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Der Park

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10.03.2010
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Der Park

Langsam beginne ich mich zu fragen, ob heute überhaupt noch etwas passieren wird.
„Geduld hat sich schon immer ausgezahlt“, mache ich mir Mut.
Leise husche ich hinter ein Gebüsch und gehe in die Hocke. Von dort habe ich einen guten Blick auf den einsamen Weg am Rande des Stadtparks. Die zerknüllten Pappbecher, die leeren Bierflaschen, die unzähligen Zigarettenkippen und der ganze andere Müll um mich herum ignoriere ich. Plötzlich nehme ich den Geruch feuchter Erde wahr. Er erinnert mich an meine Kindheit, als ich oft stundenlang im Wald hinter unserem Haus „gespielt“ habe und abends vollkommen verdreckt zu einer Mutter gekommen bin. Sie hat mich damals immer ausgeschimpft und mir gesagt ich solle ihr nicht immer so viel Arbeit bereiten. Hätte sie gewusst was ich dort oben im Wald so trieb, die verschmutzen Kleider wären von diesem Moment an ihre geringste Sorge gewesen.

Doch nun bin ich hier im Park. Der Wald von damals ist weit weg und meine Mutter seit vielen Jahren tot, einzig die Gedanken an Früher sind gerade jetzt so nahe wie schon lange nicht mehr. Ich atme tief ein und male mir aus wie schön es sein wird. Inzwischen habe ich viel dazugelernt, bin besser geworden. Und auch heute – da bin ich mir sicher – werde ich nicht versagen, solange ich mich an die goldene Regel halte und jedem Risiko aus dem Weg gehe.

***

„Ich hasse dieses Arschloch. Er ist der mieseste Bastard der mir je untergekommen ist. Kann er sich nicht einmal zurückhalten? Nein, er musste es ja soweit kommen lassen.“
Ich muss die Wut runterschlucken, sonst platzt mir der Schädel. Gerade noch war ich gut gelaunt auf der Party meiner besten Freundin und schon finde ich mich auf der Straße wieder. So wütend, dass ich auf der Stelle jemanden umbringen könnte. Besonders ihn, diesen untreuen Scheisskerl. Und obwohl ich ihn momentan mehr hasse als alles auf dieser Welt, weiß ich, dass ich nicht leicht darüber wegkommen werde. Aus unerklärlichen Gründen will sich eine Hälfte von mir nicht so schnell trennen. Dieses Gefühlchaos ist zum kotzen. Nur in einem Punkt war ich mir einig: Ich wollte weg von hier. Zum Glück habe ich auf der Party nichts getrunken, überhaupt trinke ich eher selten. Das habe ich immer meinem frisch gebackenen Ex-Freund überlassen. Er und seine Kumpel sind in Gegenwart von Alkohol nur schwer zu bremsen und damit hätte ich auch noch kein Problem gehabt – jedenfalls keines über das sich nicht hinwegsehen ließe. Doch was er vorhin abgezogen hat war einfach unbeschreiblich. Ausgerechnet mit dieser Schlampe ... Egal, es ist passiert und ich werde meine Konsequenzen daraus ziehen – endgültig!

In dem Moment kommt ein eiskalter Wind auf. Da ich sowieso schon friere schließe ich meine Jacke bis zum Kragen. Hastig wische ich mir noch ein paar verirrte blonde Strähnen hinter das Ohr und beschleunige meine Schritte. Ich will nur noch Heim und hoffte innständig, dass dieser schreckliche Abend endlich ein Ende nimmt.

***

Meiner Mutter habe ich erzählt ich würde an den Weiher gehen, ein wenig angeln. Doch das stimmte nicht, wie immer habe ich mich in den Wald geschlichen. Vorsichtig schaue ich mich um. Mit akribischer Sorgfalt durchkämmen meine Blicke die Umgebung. Keine Spaziergänger, keine Hundebesitzer auf Abwegen und keine Jäger auf den Hochsitzen, die mit ihren Ferngläsern die größte Gefahr für mich darstellen. Langsam gehe ich weiter, immer ein Auge auf meine Umwelt gerichtet. Plötzlich ein aufgeregtes Rascheln im Laub hinter mir. Ängstlich drehe ich mich und erkenne gerade noch ein Grünspecht der sich eilig durch die Baumkronen davonmacht.
„Nur ein scheiss Vogel. Reiß dich gefälligst zusammen, du bist nicht zum ersten Mal hier“, ermahne ich mich zur Ruhe. Ein paar Schritte noch. Gleich hinter dem umgefallenen Baumstumpf, dessen gespenstisch weit aufgerissenen Wurzeln mich in Empfang nehmen, wartet das Ziel meines Ausflugs.

Vor zwei Monaten war ich das erste Mal hier. Eigentlich wollte ich mir ein geheimes Lager bauen, was man eben als zwölfjähriger im Wald so macht. Doch dann habe ich sie gefunden. Wie sie hierher gekommen ist weiß ich nicht, auch nicht wer es getan hat und warum. Anfangs habe ich nur ihre Hand gesehen. Man sollte meinen, dass einem als Kind so etwas einen riesigen Schrecken einjagt und man schreiend davonrennt. Doch bei mir war das anders. Ich blieb stehen und wurde von einer unergründlichen Neugier gepackt. Nachdem einige Zeit vergangen war, in der ich einfach nur so dastand, begann ich ihren Körper freizulegen. Derjenige der sie hier verstecken wollte, hat sich offensichtlich nicht wirklich Mühe dabei gegeben. Man könnte fast meinen er habe damit gerechnet, dass man sie finden würde. Als ich ihren Kopf von Erde und Ästen befreite, fielen mir sofort bläulich-rote Male an ihrem Hals auf. Auch in meiner Unbedarftheit konnte ich mir zusammenreimen was hier passiert war. Ich hatte also eine tote Frau im Wald gefunden, brutal ermordet und anschließend dilettantisch vergraben. Und auf eine unerklärliche Art und Weise hatte sie mich berührt. Ihre zarte, blasse Haut, ihr kindliches Gesicht – obwohl sie offensichtlich eine Erwachsene sein musste - ihre vollen blonden Haare und ihr makelloser nackter Körper haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Sie konnte noch nicht lange tot sein, sie war kaum entstellt. Und hätte ich sie nicht unter diesen Umständen an diesem Ort gefunden, ich hätte sie für eine schlafende Göttin gehalten.

Nun acht Wochen später komme ich immer noch regelmäßig zu ihr in den Wald. Niemandem habe ich von ihr erzählt und im Gegensatz zu ihrem Mörder gebe ich mir jede Menge Mühe sie beim Verlassen so gut zu verstecken wie es mir meine geringen Kräfte und meine kleinen Hände erlauben. Sie ist mein Schatz. Und obwohl der Lauf der Natur und das Wetter an ihrer Schönheit zehren, so denke ich keine Sekunde daran sie zu verraten. Nicht einmal wenn irgendwann ihre staubigen Knochen das Einzige sein werden, was von ihr übrig ist. Niemals.

***

Ich überquere die große Kreuzung am Rande des Stadtparks. Sie ist jetzt menschenleer und das einzige was an die tägliche Blechlawine erinnert, die in gequälter Behäbigkeit über den Asphalt rollt, sind die Ampeln welche in monotonem Orange vor sich hinblinken. Bis zu meinem Auto sind es nur noch etwa 500 Meter. Wie so oft kam ich etwas zu spät auf die Party – selbstverständlich nur weil ich den weitesten Weg habe und nicht weil meine verdammten Lieblingsschuhe nicht auffindbar waren – und somit musste ich wieder einmal mit einem Parkplatz außerhalb vorlieb nehmen. Doch ich störe mich nur wenig an meinem unfreiwilligen Spaziergang, ich finde ein wenig Frischluft tut meiner gequälten Seele im Moment sogar richtig gut. Nur noch dieses kurze Stück durch den Park und direkt dahinter habe ich mein Auto abgestellt. Es ist mein ganzer Stolz, auch wenn Außenstehende es eher als rot lackiertes Stück Rost bezeichnen würden. Er hat mir schon viele treue Dienste erwiesen und in ihm habe ich auch meinen frisch gebackenen Ex-Freund das erste Mal geküsst. Momentan allerdings steht mir der Sinn nach allem anderen als Küssen. Eigentlich wäre mir jetzt ein schwerer Holzknüppel recht, mit dem ich ihm ein wenig Anstand und Vernunft in seine hohle Rauschbirne kloppe. Ich merke wie erneut die Wut über diesen Hohlkopf in mir hochkocht. Ich erinnere mich an die Worte meiner Mutter, ich solle mich mit starken Emotionen nicht ans Steuer setzen, und versuche mich abzuregen.

Jetzt betrete ich den Park und kurz überkommt mich ein beklemmendes Gefühl. Ebenso schnell wie es gekommen war schwindet es, als ich am Ende des Weges mein Auto erkenne. Wieder erfasst mich ein kühler Wind und reflexartig erhöhe ich ein weiteres Mal mein Lauftempo.

***

Beinahe zwanzig Jahre ist es nun her seit jenem Tag im Wald, an dem ich meine Leidenschaft für das Vergängliche, für die Schönheit des Morbiden oder kurz, meine Liebe für den Tod entdeckt habe. Doch bei mir ist es nicht diese sentimetal-nostalgische Liebe wie sie jene pflegen die auf Friedhöfen spazieren gehen und die moosbewachsenen Grabsteine bewundern. Nein, bei mir ist es die Liebe zum toten Körper. Erst das Sterben, dann der Verfall. Für mich verliert der Mensch nach seinem Tod nicht an Schönheit. Ich kann den Ekel nicht verstehen, den unsere Kultur gegenüber totem Fleisch hat. Das ich mich schon damals in dieser Ansicht von allen anderen deutlich unterschieden habe war mir von Anfang an bewusst und so habe ich mit niemandem darüber gesprochen. Ich hatte angst man würde mich für krank erklären und mich von ihr trennen. Über die Jahre habe ich dann eine ganz besondere Beziehung zu ihr aufgebaut. Auch später, als die anderen Jungs sich ihre ersten Freundinnen gesucht und ihre Sexualität entdeckt haben, bin ich weiterhin in den Wald hinter unserem Dorf gegangen. Mit der Zeit änderten sich auch meine Bedürfnisse. Eines Tages habe ich damit angefangen mit neben ihrem Grad selbst zu befriedigen. Ein Ritual das ich so über zehn Jahre pflegte. Dann kam was ich zu Beginn nicht für möglich gehalten hatte. Die Beziehung fing an mich zu langweilen. Ich brauchte Abwechslung, eine Affäre um den Kick zu erneuern. Doch diese würde ich nicht im Internet, in Datingbörsen und auch nicht im Café an der Ecke finden.

Ich fand sie im Tod junger Frauen.

Anfangs stellte ich mich noch etwas ungeschickt an. Aber ich verbesserte mich, wurde geschickter und erlangte Übung.

Nachdem ich sie getötet hatte, schaffte ich sie in den Wald. Ich wollte vor meiner einzig wahren Liebe keine Geheimnisse haben, darum zeigte ich ihr jede Fremde mit der ich Spaß haben wollte. Anschließend begrub ich die Leichen und widmete mich wieder ihr - vermutlich aus Reue sie betrogen zu haben - bis mich erneut die Langeweile packte. So wie heute.

„Wo ist nur dieser verdammte Autoschlüssel?“

Abrupt reißt mich eine jugendliche Frauenstimme aus meinen Gedanken. Erst kann ich sie gar nicht richtig erkennen, doch als sie näher kommt weiß ich sie ist es. Heute bist du meine Auserwählte. Blond, jung, von bemerkenswert graziler Figur – soweit man das unter ihrer bis zum Kragen hochgezogenen Jacke erkennen kann. Offensichtlich ist sie in Eile und in ihrer Stimme liegt eine unübliche Dosis Wut.

Ich lasse sie noch ein paar Meter auf mich zukommen. Vor Aufregung pocht mein Herz und ich versuche meine Atmung zu kontrollieren, was mir nur schwerlich gelingt. Es ist bestimmt schon neun Monate her seit der Letzten. Ich stelle mir vor wie langsam die Farbe aus ihrem Gesicht schwindet und den Blick frei gibt auf ihre wahre Schönheit. Erregung durchfährt meinen ganzen Körper.

***

Ordnung war noch nie meine Stärke und auch meine Handtasche war da keine Ausnahme. Dieser bescheuerte Autoschlüssel will sich einfach nicht zeigen. Doch, das muss er sein! Jawohl, endlich habe ich ihn, noch ein paar Meter dann wird erstmal die Heizung eingeschaltet, diese Kälte hält ja kein Mensch aus.

Nur noch etwa fünfzehn Meter, zehn, neun, acht ... Meine Aufregung lässt sich kaum noch verbergen.
„Klingeling, klingeling, klingeling“, ein schrill kreischendes Klingeln reißt mich aus meiner Vorbereitung. Verdammte Scheisse ein Handy. Unwillkürlich ducke ich mich ein wenig und warte weiter ab.

„Klingeling, klingeling, klingeling.“ Auch das noch, wer will denn um diese Uhrzeit noch was von mir wissen? Entnervt krame ich mein zerkratztes Handy aus der Tasche, diesmal sogar auf den ersten Griff.

Unbekannte Nummer.

„Hallo? Wer ist denn da, ich hoffe es ist wichtig?“, fauche ich.
„Hey ich bin es, ich wollte ...“, lallt mir eine Männerstimme entgegen.
„Nichts willst du, du verdammtes Schwein. Und jetzt lass mich endgültig in Ruhe. Lieber würde ich sterben, als nur noch ein einziges Wort mit dir zu wechseln.“
Meine Stimme überschlägt sich beinahe, als ich ans Auto trete.
„Ich hab jetzt keine Zeit und keine Lust. Einen schrecklichen Abend noch du Arsch.“
Absolut entnervt steige ich ein, pfeffere das Handy auf den Beifahrersitz, starte den Motor und fahre los.
„Nie kann ich mal Glück haben, immer bin ich die Dumme“, denke ich noch so bei mir, als ich um die Ecke biege und meinen Heimweg über die große Kreuzung mit den orange blinkenden Ampeln fortsetze.

„Lieber würde ich sterben.“ lange denke ich über diesen Satz der jungen Frau nach und wie leichtsinnig sie ihn gebraucht hat. „Ach wenn sie doch nur wüsste, wie gerne ich ihr diesen Wunsch erfüllt hätte“, seufze ich vor mich hin, bevor auch ich meinen Weg nach Hause antrete. Heim zu meiner Frau, denn da stört mich niemand. Nicht einmal ein Handy.

 
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Anmerkungen:

Hallo allerseits, ich bin vor einigen Tagen auf diese Seite gestoßen und sie hat mich direkt in ihren Bann gezogen. Echt super was es hier alles zu lesen gibt! Mich kitzelt es schon lange selbst etwas zu schreiben und eure Seite hat mich ermutigt es auch einfach mal zu machen.

Von daher viel Spaß beim Lesen und immer her mit den Kritiken.

Mit freundlichsten Grüßen,
ZontableZz

 

Hallo Zontable!

Willkommen auf kg.de.

"Ein kleiner roter Flitzer, mein ganzer stolz, habe ich ihn mir doch von meinem ersten Feriengeld - sechs Wochen unaufhörliches Regaleinräumen in einem Supermarkt - gekauft" => Gib mir die Adresse des Supermarkts. Ich will auch 'nen kleinen, roten Flitzer. Und das für nur sechs Wochen Arbeit, Regale auffüllen!

Okay, dann will ich mal Kritik äußern. Nimm es mir nicht übel, aber der Text liest sich wie ein typischer Studententext. Da wird sprachlich viel gewollt, aber leider nicht erkannt, dass eine normale, weniger bemühte Sprache besser, ungezwungener wirkt und so de Leser viel eher erreicht.
=> „Ich hasse ihn, diesen widerwärtigen, aufgeblasenen, unhöflichen und ungehobelten Idioten."
In meinem Kopf fahren die Schimpfwörter Karussell.
=> Himmel, das nennst du Schimpfwörter? Wo bist du aufgewachsen? Unter lauter Nonnen?

Im Übrigen fehlen eine Menge Kommas. Wenn man lange Sätze liebt, muss man die Kommasetzung einigermaßen beherrschen.

Auch von den Perspektiven her willst du viel, zu viel, meiner Meinung nach. Es ist schon ziemlich schwierig, auf mehreren Zeitebenen zu arbeiten, aber dann auch noch mit verschiedenen Ich-Protagonisten? Da kann der Leser kaum folgen. Und Verwirrung erzeugt Frust.

Und am Ende passiert noch nichtmal was? Jetzt bin ich megaenttäuscht!

Ich hoffe, du nimmst mir meine offenen Worte nicht übel. Ich finde Texte mit derartigen Protagonisten immer reichlich unglaubwürdig. Der Protagonist ist also schon als Kind pervers, auf verfaulende, vergammelnde Leichen fixiert, aber niemand merkt irgendwas. Der Typ ist ein Serienkiller, der sogar seine Opfer mit nach Hause nimmt, aber niemand bekommt irgendetwas spitz, das läuft immer alles glatt, er macht sich nicht mal den kleinsten Gedanken? Er durchläuft nicht die üblichen Schuldphasen nach den Morden, immer alles cool? Naja, so stellt sich vermutlich der Durchschnittsbürger einen Serienmörder vor - aber mir ist das nicht genug, sorry.

Mein Ratschlag: Versuche es vom Stil her einfacher, stecke dafür deine Energie in Recherche. In diesem Fall in die Recherche der Serienmörder-Psyche.

Grüße
Chris

 

Hey, danke für deine Kritik. Und übel nehme ich sicher niemandem etwas :)
Nachdem ich mich mit dem Thema KG noch nie groß befasst habe bin ich eher froh wenn mir jemand seine ehrliche Meinung sagt, schließlich kann ich mich nur so verbessern.

Zu deiner Kritik:
Der "rote Flitzer" mag einen falschen Eindruck erwecken, da gebe ich dir recht. In der tat sollte es sich um ein "Erstlingsauto" handeln, wobei die Farbe für die Junge Dame das wichtigste darstellt.

Schimpfwörter sind das sicher keine, ich wollte da nicht direkt schreiben was ich dachte, aber nun weiß ich für die Zukunft: einfach mal machen!

Zu den Perspektiven: Ich denke nicht, dass es zu sehr durcheinander geht. Zumindest die Logik stimmt. Sollte im Grunde nachvollziehbar sein. Aber ok, kann man bestimmt entschärfen.

Es passiert nichts? Jap, das war eigentlich so gedacht. Sie geht nach Hause, ist jung und denkt sich: Das mieseste was dieser Abend mir bringt is ein Freund der mich verarscht. Was sie nicht weiß ist, dass gerade er mit seinem Anruf ihr das Leben rettet und sie ahnt nicht in welcher Gefahr sie eigentlich schwebt. Ok, mag langweilig sein, war einfach n Experiment am Schluss. Nächste mal gibts Dresche für die holde Jungfer :P

Zum Serienmörder: Er schafft die Leichen in seinem Wagen in den Wald. Bemerken muss das niemand. Er ist sogar stolz drauf, dass ihn noch niemand entlarvt hat. Inwieweit ihm jemand auf den schlichen ist habe ich ja nicht angedeutet. Kann ja gut sein, dass ein ganzes Rudel Polizisten ihm seit Jahren auf den Versen ist ;). Nun gut die Serienmörderpsyche hab ich nicht recherchiert. Er hat einfach als 12 jähriger eine Leiche gefunden und war so fasziniert, dass er nicht mehr von ihr abließ. Und anfangs war er ja nur insofern pervers, dass er sie schön findet. Alles andere entwickelt sich daraus ja erst. Meiner absicht nach ihn das damals "verändert" aber gut, werde ich mich dass nächste mal psychologisch belesen :)
Schuldphasen nach Morden? Hmm, ok mag sein, aber ich habe nicht immer in den Krimis die ich gelesen habe von Schuldgefühlen gelesen. Viele waren eben diese "alles cool" und immer auf der Suche nach was neuem. Aber das mag ja unterschiedlich sein.

Abschließend: Das der Sprachstil von mir gewollt ist, kann ich leider nicht bestätigen, das ich mir nicht sonderlich was dabei gedacht habe. das er dagegen gewollt klingt, das mag durchaus sein und gibt mir einen ansatzpunkt für neue geschichten.

Werde mal in mich gehen.

Danke dir aber nochmals für deine ehrliche und vor allem offene Kritik. Deswegen hab ich mich entschlossen hier zu posten, denn letztlich will ich mich ja verbessern und noch was lernen. Wäre ja beinahe unglaubwürdig beim ersten mal alles richtig zu machen =)

Grüße Zz.

P.S.: Bei deinem Nonnen Satz musste ich kurz schmunzeln, da ich tatsächlich 7 Jahre in einem kirchlich geführten Internat war. Aber die haben uns das schlechte Benehmen auch nicht abgewöhnt, daran liegts also wohl nicht ;)

Sehe grade noch Kommas. Da gebe ich zu habe ich mich wenig bemüht und auch nicht korrekturgelesen. Werd das auch zukünftig besser beachten. Is leider immer so ne sache zwischen können und wollen :-/

 

Habe die Geschichte komplett überarbeitet. Leider ist die Täterfigur immer noch nicht 100% logisch (das musste ich leider einsehen) aber wenn ich das auch noch geändert hätte, hätte ich direkt ne neue Geschichte schreiben können ;). So will ich lieber schauen wie weit ich diese noch verbessern kann.

Viel Spaß und auf Kritik hoffend, Zz.

P.S.: Den Titel dürfte ein lieber Mod bitte in "Der Park" umbenennen, da der alte Titel nicht mehr passt. Danke

 

Ich danke dir vielmals :)

Achja, hat evtl. jemand eine Idee wie man den Täter in seiner Erinnerung zum Täter werden lässt? Denn mit der Momentanen Situation bin ich immer noch nicht zufrieden, mir fehlt aber ehrlich gesagt ein wenig das Feingefühl ihm eine glaubwürdige Geschichte anzudichten die ihn in der Gegenwart so brutal werden lässt. Ich wollte eben versuchen nicht gleich die ganze Geschichte neu zu schreiben von daher, hat ja jemand ne Idee wie man das in der jetzigen noch grade biegen kann? Ich werd mir auch noch einmal n paar Gedanken machen.

Grüße Zz.

 

Hallo Zz!

Habe die Geschichte komplett überarbeitet. Leider ist die Täterfigur immer noch nicht 100% logisch

Du hast am Text einiges verbessert, aber leider auch den nekrophilen Täter eliminiert. Den fand ich interessanter, ebenso das Ende der Erstversion, das war nicht so abgegriffen und vorhersehbar. Mir gefiel der Gedanke nach der Story, ob und wie oft manch einer, ohne es je zu erfahren, solch ein Dusel gehabt hat.
Der nekrophile war schon recht glaubwürdig. Fehlten nur noch ein paar Feinheiten, bei denen ich dir gern geholfen hätte.

Ein paar Jahre später begann ich mein damaliges Versagen mit Gewalt zu kompensieren
Das scheint mir nicht plausibel. Ich würde sagen, das so jemand eher ein Helfersyndrom entwickelt, vielleicht Sanitäter wird oder sich in seiner Freizeit bei der Seelsorge engagiert oder ähnliches.
Ich kann da keinen Grund zu inneren Spannungen erkennen, die Wut auf junge Frauen auslösen könnten. Auch frage ich mich, mit Blick auf das (auslösende) Erlebnis mit seiner Freundin, welche Art von Erlösung er nach seinen Taten erfährt. Da liegt mMn der Knackpunkt.

Gruß

Asterix

 

Hallo Asterix und danke! Ich habe die andere Version noch vorliegen. Wäre mir eine Freunde wenn ich dazu noch einmal Hilfestellung bekommen könnte.

Wie wäre es wenn ich die alte Handlung nehme und daran noch einmal arbeite.

Was mich sehr freut ist die Tatsache, dass dir meine Handlung an sich zugesagt hat. Ich hatte zunächst Bedenken der nekrophile Täter käme etwas unglaubwürdig daher. Ich persönlich fand aber genau das das reizvolle.

Und grade in der Jugend wo man ja doch gerade in sexueller Hinsicht geprägt wird fand ich es spannend den Täter in seine eigene Welt abdriften zu lassen. Gerade heute wo sich schon die jüngsten Horrorfilme anschauen, warum sollte da nicht einer die Liebe zum Tod für sich entdecken. Zumal er es ja mehr wie sein persönliches Geheimnis sieht, das er wie einen Schatz hütet.

Insofern fand ich auch den Grund für seine Taten glaubhafter. Er hat seine "wahre" seine "erste" Liebe. Doch auch er erfährt Langeweile und sucht nach Affären. Und die findet er auch, nur eben auf eine andere Art.

Erfreut war ich auch, dass dir das Ende aufgefallen ist :)
Gerade da war ich eigentlich besonders stolz drauf, weil eigentlich die ganze Handlung auf eines hindeutet: den Tod des Mädchens. Doch sie wird gerettet durch den Anruf ihres "verhasste" Ex-Freundes ohne sich der wahren Gefahr bewusst zu sein.

Nachdem ich jetzt aber nicht wieder die gesamt Story raus kopieren will, wie soll ich es am besten machen? Oben eine zweite Version hinzufügen? Ein neues Thema öffnen? Ich würde nämlich gerne an der ersten Version weiterarbeiten.

Grüße Zz.

P.S.: Abgesehen von dem Konflikt bei der Motivation des Täters in der aktuellen Version, hat sie die Korrektur positiv auf die Geschichte ausgewirkt? Ich habe versucht die all zu geschwollenen Phrasen rauszunehmen und dem ganzen ein wenig mehr "Natürlichkeit" zu verleihen.

P.P.S.: So jetzt überarbeite ich erstmal die erste Version und schaffe mir eine Arbeitsgrundlage ;). Is ja außerdem eine gute Übung einer Geschichte auch verschiedene Handlungsmöglichkeiten aufzudrücken und zu experimantieren.

 

Servus!

Also, die Idee hinter der Figur finde ich schon sehr interessant! Was mich aber an Deiner Geschichte stört, ist dieses zwei Perspektiven Ding, weil das Mädel, dass spätere Opfer, völlig uninteressant ist. Das, was man da erfährt bringt die Story nicht wirklich vorran, sondern hat so ein bisschen Füllwerkcharakter, ohne das jetzt allzu negativ bewerten zu wollen. Ich habe früher genau den gleichen Fehler gemacht, aber ich habe ihn erkannt:D! Besser, aber auch ungleich schwerer, wäre es, wenn Du konsequent bei dem Täter bleiben würdest. Das ist bei diesen Psychoknackjungs natürlich keine leichte Aufgabe, aber interessanter wäre es auf jeden Fall. So, wie Du ihn hier darstellst, wirkt er eher wie einer wie dieser Ich bin schon immer auf einem anderen Planten unterwegs gewesen, und finde es geil, nicht mehr zurückzukommen-Typen, die man nur schwer abnimmt.

Gruß,
Satyricon

 

Stimmt schon. In dieser Variante definitiv zutreffend. Das verzwickte ist, in der ersten Version (ich werde sie jetzt einfach mal oben unten anhängen zum Vergleich) braucht man die junge Frau schon um auf den Schluss zu kommen. In der jetzigen Version 2 ist eigentlich nur der Schreibstil von mir verbessert worden (natürlichere Sprache, kürzere Sätze, weniger geschwollen), dafür haben die Charaktere gelitten. Ich habe das ganze jetzt verbunden. Schreibstil Variante 2 mit Story Variante 1.

Einerseits der Täter im Park. Lauernd auf sein Opfer (welches er zufällig wählt).

Andererseits eine junge Frau mit schrecklich banalen Problemen. Ein Freund der sie im Suff betrügt. Aber in dem Moment gibt es für sie nichts schlimmeres auf dieser Welt. Und tatsächlich wird aus ihrer Sicht dieser Schein gewahrt. Denn vermutlich wird sie nie erfahren wie nahe sie an einer wirklichen Katastrophe vorbeigeschlittert ist. Und im endeffekt hat ihr ach so bescheidener Freund ihr indirekt das Leben gerettet und sie wird ihm dennoch nie dafür danken, weil sie es nicht weiß ;)

Um diese zwei Welten auf einen Nenner zu bringen finde ich es doch ganz interessant auch ein wenig von ihr zu erfahren.

Und ich weiß ja nicht ob es auffällt, aber ich habe aus diesem Grund auch keinen Ort, Namen oder sonstiges genannt. Sie soll nur "irgendein" Mädchen sein.

Nachdem ich jetzt oben die erste Version angehängt habe wäre ich furchtbar dankbar wenn ich Tipps bekommen könnte wie ich die Psyche des Täters glaubhafter hinbekommen.

 

Na!

Öh, ich glaube, dass ist jetzt nicht so gut gelaufen, weil das so Werkstattmässig rüberkommt. Ob das so erwünscht ist, weiß ich nicht, aber Neuleser dürften Fragezeichen in Gesicht haben, wenn sie das sehen.

Andererseits eine junge Frau mit schrecklich banalen Problemen. Ein Freund der sie im Suff betrügt. Aber in dem Moment gibt es für sie nichts schlimmeres auf dieser Welt. Und tatsächlich wird aus ihrer Sicht dieser Schein gewahrt. Denn vermutlich wird sie nie erfahren wie nahe sie an einer wirklichen Katastrophe vorbeigeschlittert ist. Und im endeffekt hat ihr ach so bescheidener Freund ihr indirekt das Leben gerettet und sie wird ihm dennoch nie dafür danken, weil sie es nicht weiß

Ja, den Gedanken dahinter verstehe ich schon. Nur interessant wird es dadurch nicht. Banaltäten sind nie interessant, es sein denn, man macht sie interessant;).

Nachdem ich jetzt oben die erste Version angehängt habe wäre ich furchtbar dankbar wenn ich Tipps bekommen könnte wie ich die Psyche des Täters glaubhafter hinbekommen.

Da kann Du Dir nur selbst helfen, fürchte ich, indem Du Recherche machst. Das ist wahrlich kein Zuckerschlecken, aber gründliche Recherche kann Wunder wirken!

Gruß,
Satyricon

 

Das mit der Recherche war mir klar, nur ich dachte eher an Stellen im Text die offensichtliche Lücken in der Täterpsyche aufweisen, die ich dann durch meine Recherche flicken kann ;). Ich selbst kann das hier nur schwer einschätzen, da es mein erster psychisch kranker Serientäter ist.

Und ich denke um dem ganzen hin und her ein Ende zu bereiten werde ich die Ursprungshandlung beibehalten, schließlich war das der Grund warum ich die Geschichte geschrieben habe. Sollte doch jemanden interessieren (was ich bezweifle :P) was in V2 passiert dem schicke ich gerne ne PN.

MfG Zz.

 

Hallo Zz!

Ein paar Gedanken zum Tatmotiv.

Es gibt unterschiedlichen Theorien darüber, wie diese sexuelle Prägung entsteht. Wahrscheinlich ein unseliges Zusammentreffen von Veranlagung und einem prägendes Erlebnis; besonders in der Phase der sexuellen Orientierung, die eh mit obskuren Phantasien bebildert ist.

Veranlagung: Bestimmt hat dein Prot seit jeher eine Vorliebe für schlechte Gerüche gehabt; so etwas gibt es. Darum faszinierend für ihn der Leichengeruch, bei seinen späteren Besuchen. Das würd ich auf jeden Fall noch einbauen. (Verwesung kann man nicht riechen, nur die Fäulnis!)

Prägendes Erlebnis: Er findet die nackte Leiche einer jungen, schönen und augenscheinlich unverletzten Frau.
Er kann an ihr seine sexuellen Phantasien verwirklichen, unbeobachtet und ohne auf Widerstand zu stoßen, was seiner, dem alter entsprechenden, Unsicherheit und Schamhaftigkeit entgegen kommt. Vielleicht geht es ja außerdem noch um die Beziehung zu seiner Mutter, die er sehr verehrt, die aber sein (kindliches) Kuschelbedürfnis nicht erwidert … aber das lassen wir besser beiseite; auch das würde zu weit führen und im Geschichten-Text sowieso. Da muss man solche Dinge nicht immer bis ins Detail erklären.

Wichtig ist nur, das man als Autor, sozusagen im Hintergrund, von den Dingen weiß, um seinen Prot nicht von einer Absurdität in die nächste stolpern zu lasen. Völlig unglaubwürdig wäre es z.B. -auf Grund seines Verhaltens bei seinem ersten Leichenfund - wenn dein Prot sich zu der Sorte Täter entwickelt, welche die Leichen aufschlitzten und dann auf die freiliegenden Gedärme wichsen.

Das dein Prot neben der Leiche zunächst „nur“ masturbiert, ist sehr wahrscheinlich und die meisten nekrophilen Täter bleiben auch später bei dieser Vorgehensweise.

Um sich Leichen zu beschaffen, töten sie Frauen, meist Prostituierte, um ihren Leichnam an Ort und Stelle zur Befriedigung ihrer Lustphantasien zu benutzen. Bei deinem Prot würd ich, sozusagen zusätzlich, auf der Geruchs-Schiene bleiben. Er transportiert die Tote zu einem Versteck, Hütte, Kellerraum, und seine „Freude“ steigert sich proportional zur Geruchsentwicklung. Er kostet sie aus bis auf die Knochen! (Wenn jetzt niemand mehr mit mir spricht, kann ich das verstehen :D )

Na ja, alles laienhaft, aber ich denke, es genügt um einen glaubwürden Täter zu präsentieren.

Wie du mit den anderen Kritikpunkten umgehst, musst du selbst wissen. Z.B. das Ende (Version eins) find ich gut, aber das ist nur eine, nur meine Meinung.

Viel Spaß hier!

Asterix

 

Hey das mit dem Geruch ist eine gute Sache!

Aber ich sehe mich doch bestätigt, da mein Prot sich nicht anfangs neben der Leiche befriedigt und anschließend plötzlich zum Därmeschnetzelnden Monster wird.

Nach wie vor will er die Leiche, nimmt sie mit, lässt sich Zeit.

Von daher nach deiner Ansicht ja recht gut getroffen. Unter diesem Gesichtspunkt könnte ich mir vorstellen die Geschichte mit Inhalt zu "füllen" an denen es in dieses Schema passt. z.B. die Geruchsidee (hab mich auch schlau gemacht und tatsächlich gibt es Menschen die auf den Geruch anspringen) ist fein. Eine andere Sache wäre das mit der vergänglichkeit etc. aber ich denke mein Täter findet eher die Fäulnis aufregend - erregend.

Und danke für die positive Kritik zum Ende, da habe ich mich besonders gefreut! schön wenn ein Ende so wirkt wie es soll :)

Gruß Zz.

 

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