartet ... Auf mich ...“
„Ist mir egal.“
„Es brennt ... Das kalte Brennen ... Verstehen Sie doch ...“
Morts Augen drohten ihm aus den Höhlen zu rollen und Elton befand, dass er komplett irre sein musste, der Typ hatte zu lange in der Sonne gelegen. Er klammerte sich mit seinen Spinnenfingern an den Tresen, als wolle er sich absichtlich ein paar Splitter ins Fleisch treiben, während die Zigarette seine spröden, bachbetttrockenen Lippen versengte. Den Großteil der Kippe hatte er in zwei kräftigen Zügen weggeraucht.
„Der ist völlig durchgeknallt“, tuschelte ein blonder Lockenschopf in Raineys Nähe, der einer bleichen Lady gehörte, die vor zwanzig Jahren vielleicht hübsch gewesen war. „Lass uns gehen.“ Ihre Begleitung lachte spöttisch, aber der Unterton drückte unverkennbar Angst aus.
Elton bekam Durst. Bevor er Pietro mit einer entsprechenden Geste auf sich aufmerksam machen konnte, fuhr Mort der Gebrechliche mit erstaunlicher Leichtigkeit herum, spritzte einen ordentlichen Batzen grünen und gelben Schleim an den Tresen und über den Boden. Riss seinen Mund auf, mit einem gewaltigen Schnappen, dass die Kiefer knackten. Eine wütige Bärenfalle, die sich immer wieder aufs Neue spannte, und die Zähne machten Klack! Klack!, wie zuvor seine Schuhe. Die dürren Arme zuckten dazu wild umher.
„Haben den Schatz gefunden ... weit draußen ... Verfluchte Indianer ...“, krächzte Mort und torkelte vom Tresen Richtung Klavier, hinterließ eine blutige Schleimspur auf dem Dielenboden.
„So hilf mir doch mal jemand!“, brüllte der alte Pietro, bewegte sich jedoch keinen Schritt, sondern fuchtelte nur hilflos herum, sodass er schier eine ganze Reihe Whiskeytumbler zu Boden fegte.
Elton Rainey gönnte dem armen Hocker unter seinem Hintern eine Pause. Darauf hatte er gewartet. Vielleicht gab es für ihn ja endlich ein Gratisbier zu verdienen.

* * *​

„Du willst mir also weismachen, dieser Haufen Hundekacke da, das war mal ein Mensch? Dieser Typ ... wie hieß er noch gleich? Mort?“, fragte der Sheriff und blickte angewidert auf die Schweinerei, stieß mit seiner Stiefelspitze einen verfaulten Knochen an. Sah aus wie das Becken, aber Elton war sich nicht sicher.
„Genau, genau“, antwortete Pietro hastig, seine Pfeife war ausgegangen und wippte beim Sprechen. „Die andern können das bezeugen.“
Sheriff Hanson blickte in die Runde. Die Gäste hatten den Saloon mittlerweile verlassen, waren in kopfloser Panik geflüchtet und zurück blieben nur der Barkeeper, Elton und ein junger Bursche mit Pickelgesicht, der dabei geholfen hatte, den außer Rand und Band geratenen Mort im Zaum zu halten. Die beiden nickten im Duett und nippten an ihren Biergläsern. Die Hand des Burschen zitterte und er verschüttete einen Teil der Flüssigkeit über sein kariertes Hemd.
„Wir haben ein Problem, meine Herren. Sie waren Zeuge des Todes dieses Mannes und ich kaufe Pietro diese Geschichte nicht ab. Niemand verfault einfach ... einfach so.“
„Aber genau so war’s doch! Er muss schwer krank gewesen sein.“
„Ich unterhalte mich erstmal mit den beiden hier“, konstatierte der Sheriff und rückte seinen Hut und den Stern zurecht. „Würde vorschlagen, du kümmerst dich um deinen Laden und fegst erstmal diese Sauerei zusammen.“
Sie setzten sich an einen Tisch und Pietro holte Kehrschaufel und Eimer.
„Nun gut, erzählt mir was. Was Brauchbares. Nicht so eine gequirlte Scheisse wie der Alte ... Kann ich echt nicht gebrauchen, der Abend war schon verrückt genug. Also? Ich höre.“
Bevor jemand was sagen konnte, flog ein Stein durch eines der Fenster und Glasscherben schlitterten klirrend über den Boden. Heisser Wind verwirbelte den Rauch im Saloon.
„Hier spricht Ned Kelly! Wir haben den Yellow Rose umstellt! Kommt raus, die Hände über eure scheiß Köpfe!“
„Was zum Geier ...“, murmelte der Sheriff und zog seinen Revolver. „Den Teufel werd ich tun, Ned Kelly!“
Hansons Stimme klang gegerbt von zahllosen Gläsern rauchigen Whiskeys und günstigen Zigarren, er war kein Held, wie man ihn sich im Buche vorstellte, wäre der Stern nicht gewesen, man hätte ihn gut selbst für einen Halunken halten können.
„Ist das die berüchtigte Ned Kelly Gang?“, fragte der pickelgesichtige Bursche und die Aufregung sprang ihm beinahe aus dem Gesicht.
„Was willst Du, Ned Kelly?“, brüllte Sheriff Hanson. „Hier drin ist’s gemütlich. Komm doch rein, du verdammter Halsabschneider, und setz dich zu uns!“
Elton fand das keine gute Idee. Dieser Ned war der Anführer einer gefürchteten Gang des Südwestens, sie hatten unzählige Kutschen überfallen und im Zuge dessen etliche arme Seelen massakriert. Männer wurden gnädigerweise erschossen, den Frauen schnitten sie die Zungen raus, damit die Überlebenden ihre Schrecken nur noch per Zeichensprache schildern konnten, bei den Kindern machten sie sich manchmal einen Spaß daraus, sie alleine in der Wüste auszusetzen. Aber das mit den Zungen, das war das Markenzeichen von Ned Kelly und seinen verfluchten Banditen, damit hatten sie es sogar in die New York Times geschafft.
„Ist Mort bei euch da drinnen?“, schallte es von draußen.
„Der ist hier. Aber der is‘ nur noch ein dampfender Klumpen Scheiße.“
„Ich hab nur eine Bedingung“, rief Ned. „Und wir kommen alle hier einigermaßen heil wieder raus.“
„Die da wäre?“ Hanson spannte den Hahn seiner Waffe und blickte Elton und den Jungen an. „Na los, zieht eure Knarren. Könnte hässlich werden.“
„Was Sie nicht sagen“, brummte Elton, trank einen Schluck und tat dann wie ihm geheißen. Er zielte auf das kaputte Fenster. Der alte Pietro begann, den Eiter und die Knochen und den ganzen Schmutz von Mort zusammenzukehren. Das Klavier würde er ausserhalb der Stadt irgendwo verbuddeln müssen, es war von unten bis oben vollgesudelt. Der Gestank war erbärmlich und die verwesenden Fleischklumpen klebten an seiner Schaufel.
„Bei euch ist ein Mann, nennt sich Elton Rainey, soviel ich weiß. Er soll sich unserer Gang anschließen!“
Hanson und der Junge glotzten ihn an. Nun zog auch Pickelgesicht sein Schießeisen. Elton starrte plötzlich in zwei schwarze Läufe. „Ich hab nichts damit zu tun! Keine Ahnung, von was der faselt. Ich schwör’s!“
„Weg mit der Waffe, Rainey“, knurrte der Sheriff.
Elton legte seinen Revolver auf den Tisch und schob ihn über die Platte zu Hanson, hob zögerlich seine Hände und verharrte mit ihnen auf Schulterhöhe.
„Ich erzähl euch jetzt eine kleine Geschichte“, krähte Ned durchs Fenster. „Damit ihr versteht, um was es hier geht.“
„Ich habe keine Ahnung, was der von mir will“, flehte Elton. „Ich hab die blöde Gang noch nie zuvor gesehen.“
„Maul halten, du Affe“, blökte der Bursche mit einem Anflug von Überheblichkeit und seinem schiefen Grinsen war anzusehen, dass er sich wohl zum ersten Mal im Leben wie ein echter Mann fühlte.
„Wir haben den Indianerschatz geplündert, draußen bei San Pedro. Nicht einfach zu finden, die Navajos haben ihre angeblichen Reichtümer gut versteckt. So viel muss man den Bastarden lassen. Der war mit irgend so ’nem beschissenen Fluch belegt.“
„Stimmt das?“, fragte Hanson an Elton gewandt.
„Ich sagte doch schon, ich hab keine Ahnung!“
„Mort war nicht der Erste, der die Krankheit bekam. Vor ihm haben wir schon drei Mann ... an die Untoten verloren, oder was auch immer die darstellen sollen. Das Problem ist, wir brauchen diesen Elton Rainey innerhalb unserer Reihen, weil der nämlich infiziert ist. Wir haben nicht viel Zeit, sonst faulen uns allen die Knochen vom Leib. Kapiert ihr Vögel das? Das ist der Fluch, der aus dieser scheiß Kiste kam, ansonsten war nur alter Plunder drin.“
Elton zuckte zusammen. Jedes Greenhorn wusste doch, das man alles stehlen durfte, was nicht niet- und nagelfest war, aber von den Indianerschätzen, davon ließ man unter allen Umständen die Finger, weil die verdammt nochmal immer verflucht waren. Dieser Ned Kelly war ein gerissener Schurke, aber mit dem Allgemeinwissen schien er auf Kriegsfuß zu stehen.
„Schwachsinniges Gelaber“, rief Hanson. „Was soll das? Ich bin nicht zum Spaßen aufgelegt, also komm endlich zum Punkt, Ned Kelly! Am besten komm ich gleich raus und baller dir ein paar Löcher in den Schädel.“
„Keine Ahnung, wer den Navajos die Sodomie beigebracht hat, ist schon ein seltsames Volk. Aber der gute Mort ist letzte Nacht zu eurem Elton ins Heu gestiegen und hat sich an ihn rangemacht.“
„Das mit der Sodomie haben sie von den Blauröcken“, vermutete der Bursche.
„Spürst ein Jucken und Brennen am Wanst, hab ich recht?“, fuhr Ned Kelly fort. „So beginnt es jedes Mal. Ist ein sicheres Zeichen.“
Hanson und der Bursche blickten Elton unverwandt an, die Knarren weiterhin auf seine Brust gerichtet.
„Ja, ich hab da so einen Ausschlag, aber das geht bestimmt wieder weg, is‘ nich‘ so schlimm ...“, versuchte Elton sich rauszureden. Woher wusste dieser Ned Kelly davon? Und was noch viel wichtiger war: Hatte er tatsächlich so viel getrunken, dass er nicht bemerkte, wie er im Schlaf vergewaltigt worden war? Einfach unmöglich, dass ausgerechnet ihm sowas passierte! Aber immerhin war er wieder mal flachgelegt worden.
„Meine Bedingung ist folglich sehr simpel: Elton kommt raus zu uns und ihr anderen bleibt einfach drinnen, bis wir abgehauen sind. Haben wir einen Deal?“
Hinter Hansons Stirn arbeitete es, eine Ader trat hervor und der Schweiß tropfte ihm von der Geiernase. Pickelgesicht grinste unverändert aus der Wäsche, aber auch er schien eindeutig in Erwägung zu ziehen, den Deal einzugehen und seine kostbare, unreine Haut zu retten. Doch dann kam ihm offenbar eine bessere Idee, denn er räusperte sich und sagte: „Feuer. Die alten Indianerflüche haben immer was mit Feuer zu tun.“
„Hä?“, blaffte Sheriff Hanson.
„Der Fluch lässt sich mit Feuer brechen, wenn ihr mich fragt.“
„Und wie soll uns das helfen? Wir wollen die Bande dingfest machen und nicht irgendwelche Flüche bekämpfen, die sowieso nur eine Ausgeburt ...“
„Ganz einfach. Brechen wir den Fluch, geht die ganze Bande da draußen in Rauch auf. Wenn sie keinen Untoten mehr in ihren Reihen haben, verfaulen sie wie Obst in der Sonne. Klar soweit? Wir sollten ein Feuerchen machen.“
Der Bursche glaubte offenbar, in der Nahrungskette ein paar Treppchen höher gestiegen zu sein, zumindest verriet das sein stetiges Grinsen, das Elton nun als eindeutig frech und feindselig wahrnahm. Dem verdammten Pickelgesicht würde er sein vorlautes Maul stopfen!
„Und das soll funktionieren?“, fragte Hanson. „Kennst dich damit aus, oder was? Hättest auch früher sagen können, zum Teufel.“
„Dieser Mort hat mich drauf gebracht. Seinem Gestammel hat wohl niemand zugehört, aber ich spitzte meine Ohren. Hab mal drei Wochen unter Indianern gelebt. Waren zwar nicht die Navajos sondern die Schoschonen, aber das spielt keine Rolle, die haben alle dieselben Rituale, wenn ihr mich fragt.“
„Ich weiss nicht ...“
„Hast ja den armen Teufel gesehen, der hier am Boden klebt. So’n Häuptling hat mir mal was in die Richtung erzählt ... Über den Fluch der Untoten, meine ich. Oder Zombies, so hat er sie genannt. Ist ’ne echt üble Sache mit denen.“
„Und was schlägst du vor?“
„Der Fluch steckt in ihm hier.“ Er fuchtelte mit dem Revolver vor Eltons Kopf herum. „Wir zünden den Bastard an und verbrennen ihn, danach sollten wir Ruhe haben.“
„Machst jetzt einen auf Hilfssheriff, was?“, grummelte Elton und begann seinen Wanst zu kratzen.
„Mmmh ... Ich vertrete immer noch das Gesetz und zünde nicht einfach so irgendwelche Mitbürger an. Zumindest nicht ohne Verdacht. Ich brauche einen Beweis, und zwar ’nen stichhaltigen.“
„Na dann testen wir’s doch einfach aus!“
„Wie meinen?“
„Haben Sie ein Feuerzeug da, Sheriff? Kokeln Sie doch mal bisschen an ihm rum, mal sehen was dann passiert …“
„Hand ausstrecken!“, schnauzte Hanson.
Elton bewegte sich nicht, seine Miene war düster wie ein Grabstein.
„Das werde ich keinesfalls tun ...“
Sheriff Hanson drückte den Abzug, pustete ein fransiges Loch in Eltons linke Hand. Blut und Knochensplitter zerstoben in einer roten Wolke und der Getroffene zeterte wie ein fluchender Eunuch.
„Her mit der scheiß Hand!“
„Was macht ihr da drinnen?“, höhnte Ned Kelly. „Wollt ihr meinen Mann erschießen? Spart eure Kugeln, der is’ mit sowas nich’ tot zu kriegen, das versprech ich euch.“
Draußen gackerte seine ganze Bande.
Elton streckte mit zusammengebissenen Zähnen die zerschossene Hand aus, die Finger standen ab wie fünf verfettete Strichmännchen und Blut tropfte auf den Tisch. Derweil holte Hanson sein Feuerzeug hervor, ein schmuckes metallenes Ding, mit Klappverschluss und gestempeltem Sheriffstern.
Der alte Pietro hielt in seiner Arbeit inne und krächzte: „Aber ihr habt doch nicht vor, den gleich hier drinnen zu verbrennen, oder?“ Die Blicke der beiden bewaffneten Männer sprachen Bände. Elton versuchte, mit der gesunden Hand seine Knarre zu erreichen, aber Hanson war schneller.
„Was ist jetzt? Steht unser Deal?“, schrie Ned Kelly. „Was eiert ihr Schweinepriester da drinnen noch lange rum? Schickt unseren Mann endlich raus oder wir decken euch mit ’nem Kugelhagel ein. Letzte Warnung!“
„Beruhig dich! Wir müssen hier erstmal was klären.“
Neds Antwort bestand aus dem angekündigten Bleiregen. Überall schlugen Projektile ein, ins Klavier, in die Tische, fetzten Löcher in den Holzboden und den Tresen, Lampen und Gläser gingen scheppernd zu Bruch, und den Burschen erwischte es direkt zwischen den Augen. Sein Kopf klappte auf die Tischplatte und Blut sprudelte aus seinem durchlöcherten Schädel. Der Revolver polterte auf die Dielen.
Sheriff Hanson seufzte. Die Entscheidung war ihm trotz allem nicht leicht gefallen.
„Hol den Hochprozentigen“, ließ er verlauten und setzte Pietro einen Schuss direkt vor die Füße, um den Alten aus seiner Starre zu reißen, der wie ein Wunder nicht durchsiebt worden war. „Wir machen’s uns hier drin jetzt schön warm und gemütlich und braten uns ’nen Krombie, oder wie die heißen.“

* * *​

Pietro hatte einen beachtlichen Vorrat an Whiskey, Gin und Obstbrand auf den Tisch gestellt. Hanson schenkte sich ein Gläschen ein, während der Alte sich wieder fluchend dem Zusammenschippen von Morts Schweinerei zuwendete. Wobei sein steifes Bein ihn ein wenig behinderte, er konnte sich nicht richtig bücken und aufgrund der Gicht war er nicht mehr so treffsicher, deshalb platschte der ein oder andere Haufen neben den Eimer.
„Wenn du so weitermachst, haben die Nordstaatler hier längst ihre Gleise verlegt, noch bevor du fertig bist“, gluckste Sheriff Hanson.
„Mach du lieber deine verdammte Arbeit. Sonst werd‘ ich da rausgehen und diesen Ned eigenhändig aufknüpfen!“
Der Sheriff nickte und trank seinen Whiskey aus.
„Du musst das nicht tun“, presste Elton hervor und die Verzweiflung kroch ihm aus allen Poren. „Krieg ich auch ein Glas?“
„Ned, bist du noch da?“, brüllte Hanson.
„Scheiße, natürlich bin ich noch hier! Ich zähl jetzt bis drei und wenn unser Mann dann immer noch nicht zu dieser verfluchten Tür rausgekommen ist, dann machen wir euch endgültig die Hölle heiß! Meinetwegen kann er auch aus’m Fenster kriechen, aber macht dem Arsch endlich Beine!“
Hanson entkorkte eine Flasche Johnny Walker und goss die bernsteinfarbene Flüssigkeit in einen Tumbler, schob das Glas mit dem Lauf der Waffe zu Elton hinüber.
„Ich werd ’nen zweiten Eimer brauchen“, bemerkte Pietro. „Und wenn du den andern da abfackelst, werd‘ ich mir wohl beim Krämer noch ’nen dritten besorgen müssen. Meine Frau bringt mich um, wenn’s Ned Kelly nich‘ vorher für sie erledigt.“
„Alter Jammerlappen.“
„Eins!“, schrie Ned.
Elton hob sein Glas an die zitternden Lippen. Seine zerschossene Hand ruhte auf der Tischplatte, der Mittelfinger zuckte und eine zerfranste Sehne hing wie ein Fadenwurm aus dem Loch.
„Zwei!“
Er kippte sich den Whiskey in einem Zug in den Rachen. In diesem Moment drehte Sheriff Hanson am Rädchen seines Feuerzeugs, entzündete den Docht und schmetterte es ihm an den Kopf.
„Drei!“
Nicht nur Elton schrie, sein Gesicht und die Haare in lodernden Flammen, auch Ned Kelly und seine ganze Bande da draußen brüllten mit ihm um die Wette. In ihrem Todeskampf ließen sie ein letztes Mal die Colts bellen, Kugeln zischten und pfiffen durch den Saloon, trafen Pietro in sein steifes Bein (aber das bemerkte er nicht, sondern blieb einfach an Ort und Stelle stehen), prallten vom Eimer ab und heulten als Querschläger davon, wobei einige genug scharf geschossen waren, dass sie Löcher in das Blech stanzten und die ganze Eitersoße zurück auf den Boden floss. Die Flaschen auf dem Tisch zerplatzten und fachten das Inferno an wie Öl einen Brandherd. Elton verwandelte sich zu einer knisternden, menschlichen Fackel, immer noch auf seinem Stuhl und das Fleisch troff ihm wächsern von den Knochen. Sheriff Hanson erwischte es derweil in die Schulter, am Oberarm und in die Nieren. Dann war es still, nur noch das trockene Klicken der leergeballerten Waffen, bis auch das erstarb. Pulvergeruch hing schwer in der Luft, vermengte sich mit dem Rauch und dem Gestank verbrannter Haut.
„Den Hurensöhnen haben wir’s gezeigt, was?“
Hanson lachte gurgelnd, aus blutverstopftem Hals, zielte immer noch auf eines der Fenster, den Finger krampfhaft am Abzug, dann ließ er seine Waffe fallen und rutschte schräg vom Stuhl.
Pietro begutachtete sein Bein. Zwei glatte Durchschüsse, kein Weltuntergang. Der Saloon hatte ganz schön was abgekriegt und hier und da schwelte es noch ein wenig, aber vielleicht ließ sich die Geschichte mit dem Showdown ja zu barer Münze machen. Er humpelte mühselig zu einem Fenster und blickte hinaus. Die Sonne ging auf, tauchte die Stadt in ein blutrotes Meer und übrig geblieben von der Gang waren nur stinkende Haufen, in denen die Knochen über Kreuz lagen, dampfend in ihrer Wärme. Pietro würde nach San Antonio telegrafieren, damit er das Kopfgeld für diese verfluchte Gang einkassieren konnte. Hoffentlich glaubten die ihm. Das Nudelholz seiner Frau hatte ihm schon ein steifes Bein beschert und diesmal würde er nicht mehr so glimpflich davonkommen.

 

Moin @deserted-monkey,

danke für Deine Geschichte.

Ich bin ein wenig hin- und hergerissen.
Auf der einen Seite feiere ich das Setting, mag die Härte und bin großer Fan von Deinem Genre-Clash zwischen Western & Horror. Kennst Du das Videospiel "Hunt: Showdown"? Tatsächlich hatte ich beim Lesen Deines Textes oft solche Bilder vor Augen, wie sie dort gezeigt werden.
Andererseits erscheint mir das Ganze ein wenig zu überladen, besonders bei manchen Formulierungen wäre hier mMn weniger mehr. An wenigen Stellen lieferst Du Infodumps, die es nicht braucht. Und die Auflösung, also das offene Ende, lässt mich hungrig nach mehr zurück.

Er war verabredet, um eine Runde Poker mit drei schmiergesichtigen Mexikanern zu klopfen, und sein Plan bestand darin, die Vögel nach Strich und Faden auszunehmen. Deshalb hielt er es für eine gute Idee, sich erstmal warm zu trinken.
MMn Infodump, den Du streichen könntest. Und dass er es für eine gute Idee hält, sich "warmzutrinken", um drei Männer beim Kartenspiel abzuzocken, erschließt sich mir nicht. Dafür setzt der letzte Satz natürlich eine gewisse Nuance von lakonischem Humor, die sich auch später durch den Text zieht.

Die Schwingtüren quietschten und knallten gegen die holzvertäfelten Wände.
Das "quietschen" kannst Du streichen. Der Knall alleine hat mehr Punch.

Jemand stolperte in den Raum, bat das Gleichgewicht um einen wirbelnden und klappernden Tanz übers Parkett, fing sich mit einem Ächzer, bevor Schlimmeres geschehen konnte.
In meinen Augen ein sehr sperrig formulierter, zu langer Satz. "Das Gleichgewicht um einen Tanz bitten", hat mich rausgebracht, da ich erst mal überlegen musste, was Du damit sagen willst.

Auf seinem Kopf sass ein tief in die Stirn gezogener, verknitterter Stetson, dessen ursprünglich schwarze Farbe von der Sonne derart gebleicht worden war, dass sie eher an das Grau eines verwahrlosten Geierkükens erinnerte. Seine Füße steckten in abgewetzten, löchrigen Cowboystiefeln, die bei jedem Schritt ein lautes Klack! hören ließen. Um die Wespentaille flatterte eine staubig-blaue Jeans, an der sich unzählige Motten glücklich gefressen hatten, und der knochige Oberkörper war derart abgemagert, als hätte er seit Wochen nur auf einem Stück Leder rumgekaut.
Du benutzt manchmal recht eigenartige Bilder, die dem Text nach meinem Empfinden mehr schaden, als dass sie ihm guttun: "das Grau eines verwahrlosten Geierkükens" zum Beispiel. Warum ist es wichtig, dass das Geierküken verwahrlost ist? Hat das ansonsten eine andere Farbe?

Elton erwartete schon, die Zündholz dünnen Ärmchen würden unter dem Fliegengewicht des Männchens einfach zerbrechen, wenn er sich auch nur auf der gemaserten Holzplatte abzustützen versuchte, aber zu seinem Erstaunen passierte nichts dergleichen.
"zündholzdünne Ärmchen" finde ich super, aber ob die Holzplatte gemasert ist oder nicht, tut nichts zur Sache. Kannst Du streichen.

Mit der Ankunft des Fremden verbreitete sich ein stechender Gestank nach Pferdeäpfeln und verfaulendem Obst im Raum, der selbst Elton Rainey zusammenzucken ließ, und der litt schon zeitlebens an chronischem Schnupfen, was seine olfaktorische Wahrnehmung auf ein Minimum beschränkte.
Auch hier wieder. Zu viel. Der chronische Schnupfen taucht nie wieder in der Geschichte auf, ist also nicht von Belang. Würde ich streichen.

Der Barkeeper schüttelte den Krauskopf und nickte zugleich, ein groteskes Schauspiel seiner inneren Zerrissenheit, zeigte sodann mit der Pfeife auf die Schwingtüren. „Genau dahin gehen Sie jetzt zurück!“
Er machte eine Pause, wie um abzuwarten, ob der Fremde sich tatsächlich so einfach vertreiben ließe.
„Raus hier, aber bisschen plötzlich!“
Das fett markierte würde ich streichen. Und dann evtl. noch etwas an der Form ändern. MMn braucht es die Absätze nicht zwischen wörtlicher Rede und Beschreibung, da es immer nur der Barkeeper ist, der agiert.

„Verziehen Sie sich, oder ich muss Sie mit Gewalt hinausbefördern lassen, und das wollen wir doch nicht, oder?“, bellte Pietro und seine Imitationskünste eines Kojoten steigerten sich ins Verbissene, er verzog die Augen zu wütenden Schlitzen und legte die Ohren an, ein Wunder, dass er nicht mit den Zähnen fletschte. Aber die verstummelten Dinger taugten höchstens noch zum Kinder erschrecken.
Er legte die Ohren an? Als Mensch? Geht sowas? Das hat mich rausgerissen.


Eine wütige Bärenfalle, die sich immer wieder aufs Neue spannte, und die Zähne machten Klack! Klack!, wie zuvor seine Schuhe. Die dürren Arme zuckten dazu wild umher.
Auch hier wieder, so ein seltsam konstruiertes Bild. Was ist eine "wütige Bärenfalle?"


Bevor jemand was sagen konnte, flog ein Stein durch eines der Fenster und Glasscherben klirrten, schlitterten über den Boden. Heisser Wind verwirbelte den Rauch im Saloon.
Ich würde eines der beiden streichen. Oder beide streichen und durch "spritzten" ersetzen. Den Satz mit dem Wind kannst Du auch streichen, da unnötig. Und zudem wäre doch durch die Flügeltüren bereits heißer Wind hereingelangt, oder nicht?

Hansons Stimme klang gegerbt von zahllosen Gläsern rauchigen Whiskeys und günstigen Zigarren, er war kein Held, wie man ihn sich im Buche vorstellte, wäre der Stern nicht gewesen, man hätte ihn grade so gut selbst für einen Halunken halten können.
Hier dachte ich erst: Wer ist Hanson? Du erwähnst den Namen zuvor kein einziges Mal, es wäre mMn leichter, wenn Du den Sheriff kurz nach seinem Auftritt bereits einmal so nennst, ansonsten schaffst Du hier Stolpergefahr.

Elton zuckte zusammen. Jedes Greenhorn wusste doch, das man alles stehlen durfte, was nicht niet- und nagelfest war, aber von den Indianerschätzen, davon ließ man unter allen Umständen die Finger, weil die verdammt nochmal immer verflucht waren. Dieser Ned Kelly war ein gerissener Schurke, aber mit dem Allgemeinwissen schien er auf Kriegsfuß zu stehen.
Unnötiger Infodump, wenn auch wieder witzig, denn natürlich sind Indianerschätze immer verflucht... ;)

Und was noch viel wichtiger war: Hatte er tatsächlich so viel getrunken, dass er nicht bemerkte, dass er im Schlaf vergewaltigt worden war? Dazu noch von einem Mann! Pfui Teufel, einfach unmöglich, dass ausgerechnet ihm sowas passierte! Aber immerhin war er wieder mal flachgelegt worden.
Die Vergewaltigung war mir dann fast schon ein wenig zu hart. Hätte es nicht gereicht, dass er sich vage erinnert, wie der alte Mort zum Kuscheln zu ihm ins Stroh kam? Mit dem letzten Satz sind wir wieder beim lakonischen Humor, der gut passt.

Pickelgesicht grinste unverändert aus der Wäsche, aber auch er schien eindeutig in Erwägung zu ziehen, den Deal einzugehen und seine kostbare, unreine Haut zu retten.
Die "kostbare, unreine Haut" fand ich sehr gut formuliert.

Haben Sie ein Feuerzeug da, Sheriff?
Das Feuerzeug hat mich kurz rausgerissen, da im ersten Moment gefühlt anachronistisch (Lt. Wikipedia existiert ein Patent auf ein Taschenfeuerzeug seit 1865, also durchaus passend für die Lebenszeit des berühmten Ned Kelly). Trotzdem hätte es ein Streichholz hier für mich besser getan.

Sheriff Hanson drückte den Abzug, pustete ein fransiges Loch in Eltons linke Hand. Blut und Knochensplitter zerstoben in einer roten Wolke und der Getroffene zeterte, was auf der Tonleiter ungefähr der Oktave eines fluchenden Eunuchen entsprach.
Sehr gelungene, trockene Beschreibung, wie ich finde.

Neds Antwort bestand aus einem Kugelregen.
"Kugelhagel" kenne ich. Ist zwar abgedroschen, würde aber besser passen.

„Wir machen’s uns hier drin jetzt schön warm und gemütlich und braten uns ’nen Krombie, oder wie die heißen.“
Wie oben bereits geschrieben, der letzte Satz hat für mich keinen Punch. Er lässt mich hungrig zurück und der Wortwitz zündet für mich leider nicht.


Sehr gerne gelesen,
beste Grüße
Seth

 

Hey @deserted-monkey,

eine Neue von Dir, Humor, Horror, Sonstige, mal sehen.

Elton Rainey pflanzte seinen Hintern auf den wackligen Hocker, der unter dem Gewicht ächzte wie ein Neunzigjähriger. Er war verabredet, um eine Runde Poker mit drei schmiergesichtigen Mexikanern zu klopfen, und sein Plan bestand darin, die Vögel nach Strich und Faden auszunehmen.
Starker Einstieg, nix zu meckern.
irgendwie musste er sich eine Allergie geholt haben
Allergie ist ein Phänomen der Moderne, würde schön rotzig bleiben: irgendwie musste er sich die Krätze oder sonst welche Viecher eingefangen haben.
ganz rot gescheuert von dem vielen Kratzen, irgendwie musste er sich
Würde diesen Endlossatz hier durch einen Punkt entzweien.
verschwitzten Köpfen an ihren Tischen sassen
saßen, oder kommst Du aus Helvetien?
und vielleicht lag sogar eine Hure drin
war?
wobei man dazu sagen muss, dass er aufgrund einer angeborenen Hässlichkeit gerne mal über den Tisch gezogen wurde
unnötig.
Jemand stolperte in den Raum, bat das Gleichgewicht um einen wirbelnden und klappernden Tanz übers Parkett
schöne Formulierung.
„Ach du dicke Scheiße“, flüsterte er.
Sein Fluch wurde dem Aussehen des Fremden allerdings nicht gerecht.
Streng genommen ist es kein Fluch, das wäre sowas wie Hol dich der Teufel. Sein unflätiger Ausspruch?
Auf seinem Kopf sass
Also Schweizer.
dessen ursprünglich schwarze Farbe
vllt. schwarze Wolle?
dass sie eher an das Grau eines verwahrlosten Geierkükens erinnerte
irres Bild, super.
Seine Füße steckten in abgewetzten, löchrigen Cowboystiefeln, die bei jedem Schritt ein lautes Klack! hören ließen
Steppt er oder sind das Astronautenboots? :D Würde da was Spezifischeres nehmen, etwas mit kratzenden Sporenrädchen oder so.
Um die Wespentaille flatterte eine staubig-blaue Jeans, an der sich unzählige Motten glücklich gefressen hatten, und der knochige Oberkörper war derart abgemagert, als hätte er seit Wochen nur auf einem Stück Leder rumgekaut.
stark der erste Teil, !auf dem Leder rumkauen" ist ein bisschen ausgelutscht, da fällt Dir bei Deiner Fantasie garantiert was Besseres ein.
selbst der Klavierspieler erstarrte mitten in seiner Marter der Tasten
die Marter der Tasten ist gut, flutscht aber nicht so richtig, vllt. Tastenfolter?
die Zündholz dünnen Ärmchen
zusammen und klein wie fingerdick.
auch nur auf der gemaserten Holzplatte
gemasert finde ich zu schwach, das sagt nur, dass das Holz eine Maserung hat, da verschenkst Du die Chance auf ein splitterig oder zerkerbt.
doch Elton erkannte die Dutzenden Narben und noch nässenden Wunden
schwärenden?
verbreitete sich ein stechender Gestank nach Pferdeäpfeln
Du, die riechen nicht sooo schlecht, also kein Vergleich zu Carnivorenkacke. Also, wie Du unterwegs bist, könntest Du auch ein Register mehr ziehen: nach wurmzerfressenem Exkrement eines Strassenköters (haste gemerkt?:Pfeif:)
was seine olfaktorische Wahrnehmung auf ein Minimum beschränkte
Oh, jetzt sind wir bei den jungen Ärzten? Würde ich westernlike schreiben.
und verzog die Miene wie ein ganz miesepetriger Kojote, der seit Tagen keinen Hasen mehr gefressen hatte
sehr gut.
die klangen wie mit Schleifpapier behandelt und danach im Wüstenwind zum Sandstrahlen aufgehangen
Sandstrahlen finde ich zu modern. Zum Ausdörren?
Der Barkeeper schüttelte den Krauskopf und nickte zugleich, ein groteskes Schauspiel seiner inneren Zerrissenheit, zeigte sodann mit der Pfeife auf die Schwingtüren. „Genau dahin gehen Sie jetzt zurück!“
Sehr lebendig, deine Art zu Schreiben.
Er machte eine Pause, wie um abzuwarten,
brauchts nicht.
bellte Pietro und seine Imitationskünste eines Kojoten steigerten sich ins Verbissene, er verzog die Augen zu wütenden Schlitzen und legte die Ohren an, ein Wunder, dass er nicht mit den Zähnen fletschte. Aber die verstummelten Dinger taugten höchstens noch zum Kinder erschrecken.
im Prinzip gut, bis auf die Imitationskünste, die fallen raus. Vorschlag:
bellte Pietro und die Ähnlichkeit zu einem Kojoten steigerte ...
Der macht mir Angst. Der’s völlig durchgeknallt
Da Du nirgendwo sonst verkürzt, würde ich das ist ausschreiben.
Bevor er Pietro mit einer entsprechenden Geste auf sich aufmerksam machen konnte, fuhr Mort der Gebrechliche mit erstaunlicher Leichtigkeit herum, spritzte einen ordentlichen Batzen grünen und gelben Schleim an den Tresen und über den Boden. Riss seinen Mund auf, mit einem gewaltigen Schnappen, dass die Kiefer knackten. Eine wütige Bärenfalle, die sich immer wieder aufs Neue spannte, und die Zähne machten Klack! Klack!, wie zuvor seine Schuhe. Die dürren Arme zuckten dazu wild umher.
Das scheint Dir nur so aus der Feder zu fließen, klasse.
Vielleicht gab‘s für ihn
Verkürzen würde ich nur in wörtlicher Rede.
Die beiden nickten im Duett und nippten an ihren Biergläsern.
Die haben aber einen starken Magen.
konstatierte der Sheriff und rückte seinen Hut und den Stern zurecht.
Sorry dm/DM, den Sheriff verschenkst Du auch ein wenig, der hat doch Potential.
Pickelgesicht, der dabei assistiert hatte
zu medizinisch, geholfen.
Niemand verfault einfach ... einfach so
Genau, woran ist der unsterbliche Zombie nochmal gestorben?
Sie setzten sich an einen Tisch und Pietro holte den Besen.
Kehrschaufel und Eimer?
„Was zum Geier ...“, murmelte der Sheriff und zog seinen Revolver.
„Den Teufel werd ich tun, Ned Kelly!“
Zeilenwechsel bei Sprecherwechsel. Wenn der Sheriff alles sagt, würde ich es durchschreiben.
man hätte ihn grade so gut selbst für einen Halunken halten können.
bissl zu voll da.
„Ist das die berühmte Ned Kelly Gang?“
wohl eher die berüchtigte ...
mit den Kindern
bei den Kindern.
Das Klavier würde er entsorgen müssen
Wo denn, bei der örtlichen Müllabfuhr? :D Bevor es die gab, wurde der Müll von den Leuten selbst verbuddelt oder verbrannt.
Der Gestank war erbärmlich und die verwesenden Fleischklumpen verklebten die Borsten seines Besens.
Sag ich ja, Eimer und Schaufel :lol:
Dieser Ned Kelly war ein gerissener Schurke, aber mit dem Allgemeinwissen schien er auf Kriegsfuß zu stehen.
kann weg.
Ich bin nicht zum Spaßen aufgelegt, also komm endlich zum Punkt, Ned Kelly! Am besten komm ich gleich raus und baller dir ein paar Löcher in den Schädel.
Das geht bestimmt auch origineller. Das ist so à la Rauchende Colts.
„Das mit der Sodomie haben sie von den Blauröcken“, vermutete der Bursche.
:D
Hatte er tatsächlich so viel getrunken, dass er nicht bemerkte, dass er im Schlaf vergewaltigt worden war
zu korrekt, mal am Rädchen gedreht: Hatte er sich gestern so abgeschossen, dass er nicht gemerkt hatte, wie der Zombie bei ihm einen wegsteckt?
Dazu noch von einem Mann! Pfui Teufel, einfach unmöglich, dass ausgerechnet ihm sowas passierte! Aber immerhin war er wieder mal flachgelegt worden.
Dummerweise konnte er sich an nichts erinnern, nicht einmal ob er heute Morgen irgendwo ins Feld geschissen oder lediglich hatte pissen müssen. Er wusste nur noch, dass die drei Mexikaner ihn zum Pokerduell herausgefordert hatten, um dann doch nicht mehr aufzutauchen. Das mit diesem Mort war schon eine ganz verzwickte Sache für Elton Rainey und verursachte ihm zunehmenden Kopfschmerz.
Tellig, bringt nichts Neues, das könntest Du auf einen Satz eindampfen, oder ganz streichen.
„Ganz einfach. Brechen wir den Fluch, geht die ganze Bande da draußen in Rauch auf. Wenn sie keinen Untoten mehr in ihren Reihen haben, verfaulen sie wie Obst in der Sonne. Klar soweit? Feuer ist unser Schlüssel zum Erfolg.“
Tadaa, die rettende Idee als Auflösung. Feuer ist unser Schlüssel zum Erfolg ist für Pickelgesicht vllt. schon zu gebildet, Wir sollten es mit Feuer versuchen?
Oder Zombies, so hat er sie genannt.
Der Begriff Zombie hat sich laut WP übrigens erst ab 1915 in USA durch die Besatzung Haitis eingebürgert. Besser bei Untoter bleiben?
Nicht unbedingt freiwillig und die Einzelheiten zu erläutern, würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen.
Streichen.
Dachte, der wollt mir nur Angst einjagen, damit ich mich nicht mehr an ihrem Feuerwasser vergreife ...
Das auch, das bremst.
Es wäre mir recht, wenn wir das unter vier Augen besprechen, Sheriff“, antwortete der Bursche und zwinkerte Elton zu. „Aber das wird unter den gegebenen Umständen wohl nicht so einfach möglich sein. Deshalb sag ich’s ganz offen: Der Fluch steckt in ihm hier.“ Er fuchtelte mit dem Revolver vor Eltons Kopf herum. „Wir zünden den Bastard an und verbrennen ihn, danach sollten wir Ruhe haben.“
und der Getroffene zeterte, was auf der Tonleiter ungefähr der Oktave eines (wie ein) fluchenden(r) Eunuchen entsprach
und den Burschen erwischte es direkt zwischen die Augen
den.

Und dann steigst Du mitten in der Auflösung aus und ich soll mir mithilfe des Titels den Rest selber stricken? Nee, mein Lieber, das möchte ich von Dir bis zum Ende erzählt bekommen. Da hast Du eine Bringschuld. :D
Also, ich finde das Teil bis auf den fehlenden Schluss sehr gelungen. Klar ist das an vielen Stellen drüber, doch das muss so, denn Du hast Humor getaggt, dadurch passt das Derbe, Übertriebene, B-Movie-hafte bestens. Mich hast Du abgeholt, ich finde Deine Fantasie. bewundernswert.

Peace, l2f

 

Hallo @Armageddon

Vielen herzlichen Dank für dein Feedback und deine Zeit. Da dein Beitrag gestern der erste Post unter dem Text war, hast Du mich vom nervösen Warten und Zittern auf die erste Rückmeldung erlöst :-) Dass dein Beitrag gleich noch so Positiv ausfällt, darüber habe ich mich natürlich enorm gefreut.

Da passt deine Geschichte klasse in die Reihe. Super abwechslungsreich, tolle Beschreibungen, nette Wortspiele, verbunden mit einer gehörigen Portion Splatter. Diese Saloonszene hat sich bei mir sehr schön bildlich im Kopf aufgebaut. Dein Vokabular passt ebenfalls richtig klassisch zu dieser Westernkulisse.
Super! Was besseres hätte ich mir nicht wünschen können :-) Schön, dass der Text für dich so gut funktioniert hat.

Deine Anmerkungen habe ich alle soweit direkt in den Text übernommen. Danke auch dafür. Zu einer Bemerkung möchte ich noch kurz etwas sagen:

Das hat sich mir inhaltlich nicht ganz erschlossen. Musste er wegen seiner Hässlichkeit mehr bezahlen? Aber das schmälert doch nicht seine generellen Aussichten?
Vielleicht ist das zu wenig ausformuliert, aber ich denke schon, dass man sich das erschliessen kann: Der Elton ist ja eher so der Tunichtgut (pennt im Heu, schlägt sich so durch, säuft) und da hat er entsprechend nicht viel Kohle auf der Seite. Weil er dann auch noch mehr bezahlen muss aufgrund seiner Hässlichkeit, schmälert dies seine Aussichten für einen Quickie mit einer der Frauen des horizontalen Gewerbes doch erheblich ;-) Verstehst Du, was ich meine?

Zum Ende: Bisher haben alle KommentatorInnen den Schluss bemängelt. Da werde ich noch nachbessern, versprochen! Brauche dazu wohl ein, zwei Tage Zeit. Ich erlaube mir, dich zu taggen, sobald ich den Schluss angepasst bzw. ausformuliert habe :-)

Nochmal danke für deine Zeit und den tollen Beitrag.

LG
d-m

wird fortgesetzt ...

 

Hi deserted-monkey :-)

Ich habe deine Geschichte gern gelesen. Sie war spannend und gut geschrieben. Bis auf das Ende. Da geht für mich einiges durcheinander.

Paar Dinge, die mir aufgefallen sind:

Irgendwie musste er sich die Krätze geholt haben, als er letzte Nacht im Heuvorrat des Pferdeverleihers ein paar Stunden gedöst hatte.
Ausschlag wegen Krätze bekommt man nicht von einem Tag auf den anderen (zwei bis sechs Wochen, sagt Dr. Google). Er würde eher an Läuse denken.

Auf seinem Kopf saß ein tief in die Stirn gezogener, zerknitterter Stetson, dessen ursprünglich schwarze Wolle von der Sonne derart gebleicht worden war, dass sie eher an das Grau eines verwahrlosten Geierkükens erinnerte. Seine Füße steckten in abgewetzten, löchrigen Cowboystiefeln, die bei jedem Schritt ein lautes Klack! hören ließen.
Beim Hut bist du sehr genau. Die Stiefel sind dann einfach "Cowboystiefel". Finde, das beißt sich etwas.

Ja gut, ich bin hier schon ziemlich pingelig ;-)


und der knochige Oberkörper war derart abgemagert, als hätte er seit Wochen nur auf einem Stück Leder rumgekaut.
Der "knochige Oberkörper" - hat er kein Hemd an? Ansonsten sieht Elton den Oberkörper ja nicht. Dann wäre das "knochig" eine Behauptung. Die müsstest du beweisen.
Wenn er aber tatsächlich kein Hemd trägt, würde ich das nochmal extra erwähnen.

Elton erwartete schon, die zündholzdünnen Ärmchen würden unter dem Fliegengewicht des Männchens einfach zerbrechen, wenn er sich auch nur auf der zerkerbten Holzplatte abzustützen versuchte, aber zu seinem Erstaunen passierte nichts dergleichen.
"zu seinem Erstaunen" finde ich zu stark. Er rechnet ja sicherlich nicht wirklich damit, dass die Arme abbrechen. Es sieht nur so aus, als könnten sie es. Als Leser bleib ich da kurz hängen

Mit der Ankunft des Fremden verbreitete sich ein stechender Gestank nach Pferdeäpfeln und verfaulendem Obst im Raum, der selbst Elton Rainey zusammenzucken ließ, und der litt schon zeitlebens an chronischem Schnupfen, was seinen Geruchssinn auf ein Minimum beschränkte.
"zusammenzucken" ist für mich das falsche Wort. Das ist ein plötzlicher und kurzer Vorgang. Ein Geruch legt sich ja eher über etwas und auch die Reaktion darauf hält länger an.

„Es brennt ... dieses kalte Brennen ... Verstehen Sie doch ...“
"dieses" klingt zu distanziert. Ich glaube, er würde einfach "das" benutzen.

Elton Rainey gönnte dem armen Hocker unter seinem Hintern eine Pause. Darauf hatte er gewartet. Vielleicht gab es für ihn ja endlich ein Gratisbier zu verdienen.
Du bist grad mitten in der Action. Da würde ich auf solche Sprachspiele verzichten. Das bringt mich aus der Szene, weil ich erst überlegen muss, was "gönnte dem armen Hocker unter seinem Hintern eine Pause" bedeuten soll.

„Nun gut. Wir haben ein Problem, meine Herren. Sie waren Zeuge des Todes dieses Mannes und ich kaufe Pietro diese Geschichte nicht ab. Niemand verfault einfach ... einfach so.“
Wenn das ein kleiner Ort ist, dann geht der Sheriff anders mit dem Wirt um. Er kennt den Wirt seit Jahren. Er vertraut ihm. Er hat keinen Anlass, an der Geschichte zu zweifeln. Er fragt sich eher: "Wie kann das sein, verflucht noch mal?"
(Es sei denn natürlich, es gibt einen bestimmten Grund, warum der Sheriff dem Wirt misstraut. Kommt es öfter vor, dass im Saloon Leute sterben und der Wirt hat keine Erklärung dafür?)

Ist das die berüchtigte Ned Kelly Gang?“, fragte der pickelgesichtige Bursche und die Aufregung sprang ihm beinahe aus dem Gesicht.
Ich mag es, wie du Klischees in deiner Geschichte nutzt. Hier finde ich es aber zu stark. Das wirkt an dieser Stelle schon ein wenig wie eine Satire auf Westernklischees , finde ich.

Aber das mit den Zungen, das war das Markenzeichen von Ned Kelly und seinen verwegenen Banditen, damit hatten sie es sogar in die New York Times geschafft.
"verwegen" ist für solche Leute zu positiv. Berüchtigt schon eher.

Bis hierhin mag ich deine Geschichte. Aber dann geht sie für mich auseinander. Ich hab während des Lesens zu viele Fragen.
Warum schicken sie Elton nicht einfach raus? Wenn sie sowieso mit dem Gedanken spielen, ihn anzuzünden?
Hat Mort Elton vergewaltigt und dann seinem Boss davon erzählt? Warum sollte er seinem Boss davon erzählen?
Und dann kannte Mort auch noch den Namen seines Opfers und fand den so wichtig, dass er ihm ebenfalls seinem Boss erzählt hat?

Wahrscheinlich versteh ich da aber einiges falsch.

Also, wie gesagt: Bis auf das Ende find ich sie super :-)

Viele Grüße
Calua

 

Hallo @deserted-monkey,

na das ist ja ein wilde Geschichte. Ich habe sie mit Spaß gelesen und sie gefällt mir gut.

Ich würde mir das Ende auch etwas ausführlicher wünschen, aber das hast du ja schon gehört. Zur Ehre Deiner Geschichte habe ich mir mal ein neues Profilbild gemacht. :D

Ein paar Anmerkungen habe ich. Da sind so ein paar Stellen, an denen der Text etwas mehr Lesbarkeit vertragen könnte.

Elton Rainey pflanzte seinen Hintern auf den wackligen Hocker, der unter dem Gewicht ächzte wie ein Neunzigjähriger. Er war verabredet, um eine Runde Poker mit drei schmiergesichtigen Mexikanern zu klopfen, und sein Plan bestand darin, die Vögel nach Strich und Faden auszunehmen.
Hier würde ich den Satz kürzen. Entweder mit Punkten oder eventuell insgesamt.

Er war mit drei schmiergesichtigen Mexikanern auf eine Runde Poker verabredet. Und wenn alles gut lief, würde er die drei nach Strich und Faden ausnehmen.

Dann klingt es weniger nach Infodump ("sein Plan war") und mehr nach Eltons Stimme.

Das ist mir insgesamt ein paarmal aufgefallen, dass Du ja eigentlich aus Eltons Sicht schreibst, wenn auch in der dritten Person. Dann solltest Du die Sprechstimme möglichst beibehalten.

Elton war noch nicht lange in der Stadt, nur ein paar Tage (Punkt) bei Poker und Blackjack im Yellow Rose hatte er sich zumindest die nächsten paar Stunden Sauferei gesichert und vielleicht lag sogar eine Hure drin (Punkt) wobei er aufgrund einer angeborenen Hässlichkeit gerne mal über den Tisch gezogen wurde, was seine Aussichten diesbezüglich schmälerte.
Lass das "Wobei" weg. Das ist so erklärend.

Mich würde interessieren, wie Elton darauf reagiert. Er .... (zog die Nase hoch, fluchte leise oder ähnlich). Sie würde ihn sicher wieder teuer bezahlen lassen, weil er so hässlich war.

Die Schwingtüren knallten gegen die holzvertäfelten Wände. Jemand stolperte in den Raum, bat das Gleichgewicht um einen wirbelnden und klappernden Tanz übers Parkett, fing sich mit einem Ächzer, bevor Schlimmeres geschehen konnte. Sowas erregte normalerweise nicht Eltons Aufmerksamkeit, kornblumenblau war er selbst oft genug, aber diese Gestalt fesselte seinen Blick.
Hier bin ich auch gestolpert. Einerseits finde ich den wirbelnden und klappernden Tanz mit dem Gleichgewicht sehr gelungen. Nur warum sollte er darum bitten.

Dreh' den Satz doch um ... Jemand stolperte stöhnend in den Raum. In seinem wirbelnden und klappernden Tanz mit dem Gleichgewicht schaffte er es kaum bis zum Tresen, fing sich aber mit einem Ächzen, bevor Schlimmeres geschehen konnte. (oder so ähnlich).

Diese Bemerkung wurde dem Aussehen des Fremden allerdings nicht gerecht. Auf seinem Kopf saß ein tief in die Stirn gezogener, zerknitterter Stetson, dessen ursprünglich schwarze Wolle von der Sonne derart gebleicht worden war, dass sie eher an das Grau eines verwahrlosten Geierkükens erinnerte. Seine Füße steckten in abgewetzten, löchrigen Cowboystiefeln, die bei jedem Schritt ein lautes Klack! hören ließen. Um die Wespentaille flatterte eine staubig-blaue Jeans, an der sich unzählige Motten glücklich gefressen hatten, und der nackte Oberkörper war derart abgemagert, als hätte er seit Wochen nur auf einem Stück Leder rumgekaut.
Ich mag das 'verwahrloste Geierküken', aber das Stück Leder ist abgedroschen. "Als hätte er seit Wochen nichts Essbares gesehen", oder irgend etwas anderes.

Im Saloon stoppte das Geklirre der Gläser, selbst der Klavierspieler erstarrte mitten in seiner Tastenmarter, als der Fremde sich mühevoll an den Tresen hievte. Elton erwartete schon, die zündholzdünnen Ärmchen würden unter dem Fliegengewicht des Männchens einfach zerbrechen, wenn er sich auch nur auf der zerkerbten Holzplatte abzustützen versuchte, aber zu seinem Erstaunen passierte nichts dergleichen.
Das klingt wieder nach Erzählerstimme. Hier könntest Du ein wenig vom guten alten "Show - Don't Tell" einbauen. Die zündholzdünnen Ärmchen gefallen mir aber.

Sein Gesicht lag im Halbschatten, doch Elton erkannte dutzende Narben und die schwärenden Wunden selbst auf diese Distanz und trotz des schweren Rauchschleiers. Mit der Ankunft des Fremden verbreitete sich ein stechender Gestank nach Pferdeäpfeln und verfaulendem Obst im Raum, der selbst Elton Rainey die Nase rümpfen ließ, und der litt schon zeitlebens an chronischem Schnupfen, was seinen Geruchssinn auf ein Minimum beschränkte.
Wieder so ein eleganter Nebensatz, der nicht zu Elton passt. "Auf ein Minimum ..." gefällt mir aus dem selben Grund nicht so richtig.

Fasziniert beobachtete Elton, wie das Männchen begann, eine Zigarette zu drehen, flinker als er es jemals zuvor gesehen hatte (nicht mal sein Alter hatte so schnell drehen können, und der war mal Plantagenbesitzer gewesen), ein Streichholz anriss und hastig anfing zu paffen, während der Schmodder ihm grün und gelb die Wangen herunterlief und auf den Tresen tropfte.
Lass die Plantage weg.

„Der macht mir Angst. Der ist völlig durchgeknallt“, tuschelte ein blonder Lockenschopf in Raineys Nähe, der einer bleichen Lady gehörte, die vor zwanzig Jahren vielleicht hübsch gewesen war. „Lass uns gehen.“ Ihre Begleitung lachte spöttisch, aber der Unterton drückte unverkennbar Angst aus. Elton bekam langsam Durst.
Warum langsam?

Der Bursche glaubte offenbar, in der Nahrungskette ein paar Treppchen höher gestiegen zu sein, zumindest verriet das sein stetiges Grinsen, das Elton nun als eindeutig frech und feindselig wahrnahm. Dem verdammten Pickelgesicht würde er sein vorlautes Maul stopfen!
Nahrungskette? Wieder Erzählstimme.

Neds Antwort bestand aus dem angekündigten Bleiregen. Überall schlugen Projektile ein, ins Klavier, in die Tische, fetzten Löcher in den Holzboden und den Tresen(Punkt) Lampen und Gläser gingen scheppernd zu Bruch, und den (pickeligen) Burschen erwischte es direkt zwischen den Augen. Sein Kopf klappte auf die Tischplatte und Blut sprudelte aus seinem durchlöcherten Schädel. Der Revolver polterte auf die Dielen.
Ein Schuss in die Stirn haut einen eher nach hinten, oder? Oder du müsstest diesen fast schon zum Klischee gewordenen Moment einbauen, wo er noch sitzt, während ihm das Blut schon aus dem Schädel läuft, und dann erst nach vorne kippt. (Ich glaube übrigens, dass das Blut am Schädel nicht sprudelt, sondern läuft. Da sind keine großen Arterien).

„Hol den Hochprozentigen“, ließ er verlauten und setzte Pietro einen Schuss direkt vor die Füße, um den Alten aus seiner Starre zu reißen, der wie ein Wunder nicht durchsiebt worden war. „Wir machen’s uns hier drin jetzt schön warm und gemütlich und braten uns ’nen Krombie, oder wie die heißen.“
Hier könntest Du echt noch einen draufsetzen. Elton starrt das Loch in seiner Brust an, versteht nicht, warum er noch steht. Der Sherif redet nochmal mit ihm, dass es für ihn doch besser wäre, wenn der Fluch gebrochen wird oder so, übergießt ihn dann mit dem Fusel, bevor er sein schönes Feuerzeug anzündet.

So, das waren meine fünf Cent dazu.

Gerne gelesen und kommentiert.

Gruß, Gerald

 

@Seth Gecko

Hallo Seth,

Vielen Dank für's Lesen und dein Feedback. Hat mich sehr gefreut! Du hast einige kritische Anmerkungen im Gepäck, auf die ich gerne eingehen möchte. Vor allem fandest Du einige Formulierungen "over the top", was ich wirklich nachvollziehen kann, weil das, glaube ich, so ein generelles Problem meiner Texte ist. Habe so ähnliche Feedbacks nun schon von vielen Usern erhalten und mir fällt es immer noch schwer, die richtige Balance zu finden, aber ich hab da schon "ein schärferes Auge" für entwickelt, seit ich hier im Forum ein paar Geschichten eingestellt habe.

Auch Du bemäkelst das Ende, welches ja gar kein richtiges Ende ist ... ;-) Da werde ich noch nachliefern, hab gestern schon ca. 300 Worte weiter- bzw. eben zuende getextet. Das kommt bald :D Die Infodumps, welche Du ansprichst, werde ich mir auch noch näher ansehen, vielen Dank für deinen detaillierten Eindruck!

Ich habe schon die ein oder andere Geschichte von Dir gelesen, lieber Seth, und die haben mir ziemlich gut gefallen! Ich glaube auch, dass wir so ähnliche Interessen haben, was Literatur angeht. Von daher hoffte ich schon auf eine Rückmeldung von Dir, um zu sehen, wie der Text bei einem Gleichgesinnten ankommt :-) Werde mich sicher dafür revanchieren.

Kennst Du das Videospiel "Hunt: Showdown"? Tatsächlich hatte ich beim Lesen Deines Textes oft solche Bilder vor Augen, wie sie dort gezeigt werden.
Zocke selber ab und zu, aber "Hunt: Showdown" ist nicht mein Ding, da Multiplayer. Ich steh mehr auf die Solospieler-Games, welche gute Geschichten erzählen. Ich kenn' aber die Ästhetik von "Hunt: Showdown" und finde das daher ziemlich cool, dass Du dieses Spiel als Vergleich heranziehst!

MMn Infodump, den Du streichen könntest. Und dass er es für eine gute Idee hält, sich "warmzutrinken", um drei Männer beim Kartenspiel abzuzocken, erschließt sich mir nicht. Dafür setzt der letzte Satz natürlich eine gewisse Nuance von lakonischem Humor, die sich auch später durch den Text zieht.
Du hast recht. Ich bin eh noch bisschen an der Stelle am feilen und überlege mir was besseres.

Das "quietschen" kannst Du streichen. Der Knall alleine hat mehr Punch.
Habe ich so übernommen und es wirkt auf mich ohne das Quietschen auch viel besser. Danke für den Hinweis!

In meinen Augen ein sehr sperrig formulierter, zu langer Satz. "Das Gleichgewicht um einen Tanz bitten", hat mich rausgebracht, da ich erst mal überlegen musste, was Du damit sagen willst.
Mmh, ja der is' ein bisschen sperrig, das sehe ich schon. Andere KommentatorInnen lobten diesen Satz, mir persönlich gefällt er auch sehr gut. Aber ich werde versuchen, den leicht abzuändern oder was an der Satzstellung schrauen, damit es sich runder liest :-)

Du benutzt manchmal recht eigenartige Bilder, die dem Text nach meinem Empfinden mehr schaden, als dass sie ihm guttun: "das Grau eines verwahrlosten Geierkükens" zum Beispiel. Warum ist es wichtig, dass das Geierküken verwahrlost ist? Hat das ansonsten eine andere Farbe?
Nein, denke nicht. Der Hut ist ja ziemlich mitgenommen und mit diesem Bild wollte ich das nochmal betonen (ein verwahrlostes Geierküken sieht wohl schmutzig und gerupft aus). Nun ja, verstehe aber deinen Einwand, ist ein bisschen krass das Bild ;-) Andere mochten es. Deshalb lasse ich das erstmal stehen.

"zündholzdünne Ärmchen" finde ich super, aber ob die Holzplatte gemasert ist oder nicht, tut nichts zur Sache. Kannst Du streichen.
Habe ich angepasst, nach einem Kommentar dazu von linktofink und ein "zerkerbt" daraus gemacht. Aber das Du es hier auch erwähnst, hat mich schonmal in die richtige Richtung ins Grübeln gebracht.

Auch hier wieder. Zu viel. Der chronische Schnupfen taucht nie wieder in der Geschichte auf, ist also nicht von Belang. Würde ich streichen.
Auch diese Stelle habe ich ein wenig abgeändert. Der chronische Schnupfen ist aber immer noch drin. Möchte da den Witz nicht tilgen, wenn's aber noch jemand anderes bemäkelt, werde ich's mir nochmal überlegen ;-)

Das fett markierte würde ich streichen. Und dann evtl. noch etwas an der Form ändern. MMn braucht es die Absätze nicht zwischen wörtlicher Rede und Beschreibung, da es immer nur der Barkeeper ist, der agiert.
Das gefällt mir sehr gut und ich möchte es nicht streichen. Auch die Absätze empfinde ich als - sagen wir mal "ästhetisch" - schöner. Mann, ich widerspreche Dir ja fast bei allen Anmerkungen, aber nimm das bitte nicht so auf, dass ich die nicht wertschätze, denn ich fand es nämlich sehr interessant zu lesen, wie der Text auf Dich gewirkt hat und da unterstreichen deine Zitate deinen Eindruck sehr gut.

Er legte die Ohren an? Als Mensch? Geht sowas? Das hat mich rausgerissen.
Ja, stimmt. Werde mir was anderes überlegen!

Auch hier wieder, so ein seltsam konstruiertes Bild. Was ist eine "wütige Bärenfalle?"
Eine Bärenfalle, die immer wieder auf- und zuschnappt? ;-)

Ich würde eines der beiden streichen. Oder beide streichen und durch "spritzten" ersetzen. Den Satz mit dem Wind kannst Du auch streichen, da unnötig. Und zudem wäre doch durch die Flügeltüren bereits heißer Wind hereingelangt, oder nicht?
Habe ich aufgrund deiner Bemerkung angepasst. Merci!

Hier dachte ich erst: Wer ist Hanson? Du erwähnst den Namen zuvor kein einziges Mal, es wäre mMn leichter, wenn Du den Sheriff kurz nach seinem Auftritt bereits einmal so nennst, ansonsten schaffst Du hier Stolpergefahr.
Da muss ich Dir widersprechen: Er wird gleich zu Beginn des zweiten Teils eingeführt mit den Worten
Sheriff Hanson blickte in die Runde.

Die Vergewaltigung war mir dann fast schon ein wenig zu hart. Hätte es nicht gereicht, dass er sich vage erinnert, wie der alte Mort zum Kuscheln zu ihm ins Stroh kam?
Das es Dir zu hart ist, damit muss ich leben, aber es wird ja nie explizit, sondern lediglich erwähnt. Dennoch: Merci für den Hinweis, an der Stelle werde ich auch noch etwas dran rumschrauben, dank deiner Bemerkung!

Ich bedanke mich sehr für's Lesen, Seth, und wünsche Dir eine erfolgreiche Woche!

Beste Grüsse
d-m

wird fortgesetzt ...

 

Hallo @deserted-monkey ,

mir ist noch ein Fehler aufgefallen: Eine "Wespentaille" beinhaltet immer dass es ober- und unterhalb derselben eine Verdickung gibt. Das passt zu Frauen, aber nicht zu Deinem Mort.

 

Hallo Leute @Armageddon @Seth Gecko @linktofink @Calua @C. Gerald Gerdsen

Ich hab der Geschichte nun hoffentlich ein würdiges Ende verpasst :D Es gibt nun einen dritten Teil, der ca. 640 Worte umfasst. Ich würde mich irre freuen, wenn ihr mir bei Gelegenheit ein Feedback zum Ende geben könnt :-)

Auch sonst hab ich nach den Kommentaren schon hie und da was am Text angepasst, rausgestrichen und geändert. Vielen Dank an alle KommentatorInnen. Ich werde die Tage noch auf jeden eurer Beiträge eingehen, wo noch nicht getan.

So long,
d-m

 

Moin @deserted-monkey,

danke, dass Du uns nach solch kurzer Zeit bereits mit einem Abschluss Deiner Geschichte versorgst. Doch bevor ich zum Ende komme, gehe ich noch kurz auf Deinen Kommentar ein:

Ich habe schon die ein oder andere Geschichte von Dir gelesen, lieber Seth, und die haben mir ziemlich gut gefallen!
Vielen Dank!

Werde mich sicher dafür revanchieren.
Mach das, ich freue mich auf Deine Meinung.

Mmh, ja der is' ein bisschen sperrig, das sehe ich schon. Andere KommentatorInnen lobten diesen Satz, mir persönlich gefällt er auch sehr gut. Aber ich werde versuchen, den leicht abzuändern oder was an der Satzstellung schrauen, damit es sich runder liest :-)
Ändere bitte nichts, bloß weil es manchen von uns anders besser passen würde. Es ist Deine Geschichte und Du weißt am besten, wie sie letzten Endes geschrieben stehen soll.

Mann, ich widerspreche Dir ja fast bei allen Anmerkungen, aber nimm das bitte nicht so auf, dass ich die nicht wertschätze, denn ich fand es nämlich sehr interessant zu lesen, wie der Text auf Dich gewirkt hat und da unterstreichen deine Zitate deinen Eindruck sehr gut.
Auf keinen Fall nehme ich das so auf. Es ist Deine Geschichte. Siehe oben. Danke für Dein ehrliches Feedback.
Da muss ich Dir widersprechen: Er wird gleich zu Beginn des zweiten Teils eingeführt
Yep. Mein Fehler. Das habe ich tatsächlich überlesen. Sorry.


So, jetzt aber zu Deinem neu hinzugefügtem Ende:

Hanson entkorkte eine Flasche Johnny Walker
Ist es wichtig, dass die Marke genannt wird? Das hat mich stolpern lassen, da mein Kopf sofort versucht hat anhand des bekannten Trademarks eine zeitliche Einordnung der Handlung zu vollziehen.

Nicht nur Elton schrie, sein Gesicht und die Haare in lodernden Flammen, auch Ned Kelly und seine ganze Bande da draußen brüllten mit ihm um die Wette. In ihrem Todeskampf ließen sie ein letztes Mal die Colts bellen, Kugeln zischten und pfiffen durch den Saloon, trafen Pietro in sein steifes Bein (aber das bemerkte er nicht, sondern blieb einfach an Ort und Stelle stehen), prallten vom Eimer ab und heulten als Querschläger davon, wobei einige genug scharf geschossen waren, dass sie Löcher in das Blech stanzten und die ganze Eitersoße zurück auf den Boden floss. Die Flaschen auf dem Tisch zerplatzten und fachten das Inferno an wie Öl einen Brandherd, Elton verwandelte sich zu einer knisternden, menschlichen Fackel, immer noch auf seinem Stuhl und das Fleisch troff ihm wächsern von den Knochen. Sheriff Hanson erwischte es derweil in die Schulter, am Oberarm und in die Nieren. Dann war es still, nur noch das trockene Klicken der leergeballerten Waffen, bis auch das erstarb. Pulvergeruch hing schwer in der Luft, vermengte sich mit dem Rauch und dem Gestank verbrannter Haut.
Ich mag das Tempo dieses Abschnitts und höre fast die umher sirrenden Kugeln, wie sie den schmoddrigen Blecheimer durchsieben. Auch dass Du am Ende den Geruch mit einbeziehst, finde ich gelungen.

Pietro begutachtete sein Bein. Zwei glatte Durchschüsse, kein Weltuntergang. Der Saloon hatte ganz schön was abgekriegt und hier und da schwelte es noch ein wenig, aber vielleicht ließ sich die Geschichte mit dem Showdown ja zu barer Münze machen. Morgen würde er nach San Antonio telegrafieren, damit er das Kopfgeld für diese verfluchte Ned Kelly Gang einkassieren konnte. Hoffentlich glaubten die ihm, das Nudelholz seiner Frau hatte ihm schon ein steifes Bein beschert und diesmal würde er nicht mehr so glimpflich davonkommen.
Hm ... :hmm: ... irgendwie fühlt es sich für mich komisch an, dass vom Beginn der Story mit Elton als Prota es am Ende Pietro ist, der die Geschichte abschließt. Dafür war er mir vorher zu sehr Randfigur, der Barkeeper, der das Blut wegwischt und mit ein, zwei Sätzen von der Seitenlinie aus punktet.

Und ich frage mich die ganze Zeit: Wieso kommt die Bande um Ned Kelly nicht einfach in den Saloon, pustet den Sheriff weg und nimmt Elton mit? Hast Du Dich im Vorfeld über den echten Ned Kelly mal schlau gemacht? Lt. Wikipedia haben er und seine Bande sich damals schon eine Art "schusssichere Westen" aus Rüstungsteilen gebaut, was mMn eine zu gute Sidestory ist, als dass man sie unerwähnt lassen sollte. Aber das ist vielleicht auch eine ganz andere Geschichte.

Danke für das Ende, ich bin schon jetzt auf Deine nächste Geschichte gespannt.
Sehr gerne gelesen
Seth

 

Howdy @linktofink

Sehr cool, dass auch Du mir einen Kommentar dagelassen hast! Vielen Dank für den super Beitrag, hat mir weitergeholfen und deine Anmerkungen haben den Text meiner Meinung nach besser gemacht :-) Ganz viele deiner Anmerkungen habe ich so gekauft oder in abgewandelter Form übernommen.

Starker Einstieg, nix zu meckern.
Das geht ja schon gut los, hat mich gleich mal beruhigt ;-)

Also Schweizer.
So schnell wird man hier abgestempelt, was? :D Nee, hast natürlich recht, erwischt!

Steppt er oder sind das Astronautenboots? :D Würde da was Spezifischeres nehmen, etwas mit kratzenden Sporenrädchen oder so.
Guter Einwand und die Sporenrädchen würden ja auch perfekt passen, dann kann ich das Klacken aber bei der Bärenfalle nicht mehr mit seinen Schuhen vergleichen ... Mmmh, mal schauen, vielleicht fällt mir dafür eine Lösung ein.

stark der erste Teil, !auf dem Leder rumkauen" ist ein bisschen ausgelutscht, da fällt Dir bei Deiner Fantasie garantiert was Besseres ein.
Danke für den Hinweis. Ich überleg mir was!

Sandstrahlen finde ich zu modern. Zum Ausdörren?
Das Sandstrahlen wurde offenbar 1870 erfunden. Ich denke, das passt gerade noch so in die Zeit, in der die Geschichte ungefähr spielt. Mir gefällt der Ausdruck. Ich bin aber noch am überlegen, ob ich das eventuell abändere.

im Prinzip gut, bis auf die Imitationskünste, die fallen raus. Vorschlag:
bellte Pietro und die Ähnlichkeit zu einem Kojoten steigerte ...
Auch hier: Ich überlege mir eine andere Formulierung.

Sorry dm/DM, den Sheriff verschenkst Du auch ein wenig, der hat doch Potential.
Mmmh, wie meinst Du das genau? Jetzt auf das (vorherige, unfertige) Ende bezogen oder so allgemein?

Genau, woran ist der unsterbliche Zombie nochmal gestorben?
Nach den Inputs von Seth und deiner Frage hier, gibt's jetzt eine Erklärung dafür in der Geschichte :D

Kehrschaufel und Eimer?
Top, ist gekauft!

Wo denn, bei der örtlichen Müllabfuhr? :D Bevor es die gab, wurde der Müll von den Leuten selbst verbuddelt oder verbrannt.
Auch dies ein super Hinweis. Ich habe die Stelle verändert.

Das geht bestimmt auch origineller. Das ist so à la Rauchende Colts.
Ja, hast recht. Muss ich überlegen, wie ich das hinbiegen kann, dass es weniger ausgelutscht klingt.

Tellig, bringt nichts Neues, das könntest Du auf einen Satz eindampfen, oder ganz streichen.
Die Stelle finde ich mittlerweile auch zu lang. Ich werde sie ordentlich eindampfen. Mal schauen, was dabei rauskommt bzw. stehenbleibt :-)

Und dann steigst Du mitten in der Auflösung aus und ich soll mir mithilfe des Titels den Rest selber stricken? Nee, mein Lieber, das möchte ich von Dir bis zum Ende erzählt bekommen. Da hast Du eine Bringschuld. :D
Erweitertes Ende ist jetzt da. Das Ende wurde von allen KommentatorInnen bemängelt, konnte ich nicht auf mir sitzen lassen! ;-)

Also, ich finde das Teil bis auf den fehlenden Schluss sehr gelungen. Klar ist das an vielen Stellen drüber, doch das muss so, denn Du hast Humor getaggt, dadurch passt das Derbe, Übertriebene, B-Movie-hafte bestens. Mich hast Du abgeholt, ich finde Deine Fantasie. bewundernswert.
Danke für das abschliessende Kompliment! Sehr cool.

Ich bin jetzt nicht auf alle deine zitierten Stellen eingegangen, diejenigen, welche ich nicht extra erwähnt habe, sind aber alle aufgrund deiner Rückmeldung angepasst oder gestrichen. Hat dem Text meiner Meinung nach sehr geholfen.

Habe ja auch schon die ein oder andere Geschichte von Dir gelesen und das Kompliment mit der Fantasie kann ich nur zurückgeben. Bin schon auf deine nächste Story gespannt :-) Vielen Dank nochmal für's Lesen und deine Zeit.

Beste Grüsse,
d-m

@Seth Gecko

Hallo nochmal, Seth, und danke für deinen Nachtrag.

Hm ... :hmm: ... irgendwie fühlt es sich für mich komisch an, dass vom Beginn der Story mit Elton als Prota es am Ende Pietro ist, der die Geschichte abschließt. Dafür war er mir vorher zu sehr Randfigur, der Barkeeper, der das Blut wegwischt und mit ein, zwei Sätzen von der Seitenlinie aus punktet.
Ich fand das eine gute Idee, diesen unscheinbaren Barkeeper als einzigen am Schluss leben zu lassen. Verstehe aber deinen Einwand, vielleicht funktioniert das so einfach (noch) nicht, vor allem wegen dieses Perspektivenwechsels ...

Und ich frage mich die ganze Zeit: Wieso kommt die Bande um Ned Kelly nicht einfach in den Saloon, pustet den Sheriff weg und nimmt Elton mit?
Merci für diesen Hinweis! Ist ja eigentlich offensichtlich, dass es dafür eine Erklärung bzw. einen Grund braucht ... Ist mir aber echt nicht aufgefallen, bis Du mich drauf hingewiesen hast :D Ich habe nun am Ende des zweiten Teils einen Hinweis eingebaut, warum Ned Kelly und seine Bande nicht in den Saloon reinkommen können.

Hast Du Dich im Vorfeld über den echten Ned Kelly mal schlau gemacht? Lt. Wikipedia haben er und seine Bande sich damals schon eine Art "schusssichere Westen" aus Rüstungsteilen gebaut, was mMn eine zu gute Sidestory ist, als dass man sie unerwähnt lassen sollte. Aber das ist vielleicht auch eine ganz andere Geschichte.
Ganz ehrlich: Ich habe den Namen zufällig gewählt, wusste während dem Schreiben nix vom echten Ned Kelly! Habe ich erst im Nachhinein via Google rausgefunden, das der wirklich existierte :-) Wenn ich's vorher gewusst hätte, wären diese selbstgebastelten Westen aber garantiert mit eingeflossen, aber wie Du schon schreibst: Dann wäre das 'ne andere Geschichte geworden.

Vielen Dank & hoffentlich bis bald,
d-m

Wird fortgesetzt ...

 

Moin @deserted-monkey,

gut geworden, Dein neues Ende. Dennoch, ein paar Anregungen. Um die Frage zu beantworten, warum die Bande nicht einfach den Saloon stürmt, könntest Du was mit Gewehren und Deckung einbauen, gekippter Tisch, Fässer vor der Tür und so. Jetzt ballern die mit offenem Visier aufeinander los, bis keiner mehr steht. Bisschen blöd von allen Beteiligten.

Er kippte sich den Whiskey in einem Zug in den Rachen. In diesem Moment drehte Sheriff Hanson am Rädchen seines Feuerzeugs, entzündete den Docht und schmetterte es ihm an den Kopf.
„Drei!“
Da versuche ich mir vorzustellen, wie er den Whiskey in seinem Mund durch einen Wurf des Feuerzeugs anzünden will?
Warum kippt er ihm nicht den Tumbler ins Gesicht und zündet seine Haare an oder so was.
Oder noch einfacher, er zündet den Schleimeimer an, die Fluch-Hotline müsste ja noch stehen, so kurz nach dem Tod.
„Beruhig dich! Wir müssen hier was ausdiskutieren.“
Nee Du, das ist Siebziger Politsprech. :dagegen:

Was genau ist mit der Bande passiert? Ich höre nur was:

auch Ned Kelly und seine ganze Bande da draußen brüllten mit ihm um die Wette. In ihrem Todeskampf
Am Schluss würde ich den Barkeeper zum Fenster rausschauen lassen, er sieht blubbernde, schleimige Pfützen, in denen Knochen über kreuz liegen. Und dann fragt er sich, ob er für die Sauerei vor seiner Tür noch Kopfgeld kassieren kann und ob er für jeden Bandit einen eigenen Eimer braucht und wo er so viele Eimer herkriegt, usw.

Schönen Sonntag, l2f

 

Hallo @Calua

... und danke für's Lesen und deinen schönen Kommentar. Da sind ein paar Sachen dabei, die mir weiterhelfen und die ich auch schon umgesetzt habe. Bei gewissen Anmerkungen muss ich noch etwas überlegen. Auch Du bemängelst das Ende ... Ich habe mittlerweile ein neues Ende ergänzt, aber es passt noch nicht zu 100%. Ich bleibe dran! Nun noch ein paar Details zu deinen Kommentaren:

Ich habe deine Geschichte gern gelesen. Sie war spannend und gut geschrieben. Bis auf das Ende. Da geht für mich einiges durcheinander.
Vielen Dank dafür! Und wie schon gesagt: Am Ende schraube ich noch rum :-) Hoffe, das wird dann schlussendlich eine runde Sache!

Ausschlag wegen Krätze bekommt man nicht von einem Tag auf den anderen (zwei bis sechs Wochen, sagt Dr. Google). Er würde eher an Läuse denken.
Danke für den Hinweis. Habe die Stelle etwas abgeändert. Ob Elton Rainey das so genau weiss, mit den zwei bis sechs Wochen? Der nimmt das einfach an. Auch wenn das der Erzähler ist, der hier spricht, möchte ich mich da nicht zu sehr auf Details versteifen. Ist aber sicher ein guter Hinweis. Vielleicht überdenke ich das nochmal und baue die Läuse noch mit ein.

Beim Hut bist du sehr genau. Die Stiefel sind dann einfach "Cowboystiefel". Finde, das beißt sich etwas.
Mmmh, okay, auch hier. Verstehe den Einwand. Falls mir eine bessere Beschreibung für die Stiefel einfällt, werde ich das noch ergänzen.

Der "knochige Oberkörper" - hat er kein Hemd an? Ansonsten sieht Elton den Oberkörper ja nicht. Dann wäre das "knochig" eine Behauptung. Die müsstest du beweisen.
Wenn er aber tatsächlich kein Hemd trägt, würde ich das nochmal extra erwähnen.
Sehr gut. Ich bin an der Stelle eh noch ein wenig am rumprobieren. Werde diesen Hinweis von Dir berücksichtigen! Danke.

"zu seinem Erstaunen" finde ich zu stark. Er rechnet ja sicherlich nicht wirklich damit, dass die Arme abbrechen. Es sieht nur so aus, als könnten sie es. Als Leser bleib ich da kurz hängen
Ok. Ich ändere die Stelle ab.

"zusammenzucken" ist für mich das falsche Wort. Das ist ein plötzlicher und kurzer Vorgang. Ein Geruch legt sich ja eher über etwas und auch die Reaktion darauf hält länger an.
Hier habe ich nach deinem Kommentar schon angepasst. Merci vielmal! Klingt jetzt runder :-)

"dieses" klingt zu distanziert. Ich glaube, er würde einfach "das" benutzen.
Auch das habe ich nach deinem Hinweis abgeändert.

Du bist grad mitten in der Action. Da würde ich auf solche Sprachspiele verzichten. Das bringt mich aus der Szene, weil ich erst überlegen muss, was "gönnte dem armen Hocker unter seinem Hintern eine Pause" bedeuten soll.
Mir gefällt dieser Bruch ;-)

"verwegen" ist für solche Leute zu positiv. Berüchtigt schon eher.
Stimmt! Das Wort "berüchtigt" kommt kurz zuvor im Text schon einmal vor, deshalb wollte ich hier ein Synonym gebrauchen, aber es passt wohl nicht ganz. Werde es wohl einfach streichen.

Danke für deinen Kommentar und deine Zeit! Hat mich sehr gefreut und Du hast mir an der ein oder anderen Stelle sehr gute Hinweise mitgegeben. Das Ende ist noch nicht rund und ich verstehe, dass Du da nicht ganz mitkommst. Ich gelobe Besserung! :-)

Alles Gute,
d-m

Wird fortgesetzt ...

 

Hallo @C. Gerald Gerdsen

Vielen Dank für deinen coolen Beitrag und für das Lesen der Geschichte. Hat mich super gefreut :-) Schön, dass Du sie gerne gelesen hast und sie Dir gefallen hat. Ja, Du schreibst sogar sie sei "wild", was ich ganz toll finde!

na das ist ja ein wilde Geschichte. Ich habe sie mit Spaß gelesen und sie gefällt mir gut.

Zur Ehre Deiner Geschichte habe ich mir mal ein neues Profilbild gemacht.
Wow. Diese Ehre ist mir noch nie zuteil geworden :D

Hier würde ich den Satz kürzen. Entweder mit Punkten oder eventuell insgesamt.
Danke für den Einwand. Ich schaue mir die Stelle nochmals genauer an. Auch andere haben dazu ein paar Bemerkungen dagelassen.

Hier bin ich auch gestolpert. Einerseits finde ich den wirbelnden und klappernden Tanz mit dem Gleichgewicht sehr gelungen. Nur warum sollte er darum bitten.
Mmmh, ja ... Mal schauen, wie ich das anpassen kann. Merci dafür!

aber das Stück Leder ist abgedroschen.
Das haben nun schon mehrere Kommentatoren gesagt, also muss da was dran sein ... ;-) Mir ist bis jetzt noch keine bessere Idee gekommen, ich überlege aber weiter.

Wieder so ein eleganter Nebensatz, der nicht zu Elton passt. "Auf ein Minimum ..." gefällt mir aus dem selben Grund nicht so richtig.
An dieser Stelle habe ich schon etwas geschraubt, aber offenbar hat es noch nicht ganz gereicht. Danke, ich schaue nochmal.

Lass die Plantage weg.
Wieso? Die gefällt mir doch so gut :D

Warum langsam?
Ich mache das weg, hast recht.

Ein Schuss in die Stirn haut einen eher nach hinten, oder? Oder du müsstest diesen fast schon zum Klischee gewordenen Moment einbauen, wo er noch sitzt, während ihm das Blut schon aus dem Schädel läuft, und dann erst nach vorne kippt. (Ich glaube übrigens, dass das Blut am Schädel nicht sprudelt, sondern läuft. Da sind keine großen Arterien).
Ist das so? Ich dachte eher, das sei so ein Filmklischee, aber je nach Kaliber des Geschosses reisst es den Kopf wohl tatsächlich nach hinten. Bin da aber überhaupt kein Experte.

Eine "Wespentaille" beinhaltet immer dass es ober- und unterhalb derselben eine Verdickung gibt. Das passt zu Frauen, aber nicht zu Deinem Mort.
Guter Einwand ... Dabei hat mir das so gut gefallen ... Ich suche einen adäquaten Ersatz!

Vielen, vielen Dank, Gerald, für deinen hilfreichen Kommentar. Ich bleibe auf jeden Fall dran und bin auch schon auf deine nächste Story gespannt! Die letzte ist ja leider sehr kurz ausgefallen, mal schauen, ob Du bald was Längeres einstellst ;-) Ich fänd's cool.

So long,
d-m

 

Hallo @deserted-monkey,

freut mich, wenn meine Anmerkungen hilfreich sind.

Zur Ehre Deiner Geschichte habe ich mir mal ein neues Profilbild gemacht.
Wow. Diese Ehre ist mir noch nie zuteil geworden :D
Bitte gerne. Mein neues Bild zeigt jetzt die Zombie-Version. :D

Ich bleibe auf jeden Fall dran und bin auch schon auf deine nächste Story gespannt! Die letzte ist ja leider sehr kurz ausgefallen, mal schauen, ob Du bald was Längeres einstellst ;-) Ich fänd's cool.
Vielen Dank. Ich empfinde das als Kompliment.

Da ich im Moment wenig zum Schreiben komme, greife ich mal auf eine etwas ältere Geschichte zurück, die ich im Rahmen eines Workshops einmal geschrieben habe. Sie heißt: Viertausend Fuß. ;-)

Viele Grüße,
Gerald

 

Hi @Rob F

Danke für deine Zuschrift und das konstruktive Feedback. Hat mich sehr gefreut :-)
Auf ein paar Dinge, die Du aufführst, möchte ich genauer eingehen:

Zu diesem Satz auch der Hinweis, dass du häufig ein Komma vor "und" schreibst, bin mir nicht sicher, ob das immer richtig ist, vielleicht noch mal prüfen.
Merci für den Hinweis. Ich werde mir das nochmal genauer anschauen. Zumindest in der von Dir zitierten Passage scheint das Komma tatsächlich überflüssig. Ich klopfe den Text mal noch danach ab und schaue, was sich sonst noch so finden lässt :-)

Was mich beim Lesen gestört hat, ist die häufige Verwenden von "...". Zum einen, da mir hierbei nicht klar ist, was genau es darstellen soll, bezogen darauf, wie die Personen reden.
Ok, verstehe. Ich wollte da einbringen, dass der Sprecher eine Pause macht. Also eigentlich ganz klassisch mit diesen drei Punkten, oder? Wahrscheinlich hab ich's etwas übertrieben damit, kann schon sein.

Außerdem verlangsamt es das Tempo der Handlung. Die übrigens insgesamt eher gemächlich und ausführlich ist, also vielleicht ist es hierbei auch eine Überlegung, ein wenig zu variieren.
Das finde ich interessant. Soweit ich weiss, hast Du das schon bei einigen meiner Texte geschrieben. Ich finde schon, dass die Handlung, was diese Geschichte hier anbelangt, ziemlich Schlag auf Schlag geht. Aber das sind wohl unterschiedliche Empfindungen einfach. Vielleicht lese (und schreibe) ich lieber gemächlicheres Zeug und Du magst halt lieber Schnelles, sofort auf den Punkt Kommendes. Kann auch gut sein, dass ich mich zu fest in Details oder Beschreibungen verliere, die dann auf Dich eher störend oder zumindest ausgewalzt wirken. Wahrscheinlich habe ich aber auch noch nicht ganz begriffen, wie viel davon ich in einer Kurzgeschichte platzieren muss/soll, damit da eine ausgewogene Balance herrscht. Mir ist es schon immer wichtig, dem Leser ein möglichst umfassendes Bild zu geben ... Das beisst sich dann mit einer rasanten Handlung. Ich nehme das auf jeden Fall mit und werde bei der nächsten Geschichte mal darauf achten :-) Danke!

Als würde er absichtlich versuchen, es gruselig klingen zu lassen, was für mich hier nicht funktioniert.
Nun ja, gruselig soll es auch nicht unbeding klingen, die Geschichte ist ja eher klamaukig. Aber hast schon recht, da habe ich's etwas übertrieben. Nehme mir die Stelle nochmals zur Brust :-)

Die beiden Aussagen passen für mich nicht in einen Satz. Der erste Teil ist abgeschlossen und dann beschreibst du etwas, dass er im Moment macht bzw. beginnt.
Kann ich nachvollziehen und schaue es mir an.

Ich finde die Dialoge gelungener als in deinen vorherigen Texten, aber an der ein oder anderen Stelle noch nicht so ganz realistisch bei den Geschehnissen.
Freut mich, dass Du da eine Progression erkennen kannst. Das ist doch schonmal was! Diese Anmerkungen ist sehr nützlich für mich. Ich arbeite weiter dran ;-)

Die abschließende Aussage habe ich nicht verstanden. Wird er über den Tisch gezogen, weil ihm mehr Geld abgeknüpft wird als anderen? Und warum schmälert das seine Aussichten? Worauf?
Genau. Er muss mehr blechen, weil er hässlich ist. In der Kombination mit wenig Geld schmälert dies seine Aussichten auf ein Schäferstündchen. So in etwa das, soll diese Stelle aussagen. Du bist jedoch bereits der Zweite, der das anmerkt. Mal schauen, was ich tun kann, damit es klarer wird!

Abschliessend:

Du bringst Elemente mit in die Geschichte, die ich so in einer Westerngeschichte nicht erwartet hätte, finde ich eine gelungene und kreative Kombination. Auf jeden Fall eine denkwürdige Szene zum Auftakt!

Insgesamt gerne gelesen, ich finde vor allem den Handlungsverlauf gelungen. Die Geschehnisse in dem Saloon, die mysteriöse Handlung und die Bedrohung durch die Gang vor dem Gebäude.
Das freut mich sehr, Rob! Vielen Dank.

Ich bin schon auf deine nächste Story gespannt! :-)

So long,
d-m

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Ronnie

Vielen Dank für's Lesen und dein kurzes Feedback. Hat mich gefreut :-)

So long,
d-m

p.s.: Ich hab dem Ding nochmal einen Schliff verpasst.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom