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Das Treffen

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24.07.2008
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Das Treffen

Ein verstohlener Blick, ein Lächeln.

Das ist also die Stimme aus dem Hörer, der man nächtelang lauschte. Mit der man eingeschlafen ist. Auf deren Klang man den ganzen Tag gewartet hat.
Das sind also die Zeichen auf dem Bildschirm, die man nächtelang gelesen hat. Verschlungen hat.
Das ist also die Person auf den Bildern, die man viel zu oft gesehen hat, die sich tief eingebrannt haben.

Eine Umarmung. Fest. Wärme. Ein Gefühl. Zum ersten Mal ist es nicht mehr nur das Wissen über die Existenz, sondern Gefühl. Gefühl, dass es wahr ist.
Einfach nur Gefühl.

Eine Hand die zu meinem Hintern gleitet, sanft zupackt.

„Da bist du ja.“
„Hey..“

Mein Kinn wird gehoben, ich versinke in seinen Augen. Wanke, drohe zu fallen.

„Komm her...“
„Warte…“

Wegdrehen, vorsichtiges Wegschubsen.. ein Wenig zurücktreten. Lächeln.

„Dein Auto..steht noch falsch..“
„Oh.. willst du mitkommen?“
„Nein ich hab keine Schuhe und Jacke an, ist okay, ich warte hier.“
… eigentlich muss ich mich nur beruhigen…

Warten. Immer noch der verzweifelte Versuch, das in meinem inneren Auge dümmliche Grinsen aus dem Gesicht zu bekommen. Not nach Nikotin. Händezittern. Die Zigarette angezündet. Schneller im Raucherzimmer als gedacht. Schneller halb in seinem Schoß als gedacht. Seine Arme um mich…

…wie kann man sich einem Menschen so vertraut und nahe fühlen, den man nicht kennt? Und wieso hört mein Herz nicht auf, so laut zu schlagen.

Rauch inhalieren.

Plötzlich eine Hand auf der Wange, seine Lippen an meinen. Ein Brennen das durch den ganzen Körper geht, Schauer über den Rücken jagt und in den Lenden verebbt.

„Ich liebe dich.“

3 Worte. So oft durch den Hörer gehört, so oft zurückgesagt. So oft Wärme Gefühlt, so oft gehofft, dass es irgendwann wahr wird. Meine Hände beginnen leicht zu zittern, ich kann ihn nicht ansehen. Lasse die Haare über mein Gesicht hängen.

„Ich liebe dich“, kommt es schüchtern aus meinem Mund und ehe ich mich versehe hat er mich wieder zu sich gezogen.

Seine Wärme hüllt mich ein, berauscht mich. Ich nehme nichts mehr wahr, außer das Gefühl seiner Lippen auf den meinen, das Gefühl seiner Hände auf meinem Körper und seinen angenehmen Geruch, den ich mir doch so oft nachts ausgemalt hatte, aber nie erfassen konnte.

Alles war auf einmal real. Die Zeichen auf dem Bildschirm, die Stimme am Ohr, alles.

Kein Wissen, nur Gefühl, nur Gefühl…

 

Erstmal herzlich Willkommen.

der man nächtelang lauschte. Mit der man eingeschlafen ist
Eventuell würd ich hier ein tempus beibehalten, entweder Präsens oder Präteritum (Da es eine Handlung ist, die man für gewohnt tut evtl. Präteritum?)
Das ist also die Person auf den Bildern[...]die sich tief eingebrannt haben
Entsteht falscher Bezug, nämlich nicht zu den Bilderin sondern zu der person, verstärkt durch den eingeschobenen Nebensatz.
Mein Kinn wird gehoben
Hört sich stilistisch nicht schön an, wie wäre es mit "angehoben"?
Plötzlich eine Hand auf der Wange, seine Lippen an meinen
Hatte das erzählerische Ich nicht gerade noch eine Zigarette an ebendiesen Lippen, die der Mann jetzt küsst?
3 Worte.
drei ausschreiben.
Meine Hände beginnen leicht zu zittern
Haben sie einige Zeilen zuvor auch schon?
...
Insgesamt find ich es eigentlich ganz schön, besonders der Schluß gefällt mir, wo das Gefühl nochmals aufgegriffen wird. Normalerweise zeichnen sich Kurzgeschichten allerdings dadurch aus, dass sie ein abschließendes Ende haben, was ich hier etwas vermisse.
Lg

 

Hallo und willkommen auf kg.de
(dich mit deinem nick anzusprechen widerstrebt mir irgendwie, ich hoffe, du siehst mir das nach ;) )

hmmm ... Also ich muss sagen, dass ich deinen Einstand recht dürftig finde. Die Idee ist ja an sich eine recht spannende. Wie deckt sich die Vorstellung mit der Realität, ist von Stimme und Schreibe auf den Menschen dahinter zu schließen ...
Das zumindest gibt für mich den eigentlich lesenswerten Punkt her. Den hakst du aber einfach nur mit leeren Phrasen ab. So wie der gesamte text aus Phrasen besteht, die kaum Leben in sich tragen und deshalb auch keines transportieren können.

Um dir zu verdeutlichen, was ich meine:

Das ist also die Stimme aus dem Hörer, der man nächtelang lauschte. Mit der man eingeschlafen ist. Auf deren Klang man den ganzen Tag gewartet hat.
Gleich beim Einstieg sprichst du von der Stimme. Das Problem ist, es bleibt bei dem Wort Stimme, der Leser kann sich darunter ncihts vorstellen. Wie klingt diese Stimme, was ist das besondere an ihr, was darin kitzelt die Sehnsucht deines Protagonisten?
Alles war auf einmal real. Die Zeichen auf dem Bildschirm, die Stimme am Ohr, alles.
Und auch am Ende, dort, wo die Zusammenfügung zwischen Gehörtem und Gesehenem stattgefunden haben sollte, belibt es bei dem leeren Wort "Stimme". Das ist schlicht blass.
Die Magie, die sie (anscheinend) in sich trägt, kommt beim Leser nicht an.

Seine Wärme hüllt mich ein, berauscht mich. Ich nehme nichts mehr wahr, außer das Gefühl seiner Lippen auf den meinen, das Gefühl seiner Hände auf meinem Körper und seinen angenehmen Geruch,
ähnlich diese Stelle. Zeige uns das Gefühl, mach den rausch fühlbar.

Störrisch ist auch die gewählte Perspektive im Einstieg. Warum diese Distanz? Es geht doch um die eine Person.

Das soll erstmal genügen. Ich hoffe, du kannst etwas mit meinen Anregungen anfangen ...
So oder so noch viel Spaß hier :)

grüßlichst
weltenläufer

 

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