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Der Kapitän

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14.03.2007
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Der Kapitän

Es war einmal ein namenhafter Schiffskapitän.
Er besaß eine große und sehr ansehnliche Galeere.
Seine Kajüte war fast gänzlich aus Gold.
Und jeden Abend in der Taverne zum Hafen
prahlte er damit, wie treu seine Mannschaft
ihm ergeben sei, wie sehr sie doch ihr Leben
für das seinige geben würden, wie sehr sie
verzichten zum Wohle des Kapitäns.
Nie haben sie Ansprüche gestellt. Mehr Anteile
verlangt oder mehr Landgang gefordert.
Es war ihm unbekannt, würde jemand behaupten,
die Crew wäre unzufrieden mit dem Kapitän.
Nie hat man sich bei ihm beschwert, geschweige
auch nur den Versuch gestartet, eine Meuterei
zu begehen. Der Kapitän war zufrieden!
Doch eines Tages, man erzählt es noch heute
in dunklen Ecken mancher Taverne, kam das
Schiff von seiner Reise nicht mehr Heim.
Und Tage darauf, weit weg von der Heimat
wurde eine Truhe an Land gespült.
An dieser Truhe war eine Hand mit einem Dolch
festgemacht. Und an dieser Hand, steckte der Ring
des besagten Kapitäns, der doch so zufrieden war.

Zitat: „Reich fort gegangen, tot zurückgekommen“

 

Das gehört nicht in diese Rubrik. Schlage aufgrund des Stils ("Es war einmal..." u.ä.) sowie der beschriebenen Handlung Fantasy/Märchen als weitaus passender vor. Teile mir bitte mit, ob du mit einer Verschiebung dorthin einverstanden bist oder ob du einen anderen, nachvollziehbaren Wunsch hinsichtlich der Rubrikzuteilung hast.

Auch ich kann wie lea victoria keinerlei Sinn hinter dieser willkürlich erscheinenden Formatierung erkennen, die den Text wohl einfach nur optisch auffallender und gefälliger gestalten soll. Und auch die letzte Zeile kann so nicht stehenbleiben. Entweder kennzeichnest du bitte, wen du hier angeblich zitierst, oder, falls es nur ein Aphorismus sein sollte, was ich mal stark vermute, nimm den irreführenden Zusatz "Zitat:" raus, setze das ganze kursiv und stelle es ganz nach oben vor den Haupttext. Und hinsichtlich der Formatierung fordere ich dich dazu auf, diesen Text optisch so zu gestalten wie jede andere Geschichte auch.

Inhaltlich habe ich, seit ich hier bin, leider selten etwas so ausnehmend langweiliges und bedeutungsloses wie diesen Text gelesen. Ein "namenhafter Kapitän" einer "Galeere" prahlt für gewöhnlich gerne in Tavernen wie loyal ihm seine Mannschaft ergeben sei. Weiterhin scheint er recht vermögend zu sein, denn er "besitzt" ja angeblich jene "Galeere" mit einer "Kajüte gänzlich aus Gold". Irgendwann, so erfahren wir, kehrt er dann von einer seiner Reisen nicht mehr zurück und irgendeiner findet besagte Truhe, an der eine Hand mit einem Dolch aufgespießt ist. Dabei steckt ein Ring an einem Finger dieser Hand, der zum Besitz dieses Kapitäns gehört. Das war's.

Und dazu sage ich jetzt: Na und? Soll diese Geschichte den pädagogischen Wert haben, zu vermitteln, welche Folgen allzugroße Angeberei und das Zurschaustellen von monetärem Vermögen haben kann? Ist es das? Dann muss ich sagen, dass mindestens die Verpackung dieser Moral in das beschriebene romantische Sujet anachronistisch und außerdem ausgesprochen einseitig geworden ist. Klar: Der Kapitän führt nicht nur seine Galeere, er lenkt auch ebenso souverän und mit Erfolg den Blick des Erzählers auf seine gefällige Erscheinung und sein Handeln. Alles weitere wird kurzerhand ausgeblendet und offenbar für unrelevant erklärt. So erzählt sich's gänzlich ungeniert.

Aber auch inhaltlich passt kaum eins zum anderen. Galeeren beispielsweise besaß man seinerzeit nicht einfach so wie man heute ein Auto besitzt. Das waren Kriegsschiffe, gebaut und bereit gehalten zum Einsatz für den Kriegsfall von den damals führenden Mittelmeermächten. Und das damalige "Personal" hatte keinen willkürlichen Anspruch auf "Anteile" oder "mehr Landgang", sondern war besoldet und wurde für festgelegte Unternehmungen eingesetzt. "Crew" ist meines Erachtens ein moderner Ausdruck und passt daher nicht in die hier angedeutete Zeit des Mittelalters. Aus bereits angesprochenen Gründen ist es völlig abwegig von einer Galeere mit einer Kajüte "gänzlich aus Gold" zu erzählen. Galeeren gehörten zum militärischen Inventar eines Staates. Aus welchem Grund sollten die eine Kajüte vergolden? Noch ganz abgesehen von der offensichtlichen Unpraktikabilität (Gewicht, allgemeine Kälte von Metallen, Gefahr von Diebstahl des Inventars...).

Naja, und so weiter. Warum ich mich hier überhaupt gerade näher auf diese Einzelheiten einlasse ist, weil ich es nicht mag, wenn gewisse Sachverhalte durch eine vermeintlich romantische Ausstaffierung verklärt und verbrämt werden. Aber ist ja auch nachvollziehbar: Möglicherweise wäre dieselbe Botschaft in der Jetztzeit angesiedelt gleich noch um eine ganze Ecke langweiliger als es eh schon ist. Da will sich manch einer durch eine Verortung der Begebenheit im Mittelalter oder wer weiß wo behelfen. Nur weiß das die erzählerische Leere einer Geschichte leider oft auch nicht mehr zu retten.

 

hallo gschnepp

vielleicht irre ich mich, aber ich denke dieses lyrische werk gehört doch eigentlich in ein anderes forum. meinst du, dass diese geschichte, die außerdem sehr banal derher kommt, hier den richtigen platz gefunden hat?

 
Zuletzt bearbeitet:

wow, das nenn ich mal "prügel bekommen"!

als ich hier gepostet habe, dachte ich (und bitte keine kritik zum thema "denken"), ich veräußere meine geschichten auf grund des inhaltes (nicht nur bei "der kapitän"). Ich habe nicht gewusst, das hauptsächlich Grammatik, Formatierung, Struktur, Rechtschreibung, Punktierung, Setzung von Kommata oder anderweitig relevantes nicht-angelerntes-studium-deutsch vonnöten ist.
War ein Fehler von mir, zu behaupten, das ich meine Texte zur Kritik hier reingeschrieben habe.
Ich als Nicht-Hochschul-Absolvent bitte um dies für eine Löschung meines Profils, da ich mich unter "mein kg.de" selbst nicht löschen kann!

Danke für euer Verständnis!

p.s: bitte nochmals um vergebung, um alle unannehmlichkeiten!

 

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