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Der Gottesstaat

sim

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13.04.2003
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Der Gottesstaat

»Sie haben heute damit begonnen, die Kondomautomaten abzunehmen.« Ich wühle in der Tiefkühltruhe, während ich mit meiner Mutter spreche.
»Jetzt erst? Ich dachte, das hätten sie schon längst.« Die Mama legt ein frisch gebügeltes T-Shirt zusammen und auf einen Stapel. Links von ihr ist der Haufen unerledigter Arbeit, rechts die Ordnung, die bewältigten Aufgaben, fein säuberlich auf einander gelegt. »Was suchst du eigentlich?«
»Ich schaue, ob wir noch Pommes haben.«
»Ich habe noch zwei große Kartoffeln, die du dir in Streifen schneiden, und in das Frittierfett werfen kannst, wenn es heiß ist.«
Ein kurzer Blick zu ihr, der beschäftigten Mama, dem Wäscheberg zu ihrer Linken, ein schneller Blick aus dem Fenster. Kann ich das Risiko eingehen? »Also haben wir keine tiefgekühlten mehr?«, frage ich und klappe den Deckel der Truhe nach unten.
»Nein.«
Wenn ich mitten am Tag die Vorhänge schließe, werden sie erst recht misstrauisch. Aber Pommes aus frischen Kartoffeln schmecken lecker, das frische Fett in der Fritteuse verströmt schon ein appetitanregendes Aroma und die Mama ist beschäftigt. Sie hat es noch immer nicht gelernt, sich die Zeit einzuteilen, seit sie nicht mehr arbeiten darf.
»In Ordnung«, teile ich ihr mit und aus irgendeinem Grund möchte ich sie küssen. »Ich gehe damit ins Wohnzimmer. Dort kann mich niemand sehen.«
Die Mama lächelt erleichtert, als ich, Kartoffeln und Messer unter meinem Shirt versteckt, an ihr vorbeigehe. Die Straße ist leer. Was machen nur die Menschen, die in belebteren Straßen wohnen?
»Vielleicht haben sie die Automaten einfach vergessen?«, rufe ich in die Küche. »Es ist ja tatsächlich komisch, dass sie jetzt erst aus den Schulen verschwinden.« Ich höre ihr heiseres Lachen, während ich mich an den Tisch setze und anfange, die Kartoffeln zu schälen.
»Thomas, die Moral vergessen sie nicht«, ruft sie zurück. »Die Moral ist wichtig!«


Hiob Oak lehnte sich zufrieden in seinen Sessel zurück. Das Gericht hatte die Klage abgewiesen und den verzählten Wahlausgang juristisch bestätigt. Das war keine schlechte Nachricht. Damit waren alle Zweifel beseitigt und er konnte beginnen, zu regieren. Niemand hatte damit gerechnet, dass er es schaffen würde. Niemand hatte ihm zugetraut, die Wahl zu gewinnen. Er würde sich nur inoffiziell für die Hilfen bedanken können, die er erhalten hatte, aber das war nicht wichtig. Wichtig war, dass er jetzt seinen Worten Taten folgen lassen, sein Land auf den Pfad des Glaubens und der Tugend zurückführen und die göttliche Ordnung wieder herstellen konnte. Es war ein guter Tag, der bewies, dass es hilft, die richtigen Menschen zu kennen und sie mit Enthusiasmus überzeugen zu können. Niemand wäre ihm gefolgt, wenn er nicht an das glauben würde, was er predigte. Schlichte Wahrheiten, wie man sie schon seit ewigen Zeiten im Buch der Bücher nachlesen konnte. Seit ewigen Zeiten? Nein. Das würde ja denen Recht geben, die behaupteten, es hätte keinen Anfang gegeben, keinen Gott, der in sieben Tagen aus wüster Ödnis die Erde erschaffen hätte.
Hiob Oak betete. Er schickte seinen Dank zu Gott, seinen Dank für die nötigen Summen, die er erhalten hatte, um seine Überzeugungskraft mit handfesten, greifbaren Argumenten zu unterstützen. Er pries seinen Herrn für dessen Feinde, islamische Kreationisten, die seine Welt mit Terror und Angst überzogen hatten und auf diese Weise für die Ideen seines Gottesstaates öffneten.
Wenn Hiob noch trinken würde, wäre es ein guter Tag für einen edlen Tropfen gewesen. So aber blieb ihm nichts, als sich in seinem Sessel zurückzulehnen, die Augen selig zu schließen und über die Änderungen nachzudenken, die sein Land erfahren würde. Ach hätte er doch die Kraft seines Herren. Dann könnte er alles in sieben Tagen schaffen.


»Vielleicht haben sie sich auch darauf verlassen, dass keiner mehr Kondome zieht? Sie sind ja schon lange verboten.« Ich schneide mit dem Messer durch die gelben Früchte. Der Geruch satter Erde durchzieht den Raum mit Ursprünglichem.
»Als ob diese Regierung sich auf irgendetwas verlassen würde.« Die Mama hat das Bügeleisen kurz in der Küche allein gelassen und sich hinter mich geschlichen. Es gibt Sätze, die sagt man nicht laut. Wenn man sie unbedingt los werden möchte, dann kann man sie nur flüstern.
»Es war ja keine Ware mehr in den Automaten«, räume ich ihr ein. »Das erleichtert das Vertrauen.«
»Du hast es doch nicht etwa probiert?« Ängstlich entsetzt krallt sie ihre Hände in meine Schultern. »Wir stehen ohnehin schon unter Beobachtung, weil ich mit dir alleine lebe.«
»Keine Angst, Mama«, versuche ich, sie zu beruhigen. »Die Automaten waren viel zu laut. Deshalb hat sie schon vor der Wahl kaum jemand benutzt.« Einen letzten Schnitt führe ich aus, meine Kartoffeln sind in schöne gleichmäßige Streifen geschnitten, genau richtig, für leckere Pommes, herrlich cross, wie man sie nur aus der Fritteuse erhält. Meine Mama nimmt mir das Brett aus der Hand, als ich es in die Küche tragen möchte: »Thomas, lass mich das machen. Du kannst das nicht alles unter dem Shirt verstecken.«
Leider hat sie Recht. Ich kann nicht alles verstecken, nicht die gelben Schnitze mit meinem Schweiß verunreinigen, auch wenn die Hitze des Frittierfettes sie wieder desinfizieren würde. Wir müssen immer damit rechnen, dass jemand durch das Fenster schaut.
Es ist schwer zu unterscheiden, was verboten ist. Warum darf ich mir die tiefgekühlten Pommes selbst in die Fritteuse tun, mir aber keine frischen schneiden? Weil ich ein Mann werde?


Das erste Gesetz, welches Hiob Oak erließ, wurde gleich am nächsten Tag in den Schulen und Universitäten durchgesetzt.
Alle Bücher und alle Filme, welche die Lehren Darwins verbreiteten wurden eingesammelt. Ein paar Exponate wurden dem Land noch in den Zentren für entartete Wissenschaft vorgeführt, der Rest wurde in riesigen Stahlcontainern gesammelt. Er galt als Sondermüll. Der Dreck dieser Gedanken sollte nicht als Asche wieder über die Menschen verstreut werden, nicht über die Flüsse und Meere verdampfen und zurück auf die Erde regnen. Er sollte verschlossen bleiben, im Dunkeln darben und nie wieder das Licht erblicken.
Zum Glück hatte Hiob Freunde in der Justiz, welche die einstweilige Verfügung, eine letzte Anstrengung der Demokraten, abschmetterten.
Hiob war bereit zu lernen. Und so lernte er, dass es, um Gottes Segen unter sein Volk zu bringen, auch Gottes Macht bedurfte. Er durfte nicht mit den Reformen beginnen, bevor er nicht die Basis dafür geschaffen hatte. Der Herr hatte ihm den Weg gewiesen, ihm den Auftrag erteilt, Gottes eigenes Land zu errichten. Dazu musste die Sünde selbstgefälliger Mitbestimmung vernichtet werden. Die Mittel für die Richter waren nicht unbegrenzt. Recht und Gerechtigkeit waren verschiedene Dinge. Die Gesetze hatten sich weit von ihrem Ursprung entfernt. Sie mussten wieder biblisch werden. Für Hiob gab es nur ein Gesetz, das zählte: das Buch Moses. Aus ihm nahm er die Weisung, sein Land zu revolutionieren. Danach würde er die Welt heilen. Oder wäre es besser, zunächst die Armeen Gottes zu den Achsen des Bösen zu schicken, mit strahlenden Siegen in heiligen Kriegen dem Land die missionarische Kraft seiner Aufgabe zu Füßen zu legen, damit es sich voller Demut an der Lasterhaftigkeit verschlucken möge?
Gott wies ihm auch diesmal den Weg, schenkte ihm Himmelskörper, die in babylonische Türme rasten und Zerstörung, Wut und Schmerz hinterließen. Wie gut, dass auf ihn Verlass war, wenn man die Feinde bezahlte.


»Erwartest du Besuch?« Die neue Nächstenliebe lässt nicht mehr zu, dass man neugierig an die Tür geht, wenn es klingelt.
»Nein«, antworte ich. Der zweite Ton von der Haustür lässt auch mich zusammenfahren. »Ich erwarte niemanden.«
Wenn wir jetzt aus dem Fenster schauen, können sie uns vielleicht sehen. Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder wir öffnen die Tür oder wir tun so, als sei niemand daheim.
»Vielleicht ist es ja David, der mit mir Fußball spielen möchte?« Fußball ist noch nicht verboten. Lediglich die Ausbrüche übermäßiger Freude, Männer, die sich im Torjubel umarmen und küssen, sich ihr Trikot von Leib reißen, sind nicht mehr erlaubt. Aber Fußball dürfen wir spielen.
»Ja. Hoffen wir, dass es David ist«, seufzt Mama und fordert mich auf, die Hände zu waschen. »Wer immer es ist, er muss die Kartoffelstärke nicht an deinen Fingern finden.« Zögernd geht sie zur Tür. Nicht daheim zu sein ist schwierig. Seit die Frauen nicht mehr arbeiten dürfen, sind sie fast immer zu Hause. Sie haben sich um ihre Kinder zu kümmern. Lediglich zum Einkaufen dürfen sie gehen, in die Kirche natürlich oder zu Ärzten, zu den Kindergärten oder zu Wohltätigkeitsveranstaltungen.
»Machen Sie auf!«, ruft eine energische Stimme über das dritte Klingeln hinweg. »Wir wissen, dass Sie da sind.«


Die Klagen halfen so wenig wie das Gezeter der Demokraten. Für das Paradies mussten Opfer gebracht werden. Die gottbefohlenen Kreuzzüge gegen den Terror, gegen die religiöse Verblendung, erhielten nicht die ungeteilte Zustimmung. Zu viele Nörgler und Zweifler meldeten sich zu Wort, hielten satanische Predigten darüber, dass das Böse im eigenen Lande regierte. Was maßten die sich an? Welche Prüfung wollte Gott Hiob mit ihnen auferlegen? Stellte er seine entschlossene Konsequenz in Frage? Zum Glück hatte die Verzählung bei der Wahl Hiob genügend Stimmen beschert, die gültige Verfassung außer Kraft zu setzen. Die Unruhe würde sich schon wieder legen, wenn die hehren Ziele begriffen wurden. Brauchte Gott ein Parlament? Hiob brauchte jetzt auch keines mehr. Es behinderte ihn nur in der Erfüllung seiner Aufgabe. Aber hatten nicht die wahren christlichen Helden immer gegen Widerstände zu kämpfen? Hatte ihnen nicht selbst die Inquisition der Kirche die Feuer in den Weg gestellt? Wurden nicht die gottesfürchtigen Gedanken auf den Scheiterhaufen verbrannt wie Jeanne d´ Arc?
Hiob war stolz auf die Freiheit seines Landes, stolz auf die christlichen Werte, die es entstehen ließen, es geprägt und groß gemacht hatten. Aber diese Werte waren verloren gegangen. Sein Land könnte nur zu einstiger Größe zurückgelangen, wenn es sich dieser Traditionen wieder bewusst würde. Das war seine Mission. Denn ein Gottesstaat wäre nur würdig, wenn er auch die Größe des Herrn spiegelte. Wenn sich das Parlament Gott in den Weg stellte, dann hatte es keine Berechtigung mehr. Das war das zweite Gesetz: die Auflösung der Parlamente. Damit war die Grundlage geschaffen, auf der der Gottesstaat errichtet werden konnte. Die restlichen Gesetze mussten nur noch ausformuliert werden. Eigentlich war es ein Jammer, dass die Bibel nur noch so wenig verstanden wurde. Sonst hätten Thora und Exodus übernommen werden können, ohne sie in die Sprache der Zeit übersetzen zu müssen.
Es gab aber Probleme, die gelöst werden mussten. Die Verdorbenheit hatte schon längst in die Wirtschaft des Landes Einzug gehalten. Berufe und Einkommen hingen davon ab. Väter würden ihre Familien nicht mehr ernähren können. Hiob sah es als seine vergebende Pflicht an, die sündigen Arbeiter wieder in fromme Beschäftigungen zu integrieren. Die Menschen, die sich zum Beispiel bisher der Herstellung und dem Vertrieb von Rasierapparaten gewidmet hatten, mussten ohne Zweifel Buße tun, die Frauen und Männer, die sich bei zwielichtigen Halbglanzmagazinen ihr Brot erwarben, hatten sicher zu bereuen. Doch wäre es Gottes Wille, wenn die Kinder deshalb verhungerten? Für diese Menschen mussten Möglichkeiten geschaffen werden, wieder zum Herrn zu finden. Die einfachste Möglichkeit bestand, welch weise Voraussicht, in der göttlichen Ordnung. Wenn es den Frauen verboten würde, zu arbeiten, wenn es den Männern verboten würde, den weibischen Tätigkeiten im Hause nachzugehen, dann sollten auch genügend Plätze in den ehrbaren Betrieben vorhanden sein, um das Volk mit Mannah zu versorgen. Hiob wurde warm ums Herz ob solcher Gedanken. Es tat gut, Gottes Liebe in sich zu spüren und sie den Menschen zum Wohlgefallen zu gereichen. Auf dieses Gesetz wäre er stolz gewesen, wäre Stolz nicht eine Sünde.
Der Rest war elende Kleinarbeit. Blasphemische Bücher mussten ausgemacht werden, um die Menschen davor zu schützen. Eingeschliffene Verhaltensweisen, die dem Glauben Hohn sprachen, mussten entdeckt werden, um sie zu verbieten. In mühevoller Akribie wurde vom kleinen Finger, den nur noch Damen an ihrer Teetasse spreizen durften, bis zum Perlmuttknopf, der Männerhosen zierte, alles notiert, analysiert und in Gesetzen festgehalten. Da hatte man schon mal die leeren Kondomautomaten einer Schule vergessen können. Sex außerhalb der Ehe war ja ohnehin ein Verbrechen, welches mit dem Tod bestraft wurde. Da eignete sich so eine Automatenruine vielleicht als Mahnmal, die Sünde zu verabscheuen?


»Scheiße.« Nicht einmal in Panik vergessen wir, die Flüche zu flüstern. Wir gewöhnen uns an alles, vor allem an das Misstrauen, welches die Überwachung mit sich bringt. Sind gewaschene Hände nicht verdächtig? Aber die Spuren von Seife dürfen sie finden. Bevor mir die edlen Pommes frites in der Fritteuse verbrennen, stelle ich sie aus und fahre das Sieb hoch, während meine Mutter die Tür öffnet.
»Entschuldigen Sie bitte, dass es so lange gedauert hat«, begrüßt Mama die Männer freundlich. »Gott zum Gruß«, fügt sie schnell hinzu, denn das wird erwartet in Gottes eigenem Land. »Ich war gerade beim Bügeln und dabei, meinem Sohn etwas zu essen zu machen. Ich wollte Sie nicht warten lassen.« Ich stehe rechtzeitig bei ihr, damit sie mir demonstrativ liebevoll einen Arm um die Schulter legen kann.
Die Männer treten ein, schauen sich skeptisch in der Wohnung um und schauen mich fragend an. Ich habe nichts zu befürchten. Ich bin noch ein Kind und den Kindern gehört ob ihrer Reinheit das Himmelreich. Aber Mama wird eine Strafe zahlen müssen, eine Spende für Gott, wie es offiziell heißt. Wir sind noch nie auffällig geworden. Papa hat uns verlassen, als die Gesetze noch anders waren. Deshalb werden wir beobachtet, aber auffällig sind wir noch nicht geworden. Deshalb wird Mama mit einer Spende davonkommen.
»Darf ich mir mal deine Hände anschauen?«, fragt einer der Männer. Er stellt sein Gewehr in den Schirmständer und kommt auf mich zu. Ich nicke nur. Ist das zu schuldbewusst? Wenn ich ein Mädchen wäre, hätte ich Mama helfen dürfen. Aber für einen Jungen ist diese Arbeit ungeeignet. Sie widerspricht der höheren Ordnung. Der Mann nimmt meine Hände in seine, dreht sie um, hebt sie an seine Nase und riecht daran. »Du hast sie gerade gewaschen?«
»Ja«, bestätige ich. »So, wie es sein muss, vor dem Essen.«
Kaum spürbar merke ich den Beifall, den meine Mutter mir für meine Antwort gibt, indem sie mit ihrem Daumen einmal kurz meinen Hals streichelt.
»Sehr erfreulich«, antwortet der Mann lächelnd. »Zeigst du mir auch deinen Bauch?«
Hatten sie doch durch das Fenster gesehen? Ich hatte doch wirklich aufgepasst. Der Daumen meiner Mutter verkrampft sich sofort in meinem Hals. Aber habe ich eine Wahl?
»Hier? Vor meiner Mutter?« Ich hoffe, entsetzt genug zu klingen, über so ein Ansinnen. Wie kamen die Männer darauf, das von mir zu verlangen? Auch wenn ich es nicht sehen kann, ich spüre, wie Mama erstarrt. »Bisher hat mich nur der Doktor entblößt gesehen«, versuche ich uns zu retten. »Wenn ich ehrlich bin, finde ich es unzüchtig, Ihnen meinen Bauch zu zeigen.«
Der Mann vor mir zögert ein bisschen, der an der Tür tritt etwas unruhig von einem Bein auf das andere. Aus seinem Funkgerät kommen Befehle, welche die Männer zu einer anderen Familie zu rufen scheinen.
»Du hast Recht, mein Junge«, mischt er sich von hinten ein und lächelt meine Mutter an. »Gnädige Frau, Sie scheinen ihn gut erzogen zu haben. Behüte Sie Gott.«
Wieder der Daumen der Erleichterung, der sich sanft an meinem Hals bewegt.
»Dich möge er auch behüten«, wünscht der Mann vor mir und fährt dabei mit der Hand durch mein Haar. »Er wird seine Freude an dir haben.«
»Vielen Dank für ihren Besuch und Gottes Segen.« Mama schafft einen herzlichen Ton zum Abschied, sie kann lächeln und erleichtert die Tür hinter ihnen schließen. Nur die Pommes sind langsam kalt. Aber erwärmen darf ich sie ja.


Hiob Oak lehnte sich bequem und erschöpft in seinem Sessel zurück und betrachtete sein Werk. Und er sah, dass es gut war.

Die von JBK vorgegebenen Wörter waren Perlmutt, Kreationist, bügeln, Frittierfett, verschluckt

 

Alles ist relativ

Es war also keineswegs der Glaube, den ich mit dieser Geschichte angreifen wollte, nur das, was Menschen missbräuchlich daraus machen.
Da muss ich dir widersprechen, sim, diese Menschen – Bush, Bin Laden etc. – handeln wie sie denken. Chica und auch ich haben in diesem Thread schon darauf hingewiesen, dass diese Menschen im guten Glauben handeln, sie sind überzeugt davon, Gutes zu tun. Man kann ihnen alles vorwerfen, nur den Missbrauch des Glaubens nicht – sie kennen schlicht nichts anderes als ihre eigene Wahrheit.

Mit der Bibel oder dem Koran ist es nicht anders als mit all den anderen Büchern oder auch den Geschichten auf kg.de: jeder liest sie auf seine Weise, deutet Geschriebenes wie er es für richtig hält, ja selbst der Autor entdeckt in seiner eigenen Geschichte Aspekte oder Dinge, die ihm beim Schreiben nicht bewusst waren.

Es gibt keine absoluten Wahrheiten.

Dion

 

Oh, da ha ich mich in der nächtlichen Antwort anscheinend unpräzise ausgedrückt.
Es war mir beim Schreiben ja sogar wichtig, dass Hiob Überzeugungstäter ist, dass er an das glaubt, was er tut. Deshalb trenne ich mich doch so ungern von diesem Teil der Geschichte (auch wenn ich daran grad arbeite).
Präziser hätte ich schreiben müssen, dass ich aufkeinen Fall Religionen als angreifen wollte.
In Abwandlung eines blöden alten Spruchs könnte ich schreiben: Religion (Glaube) tötet und unterdrückt niemanden. Menschen werden von Menschen getötet, Von Menschen, die glauben. Das schlösse aber bedauerlicherweise all jene mit ein, die friedlich ihrne Glauben leben. Nicht im Herzen eines jeden Menschen ist der Glaube gefährlich.

da kommen wir ja langsam zu einer Grundsatzdiskussion. :)

Einen lieben Gruß, sim

 

Hallo sim!

Zunächst einmal möchte ich mich den Meinungen von Chica und Aragorn anschließen, was die bedrückende Zukunftsvision und den beunruhigend aktuellen Bezug zur Gegenwart betrifft. Religiöser Fanatismus, der in Unterdrückung gipfelt, ist grundsätzlich abzulehnen, aber überall auf der Welt existent. Bibel, Koran und Torah haben nur dann gefährliche Auswirkungen, wenn ihre Interpretation zu Machtzwecken missbraucht wird.

Was die beiden Handlungsstränge angeht: Ich halte deren Verknüpfung für eine sinnvolle Ergänzung des Themas, da in den Beweggründen Hiobs sozusagen die harmlos klingende Theorie zu finden ist und in den Auswirkungen auf die kleine Familie die gnadenlose Praxis.


Lieben Gruß
Antonia

 

Hallo Antonia,

auch dir vielen Dank fürs Lesen und für dein Lob. Was die zwei Erzählstränge betrifft, so scheinen die Meinungen da ja wirklich geteilt zu sein. Persönlich tendiere ich nach wie vor zu beiden, da es mir bisher einfach nicht gelungen ist, die Selbstverständlichkeit des eigenen Glaubens, die Überzeugungstäterschaft im besten Gewissen von Hiob einzufangen, wenn ich die Erzählung bei der Kleinfamilie belasse. Da stoße ich also bisher an (meine) Grenzen.

Vielen Dank für deine Gedanken und einen lieben Gruß, sim

 

Der Glaube eint und trennt die Menschen

von sim:
da kommen wir ja langsam zu einer Grundsatzdiskussion.
Simmt, sim, doch auch diese Diskussion hier ist wie die von Ladies Night Thread, von der du meinst, dass sie sich aus der Geschichte ergeben hat. – ich finde, eine Diskussion über Gott und die Welt passt prima in einen Thread mit dem Titel „Der Gottesstaat“.


von sim:
In Abwandlung eines blöden alten Spruchs könnte ich schreiben: Religion (Glaube) tötet und unterdrückt niemanden. Menschen werden von Menschen getötet, Von Menschen, die glauben. Das schlösse aber bedauerlicherweise all jene mit ein, die friedlich ihrne Glauben leben. Nicht im Herzen eines jeden Menschen ist der Glaube gefährlich.
Na ja, das klingt sehr nach Charlton Heston, dem Schauspieler und ehemaligen Präsidenten der NRA (National Rifle Association), der mal gesagt hat Menschen töten, nicht Waffen.

Was ich sagen will: der Glaube ist der Grund für nahezu alle Konflikte und Kriege, die noch im Gange sind – siehe Irland, Bosnien, Kosovo, Naher Osten, Indien-Pakistan -, und er ist auch der wahre Grund, warum die Türkei nicht in die EU aufgenommen wird.

Das sind Tatsachen, die natürlich nicht von einer imaginären Macht, sondern nur von uns Menschen zu verantworten sind, doch wir denken und handeln nicht objektiv, wir alle sind behaftet mit dem, was wir aus dem Elternhaus, Schule, Freunde, Beruf, Kirche etc. erworben haben - mein Denken ist zum Beispiel allein durch Herkunft christlich geprägt worden, ob ich das wollte oder nicht.

So ergeht uns allen. Ich meine, der eine ist katholisch, der andere evangelisch, alles normal in Deutschland, aber für einen, der Moslem ist, wird es schon schwierig, vor allem, wenn er sich auf eine für uns ungewohnte Weise kleidet, wird er zumindest schief angesehen, in Ostdeutschland muss er gar um sein Leben fürchten – manche dort prahlen ja gelegentlich damit, dass der Osten nunmehr – nach Rostock etc. – kanakenfrei ist, du kennst sicher Berichte über Professoren, die nach Vorfällen Hals über Kopf das Land verlassen haben und andere erst gar nicht eine Stelle im Osten annehmen.

Den Menschen im Osten Deutschlands geht es nicht besonders. Dafür werden Schuldige gesucht. Traditionsgemäß sind schuldig immer zuerst die anderen – Süßkind hat das in seinem Roman „Das Parfum“ sehr schön herausgearbeitet -, d.h. die, die nicht aus dem Ort sind, die anders aussehen, die in eine Mosche statt in eine Kirche gehen, oder die in die Kirche gehen, aber Gott in „falscher“ Weise anbeten etc. Alle diese Menschen sind wie du und ich, und trotzdem werden sie zuerst verdächtigt, wenn was schief läuft.

Natürlich sind wir alle tolerant - leider nur solange keine Schwierigkeiten auftreten und wir uns nicht bedroht fühlen. Aber weil überall irgendwann was schief läuft, dann geht das Ganze ihrem gewohnten Weg – siehe oben.

Der Glaube eint und trennt die Menschen, das war schon immer so und wird auch immer so bleiben - leider, aber die Geschichte zeigt, dass es anders nicht geht.

Dion

 

Was ich sagen will: der Glaube ist der Grund für nahezu alle Konflikte und Kriege, die noch im Gange sind – siehe Irland, Bosnien, Kosovo, Naher Osten, Indien-Pakistan -, und er ist auch der wahre Grund, warum die Türkei nicht in die EU aufgenommen wird.
da möchte cih widersprechen. ich dneke, oft ist krieg wirtschaftlich motiviert, glaubensmotive vorgeschoben, und in manhcen gegend ist eben krieg, weil einer rächt, und desegen der andere rächt udn deswegen... ich denke, die WENIGSTEN kriege sind WIRKLICH und ausschließlich glaubenskriege.

 

ich finde, eine Diskussion über Gott und die Welt passt prima in einen Thread mit dem Titel „Der Gottesstaat“.
Auch finde ich es gut, wenn eine Geschichte zu Diskussionen anregt.
Na ja, das klingt sehr nach Charlton Heston, dem Schauspieler und ehemaligen Präsidenten der NRA (National Rifle Association), der mal gesagt hat Menschen töten, nicht Waffen.
Ich hatte es eher aus dem Lied "Put Out The Fire" von Queen:
You know a gun never killed nobody
You can ask anyone
People get shot by people
People with guns

Aber steigen wir ein, denn ich glaube, wir sind gar nicht so weit voneinander entfernt. Der Überschrift deiner Antwort kann ich jedenfalls vorbehaltlos zustimmen. Die Frage für mich ist, ob der Glaube dadurch per se als schlecht zu bewerten ist.
Ebenfalls übereinstimmen tun wir in der Aussage, dass der Glaube von Menschen immer auch abhängig von deren Enkulturation und Sozialisation abhängig ist. Selbst wenn er sich im späteren Leben gegen die Überzeugungen der Eltern oder des Aufwuchsumfeldes entscheidet, so haben diese ihn doch geprägt. Je nach Art der Zwänge, die einem Menschen/Kind über diesen Glauben auferlegt wurden, kann dies eine schöne, aber auch eine schädliche bis traumatisierende Prägung sein. Dabei nimmt nicht jeder die schädlichen vorurteilsbeladenen Prägungen als schädlich wahr. Wenn ein Vater seinen Kindern die Schulausbildung verweigert, weil Schulen seiner Ansicht nach Teufelswerk sind, nimmt er den Kindern die Wahlmöglichkeiten (Hier wurde ja gerade kürlich ein Urteil in Deutschland gesprochen, welches für das Kindeswohl gegen die Religionsfreiheit entschieden hat). Wie der Hiob meiner Geschichte war dieser Vater sicherlich überzeugt von der Richtigkeit seines Handelns. Wie Hiob filterte er die Informationen vorher nach seinen Grundsätzen. Im Grunde der Hiob einer Kleinfamilie.
Ich merke aber gerade, das führt mich fort von deinem Thema.
Natürlich sind wir alle tolerant - leider nur solange keine Schwierigkeiten auftreten und wir uns nicht bedroht fühlen. Aber weil überall irgendwann was schief läuft, dann geht das Ganze ihrem gewohnten Weg
Ist das ein Fehler des Glaubens oder ein Fehler der Menschen?
Menschen muslimischen Glaubens werden in der christlichen Welt ohne Zweifel nicht gleichberechtigt behandelt, in Irland töten sich Christen untereinander für ihre Überzeugungen, in der Welt des Islam kommt es zu Christenverfolgungen. Der Glaube trennt also offensichtlich. Das größte Verbrechen der Menschheit wurde an Menschen um ihres Glaubens willen begangen. Glaube scheint also gefährlich zu sein. Er besitzt ohne Zweifel, wie alle Überzeugungen, konstruktive und kreative Kraft.
Bush führt seinen Krieg im Irak um für "das Gute" zu kämpfen, für die Ideale an die er glaubt. Die französiche Revolution enthauptete für ihre Ideale Menschen. Die Kolonialherren chrsitianisierten gewaltvoll ganze Völkerstämme auf barbarische Weise im Glauben an das Gute. Die Kriminalgeschichte der Religionen ist lang.
Der Glaube ist so tief in den Menschen, dass sie über ihn großartig manipuliert werden können, eben weil er ihre Herzen bewegt. Spricht das gegen den Glauben? Oder spricht das gegen den Fanatismus, der im Glauben, wie allem anderen existiert.
Wäre eine religionsfreie Gesellschaft eine bessere Gesellschaft oder würde es andere Ideen geben, die mit Gewalt den Menschen zu ihrem Segen gereicht würden?

Lieben Gruß, sim

 

Gott ist bei uns - sagen alle

In Irland, Maus, sind in den letzten 80 Jahren 20.000 Tote zu beklagen. Warum? Weil die Geschichte Menschen verschiedenen Glaubensrichtungen – Protestanten und Katholiken – auf einem Flecken Erde zusammen geführt hat. Sie beten auf unterschiedliche Weise zu einem Gott, der Frieden predigte, aber Krieg säte, gerade die eifrigsten Anhänger der einen oder anderen Seite sind die schlimmsten Kriegstreiber – der Papst, der ebenfalls bei jeder Gelegenheit Frieden predigt, stützt wie selbstverständlich seine Schafe in Irland, Tenor: wir haben den richtigen Glauben, Gott ist bei uns, ein Pardon wird nicht gegeben, die anderen sollen nachgeben oder noch besser, in den Schoß der katholischen Kirche zurückkehren. Das gleiche gilt für die anglikanische Kirche: sie stützt ausschließlich ihre eigenen Glaubensbrüder, Tenor: Nordirland ist protestantisch und bleibt auch protestantisch, wir lassen uns nichts von einem selbsternannten Oberhaupt der Christenheit aus Rom sagen.

Bosnien: dort lebt ein Volk, das eine Sprache spricht, was Menschen trennt ist allein der Glaube. Die erste Trennung geht noch auf die Aufteilung des römischen Reiches zwischen Ost- und Westrom zurück – die einen wurden vom Konstantinopel aus christianisiert – das sind die Rechtgläubigen oder Orthodoxen, die Serben -, die anderen vom Rom – das sind die Katholischen, die Kroaten; Nebeneffekt dieser Trennung: die einen schreiben in lateinischer, die anderen in kyrillischen Schrift, was nach außen nach gewaltigen Unterschied aussieht, der aber in Wirklichkeit keiner ist, denn gesprochen wird eben nach wie vor die eine slawische Sprache, hierzulande Serbokroatisch genannt. Später, im 14. und 15. Jahrhundert kamen die Osmanen oder Türken, brachten den islamischen Glauben mit sich. Sie ließen dem Volk ihren Glauben, doch wer etwas werden wollte im Staate, der musste den richtigen Glauben – den islamischen – haben. Manche, vor allem die Städter, haben sich darauf eingelassen, daher gibt es dieses Gemisch von Moslems, Kroaten und Serben. Während des Krieges in den 90-er Jahren hat jeder gegen jeden gekämpft, aber wenn es hart auf hart ging, dann die christlichen Serben und Kroaten gemeinsam gegen die Moslems – die waren auch leicht auszumachen: sie sind beschnitten.

Maus, soll ich mit Israel und Indien-Pakistan weiter machen?

Dion

 

Gibt es einen guten Glauben?

Ja, sim, wir beide sind in unseren Meinungen nicht weit von einander entfernt – es gibt wohl nur den einen Unterschied: du glaubst, die Vorteile des Glaubens überwiegen dessen Nachteile, und ich sage: die Geschichte hat bewiesen, dass Glaube und Glaube sich nicht vertragen, nie wurden grausamere Kriege geführt wie wegen des Glaubens.

In jeder Religion – außer der Buddhistischen – ist eine latente Feindschaft oder Gegnerschaft anderen Religionen gegenüber vorhanden, zumindest aber gibt es Zweifel oder Geringschätzung, ob diese andere Religion auch so gut ist wie die eigene – tiefgläubige Menschen sind ja vor allem deswegen so gläubig, weil sie überzeugt sind, an den einzig richtigen Gott zu glauben – jede andere Religion, jeder andere Gott ist daher eine Bedrohung für das eigene Glauben, für seinen Gott, allein das Vorhandensein von Millionen und Milliarden andersgläubigen Menschen muss einen ja verunsichern: vielleicht bete ich doch den falschen Gott an und werde am Ende in der Hölle schmoren?

Daher haben alle große Religionen einen Absolutheitsanspruch – Ausnahme auch hier: Buddhismus* -, sie wähnen sich im Besitz der absoluten Wahrheit, auch Dogma genannt. Und ein Dogma muss man verteidigen, wo käme man denn hin, wenn jeder glaubte, was ihm beliebt. Zuerst wird in eigenen Reihen für Rechtgläubigkeit gesorgt, dann – wenn man quasi Staatskirche ist wie in Deutschland – wird allen Menschen, ob gläubig oder nicht, verboten, sich geringschätzig über diesen einen Glauben zu äußeren - Blasphemie oder Gotteslästerung steht auch in Deutschland unter Strafe.**

Und von der Gotteslästerung zum Pogrom ist es nicht weit, siehe Indien-Pakistan Konflikt, denn dort essen die einen einfach des anderen Heiliges (Kühe), das ist beinahe Kanibalismus und weitaus schlimmer, als wenn man hierzulande Hostien den Schweinen zum Fraß vorwerfen oder Kreuze andersherum aufhängen würde – mir fällt nichts anderes ein.
Das hier habe ich nur aufgeführt, damit man sieht, wie schnell man bei Gewalt ankommt – auch wenn es Staatsgewalt ist, wie bei der Blasphemie, aber Judenverfolgung (Christus- und Kindermörder) ist noch gar nicht so weit weg, oder?

Aber nun zurück zu deiner Frage, ob eine Welt ohne Religionen eine bessere wäre. Ich glaube nicht, dass dies überhaupt denkbar ist, denn seit dem es Menschen gibt, gibt es auch Religion. Dies entspricht sicher der Sehnsucht, nach dem Tod sollte nicht alles vorbei sein, und da noch nie einer aus dem Totenreich zurückgekehrt ist, kann man schöne Theorien darüber anstellen, wie es dort aussieht, gerade habe ich gelesen, dass man sich im Mittelalter dort überwiegend Schlimmes vorstellte - das Verhältnis von positiven zu negativen Jenseitsdenken war damals 1:4, jetzt ist es 9:1, also langsam befreien wir uns von dem drohenden, strafenden Gott.

Dion

* die einzige unter den großen Religionen, die kein Dogma hat - und siehe, Buddhisten gelten als friedfertige Menschen, noch nie wurde wegen oder von dieser Religion aus ein Krieg geführt, alle anderen wie Christentum, Hinduismus oder Islam haben jeder für sich Millionen Tote auf dem Gewissen

** im Jahre 318 erließ der römische Kaiser Konstantin ein so genanntes Toleranzedikt, mit dem die Christenverfolgung endete und Christentum zu einer legalen Religion wurde – zu einer unter vielen. Da aber Christentum schon damals dogmatisch war, strebte es andere Religionen zu verdrängen – der heilige Ambrosius rühmte sich als Pogrominitiator und Brandschätzer fremder Tempel – und erreichte schon 70 Jahre später, dass Kaiser Theodosius alle andere Religionen verbot – nun war Christentum Staatskirche (und ist bis heute geblieben) und alle anderen plötzlich die Verfolgten – wir wissen, was mit ihnen geschah, trotz der frohen Botschaft.

 

dion - klar sind diese leute, die da gegeneinader kämpfen unterschiedlichen glaubens. aber: wenn cih dich aus deinem ahsu verjage und halb umbringe, hasst du mich dann weil ich katholisch bin, oder ahsst du mich, weil ich dich verjagt und fast umgebracht habe? würdest du mich weniger hassen, wenn ich evangelisch wäre? der glaube mag zusätzlich trennen - ein ausschließlicher grund ist er - meiner meinung nach - sehr sehr selten.

 

"Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen"

„Brenne das Haus deines Nachbarn nieder, und es wird sich jemand finden, der dein Haus niederbrennt!“, das hat Izetbegovic, der Präsident Bosnien, gesagt, als die Feindseligkeiten begannen.

Natürlich würde ich jeden hassen, Maus, der mir und den meinen etwas antut, egal welche Religion er hat, aber Tatsache ist, dass man in Bosnien und anderswo nicht das Haus irgendeines Nachbarn angezündet hat, sondern nur das Andersgläubiger.

Dion

 

Okay, ich versuche mal, auf alles einzugehen und dabei den Faden zur Geschichte wiederzufinden. Die Fakten über den Konflikt in Nordirland führen doch etwas weit davon fort.
Richtig ist, dass sich dort Katholiken und Protestanten bis aufs Blut bekämpfen. Gerade im Nordirlandkonflikt werden aber die Konfessionen zur Polarisierung benutzt. Es ist in erster Linie ein Konflikt zwischen Beatzern und Besetzten, der Unabhängigkeitskampf der Iren gegen die Briten, die dieses Land ais wirtschaftlichen Interessen für sich beanspruchen. Die Möglichkeit zur konfessionellen Polarisierung ergibt eich erst daraus, dass die Iren traditionell katholisch, das englische Königshasu protestantisch ist. Die religiösen Bezeichnungen stehen hier mehr für die Herkunft der Kämpfenden, als für ihren Glauben.

In Bosnien wurden die religiösen Differenzen erst so bitter spürbar, als es zu einer Neuverteilung der Macht kam. Selbst Familien unterschiedlicher Religionen lebtne zuvor friedlich nebeneinander, heirateten sogar untereinander oder waren miteinander befreundet. Vieles spricht hier dafür, dass der gewaltige Hass von Demagogen geschürt wurde. Diese greifen natürlich auf latent existente Ressentiments zurück, die sich schwer ausrotten lassen. Auch Demagogen müssen auf Vorhandenem aufbauen, um effektiv zu sein.

du glaubst, die Vorteile des Glaubens überwiegen dessen Nachteile, und ich sage: die Geschichte hat bewiesen, dass Glaube und Glaube sich nicht vertragen, nie wurden grausamere Kriege geführt wie wegen des Glaubens.
Es mag spitzfindig sein, aber ich versuche hier mal zwischen Glauben und Religion/Konfession zu unterscheiden.
Der Glaube ist die in Bildern beschriebene traszendente und mystische Erfahrung aller Menschen. Die gilt für mich unabhängig von der Religion. Es ist nicht der Glaube, der dein Absolutheitsanspruch vertritt, es sind die Religionen.
Die Beschreibung der mystischen Erfahrungen orientiert sich an der Lebensweise der Völker. Die Bilder Manitus waren für die Indianer aus ihrer Lebensweise heraus die Mythen, die jeder verstehen konnte. Die Gleichnisse Jesu hingegen bauen weniger auf Jagd, sondern auf Ackerbau und Viehzucht, was der Lebensweise der Völker entsprach. Im Juden/Christentum und im Islam spielen aber bei dieser Bildentstehung der transzendenten Erfahrungen die Grenzkonflikte, die Kriege dieser Zeit eine große Rolle. Die Bibel ist als Buch im Wortlaut schon auf "Gottes auserwähltes Volk" ausgelegt. Dies schloss für die anderen Völker diese Religion schon deshalb aus.
Die mystischen Erlebnisse hatten sie aber durchaus, wie auch in der Bibel in Beschreibungen anderer Götter durchaus belegt wird (etwa beim Kampf ums goldene Kalb).
Es ist also der "nationalistische Reflex" der mystischen Bilder des Glaubens, der die Kriege, die Völkermorde und die Kreuzzüge ermöglicht und fördert. Losgelöst von diesem Reflex bietet der Glaube aber Trost, Vergebung und Frieden. Für mich habe ich mich (wahrscheinlich reichlich untheologisch) entschieden, Glauben jeglicher Form davon zu lösen. Die Bilder, die sich Menschen gesschaffen haben sind mir für die Existenz des Göttlichen egal. Sie erleichtern vielen den Zugang oder aber das Verständnis davon.

Es ist der Absolutheitsanspruch, der Menschen wie den Hiob meiner Geschichte treibt. Es ist die Überzeugung davon, dass der eigenen Weg zur Glückseligkeit für jeden anderen Menschen auch der richtige ist. Es ist die maßlose Selbstüberschätzung kaschiert hinter einer Demut vor Gott oder Allah. Und je mehr die Menschen auf der Suche nach ihrem Weg des Glücks sind, je härter die Bedingungen für die Menschen sind, um so eher hören sie auf die glückversprechenden Vorgaben anderer. Sie werden empfänglicher. Finden ist viel leichter als Suchen.

denn seit dem es Menschen gibt, gibt es auch Religion. Dies entspricht sicher der Sehnsucht, nach dem Tod sollte nicht alles vorbei sein
Ich glaube, dass Glaube für die Menscen viel mehr ist, als die Frage nach dem Tod. Die Transzendenzerlebnisse setzen viel früher ein, oft zum Beispiel in dem geflügelten Wort vom Schutzengel spürbar.

Lieben Gruß, sim

 

Gott ist die Wahrheit, die Götter der anderen sind Lüge

Dies soll ein letzter Versuch sein, sim, meine Position in dieser Sache zu verdeutlichen, denn mir scheint, wir treten auf der Stelle – das ist in Glaubensfragen auch die Regel, will heißen, es wäre ein Wunder, wenn sich jemand aufgrund einer Diskussion wie dieser, von seinen Auffassungen abbringen ließe.

Zu Irland: die Niederlage der katholischen Seite auf der irischen Insel liegt Jahrhunderte zurück, die unmittelbar danach angesiedelten Protestanten sind längst selbst Iren geworden, hier noch von Besatzern zu sprechen ist grober Unfug. Aber vielleicht meintest du nicht die in Nordirland seit Jahrhunderten lebenden Protestanten, sondern die englischen Soldaten, die gerufen wurden, damit sie sie vor Katholiken beschützen.

Wie in Nordirland, so haben auch in Bosnien die orthodoxen Bosnier ihre Glaubensbrüder im benachbarten Serbien zu Hilfe gerufen, die katholischen die ebenfalls katholischen Kroaten, und die Moslems eben ihre Glaubensbrüder in der Türkei bis Saudi Arabien und Pakistan – es ist wenig bekannt, dass zuletzt bis zu 7.000 moslemische Freiwillige aus der ganzen Welt auf der Seite moslemischen Bosnier kämpften.

Ich will hier noch ein Beispiel bringen: Israel. Seit 100 Jahren wandern Juden aus aller Welt nach Palästina ein. Gegen den Widerstand der dort lebenden Bevölkerung. Diese Bevölkerung ist mehrheitlich moslemisch und bekannt unter dem Namen Palästinenser – weil sie in Palästina leben. Was aber die wenigsten wissen: auch die Palästinenser sind Semiten. Man könnte auch sagen, Palästinenser und Juden sind Brüder, sind ein Volk: die einen sind geblieben und haben im Laufe der Jahrhunderte den moslemischen Glauben angenommen, die anderen sind ausgewandert und sind – als Zusammengehörigkeitsbehelf in der Fremde - bei ihrem alten Glauben geblieben, ich bin mir sicher, wären die eingewanderten Juden auch moslemischen Glaubens, die Palästinenser hätten sie mit offenen Armen empfangen. Wie die Brüder. Wie die lang vermissten Brüder. Aber dem ist nicht so. Hier ist ganz offensichtlich, was die beiden trennt: es ist allein der Glaube.

Noch ein Wort zu Toleranz. Auch wenn es sich nicht so anhört: Toleranz ist eigentlich Duldung. Eine Großzügigkeit, die von Mehrheit einer Minderheit gewährt wird, nie umgekehrt. Man ist tolerant, solange der andere sich konform verhält. Konform zu den Regeln, die die Mehrheit aufgestellt hat.

Deswegen plädiere ich für Anerkennung. Man erkennt an, dass der andere anders ist. Dass seine Religion genauso gut ist wie die eigene. Aber das können die absolutistischen Religionen nicht. Sie können das nicht, weil sie mit dem Anspruch antreten, sie allein sind selig machend, alle anderen irren, sind so genannten Irrlehren. Würden sie diese Irrlehren widerspruchslos zulassen, würde das in einer Beliebigkeit ausarten, nach dem Motto, es ist egal, was ich glaube, Hauptsache ich glaube. Deswegen sind andere Religionen eine Bedrohung des eigenen Glaubens und müssen bekämpft werden. Gott will es.

Gläubige Menschen glauben nicht nur, dass ihr Glaube der einzig richtige ist, sondern auch, dass er an sich gut ist. Daher wird jede Kritik daran, trotz Tatsachen, als vorgeschoben oder nach dem Motto betrachtet, der Glaube ist gut, aber einzelne Menschen, die daran glauben, können schlecht sein, es sei daher unzulässig für etwas, was diese Gläubige getan haben, den Glauben verantwortlich zu machen.

Gläubige können nicht zugeben, dass ihr Glaube sie zu was Schlechtes geführt hat, er muss immer rein bleiben, sonst könnte man nicht mehr daran glauben. Dieser Konflikt ist nicht aufzulösen. Ich bin deswegen der Meinung, dass jede Religion, die einen Absolutheitsanspruch hat und daher in direkter Konkurrenz zu anderen steht, von übel ist.

Was gibt es für Alternativen? Wäre eine atheistische Welt besser? Eine Welt voll Atheisten gibt es nicht, daher können wir auch nicht wissen, ob sie eine friedliche wäre. Was wir aber wissen, ist, dass Religionen Kriege über die Menschen gebracht haben und immer noch bringen – das habe ich versucht aufzuzeigen. Und eines ist auch gewiss: ein Leben ohne Gott ist für den Einzelnen schwieriger zu meistern als eines mit Gott – man ist für alles selbst verantwortlich, man kann, wenn man nicht weiter weiß, nicht sagen: Gott will es, sondern allenfalls: ich will es, und ja, es gibt auch keinen Trost, nichts.

Es ist genug, das letzte Wort will ich einer Dichterin überlassen, die, wie viele andere, ähnlich dachte: Die Geschichte lehrt dauernd, aber sie findet keine Schüler. Ingeborg Bachmann.

Dion

 

Hallo Dion,

ich denke nicht, dass einem von uns beiden die Position des anderen nicht klar geworden ist. Insofern können wir sie auch gut so stehen lassen.
Ich versuche mal, den Ausgangspunkt wieder zu erreichen.
Mir geht es in der Geschichte um den Extremismus des Glaubens, um Verbrechen aus Überzeugungstäterschaft, die an Völkern zu deren Wohl oder zu deren Ausrottung begangen werden. Der Titel der Gottesstaat wurde dabei bewusst auf einen christlich/jüdischen Glaubenshintergrund angewendet, da er in unserer politischen Tagesaktualität ausschließlich auf Staaten mit fundamentalislamischen Regierungen beschränkt bleibt. Der Begriff des Gottesstaates wird also eindimensional gebraucht, was für mein Gefühl durchaus einen Rückschluss auf die Sichtweise zulässt.

Mir persönlich war es dabei wichtig, in dieser Geschichte nicht die religiösen Gefühle Gläubiger zu verletzen, egal welchem Glauben sie anhängen.
Das scheint mir hoffentlich gelungen, wenn ich die Kritiken der zu dieser Geschichte betrachte, von denen ich weiß, dass sie an den christlichen Gott glauben.
Ob Menschen anderer absolutistischer Religionen die Geschichte gelesen haben, weiß ich nicht. Ich hoffe aber, auch dort keine Gefühle verletzt zu haben. So ist meine Aussage zu verstehen, ich wollte nicht den Glauben allgemein angreifen. Dass es gerade der Glaube ist, der immer wieder zu diesen Überzeugungstätern führt, ist mir dabei bewusst.
In deiner Kritk daran rennst du bei mir ja auch offene Türen ein. Und sicher ist es auch ein Ausdruck meiner dissoziativen Persönlichkeit, dass ich in mir diese Kritik und persönlichen Glauben unter einen Hut bekomme. :)

Schön finde ich übrigens deine Aussage zur Einseitigkeit des Begriffes Toleranz, die sich unter anderem auch in den Büchern der evaglischen Theolgin Dorotheé Sölle wiederfindet und mich schon in ihnen immer überzeugt hat.

Einen lieben Gruß, sim

 

Uff, endlich habe ich mich durch alle Antworten und diesen spannenden Glaubenskrieg gekämpft! ;)
Aber erst mal zur Geschichte: Klasse, sim, mal wieder sehr spannend, gefühlvoll, mit Tiefgang, sehr gut! Die Gedanken von Hiob würde ich unbedingt drin lassen, sie sind vielleicht nicht notwendig, aber verdeutlichen den Gottesstaat und es scheint Dir ja auch wichtig zu sein, diese Zusammenhänge da zu stellen. Ich fands allerdings auch viel zu lang. Dass der Junge die Kartoffeln nicht klein schneiden darf, habe ich zwar verstanden, mir war allerdings nicht klar, dass er offenbar von der Küche zum Wohnzimmer mit Kartoffeln unterm T-Shirt gegangen ist, weil von dort aus nicht durchs Fenster hineingesehen werden kann. Wenn Du das etwas klarer machen könntest, wäre es einfacher zu lesen. Diese Geschichte lebt ja von den uns fremden Umständen, da ist es sehr hilfreich für den Leser, die Begleitumstände ganz klar zu erklären.
Die äußerst interessante Glaubensdiskussion habe ich wohl leider etwas zu spät entdeckt. Dion bringt es meiner Meinung hier auf den Punkt:

Daher haben alle große Religionen einen Absolutheitsanspruch – Ausnahme auch hier: Buddhismus* -, sie wähnen sich im Besitz der absoluten Wahrheit, auch Dogma genannt.
Und Sim schrieb das Entscheidende:
Der Glaube ist die in Bildern beschriebene traszendente und mystische Erfahrung aller Menschen. Die gilt für mich unabhängig von der Religion. Es ist nicht der Glaube, der dein Absolutheitsanspruch vertritt, es sind die Religionen.
Mein Fazit: Die Dogmen sind das fanatische, zerstörerische und zwar nicht nur die religiösen. Und das hat Sim in der Geschichte sehr schön dargestellt ohne religiöse Gefühle zu verletzen! Ein kluger Mensch hat einmal gesagt, jeder Mensch sollte seine eigene Religion haben, bzw. eben keine, nur seinen persönlichen Glauben!
Gruß Tamara

 

Hallo tamara,

inklusive der Diskussion hattest du ja wirklich eine Menge zu lesen. :)

Erst einmal vielen Dank für dein Lob zu meiner Geschichte. Da anscheinend tatsächlich nicht alle die Kartoffeln unter dem T-Shirt verstanden haben, werde ich mal sehen, wie ich das in den nächsten Tagen noch etwas deutlicher machen kann.
Auch die Hiob Passagen werde ich noch kürzen. Ganz auf sie verzichten möchte ich tatsächlich nicht, es sei denn, mir fällt noch eine andere Möglichkeit ein, wie ich das missionarische Selbstverständnis des Hiob außerhalb seiner Person glaubwürdig darstellen kann. Bisher bin ich da in allen Versuchen gescheitert.

Einen lieben Gruß und vielen Dank für deine Gedanken, sim

 

Hi sim,

feine Geschichte hast du da geschrieben - was sich bei mir vor allem darin zeigte, dass ich es ziemlich schade fand, dass sie so schnell zu ende ging - wie geht es denn nun weiter im neuen gottesstaat? wer so schreibt wie du, wird immer wieder vom leser zum schreiben in romanlänge gezwungen..

ganz oben sagte schon jemand, was ich nochmal herausheben möchte: super verknüpft das große und das kleine, das generelle und das beispiel.. gerade daraus ziehe ich meinen reiz der story und deshalb gefällt mir diese zweigleisigkeit auch..

die schwerter des herrn bush habe ich zuerst gar nicht auf den text bezogen, sondern mich mit blick auf deutschland und europa gefragt, ob das nicht das falsche ende der gesellschaftkritik ist: statt einem christlichen herrscher droht ja eher das weiterziehende chaos durch unzählige sich gegenseitig blockierende debattier- und konsensgruppen..

insofern ist der inhalt ja fast schon mainstream..(was machen wir armen europäer nur, wenn bush tatsächlich abglöst wird, ein "vernünftiger" präsident kommt und die terroranschläge weiter ihren lauf nehmen??).. interessanter wird der text, wenn man unterstellt, hier wird die situation in manchen muslimisch geprägten staaten auf die christliche welt übertragen.. aber so wars ja nicht gemeint ;)

so, ich schweife ab - mir gefiel die geschichte, vor allem die kleinen, feinen transportierten gefühle von mutter und sohn..sim kann man halt immer lesen..

lg, streicher

 

Hallo streicher,

schön, dich wieder unter einer meiner Geschichten zu finden. :)

interessanter wird der text, wenn man unterstellt, hier wird die situation in manchen muslimisch geprägten staaten auf die christliche welt übertragen.. aber so wars ja nicht gemeint
Oh doch, so war er durchaus auch gemeint. Denn gerade darin liegt ja auch ein Teil unserer Arroganz, auf den Fanatismus anderer zu zeigen, aber den Hang zum eigenen nicht zu bemerken. Das mag am Beispiel von Bush besonders deutlich werden, aber er besitzt kein Privileg darauf. Deshalb habe ich ihn auch nur sehr verschlüsselt benutzt.
Es ist für die Menschen, die daunter leiden egal, ob sie unter christlichem oder islamischem Fundamentalismus leiden, ob ihnen das Lesen der Bibel bei Todesstrafe verboten wird, das Hören von Musik oder ob ihnen die Freiheit der Gedanken und das Informationsangebot gekappt werden. Schon der Titel der Geschichte, der ja im allgemeinen auf islamische Staaten angewendet wird, legt deinen Gedanken ja nahe.
Was wir machen, wenn es in den USA mal wieder einen vernünftigeren Präsidenten gibt? Oh Schreck, dann müssen wir uns ja wieder mit innenpolitischen Themen, wie Arbeitslosigkeit, Sozialabbau, Rentenlöchern und ähnlichen Themen rumschlagen. ;)
Es ist natürlich töricht, die Verantwortung für Terrorismus Bush in die Schuhe zu schieben. Es gab vor ihm Terror und es wird nach ihm Terror geben. Männer wie er (oder auch Sharon) eskalieren den Terror "nur", ähnlich wie viele auf der Gegenseite. Ich halte es allerdings für sinnvoller, mich dabei mit dem Zutun meines Kulturkreises auseinander zu setzen. Da kann ich etwas ändern.
insofern ist der inhalt ja fast schon mainstream
Ich bin entsetzt. ;)
sim kann man halt immer lesen.
Vielen Dank. :)

Ebenso vielen Dank fürs Lesen und für deinen lieben Kommentar.
sim

 

hi sim,

dein hinweis bei der geschichte engel oder dämonen hat mich zu deiner geschichte gebracht...
danke dafür, hat mir gut gefallen. sie ist spannend, macht nachdenklich und ist vor allem schlüssig. schön das wechselspiel vom kleinen zum großen.
eine nichtigkeit, die falsch gemacht wird, könnte zur katastrophe führen. doch gerade weil es so eine kleinigkeit ist, die nicht getan werden darf, wirkt sie ungemein erschreckend.

zwei kleine kritikpunkte:
1. die geschichte ist fast zu kurz – du bist doch ein spezialist für lange geschichten, warum also hier so geizig mit den worten. ;)

2. das grüß gott ist ein lustiger einfall, klingt aber für meinen geschmack zu flapsig und der sache nicht angemessen genug. eine äußerung wie gottes segen sei mit dir oder ähnliches fände ich passender.

Fazit: sehr starke geschichte. bin froh, sie dank deines hinweises entdeckt zu haben.

 

hey svg,

so ein Zufall, saß gerade auch an der Geschichte, um zu testen, wie lange es bräuchte, sie heute abend auf einer Lesung zu präsentieren. Dazu ist sie leider zu lang.
Zu kurz sagt mam mir selten, wo würdest du sie verlängern?

Zu deinem zweiten Kritikpunkt. Ich habe gerade noch mal nach "Grüß Gott" gesucht und es nicht gefunden. Hilfst du mir da ein bisschen mehr auf die Sprünge?

Auf alle Fälle freut es mich sehr, dass dir die Geschichte gefallen hat. :)

Lieben Gruß, sim

 

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