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Der Engel mit dem verstauchten Flügel

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19.08.2003
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Der Engel mit dem verstauchten Flügel

Der Engel mit dem verstauchten Flügel

Timo konnte sich nicht losreißen, obwohl er richtig durchgefroren war. Es war aber auch zu schön auf dem Weihnachtsmarkt. Überall die geschmückten Stände und Buden, der riesige Weihnachtsbaum mit seinen Lichtern, der Duft von herrlichen Leckereien und vor allem der Weihnachtsmann, der in seinem Schlitten saß und für jedes Kind ein freundliches Wort hatte. Dass das ein Schauspieler mit einem Kostüm war, hätte ihm sein Freund Bastian nicht sagen brauchen. Der richtige Weihnachtsmann hatte doch zu dieser Zeit viel zu viel Arbeit, als dass er selber hätte kommen können.

„Hast du deinen Wunschzettel schon fertig?“, wollte Timo wissen.
„Ne, mach ich wohl auch nicht, weil das Kinderkram ist.“ Bastian setzte ein ernstes Gesicht auf und erklärte: „Weißt du, mein Vetter, der Peter, und der ist schon in der Schule, der hat gesagt, dass das alles nicht stimmt. Ist auch logisch bei so vielen Kindern auf der Welt. Der Weihnachtsmann kann das gar nicht schaffen, und darum machen die Eltern das alles mit den Geschenken und so.“

„Ich habe einen riesig langen Wunschzettel gemalt, da ist alles drauf, was ich mir wünsche und noch viel mehr“, antwortete Timo selbstsicher, „Dein Vetter will sich nur wichtig machen, der hat keine Ahnung. Jeder weiß doch, dass der Weihnachtsmann ganz viele himmlische Helfer hat, und dass Engel die Zettel der Kinder einsammeln. Meine Mama hat zwar gesagt mein Wunschzettel sei unverschämt lang, und ich müsse wohl nur mit ein paar Kleinigkeiten rechnen, aber ich habe nun einmal so viele Wünsche.“

Nachdenklich sagte Bastian: „Na ja, male ich eben auch einen, schaden kann es nicht.“
Dann entdeckte Timo etwas in Bastians Gesicht, was ihm nicht gefiel. Wenn sein Freund so die Augen und den Mund zusammenkniff, war er dabei etwas auszuhecken. Und so war es auch.
Die beiden Freunde lebten nebeneinander in der gleichen Straße, und auf ihrem Weg nach Hause hielt Bastian Timo am Ärmel zurück, sodass der Abstand zu ihren Mamas ein wenig größer wurde.
„Ich habe da einen Plan“, flüsterte er, „du wirst schon sehen, dass mein Vetter recht hat.“
Als er weiter sprach hielt er die Hand vor den Mund: „Wir haben einen alten Papageienkäfig auf dem Dachboden, den werde ich in mein Zimmer stellen und meinen Wunschzettel hineinlegen. Mit einem Gummiring, einem Stück Nähgarn und einem Hölzchen wird aus dem Käfig eine prima Engelsfalle.“
Timo fand das sehr gemein. Doch bevor er versuchen konnte, seinen Freund davon abzubringen, waren sie vor ihrem Haus angekommen.
„Na“, fragte seine Mama, „was habt ihr zwei wieder zu tuscheln? Dann fügte sie hinzu: „Komm Timo, lass uns hineingehen, Papa wird schon auf uns warten.“

Während des Abendessens erzählte Timo seinem Vater, was er auf dem Weihnachtsmarkt alles erlebt hatte. Auch berichtete er, was Bastians dummer Vetter vom Weihnachtsmann gesagt hatte. Über den hinterhältigen Plan seines Freundes aber schwieg er.
Als er dann in seinem Bett lag, konnte er nicht einschlafen, ihm ging einfach dieser Papageienkäfig nicht aus dem Sinn. Immer wieder wälzte er sich von einer Seite auf die andere, als er plötzlich ein leises Schluchzen vernahm. Er setzte sich auf, knipste die Nachttischlampe an und rieb seine Augen.
„Hups“, entfuhr es ihm, legte seinen Kopf auf die Seite und lächelte. „Ich habe immer gedacht ihr Engel seid viel größer, aber schön siehst du aus. Hast du auch einen Namen? Ich bin Timo und kann nicht einschlafen!“
Der Engel, der da auf der Kante des Schreibtisches saß, antwortete nicht, hatte das Gesicht in den Händen vergraben und sein kleine Körper wurde vom Schluchzen geschüttelt. Spontan wollte Timo aufstehen, um den Engel zu trösten. Doch dann dachte er, dass man Engel wohl nicht berühren dürfte, sie sahen so zerbrechlich aus. Er würde einfach warten, bis der Helfer des Weihnachtsmannes etwas sagen würde, denn dass das einer war und der seinen Wunschzettel holen wollte, war klar. Als er den Engel so betrachtete, fiel Timo auf, dass einer seiner Flügel ganz komisch nach unten hing und ihn durchfuhr ein schrecklicher Gedanke.
„Das war der Bastian oder?“, platzte es aus ihm heraus, „Der hat das gemacht!“
Der Engel blickte kurz auf und Timo erkannte ein schwaches Nicken.
Also hatte der gemeine Kerl wirklich seinen Plan in die Tat umgesetzt und die Falle gebaut. Seinen Wunschzettel hatte er in den Käfig gelegt und als der Engel ihn aufnehmen wollte, war die Falle zugeschnappt. Dann hatte sich der Engel befreit und dabei seinen Flügel verletzt. Auf Timos Frage, ob der Flügel gebrochen sei, bekam er ein Kopfschütteln als Antwort.
„Dann ist er verstaucht“, stellte Timo fest, „wäre aber besser wenn er gebrochen wäre“, fuhr er mit ernstem Gesichtsausdruck fort, „meine Mama hat gesagt, dass eine Verstauchung viel mehr weh tut.“
Wieder schluchzte der Bote des Weihnachtmannes, und Timo war klar, warum er so verzweifelt war. Nur mit einem Flügel konnte er nicht zurück und sicher konnte nur ein Engeldoktor die Verletzung heilen. Auf der Erde gab es so einen nicht, zumindest hatte Timo noch nichts davon gehört. Zudem durfte ihn auch keiner sehen, weil dann die Wünsche nicht in Erfüllung gingen, wusste er von seiner Mama.
Irgendwie musste er dem Engel helfen und obwohl er schnell eine Idee hatte, wartete Timo ab, bis der sich eine letzte Träne von der Wange gewischt hatte und zu ihm herüberblickte.
„Du musst keine Angst haben“, begann er beruhigend, „ich komme jetzt zu dir.
Über seinem Bett, an der Zimmerdecke, klebte ein sternförmiger, gasgefüllter Luftballon. Währen er aus dem Bett rutschte, griff er nach der Schnur die am Ballon hing und ging vorsichtig auf den Engel zu. Bei ihm angekommen zog Timo den Ballon nach unten und konnte den Engel davon überzeugen einen Versuch zu starten, indem der mit beiden Händen die Schnur umklammerte. Und wirklich, es funktionierte. Langsam, sehr langsam stieg der Sternballon mit dem Engel gegen die Decke und ein Lächeln huschte über dessen Gesicht.
Timo dagegen wirkte mit einem Mal nachdenklich, er hatte den Engel gesehen. Bedeutete das nun, dass er keine Geschenke bekommen würde? ‚Wenn der Himmelsbote hier bleiben muss’, dachte er und schüttelte seine Traurigkeit ab, ‚gibt es auch keine Geschenke. Wie auch immer, der Engel muss zurück in den Himmel.’
„Weißt du“, sagte Timo und sah zu seinem Wunschzettel, den er auf das Endloscomputerpapier seines Papas gemalt hatte, „der ist wohl ein bisschen zu schwer, das schafft der Ballon nicht, den wirst du nicht mitnehmen können. Aber vielleicht merkst du dir ein oder zwei meiner Wünsche.“
Wieder lächelte der Engel und blinzelte mit den Augen.
Timo öffnete das Fenster und langsam stieg der Ballon in den Himmel. Timo winkte und schaute ihm solange nach, bis der Sternenballon nur noch ein schillerndes Pünktchen, wie all die anderen Sterne am frostigen Nachthimmel war.

Die Zeit bis Weihnachten kam Timo unendlich lang vor, und dabei war er doch so gespannt darauf, ob und wenn, welche seiner Wünsche sich der Engel gemerkt hatte. Dazu hatte er gehofft, dass der Weihnachtmann noch einen anderen Boten schicken würde. Er hatte jeden Abend krampfhaft versucht wach zu bleiben, und dabei ging es ihm nicht nur um seinen Wunschzettel. Immer wieder musste er an den armen, verletzten Engel denken und hätte gerne gehört, dass es ihm besser ginge. Doch die Tage vergingen ohne eine Änderung, und wenn er seine Mama darauf ansprach, zuckte diese nur mit den Schultern und antwortete stets: „Warten wir es ab, es wird sich schon alles zum Guten wenden!“

Und dann war er da, der lang ersehnte Heilige Abend. Kurz vor der Bescherung, war Timo noch einmal in sein Zimmer gesaust, da er die Hoffnung noch nicht aufgegeben hatte. Nur sein Wunschzettel lag immer noch an der selben Stelle. Mit Bangen betrat er das Wohnzimmer und sein erster Blick fiel auf einen herrlich funkelnden Weihnachtsbaum. Und dann schaute er nach unten. Mit einem jubelnden ‚Juchhu’ riss er seine Arme in die Höhe, machte einen Schritt nach vorne und ließ sich auf die Knie nieder. Da lagen unter dem Baum Geschenke für ihn, und zwar die, die oben auf dem ersten Blatt seines Wunschzettels gemalt waren.

Sofort begann er sein neues Spielzeug auszuprobieren, und da er länger auf bleiben durfte, war er todmüde, als seine Mama ihn schließlich ins Bett brachte. Bevor er einschlief aber dachte er daran vielleicht doch auf seine Mama zu hören und zum nächsten Weihnachtsfest bescheiden nur ein Blatt für seinen Wunschzettel nehmen. Und dabei musste er grinsen. Im nächsten Jahr begann für ihn die Schule, er würde schreiben können; und wenn man ganz klein schriebe …

 

Hallo Jadro,

eine schöne Kinderweihnachtsgeschichte hast du geschrieben. Lasse dich also von der Länge meiner Anmerkungen nicht täuschen. Sie hat mir gut gefallen.

Der Weihnachtsmann war natürlich nicht echt, das hätte ihm sein Freund Bastian nicht sagen brauchen, da der richtige doch zu dieser Zeit viel Arbeit hatte.
Durch das Anhängen des letzen Teils nach dem Komma hängt dieser leider leer im Raum. Du möchtest uns sagen, dass Timo weiß, der Weihnachtsmann kann nicht echt sein, da der richtige zu viel zu tun hat. durch die Einleitung des Nebensatzes wird dieser Bezug aber verwischt. Vorschlag:
Der Weihnachtsmann war natürlich nicht echt, das hätte ihm sein Freund Bastian nicht sagen brauchen. Der richtige hatte doch zu dieser Zeit zu viel Arbeit.
„Ne, mach ich wohl auch nicht, weil das Kinderkram ist“, Bastian setzte ein ernstes Gesicht auf
Da du hier nicht mit "ist", sagte Bastian nach der wörtlichen Rede fortfährst, sondern einen neuen Satz beginnst, müsste es so aussehen:
"... Kinderkram ist." Bastian setzte ...
Weihnachtsmann gesagt hatte, über den hinterhältigen Plan
Ich würde zwischen hatte und über eine Punkt machen. Achte mal auf die Länge der Pause, die du an der Stelle beim lauten Lesen machst.
Ich bin der Timo und kann nicht einschlafen!“
Der gesammte Part kann auch den einen oder anderen Punkt mehr vertragen, es sei den Timo fängt angesichts des Engels fürchterlich an zu quasseln. ;) Diesen Teil habe ich aber wegen des der noch einmal besonders rausgesucht. In Bayern ist es glaube ich üblich, von sich in der dritten Person zu reden. In Norddeutschland eher nicht. Ich selber habe bei mir die Erfahring gemacht, dass es etwas it der Entfernung zu mir selbst zu tun hatte, nie einfach sagen zu können "Ich bin Florian", ohne ein"der einzufügen. Erst als ich anfing, mich mit mir und dem Namen identifizieren zu können, habe ich das gelassen. Das ist für eine unschuldige Weihnachtsgeschiche sicherlich ein unpassender Einwurf. Ich stolpere nur deshalb immer über diese Formulierung und überlege, ob es anderen genauso geht oder ob diese Entfernung zum "Ich" eventuell sogar unbewusst auf diese Weise vermittelt wird.
dass man Engel wohl nicht berühren dürfe, sie sahen so zerbrechlich aus.
müsste mE dürfte heißen
denn dass das einer war und seinen Wunschzettel holen wollte, war klar.
mE gehört ein er vor seinen
Als er den Engel so betrachtete, fiel Timo auf, dass einer seiner Flügel
„Das war der Bastian oder?“,
Kommst du ursprünglich aus Süddeutschland? ;) Bei diesem der assoziiere ich gleich Horst Janson
Also hatte der gemeine Kerl wirklich den alten Papageienkäfig vom seinem Dachboden geholt
Es ist ja eher der Dachbode der Eltern. Auf alle Fälle aber von seinem
Der Engel hatte sich schließlich befreien können, dabei aber seinen Flügel verletzt.
sonst hast du einen Tempusfehler. Ist ja die vollendete Vergangenheit.
Wieder schluchzte der Bote des Weihnachtmannes, und es war klar, warum er so verzweifelt war. Nur mit einem Flügel konnte er nicht zurück und sicher konnte nur ein Engeldoktor die Verletzung heilen. Auf der Erde gab es so einen nicht, zumindest hatte Timo noch nichts davon gehört. Zudem durfte ihn wohl auch keiner sehen, weil dann die Wünsche nicht in Erfüllung gingen. Also musste Timo sich etwas einfallen lassen.
Hier ist mir die Auffassungsgabe Timos schon unheimlich. Vor allem, wenn man bedenkt, dass er erst fünf ist. Wäre es nicht schöner, wenn der Engel ihm das unter seinen Tränen erzählen würde?
„Weißt du“, sagte Timo und sah zu seinem Wunschzettel,
„Weißt du“, sagt Timo und sah zu seinem Wunschzettel, den er auf das Endloscomputerpapier seines Papas gemalt hatte und deutete darauf,
Das ist mir für eine Kindergeschichte ein bisschen lang.
Vorschlag: „Weißt du“, sagt Timo und deutete zu seinem Wunschzettel, den er auf das Endloscomputerpapier seines Papas gemalt hatte
der ist wohl ein bisschen zu schwer
Timo winkte und schaute ihm solange nach

Lieben Gruß, sim

 

Hi Jadro,

das ist eine richtig schöne Kinderweihnachtsgeschichte :)

Sim hat dir ja schon eine lange Liste gemacht. ;)

und ich weiß garnicht groß was ich sagen soll, ausser, dass du die unschuldigen Seelenträume und auch Ängste fabelhaft beschrieben hast.


lieben Gruß, coleratio

 

Hallo sim,
danke für die Mühe die Du Dir mit meinem Text gemacht hast. Bis auf einen Deiner Vorschläge habe ich alles berücksichtigt. Ich habe in dieser Geschichte bewusst darauf verzichtet den Engel sprechen zu lassen und das hat das Ganze vom Text her etwas schwieriger gestaltet. Die von Dir angemerkte Passage werde ich mir noch einmal vornehmen (intelligenzmäßig entschärfen :shy: )

Hi coleratio,
danke für Dein Lob.


Lieben Gruß

Jadro

 

Hallo Jadro,
eine wirklich schöne Geschichte. Eine kleine Anmerkung nur:
Kleine Kinder sprechen noch nicht so gute, flüssige und vor allem lange Sätze. Ich nehmen mal an, die Jungs sind so zwischen 5 und 6. Ist von mir auch keine richtige Kritik, weil du dich schon um Kindersprache bemüht hast, für mein Empfinden hätte es noch ein bißchen kindlicher ein können.
Ansonsten, eine entzückende Geschichte!
Gruß
hundertneunziger

 

Hallo hundertneunziger,
schön, dass Du meine Geschichte gelesen hast und danke für deinen Kommentar. Kinder in einem solchen Alter können sich wohl durchweg nicht so ausdrücken – andererseits versuche ich die Gedankengänge der Kleinen nachzuempfinden und das dann (auch in der direkten Rede) in einer Form widerzugeben, die sowohl Erwachsene als auch kleine Leser anspricht und einen durchgängigen Lesefluss gewährleistet.
Du hast mich jedoch auf die Idee gebracht, eine Geschichte zu schreiben, in der die Dialoge wirklich kindlich sind – ist, glaube ich, keine leichte Sache unter o.g. Prämisse.

Lieben Gruß

Jadro

 

Hallo Jadro!

Ich habe gerade deine Geschichte gelesen und bin begeistert. Eine wirklich schöne Idee. :thumbsup:

Ein paar Kleinigkeiten habe ich aber, die mir aufgefallen sind:

Jadro schrieb:
Meine Mama hat zwar gesagt mein Wunschzettel sei unverschämt lang, und ich müsse wohl nur mit ein paar Kleinigkeiten rechnen, wenn der Engel ihn nicht mitnehme, aber ich habe nun einmal so viele Wünsche.“

Dieser Satz ist mE für Kinder schwer zu verstehen (habe ihn auch zwei Mal lesen müssen :) ). Warum nimmt der Engel den Zettel nicht mit? Weil so viele Wünsche drauf sind? Ist der Zettel deswegen zu schwer?


Jadro schrieb:
Wie lange er sich so von einer Seite auf die andere gewälzt hatte, wusste er nicht, als ein leises Schluchzen zu hören war.

Die Satzfolge stimmt irgendwie nicht...
Vielleicht besser?: Wie lange er sich so von einer Seite auf die andere gewälzt hatte, wusste er nicht. Doch plötzlich hörte er ein leises Schluchzen.

Jadro schrieb:
„Ich habe immer gedacht ihr Engel seit viel größer, aber schön siehst du aus. Hast du auch einen Namen? Ich bin Timo und kann nicht einschlafen!"

...seid...

Jadro schrieb:
Seinen Wunschzettel hatte er in den Käfig gelegt und als der Engel ihn aufnehmen wollte, ist die Falle zugeschnappt.

...war...


Jadro schrieb:
Zudem durfte ihn wohl auch keiner sehen, weil dann die Wünsche nicht in Erfüllung gingen.

Warum gehen die Wünsche nicht in Erfüllung, wenn man einen Engel sieht. Wie kommt Timo darauf? Ich würde hier etwas näher drauf eingehen. Kann mir schon richtig vorstellen, wie meine Tochter überrascht/beängstigt fragt: Wieso, weshalb, warum? :shy:

Jadro schrieb:
Wieder schluchzte der Bote des Weihnachtmannes, und es war klar, warum er so verzweifelt war.

Mein Vorschlag: "es" durch "Timo" ersetzen.
Ist so bestimmt besser verständlich, dass es die Gedanken von Timo sind, dass ihm klar ist, warum...

Jadro schrieb:
Obwohl er schnell eine Idee hatte, wie er dem Engel helfen konnte, wartete Timo ab, bis der sich eine letzte Träne von der Wange gewischt hatte und zu ihm herüberblickte.

Nur Kleinkram, aber ich glaube "...die letzten Tränen..." hört sich besser an!?

Jadro schrieb:
Er rutschte aus dem Bett und griff dabei die Schnur, die von der Decke herabhing und oben an einem sternförmigen Luftballon endete, der an der Zimmerdecke klebte. Timo konnte den Engel davon überzeugen, einen Versuch zu starten, indem der mit beiden Händen die Schnur umklammerte, nachdem Timo den Ballon nach unten gezogen hatte.

Diese beiden langen Sätze hören sich ganz schön kompliziert an. Für ein Kind sind sie sicherlich nicht leicht zu verstehen.

Mein Vorschlag:

Er rutschte aus dem Bett und griff dabei an eine Schnur, die von der Decke herabhing.
Sie gehörte an den sternförmigen Luftballon, der an der Zimmerdecke klebte (warum eigentlich klebte??? ...befestigt war...).
Nachdem Timo den Ballon nach unten gezogen hatte (he, der konnte ja auch gar nicht festgeklebt sein, sonst könnte er ihn auch nicht hinunterziehen!!!... aber auch nicht befestigt...hmm... wie wär's mit Gas gefüllt???) überzeugte den Engel, mit beiden Händen die Schnur zu umklammern...

Ich hoffe, du blickst noch durch, was ich letztendlich sagen möchte. :confused:


Jadro schrieb:
Langsam, sehr langsam stieg der Sternballon mit dem Engel gegen die Decke und ein Lächeln huschte über dessen Gesicht.

Ha, da muss ja Gas drin sein. Oder stieg er mit der Kraft des Engels? Hm...


Jadro schrieb:
Über sein Erlebnis mit dem Engel hatte Timo geschwiegen, das war sein Geheimnis und geglaubt hätte es ihm eh keiner. Dabei wären sie in der Nacht beinahe von seiner Mama überrascht worden, denn er hatte gehört, wie die dem Papa erzählt hat, dass er, Timo, im Schlaf sprechen würde. Sollten sie das nur glauben, er wusste es besser.

Hier kommt es mir ein bisschen so vor, als würdest du zu dem Ende der Geschichte hasten. Vielleicht könntest du die Sätze noch ein wenig ausbauen, z. B. Frühstück mit den Eltern oder dass die Eltern ihn wegen des Sprechens im Schlaf ansprechen (evtl. mit wörtlicher Rede).

Jadro schrieb:
Die Zeit bis Weihnachten kam Timo unendlich lang vor, und dabei war er doch so gespannt darauf, ob und wenn welche seiner Wünsche sich der Engel gemerkt hatte und dazu gehofft, dass der Weihnachtmann noch einen anderen Boten schicken würde.

...wenn,...

Die Länge des Satzes ist zudem verwirrend. Ich würde zwei Sätze hieraus machen:

....gemerkt hatte. Außerdem hatte er gehofft, dass..., um den Wunschzettel doch noch zu holen.

Jadro schrieb:
Vielleicht aber sollte er auf sein Mama hören und zum nächsten Weihnachtsfest bescheiden nur ein Blatt für seinen Wunschzettel nehmen.

...seine

Jadro schrieb:
Im nächsten Jahr begann für ihn die Schule, er würde schreiben können; und wenn man ganz klein schriebe …

Absolut gelungener Schlusssatz, hört sich schön frech an!!! :D

Alles in allem eine gelungene Geschichte, ich werde sie bestimmt in der Weihnachtszeit vorlesen. :engel:

Liebe Grüße

Birgit (flitze2000)

 

Hallo flitze2000,
vielen Dank, dass Du Dir so viel Mühe mit der Korrektur des Textes gemacht hast. Bin neben den Rechtschreibefehlern auch Deine inhaltlichen/formalen Änderungsvorschläge angegangen.

Lieben Gruß

Jochen

 

Hey jadro!
Erstmal: die geschichte ist echt toll!Wirklich!

Darf ich dich etwas fragen?
darf ich mir deine geschichte kopieren und in einem kinderprogramm meiner arbeitsstelle benutzen?
Ich wollte dich ,bevor ich es einfach tue und du es vielleicht garnicht möchtest, vorher fragen!!

Lieben gruß

Sylvi

 

Hallo Sylvi,
was kann einem Autor besseres geschehen, als dass seine Geschichten ankommen und viele Leser finden. Ich freue mich, dass sie Dir gefällt. Vielleicht findest Du die Zeit mir mitzuteilen, welche Reaktionen die Geschichte bei den Kindern ausgelöst hat.

Lieben Gruß

Jochen

 

Hey Jochen!
Danke!
ich schreib dir dann wie die kinder und die restlichen mitarbeiter die geschichte fanden!
Schönen tag noch!

sylvi

 

Hey Jochen!
Die kids fanden die geschichte toll,haben gestaunt dass ein engel an nur einem ballon in den himmel fliegen kann!:)
auch die mitarbeiter fanden die geschchte echt schön,aber ein bisschen lang !
Aber das ist ja nicht wirklich ne kritik!is bloß schwierig 26 kindern im alter von 2-10 eine passende geschichte vorzulesen!
Aber ansonsten nochmal ein großes lob!

Schönen abend dir!

Sylvi

 

Hallo Sylvi,
danke für Deine Bericht – hat etwas länger gedauert mit der Antwort, bin z.Z. im Dauerstress. :confused:

Lieben Gruß

Jadro

 

Hi Jadro,

wunderbare Geschichte, die ich allerdings hier gar nicht gelesen habe, sondern nur zweimal vom Autor vorgetragen gehört habe :D. Die Idee eine Engelfalle zu bauen, finde ich einfach herrlich.

Hast Du schon gesehen, dass diese Geschichte in der Schreibbar in den Adventskalender aufgenommen wurde? Am 18.12!

Lieben Gruß
al-dente

 

Hallo al-dente,
siehste, heute bist Du im Adventskalender! :xmas:

Lieben Gruß

Jadro

 

Echt? Da muss ich gleich mal nachsehen ...
Nett, dass wir nicht nur gemeinsam lesen, sondern auch gemeinsam in einer Zeitschrift sind und auch noch im selben Adventskalender :D.

off topic, ich weiß - tut mir Leid :D

al-dente

 

Ist ne süße Geschichte. Welches Kind wünscht sich nicht, einmal einen Engel zu treffen? Aber gerade weil man als Kind so gespannt darauf ist, finde ich, solltest du den Engel noch näher beschreiben. Oder soll es ein Geheimnis bleiben? Kann ja auch sein.

Lieben Gruß

die Weihnachts-Fee :engel:

 

Hi Anna-Fee,
jedes Kind stellt sich einen Engel sicher anders vor – Timo sieht ihn klein und zerbrechlich, wodurch sich sein Problem zeigt, denn ein Großer starker Engel könnte ja seinen schweren Wunschzettel tragen, andererseits hätte es dann mit dem gasgefüllten Ballon nicht funktioniert. Ich glaube, dass man es der kindlichen Fantasie überlassen sollte, sich seinen Engel selbst auszumalen, passend zu seinen Wünschen und Träumen.
Ich freue mich, dass Dir meine Geschichte gefallen hat.

Schöne Feiertage :xmas:

Jadro

 

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