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Der eine Tag Liebe

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06.01.2009
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Der eine Tag Liebe

Ich tat das was ich eigentlich jeden Samstag machte. Mal mit dem, mal mit dem. Aber ich war besonders froh das Paul diesmal wieder dabei war. Paul hatte sich endlich von seiner Ollen getrennt. Ich hasse es wenn gute Freunde eine Beziehung haben und ich Single bin, sie haben dann nur noch Zeit für ihre Mädchen und ich steh logischerweise hinten an. Leider bin ich irgendwie immer Single. Ich versuche es ja zu ändern aber es klappt nicht. Was soll ich noch machen? Ich quatsche schon jede an. Wir wechseln ein paar Worte, irgendwann geht uns der Gesprächsstoff aus und dann endet der Smalltalk resultatlos.

Samstags geh ich dann immer mit ein paar Kumpels in das Blackdeck, die einzige vernünftige Disko in unserer kleinen Stadt. Heute ist Paul endlich wieder dabei. Er hat noch Chris mit gebracht; ist ein alter Schuldfreund von ihm. Ich kann ihn nicht wirklich leiden aber Paul hatte sich zuerst mit ihm verabredet und hat ihn dann mitgenommen. Außerdem hatten wir so einen Fahrer gefunden. Paul ist der perfekte Frauentyp. Seine blonden, halblangen Haare, seine Nase, seine braungebrannte Haut – der ideale Sunnyboy. Dazu ist er groß und schlank und immer perfekt gekleidet. Chris dagegen ist wahrscheinlich ein Frauchenschreck wie ich; wobei, ich sehe besser aus. Ach, eigentlich sehe ich gar nicht schlecht aus. Im Gegenteil. Alle sind immer extrem erstaunt dass ich keine Freundin habe. Das ich noch Jungfrau bin, wage ich freilich niemanden zu erzählen. Selbst Paul weiß das nicht. Und doch, ich bin einfach immer viel zu schüchtern. Vielleicht müsste ich offensiver flirten. Auf der Fahrt zur Disko hat mir Paul etwas über Komplimente erzählt, seine angebliche Geheimwaffe.

„Also, dann lasst uns mal die Weiber aufreißen!“, rief Paul und klatschte im Rhythmus mit den Händen. „Ja, auf gehts!“, stimmte Chris mit ein und bewegte sich auf die Tanzfläche. Ich gab nichts weiter dazu und begann mich zu bewegen; tanzte. Der Bass hämmerte mir den Takt in den Brustkorb, so dass ich gar nicht aus dem Rhythmus kommen konnte. Die Gesichter der anderen färbten sich im Licht der Strahler blau, rot und grün. Pauls Hände säbelten durch die Luft, sein ganz eigener Tanzstil, der sehr beeindruckend war. Manchmal, wenn er nicht dabei war, versuchte ich ihn zu kopieren, nie jedoch in seiner Anwesenheit. Dann sonderte sich Paul von der Gruppe ab und tanzte ein Mädchen an. Sie sprang sofort an und tanzte mit. Ich war immer wieder erstaunt wie er das machte. Gerade in diesem Moment kam eine süße Blondine an mir vorbei. Ich drehte mich zu ihr um und tanzte mich an sie heran. Sie schaute zu mir, musterte mich und ging dann weiter, ohne die geringste Erwiderung. Scheiße! Entmutigt ging ich wieder zurück. Lass dich nicht unterkriegen, versuchte ich mich aufzubauen und schaute mich um. Irgendwo noch eine die mir gefällt? Ja. Sie tanzte ungefähr 5 Meter neben mir. Eine riesige Distanz, denn es war inzwischen sehr voll und eng. Wie sollte ich es am besten anstellen? Einfach hintanzen und versuchen ihre Aufmerksamkeit zu erregen? Ja, so mach ich es.

Als ich bei ihr war, merkte ich dass es eine ganze Gruppe von Mädchen war. Sofort fühlte ich mich von der Übermacht eingeschüchtert. Würde ich sie jetzt frontal antanzen und sie würde mich abweisen, wäre ich das Gespött der ganzen Gruppe. Könnte sie, vor ihren Freundinnen, überhaupt was anderes machen als mich abweisen? Ich drehte mich also in ihre Richtung und tanzte alleine, in der Hoffnung dass sie sich zu mir umdrehen und mit mir mittanzen würde. Aber sie drehte sich nicht um. Ihr süßer Arsch, in ihrer engen Hose, tanzte mir entgegen, doch ihr Gesicht war in die Mitte eines Kreises gerichtet, in den alle Mädchen stur hineintanzten. Es kam mir vor wie eine halbe Stunde die ich wartend vor dem Arsch verbrachte aber niemand erbarmte sich und wendete sich mir zu. So zog ich vorsichtig wieder ab. Chris tanzte dort ganz alleine. Man war er ein schlechter Tänzer. Er fand den Rhythmus nicht. Seine Bewegungen waren schwammig, kurz, klein und unbeholfen. Seine Füße klebten am Boden. Eingeschüchtert und desillusioniert begab ich mich also zurück zu ihm und versuchte die Musik zu genießen. Ich ging voll in der Musik auf, sie spielten Lieder die ich noch nie zuvor gehört hatte, aber ich fand sie extrem geil. Der Bass, verzerrte Stimmen, das Licht. Die Mädchen waren mir aus dem Sinn. Ich sah hoch zur Bar. Paul küsste sich dort mit einem Mädchen, es war ein anderes als vorhin aber sie sah auch viel besser aus. Sie hatte, langes braunes Haar und vor allem große Brüste, die Paul mit seinen Händen streichelte. Wow, wie macht es das nur? Nur einmal in meinem Leben möchte ich sein wie er; unglaublich! Dann viel mir ein Mädchen neben den beiden auf. Sie sah etwas gelangweilt aus und schaute zu mir herüber. Unsere Blicke trafen sich. Sie hatte schöne dunkle Augen, ihre Nase war zart und ihr Haar umrahmte lockig ihr Gesicht. Doch ich hatte keinen Mut mehr. Naja, Blickkontakt halten kann ja nicht schaden, vielleicht kommt sie ja zu mir runter. Ich tanzte weiter und ihre Blicke lösten sich nicht von mir. Ich merkte wie es mich erregte und schaute zurück. Ein wenig hatte ich Angst vor ihren großen Augen, doch auf die Entfernung war ich sicher. Doch dann rief ich mir Paul zurück ins Gedächtnis. Er hatte mir genau von so einer Situation erzählt. Da galt nur eins, rann, sonst ist sie weg. Ich zögerte. Was wenn ich alles nur falsch verstanden habe? Was, wenn sie vielleicht gar nicht zu mir geguckt hat? Aber dagegen sich einen Drink zu bestellen sprach ja nichts.

Die Bar lag etwas erhöht, ich ging die Treppe rauf. Da war sie! Sie schaute immer noch auf die Tanzfläche, also galten ihre Blicke nicht mir. Ernüchtert strich ich jeden Gedanken daran sie anzusprechen aus meinem Kopf. Doch dann drehte sie sich um. War das ein Lächeln? Ich lächelte zurück. Dann ging alles ganz schnell. Ich ging zur Bar, um mir wie geplant was zu bestellen. Im Vorbeigehen sagte ich „hallo“ zu ihr. Es war sehr eng, wir berührten uns und dann erwiderte sie: „ Hallo.“ Ok, vielleicht hat sie echt Interesse an dir, dass könnte deine Chance sein.
„Wie gehts?“, fragte ich.
„Gut danke. Bestellst du mir was zu trinken?“, sagte sie keck. Aha, dachte ich, sie will also nur was zu trinken. Die typische Masche. Ich bestell ihr was und sie zieht dann wieder ab, um es mit einem anderen Kerl zu saufen.
„Was denn?“, fragte ich trotzdem.
„Wodka Plus Energy.“ Au, so was teueres, dachte ich. Doch ihre Blicke zogen mich in ihren Bann und so sagte ich nur: „Gerne.“, und lächelte.
Die Bardame gab uns unsere Getränke, ich hatte nur ein Bier bestellt. Das Mädchen nahm sich ihr Glas und ging. Na spitze, hatte ich es mir doch gedacht. Ich zog meine Mundwinkel nach unten und trauerte dem schönen Geld hinterher. Doch dann drehte sie sich um und winkte mich heran. Sie hatte eine freien Sessel gefunden und wollte schnell dort sein, bevor jemand anders drin saß. „Danke für den Drink.“, sagte sie mir, als wir uns in die Möbel lümmelten.
„Bitte, immer gerne.“
Sie schaute mich mit ihren tiefen Augen an und streichelte meine Wange. Ja! Endlich, das könnte es sein. Ich hab’s geschafft. Jetzt bloß keine peinliche Stille aufkommen lassen.: „Bist du öfter hier?“
„Nein, zum ersten Mal. Wollte den Club mal ausprobieren aber...naja, das ist hier wirklich alles sehr provinziell.“ Provinziell? Wo kommt sie denn her? Er wollte sie gerade fragen, da kam sie ihm zuvor: „Und du?“ Und ich? Wie? Achso, ob ich öfter hier bin. „Nein, ich bin nur mit meinen Kumpels mitgekommen. Ich finde der Laden geht so. Was hältst du von der Musik?“
„Ja, geht so, die Musik ist schon ok, aber der DJ ist scheiße!“

Ich hatte mich entschlossen ihr zuzustimmen und auf keinen Fall den kleinen Erfolg zu riskieren. Langsam wurden unsere Gespräche tiefer. Ich holte ihr mehrmals neue Getränke – immer sehr teueres Zeug, sie passte währenddessen auf den Sessel auf. Wir saßen sehr beengt auf dem Klubsessel, anfangs versuchte ich es ihr so bequem wie möglich zu machen und verspannte mich dabei total. Doch mit steigendem Alkoholpegel kamen wir uns körperlich immer näher. Vorsichtig streichelte ich ihren Bauch und ihre Hüften. Dann, wagte ich es tollkühn und berührte ihre Brüste. Ich rechnete jedem Moment damit dass sie aufspringen und mich beschimpfen würde, doch sie tat es nicht. Ihre Brüste waren voll und fest, groß und wohlgeformt. Ihre Augen leuchteten als ich es tat und dann gab sie mir einen Kuss. Ihre Lippen waren so wundervoll weich und dann spürte ich auch schon ihre Zunge in meinem Rachen. Ihre Hand wanderte in meinen Schritt, sie ertastete mein Glied.

„Ey, Jakob!“ ich hörte Pauls Stimme. „Chris geht es nicht gut! Wir müssen nach Hause.“
„Ich bleibe noch ein bisschen.“
„Ha, willst du mich verarschen? Chris ist unser Fahrer – oder willst du laufen?“
„Aber…“
„Komm jetzt Mann!“
Ich schaute das Mädchen an: „Sehen wir uns wieder?“
„Klar!“
„Wie heißt du eigentlich?“
„Anita.“
„Ich bin Jakob.“
„Bis dann Jakob.“
Sie winkte mir, als mich Paul am Oberarm griff und zum Ausgang zerrte.

Chris saß im Wagen. Ich nahm neben ihm Platz. Hinten saßen Paul und sein Mädchen. Chris fuhr los, so schlecht sah er gar nicht aus, nur müde. Ich hörte wie sich Paul und sein Mädchen küssten. Sie hatten sich eine Decke über den Schoß gelegt und befummelten sich. Paul und seine neue Freundin waren auch die ersten die ausstiegen. Dann fuhr Chris mich nach Hause. Er wusste nicht wo ich wohnte und so musste ich es ihm erklären.
„Hast du dir ihre Telefonnummer geben lassen?“, fragte Chris.
„Oh Schreck – nein, hab ich nicht!“
„Tja, vielleicht ist sie ja nächstes Wochenende wieder dort.“
„Scheiße, das kann ich mir kaum vorstellen, sie mochte die Disko nicht.“
„Naja, man begegnet sich immer zwei mal.“
„Du hast gut reden. Kannst du mich nicht noch mal hinfahren?“
„Vergiss es, ich penn hier gleich ein!“
„Dann fahre ich selber!“
„Du bist voll wie eine Haubitze, sei froh wenn du noch gerade stehen kannst.“


Die nächsten Wochenenden hielt ich verzweifelt die Augen nach ihr offen. Doch von ihr war nichts zu sehen. Über Jahre hatte ich nicht mehr solches Glück bei einem Mädchen. Dann kam endlich der Moment wo ich sie wieder sah. Ich hatte sie nie vergessen; in meinen Träumen waren wir ein Paar; doch sie erkannte mich nicht mehr. Da wusste ich, dass es vorbei war.

 

Nur ganz kurz:

Ganz schwache Kommasetzung, dazu Probleme mit das/dass.
Langweiliges, alltägliches Geschehen, weder romantisch noch erotisch.

Warum erzählst Du uns diese Geschichte?

 

Danke für den ehrlichen Beitrag. Ja stimmt, Kommasetzung ist ein riesen Problem bei mir. Ich hoffe eigentlich, dass mir dieses Forum ein wenig dabei helfen kann, das zu lösen.

Die Geschichte ist ganz alltäglich, richtig. Ich hatte ein Zitat von Gogol gelesen, in dem er schrieb, dass er nur ein Sujet, ein Thema, bräuchte und es darum ginge dies halt in einer lesenswerten Form aufzuarbeiten. Wahrscheinlich ist mir das nicht gelungen, ich würde aber gerne an mir arbeiten, damit es mir irgendwann gelingt.

 

Ich finds schade, dass der Stil so oft gebrochen und gewechselt wird, schon allein im ersten Absatz passiert dies einige Male.

Sowas schwächt die ganze Geschichte schon Grund auf.

Verarbeitest du da etwas?

 

Hallo, wie meinst du das mit Stilwechsel? *Macht große Augen, sowas ist ihm noch nie in den Sinn gekommen*

Nein, ich verarbeite nix :) Aber sicher ist es ein Großteil eigener Erfahrung die eingeflossen ist.

 

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