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Der Abgrund

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18.10.2001
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Der Abgrund

Der Abgrund


Weit und breit keine Menschensseele. Keiner, den man nach dem Weg hätte fragen können. Einfach niemand.
Nur Sand. Unmengen von Sand, der bei jedem Schritt aufwirbelte und sich nur langsam wieder legte.
Und Steine. Kleine und große Steine. Und wenn man nicht aufpasste, stolpert man sogar über einen.
Und kein Wasser. Kein kleiner Fluss, kein kleiner See. Nur ausgetrocknete Gruben.
Und die Sonne. Die unbarmherzige Sonne. Sie scheint auf einen herrab, als wollte sie sehen, wie lange es dauert, bis ein Mensch vertrocknet.

Und dort stand ich. Konnte meine Füße kaum noch bewegen, ja kaum noch spüren. Meine Lunge war ausgetrocknet und meine Arme von der Sonne verbrannt.
Wie ich dorthin gekommen war? Ich wusste es nicht. Ich wusste auch nicht, wo ich genau hin wollte. Ich wollte nur hier weg. Irgendwohin, wo es kühle Räume, was zu Essen und jede menge Wasser gab. Das war jetzt mein großter Wunsch.
Ich hatte Angst. Ich wusste, das es bald für die Geier ein Festmahl geben würde. Mich.
Aber ich wollte noch nicht sterben. Ich wollte hier weg, Gücklich leben und eine Familie gründen. Freunde finden und mit ihnen etwas unternehmen. Ins Kino gehen, Grillpartys veranstalten und in Discos abtanzen.
Das wäre jetzt zu schön. Zu schön um wahr zu sein. Aber ich saß in dieser Wüste fest, mit der Brennend heißen Sonne und den girigen Geiern überm Kopf.
Ich musste irgendwas tun. Aber was? ich musste hier raus finden, so schnell wie es nur ging.
Also lief ich weiter. Weiter, weiter und immer weiter. Auch wenn ich nicht wusste, wie weit es noch war, sagte ich mir doch immer wieder, dass es ja nur noch ein paar Schritte wären.
Aber es nahm und nahm kein Ende. Mir wurde Schwindellig. Ich musste mir ein paar Ohrfeigen geben, um nicht Ohnmacht zu fallen und dann bemerkte ich plötzlich, das ich an einem Abgrund angelangt war.
Ich lehnte mich vorsichtig über den Rand und sah wohl ein paar hundert meter in die Tiefe. Der Schweiß lief mir die Stirn und den Nacken runter, als ich plötzlich eine Stimme hinter mir hörte.
Mir fiel ein Stein vom Herzen. Endlich jemand, mit dem ich reden konnte. Vielleicht würden wir zusammen weitergehen, vielleicht kannte er den Ausweg.
Ich drehte mich einem lächeln auf meinen vertrockneten Lippen um. Aber es verging mir sehr schnell, als ich sah, wen ich da vor mir hatte.
Besser gesagt, was ich da vor mir hatte, denn ich konnte gar nicht erkennen, ob es überhaupt ein Mensch war.
Es war völlig in weißen Nebel gehüllt, wo immer der auch her kam. Ich näherte mich vorsichtig dem Nebel und spürte eine angenehme Feuchtigkeit.
Es war, als ob ich mich in einen kühlen Sommerregen gestellt hätte.
Ich dachte mir, egal was es war, es musste bei mir bleiben. Für immer. Oder jedenfalls, bis ich hier raus war.
Doch dann hörte ich die Stimme wieder hinter mir. Sie ließ mir mein Blut in den Ader gefrieren, so schrecklich war sie. Aber ich sah noch kein Gesicht. Das wunderte mich, doch die Stimme reichte völlig. Jedenfalls mir. Auch wenn ich nicht verstehen konnte, was der jemand sagte. Aber es war eine menschliche Stimme.
Ich drehte mich noch einmal zur Schlucht um. Der Abgrund war mir dramatisch nahe. Ich drehte mich wieder zurück und sah das schrecklichste Gesicht, das man sich nur vorstellen konnte. Eigentlich war es völlig entstellt. Überall Narben.
Und dann sprach das etwas auch noch. Es war wieder diese kalte Simme, aber diesmal verstand ich jedes Wort.
„Da bist du ja. Endlich habe ich dich gefunden. Wird auch Zeit. Ich habe den Geiern nämlich versprochen, ihnen etwas zu Essen zu besorgen.
Und in ein paar Minuten wird es soweit sein. Ich glaube, ich sollte sie schon rufen.„
Ein langer, lauter Pfiff ertönte. Ich konnte mich nicht mehr bewegen, ganz zu schweigen vom weglaufen. Und auch wenn ich aufstehen könnte, hätte ich nicht die Kraft wegzulaufen.
Plötzlich hörte ich über mir das Geschrei von Geiern.
Ich wusste nicht, was mit mir passieren würde; und genau das machte mir Angst.
Das Etwas, das in dem angenehmen Nebel gekommen war, machte eine Handbewegung und ich fühlte, wie ich zum Abgrund gedrückt wurde.
Immer näher und näher. Millimeter um Millimeter.
Ich versuchte mich zu wehren, mich irgendwo festzuhalten, aber es gelang mir nicht.
es drückte mich immer weiter und weiter zum Abgrund hin und nach ein paar Sekunden aussichts losen Kampes spürte ich, wie ich am Abgrund angekommen war.
Mit letzter Kraft versuchte ich mich gegen die Wand zu drücken, die mich dorthin presste. Aber es gelang nicht.
Plötzlich spürte ich einen dumpfen Aufschlag und hatte das Gefühl, in ein scwarzes Loch zu fallen.
Und dann fühlte ich, wie alle Kräfte aus mir wichen und ich das Bewusstsein verlor.

 

Also, ich weiß nicht!
Deine Geschichte ist supermegageil geschieben, neben ein paar Rechtschreibfehlern, aber die macht doch jeder!
Wie alt bist du? Ich schätze, so wie du geschrieben hast, ........15/16???????


Toby

 

Wenn das stimmt, das du erst elf bist, halte ich dich für Genie... Aber ein wenig zu "fies" die Geschichte für jemanden, der so jung ist oder? Hmmmm auf jeden Fall weiter so. Hat mir gefallen. Wäre nett dich im Horrorforum zu haben (dich dem Ben wegnehm). :D

 

Hat mir gut gefallen. Du hast gut rübergebracht, wie man sich in der Wüste so fühlen muß, frisch rausgerissen aus dem Alltag, oder so.
Vor allem das Ende gefällt mir. Der Aufbau stellt genau das dar, was der Inhalt auch tut: lange draufzugehen, dann zögern, dann abrupt, unbewußt, offen ( = tiefer Fall ).

ich finde, daraus ergibt sich, daß man die Geschichte auf 2 Ebenen betrachten muß. Daß es eben nicht nur u das bildliche geht.

Schreib mehr! ich lese gern! ;)

 

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