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Der größte Held der Stadt

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27.06.2001
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Der größte Held der Stadt

Der größte Held der Stadt

Die Leute scharten sich um mich und strecken mir kleine Kassettenrecorder und Mikrophone entgegen, während ein Sanitäter meine rechte Hand verband. Der Schnitt blutete zwar nicht mehr und tat auch nicht mehr weh, doch die Fotographen hatten mich gebeten die Wunde verbinden zu lassen, da ein verwundeter Held ein besseres Bild abgebe. Ich wollte mich zwar dagegen wehren, doch kaum war diese Bitte ausgesprochen, hatte mich auch schon der Sanitäter zum Rettungswagen gezerrt und versuchte dann, in die Kameras, grinsend mir einen fachmännischen Verband zu verpassen, was ihm aber gründlich misslang.
„Wie fühlt man sich als Held?“
„Sind sie verheiratet?“
„Was haben sie dabei gedacht!“
„Wie heißen sie eigentlich?“
„Hatten sie keine Angst bei ihrer Rettungsaktion?“
„Welchen Beruf haben sie?“
„Was dachten sie als sie die Kinder aus dem zerstörten Bus hoben?“
Wie kürbisgroße Eiskörner hagelten die Fragen auf mich ein, und ich bekam keine Möglichkeiten mich zu äußern. Meine Hand begann wieder zu schmerzen, weil der Sanitäter die Mullbinde so stark um mein Gelenk band, dass mein Blut keine Chance mehr hatte zurückzufließen. Jetzt drängelte sich ein dicklicher, rotwangiger Mann durch die Menge und stürzte mit ausgestreckter Hand auf mich zu. Natürlich vergas er dabei auch nicht mit einer komischen Fratze in die Kameras zu blicken.
„Da ist er ja unser Held!“ Schrie er und drückte meine verbundene Hand, das der Schorf auf meiner Wunde wieder aufplatzte. Mit schmerzverzerrtem Gesicht ließ ich mir die Huldigungen des, mir völlig unbekannten, Mannes gefallen.
„Dieser Bürger unserer Stadt hat gezeigt dass das Wort Zivilcourage und Mut in unserem Wortschatz noch immer eine Existenzberechtigung hat!“ begann er mit seiner Rede, nachdem er sich den Leuten von der Presse zugewandt hatte.
„Unter Einsatz seines Lebens und keine Rücksicht auf Verluste zeigend, hat dieser Mann hilflose Schulkinder aus dem völlig zerstörten Omnibus gerettet. Solchen Menschen, die weder an ihren Körper denken noch Angst zeigen, wenn es um Menschenleben geht, verdanken wir unsere Sicherheit! Es gibt zwar hauptberufliche Rettungskräfte, wie Polizei und Sanitäter, die Feuerwehr darf man natürlich auch nicht vergessen, aber diese vom Staat berufenen Institutionen können ja nicht überall sein. Darum ist es wichtig, das es Menschen mit der Charakterstärke dieses Mannes noch immer gibt!“
Nach diesen Worten packte mich der Redner an den Schultern zog mich hoch und drehte meinen Körper in die Pose, die von den Fotographen verlangt wurde.
Nach zwei Stunden konnte ich mich endlich aus der Menschenmenge befreien und meinen Weg zur Arbeit fortführen. Beinahe hätte ich dabei auch noch die Aktentasche, ohne die ich nie in diese heikle Situation gekommen wäre, vergessen.
Wie ich es hasse, das ich in meinem Büro immer als Bote für wichtige Dokumente missbraucht werde. Und das auch nur deshalb, weil ich nur einen Häuserblock neben dem Büro unseres Notars wohne. Wie oft ich meinen Chef schon gebeten habe, doch endlich einen Zustellservice dafür zu engagieren, weiß ich nicht mehr. Aber wie gewöhnlich, wenn ich etwas von ihm will, egal ob es sich um eine Lohnerhöhung, Urlaub oder nur zweilagiges Klopapier handelte, wurde es aus Kostengründen abgelehnt!
Also muss ich weiterhin den Boten für ihn spielen!

Ich wollte gerade das Bürogebäude betreten in dem sich die Firma befindet, in der ich arbeite, als eine dunkelhaarige, wohlgebaute Frau auf mich zutrat.
„Hallo Herr Möbius!“ sagte sie und fasste meine Hand zur Begrüßung am kleinen Finger um meine Verletzung nicht zu berühren.
„Sie werden mich nicht kennen,“ fuhr sie fort. „Ich bin Reporterin bei der hiesigen Tageszeitung und habe sie heute bei der Rettungsaktion gesehen. Ich war fasziniert davon, mit welcher Ruhe sie den Rummel bewältigt haben. Sogar die Huldigungen des Stadtrates haben sie als selbstverständlich hingenommen. Und deshalb möchte ich ein Special über den größten Helden unserer Stadt in der Zeitung veröffentlichen.“
„Aha!“ bemerkte ich etwas geplättet. „Und was soll ich dabei tun?“
„Eigentlich nicht viel! Ich will mit ihnen nur ein Interview führen in dem ich mehr aus dem Leben des Herrn Möbius erfahre.“
„Und wann wollen sie das führen?“
„Wie wäre es mit gleich?“
„Nein, gleich geht es nicht!“ antwortete ich. „Ich muss in die Arbeit, bin sowieso schon viel zu spät dran. Außerdem brauchen meine Kollegen die Dokumente die ich in der Aktentasche habe!“
Die junge Frau lächelte etwas herablassend.
„Da brauchen sie sich keine Gedanken machen, Herr Möbius. Das hab ich schon alles arrangiert. Sie brauchen nur ihre Tasche beim Pförtner abgeben und der kümmert sich darum. Außerdem hab ich schon mit ihrem Chef gesprochen und der hat natürlich nichts dagegen, dass ein Artikel über einen langjährigen Angestellten erscheint. Natürlich hat er die kleine Bedingung gestellt, dass auch der Name seiner Firma in der Zeitung erwähnt wird. Und diesen Gefallen tun wir ihm doch gerne!“
Das Lächeln dieser Frau war so gönnerhaft, als würde sie einem kleinen Jungen eine Tafel Schokolade schenken um sie ihm nachher wieder aus dem Magen-, Darmtrakt zu reißen!
Doch ich willigte ein und wurde sofort am Arm gepackt in ein Auto gezerrt und in das Redaktionsgebäude chauffiert.
Dort sitze ich also und warte darauf einer wildfremden Frau meine Lebensgeschichte zu erzählen. Die Reporterin hatte mir eine Tasse Kaffee und etwas Gebäck bringen lassen. Während ich auf einem trockenen Spitzbuben herumknabbere, denke ich darüber nach, was denn so interessant an mir und meinem Leben sein konnte. Gut, ich bin kein hässlicher Kerl, zwar nicht einer der mit seiner Schönheit und seinen Muskeln prahlen kann. Aber durch Hässlichkeit falle ich auch nicht auf. Durchschnitt eben. Wie mein ganzes Leben! Ich wohne in einer Durchschnittswohnung, habe einen Durchschnittsjob, trage Durchschnittsklamotten und bin Durchschnittssingle! Also was konnte an mir denn bloß interessant sein?
Während ich so vor mich hinsinniere, geht die Tür auf und die junge Reportein betritt das Büro! Lächelnd lässt sie sich auf einen Stuhl fallen und ich überlege mir, wie ihr Gesicht wohl aussehen würde, wenn es nicht durch ein Lächeln verzerrt würde.
„So Herr Möbius!“ sagte sie und rollte mit ihrem Stuhl verdächtig nahe an mich heran. „Ich hatte gerade noch ein Gespräch mit meinem Chefredakteur. Morgen wird ein Artikel über sie erscheinen. Wann hat man denn schon mal die Möglichkeit über einem Helden zu berichten.“
„Na ja, Held ist wohl etwas übertrieben!“ versuche ich abzuwehren.
„Seien sie doch nicht so bescheiden Herr Möbius!“ Unterbricht sie mich und zeigt, wie sollte es auch anders sein, ein Lächeln. „Sie haben aus einem brennenden Bus fünf Schulkinder gerettet und wollen immer noch behaupten, sie seien kein Held? Die Leser werden das bestimmt anders sehen.“
Immer noch lächelnd rollt sie mit ihrem Stuhl hinter den Schreibtisch kramt in einer der Schubladen herum und bewegt sich mit ihrem Sitzmöbel und einem kleinen Tonbandgerät wieder auf mich zu. Nachdem sie sich noch näher an mich herangepirscht hat, versucht sie mir zu erklären, wie das Gespräch ablaufen sollte.
„Zuerst werde ich sie nach ihren Namen und dem Alter fragen. Danach werde ich sie bitten mir das Unglück aus Ihrer Sicht zu schildern, also wie ihr Tag begann, warum sie ausgerechnet in diesem Bus saßen und so weiter.
Sind sie damit einverstanden?“
Ohne eine Antwort von mir abzuwarten betätigt sie den Aufnahmeknopf an dem Tonbandgerät und stellt die erste Frage.
„Sie heißen?“
„Alfred Möbius!“
„Wann und wo sind sie geboren?“
„Am achtzehnten Sechsten neunzehnhundertfünfundsechzig in Rosenheim!“
„Was ist ihr Beruf, Herr Möbius!“
„Ich arbeite in der Buchhaltung eines kleines Transportunternehmens!“
„Wie lange sind sie dort schon angestellt?“
„Seit ungefähr zehn Jahren!
Die junge Reporterin kramt in ihrer Handtasche und zieht eine Schachtel mit sehr dünnen Zigaretten heraus.
„Und nun zu heute Morgen, Herr Möbius.“ Fährt sie etwas unverständlich fort, da zwischen ihren Lippen bereits ein Glimmstängel weilt.
„Wie begann ihr Tag?“
„Wie sollte er schon begonnen habe?“ frage ich etwas verwirrt. „So wie immer! Der Wecker klingelte, ich stand auf, ging ins Bad, trank danach eine Tasse Kaffe und machte mich dann auf den Weg zur Arbeit!“
"Aha!" ruft sie aus und zündet sich die Zigarette an, die man ohne Problem in die Zahnlücke von Reich Ranicki hätte klemmen können.
"Sie machten sich also auf den Weg zur Arbeit. Fahren sie immer mit dem Bus?"
"Ja, ich fahre immer mit dem Bus!"
"Und immer zur selben Uhrzeit?"
"Ja, immer zur selben Uhrzeit!"
Die Reporterin verdreht etwas die Augen und ließ sich schwer aufatmend in ihren Sessel fallen!
Nach drei hastigen Zügen an dem schlanken Rauchutensil stellt sie wieder eine Frage.
"War heute morgen irgend etwas anders, als sonst?"
"Ich verstehe nicht, was sollte denn heute anders gewesen sein?"
"Ich meine, war heute ein anderer Busfahrer unterwegs, oder fiel ihnen irgendetwas an dem Bus auf?"
"Nein, es war alles so wie sonst! Derselbe Busfahrer. Der Bus machte die gleichen Geräusche. Die Flegel waren auch so frech wie sonst!"
"Flegel?"
Plötzlich ist die Reporterin hellhörig.
"Welche Flegel? Meinen sie die Schulkinder?"
"Natürlich die Schulkinder, die verwöhnten Gören!" antworte ich und merke, wie die Wut, die ich in dem Bus verspürt habe wieder zu brodeln anfängt. "Wegen diesen Rüpeln ist der Bus ja auch an den Brückenpfeiler gefahren."
Die junge Dame macht ein Gesicht, als wäre ihr gerade ein Geist erschienen
"Die Kinder waren an dem Unfall schuld?"
Vor lauter Staunen vergisst sie die Zigarette zwischen ihren Fingern.
"Natürlich!" schrei ich auf. Jetzt hat die Wut endgültig gesiegt.
"Es ist auch ein Wunder, dass nicht schon viel früher so ein Unfall passiert ist, so wie sich diese Lauser immer benehmen!"
Mit schmerzverzehrtem Gesicht lässt die Reporterin die bis zum Filter abgebrannte Zigarette in den Aschenbecher fallen und kühlt sich den leicht angesengten Mittelfinger an ihrem Wasserglas.
"Nun erzählen sie mir mal, was sich heute in dem Bus zugetragen hat, Herr Möbius!"
"Wie gesagt, es war wie immer! Die Kinder machten schon an der Haltestelle den üblichen Radau, der sich dann im Bus fortsetzte. Sie kletterten über die Sitze, klauten anderen Schülern das Pausenbrot, spielten mit einem Schal eines Mädchen Seilziehen und so weiter. Natürlich hatten sie es auch wieder auf mich abgesehen. Ständig flogen mir Papierkügelchen ins Genick, Einer öffnete mir die Schnürsenkel und ein Anderer durchsuchte meine Aktentasche, als ich versuchte meine Schuhe wieder zu schnüren. Wie sie ja schon wissen hatte ich in meiner Tasche wichtige Papiere und mein Chef hätte mich gelyncht, wenn die durcheinander gekommen wären. Also versuchte ich meine Tasche dem jungen zu entreißen. Doch der Lauser war schneller und rannte damit in die erste Reihe!"
Ich hole etwas Luft. Denn das Geschehene macht mich immer noch unsagbar wütend.
"Ja haben sie nicht versucht, die Tasche wieder zu bekommen?" fragt die Reporterin und ihr Lächeln wird etwas kleiner.
"Natürlich habe ich das!" antworte ich. "Ich habe ihm circa fünf Mal gesagt, dass er mir gefälligst die Tasche wieder geben solle, sonst geschehe ein Unglück. Aber der Bengel hat mich nur ausgelacht. Na ja, und dann ist eben das Unglück geschehen!"
"Aber wie, Herr Möbius?" die Stimme der Fragenstellerin wird immer ungeduldiger. "Wie ist das Unglück geschehen?"
"Na ja, zuerst wollte ich eigentlich aufstehen und mir den Jungen schnappen, aber im Bus habe ich immer so meine Probleme mit dem Stehen. Einmal hab ich keinen Sitzplatz bekommen und musste im Gang verweilen, als ich das Gleichgewicht verlor und auf eine dicke Frau gefallen bin. Das war dann vieleicht ein Gezeter!"
"Wie ist das Unglück geschehen Herr Möbius?" Jetzt fängt die Reporterin schon fast zu schreien an.
"Ich brauchte also meine Tasche wieder dringest zurück, da fiel mir ein, dass ja noch mein Schuh offen war und sich dieser ja herrlich als Wurfgeschoss missbrauchen lässt. Ich zog ihn also aus, zielte genau und warf.
aber leider duckte sich der Junge genau in diesem Augenblick und somit knallte der Schuh dem Busfahrer ins Genick, der daraufhin das Lenkrad herumriss und den Bus an den Pfeiler steuerte!"
Ich nehme einen Schluck von meinem Kaffee. Meine Kehle ist von dem vielen Erzählen schon ganz trocken. Normalerweise bin ich eher ein ruhiger Mensch und Reden auch nicht gerade meine starke Seite. Aber jetzt habe ich schon damit angefangen nun werde ich es auch zu Ende Bringen. Die Zeitungsleser sollen nur wissen, welche Verbrecher sie großziehen.
"Es gab einen Lauten Knall und Taschen und Kinder flogen nur so herum. Es entstand ein ziemliches Durcheinander. Jeder schrie und versuchte die Tür zu öffnen. Vorne konnte man ja nicht mehr raus, also drängelte sich alles an der hinteren Tür. Da hatte jemand die Idee, ein Fenster mit einem dieser Nothämmer einzuschlagen und nun ging alles relativ schnell. Nach etwa Zwei Minuten waren nur noch die Fünf Jungen, der Busfahrer und ich in dem Fahrzeug, dass ich ja noch nicht verlassen konnte weil mir ja die Tasche fehlte. Ich stand am Fenster und versuchte den Jungen der mich bestohlen hatte zu erwischen, doch der stand am Ende der Reihe, also blieb mir nichts anderes übrig, als die Knaben aus den Bus zu heben und mir dann die Tasche zu nehmen."
Die Reporterin ist mittlerweile kreidebleich geworden und ihr Lächeln ist komplett verschwunden.
"Aber warum sind sie dann noch nach vorne geklettert und haben den Busfahrer auch noch gerettet?"
"Wegen meinem Schuh!" antworte ich. "Ich konnte ja schlecht mit einem Schuh in die Arbeit kommen und der Bengel, der an allem Schuld war hat ihn nicht mitgenommen, können sie sich so was vorstellen? Also bin ich zum Fahrersitz gekrabbelt und hab nach meinem Schuh gesucht, dabei habe ich bemerkt, dass aus dem Motorraum Rauch aufstieg. Ich stülpte mir schnell den Schuh über meinen Fuß, schnappte den Fahrer und zerrte ihn zum Fenster. Dort angekommen hob ich ihn aus dem Fahrzeug und übergab ihn den Leuten, die bereits hinzugekommen waren. Danach kletterte ich hinaus, wollte mich vom Unfallfahrzeug wegbewegen, stieg auf meinen herabhängenden Schnürsenkel, bin hingefallen und mit der Hand in einem Glasscherben gelandet. So hab ich mir diese Verletzung zu gezogen."
Mit zittrigen Fingern kramt die bleiche Dame in ihrer Tasche und zieht wieder eine ihrer dünnen Zigaretten hervor. Nach zwei sehr tiefen Zügen sieht sich mich an und sagt:
"Ich danke ihnen Herr Möbius. Ich werde mich gleich daran machen ihr Interview zu Papier zu bringen. Alles weitere können sie dann Morgen in der Zeitung lesen."
Sie steht auf, öffnet mir die Bürotür und reicht mir zum Abschied noch mal die Hand. Ich verlasse das große Redaktionsgebäude und beobachte die Leute, wie sie achtlos an mir vorüberlaufen.
"Das könnt ihr heute noch machen!" denke ich so bei mir. "Doch morgen wird mich Keiner mehr übersehen. Schließlich bin ich der größte Held dieser Stadt!"

 

Nacht, Hennaboindl!

Eine amüsante Geschichte, die du hier geschrieben hast. Ließ sich in einem Zug durchlesen. Zwar nicht ganz so neu, das Thema, aber nichtsdestotrotz lustig.
Hat mich darüber hinaus auch an die alten Micky Maus - Ausgaben erinnert (Jeden DonnersDuck neu!), wo Donald des öfteren Aufträge für Onkel Dagobert ausführen mußte und sich dabei stets in absurde Abenteuer verwickeln ließ...


Gruß, Hendek

 

Jepp, auch mir hat die Geschichte gefallen!

Ist schon erstaunlich, welche Helden es gibt... :D

Grizze
stephy

 

Danke Hendek und danke Stephy für eure Kritiken.
Eigentlich habe ich mir etwas mehr erwartet, aber wahrscheinlich ist die Geschichte etwas zu lang und allzu lange steht sie ja auch noch nicht hier.
Ich habe mir die Geschichte gerade nochmal selbst durchgelesen und muss ehrlich zugeben, dass ich etwas von mir enttäuscht bin.
Ich wollte eigentlich etwas mehr die Macht der Medien hervorheben, die einen Mann, der an einem Unglück schuld ist, zum Helden abstempelt. Ist mir nicht gelungen, oder wenigstens nicht richtig.
Inspiriert dazu, hat mich ein Film, den ich vor zwei Wochen gesehen habe und der schuld daran war, dass ich bis zwei Uhr morgens wach lag.
Ich rede von "Mad City" mit Dustin Hoffmann, wenn ihn einer von euch noch nicht gesehen hat, dann hört auf meinen Rat, schaut ihn euch an!

 

Tag Boa! Anfangs war ich skeptisch und befürchtete, eine dieser "Edler Held in fieser Welt"-Storys hier vorzufinden.
Aber die Umkehrung der Erwartungshaltung des Lesers hat mich doch amüsiert. Deshalb halte ich diese Story für sehr gelungen.
Die "Auflösung" der Heldentaten war vielleicht ein bisserl sehr absurd, aber das ist okay.
Keine falsche Bescheidenheit, die Geschichte ist dir wirklich gut gelungen! :)

 

Mahlzeit, Hühnerbein!

Ich sitz grad hier so und schaufel meinen Linseneintopf und les Deine Geschichte dazu. Ein perfektes Vergnügen. Gut gemacht.

Heiko

 

Nett von Euch Zwein das ihr versucht mich wieder aufzubauen! Doch ich glaube immer noch, dass ich das was ich wollte nicht geschafft habe!
Buhähähä!

 

Oh je, Morphin, er hat uns durchschaut! Henna, die Story ist scheiße, wir haben nur aus Mitleid positive Kritiken geschrieben! :D

 

So ein Käse Rainer!
Mich freut es natürlich unbandig, dass meine Geschichte bei euch ankommt. Bloss ist es doch verständlich, dass man als Autor enttäuscht ist, wenn man einer Geschichte eine bestimmte Message verpassen will und dann beim lesen feststellen muss, dass man das nicht geschafft hat!
Das was mich aber am meisten sauer macht, ist, dass mir dies schon öfter passiert ist und ich mir jedesmal fest vornehme dies zu vermeiden. Schaffen tu ich es aber nur in den wenigsten Fällen.

 

Wie sollte den die message lauten, Henna?

Also erst mal hat mir die Story gut gefallen, schöne Pointe und bis auf die vielen Fehler (Faulpelz! :mad: ) sehr lesbar. Inhaltlich sehe ich einige Klöpse, z.B.

„Da ist er ja unser Held!“ Schrie er und drückte meine verbundene Hand, das der Schorf auf meiner Wunde wieder aufplatzte
Das war kurz nach dem Unfall. So schnell verschorft keine Wunde, höchstens ein Nadelstich. Der Stadtrat spricht auch eher gewöhnlich und nicht wie ein Politiker (z.B. 2 mal "gibt es", achte auf Wortwiederholungen!). Dann der Unfallhergang. Wenn der Junge mit der Aktentasche nach vorne geht, wer würde dann einen Schuh nach ihm werfen? Er kann doch nirgendwohin, steckt in einer Sackgasse. An einem Bayern kommt er schon gar nicht vorbei, also warum ging der Protagonist nicht einfach nach vorn um seine Tasche zu holen. Dann der Brückenpfeiler. Selbst wenn der Bus nur 30 fuhr, hätten sich alle - besonders der im Gang stehende Herr Möbius - wesentlich schwerer verletzt. Dann der brennende Bus:
Also bin ich zum Fahrersitz gekrabbelt und hab nach meinem Schuh gesucht, dabei habe ich bemerkt, dass aus dem Motorraum Rauch aufstieg.

Erstens ist der Tank bei Bussen und Lkw's kurz vor der Hinterachse, was soll also brennen? Es raucht höchstens das Kühlerwasser auf dem heißen Motorblock. Außerdem fahren öffentliche Busse mit Diesel. Dieselgas brennt auch nicht (selbst Benzin brennt nicht, sondern nur das schnell verdunstende Gas). Wie konnte der Bus also brennen? War er aus Hollywood?

Fragen über Fragen!

Trotzdem eine gute Kurzgeschichte. Mein Rat lautet: Mehrmals Korrektur lesen! Orthographisch sowieso, aber auch inhaltlich.

 

Danke Alpha!
Das mit der Rechtschreibung stimmt! Muss aber zugeben, dass ich damit schon immer meine Schwierigkeiten habe! ich habe diesmal die Geschichte sogar durch ein Korrekturprogramm gejagt und wieder war sie voll mit Fehlern! Ich glaube, dass nächste mal nehme ich den Duden in die Hand!

Das war kurz nach dem Unfall. So schnell verschorft keine Wunde, höchstens ein Nadelstich
Du hast recht, dass geht bei einer Frischen Wunde das nicht so schnell geht! Doch erstens, schrieb ich:
Der Schnitt blutete zwar nicht mehr und tat auch nicht mehr weh.
Und zweitens bildet sich eine Art zwischenhaut nach einem Schnitt und ich weiß nicht, wie sich die nennt. Und ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass es eine Art Schorf ist! Wäre nett, wenn du mir den Richtigen namen nennen könntest!
An einem Bayern kommt er schon gar nicht vorbei, also warum ging der Protagonist nicht einfach nach vorn um seine Tasche zu holen. Dann der Brückenpfeiler. Selbst wenn der Bus nur 30 fuhr, hätten sich alle - besonders der im Gang stehende Herr Möbius - wesentlich schwerer verletzt.
Das wollte ich eigentlich mit diesen
Aber wie, Herr Möbius?" die Stimme der Fragenstellerin wird immer ungeduldiger. "Wie ist das Unglück geschehen?"
"Na ja, zuerst wollte ich eigentlich aufstehen und mir den Jungen schnappen, aber im Bus habe ich immer so meine Probleme mit dem Stehen. Einmal hab ich keinen Sitzplatz bekommen und musste im Gang verweilen, als ich das Gleichgewicht verlor und auf eine dicke Frau gefallen bin. Das war dann vieleicht ein Gezeter!"
erklären, kann es sein, dass ich dies nicht gut genug getan habe oder du sie irgendwie übersehen hast!
Mit dem Rest der Kritik stimm ich dir zu. Ich war mir dem Meisten bewusst, als ich sie schrieb, dachte mir aber, dass ich diese Fehler riskieren könnte.( Ich gebe zu, daran dass die Busse mit Diesel fahren hab ich echt nicht gedacht! Ich schäme mich ja schon!)
Mir ging es hauptsächlich um die Message die die Geschichte herüberbringen sollte.
Und wenn du mal genauer in vielen klassikern und Bestsellern liest, findest du noch gröbere Denkfehler!
Ich will hier nichts beschönigen, du hast mit deiner kritik, bis auf das, das ich dir widerlegt habe, recht. Doch wenn ich die Geschichte nochmal schreiben müsste und stünde vor der Entscheidung, die Wahrheit oder den Weg der Message, würde ich wahrscheinlich wieder zweiteren wählen!

 

Vorschlag: Lass den Schorf weg (weiß auch nicht wie diese Gerinnungsstufe heißt), den Bus in den Graben fahren, und brennen muss er für die Handlung auch nicht!
Es findet sich fast immer ein Weg, die message ohne inhaltliche Unstimmigkeiten 'rüberzubringen. Man muss nur suchen.

 

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