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Der Lederfetischist

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07.09.2008
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Der Lederfetischist

Wenn mich Jemand fragen würde, warum ich so lebe, wie ich lebe, könnte ich es nicht beantworten. Manchmal hasse ich mich selbst dafür, dass ich viel aufs Spiel setze. Meine Ehe, meine Familie, eigentlich mein ganzes Leben...
Ich will es mal so ausdrücken, ich bin zufrieden mit meinem Mann und Liebe ist auch dabei. Allerdings ist das Kribbeln einfach weg. Der Reiz des Neuen fehlt und durch Kinder, Beruf und Alltagsstress ist einfach die Luft raus. Eigentlich führen mein Ehemann und ich kaum Gespräche. Wir reden nicht darüber was wir erlebt haben am Tag, geschweige denn, tauschen wir Wünsche oder Meinungen aus. Früher als wir uns kennen lernten, war das ganz anders. Wir liebten und täglich, lachten viel, erzählten stundenlang oder diskutierten bis in die Nacht. Jetzt hat sich leider die Gewohnheit eingeschlichen und keiner möchte das zugeben oder wahrscheinlich auch nicht ändern. Unsere Liebe hat mal Früchte getragen, wir sind Eltern. Trotz das meine Kinder das Größte für mich sind, begebe ich mich oft in die Gefahr alles zu verlieren.
Die Kinder sind aus dem Gröbsten raus und brauchen mich nicht mehr so oft wie früher. Ich muss zugeben, fremdgehen ist für mich auch eine Art Luft ablassen, Kraft tanken, Befreiung, eine Art mich selbst wieder aufzubauen. Es gibt sicher Frauen die das verstehen. Ich brauche das! Dann fühle ich mich jung und geliebt, begehrt und gebraucht! Ich tue das nicht erst seid meine Kinder groß sind. Eigentlich immer mal wieder seid dem sie geboren wurden. Ich wollte immer glücklich sein und einen Mann haben, der mich bis an das Lebensende begleitet. Aber gibt es das überhaupt? An manchen Tagen fühle ich mich wirklich schlecht damit, weil mein Mann weiß natürlich nichts davon. An anderen Tagen denke ich, es ist besser so, denn dann bin ich ausgeglichen und übertrage das auch auf den Rest der Familie. Oder rede ich mir das schön?
Durch meinen Beruf als Immobilienmaklerin ist es einfach für mich Alibis zu erfinden und ich zahle keine immensen Summen an Hotels, da ich viele unbewohnte Objekte zu Verkaufen habe. Das höchste Gebot beim fremdgehen, es dürfen sich niemals Gefühle entwickeln! Dann wird es kompliziert und der Spaß und Sinn an der Sache verringert sich. Diese Erfahrung habe ich auch machen müssen und bin deshalb zu dem Entschluss gekommen, mich höchstens dreimal auf denselben Mann einzulassen. Manche Männer sind davon gar nicht begeistert, obwohl ich immer ausdrücklich betone, dass ich nur „SEX“ ohne jegliche Verpflichtungen anstrebe. Meistens wissen sie noch nicht mal meinen Namen. Ich versuche so anonym wie möglich zu bleiben…
Nun sollte es ein Lederfetischist sein. Habe lange überlegt, ob ich mich mit ihm treffen soll. In Kontakt getreten sind wir über das Internet, im Chat der Sexsüchtigen. Da ist es einfach Männer für gewisse Stunden oder sogar Nächte zu finden. Als wir Cybersex hatten, machte er mich schon ganz heiß und darum entschied ich mich ihm eine Chance im wahren Leben zu geben. Wir trafen uns in Köln, da hatte ich mehrere Objekte zu verkaufen. Hatte schnell eines ausgesucht für unser Treffen. Es liegt in einem Vorort von Köln, etwas abgelegen, gleich an einem kleinen Waldstück. Perfekt!
Da ich nur mit meinem Firmenwagen unterwegs bin, kann mich Niemand über das Kennzeichen oder jegliches identifizieren. Deshalb bot ich ihm an, ihn am Bahnhof abzuholen. Wenn er mir nicht gefällt, kann ich immer noch einfach abhauen, so ein kleines Hintertürchen lasse ich mir gern offen. Da steht er, ich erkenne ihn durch den Playboy in der Hand, wie vorher mit ihm besprochen. In den ersten 30 Sekunden, entscheide ich schon Ja oder Nein! Er sieht gepflegt aus, nicht schön, aber gut gekleidet, ganz in schwarz, dichtes, dunkles Haar mit grauen Schläfen und keine Spur von Nervosität. Das vereinfacht die Sache ungemein, es gibt nichts Schlimmeres, als Männer die das zum ersten Mal tun! Mit meinem Playboy in der Hand gehe ich schnurstracks auf ihn zu. Ich schaue ihm direkt in die Augen, visiere ihn regelrecht an. Er bemerkte mich sofort, zog die rechte Augenbraue hoch und schaute mich fordernd an. Ich bemerkte sofort, dass ist genau der richtige Typ Mann, mit dem hemmungsloser Sex wunderbar klappt. Er zog mich mit festem Griff an sich. Er roch gut. Er flüsterte mir ins Ohr: “Ich freue mich…!“ Sonst sagte er nichts… Er gab mir zu verstehen, dass er nicht Sprechen, sondern etwas Anderes wolle. Wir machten uns gleich auf den Weg. Wir wussten Beide was wir wollten…
Als wir in das Haus kamen ging es gleich zur Sache. Die Tür fiel gerade ins Schloss und wir zerrten schon an der Kleidung. Dafür, dass er Lederfetischist sein sollte, trug er wenig Leder, kam mir zwischendurch mal der Gedanke. Er war von Kopf bis Fuß rasiert, den Anblick fand ich irgendwie komisch. Brustpelz, ist nicht unbedingt was ich mag, aber kein einziges Haar am Körper? Nun zum Vögeln braucht man keine Haare dachte ich mir und ließ alles erst mal soweit geschehen. Zwischendurch biss er mir in den Hals, genau die Richtige Mischung aus zärtlich und grob. Als auch ich völlig entkleidet war, fragte er mich, ob er mich fesseln dürfe. Überrascht wie ich war, wusste ich gar nicht was ich antworten sollte und schaute nur verdutzt. Doch als ich seine Vorfreude in den Augen sah, dachte ich mir warum eigentlich nicht!? Mit breiten Lederbändern fesselte er mich am Treppengeländer fest. Ein Wenig mulmig wurde mir schon, den er hatte jetzt die volle Kontrolle über mich. Aber es reizte mich zu sehr, dass ich nicht nein sagen wollte. Hatte schon viele Erfahrungen mit Liebhabern gesammelt, doch so etwas hatte ich bisher noch nie gemacht. Kam mir schon etwas verloren vor, er bemerkte das sofort und hauchte mir nur; „Keine Angst!“, ins Ohr. Ich wurde sofort ruhiger und versuchte mich zu entspannen, legte meinen Kopf auf die kalten Fliesen und schloss die Augen. Er verwöhnte mich mit den Händen, er trug dabei Lederhandschuhe. Es war kein unangenehmes Gefühl, es war einfach nur anders als ich es kannte. Es erregte mich schon, es war aufregend und aufregend macht mich geil! Also, wurde ich immer hemmungsloser. Im ersten Moment, als er mir ohne Vorwarnung meine Augen verband, erschreckte ich mich kurz, doch schnell gefiel mir auch das. Man konnte viel intensiver spüren! Jetzt kam auch seine Zunge zum Einsatz und ich schwebte schnell auf Wolke sieben. Aber nun wollte auch ich mal die Initiative ergreifen und bat ihn meine Hände zu befreien. Als er nicht gleich reagierte machte ich mir noch keine Gedanken, aber weil er keine Anstalten machte mich loszubinden bekam ich Herzklopfen! Ich versuchte es wieder, wollte nicht nervös klingen, doch ich konnte das einfach nicht verbergen. Plötzlich wusste ich meine Angst machte ihn heiß. Ich war mir sicher, wenn ich ihm ins Gesicht sehen könnte, würde er jetzt grinsen. Ich bekam Panik und dachte plötzlich daran, dass mich keiner finden würde wenn er mich tötet. Es weiß doch Niemand, dass ich hier bin. Keine Menschenseele weiß über mein Doppelleben Bescheid. Auf einmal musste ich an meine Familie denken, an meine Kinder, ja sogar an meinen Mann. Ich betete sonst nie, doch jetzt bitte ich Gott um Hilfe. Tränen stiegen mir in die Augen und kullerten lautlos über meine Wangen. Ich bat ihn, immer wieder mich gehen zu lassen. Ich wollte wissen, ob er mich umbringen will, doch er reagierte nicht. Er berührte mich nicht mal mehr. Irgendwann überlegte ich sogar schon, ob er überhaupt noch da war. Ich versuchte mich zu beruhigen, zu lauschen, doch Stille! Die Zeit verging, manchmal wimmerte ich und bat ihn mich loszubinden. Meine Arme schmerzten, wegen der Haltung, meine Handgelenke brannten vom zurren an den Fesseln. Ich war verunsichert. War er noch da? Werde ich jetzt sterben? Hat er mich einfach dagelassen und ich muss verdursten? Mir wurde speiübel. Plötzlich hörte ich eine Bewegung. Ich wurde wieder panisch, versuchte krampfhaft die Binde von meinen Augen zu bekommen, doch er hatte sie einfach zu fest zugebunden! Ich hörte eine stetige Bewegung und fragte mich entsetzt was er da tat!? Ich begriff, meine Angst machte ihn so sehr an, dass er sich einen runter holte! Ich fand das so erniedrigend, ich musste fast würgen. Ich spürte nur noch Panik und Ekel. Mein Körper fing an zu zittern, es machte alles nur schlimmer. Was sollte ich nur tun? Er sagte kein Wort und fasste mich auch nicht mehr an. Ich hörte, wie er endlich zum Ende kam. Sein Stöhnen ließ mich erschaudern, es hallte durch das ganze Haus. Wieder ein Moment der Stille, dann wieder eine seiner Bewegungen. Ich merkte, wie er sich an den Fesseln zu schaffen machte, er löste die Bänder von der Treppe. Allerdings band er meine Hände vor meinem Körper wieder zusammen. Ansonsten berührte er mich nicht. Hat das denn nie ein Ende? Blitzschnell ein Schlag gegen den Kopf! Stille…
Als ich wieder zu mir kam, spürte ich, stechende Schmerzen an der rechten Schläfe und fühlte vertrocknetes Blut.
Meine Augen mussten sich erstmal wieder daran gewöhnen sehen zu können. Er hatte mir tatsächlich Augenbinde und Fesseln abgenommen. Ich blickte im Zimmer umher, keine Spur von ihm. Meine Handgelenke und meine Wunde am Kopf sahen schlimm aus. Ich fing an zu heulen, musste meine Wut und Erleichterung rauslassen.
Ich war froh, heil daraus gekommen zu sein. Ich nahm Abstand vom Fremdgehen, obwohl ich nicht weiß, ob ich es je wieder machen werde. Zu Haus, musste ich viele Fragen beantworten. Ich erzählte meiner Familie eine unglaubwürdige Lüge, von einem Überfall. Unglaubwürdig, weil mir gar nichts gestohlen wurde. Das Einzige was er mir an diesem Tag nahm, war meinen Stolz und mein unbefangenes Leben. Alle gaben sich mit der Räuber-Opfer-Geschichte zufrieden. Ich lebe jetzt anders, unternehme mehr mit meiner Familie. Versuche in der Mutter- und Ehefraurolle aufzugehen. Ich fühle mich überraschend wohl dabei.
Manchmal gehe ich noch in den Chat. Beim Cybersex kann mir ja nun wirklich nichts passieren, dachte ich. Bis heute! Als ich den Usernamen „Lederfetischist“ las wurde mir ganz schlecht. Ich zitterte und meine Hände schwitzten. Er wagte es auch noch mich anzuschreiben. Bedankte sich für seinen Orgasmus und den schönen Abend! Was war das für ein Mensch?
War das vielleicht meine Strafe, für die Sünden die ich in Jahren meiner Ehe verzapfte? Hatte ich es vielleicht sogar verdient? Wer weiß, eventuell gibt es doch eine höhere Macht, die für Gerechtigkeit sorgt…
Auf all diese Fragen, werde ich wohl nie Antworten bekommen!

 

Hallo LuckyStar!

Tut mir Leid, aber das liest sich eher wie ein Bericht als alles andere, und die Spannung, die vielleicht aufkommen könnte, wird vollkommen unterdrückt. Du hast ein Konzept für eine Geschichte, jetzt musst du noch eine draus machen. Den Leser ans Geschehen heranführen, anstatt alles nur zu erzählen. Am besten du liest dich im Forum ein bisschen um, hier gibts auch gute Geschichten.
Ich denke, schreiben kannst du schon, aber woran es halt krankt ist die Form. Da müssen noch Unmengen Informationen ausgesiebt werden, die für die Geschichte einfach nicht wichtig sind. Und es gibt ein Prinzip, das heißt "show, don't tell", vielleicht machst du dich darüber kundig. ;) Empfehle außerdem gründliche Fehlerkorrektur.

Liebe Grüße und lass dich nicht entmutigen,
strudel

Die vorigen Kommentare hab ich jetzt mal gelöscht, da sich das mit dem Fettdrucken ja eh erledigt hat.

 

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