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Der Elefant Pete III

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22.11.2008
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Der Elefant Pete III

Der kleine Elefant Pete hatte genug von seinem Elefantendasein und wollte Astronaut werden. Nachts sah er immer den Mond und die Sterne, da wollte er auch mal hin. Verrückt wie unser kleiner Held nun mal ist, versucht er seine Elfantenherde von seiner kommenden Mission zu überzeugen. Die fanden das ganze Vorhaben allerdings nicht so toll. Besser gesagt sie fanden es ziemlich blöde. Wie sollte das denn gehen? Ein Elefant im Weltall…

Pete war am nächsten Tag nach seiner scheinbar genialen Idee ziemlich betreten und stocherte mit einem Stock im verwesten Gazellenkadaver herum. Doch schon war sein elefantistischer Freund Karell-Anton zur Stelle, um ihn mit einem eigens einstudierten Polkatanz wieder aufzumuntern. Klappte auch ganz gut, denn Elfanten sehen derbe bescheuert aus, wenn sie Verrenkungen machen wie bayrische Schuhplattler. „Jetzt mal Marmelade bei die Fische und Kopf hoch!“, sagte er. „Ich habe schon eine Idee wie wir das schaffen können!“

Wie jedes Erdmännchenkind wusste, war das Holz der Zypresse durch die Trockenheit in der Wüste die perfekte Außenhülle für eine übergroße Knutschkugel namens Raumorbiter. Nach dieser Anregung seitens Karell-Antons nahm das Projekt fahrt auf. Schnell ein- bis zweitausend Zypressen zerhackt um eine richtig stabile zu finden, hier etwas Sand zu Glas geschmolzen, da ein paar Hightech-Elektronik-Boardcomputer aus Savannenfrüchten gebastelt und schon war das Raumschiff fertig. Ein echtes Prachtstück seiner Gattung mit allem Schnickschnack wie Sommerreifen, Unterbodenbeleuchtung und Navi. Blieb nur noch die Frage, wie dieses Ungetüm ins Weltall geschossen werden sollte.

Pete machte sich auf die Suche nach einer Abschussbasis. Die in der Zwischenzeit versklavten Wüstenameisen erwiesen sich letztendlich als erstaunlich gutes Trägersystem. Ohne zu Murren beförderten sie das Himmelsprojektil mehr als 150 Ameisenkilometer. Was in richtigen Kilometern circa 00,1 km war aber … naja… Der Wille zählt! Echte Allpioniere lassen sich von so was nicht abhalten. Ein Zebra, welches das Trauerspiel schon längere Zeit aus der Ferne verschwörerisch beobachtete gab dem entscheidenden Tipp. Nur einen halben Tagesmarsch von hier entfernt sei doch die Nashorn Space Administration (NASA) gelegen, die jungen Hobbydraufgängern mit selbstgebauten Kapseln, Sonden und Satelliten gerne eine Freiflug ins Jenseits spendierte. Hatte er denn noch nie die Rauchsäulen gesehen, die sich vierteljährlich am Horizont auftaten? Das konnte man doch gar nicht übersehen. Sprachs und verschwand. Pete hatte sie schon gesehen, dachte aber es handelte sich dabei um ein unerklärliches Wetterphänomen oder um ein paar Chinchillas, die mal wieder zu viel kifften oder um diese kleine Wühlmaus, die leicht pyromanische Tendenzen zeigte oder um den gerne herbeizitierten Klimawandel oder um die Indianer mit den Rauchzeichen oder um ACH WAS WEIß ICH DENN, ein Elefant kann halt nicht alles wissen.

Er wurde sehr herzlich von den Nasahörnern empfangen. Über die Bewirtung ließ sich nicht meckern, über den technischen Stand der Geräte definitiv. Vor dem ersten Savannenkrieg hatte man solche Apparate benutzt, aber heutzutage noch? Einige Maschinen wurden mit Datasetten und Hamstern im Laufrad betrieben. Und das waren noch die Modernsten. Langsam wurde Pete mulmig. Aber wer ein echter Astronaut werden will, zickt nicht rum. Sind ja nicht bei so einer Topmodelcastingshow oder so…

Dass der Start gelingen würde, konnten die Nasahörner fast sicher sagen. Nur die Rückkehr zur Erde war nicht gesichert. Hatte bis jetzt ja noch niemand geschafft. Jedenfalls nicht am Stück. Wobei “Stück“ noch übertrieben wäre, denn soweit ich weiß, sagt man nicht “ein Stück Atom“. Der Countdown lief unerbitterlich nieder, der Start glückte, Tiere lagen sich in den Armen, Sektflaschen knallten, alles war toll. Pete schoss wie ein Pfeil durch 13 Schichten der Erdatmosphäre, das Raumschiff hielt, bei der 14ten gelang er wieder zu Bewusstsein. Als er so oben über der Erde schwebte in völliger Schwerelosigkeit (Warum eigentlich immer “völlige Schwerelosigkeit“? Gibt’s was dazwischen? Nichts für Ungut…) schwebte, fragte er sich, ob es alle die Mühen Wert war für diesen wundervollen Anblick. Eigentlich schon. Hätte er nur vor lauter Schönheit beim Verlassen des Raumschiffs nicht vergessen, seinen Raumanzug anzuziehen. Jetzt gibt`s Pete auch als Sternzeichen.

 

Hi Fred,

was soll ich sagen: Nette, kleine Geschichte für zwischendurch. Die Idee finde ich ganz gut, aber eher süß als lustig.
Was mir fehlte war Atmosphäre ;) So leierst du den Text einfach runter, aber der Elefant ist einfach zu austauschbar/beliebig.
Ein paar Dialoge habe ich auch vermisst. Die würden die Geschichte einfach auflockern und nicht so trocken rüberkommen lassen. Ja, sie würden auch Atmosphäre schaffen.
Gut fand ich die Idee mit den Nasahörnern, der Gag war nicht schlecht.

Gruß
Lemmi

 

Über (mehr) Dialoge könnte ich mal nachdenken! Wobei ich glaube, dass ich eher probiere mit der Erzählweise lustige/absurde Situationen zu schaffen. Ich glaube, die Dialoge würde so seltsam verlaufen, dass sie wirklich nicht mehr lustig/nachvollziehbar sind! :-)

 

den letzten satz finde ich gut, die nasahörner eher albern. seltsame dialoge finde ich super, wenn du einen text mit ebensolchen machen würdest, würde ich den gerne lesen.

 

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