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Der fahle Glanz des Moores

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03.10.2020
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Der fahle Glanz des Moores

Jeden Sonntag fahren wir raus zum Moor, seit ein paar Monaten machen wir das. Es ist nicht weit, nur eine Viertelstunde mit dem alten Peugeot, wir laden jeweils Schaufel und Wasserflaschen ein, ich setze mich auf den Beifahrersitz und mein Onkel fragt mich, ob ich mich eingecremt habe, die Sonne ist stark im Sommer. Ich nicke und stecke mir einen Streifen Kaugummi in den Mund, damit der nicht so trocken wird, während wir arbeiten, aber heute habe ich keinen Kaugummi, ich weiß nicht, wann ich wieder einen bekomme, weil der Laden so weit weg ist, und mein Onkel fragt nicht, ob ich mich eingecremt habe.
Ich überlege, was er dort im Moor vergraben hat. Es muss etwas Wertvolles sein, vielleicht Schmuck oder Geld, eine kleine Schatulle, so stelle ich es mir vor, die er vor den Augen der Polizei und seiner Feinde hat verbergen können. Sicher bin ich mir nicht, denn wir graben jedes Mal an einem anderen Ort, nie am selben wie dem vorherigen Sonntag, und ich beginne mich zu fragen, ob es gar nicht um einen Schatz geht, sondern um etwas anderes, das nur für ihn selbst einen Wert besitzt, ich glaube, es hat etwas mit seiner Vergangenheit zu tun, eine Erinnerung, die er vergessen hat, und jetzt weiß er nicht mehr, wo er sie findet, und gräbt wie ein Besessener, nur um sich abzulenken. Oder vielleicht vergraben wir bei jedem Ausflug einen Teil meines Onkels, legen Stück für Stück von ihm in die feuchte Erde, in den verschlammten Boden draußen im Moor, verstecken sein altes Ich, sein böses Ich, der Mensch, der er war, bevor meine Eltern gestorben sind und er mich aufgenommen hat. Damit ihn niemand mehr findet. Aber ich weiß jetzt, dass sein Plan nicht funktioniert hat.

Am heutigen Sonntag hat mein Onkel jemanden umgebracht. Die Leiche liegt noch im Wohnzimmer. Heute Morgen hat es an der Tür geklingelt, bei uns klingelt sonst niemand, und ich habe meinen Onkel überrascht angesehen, er ist aufgestanden, hat seinen Finger auf die Lippen gelegt, mit einem Ausdruck im Gesicht, dass ich es nicht gewagt habe, den Löffel zurück in die Schale Fruit Loops zu stecken.
Ich habe gesehen, wie seine Hand zum Gürtel wanderte, dort wo das Messer steckt, das er stets bei sich trägt, selbst wenn er schläft steckt es dort. Sein Körper war angespannt, so habe ich ihn noch nie gesehen, als wäre er irgendwie muskulöser geworden und ich glaube, er zitterte, während er langsam die Hand zum Knauf ausstreckte, wie ein lauerndes Tier, das Witterung aufnimmt. Ich konnte sein Deodorant riechen, es stach mir plötzlich scharf in die Nase und vor der Tür scharrte jemand mit den Schuhen auf der Veranda.
Mein Onkel riss die Tür auf und im gleichen Augenblick fuhr das Messer in seiner Faust nach vorne, stach blitzschnell zu, so dass ich es erst realisierte, als dunkles Blut aus der Seite des Fremden quoll und er zusammensackte, das Gesicht bleich vor Überraschung. Das dumpfe Poltern seines Körpers auf die Dielen bewirkte, dass ich den Löffel zurück in die Schüssel fallenließ.
Mein Onkel riss den Mann an den Schultern durch die Tür, schob sie mit dem Fuß zu und stach ihm mit dem Messer in den Bauch. Ich wusste bis heute nicht, dass Blut so schwarz sein kann, so dunkel und glänzend, fast zähflüssig, es spritzt nicht heraus, wie in den Filmen, es fließt träge auf den Boden, träge aber stetig, im Schlag des Herzens.
„Wir müssen gehen!“, hat er gesagt, nachdem er mit dem Messer noch zweimal zugestochen hat. Das Blut klebte ihm jetzt an den Händen, an den Händen, die immer so sauber gewesen waren, kein Dreck unter den Nägeln, und jetzt klebte da das Blut dieses Mannes und wenn es nicht dagewesen wäre, ich hätte nicht geglaubt, dass mein Onkel mit dem Messer zugestochen hat, sondern ein anderer, ein Unbekannter. Er wischte sie am offenen Hemd des Sterbenden ab, drückte ihm dabei auf die Brust, dass das Blut schneller aus den Wunden strömte, und ich musste wegsehen, weil mir schlecht geworden war und der Abgestochene so seltsam röchelte.
„Wohin?“, fragte ich, obwohl ich die Antwort bereits kannte.
„Raus ins Moor. Da gibt es eine kleine Hütte, dort verstecken wir uns ein paar Tage. Danach schauen wir weiter.“
Mehr sagte er nicht und ich fragte auch nicht nach, ob wir den Mann vielleicht mitnehmen sollten, ihm mit unseren Schaufeln ein Grab ausheben und ihn darin beerdigen sollten, wir konnten ihn ja nicht einfach hier liegen lassen. Aber genau das taten wir.

Also fahren wir raus ins Moor, wie wir es jeden Sonntag tun, aber heute ist es anders, heute liegt ein Toter im Wohnzimmer unseres Hauses und wir können nicht mehr zurück. Ich vermute, dass die ehemaligen Arbeitgeber meines Onkels ihn fanden, einmal hat er mir von seiner Arbeit erzählt, aber ich verstand nicht genau, was er da machte, irgendwas mit zukünftiger Technologie, sie hätten es jetzt auch an Menschen versucht, vorher nur an Tieren, sie seien nun so weit, damit in Serie zu gehen, und ich habe einfach genickt, weil ich nicht wusste, was er von mir als Antwort erwartete. Irgendwann ist er nicht mehr weggegangen, irgendwann ist er einfach zu Hause geblieben und nur noch einmal die Woche zum Supermarkt gefahren, mehr als essen und schlafen hat er nicht mehr gemacht, und als ich ihn darauf angesprochen habe, hat er gesagt, es sei etwas schiefgelaufen und er könne nicht mehr hingehen, zur Arbeit.
Wir biegen von der Hauptstraße auf den Feldweg ab und in der warmen Sommerluft dringt der Geruch von Holunder und Zimterle durchs offene Fenster. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Parkplatz, dort liegt ein kleiner See mit ganz klarem Wasser, man sieht bis auf den Grund, obwohl der Morast des Moores so nah ist. Ich fand das immer schon faszinierend, die Libellen, die über das Wasser tanzten, die Mückenschwärme, die in der Abendsonne körperlose, flirrende Formen bildeten, wenn wir zurückkehrten, mit leeren Händen, immer mit leeren Händen. Einmal lag ein toter Hund im Wasser und ich habe mich erschrocken, weil er schon ganz aufgequollen war, sein Fell ausgebleicht, als wäre der See voller Gift und mein Onkel hat mich wortlos von dem Anblick weggezerrt.
Er bringt den Wagen auf dem Kies zum Stillstand und sagt, ich soll aussteigen und dann schieben wir den Peugeot zwischen die Bäume, die um den See stehen. Mir tritt der Schweiß auf die Stirn, weil es harte Arbeit ist, den schweren Wagen ins Unterholz zu manövrieren, über alle die Äste und Wurzeln, sodass man seine blaue Farbe vom Parkplatz nicht mehr erkennen kann.

Wir gehen durch das Moor. Es gibt einen geheimen Pfad, den nur wir kennen, abseits des Weges, den die wenigen Ausflügler nehmen, er führt durch ein Dickicht aus Büschen und hageren Bäumen um den See herum. Ich blicke noch einmal zurück, der Peugeot ist gut versteckt, nur wenn ich ganz genau hinsehe, bemerke ich ein schwaches blaues Leuchten im Sonnenlicht zwischen den Blättern.
Ich ziehe die Schaufeln hinter mir her, einen Stiel in jeder Hand, mein Onkel trägt die plastikverschweißten Wasserflaschen und geht voran.
„Wir haben gar nichts zu essen“, sage ich.
„Mach dir keine Sorgen. Ich habe genug Vorräte in der Hütte versteckt.“
„Wieso hast du sie mir nie gezeigt?“
„Die Hütte? Ich wollte nicht, dass du dich mit deinen Freunden dort rumtreibst.“
Ich will sagen, dass ich gar keine Freunde habe, aber schweige und ziehe die Schaufeln weiter hinter mir her, sie sind schwer, so schwer, aber ich bin froh, dass ich nicht das Wasser tragen muss. Nach kurzer Zeit habe ich die Orientierung verloren, im Moor sieht alles gleich aus und es stinkt stärker nach fauligen Eiern, je weiter wir vordringen. Der Boden wird zunehmend matschiger und erschwert unser Vorankommen, meine Schuhe sind schon ganz durchnässt. Die Mittagssonne brennt mir auf Kopf und Nacken, Insekten brummen und zirpen um uns herum, ich kann sie auf der Haut spüren, sie kitzeln und beißen, mein T-Shirt ist so nass wie die Schuhe.
Nach unbestimmter Zeit bleibt mein Onkel stehen, stellt die Flaschen ab und zeigt nach vorne, zwischen zwei Büsche. „Siehst du? Da ist die Hütte.“
Durch das Grün erkenne ich eine graue Steinwand und ein Dach, das aussieht, als wäre es aus Stroh geflochten. „Hast du sie gebaut?“
Er lacht. „Ich glaube, die steht schon lange da. Keine Ahnung, wer sie gebaut hat. Hier, nimm einen Schluck Wasser, dein Gesicht ist schon ganz rot.“ Er streckt mir eine der Flaschen hin.
Ich nehme sie entgegen, trinke gierig ein paar Schlucke und schütte mir den Rest der angenehm kühlen Flüssigkeit über Kopf, Brust und Nacken. „Danke.“
„Gehen wir. Es ist gleich da vorn.“

Die Hütte ist rechteckig, der Boden aus gestampfter Erde, und darin befinden sich mehrere Kisten mit Dosen. Erbsen, Karotten, eingelegte Pfirsiche. Eine Tür gibt es nicht, nur eine schmale Öffnung, dass mein Onkel sich querstellen muss, um mit den Flaschen hindurchzupassen. In der Mitte des spitzen Daches ist ein Loch. Er macht ein Feuer aus trockenen Zweigen, die er bereits in einer Ecke der Hütte zur Seite gelegt hat, und stellt eine der Dosen darauf. Wir essen wortlos, er hat auch an Plastikgabeln gedacht, Partybesteck steht auf der mit bunten Ballonen verzierten Packung, wir essen, so wie wir das auch zu Hause getan haben, nur dass es dort einen Tisch und echtes Besteck gab.
Ich denke an den Toten im Wohnzimmer. Ich weiß nicht, wieso ich das denke, aber etwas stimmt nicht mit dem Mann, etwas ist falsch an ihm. Es ging alles so schnell und ich konnte ihn gar nicht richtig sehen, vielleicht hatte ich mich aus Ekel abgewandt, denn ich hatte noch nie jemanden sterben sehen, aber doch, ich bin mir sicher, er erinnerte mich an jemanden. An wen?
Ich grüble, aber komme nicht darauf. Meinen Onkel will ich nicht fragen, er sitzt an eine der Kisten gelehnt und döst, außerdem habe ich Angst, weil er den anderen Mann umgebracht hat und sicher nicht darüber sprechen will. Ich verdränge den Gedanken. Langsam schleicht die Dunkelheit über das Moor. In der Hütte wird es finsterer und dann erhellt nur noch die Glut des heruntergebrannten Feuers die groben Steinquader der Wände, vor deren Öffnung die Schwärze gähnt, als würde jegliches Licht auf ihrer Schwelle verschluckt.
„Leg dich hin“, sagt mein Onkel, der sich nun erhebt. „Ich hab Isomatten hier. Musst deine nur noch ausrollen.“ Damit wirft er mir eine zu und ich mache es mir in einer der hinteren Ecken, möglichst weit von der Öffnung entfernt, so bequem, wie es geht. Die Matte ist nur sehr dünn und ich spüre die Hitze des Tages durch den Boden aufsteigen. Es ist nicht merklich kühler geworden und draußen geht kein Wind, die Luft ist zum Schneiden dick. Wenigstens riecht es nicht mehr so intensiv nach fauligen Eiern, der Rauch hat den Gestank aufgefressen und Aromen von verbranntem Holz zurückgelassen. Ich rieche das gerne, weil wir zu Hause einen Ofen haben, mit dem wir im Winter das Haus beheizen.
„Wie lange müssen wir hierbleiben?“, frage ich.
„Nur solange, bis ich sicher bin, dass wir nicht verfolgt werden.“
„Was ist mit dem Mann?“
„Vergiss ihn. Wir machen uns aus dem Staub. Sieh es als Roadtrip, eine Art Abenteuer, wie in dem Film, den wir uns angeschaut haben.“
„Okay.“
„Dann sollten wir jetzt schlafen, damit wir wieder klar denken können.“
„Gute Nacht.“
„Nacht“, sagt er. Ich drehe mich gegen die Wand und sobald ich die Augen schließe, sehe ich noch einmal den Toten vor mir, der dort auf dem Wohnzimmerboden liegt, aber ich kann ihn nicht richtig erkennen, sein Gesicht ist unscharf, als blickte ich durch verschmutzte Brillengläser. Kurz darauf bin ich eingeschlafen.

Ich wache auf und habe einen erdigen Geschmack im Mund. Um mich herum Schwärze. Es ist viel kühler jetzt und ich bemerke, dass ich auf dem Bauch liege, unter mir befindet sich lockere Erde, nicht der Schaumstoff meiner Isomatte.
Schwerfällig drehe ich mich auf den Rücken, rieche stinkende Nässe in meinen Klamotten und taste neben mir herum, aber da ist auch Erde, oder ist das die Kälte der Steinwände, unter meinen Handflächen? Vielleicht hat es geregnet und das Wasser ist in die Hütte gesickert, ich liege immer noch in der Ecke. Aber die Wände verlaufen parallel zu meinem Körper, nein, das kann nicht sein.
Dann höre ich das Scharren. Über mir ist ein schwaches Licht, doch ich kann nichts erkennen. Mit zitternden Fingern streiche ich mir über die Augen, aber ich reibe nur Dreck in sie hinein und es brennt, also höre ich auf damit. Etwas Schweres klatscht auf meine Brust. Das Scharren wiederholt sich. Es klingt wie ein Schaufelblatt, das sich in den weichen Boden gräbt. Wieder fällt etwas auf mich herab, diesmal direkt auf mein Gesicht und ich muss spucken und husten.
Ich will schreien, aber kein Laut verlässt meine Lippen, ich habe keine Luft mehr in den Lungen, habe Angst, dass ich mich am Dreck verschlucke, dass er langsam meinen Hals ausfüllt, weich und glitschig und kalt, hinabrutscht, bis er in meinen Magen vordringt und ich selbst zu Erde werde. Heiße Tränen fließen mir über die Wangen und ich schlage mit den Armen um mich, aber da sind nur die nassen Wände des Lochs, die immer enger werden.
Kann nicht aufstehen, mein Körper so schwach, so schwer, weil die Erde auf mir liegt, und ich denke, es ist mein Onkel, er begräbt mich hier, all die Sonntage hat er nach der perfekten Stelle gesucht, hat nach der Stelle gesucht, wo er mich ungestört vergraben kann, weil ich ihm gar nichts bedeute, weil er mich loswerden will, jetzt erst recht, weil er auf der Flucht ist und abhauen muss, da bin ich nur ein Klotz an seinem Bein, und jetzt muss er mich loswerden, muss mich vergraben im Moor, wo mich nie jemand findet, und ich möchte so gerne schreien, möchte ihn anschreien, nein, lass mich leben, ich will nicht sterben, nicht so, bitte begrab mich nicht.

Meine Lungen atmen Feuer, ich werde ohnmächtig und ersticke, aber dann öffne ich die Augen. Die sterbende Glut taucht das Innere der Hütte in einen orangeroten Schein und rußschwarze Schatten bewegen sich träge wie Rauch über die Wände.
Mit einem Ruck setze ich mich auf. Unter mir fühle ich den vertrauten Schaumstoff der Isomatte. Das Herz pocht mir in den Schläfen und ich bin schweißnass. Brauche einen Moment, bis ich wieder normal atmen kann, weil ich die feuchten Erdklumpen immer noch in meinem Mund und Rachen spüre.
Dann bemerke ich, dass sich niemand außer mir in der Hütte befindet. Auf der Isomatte meines Onkels liegt nur sein offener Schlafsack. Vor dem Eingang ist nichts zu erkennen, keine Bewegung, nur die Finsternis tiefer, sternenloser Nacht. Er muss ins Moor gegangen sein, um zu graben, eine der Schaufeln fehlt. Wahrscheinlich hat er sich jede Nacht hier rausgeschlichen, als wir noch im Haus wohnten. Sobald er sicher war, dass ich eingeschlafen bin, hat er sich in den Peugeot gesetzt und ist hierhergefahren. Bestimmt taucht er bald wieder auf.
Ich nehme mir Salzcracker aus einer der Kisten, weil ich jetzt sowieso nicht mehr schlafen kann, und reiße die Verpackung auf. Sie schmecken wie trockenes Brot und ich kann die klumpige Masse kaum schlucken. Rasch spüle ich mit Wasser nach und die Cracker rutschen meinen Hals hinunter wie Steine.
In diesem Moment betritt jemand die Hütte. Im schwachen Schein der Glut erkenne ich meinen Onkel. Endlich ist er zurück. Wo hat er die Schaufel gelassen? Seine Finger sind so dreckig, als hätte er mit den bloßen Händen gegraben (oder ist das Blut?), es fällt mir sofort auf, trotz der schlechten Lichtverhältnisse, weil seine Haut so weiß ist, und er legt sich gar nicht zurück auf seine Isomatte, sondern kauert sich in der gegenüberliegenden Ecke der Hütte zusammen, als friere er oder als wolle er sich verstecken. Vor wem?
„Was ist passiert?“, flüstere ich.
„Bin draußen im Moor und grabe“, antwortet er und da bemerke ich, dass es nicht die Stimme meines Onkels ist, es fehlt dieser tiefe Basston, diese Stimme ist zu hoch und die Worte nicht korrekt artikuliert, als wäre etwas in seinem Mund, das ihn daran hindert, richtig zu sprechen, als wäre sein Mund voller Erde.
Er sagt noch mehr, aber das verstehe ich nicht. Dann sehe ich ihm ins Gesicht. Es ist das Gesicht meines Onkels, aber etwas daran stimmt nicht, es scheint unfertig, als hätten sich die Kieferknochen zurückgebildet, die ansonsten so breite Nase ist nur ein flacher Hubbel, durch den er angestrengt atmet, es klingt wie ein schnüffelndes Tier, und ein Ohr sitzt schräg am Kopf, als drohe es abzufallen. Das linke Auge sitzt tiefer in der Höhle als das rechte und ist ganz milchig. Er hält sich eine Hand vors Gesicht, an der ein Finger fehlt. Ich stehe auf, schiebe mich an der Wand entlang. Auf dem letzten Meter nehme ich einen Satz, stürze zum Eingang und verschwinde hinaus in die Dunkelheit, einen heiseren Schrei auf den Lippen.

Ohne Orientierung renne ich, strauchle immer wieder auf weicherem Untergrund, in die Richtung, aus der ich glaube, dass wir bei Tag gekommen sind. Nach kurzer Zeit gewöhne ich mich an die Dunkelheit, kann Hindernisse wie Büsche und die Schatten der Bäume ausmachen. Dabei hilft mir ein fahler Mond, der sich hinter den tief hängenden Wolken hervor schiebt.
Ich bin noch nicht weit gekommen, da höre ich das Scharren. Das Scharren aus meinem Traum. Nur das es diesmal zahlreicher ist, als würden Dutzende Schaufeln in die lockere Erde gegraben, überall um mich herum, vor und hinter und neben mir, das Scharren durchdringt die Nacht, und dann sehe ich die Umrisse der Männer, die im Moor stehen, unter einem sternenlosen Himmel, das bleiche Licht des Mondes zeichnet ihre Silhouetten über die Ebene, es müssen hunderte sein, wenn nicht tausende, die dort graben, Schaufel um Schaufel hinter sich werfen, als wollten sie das ganze Moor umpflügen und sein verdorbenes Herz freilegen.
Auf ihren Lippen liegt eine Melodie, nur ganz leise, ein Raunen aus tiefer Erde, als singe die Erde selbst, und dann erkenne ich sie. Mein Onkel hat mir diese Melodie manchmal vorgesummt, wenn er abends eine Flasche Wein trank, sie gehört zu einem traurigen Lied mit einem mir unverständlichen Text, das ich aber gerne höre, weil es so ernst und gleichzeitig leicht klingt, und sie singen es, als wären ihre Kehlen eins, nur der Takt ihres Grabens stimmt nicht überein.
Ich bemerke einen weißen Glanz auf dem Moor, als wäre es Winter und der Boden mit Frost überzogen, aber es ist Sommer, es ist warm, da kann kein Frost sein, wahrscheinlich liegt es am Licht, ich war ja noch nie bei Nacht hier, heute ist es das erste Mal. Ich denke, der Mond spiegelt sich im Morast und erzeugt diesen Glanz und das er wunderschön ist, wären da nur nicht diese Männer, wäre da nur nicht das Scharren ihrer Schaufeln.
Dann verliere ich den Boden unter meinen Füßen und klatsche in kaltes Wasser. Vor Schreck nehme ich einen Schluck und ein brackiger Geschmack legt sich in meinen Mund. Wild um mich schlagend kämpfe ich mich ans Ufer. Realisiere erst nicht, wo ich mich befinde. Bin ich schon so weit gekommen? Das muss der See beim Parkplatz sein! Hat mich mein Onkel extra verwirrt, so weit in die Irre geführt, dass mir der Hinweg viel länger vorgekommen ist, die Hütte aber eigentlich gar nicht so tief im Moor liegt? Wollte er, dass ich nicht mehr alleine zurückfinde?
Ich denke nicht weiter darüber nach. Taste mich an den Büschen entlang des Sees, begleitet vom Raunen der Gräber, bis ich den Peugeot zwischen den Bäumen finde.

Der Wagen ist nicht abgeschlossen, es gibt gar keinen Schlüssel. Ich setze mich schweißüberströmt in den Fahrersitz, entferne mit fahrigen Fingern die Plastikabdeckung unter dem Steuerrad. Oft habe ich meinen Onkel dabei beobachtet, es gibt dort zwei Drähte, die man aneinanderhalten muss, damit der Motor startet, anders kriegt man ihn nicht zum Laufen. Muss meine Beine strecken, um die Pedale zu erreichen, eines fürs Gasgeben und eines fürs Bremsen, es gibt auch eine Kupplung, das weiß ich, aber wie man kuppelt, da habe ich keine Ahnung, ich werde es ohne Kupplung schaffen müssen.
Nachdem ich es ein paar Mal mit den Drähten versucht habe, startet der Motor und dröhnt durch die Stille. Vorsichtig trete ich auf eines der Pedale, aber es passiert nichts, es muss das falsche gewesen sein, also probiere ich das andere und da ruckt der Peugeot nach vorne. Es funktioniert! Äste kratzen über den Lack des Fahrzeugs und Zweige peitschen mich durchs offene Fenster ins Gesicht, der Wagen wackelt hin und her, als ich ihn über die Wurzeln manövriere. Ich darf nicht zu fest drauftreten, sonst stecke ich fest oder baue einen Unfall, ich muss ganz langsam fahren.
Schließlich schaffe ich es aus dem Dickicht und auf den Parkplatz. Blicke in den Rückspiegel, sehe den Glanz auf dem Moor, diesen seltsamen, so bezaubernden Glanz, ich glaube, mein Onkel hat mir davon erzählt, dass er sich nur in Mondnächten zeigt, als schwelten im Moor weiße Feuer, und dann wende ich mich ab, trete auf das Pedal, die Hände ganz fest an das Steuerrad gepresst und fahre los, zu unserem Haus, auch wenn dort eine Leiche liegt, ich weiß ja nicht, wohin sonst. Wenn ich ankomme, rufe ich die Polizei, damit sie meinen Onkel suchen, ich werde ihnen erklären, dass es Notwehr war, dass er kein böser Mann mehr ist, weil er anders ist, seit ich bei ihm bin. Sie werden mir glauben.

Beim Haus angekommen fahre ich beinahe gegen die Verandastufen, weil ich nicht wusste, wie man die Scheinwerfer anstellt. Fahren ist gar nicht so schwer, nur einmal stotterte der Motor und ich musste ihn neustarten. Dunkel liegt das Gebäude da, als hätte nie jemand in ihm gewohnt. Ich springe aus dem Wagen, stolpere die Stufen hoch und da bemerke ich, dass die Tür einen Spalt offen steht. War jemand hier?
Ich taste nach dem Schalter neben der Tür und die elektrische Laterne geht an, taucht die Veranda in ein weißliches Licht. Der Mond ist während der Fahrt wieder hinter den Wolken verschwunden. An der Wand sitzt der Mann, der von meinem Onkel abgestochen wurde, er hat sich dort zusammengekauert, also muss er noch leben, aber er ist ganz still und seine Augen sind geschlossen.
Erst verstehe ich es nicht, doch dann betrachte ich ihn eingehender und die Ähnlichkeit fällt mir deutlich auf. Der Mann sieht aus wie mein Onkel. Er trägt andere Kleidung, mein Onkel trägt niemals Hemden, nur T-Shirts so wie ich, aber das Gesicht ist eindeutig dasselbe. Es gibt nur ganz kleine Unterschiede, seine Lippen sind etwas dünner, die Ohren stehen nicht so weit ab und die Stirn ist weniger faltig, aber ansonsten sieht er genau gleich aus.
„Onkel?“, frage ich zögernd.
Der Mann gibt ein gurgelndes Geräusch von sich und Blut fließt ihm aus dem Mund, tropft auf sein Hemd und die Dielen. Dann hebt er den Kopf und öffnet seine Augen. Er starrt mich an, die Augen so schwarz wie die Nacht und seine Haut so bleich wie der Mond. Er streckt die Hände nach mir aus und sagt undeutlich: „Ich muss es finden. Muss es finden ...“ Wiederholt er immer wieder, und ich sehe den Dreck unter seinen langen Nägeln, während das Blut Bläschen auf seinen Lippen bildet, aber ich verstehe nicht, was er unbedingt finden muss, ich verstehe gar nichts.
Ich schiebe mich an ihm vorbei, halte so weit Abstand, wie es die Tür zulässt, mache das Licht im Wohnzimmer an und nehme den Hörer des Telefons in die Hand. Nur ein durchgehendes Piepen. Die Leitung ist tot.

Ich schließe die Tür und sperre den sterbenden Mann aus. Er flüstert weiter, dass er irgendwas im Moor finden muss, aber wenn die Tür verschlossen ist, muss ich ihm nicht mehr zuhören. Morgen werde ich die Polizei anrufen, morgen wird die Leitung bestimmt wieder funktionieren. Oder soll ich mit dem Peugeot ins nächste Dorf fahren und bei allen Leuten in der Straße klingeln, ihnen davon erzählen, dass mein Onkel verschwunden ist, obwohl er ja eigentlich noch da ist, dass mein Onkel sich auf seltsame Weise selbst erstochen hat? Nein, das würde niemand verstehen, niemand würde mir glauben, du bist nur ein dummes Kind, würden sie sagen, lass uns schlafen und hör auf, so einen Lärm zu machen.
Also verriegle ich die Tür mit dem Vorhängeschloss und gehe ins Schlafzimmer. Das Licht lasse ich an. Lege mich auf das weiche Bett, weiß nicht, ob ich weinen soll, ob ich aufstehen und weit fortlaufen soll, doch am liebsten möchte ich schreien, wie in meinem Traum, schreien, schreien, schreien, bis mich jemand hört, bis jemand vorbeikommt und sagt, hey Junge, es ist alles gut, du hast nur schlecht geträumt, dein Onkel hat niemanden abgestochen und dort draußen im Moor ist nichts, nur dieser Glanz auf dem Morast, der kann einen Jungen ganz schön verwirren und ihm was vorgaukeln, hab keine Angst.
Aber niemand kommt. Ich befürchte, dass der falsche Onkel sich in das Zimmer schleicht, sobald ich die Augen schließe, doch meine Erschöpfung ist so groß, dass mein Kopf plötzlich ganz schwer ist und ich nicht lange wachbleiben kann, obwohl ich mir vorgenommen habe, nicht zu schlafen, bis der Morgen graut. Und so falle ich in einen traumlosen Abgrund.

Ich werde von einem Geräusch geweckt. Erst kann ich es nicht einordnen, denke es ist nur in meinem Kopf, doch es wird immer deutlicher, ein Scharren auf den Dielen, das Scharren zahlreicher Schuhe. Kommt es von dem abgestochenen Mann? Ist er aufgestanden und ins Wohnzimmer geschlurft? Nein, wie kann er immer noch leben, das ist doch nicht möglich, oder? Er ist vor der Tür gestorben, während ich geschlafen habe, er kann nicht im Wohnzimmer sein.
Die Tür des Schlafzimmers ist angelehnt. Ein schmaler Lichtstreifen fällt an die Wand hinter mir. Ich sehe die schwarzen Umrisse der Männer aus dem Moor in ihm, sie haben ihre Schaufeln geschultert, stehen dicht an dicht, sie müssen den gesamten Raum ausfüllen und immer mehr drängen herein, bis der Lichtstreifen in ihren Schatten verschwindet und ich in vollkommener Dunkelheit zurückbleibe. Es klingt, als würden ein paar von ihnen kriechen, weil sie keine Beine haben und sich mit ihren Armen über den Boden ziehen müssen. Weil sie noch keine Beine haben, denke ich und schaudere.
„Wer seid ihr?“, flüsterte ich, meine Stimme zitternd.
„Die Firma ist geschlossen worden. Der Replikator hat nicht so funktioniert, wie sie sich’s erhofft haben. Etwas ist gewaltig schiefgelaufen“, antworten mir Dutzende Kehlen und jetzt höre ich auch den unverwechselbaren Basston, diesmal ist es die richtige Stimme meines Onkels, als würde er in hunderten Kopien existieren.
„Wo ist mein Onkel?“, frage ich, aber vielleicht habe ich gar nicht laut gesprochen, vielleicht ist die Stimme nur in meinem Kopf, doch die Gräber verstehen mich sehr gut.
„Ich bin’s“, sagen sie aus einem Mund. „Als ich noch allein war, wurde ich damit beauftragt, den Replikator zu zerstören und ihn im Moor zu vergraben. Aber es war bereits zu spät.“
Sie machen eine Pause, als würden sie abwarten, dass ich etwas erwidere, aber ich sage kein Wort.
„Während die Verantwortlichen abgehauen sind, habe ich dafür gesorgt, dass ihn nie jemand findet, nicht einmal ich selbst. Doch jetzt brauche ich ihn dringend wieder und weiß nicht mehr, wo ich ihn vergraben habe.“
„Wieso?“, stammele ich.
„Weil ich dich brauche. Ich habe doch sonst niemanden und im Moor ist es so einsam ohne dich.“
Sie starren durch das Fenster, mit ihren kranken, leblosen Augen. Da draußen ist nichts mehr, nur ihre Augen in der Dunkelheit, nichts als Augen.
„Hab keine Angst“, sagen sie. „Ich passe auf dich auf.“
Es riecht nach fauligen Eiern und ich starre stumm an die Decke. Habe das Gefühl, Erde rieselt auf mich herunter, da ist Nässe auf den Laken. Und wenn ich mich konzentriere, kann ich ihn sehen, dann sehe ich den fahlen Glanz auf dem Moor.

 

Am heutigen Sonntag hat mein Onkel jemanden umgebracht. Ich habe es gesehen. Die Leiche liegt noch im Wohnzimmer. Heute Morgen hat es an der Tür geklingelt, bei uns klingelt sonst niemand, und ich habe meinen Onkel überrascht angesehen, er ist aufgestanden, hat noch einen Schluck vom Kaffee genommen und dann hat er seinen Finger auf die Lippen gelegt, mit einem Ausdruck im Gesicht, dass ich es nicht gewagt habe, den Löffel zurück in die Schale Fruit Loops zu stecken.

Hallo,

das wäre meine attack sentence.

Mit dem Moor, das ist auch gut, aber es ist beim ersten Lesen ein red herring. Das Graben, dann der Mord; which is it?

Ich habe gesehen, wie seine Hand zum Gürtel wanderte, dort wo das Messer steckt, dass er stets bei sich trägt, selbst wenn er schläft steckt es dort, ich weiß das, weil wir uns das Bett teilen, ich habe kein eigenes, da es nur ein Schlafzimmer gibt.

No explanation. Der Leser fragt sich: Woher weiß er das so genau? DAS im Vagen lassen. Es kann mehrdeutig sein, er beobachtet ihn, er stalkt ihn, sie müssen sich das Bett teilen. Nicht so wichtig. Wichtig ist: da ist ein Geheimnis.
Einmal lag ein toter Hund im Wasser und ich habe mich erschrocken, weil er schon ganz aufgequollen war, sein Fell ausgebleicht, als wäre der See voller Gift und mein Onkel hat mich wortlos von dem Anblick weggezerrt.
Dopplung des Motivs: der Tod taucht erneut auf, anders, aber er ist im Hintergrund, bzw wieder im Vordergrund. Hier allerdings empfinde ich es als zuviel, der Leser ist schon gesättigt mit dem Toten im Wohnzimmer. So viel Effekt brauchst du gar nicht, finde ich.

Wir gehen durch das Moor, es gibt einen geheimen Pfad, den nur wir kennen, abseits des Weges, den die wenigen Ausflügler nehmen, er führt durch ein Dickicht aus Büschen und hageren Bäumen, um den See herum.
Warum kennen nur die den? Warum hat der Onkel ihn nicht selbst geschlagen, den Pfad, selbst angelegt? Es ist ja fast sein Revier. Er muss auch sehr gut versteckt sein, der Pfad, denn Menschen in der Natur finden alles; ich habe schon Leute auf Ansitzen getroffen, die wirklich mitten im Wald lagen.
„Wieso hast du sie mir nie gezeigt?“
„Die Hütte? Ich wollte nicht, dass du dich mit deinen Freunden dort rumtreibst.“
Das ist etwas weak, finde ich, so the easy way out. Auch weil er sich das mit den Freunden gleich selbst beantwortet. Ich fände es glaubwürdiger, wenn du in den ersten Absätzen kurz beschreibst, wie sie die Hütte bauen, und dann kommt es auch etwas hinterlistiger, weil der Onkel sehr wahrscheinlich damit gerechnet haben muss, diesen Mann zu töten. Er hat im Voraus geplant. Ich würde auch keine Hütte nehmen, denn die kann sofort entdeckt werden, auch von einem Hubschrauber aus etc. Vielleicht eine Konstruktion im Untergrund, so was wie Mike Oehlers Underground Houses, die gegraben werden in Hügel etc; da liegt auch die erste Priorität darauf, nicht entdeckt werden zu können.

Ich denke an den Toten im Wohnzimmer. Ich weiß nicht, wieso ich das denke, aber etwas stimmte nicht mit dem Mann, irgendetwas war falsch an ihm. Es ging alles so schnell und ich konnte ihn gar nicht richtig sehen, vielleicht habe ich mich aus Ekel abgewandt, denn ich habe noch nie jemanden sterben sehen, aber doch, ich bin mir sicher, irgendwie erinnerte er mich an jemanden. An wen?
Ich grüble, aber komme nicht darauf. Meinen Onkel will ich nicht fragen, er sitzt an eine der Kisten gelehnt und döst, außerdem habe ich Angst, weil er den anderen Mann umgebracht hat und sicher nicht darüber sprechen will.
Was hat er denn gesehen? Wie sein Onkel den Mann umbringt. Ich meine, das geht alles schon sehr glatt. Dein Erzähler wehrt sich null, der leistet absolut keinen Widerstand, der ist auch nicht groß geschockt: ich denke, nicht nur wenn du deine erste Leiche siehst, sondern wenn du diesen Gewaltakt des Tötens direkt vor dir siehst, dann bist du erstmal verstört. Der Onkel hätte ihn anbrüllen, ihn mitschleifen müssen. Der Erzähler sich erbrechen oder anfangen zu weinen oder katatonisch werden, aber er zeigt keine Reaktion, bleibt nur passiv. Er denkt auch an seinen Onkel, was ich nicht glauben kann, würde hier nicht eher fight or flight einsetzen, müsste er sich nicht viel eher fragen: Was macht das mit mir? Wo lande ich hier eigentlich, was soll die Scheiße? Der Onkel könnte hier auch so etwas wie ein Dialog beginnen, wo er versucht sich zu erklären, bzw die Tat. Natürlich gelingt ihm das nicht, aber mir wirkt das zu abgeklärt. Entweder hat er das geplant und sich darauf vorbereitet, oder es müsste eher nach kopfloser Flucht aussehen.

„Nur solange, bis ich einen Plan habe. Vielleicht machen wir einen kleinen Roadtrip. Was denkst du, hättest du Lust drauf, bisschen was vom Land zu sehen?“
Jemand, der gerade jemand anderen ermordet hat, redet doch von Flucht. Mir klingt das zu unentschlossen, zu nett. Der fragt ihn nicht, hast du Lust auf einen Roadtrip. Der sagt: So wird das gemacht.
Mein Onkel hat mich nicht begraben, hab nur schlecht geträumt, aber ich brauche einen Moment, bis ich wieder normal atmen kann, weil ich die feuchten Erdklumpen immer noch in meinem Mund und Rachen spüren kann.
Schade, dass hätte ich echt gut gefunden. Wenn er sich dann noch so rausredet, Huch, war ein Versehen und nachher nicht mehr weißt als Leser, ob es überhaupt wirklich passiert ist, ob es nicht vielleicht doch ein Traum gewesen ist.

Weil wir dich brauchen. Wir haben doch sonst niemanden und jetzt sind wir so zahlreich, dass wir einsam geworden sind.“
Ja. Zuende gelesen. Die Sache mit dem Replikator ... kann man machen. Ich hätte es irgendwie geiler gefunden, wenn du dich auf den Onkel und den Erzähler im Moor konzentriert hättest; klar, wäre ein ganz anderer Text geworden, aber der hätte etwas Geheimnisvolles, und nachher weiß man nicht, hat der Onkel wirklich jemanden umgebracht oder ist das alles nur eine fiebrige Wahnvorstellung. So wie es jetzt ist, ist es ein Genre-Text, der auch gut ist, gute Idee, versteh mich nicht falsch, aber da steckt in der ganzen Anlage ein anderer, krasserer Twist drin. So geschieht mir das alles etwas zu deus ex machina-mässig, der Onkel arbeitet in dem Labor, es ist etwas geschehen, Replikatoren. Das ist ja im Grunde ein Stoff für einen ganzen Roman, weil man da viele Bauteile, wie etwas passiert ist, noch erzählen kann, das verlangt auch nach Volumen, denke ich. Aber ist dein Text, deswegen sind das nur grundsätzliche Ideen, klar.

An sich ist der Text sehr voll. Du beschreibst viel und das auch sauber, man merkt, du hast da drüber nachgedacht und das sorgt für Atmosphäre, die aber eben manchmal durch diese Konzentration schon fast zu abwürgend wird, da bleibt wenig Raum für Transferleistung, du lieferst alle Bilder gleich direkt mit. Da würde ich vielleicht eher den Mittelweg nehmen und nicht alles so ausführlich beschreiben. Man braucht als Leser auch mal Platz zum Atmen, denke ich.

Gruss, Jimmy

 

Hallo @jimmysalaryman

Danke für deinen Kommentar. Ich ziehe meine Antwort mal von hinten auf und gehe zuerst auf dein Fazit ein, danach auf die Detailanmerkungen.

Ja. Zuende gelesen.
Das freut mich, sehr sogar. Ich weiss ja, dass Du ein kritischer Leser/Kommentator bist, der hohe Qualität von den Texten hier erwartet und natürlich auch an seine eigenen Texte stellt, also bedeutet mir das schon was. Dass Du dazu noch schreibst
ein Genre-Text, der auch gut ist, gute Idee
motiviert mich zusätzlich.

Jetzt aber zum Kritischen:

Ich hätte es irgendwie geiler gefunden, wenn du dich auf den Onkel und den Erzähler im Moor konzentriert hättest; klar, wäre ein ganz anderer Text geworden, aber der hätte etwas Geheimnisvolles, und nachher weiß man nicht, hat der Onkel wirklich jemanden umgebracht oder ist das alles nur eine fiebrige Wahnvorstellung.
Ja, ich verstehe, dass Du das sagst, weil ich denke, es wäre das, was Du 'das Geheimnis im Text wahren' nennst, weil Du das selbst so machst und es für mich auch das ist, was deine neueren Werke (diejenigen, die ich kenne) so gut macht, weil Du da für Dich genau diese Balance ausgelotet hast: Wie viel verrate ich, wie viel lasse ich im Ungewissen bzw. interpretierbar? Aber zurück zum Text hier: Ich war da erst skeptisch, dachte, man muss den Leser eben ziemlich genau führen, möglichst an die Hand nehmen, aber mittlerweile sehe ich das auch etwas anders. Bei dieser Geschichte hier hatte ich von Anfang an einen Genre-Text im Kopf, mit diesem Replikator, mit dieser neuartigen Technologie und dann geht eben irgendwas ganz gewaltig schief und läuft aus dem Ruder. Ich verstehe aber, dass das mit dem Replikator ein bisschen zu kurz kommt, weil Du schreibst ja auch
So geschieht mir das alles etwas zu deus ex machina-mässig
Ich habe versucht, ein paar Hinweise einzustreuen, aber es geht natürlich schon viel eher darum, wie der Erzähler und sein Onkel ins Moor flüchten und was danach passiert, nicht so sehr um das, was jetzt genau mit dieser Technologie des Replikators schiefgelaufen ist. Ich schaue mal, vielleicht finde ich noch die ein oder andere Stelle, wo ich das bisschen besser vorbereiten kann, damit der Schluss runder wird, nicht so deus ex machina-mässig, wie Du es nennst. Ist ein guter Hinweis. Den Plot könnte man sicher auf Roman-Niveau ausdehnen, ist aber nicht mein Ziel, ich muss erstmal mit kurzen Geschichten sattelfest werden, danach schaue ich weiter :D Ist für mich auch immer ein Ausprobieren hier, wie und was kann ich schreiben, womit fühle ich mich wohl, bei was habe ich eher Mühe, und natürlich vor Allem: Wie kommt das an?

An sich ist der Text sehr voll. Du beschreibst viel und das auch sauber, man merkt, du hast da drüber nachgedacht und das sorgt für Atmosphäre, die aber eben manchmal durch diese Konzentration schon fast zu abwürgend wird, da bleibt wenig Raum für Transferleistung, du lieferst alle Bilder gleich direkt mit.
Verstehe, was Du meinst. Ich glaube, bei meinem vorhergehenden Text, Schattenboxen, war es eher das Gegenteil davon, dort habe ich zu wenig Details und Beschreibungen gebracht, man hat den Text nicht so richtig verstanden, die Intention dahinter, und hier ist es dann zu viel, man wird als Leser zu wenig zum Selberdenken aufgefordert. Ich schaue mal, wo ich Balast abwerfen kann. Paar Dinge habe ich bereits geändert.

Man braucht als Leser auch mal Platz zum Atmen, denke ich.
Ja, ich denke, man merkt, dass der Text ziemlich hastig geschrieben ist. Ein Kollege von mir bezeichnete es als atemlos und chaotisch. Bei 'atemlos' gehe ich durchaus mit, ist aber auch gewollt so, es geht ja alles ziemlich Schlag auf Schlag, der Mord, die Flucht ins Moor etc. Ich überlege mir, wo ich etwas Platz zum Atmen schaffen kann.

So, das mal dazu, jetzt zu den Details:

Mit dem Moor, das ist auch gut, aber es ist beim ersten Lesen ein red herring. Das Graben, dann der Mord; which is it?
Stimmt. Das mit dem Moor möchte ich ungern rausnehmen, aber ja, Du hast schon recht. Wahrscheinlich wäre es besser, den ersten Absatz bisschen zu kürzen und die Infos daraus erst nach dem Mord zu bringen, ich überlege mir das.

No explanation. Der Leser fragt sich: Woher weiß er das so genau? DAS im Vagen lassen. Es kann mehrdeutig sein, er beobachtet ihn, er stalkt ihn, sie müssen sich das Bett teilen. Nicht so wichtig. Wichtig ist: da ist ein Geheimnis.
Habe ich an der Stelle bereits umgesetzt. Es dient aber auch gut als allgemeiner Hinweis, ich werde den Text nach solchen Stellen abklappern und gewisse Passagen etwas entschlacken, um das Geheimnis besser zu wahren ;)

Dopplung des Motivs: der Tod taucht erneut auf, anders, aber er ist im Hintergrund, bzw wieder im Vordergrund. Hier allerdings empfinde ich es als zuviel, der Leser ist schon gesättigt mit dem Toten im Wohnzimmer. So viel Effekt brauchst du gar nicht, finde ich.
Im Moment ist es noch drin, aber ist auch ein guter Input, ich werde das mit dem toten Hund wohl noch rausnehmen.

Warum hat der Onkel ihn nicht selbst geschlagen, den Pfad, selbst angelegt? Es ist ja fast sein Revier.
Auch das: Eine gute Idee. Werde es anpassen. Wirkt schlüssig, was Du sagst.

Das ist etwas weak, finde ich, so the easy way out. Auch weil er sich das mit den Freunden gleich selbst beantwortet.
Verstehe ... Ich werde das anders rüberbringen. Ob der Onkel die Hütte selbst gebaut hat, da muss ich überlegen, er hat die schon einfach irgendwann entdeckt und sich gedacht, hey, das wäre kein schlechtes Versteck, sollte die Scheisse mal wirklich am dampfen sein, bin mir unsicher, ob es den Text nicht zu sehr streckt, wenn ich da noch bringe, dass er die selbst gebaut hat bzw. eben einen anderen Unterschlupf, der besser versteckt ist, den man nicht so schnell findet, wie Du es vorschlägst. Ja, mal sehen.

Was hat er denn gesehen? Wie sein Onkel den Mann umbringt. Ich meine, das geht alles schon sehr glatt. Dein Erzähler wehrt sich null, der leistet absolut keinen Widerstand, der ist auch nicht groß geschockt: ich denke, nicht nur wenn du deine erste Leiche siehst, sondern wenn du diesen Gewaltakt des Tötens direkt vor dir siehst, dann bist du erstmal verstört.
Ok. Seine Angst etc. kommt zu wenig durch die Zeilen, vor allem, wenn er an die Leiche denkt, er macht das viel zu nüchtern, zu sachlich irgendwie, da muss bisschen mehr Punch rein, er muss verstörter wirken ... Ich schaue, was ich tun kann. Guter Hinweis.

Jemand, der gerade jemand anderen ermordet hat, redet doch von Flucht. Mir klingt das zu unentschlossen, zu nett. Der fragt ihn nicht, hast du Lust auf einen Roadtrip. Der sagt: So wird das gemacht.
Ja! Ich ärgere mich gerade etwas, dass ich das nicht selbst gesehen habe. Die entsprechende Passage ist umgeschrieben jetzt.

Schade, dass hätte ich echt gut gefunden. Wenn er sich dann noch so rausredet, Huch, war ein Versehen und nachher nicht mehr weißt als Leser, ob es überhaupt wirklich passiert ist, ob es nicht vielleicht doch ein Traum gewesen ist.
Hier ebenso, sehr wertvoller Hinweis, habe ich im Text abgeändert.

Ja, danke Dir vielmals für Zeit und Kommentar. Hat (und wird) den Text weiterbringen und meine Schreibe im allgemeinen. Hat mich sehr gefreut, deinen Input zu lesen.

Schönes Wochenende und Grüsse,
d-m

 

Hallo d.m.

Ich habe deine Geschichte bereits gestern sehr gerne gelesen, fand sie phantasievoll, spannend und mitreißend verfasst. Das Ende ließ diesbezüglich etwas nach, auch wenn ich nicht genau sagen kann, woran es liegt, schon gar nicht mittels englischer Fachausdrücke.
Diverse Fehlerlein sind mir aufgefallen. Bestimmt pickt sie jemand für dich raus.
Ich mag die Story jedenfalls, mir würde so etwas nie einfallen. :thumbsup:
LG

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @deserted-monkey,

ich finde das Feedback von @jimmysalaryman sehr treffend und versuche mal, das nicht bloß wiederzukäuen, aber vieles sehe ich ähnlich..

Meine Hauptpunkte sind:
- Ich fand es auch komisch, dass der Erzähler so passiv und abgebrüht ist, dass ihn das alles nicht mehr mitnimmt (s. Jimmy).
- Ich fand den Replikator-Twist auch nicht so doll (ist aber egal, weil das halt Geschmackssache ist) - ich hätte es ebenfalls lieber gemocht, wenn das so ein Charakterding zwischen den beiden geworden wäre, dem Psycho-Onkel und dem verstörten Kind, das könnten interessante Dynamiken werden, versucht das Kind vielleicht z.B. letztlich irgendwie, den Onkel zu sabotieren oder so?..
- Ja, man könnte das alles auf Novellen- oder Romanlänge aufbauschen, allerdings fand ich den Text für das, was er letztlich erzählt, jetzt schon ziemlich lang. Das kommt auch durch den Stil, vieles wird leicht abgewandelt mehrfach gesagt, oder es wird geschwafelt. Das ist natürlich ein Stilmittel, kindlicher Erzähler und so, aber mir war's too much. Ein paar Bsp.:

Das Blut klebte ihm jetzt an den Händen, an den Händen, die immer so sauber gewesen waren, kein Dreck unter den Nägeln, und jetzt klebte da das Blut dieses Mannes und wenn es nicht dagewesen wäre, ich hätte nicht geglaubt, dass mein Onkel mit dem Messer zugestochen hat, sondern ein Anderer, ein Unbekannter.
Irgendwann ist er nicht mehr weggegangen, irgendwann ist er einfach zu Hause geblieben und
wenn wir zurückkehrten, mit leeren Händen, immer mit leeren Händen.
und ziehe die Schaufeln weiter hinter mir her, sie sind schwer, so schwer,
Das bläht halt auf..

Paar andere Sachen, wild durcheinander:

Dass der Abgestochene der/ein Onkel ist, habe ich mir irgendwie schon ziemlich früh gedacht, vielleicht, weil vom Erzähler so ein Hickhack um sein Aussehen gemacht wird (übrigens nicht sehr überzeugend:
"das Gesicht bleich vor Überraschung."
(Wohl eher vom Blutverlust..)
"Es ging alles so schnell und ich konnte ihn gar nicht richtig sehen, vielleicht habe ich mich aus Ekel abgewandt,"
Naja..

im gleichen Augenblick fuhr das Messer in seiner Faust nach vorne,
Ergibt für mich ein schiefes Bild, als ob nur das Messer nach vorne fahren würde (durchs Fleisch der Hand?).

Wir gehen durch das Moor, es gibt einen geheimen Pfad, den nur wir kennen, abseits des Weges, den die wenigen Ausflügler nehmen, er führt durch ein Dickicht aus Büschen und hageren Bäumen, um den See herum.
Fand ich auch unplausibel: ein Pfad, der um den See herumführen und dabei geheim sein soll?

Kann nicht aufstehen, mein Körper so schwach, so schwer, weil die Erde auf mir liegt, und ich denke, es ist mein Onkel, er begräbt mich hier, all die Sonntage hat er nach der perfekten Stelle gesucht, hat nach der Stelle gesucht, wo er mich ungestört vergraben kann, weil ich ihm gar nichts bedeute, weil er mich loswerden will, jetzt erst recht, weil er auf der Flucht ist und abhauen muss, da bin ich nur ein Klotz an seinem Bein, und jetzt muss er mich loswerden, muss mich vergraben im Moor, wo mich nie jemand findet, und ich möchte so gerne schreien, möchte ihn anschreien, nein, lass mich leben, ich will nicht sterben, nicht so, vergrab mich nicht hier draußen, es ist doch so kalt und einsam hier und ich bin nur ein dummes Kind, das keine richtigen Eltern mehr hat, ich bin allein ohne dich, bitte begrab mich nicht.
(Die Szene ist cool, ich fand's auch schade, dass das Begrabenwerden dann nicht echt war. ;)) Das ist ein viiiel zu langer Satz, der auch nochmal das Repetitive, Schwafelige zeigt..

Meine Beine sind kurz, aber ich kann die Pedale erreichen,
Perspektivsache: Ich glaube nicht, dass ein Kind sagen würde, dass seine Beine (zu) kurz sind. Seine Beine sind gut/normal. Aber die Pedale sind (zu) weit weg. ;)

Zur Autosache: Das funktioniert doch nicht, oder? Fahren ohne Kupplung? :hmm:
(Gibt es sonst sonst evtl. irgendwie Gefährte, bei denen es keine Kupplung braucht?)

Ansonsten fehlen ein, zwei Kommas, und ein paar Mal gingen irgendwie die Zeiten durcheinander (da hatte ich mir aber nichts notiert, sorry).

Ich mochte das Bild der grabenden Männer im Moor, das ist cool.

Und zuletzt: Der Titel hat erst nach dem Lesen Bedeutung, vorher finde ich den relativ lahm, nichtssagend..

Viele Grüße
Maeuser

 

Hey @deserted-monkey

Zunächst Kleinkram:

Ich habe gesehen, wie seine Hand zum Gürtel wanderte, dort wo das Messer steckt, dass er stets bei sich trägt, selbst wenn er schläft steckt es dort.
das
Mit einem Ruck riss mein Onkel die Tür auf
Reissen impliziert Ruck, das ist für mich gedoppelt.
Er bringt den Wagen auf dem Kies zum stehen und sagt
Stehen
Er bringt den Wagen auf dem Kies zum stehen und sagt, ich soll aussteigen und dann schieben wir den Peugeot zwischen die Bäume, die um den See stehen.
Unschön.
er führt durch ein Dickicht aus Büschen und hageren Bäumen, um den See herum.
Kein Komma
Erleichtert nehme ich sie entgegen
Das passt für mich nicht zum Duktus, ich fand das suboptimal, vielleicht weil da bereits anklingt, was mich hier ...
Klingt gut?“
„Ja, das wäre toll.“
... gestört hat. Den Kommentaren entnehme ich, dass du daran schon gearbeitet hast. Ich kenne die erste Version nicht, aber mir ist der Erzähler hier trotz deiner Anpassungen zu passiv, der kleine Dialog hier klingt ein wenig nach Camping-Ausflug.
Ich wache auf und habe einen erdigen Geschmack auf den Lippen und im Mund. Um mich herum nur Schwärze. Es ist viel kühler jetzt und ich bemerke, dass ich auf dem Bauch liege, unter mir befindet sich lockere Erde, nicht der Schaumstoff meiner Isomatte. Bin ich im Schlaf von ihr heruntergerollt?
Schwerfällig drehe ich mich auf den Rücken, rieche stinkende Nässe in meinen Klamotten und taste neben mir herum, aber da ist auch Erde, oder ist das die Kälte der Steinwände, unter meinen Handflächen? Vielleicht hat es geregnet und das Wasser ist in die Hütte gesickert. Liege ich in der Ecke? Aber die Wände verlaufen parallel zu meinem Körper, nein, das kann nicht sein. Wo bin ich?
Dann höre ich das Scharren. Über mir ist ein schwaches Licht, doch ich kann nichts erkennen.
Ab hier schleichen sich diese Fragen in den Text, die hast du vorher nicht. ich weiss nicht, ich verwende die auch manchmal, aber hier fallen mir so Anfängertexte ein. Ich wache auf, alles ist dunkel. Wo bin ich? Meine Hände sind gefesselt. Was ist geschehen? In meinen Augen erreicht diese Passage nicht das Niveau des Anfangs.
nicht so, vergrab mich nicht hier draußen, es ist doch so kalt und einsam hier und ich bin nur ein dummes Kind, das keine richtigen Eltern mehr hat, ich bin allein ohne dich, bitte begrab mich nicht.
Das waren mir zu viele Gedanken angesichts der Todesangst.
sternenloser Nacht. Wo ist er hin? Er muss ins Moor gegangen sein
ch denke, der Mond spiegelt sich im Morast und erzeugt diesen Glanz und das es wunderschön ist, wären da nur nicht diese Männer, wäre da nur nicht das Scharren ihrer Schaufeln.
Da stimmt etwas nicht.
es gibt auch eine Kupplung, dass weiß ich, aber wie man kuppelt, da habe ich keine Ahnung, ich werde es ohne Kupplung schaffen müssen.
das

Starker Anfang, danach wird mit der Text zu hastig, das Atmosphärische tritt zurück, viel Handlung, auch ein wenig absehbar, ich merke, ah jetzt zurück zum Auto und lese quer und skippe zur Stelle, wo er daheim ankommt, weil ich da das Vertrauen in den Text inzwischen ein bisschen verloren habe. Und tatsächlich taucht da ein Replikator auf und Replikate und ich fand's schade. Aber den Anfang fand ich richtig stark, das ist schon sehr gut erzählt.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Hallo @Manuela K.

Danke Dir für deinen kurzen Leseeindruck und dass Du die Geschichte sehr gerne gelesen hast. Ja, das Ende wurde bisher von allen angesprochen, war wohl nicht die beste Entscheidung, das mit den Replikatoren zu bringen ... Es bräuchte wohl mehr Strecke, damit das plausibler wirkt, besser vorbereitet wird? Nun, freut mich jedenfalls, dass Du die Story magst! Vielen Dank noch einmal.

Hallo @Maeuser

Danke Dir für deine Zeit und deinen Kommentar. Du bestätigst einiges, was bereits Jimmy angemerkt hat, das hilft mir weiter, weil zwei Meinungen, die in eine ähnliche Richtung gehen, mehr wiegen als nur eine ;) Danke Dir dafür. Ich hab jetzt nach deinem Beitrag auch schon bisschen weiter gewerkelt. Ich gehe mal auf ein paar deiner Anmerkungen ein:

Perspektivsache: Ich glaube nicht, dass ein Kind sagen würde, dass seine Beine (zu) kurz sind. Seine Beine sind gut/normal. Aber die Pedale sind (zu) weit weg. ;)
Sehr gut, habe ich jetzt geändert.

Zur Autosache: Das funktioniert doch nicht, oder? Fahren ohne Kupplung? :hmm:
(Gibt es sonst sonst evtl. irgendwie Gefährte, bei denen es keine Kupplung braucht?)
Naja, ein Wagen mit Automatikgetriebe, der hat keine Kupplung, oder? Aber ansonsten: Kein Plan, ich habe kein Auto, bin schon länger nicht mehr gefahren und wenn dann nur einen Automaten. Muss ich vielleicht noch anpassen.

Ich mochte das Bild der grabenden Männer im Moor, das ist cool.
:thumbsup:

Und zuletzt: Der Titel hat erst nach dem Lesen Bedeutung, vorher finde ich den relativ lahm, nichtssagend..
Ja, der Titel, das ist so eine Sache. Also ich hatte den Text ja schon geschrieben und dann ist mir plötzlich dieser Titel eingefallen und ich habe dann im Nachhinein das mit dem Glanz auf dem Moor noch in den Text eingebaut, damit ich den irgendwie rechtfertigen kann, also das mit dem Glanz war erst gar nicht da ... Mein erster Einfall für den Titel war auch einfach schlicht 'Replikant', aber naja, Du weisst schon ... :D

(Die Szene ist cool, ich fand's auch schade, dass das Begrabenwerden dann nicht echt war. ;)) Das ist ein viiiel zu langer Satz, der auch nochmal das Repetitive, Schwafelige zeigt..
Mmmh, ich hatte das eigentlich schon abgeändert, aber vielleicht hat sich diese Änderung mit deinem Komm überschnitten? Oder übersehe ich da was? Ja, der Satz ist ellenlang, aber ich denke, der muss so, der Erzähler schiebt ja voll die Panik, weil er lebendig begraben wird, da rasen die Gedanken, vielleicht auch bisschen zusammenhangslos. Jedenfalls war das der Plan. Aber Peeperkorn hat die Stelle auch angemerkt, ich werde bisschen kürzen.

Fand ich auch unplausibel: ein Pfad, der um den See herumführen und dabei geheim sein soll?
Ja, leuchtet mir ein. Ich arbeite dran :)

Ergibt für mich ein schiefes Bild, als ob nur das Messer nach vorne fahren würde (durchs Fleisch der Hand?).
Mmmh, ich weiss nicht, ist niemandem sonst aufgefallen, die Stelle, für mich passt das eigentlich schon. Aber danke für die Anmerkung, ich überlege mal noch, wie es besser, oder aus deiner Sicht, weniger schief, formuliert werden könnte.

"das Gesicht bleich vor Überraschung."
Ja, klar, es geht hier wohl auch um den Blutverlust, aber das ist halt eine Kombi, bleich = Blutverlust, aber der Mann ist eben gleichzeitig auch überrascht, und der Erzähler nimmt das dann so wahr. Ich denke, dass kann man schon so machen.

Das kommt auch durch den Stil, vieles wird leicht abgewandelt mehrfach gesagt, oder es wird geschwafelt. Das ist natürlich ein Stilmittel, kindlicher Erzähler und so, aber mir war's too much.
Kann ich nachvollziehen. Werde mit dem Seziermesser hie und da was rauscutten.

ich hätte es ebenfalls lieber gemocht, wenn das so ein Charakterding zwischen den beiden geworden wäre, dem Psycho-Onkel und dem verstörten Kind, das könnten interessante Dynamiken werden, versucht das Kind vielleicht z.B. letztlich irgendwie, den Onkel zu sabotieren oder so?..
Ja, sehr gute Idee! Ich werde diese Story jetzt nicht dahingehend umschreiben, weil für mich steht der Plot, so wie er jetzt ist, inkl. Replikanten. Aber ich nehme mir das sehr gerne mit, als Idee, auch als generelles Feedback, es haben ja alle KommentatorInnen angemerkt, dass das irgendwie nicht so doll ist, mit diesem Ende. Werde ich bei der nächsten Story anders machen, versprochen.

Ich fand es auch komisch, dass der Erzähler so passiv und abgebrüht ist
Daran werde ich aber noch feilen, damit der mehr Reaktion zeigt auf den Mord.

Ja, danke Dir für's Lesen und Kommentieren. Habe mich über deinen Input gefreut.
Wünsche ein sonniges Wochenende.

Grüsse,
d-m

 

Hi @deserted-monkey ,

grundsätzlich fand ich die Geschichte gelungen, der Titel allerdings sagt mir nicht unbedingt zu. Irgendwie ist er zu generisch. Einen passenden Gegenvorschlag habe ich leider nicht, obwohl ich schon die ganze Zeit darüber nachdenke ...

An einzelnen Stellen, besonders am Anfang, fand ich die Erzählweise leicht verwirrend. Hier ein Beispiel:

Ich nicke und stecke mir einen Streifen Kaugummi in den Mund, damit der nicht so trocken wird, während wir arbeiten, aber heute habe ich keinen Kaugummi, ich weiß nicht, wann ich wieder einen bekomme, weil der Laden so weit weg ist, und mein Onkel fragt nicht, ob ich mich eingecremt habe.
Du erzählst einerseits, wie die Ausflüge ins Moor normalerweise ablaufen und andererseits, was am heutigen Ausflug anders ist. Beides im Präsens, beides in einem Satz. Ich vermute, dass das handwerklich noch besser ginge.

Also fahren wir raus ins Moor, wie wir es jeden Sonntag tun, aber heute ist es anders, heute liegt ein Toter im Wohnzimmer unseres Hauses und wir können nicht mehr zurück.
Hier habe ich es dann verstanden und bin noch einmal ganz an den Anfang der Geschichte zurückgesprungen. (Uff, es ist einfach zu heiß hier ... ;)) Eigentlich könnte man doch direkt so einsteigen:
"Jeden Sonntag fahren wir raus zum Moor, aber heute ist es anders, heute liegt ein Toter im Wohnzimmer unseres Hauses und wir können nicht mehr zurück."
Dann wäre es wenigstens gleich klar. Nur eine wilde Idee.

Insgesamt, wie schon gesagt, eine gute Geschichte!

Viele Grüße
Tarkus

PS:

Ballonen
Der Duden lässt tatsächlich Ballone als validen Plural zu -- faszinierend.

Zimterle
Warum ausgerechnet Zimterle? Ich hatte vorher noch nie davon gehört. ;)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Peeperkorn

Danke für den Kommentar und den Kleinkram. Hab ich alles verbessert.

Ab hier schleichen sich diese Fragen in den Text, die hast du vorher nicht. ich weiss nicht, ich verwende die auch manchmal, aber hier fallen mir so Anfängertexte ein.
Das ist sicherlich kein Zufall :D Mir ist klar, dass ich mit meinem Schreiben noch recht am Anfang stehe, aber ich geb mir Mühe. Deine Anmerkung war sehr wichtig für mich, die ollen Fragen sind jetzt (fast alle) raus.

Das waren mir zu viele Gedanken angesichts der Todesangst.
Ja, habe ich jetzt gekürzt, das war schon etwas (zu) viel.

lese quer und skippe zur Stelle, wo er daheim ankommt, weil ich da das Vertrauen in den Text inzwischen ein bisschen verloren habe. Und tatsächlich taucht da ein Replikator auf und Replikate und ich fand's schade.
Verflucht! :bonk: Habe mittlerweile das Gefühl, es ging vielen so, und Du bestätigst das nochmal. Ich denke aber, ich habe viel gelernt für mich selber, für mich ist dadurch einiges klarer geworden. Der Beginn der Story lässt den Leser eine ganz andere Geschichte vermuten, als es dann zuletzt ist, da gibt es einen zu grossen Bruch mit diesem Replikator, das wirkt dann nicht mehr plausibel, an den Haaren herbeigezogen irgendwie. Es scheint mir auch, die Formulierungen werden gegen Ende schwächer oder sie haben sich bereits abgenutzt. Ich versteh schon, wäre ein besserer Text ohne den Replikator und wenn das vielleicht eher was in Richtung 'slow & creepy' geworden wäre. Das, was z.B. Maeuser vorgeschlagen hat, da dachte ich erst, sowas wäre dann viel zu wenig Inhalt, aber mittlerweile sehe ich's schon anders. Werd ich besser machen (müssen).

Aber den Anfang fand ich richtig stark, das ist schon sehr gut erzählt.
Das hat mir den Abend dann doch noch gerettet :cool: Danke Dir vielmals, für's Vorbeischauen und den Kommentar.

Dir e schöne Sunntig & Gruess,
d-m

Hallo @Tarkus

Danke für deinen Kommentar.

der Titel allerdings sagt mir nicht unbedingt zu. Irgendwie ist er zu generisch. Einen passenden Gegenvorschlag habe ich leider nicht, obwohl ich schon die ganze Zeit darüber nachdenke ...
Ja, das mit dem Titel, ich habe da schon fast aufgegeben. Also meine Alternativen lauten:
  • Moorglanz (nur kürzer, aber genauso nichtssagend)
  • Der falsche Onkel (verrät zu viel, klingt nicht schön)
  • Replikant (ist Kacke, weil das Replikanten-Gedöns eh nicht gezogen hat und das auch zu viel verrät)
  • Vergraben im Moor (klingt auch komisch, oder?)
  • Die Gräber im Moor (das mit den Gräbern kann zweideutig sein, aber irgendwie kann ich mich damit nicht anfreunden, es nimmt auch überhaupt keinen Bezug auf das Ende)
  • ...
Mmmh, ich finde einfach nix Passendes :(

fand ich die Erzählweise leicht verwirrend
Ok, ja, kann ich vielleicht noch was gradebiegen, ich schau's mir nochmal an.

Eigentlich könnte man doch direkt so einsteigen:
"Jeden Sonntag fahren wir raus zum Moor, aber heute ist es anders, heute liegt ein Toter im Wohnzimmer unseres Hauses und wir können nicht mehr zurück."
Dann wäre es wenigstens gleich klar. Nur eine wilde Idee.
Also Du meinst einfach diesen als ersten Satz bringen und das Restliche danach? Oder willst Du mir sagen, ich soll den Anfang kürzen? Das würde mir doch das Herz brechen :crying::D

Insgesamt, wie schon gesagt, eine gute Geschichte!
Das freut mich! Danke.

Warum ausgerechnet Zimterle? Ich hatte vorher noch nie davon gehört. ;)
Dachte einfach, es klingt gut :Pfeif:

Danke Dir nochmal für's lesen und Beste Grüsse,
d-m

EDIT: Dialoge noch bisschen nachgeschärft im Text.

 

Hallöchen deserted-monkey! (was für ein trauriger nick)

Habe die Geschichte am 10.07. runtergeladen, für spätere Versionen keine Haftung:D!

Deine Story scheint mir eine alte Geschichte zu sein in einem ungewöhnlichen Gewand. Hat mir recht gut gefallen, wie du die Situation erklärst und im Präsens weiterreitest, um schließlich in der Schlussszene eine Erklärung zu liefern, die vielleicht ein wenig zu konservativ oder zu offen daherkommt. Weiß nicht, in jedem Fall lohnt sich der Ausflug ins Moor.

Als ich mit den Prots durch das Moor striff und in der Hütte Essen zubereitete und zu mir nahm (warum zum Teufel wird in der Hütte gekocht, bei der Hitze?), hatte ich den Eindruck, auf einem Seitenpfad Tom Sawyer zu begegnen, in ganz vereinzelten Fällen, wenigstens von der Atmosphäre her, hat Faulkner so 'n bisschen um die Ecke gehüstelt. Ich fand das jedenfalls in vielen Fällen gelungen, wie du die Gedanken hast schweifen lassen und sie nicht durch irgendwelche Satzenden kaputtgemacht hast. Wie gesagt, gelang dir das hin und wieder, so manches Mal gings - meiner Meinung nach - auch in die Hose.

Das Ende, wie gesagt, könnte wohl etwas mehr Geheimnis vertragen, ich als Leser kann mir 'ne Menge zusammenreimen, wenn man mir nur die richtigen losen Enden hinwirft. Aber, vielleicht ist das auch nur Meckern um des Meckerns Willen.


selbst wenn er schläft, steckt es dort

Komma fehlt

Mein Onkel riss die Tür auf und im gleichen Augenblick fuhr das Messer in seiner Faust nach vorne, stach blitzschnell zu, so dass ich es erst realisierte, als dunkles Blut aus der Seite des Fremden quoll und er zusammensackte, das Gesicht bleich vor Überraschung.

Das wäre dann so ein Absatz, der mir einfach zu langgezogen daherkommt. Die Eindrücke, die du vermitteln willst, sind ja keine endlose Gedankenkette, eher stroboskopartig aufblitzende Bilder. Man kann die Szenerie ganz sicher auch im Bewusstseinsstrom darstellen, dann muss aber alles punktgenau sitzen.

„Wir müssen gehen“, hat er gesagt, nachdem das Messer noch zweimal zugestochen hat.

Hmm, kann gut sein, dass es Absicht ist, Stilmittel sozusagen, aber warum sollte das Messer plötzlich ein Eigenleben führen? Macht für mich gar keinen Sinn.
Manchmal sind die Beschreibungen auch ein wenig beliebig, so ohne tieferen Sinn. Kann aber auch sein, dass ich besagten Sinn nicht erkenne.
Auch tummeln sich im ganzen Text eine Reihe unschöner Wortwiederholungen, die nicht alle gewollt sein können. Mit der entsprechenden Fleißarbeit kann man die finden und gnadenlos eliminieren. Dient auch ungemein dem Lesefluss.

Wir gehen durch das Moor, es gibt einen geheimen Pfad, den nur wir kennen, abseits des Weges, den die wenigen Ausflügler nehmen, er führt durch ein Dickicht aus Büschen und hageren Bäumen um den See herum.

Hin und wieder geht mir das Anhängen von noch einem Teilsatz und noch einem ein bisschen auf den Zünder; genau das, was es bezwecken soll, wird beim zuviel behindert: der Lesefluss.

„Hast du sie gebaut?“
Er lacht. „Nein, hab sie eines Tages gefunden. Ich glaube, die steht schon lange da. Keine Ahnung, wer sie gebaut hat oder für was."

Ich komm mit der wörtlichen Rede nicht hundertprozentig klar. Du hast dran gefeilt, das merkt man. Aber hier zum Beispiel ist die Rede viel zu lang, es würde niemand so sprechen. Reicht doch aus: »Nein, keine Ahnung, wer die da hingestellt hat.«

Die Hütte ist rechteckig, der Boden aus gestampfter Erde und darin befinden sich mehrere Kisten mit Dosen. Erbsen, Karotten, eingelegte Pfirsiche.

Hinter "Erde" müsste m.M. nach ein Komma hin, denn ansonsten hieße es, dass sich die Kisten in der Erde befänden.

Wir essen wortlos, er hat auch an Plastikgabeln gedacht, Partybesteck steht auf der mit bunten Ballonen verzierten Packung ...

Mach mal bitte um "Partybesteck" Anführungsstrichelchen, dann ist zu erkennen, dass der Aufdruck gemeint ist und ich bin nicht mehr so verwirrt beim Lesen.

... irgendetwas war falsch an ihm. Es ging alles so schnell und ich konnte ihn gar nicht richtig sehen, vielleicht habe ich mich aus Ekel abgewandt, denn ich habe noch nie jemanden sterben sehen, aber doch, ich bin mir sicher, irgendwie erinnerte er mich an jemanden.

Das Wörtchen »irgendwie« respektive "irgendetwas" ist immer eine Abschwächung der Aussage und in den allermeisten Fällen funktioniert der Satz viel besser ohne diesen Ausdruck. Mir ist der ganze Absatz zu vage in seiner Intention.

... sein Gesicht ist irgendwie unscharf, als blicke ich durch verschmutzte Brillengläser.

Da ist es schon wieder, man muss sich fragen, inwieweit das Wort »irgendwie« als Füllwort dient, als Blähmaterial.

Ich wache auf und habe einen erdigen Geschmack auf den Lippen und im Mund. Um mich herum nur Schwärze.

Kürzen ist auch ein großes Thema bei dem Text. Um wieviel prägnanter und knackiger wird der Satz, wenn man ihn auf das Wesentliche kürzt, ich meine, wenn ich den erdigen Geschmack im Mund habe, dann ist er sicher auch auf den Lippen. Und nimm das dumme "nur" weg, das hat da nichts zu suchen.
„Was ist passiert?“, flüstere ich so leise, dass ich meine eigene Stimme kaum höre.

Hier bin ich mir nicht ganz schlüssig, vielleicht Ansichtssache, ob der Nebensatz wegkann, ich tendiere zu ja.

Es ist das Gesicht meines Onkels, aber etwas daran stimmt nicht, es scheint auf eine unerklärliche Art und Weise unfertig ...

Warum, zum Teufel, auf eine unerklärliche Art und Weise?!

Auf ihren Lippen liegt eine Melodie, nur ganz leise, ein Raunen aus tiefer Erde, als singe die Erde selbst, und dann erkenne ich sie. Mein Onkel hat mir diese Melodie manchmal vorgesummt, wenn er abends eine Flasche Wein trank, sie gehört zu einem traurigen Lied mit einem mir unverständlichen Text, das ich aber gerne höre, weil es so ernst und gleichzeitig leicht klingt, und sie singen es, als wären ihre Kehlen eins, nur der Takt ihres Grabens stimmt nicht überein.

Ein fast perfekter Absatz, glaube ich. Gefällt mir gut. Einzig hinter "eine Flasche Wein trank" hätte ich ein Satzende eingebracht und dann einen neuen begonnen. Aber ansonsten sehr schön.

... erwacht der Motor zum Leben ...

Oh, Mann! Klischee-Alarm!

Der Mann gibt ein gurgelndes Geräusch von sich und frisches Blut fließt ihm aus dem Mund ...

Woher weißt du, dass es frisches Blut ist?

Das sind einige Anmerkungen, die ich mir an den Text gekritzelt hatte. Wie gesagt, interessant der Text, in der Auflösung hätte ich vielleicht mehr an den Leser geglaubt. Eventuell den einen oder anderen Hinweis im Text gestreut.

Aber, hat mir gefallen.

Schöne Grüße von hier!

 

Hey @Hanniball

Danke für deine nette Zuschrift, hat mich sehr gefreut.

(was für ein trauriger nick)
Danke Dir! Ja, ich brauch den als Gegengewicht zu meiner sonst so positiven Art! :D

Deine Story scheint mir eine alte Geschichte zu sein in einem ungewöhnlichen Gewand. Hat mir recht gut gefallen, wie du die Situation erklärst und im Präsens weiterreitest, um schließlich in der Schlussszene eine Erklärung zu liefern, die vielleicht ein wenig zu konservativ oder zu offen daherkommt. Weiß nicht, in jedem Fall lohnt sich der Ausflug ins Moor.
Cool, das freut mich sehr, Hannibal.

Wie gesagt, gelang dir das hin und wieder, so manches Mal gings - meiner Meinung nach - auch in die Hose.
Mmmh, na, dann schauen wir mal, was Du kritisches mitbringst.

Das Ende, wie gesagt, könnte wohl etwas mehr Geheimnis vertragen, ich als Leser kann mir 'ne Menge zusammenreimen, wenn man mir nur die richtigen losen Enden hinwirft.
Ja, das ist immer wieder mal Thema bei meinen Stories, dass ich den Lesern (noch) zu wenig vertraue. Ich bin da am üben, es wird hoffentlich immer besser, ist schon eine Herausforderung für mich, ebenso wie glaubhafte Charaktere zu schreiben. Ich stelle meine Geschichten auch zu schnell ein, habe mir vorgenommen, die in Zukunft erstmal liegen zu lassen und dann erst nach mehreren Überarbeitungen einzustellen. Hoffe, das wird helfen.

Das wäre dann so ein Absatz, der mir einfach zu langgezogen daherkommt.
Ok, ich schaue, was ich kürzen kann, danke für den Hinweis.

Hmm, kann gut sein, dass es Absicht ist, Stilmittel sozusagen, aber warum sollte das Messer plötzlich ein Eigenleben führen? Macht für mich gar keinen Sinn.
Bist nicht der Erste, der da drüberstolpert. Werde ich umschreiben.

Hin und wieder geht mir das Anhängen von noch einem Teilsatz und noch einem ein bisschen auf den Zünder; genau das, was es bezwecken soll, wird beim zuviel behindert: der Lesefluss.
Ja, diese langen Sätze, das Verketten von Teilsätzen rührt hier daher, dass ich das Ding in einer Sitzung runtergehämmert habe, kann gut sein, ich glaube, ich red manchmal auch so ohne Punkt und Komma :D Paar Punkte mehr würden dem Text sicherlich guttun, gebe ich Dir vollkommen recht. Das habe ich in Bezug auf diesen Text auch schon gehört. Ich schaue mir das an!

Ich komm mit der wörtlichen Rede nicht hundertprozentig klar. Du hast dran gefeilt, das merkt man. Aber hier zum Beispiel ist die Rede viel zu lang, es würde niemand so sprechen. Reicht doch aus: »Nein, keine Ahnung, wer die da hingestellt hat.«
Danke für das aufschlussreiche Beispiel. Ich feile weiter an den Dialogstellen.

Mach mal bitte um "Partybesteck" Anführungsstrichelchen, dann ist zu erkennen, dass der Aufdruck gemeint ist und ich bin nicht mehr so verwirrt beim Lesen.
Mmmh, Partybesteck steht doch da kursiv im Text, reicht das nicht aus? Vielleicht ist das auch verlorengegangen, weil Du den Text in Word oder so kopiert hattest (schreibst ja, Du hättest den runtergeladen).

Das Wörtchen »irgendwie« respektive "irgendetwas" ist immer eine Abschwächung der Aussage und in den allermeisten Fällen funktioniert der Satz viel besser ohne diesen Ausdruck. Mir ist der ganze Absatz zu vage in seiner Intention.
Verstanden. Ich schärfe nach.

Hier bin ich mir nicht ganz schlüssig, vielleicht Ansichtssache, ob der Nebensatz wegkann, ich tendiere zu ja.
Dann nehme ich auch das 'leise' weg, weil Flüstern ist ja niemals laut. Danke für den Hinweis auch hier.

Ein fast perfekter Absatz, glaube ich. Gefällt mir gut. Einzig hinter "eine Flasche Wein trank" hätte ich ein Satzende eingebracht und dann einen neuen begonnen. Aber ansonsten sehr schön.
Hey, THX :thumbsup:

Oh, Mann! Klischee-Alarm!
:bonk:

Das sind einige Anmerkungen, die ich mir an den Text gekritzelt hatte. Wie gesagt, interessant der Text, in der Auflösung hätte ich vielleicht mehr an den Leser geglaubt. Eventuell den einen oder anderen Hinweis im Text gestreut. Aber, hat mir gefallen.
Das ist ein Fazit, mit dem ich sehr gut leben kann, haha. Ja, Hannibal, hat mich sehr gefreut, danke für deinen Besuch und deine Eindrücke zum fahlen Glanz auf dem Moor. Gibt's was Aktuelles von Dir? Werde mich gerne revanchieren.

So long,
d-m

 

„Diverse Fehlerlein sind mir aufgefallen. Bestimmt pickt sie jemand für dich raus“, heißt es schon in den prophetischen Büchern im Buche
@Manuela -

und hier isser, einer, der sowohl die emsländischen als auch die härzlichen Moorlandschaften (natürlich auch die holländische Seite) kennt und der als 6jähriger sicherlich mehr Furcht vor den Schattenspielen an den Wänden fremder Schlafzimmer als vor Lichtspielen an Zelt und Kotenwänden oder vor Moor und Sumpf hatte und was wie eine Parodie auf aufs ZDF’sche „Immer wieder Sonntags“ beginnt

Jeden Sonntag fahren wir raus zum Moor, seit ein paar Monaten machen wir das.
offenbart mir, dass einer aus diesem pluralistischen „wir“ buchstäblich, also mündlich erzählt, ließe er sich doch in Schriftform zusammendampfen zu einem,

lieber @deserted-monkey,

„Seit (ein paar) Monaten fahren wir sonntags raus ans(/oder eher: ins) Moor.“

und dass es vernünftig ist, sich sommers Sonnen halber einzucremen, hat was weises – was man eigentlich nicht wiederholen braucht ...

Sicher bin ich mir nicht, denn wir graben jedes Mal an einem anderen Ort, nie am selben wie dem vorherigen Sonntag, …
da wird die ursprünglich eher „globale“ Aussage zur Festigung wiederholt ab dem „nie“…, was mich bekräftigt in der Aussage des mündlichen Vortrags (gleichgültig, ob zu einer oder – wie hier wenig zufällig – zu einer unbekannten Zuhörerschaft oder Zahl von Lesern -), aber schon hier mein ich, statt

Ich wusste bis heute nicht, dass Blut so schwarz sein kann, so dunkel und glänzend, fast zähflüssig, …
spricht für einen Mangel – evtl. Sauerstoff, auf jeden Fall einer ganzen Liste, bei der ich ärztlichen Beistand empfehle, was der nächste Satz
es spritzt nicht heraus, wie in den Filmen, es fließt träge auf den Boden, träge aber stetig, ..-.
bestätigt.

Spaß beiseite, aber hier

„Wir müssen gehen“, hat er gesagt, …
ist bereits mehr als eine bloße Aussage – darfstu mir glauben!, denn das Ausrufezeichen ist eine bedrohte Art und Du bist dabei!

So nebenbei, selbst wenn ich jetzt nörgeln sollte oder gar ironisch werde ob der Satzlängen, allein wegen der komplexen Satzstruktur kleistschen Formates hastu ein’ Stein bei mir im Brett und den Umgang wirstu lernen. Ist nix anderes als eine andere Art von Mathematik – und, es sollte kein Geheimnis sein, „erzählen“ kommt von der Zahl und wie die mit der Inventur zum lieben Vieh die ersten Zahlen (die stark an römische Ziffern erinnern) als Strichcode erfanden, war die Grundlage für Buch-Staben geschaffen.

Was müssen diejenigen für ein Gedächtnis haben, die kurze Sätze bevorzugen. Das schaffen ja schon „dumme“ Hunde …

Aber zum Text

..., ich hätte nicht geglaubt, dass mein Onkel mit dem Messer zugestochen hat, sondern ein Anderer, ein Unbekannter.
„ander…“ idR mit Minuskel, vom Zahlwort (ursprünglich auch für die 2, im „ich und der andere“ scheint es noch durch) bis Pronomen oder gar adjektivistisch als Attribut eines anderen Wesens

HIer
„Wohin?“, habe ich gefragt, obwohl ich die Antwort bereits kannte.
stolpert die Gezeitenfolge ein wenig … und lässt Dich jetzt nicht mehr aus ihren Krallen

Ich vermute, dass die ehemaligen Arbeitgeber meines Onkels ihn gefunden haben, einmal hat er mir von seiner Arbeit erzählt, aber ich habe nicht genau verstanden, was er da machte, irgendwas …
hinzu kommt nun die Verwechslung der Konjunktion soweit mit der unbestimmten zeit-/örtlichen Wendung „so weit“
..., sie hätten es jetzt auch an Menschen versucht, vorher nur an Tieren, sie seien nun soweit, damit in Serie zu gehen, und …

hier
Ich weiß nicht, wieso ich das denke, aber etwas stimmte nicht mit dem Mann, irgendetwas war falsch an ihm.
stehts 2 : 2
Wenn das „war“ nicht wär’, könnte man den Gezeitenwechsel konjunktivistisch anschauen und jetzt purzeln die Zeiten in den Sätzen
Es ging alles so schnell und ich konnte ihn gar nicht richtig sehen, vielleicht habe ich mich aus Ekel abgewandt, denn ich habe noch nie jemanden sterben sehen, aber doch, ich bin mir sicher, irgendwie erinnerte er mich an jemanden.

(Ganz nebenbei, Du kannst bei Indefinitpronomen wie irgend… und zB jemand auf die Endung -en verzichten. Aber wie angedeutet: muss man nicht!)

Hier nochmals der Gezeitenwechsel im Satz

Ich rieche das gerne, weil wir zu Hause einen Ofen hatten, mit dem wir im Winter das Haus beheizten.

„Nacht“, sagt er. Ich drehe mich gegen die Wand und sobald ich die Augen schließe, sehe ich noch einmal den Toten vor mir, der dort auf dem Wohnzimmerboden liegt, aber ich kann ihn nicht richtig erkennen, sein Gesicht ist irgendwie unscharf, als blicke ich durch verschmutzte Brillengläser.
Misstraustu dem Konjuntiv II? Oder fürchtestu, ein unaufmerksamer Leser könnte ihn mit dem Prät. verwechseln?

Kurz darauf bin ich eingeschlafen.

Hier brech ich erst mal ab, es regnet nicht mehr und mich ruft die Wildnis und zudem bin mir sicher, Zeiteinheit(en) kannstu selber schaffen und alles andere wird schon werden. Bin ich von überzeugt und auf jeden Fall bistu hier nicht allein – weißtu ja und niemand kann die Faustregel „je länger, desto gefährdeter“ aushebeln, selbst nicht ein

Dante Friedchen

 

Hallo @Friedrichard

Danke sehr für deinen ausführlichen Kommentar. Ich hab jetzt alles übernommen, was Du angemerkt hast. Hoffe, es passt nun besser von den Zeiten her. Ich werde da jetzt noch mal in aller Ruhe durch den Text gehen und den nach solchen Fehlern abklappern. Danke Dir, war sehr hilfreich.

Sehr schön auch wie deine Eigenbezeichnung als 'Ruhr(s)pöttler' hier zur Geltung kommt, da hättest Du nicht mal schreiben müssen

Spaß beiseite
Einen feinen Humor hast Du! Gefällt mir.

denn das Ausrufezeichen ist eine bedrohte Art und Du bist dabei!
Jetzt (hoffentlich) nicht mehr! :)

So nebenbei, selbst wenn ich jetzt nörgeln sollte oder gar ironisch werde ob der Satzlängen, allein wegen der komplexen Satzstruktur kleistschen Formates hastu ein’ Stein bei mir im Brett und den Umgang wirstu lernen. Ist nix anderes als eine andere Art von Mathematik – und, es sollte kein Geheimnis sein, „erzählen“ kommt von der Zahl und wie die mit der Inventur zum lieben Vieh die ersten Zahlen (die stark an römische Ziffern erinnern) als Strichcode erfanden, war die Grundlage für Buch-Staben geschaffen.
Wie immer ein interessanter Ausflug. Vielleicht sollte ich wirklich mal was von Kleist lesen. Die Story ist schon ziemlich genau so geschrieben, wie mir der Schnabel gewachsen ist, denke ich, haha. Klar, im Alltag baue ich nicht solche Satzstrukturen, sonst würden mich die Leute wohl bisschen komisch anschauen, aber hier hatte ich zum Glück ja etwas mehr Zeit, über meine Worte nachzudenken.

Misstraustu dem Konjuntiv II? Oder fürchtestu, ein unaufmerksamer Leser könnte ihn mit dem Prät. verwechseln?
Ich fürchte eher, das ich keinen Plan habe :D Aber dank deinen hilfreichen Anmerkungen habe ich wieder einiges gelernt. Du warst mal Lehrer, oder? Würde mich erstaunen, wenn nicht.

Hoffe, Du hast die Wildnis geniessen können (und bist heil zurückgekehrt).

Viele Grüsse,
d-m

 

Hallo @deserted-monkey

ich wage mich einmal an einen Kommentar zu deiner Geschichte heran.
Meine Vorredner haben bereits viel gute Kritik geäußert. Daher versuche ich mich auf Aspekte zu beschränken, die noch nicht genannt wurden. Verzeih mir bitte, sollte es dennoch zu Dopplungen kommen.

Ich habe deine Geschichte sehr gern gelesen. Sie hat mir gut gefallen. Trotzdem habe ich ein paar Anmerkungen.

Am heutigen Sonntag hat mein Onkel jemanden umgebracht. Die Leiche liegt noch im Wohnzimmer. Heute Morgen hat es an der Tür geklingelt, bei uns klingelt sonst niemand,
Ich habe diese Stelle zunächst völlig falsch verstanden. Ich dachte mir "Onkel bringt jemanden um, nicht gut. Leiche noch im Haus, klingt noch weniger gut. Und ausgerechnet jetzt kommt ein Besucher, obwohl sonst nie jemand kommt. Sch**ße". Erst im weiteren Verlauf des Absatzes wurde mir klar, dass das Tötungsdelikt nach dem Klingeln an der Tür passiert. Zugegeben, ich war etwas enttäuscht, war ich doch schon lauter Vorfreude.

Ich denke an den Toten im Wohnzimmer. Ich weiß nicht, wieso ich das denke, aber etwas stimmt nicht mit dem Mann, etwas ist falsch an ihm
Hier baust du gut Spannung auf. Aber ist die Kursivschrift wirklich nötig?

Meine Lungen atmen Feuer, ich werde ohnmächtig und ersticke, aber dann öffne ich die Augen.
Der Junge kann nicht mitbekommen, dass er erstickt, da er ohnmächtig ist. Daher würde ich schreiben ich werde ohnmächtig, aber dann

Wahrscheinlich hat er sich jede Nacht hier rausgeschlichen, als wir noch im Haus wohnten.
Mir erschließt sich nicht, wie der Junge auf diesen Gedanken kommt. Wieso glaubt er das? Ich fände es nice, wenn es Hinweise gäbe, durch die man als Leser ebenfalls zu dieser Theorie gelangen könnte. Oder gibt es sie und ich habe sie überlesen?

Nachdem ich es ein paar Mal mit den Drähten versucht habe, startet der Motor und dröhnt durch die Stille.
Dieser gesamte Abschnitt mit der Flucht im Auto erscheint mir etwas unglaubwürdig, wie es auch von @Maeuser schon erwähnt wurde. Der Junge ist, so versteh ich es, noch nie Auto gefahren, fährt ohne zu kuppeln (technisch überhaupt möglich?), mit ausgestreckten Beinen (kann er überhaupt über das Lenkrad schauen?) ohne Licht im Dunkeln (okay der Mond scheint) bis nach Hause? Vielleicht ist er ein absolutes Naturtalent oder ich war als Fahranfänger denkbar unbegabt (oder beides).

Ich schiebe mich an ihm vorbei, halte so weit Abstand, wie es die Tür zulässt, mache das Licht im Wohnzimmer an und nehme den Hörer des Telefons in die Hand.
Es wurde bereits von anderen angesprochen, aber weil es mir so sehr auffällt, möchte ich es auch nochmal erwähnen.
Nicht nur an dieser Stelle wird deutlich, wie besonnen der Junge agiert. Er fährt nach Hause, versucht die Polizei anzurufen. Bis auf die Stelle im Moor, wo er überstürzt aus der Hütte und durchs Moor rennt, wirkt er fast emotionslos. Und das in einer Nacht, in der er vollkommen abgefahrene Dinge erlebt. Ich wäre wahrscheinlich von Angst und Panik erfüllt. Der Junge hingegen wirkt fast schon routiniert.

Am Ende bleibe ich mit einigen Fragezeichen zurück.
Wozu genau brauchte der Onkel jetzt noch gleich den Replikator?
Der Onkel hat sich vervielfältigt, um effizient nach dem Replikator im Moor suchen zu können, oder? Aber wie hat er sich ohne Replikator vervielfältigt? Oder ist das schon vorher als eine Art Unfall passiert? Aber wo waren dann die ganzen Repliken?
Hat der Onkel die Kopie, die bei ihm zuhause geklingelt hatte, nun umgebracht oder nicht?
Was hat es mit dem Glanz des Moores auf sich?
Es mag sein, dass ich die Geschichte und insbesondere ihr Ende einfach nicht verstanden habe, aber ich bleibe mit einem unbefriedigten Gefühl zurück. Das Ende kam mir allzu plötzlich.

Viele Grüße,
Markov

 

Hey deserted-monkey,

vielleicht bastelst du bereits an einem neuen Text und hast gar keine Lust mehr, dich mit diesem weiter auseinanderzusetzen. Ich gehe davon aus, dass du in die Geschichte bereits jede Menge Zeit investiert hast. Bei mir ist jedenfalls irgendwann der Punkt erreicht, wo ich erst mal einen Schlussstrich ziehen muss.

Markov hat den Text erfreulicherweise für mich nach oben gespült und mir juckt es in den Fingern, mal wieder einen Komm zu schreiben.
Vorweg: Der Text hat mir im Großen und Ganzen ganz gut gefallen; inhaltlich kann ich jedoch Jimmys und Peeperkorns kritische Anmerkungen in vielen Punkten nachvollziehen -
das Geheimnisvolle, der zweite Textabschnitt, da verspielst du mMn nach Potential bzw. hälst das Niveau nicht bis zum Schluss aufrecht. Und wenn ich ehrlich bin, enttäuscht mich das Übernatürliche ein wenig, auch wenn ich Genretexte eigentlich gerne lese.

Es wurde angemerkt, dass die Abgeklärtheit des Protagonisten unglaubwürdig wirkt und dem stimme ich zu. Das Problem beginnt gleich im ersten Absatz, besser gesagt: in Bezug zum zweiten. Du beginnst im Präsens, dass heißt, zu Beginn des Textes ist dem Erzähler wohl bekannt, dass eine Leiche im Wohnzimmer liegt und der Erzähler holt erst mal aus, wie sich die "Sonntagsausflüge" gestalten und dass er Kaugummi gegen Trockenheit kaut.

Das Alter des Jungen: Mit den kurzen Beinen und den Fruit Loops und so; zudem die reflektierten Gedanken. Ich würde das alles rausnehmen und offener halten, schafft dir nur Probleme (Glaubwürdigkeit). Könnte doch auch ein Jugendlicher sein. Verliert der Text dadurch etwas?

Ich würde dir zudem empfehlen, den Folgeabsatz ("Am heutigen Sonntag ...") nicht in der Vergangenheitsform zu schreiben, sondern den Mord unmittelbar geschehen zu lassen, dann wäre das Problem bereinigt und du hättest in Folge ein wenig mehr Zug im Text, meine ich.

Textkram, exemplarisch:

Jeden Sonntag fahren wir raus zum Moor, seit ein paar Monaten machen wir das. Es ist nicht weit, nur eine Viertelstunde mit dem alten Peugeot, wir laden jeweils Schaufel und Wasserflaschen ein, ich setze mich auf den Beifahrersitz und mein Onkel fragt mich, ob ich mich eingecremt habe, die Sonne ist stark im Sommer. Ich nicke und stecke mir einen Streifen Kaugummi in den Mund, damit der nicht so trocken wird, während wir arbeiten, aber heute habe ich keinen Kaugummi, ich weiß nicht, wann ich wieder einen bekomme, weil der Laden so weit weg ist, und mein Onkel fragt nicht, ob ich mich eingecremt habe.
Ich überlege, was er dort im Moor vergraben hat. Es muss etwas Wertvolles sein, vielleicht Schmuck oder Geld, eine kleine Schatulle, so stelle ich es mir vor, die er vor den Augen der Polizei und seiner Feinde hat verbergen können. Sicher bin ich mir nicht, denn wir graben jedes Mal an einem anderen Ort, nie am selben wie dem vorherigen Sonntag, und ich beginne mich zu fragen, ob es gar nicht um einen Schatz geht, sondern um etwas anderes, das nur für ihn selbst einen Wert besitzt, ich glaube, es hat etwas mit seiner Vergangenheit zu tun, eine Erinnerung, die er vergessen hat, und jetzt weiß er nicht mehr, wo er sie findet, und gräbt wie ein Besessener, nur um sich abzulenken. Oder vielleicht vergraben wir bei jedem Ausflug einen Teil meines Onkels, legen Stück für Stück von ihm in die feuchte Erde, in den verschlammten Boden draußen im Moor, verstecken sein altes Ich, sein böses Ich, der Mensch, der er war, bevor meine Eltern gestorben sind und er mich aufgenommen hat. Damit ihn niemand mehr findet. Aber ich weiß jetzt, dass sein Plan nicht funktioniert hat.
Gleich zu Beginn würde ich brutal den Rotstift ansetzen und ein wenig umstellen. Mir ist das zu viel Geschwafel drumherum. Okay, das Alter und so, dazu habe ich ja oben schon was geschrieben. Ein knackiger erster Absatz wäre mir lieber.

Vorschlag (sehr eingedampft):

Es muss etwas Wertvolles sein, das dort im Moor vergraben liegt. Schmuck oder Geld in einer Schatulle vielleicht. Mein Onkel und ich graben jedes Mal woanders und ich frage mich, ob es nicht eher um eine Erinnerung geht, die er sucht.
Vielleicht legen wir bei jedem Ausflug aber auch ein Stück von ihm selbst in die feuchte Erde. Verstecken sein altes, böses Ich, damit es niemand mehr finden kann. Verstecken jeden Sonntag den Menschen, der vor dem Tod meiner Eltern gelebt hat.
Wir laden Schaufeln und Wasserflaschen in den alten Peugeot. Mein Onkel fragt, ob ich mich mit Sonnenmilch eingecremt habe. Ich nicke und stecke mir einen Streifen Kaugummi in den Mund.

Das mal exemplarisch, wie ich den Text weiter durchforsten würde. Ich fände es lohnenswert, weiter daran zu arbeiten. Ihn kritisch Satz für Satz zu hinterfragen. Aber wie einleitend bereits geschrieben, ich verstehe auch, wenn du darauf erst mal keinen Bock mehr hast. Und da ich das nicht weiß und mir auch die Zeit davonläuft, gehe ich hier mal raus :). Vielleicht kannst du ja dennoch was davon gebrauchen.

Danke fürs Hochladen

hell

 

Hallo @Markov und @hell

Danke euch beiden sehr für eure Kommentare. Habe mich darüber gefreut. Hat jetzt etwas gedauert, bis ich antworten konnte, war in letzter Zeit ziemlich absorbiert (leider nicht mit dem Schreiben ... aber jetzt habe ich wieder mehr Zeit, mich den schönen Dingen des Lebens zu widmen, haha).

ich wage mich einmal an einen Kommentar zu deiner Geschichte heran.
Cool, dass Du dich gewagt hast.

Ich habe deine Geschichte sehr gern gelesen. Sie hat mir gut gefallen.
Danke Dir!

Ich habe diese Stelle zunächst völlig falsch verstanden. Ich dachte mir "Onkel bringt jemanden um, nicht gut. Leiche noch im Haus, klingt noch weniger gut. Und ausgerechnet jetzt kommt ein Besucher, obwohl sonst nie jemand kommt. Sch**ße". Erst im weiteren Verlauf des Absatzes wurde mir klar, dass das Tötungsdelikt nach dem Klingeln an der Tür passiert. Zugegeben, ich war etwas enttäuscht, war ich doch schon lauter Vorfreude.
Schade, dass Du die Stelle falsch verstanden hast bzw. dass ich da als Autor nicht genau genug war, denn auch was @hell dazu geschrieben hat, fand ich ganz interessant und ich denke, wenn die Passage so dastehen würde, wie er das vorschlägt, dann wäre das Problem erledigt.

Hier baust du gut Spannung auf. Aber ist die Kursivschrift wirklich nötig?
Danke und nein, ich denke nicht. Muss zugeben, habe das einfach schon öfters bei anderen Autoren gesehen (jetzt nicht unbedingt hier im Forum) und habe mir das bei denen abgeschaut. Ich finde, man kann damit gewisse Stellen betonen (vielleicht wirkt es hier bei dieser spezifischen Passage auch so, als würde man als Leser mit der Nase draufgedrückt). Ich überlege mir, es zu ändern.

Der Junge kann nicht mitbekommen, dass er erstickt, da er ohnmächtig ist. Daher würde ich schreiben ich werde ohnmächtig, aber dann
Die Stelle schaue ich mir noch einmal an, danke dafür, auch wenn sie mir, so wie sie da steht, ganz gut gefällt. Mir ist bewusst, dass das vielleicht unrealistisch ist, aber genau das war so mein Punkt beim Schreiben, dadurch sollte seine Panik verdeutlicht werden. Ob das gelungen ist, weiss ich nicht, bei Dir scheint es jedenfalls eher Fragezeichen aufgeworfen zu haben.

Mir erschließt sich nicht, wie der Junge auf diesen Gedanken kommt. Wieso glaubt er das? Ich fände es nice, wenn es Hinweise gäbe, durch die man als Leser ebenfalls zu dieser Theorie gelangen könnte. Oder gibt es sie und ich habe sie überlesen?
Naja, das ist einfach eine Vermutung des Jungen. Er kann das nicht wissen. Mit diesem Gedanken will er sich an der Stelle selbst beruhigen, weil ja der Onkel weg ist und ihm das vielleicht auch Angst macht, deshalb legt er sich das so zurecht.

Dieser gesamte Abschnitt mit der Flucht im Auto erscheint mir etwas unglaubwürdig, wie es auch von @Maeuser schon erwähnt wurde. Der Junge ist, so versteh ich es, noch nie Auto gefahren, fährt ohne zu kuppeln (technisch überhaupt möglich?), mit ausgestreckten Beinen (kann er überhaupt über das Lenkrad schauen?) ohne Licht im Dunkeln (okay der Mond scheint) bis nach Hause? Vielleicht ist er ein absolutes Naturtalent oder ich war als Fahranfänger denkbar unbegabt (oder beides).
Ist notiert. Ich muss mal schauen, wie ich das mache mit der Autofahrt oder ob ich die sowieso ganz rausnehme und den Jungen gar nicht zurück zum Haus fahren lasse, sondern das die Geschichte im Moor ihr Ende nimmt, das haben auch mehrere Leser angemerkt und es wäre wohl die bessere Option.

Nicht nur an dieser Stelle wird deutlich, wie besonnen der Junge agiert. Er fährt nach Hause, versucht die Polizei anzurufen. Bis auf die Stelle im Moor, wo er überstürzt aus der Hütte und durchs Moor rennt, wirkt er fast emotionslos. Und das in einer Nacht, in der er vollkommen abgefahrene Dinge erlebt. Ich wäre wahrscheinlich von Angst und Panik erfüllt. Der Junge hingegen wirkt fast schon routiniert.
Ich glaube, ich wollte einfach vermeiden, den Jungen allzu panisch darzustellen, weil man davon in jeder Geschichte liest, die auch nur entfernt was mit Horror zu tun hat, und dachte mir, der Leser würde sich diese Gefühle dann einfach für sich dazudenken bzw. ich habe die Angst und die Panik des Jungen eher versucht indirekt zu schildern, siehe auch meine beiden Anmerkungen weiter oben. Aber ich kann nachvollziehen, wenn das vielleicht zu wenig ist oder es nicht durch die Zeilen kommt. Auch wenn Du von emtionslos schreibst, dann gefällt mir das nicht. So sollte er schon nicht rüberkommen. In einer allfälligen neuen Version werde ich das berücksichtigen und stärker herausarbeiten.

Ich denke, wenn ich das Ding noch richtig rund kriegen will, muss ich die gesamte Geschichte noch einmal von Vorne aufrollen, weil zu der Glaubwürdigkeit hast Du ja auch einiges angemerkt und das sehe ich mittlerweile als den grössten Stolperstein dieser Geschichte. Mein Problem immer noch: Ich denke nicht mit dem Charakter, sondern erzähle das (fast ausschliesslich) als Autor. Passt nicht. Allerdings muss ich sagen, ich bin jetzt kein Meister im Überarbeiten, das fällt mir einfach irgendwo enorm schwierig. Wenn für mich ein Text steht, dann kann ich nur in kleinen Schritten überarbeiten, gewisse Passagen glätten etc., für eine grössere Überarbeitung brauche ich einfach extrem Distanz, weil ich emotional nicht mehr in die Geschichte finde, die ist für mich dann erstmal abgeschlossen. Zu einem späteren Zeitpunkt gelingt mir das manchmal wieder: Einen Text von mir, Palmendieb, der ist von Mitte 2022, an dem werkle ich momentan wieder, nehme auch die Kommentare von damals erneut hervor, lese sie immer wieder, versuche die Tipps daraus umzusetzen. Aber eben, dafür habe ich jetzt über ein Jahr gebraucht. Trotzdem: Ich merke gerade in solchen Momenten, wieviel ich bisher dazugelernt habe und ich glaube, dass ist dann auch das, was es mir einfacher macht, mich noch einmal an einen Text zu setzen, bei dem sich in meinen Augen eine Überarbeitung lohnt. Direkt am lebenden Objekt zu operieren, traue ich mir einfach (noch) nicht zu. Die Kommentare waren auf jeden Fall sehr wertvoll für mich.

Wozu genau brauchte der Onkel jetzt noch gleich den Replikator?
Der Onkel hat sich vervielfältigt, um effizient nach dem Replikator im Moor suchen zu können, oder? Aber wie hat er sich ohne Replikator vervielfältigt? Oder ist das schon vorher als eine Art Unfall passiert? Aber wo waren dann die ganzen Repliken?
Hat der Onkel die Kopie, die bei ihm zuhause geklingelt hatte, nun umgebracht oder nicht?
Was hat es mit dem Glanz des Moores auf sich?
Es mag sein, dass ich die Geschichte und insbesondere ihr Ende einfach nicht verstanden habe, aber ich bleibe mit einem unbefriedigten Gefühl zurück. Das Ende kam mir allzu plötzlich.
Ja, das mit den offen gelassenen Fragen. Darauf möchte ich gar nicht näher eingehen und das erklären. Ich denke, man kann sich das selber überlegen. Vielleicht habe ich auch zu viel offengelassen am Schluss, denn Du schreibst, die Geschichte lässt dich unbefriedigt zurück. Ist natürlich nicht schön und kein Kompliment an mich als Autor. Ich werde mir überlegen, den Schluss anders zu gestalten und vielleicht (oder hoffentlich) haben sich dann ein paar oder sogar all deine Fragen geklärt. Alles möchte ich dennoch nicht erklären, das würde der übernatürlichen Komponente vieles wegnehmen. Aber ja, das mit dem Übernatürlichen ist auch so ein Ding, bei dem ich mich mittlerweile frage: Braucht es das überhaupt? (Also diese Erklärung mit dem Replikator) Ich denke, ein andere Schluss wäre stärker (dazu auch unten noch etwas mehr). Danke für dein detailliertes Feedback, das mir sehr weitergeholfen hat!

Vorweg: Der Text hat mir im Großen und Ganzen ganz gut gefallen
Danke Dir, hell!

das Geheimnisvolle, der zweite Textabschnitt, da verspielst du mMn nach Potential bzw. hälst das Niveau nicht bis zum Schluss aufrecht. Und wenn ich ehrlich bin, enttäuscht mich das Übernatürliche ein wenig, auch wenn ich Genretexte eigentlich gerne lese.
Das ist schade. Ja, das Geheimnis zu wahren ist schon eine Kunst :D Ich denke, für @Markov war es beinahe zu viel, also bei ihm sind zu viele Fragen offen geblieben und er hat einiges nicht verstanden, bei deiner Rückmeldung lese ich es so, dass ich gegen Ende zu direkt geworden bin, zu viel verraten habe oder das zumindest die Auflösung das Geheimnis irgendwo 'kaputt macht', vielleicht auch, weil für die Geschehnisse eine zu rationale (?) Erklärung geliefert wird und es stärker wäre, wenn das alles mehr in der Schwebe bleibt. Ich verstehe deinen Punkt. Ich denke, dass der Schluss auch besser wäre, wenn der Junge nicht zum Haus zurückkehrt, haben auch mehrere Leser angemerkt. Das habe ich mir auf jeden Fall notiert. Ich denke, das Übernatürliche kommt vielleicht auch etwas aus dem Nichts, weil es vorher nur subtile Andeutungen in die Richtung gibt und dann ist das eben nicht glaubwürdig bzw. zu wenig gut vorbereitet und man muss das dann halt einfach kaufen. Naja, vielleicht ist es eben doch kein Genre-Text und ich wollte gegen Schluss den einfach auf biegen und brechen zu einem machen. So kommt mir das mittlerweile ehrlich gesagt vor.

Das Alter des Jungen: Mit den kurzen Beinen und den Fruit Loops und so; zudem die reflektierten Gedanken. Ich würde das alles rausnehmen und offener halten, schafft dir nur Probleme (Glaubwürdigkeit). Könnte doch auch ein Jugendlicher sein. Verliert der Text dadurch etwas?
Nein. Und ja. Ich werde das so machen bei der Überarbeitung.

Ich würde dir zudem empfehlen, den Folgeabsatz ("Am heutigen Sonntag ...") nicht in der Vergangenheitsform zu schreiben, sondern den Mord unmittelbar geschehen zu lassen, dann wäre das Problem bereinigt und du hättest in Folge ein wenig mehr Zug im Text, meine ich.
Finde ich eine sehr gute Anmerkung!

(sehr eingedampft)
Ja, das ist auch so ein Punkt, der mehrmals gefallen ist. Vieles wird wiederholt im Text und ich denke, dass kann ermüdend wirken. Ich habe das einfach am Stück runtergeschrieben und dieser 'Ton' ist dabei ganz spontan entstanden. Dennoch: Wenn ich da eingies eindampfen würde, wäre das ein runderes Leseerlebnis, das sehe ich mittlerweile auch. Ich werde zu gegebenem Zeitpunkt weiter dran feilen.

Ich fände es lohnenswert, weiter daran zu arbeiten.
Das freut mich, dass Du Potential siehst. Bestimmt werde ich die Geschichte zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal aufgreifen und mich daran setzen. Wie ich schon an @Markov geschrieben habe, könnte das aber noch etwas dauern. Ich muss die Geschichte(n) einfach für längere Zeit liegen lassen, bevor ich mich an gröbere Änderungen traue. Nichtsdestotrotz habe ich mich auch über deinen Kommentar und deine Anmerkungen sehr gefreut! Sie werden mir behilflich sein.

Beste Grüsse an euch beide,
d-m

 

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