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Der Brief

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28.05.2007
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Der Brief

Als ich zu hause ankam, sah ich auf meinem Schreibtisch einen Brief. Er war von Adam. Er war an mich adressiert. Mit zittrigen Händen öffnete ich den Brief. Langsam las ich Zeile für Zeile.

Hallo mein lieber kleiner Bruder,

bitte, wenn du das hier liest, weine nicht. Ich weiß, dass du von mir immer dachtest ich wäre der große, starke Bruder. Aber dem war nicht so. Ich dachte auch immer ich wäre es, aber da habe ich mich in mir selber getäuscht. Ich wollte nie in diese Rolle hineingezogen werden. Aber Mama wollte es so. Nachdem unser Vater vor 3 Jahren an Lungenkrebs starb, hatte sie gesagt, ich soll auf dich aufpassen. Das tat ich dann auch. Du bist mir richtig ans Herz gewachsen, deshalb begreife ich auch nicht, warum ich dir diesen Abschiedsbrief schreibe.
Ich habe mir sehr viel Zeit gelassen, und habe auch sehr darüber nachgedacht. Als unser Vater gestorben ist, ist eine Welt für mich zusammengebrochen. Er war der, der ich für dich bin. Er war mehr als nur mein Vater. Er war mein bester Freund.
Und als er so plötzlich starb, hatte ich niemanden mehr. Klar, hast du mich auch einmal an Wochenenden mit ein paar Kumpels gesehen. Du selber dachtest doch, es wären meine besten Freunde. Als du mich einmal darauf angesprochen hast, habe ich es nicht verneint. Aber für mich waren es keine Freunde. Sie waren nicht so wie mein Vater. Deshalb konnte ich es immer kaum abwarten nach hause zu gehen, um die Rest der Zeit in meinem Zimmer zu verbringen. Dann habe ich immer geweint. Schließlich habe ich mich ganz von der Außenwelt abgekapselt. Ich hatte alle meine Kontakte abgebrochen. Ich war zu deprimiert ja ich fühlte mich gar unwürdig, noch mit irgendeinem Menschen in Kontakt zu treten. Ich wollte für mich sein. Ich wollte weiter um meinen verlorenen Vater trauern.
Dann wachte ich eines Morgens auf und hatte meinen Entschluss gefasst. Ich wollte aber noch damit warten. Ich wollte nicht, dass du dich alleine fühlst, weil du doch damals so eine schwere Zeit hattest. Also habe ich gewartet. 2 Jahre lang.
Vielleicht ist es auch besser so, dass ich jetzt fort bin. Ich wüsste nicht, wie ich es dir und Mama sonst beibringen soll. Ach, und bitte sage Mama, dass es nicht ihre Schuld war. Und sag ihr, dass ich sie gern habe. Ich habe euch beide lieb. Ich danke euch beiden, für die guten Momente, die ihr mir gegeben habt. Dafür danke ich euch vom Herzen.
Seid mir nicht böse, dass ich gegangen bin. Es war meine Entscheidung, und ich weiß es gibt bessere, aber für mich nicht. Es tut mir leid.

Adam


Warum heulte ich plötzlich? Würde ich Adam je wieder sehen? Oder war dieser Entschluss von ihm endgültig? Ich wusste es nicht.
Plötzlich klingelte es an der Haustür. Ich machte auf. Es war meine Mutter. Ich wusste nicht, wie ich es ihr beibringen sollte, sie war doch so glücklich.
„Mama…ich muss dir etwas zeigen...“

 

Hallo Schiinocholie,

die vielen Fehler "übersehe" ich jetzt mal. Auf die wurdest du an anderer Stelle schon hingewiesen.
Bis auf den letzten Absatz ist dieser Text im Grunde keine Geschichte, sondern ein Brief. Zwar beinhaltet er schon auch die Information für den Selbstmord, aber auch die beinhaltet keine fortlaufende Handlung.
Erschreckend finde ich immer, wenn Vorwürfe als Entschuldigungen getarnt sind. Im Fall deines Textes zum Beispiel der Vorwurf: Wärest du nicht gewesen und hättest mich hier festgehalten, wäre ich schon längst meinen Weg gegangen. Dazu wird auch noch die Verantwortung, es der Mutter beizubringen auf den kleinen Bruder abgeschoben.
In sofern bietet den Text schon Dinge, die ärgern oder nachdenklich machen.

Selbstmord und Depression, du hast es schon vernommen, wird hier nicht gern gelesen, dafür um so lieber gepostet. Das liegt daran, dass die Geschichten sich alle ähneln und daran, dass sich in einem bestimmten Alter fast jeder theoretisch mit der Frage danach auseinandersetzt.
Aber alle, die es lesen müssen, langweilt es leider irgendwann.

Nicht verzagen.

Lieben Gruß, sim

 

Hi Shiinocholie!

Das ist nun bereits die dritte Geschichte die ich von dir gelesen habe, doch meiner Meinung nach auch die beste jetzt.

Sie ist ähnlich aufgebaut wie die anderen beiden, es gibt keine direkte Handlung, keine verschiedene Zeitpunkte und Ortschaften wo es sich abspielt und auch das Thema ist dasselbe.

Ich fand die Geschichte trotzdem besser als die anderen, weil die Erzählweise durch Brief sich von den anderen beiden abhebt (was jedoch nicht bedeutet, das die Idee neu ist). Auch ist man dieses Mal an Informationen nicht so knapp, ich weiss über jede Person das nötigste und so muss ich mir auch nicht etwas durch irgendwelche Namen oder angebrochene Handlungen zusammenreimen, wie in den anderen beiden Geschichten.

Der Schreibstil finde ich leider nicht so überzeugend. Hier ist mir aufgefallen, das du viele deiner Hauptsätze auch als Nebensätze hättest verwenden können.
Doch Talent kann ich in deinem Schreibstil schon erkennen. Mit der Zeit wird er sich bestimmt verbessern.

Gruss Fridolin

 

hi shiin
also... ich finde diese Geschichte schon ganz gut(die beste von dir, bis jetzt) nur finde ich es etwas trist das du bis jetzt nur Geshichten geschrieben hast die von Selbstmord handeln...
schreibe doch auch mal was anderes (öffne dich für neue ideen)

L.G. Jonas

 

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