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Der goldfressende Dämon

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17.08.2001
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Der goldfressende Dämon

Hi!

Dies ist mein erster Beitrag in Kurzgeschichten.de, und dann will ich auch nicht groß rumlabbern :)

Titel: Der goldfressende Dämon
Genre: Fantasy / Humor
Kurzinhalt: Ein kleiner Junge findet einen neuen Freund
Länge: 15.000 Zeichen / 5 DIN A4 Seiten

"Josh, sei nicht so trantüttelig und beeil dich etwas. Wenn du hier fertig bist kannst du deiner Cousine in der Küche zur Hand gehen."

Joshua war ein kleiner, aufgeweckter Junge, der bereits seinem achten Sommer entgegenwuchs. Er verbrachte mehr Zeit in der Schankstube seines Onkels als zuhause, was seinen Eltern insofern recht war, als dass er schon dort nichts anstellen konnte. Josh fand, dass das Leben als Gastwirt aufregend sein musste, und er hat sich fest vorgenommen, selber einmal so ein Lokal zu führen, wenn er groß war. Hier durfte er immer länger aufbleiben, musste dafür aber immer kräftig mithelfen, Teller und Gläser waschen, den Fußboden schrubben, oder er durfte in seltenen Fällen auch einmal die vollen Bierkrüge tragen. Nun, bis jetzt durfte er es nur einmal. Sein Onkel sagte, wenn er dann kräftig genug sei und nicht so viel verschütte könne man es noch einmal versuchen. Aber Josh machte das alles nichts aus. Ab und an bekam er ein Goldstück für seine Arbeit, und wie gesagt fand er alles aufregend und interessant. Erst letztens war es wieder lustig gewesen im "betrunkenen Imp", so hieß die Schänke seines Onkels. Ein paar Männer hatten in der Ecke da drüben Karten gespielt, Josh glaubte es ging um Geld. Jedenfalls war da auch so ein großer, hässlicher Mann dabei gewesen, Onkel Nestor sagte dass sei ein "Troll", so mit dicken Warzen und verdrehten Hauhörnern. Und plötzlich gab es ein großes Hallo, der Warzenmann brüllte etwas von "Falschspielen", und Bierkrüge und Stühle flogen durch die Gegend und es gab eine große Rangelei. Josh hat keine Angst gehabt, und außerdem war er geschickt im Ausweichen von Gegenständen. Und als es so richtig doll wurde kam sein Onkel und ging mit einem Knüppel dazwischen. Ja, sein Onkel war ein mutiger Mann, so wollte er auch einmal werden. Später haben sie sogar ein Schwert aus der Wand ziehen müssen, so doll war es gewesen. Josh musste jetzt mithelfen die zerbrochenen Stühle und Krüge wegzuwerfen, und dann sollte er auch noch seiner Cousine in der Küche helfen. Als der Junge mit dem kleinen braunen Strubbelkopf soweit fertig war, noch ganz verschmiert von dem klebrigen, verschütteten Bier (Josh fand übrigens, dass das ganz lecker schmeckte), ging er in die Küche um zu sehen, was es dort gab.

"Iiih, ist das eklig! Wasch dich erst mal, du Laus!"
Alle sagten, Cousine Mara sei eine ausgesprochene Schönheit. Josh meint, dass sie ihn nur ärgerte.
"Du sollst dann zur Bäckerin gehen und frisches Brot holen. Den großen Korb findest du unten im Keller. Hier hast du drei Goldstücke. Sag ihr einfach Onkel Nestor schickt dich, sie weiß dann bescheid. Und trödel wieder nicht zu lange."

"Jaja, und übrigens hab ich nicht getrödelt" dachte er sich nur leise. Er hatte nur etwas mit dem Geld gespielt, es in die Luft geworfen und wieder aufgefangen. Und als es dann davongekullert ist hat er es erst wiederfinden müssen. Onkel Nestor wäre sicherlich sehr böse gewesen, wenn er ihm das hätte erklären müssen, also hat er besser nichts gesagt.
Joshua ging runter in den Keller, um den Brotkorb zu holen. Was er unten fand war ein Dämon, der in den Vorratsregalen wühlte. So etwas hatte Josh noch nie gesehen. In seiner kindlichen Unbefangenheit fragte er:
"Wer bist du denn?"
Der rote Dämon drehte sich um, sein Maul war voll von dem, was er sich eben reingestopft hatte, schmatzte, und wühlte weiter. Es war für dämonische Verhältnisse ziemlich klein, so groß etwa wie ein kleiner Mann. Der Dämon hatte keine Beine und schwebte in der Luft. Aus dem Kopf wuchsen ihm zwei dünne, lange, wild gedrehte Hörner. Gerade eben packte er einen Zapfhahn, biss hinein, fand es unbefriedigend, warf es weg und schwebte weiter, dort, wo das Pökelfleisch aufbewahrt wurde.
"Oh nein", dachte sich Josh, "wenn Onkel Nestor oder Cousine Mara das sehen geben sie mir die Schuld!"
"He, hör auf, lass das!"
Aufgeregt rannte Josh die letzten Stufen hinunter und versuchte den Dämon zu packen. Der schwebte gerade weit oben, so dass der Junge hochspringen und hochspringen musste, bis er ihn an seinem kurzen Schwanz gepackt hatte.
"Ich hab gesagt du sollst aufhören, so was macht man nicht!"
Der Dämon kaute auf einem Stück Holz herum, das er irgendwie in die Klauen bekommen hatte und starrte ihn verständnislos an.
"Aufhören?" brachte er in einem fragendem und stockendem Tonfall hervor, als ob er die Worte zum ersten mal hören würde. Neugierig schob er sich den gerade gefundenen Fleischhaken in sein Maul, ließ es aber schnell sein.
"Ja, Onkel Nestor wird ganz böse, wenn er das sieht! Sowas tut man einfach nicht!"
"Böse?"
Der rote Teufler versuchte den Jungen zu verstehen, wusste aber nicht was er wollte. Vielleicht konnte er ihm zeigen, wo es etwas annehmbares zu fressen gab. Als er sich dem Pökelfleisch zuwenden wollte zog ihn der Knirps erneut am Schwanz. Der demonicus diabolicus gab ein kurzes Knurren von sich, wobei kleine Rauschwaden von seinen geblähten Nüstern aufstiegen.
"He, ich hab gesagt lass das! Du bist sicher hungrig. Schau, ich hab da noch ein Bonbon, willst du das?"
Der Junge zauberte ein klebriges Bonbon hervor, das in buntes Papier eingewickelt war, und streckte es dem Dämon entgegen. Der betrachtete es abschätzend und grapschte schließlich schnell danach, um es sich gleich zwischen die nadelscharfen Zähne zu stecken.
"Ah, ah, du Dummerchen, das muss man doch erst auspacken", sagte der Junge freudig und mit einem Gefühl der Überlegenheit, "schau her, so macht man das." Und er holte ein zweites hervor und zeigte ihm, wie man das machte. Der Teufler war trotzdem nicht zufrieden, flog wieder unruhig hin und her um etwas zu suchen.
"Was mach ich nur, wenn er keine Bonbons mag? Ahh, ich habs ..." dachte Joshua.
"He du, komm her, ich weiß was du willst. Aber nur ein bisschen, sonst wird Onkel Nestor böse", sprachs und holte einen der schweren Krüge. Dann ging er zu dem kleinen Fass Altbier, dass der Onkel erst letztens angezapft hatte, und schenkte ein, so, wie er es immer gesehen hat.
"Da, wohl bekomms!"
Der Schaum lief ihm an beiden Händen hinunter, als er den Krug dem Dämonen gab.
"Aber bitte nicht weitersagen."
Der stellte sich gar nicht so ungeschickt an und leerte es auf einen Zug. Offensichtlich war es doch nicht so schlecht, und der demonicus diabolicus gab ihm deutlich zu verstehen, dass er mehr wollte.
"Nein, das darf ich nicht, sonst wird der Onkel böse."
"Böse!" Jetzt hatte der Teufler verstanden: "Böse! Böse!" und zeigte auf das Fass, freudig mit dem Krug schwenken.
"Nein, nicht böse. Bier."
"Biäh?" Wenn ein Geschöpf des Chaosreiches die Stirn runzeln konnte, dann tat dieser das. Dann erhellte sich sein Gesicht wieder: "Biäh, Biäh, Aufhören, Aufhören!"
Der Dämon begann so etwas wie einen Tanz zu vollführen, freudig immer diese zwei Worte wiederholend.
"He, was mach ich nur mit dir? Hast du auch einen Namen? Ich bin Josh." Das Ding beendete seinen Tanz und war ganz aufmerksam, neigte seinen Kopf mit den langen Hörnern.
"Josh?"
"Josh", wiederholte der kleine Junge noch mal, und zeigte dabei auf seine Brust, "Josh."
"Ahh, Josh! Me´TðchåÞiaRR", antwortete dieser und stellte sich vor.
"Das ist doch kein Name! Wie nenn ich dich nur? Wie wärs mit ... Struwel?"
Me´TðchåÞiaRR schüttelte den Kopf.
"Du hast recht, so nennt man einen Hund. Hmmm, und wie wärs mit ... Roter? Nein? Irgendwas, was zu dir passt. Ich habs: General!"
"General", wiederholte dieser zustimmend.
"Sind wir jetzt Freunde, General?"
"Freunde?"
"Au fein, abgemacht", rief Josh und machte einen kleinen Luftsprung.
"Biäh, Aufhören!"
"Nein, später vielleicht. Du, ich muss noch Brot holen gehen ..."
Gerade als Josh dies erwähnte ertönte auch schon Maras Stimme oberhalb der Treppe:
"Josh, bist du schon zurück mit dem Brot?"
"N-Nein, ich hab noch ... aufgeräumt!"
"Lüg mich nicht an! Geh jetzt los, es gibt bald Mittag."
"Biäh!"
"Hast du was gesagt?"
"N-nö, ich hab gesagt ich bin gleich wieder hier!"
"Also lauf los, sonst sag ich es dem Onkel", und die Schritte entfernten sich wieder.
"Alte Petze! Du, ich muss jetzt wirklich gehen. Was mach ich nur mit dir? Du bleibst schön hier unten und rührst dich nicht, bis ich wiederkomme", gab er in Befehlston von sich, ganz seinen Onkel imitierend, mit Brummelstimme und in die Hüften gestämmten Fäusten. Me´TðchåÞiaRR schwebte wieder weiter und setzte seine Suche dort fort, wo er aufgehört hatte. Joshua schnappte sich den Brotkorb und lief eilig los, um zur Bäckerin zu kommen.

Draußen war es hell, und die Sonne strahlte freudig und blendete den braunhaarigen Knirps. Der Sommer hatte eingesetzt, und für den Jungen war das die schönste Zeit. Er sprang und hopste die gepflasterten Strassen der Altstadt Klists entlang, bis er beim alten Schmied Jeronimus war. Das fand Joshua immer ganz toll wie es immer klirrte, wenn der Schmied mit seinem schweren Hammer den Stahl auf dem Amboss bearbeitete. "Es ist eine richtige Kunst, sauberen Stahl aus der Erzscheide zu gewinnen. Nur so kann man gute Schwerter machen", hatte Jeronimus einmal zu ihm gesagt. Der Junge winkte herüber, und der Schmied lächelte zurück, nur kurz seine Arbeit unterbrechend. Dann wandte er sich wieder seinem Metall zu, es hauchdünn schlagend. Wenn Joshua einmal groß war, dann würde er Schmied werden, sollte es nichts mit dem Wirt werden. Dann lief er weiter Richtung Stadtbrunnen, es herrschte um diese Zeit geschäftiges Treiben auf den Strassen und Gassen. Gedankenverloren spielte er wieder sein Münzwerfspiel, das Goldstück mit dem Finger hochschnippend, um es wieder mit der gleichen Hand aufzufangen. Und dann war plötzlich der Dämon neben ihm.
"General, was machst du hier?" Ängstlich sah sich der Junge um. Wenn die Leute General sahen, dann würden sie ihn ihm sicher wegnehmen. Aber keine achtete auf das 1,60m große, rote, mit langen Hörnern versehene Höllenschoßtier, dass mit gierigen, funkelnden Augen auf die Münzen sah, mit denen der Junge gerade eben noch gespielt hatte. Es leckte sich mit seiner gespaltenen Zunge über die rasiermesserscharfen Fänge, und da bekam es Josh zum erstenmal mit der Angst zu tun. Der demonicus diabolicus schnappte sich rücksichtslos die drei Goldstücke und verschlang sie mit einem Happs. Ein satanisches Grinsen reichte ihm von Mundwinkel zu Mundwinkel.
"Mehr!"
Das Kind fing an zu schluchzen und zu weinen. Der Teufler hörte auf zu Grinsen und setzte eine beinahe betrübte Miene auf.
"He Kleiner, was ist mit dir? Hat dir jemand was getan?"
Ein Mann kam gerade vorbei, der offensichtlich besorgt um das weinende Kind war. Josh hatte sich wieder schnell im Griff:
"Nein, ich hab mir nur weh getan."
Der Mann ging wieder weiter, den Dämonen ignorierend oder nicht sehend.
"He spinnst du? Und mit was soll ich jetzt das Brot kaufen? Onkel Nestor wird mich schimpfen und sagen, ich hätte das Gold verloren!"
"Böse?"
"Ja, ich bin böse auf dich. Was soll ich nur machen? Du kannst mir auch nicht helfen."
"Helfen! Me´TðchåÞiaRR helfen!"
"General, du verstehst mich doch. Au toll, er kann richtig sprechen."
"Helfen! Biäh, Aufhören!"
Joshua überlegte. Der General hatte das ganze Gold gefressen, und er selber hatte keines mehr, die letzte Münze ging für die Bonbons drauf. Heimlaufen und Mara bitten konnte er auch nicht, sie würde es gleich dem Onkel petzen. Josh grübelte weiter.
"Keiner sieht den General, nur ich kann ihn sehen. Da könnte man doch der Bäckerin einen schönen Streich spielen", dachte sich der Strubbelkopf.
"Komm mit!"
Er und der Dämon liefen beziehungsweise schwebten, bis sie am Fachwerkhaus der Bäckerin angekommen waren. Dort versuchte er seinen Plan der Höllenkreatur verständlich zu machen:
"Also, du fliegst jetzt rein und nimmst dir das Brot. Und dann fliegst du leise wieder raus, so dass dich keiner sieht. Einverstanden?"
Der General sah ihn fragend an, wobei er ungeduldig mit den langen Hörnern wippte. Josh erklärte es ihm noch mal, zeigte auf das Haus und dann auf den Korb. Er hoffte dass ihn keiner dabei beobachtete, wie er mit seinem unsichtbaren Freund sprach. Wenigstens keiner, der seinen Onkel kannte, aber das taten wohl so ziemlich alle, glaubte Josh.
"Dann kriegst du auch noch mal Bier, versprochen."
Josh zog sich in eine dunkle Ecke zurück und wartete, ob der Teufler das Brot bringen würde. Und das es keinem auffallen würde, die Bäckerin war sicher abgelenkt durch die Kundschaft. Und wenn sie es doch tat? Josh bekam es jetzt mit der Angst zu tun. Wenn das sein Onkel erfuhr durfte er sicher nie mehr in den "betrunkenen Imp". Und dann würde er es seinen Eltern erzählen. Oh nein, das gab sicher haue. Und Zimmerarrest für den Rest seines Lebens. Am ganzen Körper zitternd wartete er. Da kam der Dämon. Er hatte ein Kurzschwert bei sich, mitsamt Scheide und Gürtel. Es war genauso groß wie ein großer Laib Brot, so wie er es ihm gezeigt hatte.
"Brot!"
"Nein, tu das sofort wieder zurück! Oh nein, wenn das mein Onkel erfährt."
"Aufhören?"
"Nein, nicht aufhören. Bring das sofort wieder zurück. Ohohoh, hätte ich nur nicht mit dem Gold gespielt. Ich tu es nie wieder, versprochen."
Der Dämon entfernte sich wieder. Kurze Zeit später kam er wieder zurück, diesmal mit zwei großen Laibern Brot. Schnell legte es Josh in den Korb. Jetzt wurde es aber höchste Zeit, längst hatte die Turmuhr Mittag geschlagen. Das gab ganz sicher schimpfe. Ohne zu schauen rannte Josh los und stieß mit einem jungen Wachgardisten zusammen, der gerade dabei war, die Verproviantierung für seine Kameraden zuholen. Er trug ein Kurzschwert mitsamt Scheide und Gürtel.
"He Kleiner, schau wo du hin läufst! Tss, Kinder, rennt, als ob er vom Teufel besessen wäre."

Natürlich kam Josh zu spät, und sein Onkel war ziemlich ungehalten darüber, was er solange gemacht hätte.
"Nichts als deine Spielereien hast du im Kopf. Und richtig aufgeräumt hast du auch nicht, wie ich es dir gesagt habe. Und was hast du eigentlich im Keller gemacht? Mara hat es mir schon erzählt. Weißt du, wie es dort unten aussieht? Zur Strafe wirst du nach dem Essen alles wieder aufräumen. Ich sollte es eigentlich deinem Vater sagen, wenn sich mein lieber Bruder nicht gleich immer so aufregen würde."
Onkel Nestor schüttelte enttäuscht den Kopf.
"Das schöne Fass Altbier!"

Den Rest des Tages verbrachte Josh damit im Keller zu wischen und zu putzen. Den Dämonen hatte er seit seinem Abenteuer bei der Bäckerin nicht mehr gesehen. Eigentlich machte ihm die Arbeit nichts aus. Wenn nur nicht das blöde Grinsen von Mara gewesen wäre. Bei der nächsten Gelegenheit wollte er es ihr heimzahlen. Währenddessen tagträumte er vom General und fragte sich, wo er sei, und ob jeder kleine Junge so einen unsichtbaren Freund hatte.

Der Abend kam, und das war wieder die schönste Zeit für Josh. Er war überhaupt nicht müde, und sicher würde es wieder ganz lustig werden. Sein Onkel war nicht mehr böse auf ihn, das konnte er nie lange sein. Im Gegenteil, er war bester Laune. Eine spendierfreudige Gruppe Abenteurer hatte sich eingefunden, die wohl einen tollen Schatz gefunden haben müssen. Der Alkohol lockerte schnell die Zunge, und lautstark gröhlten die Männer und erzählten, wie sie das Gold auf der Strasse gefunden haben, das reiche, unvorsichtige Händler vorher verloren hatten. Als Josh seinen Onkel fragte, ob sie das Gold nicht wieder zurückgeben mussten, weil die Händler waren doch sicher ganz traurig darüber, da brummelte dieser nur, dass Geld nicht stinke, und überhaupt sollte man immer auf sein Geld aufpassen. Einer der Männer drückte ihm dann noch ein Goldstück in die Hand, klopfte ihm auf die Schulter und sagte, aus ihm würde sicher auch eines Tages ein großer Held werden, und die ganzen Männer haben dann mit ihm gelacht. Onkel Nestor hatte sicher recht. Sollten doch die dummen Händler besser auf ihr Gold aufpassen und es nicht einfach verlieren. Wenn er groß war, dann würde er auch ein Held werden, sollte es mit dem Wirt nichts werden.
Gerade als die Stimmung auf ihrem Höhepunkt war und die Helden eine "neue Runde schmissen" sah Josh den General.
"Psst, he! Hier bin ich!"
Der General fingerte am Gurtbeutel einer der Anführer der Räuberbande herum. Sie waren zum Glück zu sehr betrunken, um es bis jetzt zu bemerken. Leise schlich Josh hinüber.
"Das darfst du nicht, das Gold gehört dem Mann. Er hat es gefunden, weil so ein dummer, reicher Händler hat es verloren."
Me´TðchåÞiaRR hörte nicht auf ihn. Er hatte einen ganzen Beutel voll von seiner neuen Lieblingsspeise, und er schluckte es einfach in einem Augenblick herunter. Der Dämon hatte dabei wieder diesen satanischen Gesichtsausdruck, schwenkte seine Hörner und vollführte seinen Biertanz. Dann schwebte er zum nächsten Mann hinüber, der Geifer rann ihm aus beiden Mundwinkeln.
"He Junge, was machst du da? Mein Gold ist weg. Mein GOLD! Bei den sieben Höllen, das wirst du ..."
Gerade als der Mann versuchte schwankend aufzustehen rief ein anderer, von dem Josh gehört hatte, das sie ihn "den Magiker" nannten, hysterisch aus:
"Ein Dämon! Seht ihr ihn nicht? Dort! Er klaut unser Geld!"
Jetzt wurde es wieder lustig. Der Tumult brach los. Stühle und Bierkrüge flogen wild durcheinander. Aber das machte Josh nichts aus. Er war geschickt im Ausweichen von Gegenständen, und er ist noch nie getroffen worden. Aber heut war es besonders doll, und dann bekam er es doch mit der Angst zu tun, als einer der Männer beinahe auf ihn gefallen wäre. Sein Onkel schnappte ihm am Kragen und brüllte "nur raus hier!" Aus den Augenwinkeln sah er noch Blitze und andere bunte Lichter, und alle schrieen sie durcheinander. Dann ein tiefes, alles erzitterndes Knurren, wie es von keinem Menschen stammen konnte. Die Männer schrieen noch mehr. Dann waren sie draußen. Auf der Straße hatte sich bereits eine Menschentraube angesammelt, hielt aber einen gehörigen Abstand zum "betrunkenen Imp", das hell erleuchtet war wie der Himmel beim Feuerwerk zum Neujahr. Onkel Nestor starrte nur fassungslos auf das Geschehen, Tränen in den Augen. Mara klammerte sich an ihn.
"Onkel, was ist eigentlich ein Dämon?"
Onkel Nestor weinte.

 

Danke noch an den Webmaster für die schnelle Hilfe, sonst hätte es noch ein paar Tage länger gedauert mit der Geschichte! Ich finde übrigens die Art und Weise wie das ganze über ein Forum abgewickelt wird sehr schön. Schnell und unkompliziert.

 

Mahlzeit + Herzlich Willkommen,

das liest sich recht gut, nur leider auch etwas langatmig, will sagen... irgendwie langweilig.

Aber da gibt es schlimmeres!

Wenn Josh nicht weiß, was ein Dämon ist, warum erkennt er dann den General gleich als solchen?

Aber bluffen kann er gut, läßt er Josh doch tatsächlich glauben, daß er "böse" nicht kennt. Der Schlingel! (Oder kannte er nur unseren menschlichen Ausdruck nicht für diese Eigenschaft? Wenn ja, besteht da meiner Meinung nach allerdings ein großer Widerspruch, da der "Teufler" ja aus der Hölle kommt, und die das da unten ja kennen müßten... ;) )

In diesem Sinne: Machet jut!

Poncher

 

Moin moin!

Hmm, also ich würde sagen vom Stil würde es nicht reinpassen, wenn mehr Action drin wär, ist halt eine ruhigere Geschichte. Kannst ja vielleicht mal in meine andere Geschichte im SF Forum reinschauen, ist allerdings länger.

Wenn Josh nicht weiß, was ein Dämon ist, warum erkennt er dann den General gleich als solchen?

Tut er doch gar nicht, lediglich der "Erzähler" erkennt ihn als solchen.

Aber bluffen kann er gut, läßt er Josh doch tatsächlich glauben, daß er "böse" nicht kennt. [...]

Sagen wir mal so, der Kerl ist Fremdsprachler :D

 

Ne, da widerspreche ich dir!

Da an keiner einzigen Stelle erwähnt wird, daß ein "Erzähler" diese Geschichte "erzählt", haut das eben nicht hin.

Verstehst du?

 

@Poncher: *g* Es wird auch an keiner Stelle erwähnt, dass die Geschichte aus Sicht des Jungen erzählt würde. Ich denke mal, die meisten Leser gehen normalerweise davon aus, dass es einen quasi allwissenenden Erzähler in einer Geschichte gibt - wenn sie nicht gerade in der Ich-Form geschrieben ist.

 

Och Menschenskind, Alice!

Das macht ja fast gar keinen Spaß mehr! Die Geschichte spielt anscheinend in einer Welt, die den Begriff und die Darstellung eines Dämons nicht kennt.

"Onkel, was ist eigentlich ein Dämon?"

Genau DIESEN einen Satz habe ich gemeint. Dann hätte man zumindest schildern müssen, daß die "Älteren" diese Bezeichnung kennen, oder man hätte es aus der Sicht eines Dritten ("Es war einmal... usw.) erzählen müssen.

Nun gut, vielleicht gibt es ja eine Erklärung... Aber nicht: Aus der Sicht des "Erzählers", also des Verfassers, sprich "Uns Ganta"...

Kann sein, daß ich da jetzt sturköpfig bin, aber luppt einfach nicht!

So denn!

 

@Poncher
Ich weiß wirklich nicht was der Grund für deine Verständnisschwierigkeit ist. Irgendwie bringst du einiges durcheinander. Die Erzählperspektive braucht notwendigerweise keine Verkörperung eines Erzählers in Form eines Geschichtenonkels oder Chronisten, sondern ist hier körperlos in der dritten Person, der allwissend ist und in das Kind hineinsehen kann. Auch hat solch ein "Erzähler" rein gar nichts mit dem Verfasser selbst zu tun, also bitte!

Der Witz der Geschichte besteht doch gerade darin, daß der Leser mehr weiß als der Protagonist. Als Kind meint der Held eben, daß es sich nur um eine Art merkwürdigen neuen Spielkameraden handelt, während der Leser, aufgrund der distanzierten Perspektive, gleich dessen wahre Natur erfährt. Auch weiß ich nicht, wie du von dem Wissenstand eines Kindes gleich auf die ganze "Gesellschaft" schließt. Die einzigen, die den Dämonen überhaupt sehen konnten war das Kind und der Magier in der Kneipe.

@Alice
Der böse Poncher macht meine Gschichte so runter ;) Ist sie wirklich so "schlecht" ? :(

 

@Ponch: Irgendwie hast Du zu der Geschichte wohl keinen Zugang gefunden. Zu schnell gelesen?
Die Probleme, die Du ansprichst (Erzähler, Verhalten des Dämons usw.), hatte ich jedenfalls nicht.
Was lässt Dich denn darauf schließen, dass die Geschichte aus Sicht des Jungen erzählt wird? Würde mich interessieren.

 

Guten Abend Halbgöttin(!) Alice und "Uns Udo",

so, jetzt versuche ich mal Licht ins Dunkel zu bringen...

Joshua ging runter in den Keller, um den Brotkorb zu holen. Was er unten fand war ein Dämon, der in den Vorratsregalen wühlte. So etwas hatte Josh noch nie gesehen.

"Onkel, was ist eigentlich ein Dämon?"

Das passt meiner sturköpfigen Meinung nach nicht.

Josh geht in den Keller, erblickt dort etwas, was er noch nie gesehen hat und stuft es gleich als Dämon ein. Später wird Onkel Nescafé (Der war doch jetzt gut, oder?)... also Onkel Nestor gefragt, was eigentlich ein Dämon ist.

In meinen sturköpfigen Augen besteht da ein Widerspruch. Denn wenn nur das Kind und der Magier den Dämon sehen konnten... Ich meine, irgendjemand muß Josh mal was darüber gesagt haben, daß es soetwas wie einen Dämon geben kann.

Wie bereits richtig gesagt wurde, muß nicht zwangsläufig ein "Erzähler" auftreten, das sehe ich ein. Nur Udo erwähnt nun einmal am Anfang diesen Dämon. Natürlich weiß der Leser, was da gemeint ist. Nur dann DARF am Ende einfach nicht diese Frage aufkommen.

Zitat aus einer von Udo´s Antworten:

Tut er doch gar nicht, lediglich der "Erzähler" erkennt ihn als solchen

Und das meinte ich oller Sturkopf.
Wenn nur ich ihn als solches erkenne, warum wird Onkel Nestor dann nicht gefragt: "Was ist eigentlich ein 'Me´TðchåÞiaRR'?"

Hm, jetzt ist wahrscheinlich immer noch stockdunkel, oder?

Und noch etwas, Udo...

Der böse Poncher macht hier keine Geschichten runter, sondern sagt nur das, was er davon hält, sprich, seine eigene Meinung. Und die besteht nun einmal nicht nur aus "Ahhhs" und "Suuuuuuuper", nein, auch mal ein "Boah" ist mit dabei. Also, ich ziehe hier nichts in den Dreck. Dort, wo ich es für angebracht halte, verkneife ich mir einfach den Kommentar ;)

Nur einmal konnte ich mich nicht zurückhalten. "Doltschin 1 - 6". Alice, hast du dieses Machwerk jemals gelesen?

Nun denn.

Poncher

 

Guten Abend!

Das mit dem "runtermachen" war auch ironisch gemeint, darum der ;) Ich freue mich immer über konstruktive Kritik :)

Jetzt ist mir auch ein Licht aufgegangen was du genau meinst. In der Geschichte gehe ich wie gesagt von einem Kind aus. Nun, da ich wenige praktische Erfahrung mit Kindern habe kann ich nicht genau sagen wie clever nun ein 8jähriger wirklich ist (mein Neffe ist erst 2). Okay, lassen wir das Detail aber mal aussen vor.

Was dich stört ist, daß er seinen "Freund" als Dämonen einstuft. Das tut er eigentlich gar nicht so direkt. Die Frage war vielmehr auf den Ausruf des Magiers in der Kneipe bezogen: "Ein Dämon! Seht ihr ihn nicht? Dort! Er klaut unser Geld!"
Unser Knirps weiß nun wohl, das sein geldklauender Freund ein "Dämon" ist, weil er es jetzt vielleicht zum ersten mal gehört hat. Wie ein Kind aber nun mal ist will er es genau wissen (sind alle Dämonen klein und rot oder gibt's da noch andere etc. Ausserdem gings in der Kneipe auch recht hektisch zu, vielleicht hat auch der Mann was anderes gemeint?)

 

Hallo erst mal!

@Udo 'Ganta' Weiler:
Ich kann Poncher teilweise zustimmen. Die Geschichte ist zwar nicht direkt langweilig, aber sie lässt aber doch die Aufregung, die der Tag dem kleinen Josh bringt, missen. Ich könnte mir vorstellen, wenn ich als kleines Kind eine so ungewöhnlichen Freund kennelernen würde, wäre ich aufgeregter. Und ich finde an dieser Aufregung kann der Erzähler den Leser auch teilhaben lassen.


@Poncher:

"Onkel, was ist eigentlich ein Dämon?"
Da kann ich dein "Problem" nicht verstehen. Josh hat ein neues Wort gehört. Und wie es sich für kleine Kinder nun mal gehört, fragt er einen "allwissenden" Erwachsenen. Also ich seh da keinen Widerspruch.

Bis denn,

Abraxas

 

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