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Der Mond ist krank

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21.05.2003
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Der Mond ist krank

Der Mond ist krank

„Mmmmmhhh!“, brummte der Mond und guckte grimmig, als ihn ein kleines, fröhliches Sternchen fragte, wie er den Tag über geschlafen hatte.
„So gut wie überhaupt nicht habe ich geschlafen!“, sprudelte es wütend aus ihm heraus.
„Wie denn auch? Bei diesem Lärm! Nachts, wenn ich am Himmel stehe und alle Menschen schlafen, dann ist es seelenruhig und mucksmäuschenstill. Sobald ich mich aber, bei Sonnenaufgang, ins Bettchen lege, geht der ganze Krach los.
Millionen von Autos sausen die Straßen rauf und runter, quietschen mit ihren Reifen und hupen. Kreischende Kinder laufen zum Kindergarten, schrille Musik tönt von überall her und unzählige Maschinen hämmern laut herum. Und dann fragst Du mich noch, ob ich gut geschlafen habe???“
Das kleine Sternchen blickte den Mond erschrocken an. Noch nie hatte es ihn so aufgebracht und genervt gesehen. Und auch nicht so blass. Der Mond sah richtig krank aus, fand das Sternchen, und sein schönes, fröhliches Lächeln war ganz aus seinem Gesicht verschwunden.
Sofort beschloss es, den Mond mit ein paar leckeren, selbstgebackenen Keksen aufzumuntern und brachte ihm am nächsten Abend das dampfende und duftende Gebäck freudestrahlend vorbei.
Der Mond jedoch schüttelte sich und schob die Kekse beiseite. „Danke, aber ich habe keinen Hunger“, murmelte er und drehte sich traurig weg.
„Der Mond hat überhaupt keinen Hunger mehr!“, flüsterte eine vorbei fliegende Sternschnuppe.
„Seit Tagen isst er gar nichts mehr! Kein Brot, kein Obst, nein, nicht einmal Schokolade will er essen, gar nichts.
Ich mache mir schon richtig Sorgen, weil er jeden Abend dünner wird.“
Das kleine Sternchen betrachtete den Mond genauer und erschrak. Die Sternschnuppe hatte Recht. Der sonst so dicke, runde Mond war auf die Hälfte seiner ursprünglichen Größe geschrumpft.
Kein Wunder, da er keinen Appetit mehr hatte.
Die nächsten Tage beobachtete das kleine Sternchen den Mond besorgt weiter. Jeden Tag schrumpfte er, jeden Tag ein Stückchen mehr, bis zum Schluss nur noch ein winzigkleiner, sichelförmiger Streifen von ihm zu sehen war.
Da bekam das kleine Sternchen richtig Angst. Auch die anderen Sterne machten sich Sorgen und überlegten, was sie tun könnten. Schließlich war der Mond ihr Freund und sie wollten ihm helfen. Sonst wäre er bald völlig vom Himmelszelt verschwunden.
„Wie sollen wir ihn nur zum Schlafen bringen, wenn es tagsüber so laut ist?“, fragte das kleine Sternchen die anderen, die angestrengt nachdachten.
Plötzlich hatte die kleine Sternschnuppe eine Idee.
„Das Sandmännchen könnte uns doch helfen!“, rief sie aufgeregt.
„Das bringt den Menschen doch auch den Schlaf und schenkt ihnen tolle Träume. Wieso sollte es dem Mond nicht helfen können?“
Vor Begeisterung jubelten und klatschten alle Sterne am Himmelszelt.
Als das Sandmännchen am Ende seiner täglichen Erdreise bei den Sternen vorbei schaute, berichteten sie ihm von ihrem Plan. Sofort stimmte es zu und beschloss, bei Sonnenaufgang dem Mond mit einem Säckchen besonders gutem Traum- und Schlafsand einen Besuch abzustatten.
Der dünne kleine Mond wunderte sich sehr, als sein Freund, das Sandmännchen am nächsten Morgen vorbei kam.
„Was machst Du denn hier?“, fragte er mit schwacher, zittriger Stimme.
„Ich bringe Dir Deinen Schlaf zurück!“, antwortete das Sandmännchen, lächelte und streute ihm vorsichtig eine Hand voll bestem Traumsand in die dicken, müden Augen. Ehe der Mond noch etwas sagen konnte, war er schon tief eingeschlafen. In einen solch erholsamen Traumschlaf, dass er in der darauf folgenden Nacht überhaupt nicht am Himmel erschien.
Die Sterne erschraken zuerst, doch als das Sandmännchen ihnen erzählte, dass der Mond sich gesund schläft, waren sie erleichtert. In dieser dunklen Nacht bemühten sie sich, besonders strahlend und hell zu leuchten.
Als der Mond am nächsten Abend aufwachte, streckte und reckte er sich zufrieden. So gut und vor allem so tief hatte er lange nicht mehr geschlafen. Glücklich dankte er den Sternen und dem Sandmännchen, dass am nächsten Morgen gleich wieder einen großen Sack Schlafsand zu ihm brachte und versprach, nun täglich vorbeizukommen.
Endlich hatte der Mond seinen erholsamen Schlaf wieder gefunden. Jeden Abend wurde er runder und voller, bekam wieder Appetit und aß soviel er nur konnte.
Die Sterne strahlten vor Freunde, als der Mond schließlich wieder vollkommen gesund und rund am Nachthimmel stand und leuchtete. Aber er war nicht nur wieder genauso groß und rund wie früher, nein, er hatte auch wieder dieses schöne, fröhliche Lächeln auf seinen dicken Wangen. Und das war das, was die Sterne am meisten an ihm vermisst hatten.

 

Ohh wie niedlich! Hallo Sumsebiene!
Hast mal wieder, oder bzw. wie immer ein schöne Geschichte hier reingestellt. KG.de kann stolz sein, eine Autorin wie Dich zu haben. :kuss:
Hoffe der Mond wird nicht schlaf-sand-süchtig! :sleep:

LG Ulrike

 

Hallo Sumsebiene,
gefällt mir richtig gut deine Geschichte.
Hast du ganz ganz ganz toll beschrieben.

Viele Grüße Mercedes :)

 

Juchuuu!:) Das freut mich aber, dass ihr die Geschichte(n) immer so toll findet. Da macht es richtig Spaß, sich noch mehr einfallen zu lassen.

Gruss
Sabine

 

Hallo Sabine,

na, hast Du wieder 'ne Extraladung von Deinem kreativen Tee getrunken?
Da hast Du auf wirklich niedliche Weise den Kindern erklärt, warum der Mond auf einmal so abnimmt.
Und Fehler sind mir auch keine aufgefallen.
Sehr schön.

LG
Blanca

 

Da hast Du auf wirklich niedliche Weise den Kindern erklärt, warum der Mond auf einmal so abnimmt.
- hehe.... und ich dachte immer, das hängt mit der Sonne zusammen....

halle Sabine!

abgesehen von meiner Verwirrung ;) gefällt mir Deine Geschichte sehr gut. Lebendig und phantasievoll geschildert, nett erzählt. Gut gemacht!

schöne Grüße
Anne

 

Hallo sumsebiene!
Wie immer eine wirklich niedliche Geschichte. :)
Und die Idee, die du für das Abnehmen des Mondes hast, ist wirklich originell.

Auch wieder sehr Kindgerecht geschrieben. Fehler sind mir keine aufgefallen.

bye und tschö

 

Hi Sumsebiene,:)

Deine Geschichte ist echt lieb.
Eine richtig tolle GutNacht Geschichte für ein kleines Kind.
Werd ich aufheben.

Gruß Sternensucher

 

Wo nimmst du eigentlich all die Ideen für diese süssen Storys her?

Kann mich Sternensucher nur anschließen: eine tolle Gute Nacht Geschichte :)

 

Hallo Sabine,

Deine liebevolle, kleine Geschichte vom kranken Mond habe ich wohl bisher übersehen. Eine sehr nette Idee hast Du hier wieder einmal (Ich wiederhole mich, ich weiß :) ) wunderbar kindgerecht verarbeitet. Was mir sehr gut gefällt, ist, wie die Sterne sich um ihren Freund, den Mond, kümmern und ihm helfen wollen, so sind sie auf überhaupt nicht pädagogische Weise ein Vorbild für die Kinder.

Liebe Grüße
Barbara

 

Hallo!

Die Ideen fliegen doch so durch die Luft, oder?
Freut mich, Barbara, dass Dir die Geschichte wieder gefällt. Du kannst Dich, wenn es nach mir geht, gar nicht oft genug wiederholen :D

Grüsse

Sabine

 

Hi Sumsebiene!
Eine total süße Geschichte - wie immer! Warum fällt mir nur nie so etwas ein?? :huldig:
Jetzt sollte man den Kindern nur noch erklären können, warum der Mond denn schon wieder abnimmt :)
Gruß,
Engel :engel:

 

Hallo Engel!
Na, dann lass Dir mal eine gute Erklärung einfallen. :-)

Gruss

Sabine

 

Hi sumsebiene!
Eine besonders schöne und Kindergerechte Geschichte.

Liebe Grüße

Anaid

 

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