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Der Ameisensoldat

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29.03.2003
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Der Ameisensoldat

Der Ameisensoldat
© by Inga Rothe

Alles begann an einem heißen Sommertag. Friedhelm kam schwitzend aus der Schule. Warf seinen Tornister in die Ecke und ließ sich im Wohnzimmer auf dem Sessel fallen. Er hatte zu nichts Lust und machte den Fernseher an. Seine Mama aber meinte, er solle seine Schulaufgaben machen und dann raus gehen.
Missmutig stand er auf, nahm seine Schultasche und setzte sich an seinem Schreibtisch.
Endlich hatte er seine Aufgaben geschafft. Packte alles ein und ging nach dem Mittagessen hinaus in den Garten.
Was war heute nur los? Keiner seiner Freunde hatte Zeit für ihn. Mittlerweile war auch sein Bruder aus der Schule zurück, aber der musste auch erst seine Schularbeiten machen. So mußte Friedhelm eben warten und langweilte sich.

Mama hing die Wäsche auf und er setzte sich auf dem Podest der Terrassentür.
Er nahm ein kleines Stöckchen und bohrte damit zwischen den Steinen. Da sah er eine Ameise, die aus einer Ritze hervor kam. Nun wurde er doch neugierig und bohrte tiefer.
Plötzlich waren es ganz viele, die sogar an seinem Bein hoch klettern wollten.
Das war ihm doch zu unheimlich, er stand auf und bearbeitet das gefundene Ameisennest weiter mit seinem Stock.

Als seine Mama wieder ins Haus wollte und das sah, schimpfte sie. “Warum machst du das? Die haben dir doch gar nichts getan. Stell dir einmal vor, du wärst eine kleine Ameise und dir würde man dein Haus kaputt machen!”
Friedhelm schluckte. So hatte er es noch gar nicht gesehen. Er hatte ein ganz schlechtes Gewissen. Schnell schob er den Sand wieder zwischen die Steine. Aber die Ameisen kamen weiterhin da raus.
Auch das noch, sie wollten durch die Tür. Schnell zog er sie zu.
Da kam auch schon sein Bruder und sie gingen spielen.
Gegen Abend schaute er noch einmal nach den Ameisen, die immer noch aufgeregt hin und her liefen.
Nach dem Abendessen und dem Duschen legte er sich ins Bett. Er konnte aber nicht einschlafen. Die Ameisen gingen ihm nicht aus dem Kopf. Mama las ihm dann noch eine Geschichte über Ameisen vor und dabei schlief er ein.

Mitten in der Nacht weckte ihn ein Kribbeln auf dem Bauch. Eine Ameise!
“He du da, wach auf!” sagte sie zu ihm.
“Seid wann können Ameisen sprechen?” fragte er mürrisch und rieb sich erstaunt die Augen.
“Alle Tiere können sprechen, du mußt nur mal zuhören, aber du ärgerst sie ja viel lieber und machst unsere Behausungen kaputt!” sagte barsch die Ameise.
“Wir sind ein besonderes Volk, nicht so wie ihr Menschen! Wir beachten alle Regeln und leben in einer gut organisierten Gemeinschaft. Jeder hat seine Aufgaben, die er auch macht. Bei uns gibt es Soldaten, Arbeiter und wir dienen einer Königin!”
“Tzz, eine Königin, das ich nicht lache.” erwiderte Friedhelm.
“Kannste mal sehen, wie dumm du doch bist! Natürlich haben wir eine Königin. Die legt ganz viele Eier. Daraus werden dann nach drei bis vier Wochen Larven. Unsere Arbeiterinnen bringen sie alle in einer Kammer und versorgen sie dann. Die müssen viel herum getragen werden, denn sie brauchen eine ganz besondere Luftfeuchtigkeit und die richtige Temperatur, damit sie nicht sterben.
Und du machst unsere ganze Arbeit kaputt!”
Jetzt ist Friedhelm doch nachdenklich geworden.
“Entschuldige bitte, das wollte ich nicht. Ich habe gar nicht darüber nachgedacht. Ich mache das auch nie wieder, versprochen.
“Hm, sei froh, dass ich dich nicht gleich gebissen habe, ich bin nämlich ein Soldat. Wir können ganz schön ärgerlich werden und haben manchen Feind schon ins Bein gebissen.
Wusstest du denn nicht, das wir Ameisen die stärksten Tiere sind?”
“Ihr seid was?” jetzt mußte Friedhelm aber lachen, so ein Angeber!
“He, lach mich nicht aus, sonst kannst du etwas erleben!” sagte böse der Ameisensoldat.
“Hast du uns denn noch nie beobachtet? Wir tragen fast alles, wenn wir unser Nest bauen. Wenn du das im Verhältnis zu eurer Größe siehst, sind wir die stärksten! Ist das klar?”
“Ja, so gesehen hast du recht.” antwortete kleinlaut Friedhelm.
“Siehste! Dabei sind wir doch so nett zu euch. Oder hast du uns schon mal in eurer Küche gesehen?”
“Nein, aber was wollt ihr denn auch da?”
“Hast du eine Ahnung. Ihr habt doch sicher Zucker, oder?”
“Klar haben wir den.”
“Hmmmmmmmm, den essen wir für unser Leben gerne, überhaupt alles was süß ist.. Stattdessen melken unsere Aussenarbeiter eure Blattläuse und lassen euren Zucker in Ruhe.”
“ Ihr melkt Blattläuse?” fragte ungläubig Friedhelm.
“Klar, ihr melkt doch auch die Kühe! Genauso halten wir uns die Blattläuse und beschützen sie vor Marienkäfer. Die fressen sie nämlich gerne auf.
Ich bin von dem Volk der Rasenameise. Es gibt viele Völker, ungefähr 6000 Arten. 2000 davon leben in Europa. Die roten Ameisen kennst du doch sicher, die Waldameisen. Die haben ihr Nest über der Erde, manchmal ganz schön hoch. Wehe, da würdest du mit deinem Stock wühlen! Die haben Ameisensäure im Hinterleib und bespritzen dich damit. Das tut ganz schön weh!”
“Stimmt”, sagte Friedhelm, “ da bin ich schon mal beinahe hineingetreten und eine hat mich noch erwischt.”
“Hast Du denn an unserem Hochzeitstag nichts bemerkt? Ist doch erst ein paar Wochen her.”
“Ihr habt einen Hochzeitstag? Nein, wie sollte ich das denn merken?” fragte ungläubig Friedhelm.

“Jeder muß das merken, denn an diesem Tag, wenn es draußen schön heiß ist, die Sonne nachmittags herrlich scheint, fliegen alle Männchen und Weibchen, die groß geworden sind, hinaus.
Sie treffen sich mit allen andern Völkern der Rasenameisen und vermehren sich in der Luft!”
“Wie geht das denn? Wie vermehren sie sich?” Friedhelm war nun ganz wißbegierig und konnte gar nicht genug hören.
“Na, sie befruchten sich! Leider sterben unsere Männchen nach ein paar Tagen. Die Weibchen aber beißen ihre Flügel ab und suchen sich einen anderen Ort, oder sie kommen wieder zu uns. Das sind alles Königinnen. Die ruhen sich dann erst einmal aus, bis zum nächsten Frühjahr. Dann erst legen sie ihre Eier ab. Wie ich schon sagte, brauchen diese Eier drei bis vier Wochen für ihre Entwicklung. Die Königin macht dann erst einmal Pause, erholt sich, denn sie hat ja noch keine Hilfe. Wenn die Larven dann aus den Eiern geschlüpft sind, füttert sie die Königin mit ihrem Speichel, der in dieser Zeit besonders angereichert ist. Genau wie bei euch Menschen, die Muttermilch.
Nach erneuten 16 - 23 Tagen verpuppen sie sich, also werden richtige Ameisen.
Das sind dann die Arbeiterinnen, die nun für ihre Königin sorgen und für die anderen noch nicht verpuppten Larven und Eiern, die die Königin weiter gelegt hatte.
Aber das habe ich dir ja schon erzählt.” endete der Ameisensoldat.
Friedhelm wurde nun ganz nachdenklich. Das hatte er ja noch gar nicht gewusst.
Plötzlich zog einer an seinem Arm!
“Hallo du kleiner Langschläfer, jetzt wird es aber Zeit!” Mama rüttelte ihn wach.
“Wo bin ich? Wo ist der Ameisensoldat?” Erstaunt sah er sich um. Hatte er das alles geträumt?

Nein, nicht ganz, denn seine Mama hatte ja das alles aus dem Ameisenbuch vorgelesen.
In Zukunft achtete er mehr auf die Tiere, egal wie klein sie sind.

 

Hallo Inga!
Ich finde die Geschichte nicht so gut gelungen.
Eine nette Idde, Informationen über ein Tier in eine Geschichte zu verpacken.

Nur ich finde, du wirfst etwas zu sehr mit Zahlen um dich. Ich denke, du kannst einige zahlen durch Umschreibungen streichen. Also nicht haargenaue Zeitangaben, sondern eher beschreibene Begriffe. Also ich meine Dinge wie "nach ein paar tagen" und so.
Und dann finde ich die Handlung etwas langweilig.
Scheinbar war ja gar keine Ameise da und Friedhelm hat das nur geträumt.
Ich persönlich fände es besser, wenn der Ameisensoldat wirklich dort gewesen wäre.
Aber ich finde, dass allgemein etwas wenig in deiner geschichte passiert.
Die Ameise erzählt ja nur. Weiter passiert nichts. Es liest sich etwas wie ein Sachbuch für Kinder.

Das finde ich nicht so toll und auch etwas schade. Ich denke, du könntest da bestimmt noch etwas mehr Pepp reinbringen. :)

Aber du hast kindgerecht geschrieben und mir sind nur kleiner Stellen aufgefallen. :)
Ich bin allerdings jetzt zu müd, um die Stellen rauszusuchen. Mach ich, wenn ich ausgeschlafen hab ;)

bye und tschö

 

Hallo Moonshadow,
danke für Deinen Kommentar. Du hastz es schon richtig erkannt, es handelt sich nicht nur um eine Geschichte für Kinder, sondern eine Sachgeschichte.
Meine Kinder konnte so vieles lernen. Übrigens ist diese Geschichte beinahe wahr.
Mein Sohn saß an der Tür und spielte mit dem Stöckchen, bis die Ameisen raus kamen.
Schlafen konnte er dann auch nicht und fürchtete sich vor ihnen. Na und dann...erzählte ich ihm eben diese Geschichte. Nun sitzt er im Garten und beobachtet sie...
Aber mal ganz ehrlich, so ganz bin ich damit auch noch nicht zufrieden...

Alles Liebe
Inga

 

Hallo Inga!
Vielleicht überarbeitest du die Geschichte ja noch mal ein bisschen? :)

So, wie versprochen, die Anmerkungen von mir:

Endlich hatte er seine Aufgaben geschafft. Packte alles ein und ging nach dem Mittagessen hinaus in den Garten.
Ich würde nach 'geschafft' keinen Punkt machen. Ein Komma wäre wohl angebrachter. Zumal der zweite Satz, so wie er momentan ist, unvollständig ist (kein Subjekt). Mach doch einfach anstatt eines Punktes ein Komma. :)

“Alle Tiere können sprechen, du mußt nur mal zuhören, aber du ärgerst sie ja viel lieber und machst unsere Behausungen kaputt!” sagte barsch die Ameise.
In meinen Ohren klingt es besser, wenn das Wort 'barsch' hinter 'Ameise' steht.
Alos so, wie es momentan in deiner Geschichte steht, klingt es etwas seltsam, finde ich. (hast du ein paar Mal gemacht, ich habs aber nur einmal rausgeschrieben)
Meine Meinung ;)
Aber ich glaube, grammatikalisch ist es so auch richtig.

“Entschuldige bitte, das wollte ich nicht. Ich habe gar nicht darüber nachgedacht. Ich mache das auch nie wieder, versprochen.
Hier hast du am Ende die Anführungszeichen vergessen ;)

Stattdessen melken unsere Aussenarbeiter eure Blattläuse und lassen euren Zucker in Ruhe.”
Außenarbeiter

“ Ihr melkt Blattläuse?” fragte ungläubig Friedhelm.
Hier hast du nach den ersten Anführungszeichen einen Leerschritt gemacht ;)

“Stimmt”, sagte Friedhelm, “ da bin ich schon mal beinahe hineingetreten und eine hat mich noch erwischt.”
Dort wo die wörtl. Rede weitergeht hast du zwischen Anführungszeichen und 'da' einen Leerschritt gemacht ;)

Friedhelm war nun ganz wißbegierig und konnte gar nicht genug hören.
wissbegierig

Plötzlich zog einer an seinem Arm!
Ich würde 'einer' durch 'jemand' ersetzen.

Achso, ich persönlich fände es noch schöner, wenn der Ameisensoldat einen Namen bekäme. Denn Friedhelm redet ja die ganze zeit mit ihm und ich finde schon, dass der Ameisensoldat dann einen Namen verdient hat. ;)
Und noch schöner :D fände ich es, wenn sich die Ameise und Friedhelm erst einmal vorstellen.

So, das wars dann aber auch.

bye und tschö

 

Hallo Inga,

leider muß ich mich moonshadow anschließen. Ich finde auch, daß die Geschichte ein wenig zu belehrend daher kommt. Dazu neigen Deine Geschichten überhaupt - hast Du schon einmal daran gedacht, ein Sachbuch für Kinder zu schreiben? Das ist ja nichts Schlechteres als eine Erzählung, und der Leser/Zuhörer ist dann aufnahmebereiter, weil er auf Informationen wartet. Ich habe als Kind jedenfalls mindestens so viele Sachbücher wie fiktive Bücher gelesen.

Noch ein paar Fehler:

und ließ sich im Wohnzimmer auf dem Sessel fallen
auf den
er stand auf und bearbeitet das gefundene Ameisennest
bearbeitete
eine Königin, das ich nicht lache
daß bzw. dass

Schöne Grüße
Roy

 

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