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Der kleine Biber Beiti: Vorsicht ist besser als Nachsicht!

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Der kleine Biber Beiti: Vorsicht ist besser als Nachsicht!

Der kleine Biber Beiti: Vorsicht ist besser als Nachsicht!

An einem wunderschönen Tag wollte der kleine Biber Beiti das warme Wetter nutzen um ausgiebig im Fluss vor der Biberburg zu baden und sich zu sonnen. Papa Biber hatte aber einen anderen Plan.
„Beiti, heute müssen wir unsere Burg auf den Winter vorbereiten“, sagte Papa. Dazu fehlte Beiti aber die Lust. Heute sah es gar nicht nach Winter aus. Morgen wäre ja auch noch Zeit. Dieser herrliche wolkenlose blaue Himmel war viel zu schade um diesen mit harter Arbeit zu verschwenden, dachte Beiti.
„Erst die Arbeit, dann dass Vergnügen“, meinte sein Vater. Gesagt, getan. Die beiden Biber machten sich auf den Weg. Sie schwammen von ihrem Zuhause aus, an das Flussufer und gingen an Land. Papa sah auch gleich eine riesige Tanne, welche er sogleich fällen wollte.
„Dieser Baum, Beiti, ist perfektes Baumaterial“, erklärte ihm sein Vater und machte sich an die Arbeit. Wie wild begann Papa Biber an dem Baumstamm zu nagen. Unbemerkt machte sich Beiti selbstständig auf die Suche, jedoch nicht nach geeignetem Baumaterial, sondern vielmehr nach einem Platz um in der Sonne zu faulenzen.

Wie er so durch den Wald lief, traf er, nach kurzer Zeit, auf ein Eichhörnchen. Das Eichhörnchen war gerade dabei Nüsse und Eicheln im Boden zu vergraben. Beiti war erstaunt über so viel Arbeitseinsatz und wollte es genauer wissen.
„Hallo, was machst du da?“
„Ich vergrabe Vorräte für den Winter, sodass ich nicht verhungere“, antwortete das Eichhörnchen, sich sogleich wieder seiner Arbeit zuwendend.
„Heute ist so ein schöner Tag. Wieso tust du dir dass heute an? Genies doch die Sonne.“
„Nein! Das geht nicht. Bald kommt der Winter und dann wird es kalt und schneit. Damit ich auch dann etwas zu essen habe muss ich jetzt Vorräte anlegen. Du solltest dich auch auf den Winter vorbereiten“, sagte das Eichhörnchen und sprintete auch schon davon.
Beiti fand das sehr eigenartig und tappte weiter.

Es dauerte nicht lange bis ihm ein Igel über den Weg lief, welcher emsig Laub für ein warmes Nest zusammentrug.
„Was machst du denn da?“, fragte Beiti irritiert.
„Ich baue mir einen warmen Schlafplatz für den Winter. Ich halte nämlich Winterschlaf und wache erst wieder auf wenn der Frühling beginnt“, erklärte der Igel
„Aber hat das nicht Zeit? Heute ist es so schön warm. Gönne dir Ruhe und Arbeite nicht so viel.“
„Das darf ich nicht tun. Wenn mein Nest nicht mit Anbeginn des Winters fertig ist, erfriere ich. Dir würde ich raten dich auch auf den Winter vorzubereiten. Es wird schrecklich kalt“, mahnte der Igel und konzentrierte sich wieder auf den Bau seines Nestes.
Beiti schüttelte Ungläubig den Kopf und lief weiter.

Er verfolgte weiter seinen Weg und blieb er kurz unter einer Eiche stehen, auf dessen Ast eine Nachtigall saß.
„Sei gegrüßt lieber Vogel. Wie ich sehe hast du es verstanden, diesen herrlichen Tag zu genießen. Du sitzt auf deinem Ast und lässt die Sonne auf deine Federn scheinen“, meinte Beiti, sich darüber freuend.
„Nein, Kleiner, du irrst. Ich warte auf meine Freunde und dann fliegen wir auf und davon. Richtung Süden wo es im Winter schön warm ist“, erklärte der Vogel.
„Aber hier ist es doch warm. Da kannst du auch hier bleiben“ antwortete Beiti entrüstet.
„Nein! Wenn ich das tue, würde ich, sobald die Tage kälter werden, erfrieren oder verhungern. Wenn alles Grün unter einer weißen Decke versteckt ist, finde ich hier nichts mehr zu fressen. Daher überwintere ich in einer wärmeren Gegend. Dafür nehme ich einen langen Flug auf mich. Aber dir würde es auch nichts schaden, sich auf den Winter vorzubereiten“ gab der Vogel von sich und flog als dann auch schon davon.

Beiti wusste nicht was er davon halten sollte. Alle Tiere die er traf bereiteten sich auf den Winter vor. Sollte da vielleicht sogar etwas dran sein? Würde er am Ende tatsächlich verhungern oder erfrieren wenn er nichts unternehmen würde? Er lief zu seinem Papa. Dieser war gerade damit beschäftigt den dicken Baumstamm durchzunagen. Als der mächtige Stamm schließlich, von den kräftigen Zähnen Papa Bibers, nachgab und auf den Waldboden umkippen wollte, rief der stattliche Biber lautstark:
„Achtung, Baum fällt!“
Mit einem lauten krachen stürzte der Baum zu Boden. Beiti staunte sehr, als der mächtige Stamm vor ihm lag.
„So, mein Kleiner. Jetzt müssen wir gemeinsam diesen Baum in kleine Stücke schaffen, damit wir unser Zuhause Winterfest machen können“, sagte sein Vater und machte sich voller Tatendrang ans Werk.
Als Beiti seinen Vater den riesigen Baumstamm zerkleinern sah, bildete er sich ein die erste Kälte auf seinem Fell zu spüren.
Er dachte an die anderen Tiere und was sie ihm erzählt hatten. Je mehr er so nachdachte, desto mehr wollte er seinem Vater helfen. Blitzschnell bohrten sich seine scharfen Schneidezähne in das Holz und mit vereinten Kräften war der Baum in Windeseile, von den beiden Bibern, in kleine Stücke zerlegt. Diese Holzstücke trugen sie gemeinsam nach Hause und konnten somit ihre Burg auf den bevorstehenden Winter vorbereiten.

Wie sagt schon ein altes Sprichwort: Vorsicht ist besser als Nachsicht!

 

Hi Cozmo,
Sprachlich finde ich die Geschichte gut gelungen. Sie liest sich auch flüssig.
Allerdings kommt mir Moralkeule doch direkt. Ich würde auf jeden Fall Vorsicht ist besser Nachsicht ganz aus dem Text streichen.
Was die Wende im Denken von Beiti angeht, so kommt sie für mich etwas plötzlich. Vielleicht solltest du ihn ganz allmählich bei jedem Tier, mit dem er spricht, kleinlauter werden lassen.

Jetzt müssen wir gemeinsam diesen Baum in kleine Stücke schaffen,
.. in kleine Stücke schaffen finde ich komisch. ich schlage vor, in kleine Stücke zerteilen

lg
Bernhard

 

Hallo Cozmo,

die Geschichte ist ganz süß und hat eine nette Atmosphäre. Es stimmt aber schon, dass sie etwas arg belehrend ist. Das könnte man abmildern, wenn nicht alle Tiere den kleinen Biber so belehren würden, sondern erstmal nur erzählen, wie sie sich so auf den Winter vorbereiten. Und diesen expliziten Lehrsatz würde ich auch aus Überschrift und Schluss streichen, zumal es ja gar nicht im eigentlichen Sinne um "Vorsicht" geht, sondern eher um "Vorsorge". Da sehe ich schon einen Unterschied.
Den Stil fand ich insgesamt angenehm, es gibt aber ein paar Stellen, die noch etwas umständlich, bzw. einen Tick gestelzt sind. Die würde ich einfacher formulieren, nicht weil Kinder so blöd sind, sondern weil es dann auch eleganter wird.

Dazu fehlte Beiti aber die Lust.
Schlicht: "Dazu hatte Beiti aber keine Lust."

Dieser herrliche wolkenlose blaue Himmel war viel zu schade[KOMMA] um diesen mit harter Arbeit zu verschwenden, dachte Beiti.
"um ihn", sonst klingt das ziemlich pedantisch und die Bezüge sind ja auch so klar

„Erst die Arbeit, dann dass Vergnügen“, meinte sein Vater.
"das"

Gesagt, getan.
naja, es ist ja eben nicht direkt "gesagt, getan". Am Ende des Textes wird die gemeinsame Arbeit ja gerade erst begonnen

Sie schwammen von ihrem Zuhause aus, an das Flussufer und gingen an Land.
"Von der Burg zum Flussufer" hat mehr Biberflair

Papa sah auch gleich eine riesige Tanne, welche er sogleich fällen wollte.
Gegen "welcher/welches/welche" hab ich grundsätzlich ne totale Abneigung. Das erreicht für mich gegenüber den normalen Relativpronomina nichts, außer das Ganze steifer klingen zu lassen.

Unbemerkt machte sich Beiti selbstständig auf die Suche, jedoch nicht nach geeignetem Baumaterial, sondern vielmehr nach einem Platz um in der Sonne zu faulenzen.
Den Satz könnte man auch etwas entspannen. "Selbstständig" und "vielmehr" kling etwas beamtendeutsch.: "Auch Breiti machte sich auf die Suche, aber nicht nach passenden Bäumen, sondern nach einem schönen Sonnenplatz zum Faulenzen."

Wie er so durch den Wald lief, traf er,[KOMMA WEG] nach kurzer Zeit,[KOMMA WEG] auf ein Eichhörnchen.

„Ich vergrabe Vorräte für den Winter, sodass ich nicht verhungere“, antwortete das Eichhörnchen, sich sogleich wieder seiner Arbeit zuwendend.
Hier hast Du so eine Partizipialkonstruktion. Das ist für mich auch immer Merkmal eines etwas umständlich-gesuchten Stils. Schlichter wäre: "antwortete das Eichhörnchen und wandte sich sofort wieder seiner Arbeit zu"

Genies doch die Sonne.
"Genieß"

sagte das Eichhörnchen und sprintete auch schon davon.
Dieses neudeutsche Wort passt nicht so recht zum eher altdeutschen Ton des übrigen Textes

Es dauerte nicht lange[KOMMA] bis ihm ein Igel über den Weg lief, welcher emsig Laub für ein warmes Nest zusammentrug.
auch hier würd ich ein schlichteres "der" vorziehen
"emsig" ist aber ein superschönes Wort :)

Ich halte nämlich Winterschlaf und wache erst wieder auf[KOMMA] wenn der Frühling beginnt“, erklärte der Igel

Wenn mein Nest nicht mit Anbeginn des Winters fertig ist, erfriere ich.
Anbeginn? Das kenne ich nur aus so feststehenden Formulierungen "Seit Anbeginn der Zeiten". Da würd ich mir auch was Bodenständigeres aussuchen

Beiti schüttelte Ungläubig den Kopf und lief weiter.
"ungläubig" klein

Wie ich sehe[KOMMA] hast du es verstanden

meinte Beiti, sich darüber freuend.
also tut mir leid, aber auch hier find ich das Partizip einfach ungelenk. "meine Beiti und freute sich darüber", oder meinetwegen "meinte Beiti erfreut"

Beiti wusste nicht[KOMMA] was er davon halten sollte.

Alle Tiere [KOMMA]die er traf[KOMMA] bereiteten sich auf den Winter vor.

Würde er am Ende tatsächlich verhungern oder erfrieren [KOMMA]wenn er nichts unternehmen würde?

Mit einem lauten krachen stürzte der Baum zu Boden.
"Krachen" groß

damit wir unser Zuhause Winterfest machen können
"winterfest" klein

bildete er sich ein [KOMMA]die erste Kälte auf seinem Fell zu spüren.

Blitzschnell bohrten sich seine scharfen Schneidezähne in das Holz und mit vereinten Kräften war der Baum in Windeseile,[KEIN KOMMA] von den beiden Bibern,[KEIN KOMMA] in kleine Stücke zerlegt.

Diese Holzstücke trugen sie gemeinsam nach Hause und konnten somit ihre Burg auf den bevorstehenden Winter vorbereiten.
"somit" empfinde ich auch eher als amtsdeutsches Wort.

Fazit: Das ist ein netter, kleiner Text. Bei der Detailkritik ist mir aber aufgefallen, dass Du ziemlich mit den Kommas und der Groß- und Kleinschreibung schluderst. Ich würd Dir insgesamt empfehlen, auf eine unverkrampfte, natürliche Sprache zu achten, also wenn's geht keine Partizipialkonstruktionen oder gesuchten Personalpronomina zu verwenden. Das gilt nicht nur für Kindertexte. Wenn man Dinge auch einfach ausdrücken kann, sehe ich keinen Grund, sie künstlich zu verkomplizieren. Wobei perfekte Schlichtheit echt ne Kunst ist, die man lange trainieren muss.

lg,
fiz

 

@Bernahard,

schön das dir meine Geschichte gefallen hatt. Danke für deine Rückmeldung.

@feierfiz,

danke das du dir solche Mühe gegeben hast mit deinem Kommentar. Lange hab ich mit mir gehadert ob ich sie hier reinstellen sollte. Ständig fand ich irgendwas anderes was ich noch verbesserungswürdig fand. Nach zig Überarbeitungen kam dann das dabei raus.
Du wirst es mir nicht glauben aber hättest du meine erste bzw. zweite Version gelesen hättest du mich dvor bewahrt weiter rumzudoktern an der Geschichte. Tatsächlich sind viele deiner Verbesserungsvorschläge bereits am Anfang so gewesen.
Manchmal ist eben zu viel überarbeiten auch nicht immer gut. Ich war so darauf aus Wortwiederholungen zu vermeiden das ich die anderen Dinge vernachlässigt habe. Ich nehme deine Kritik an und werde die Geschichte nochmals durchgehen.

Mfg
Cozmo

 

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