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Der Schatz auf dem Dachboden
Der „Schatz“ auf dem Dachboden
Hallo ich bin Max und möchte euch eine Geschichte erzählen.
Es war ein regnerischer Tag im September. Ich und mein Freund Markus saßen in meinem Zimmer und überlegten was wir tun könnten, denn wegen des Regens hatte uns meine Mutter verboten nach draußen zu gehen. Lange fiel uns nichts ein. Erst nachdem meine Mutter hereingeschaut hatte, um uns zu sagen, dass sie noch schnell einkaufen fahren musste, kam mir eine Idee. „Jetzt wo meine Mutter weg ist können wir auf den Dachboden gehen“, sagte ich zu Markus. Der war natürlich sofort Feuer und Flamme da wir uns schon oft dort oben umsehen wollten, meine Mutter es aber nie erlaubt hatte.
Der Dachboden war nur über eine Tür in der Decke zu erreichen, die für uns natürlich unerreichbar war. Da wir gerade keine Leiter zur Hand hatten, half ich Markus mit einer Räuberleiter nach oben, so dass er die Türe nach unten ziehen konnte. Jetzt war endlich der ersehnte Weg zum Dachboden frei. Ich stieg zuerst einige Stufen nach oben, kehrte dann allerdings um und holte die Taschenlampe aus meinem Zimmer, da mir einfiel, dass die Lampe auf dem Dachboden schon seit einigen Monaten kaputt war.
Nachdem ich über die Tritte nach oben gestiegen war folgte mir Markus.
Nun standen wir beide im kleinen Raum, unter dem Schrägdach unseres Hauses. Zuerst sahen wir in der Dunkelheit gar nichts, denn es gab kein Fenster. Ich leuchtete dann mit der Taschenlampe etwas umher, so dass wir etwas erkennen konnten. Als erstes sah ich nur einige Kartons mit altem Spielzeug, auf die sich bereits viele Spinnenweben gelegt hatten. Als wir weiter nach hinten gingen mussten wir uns bereits ducken, denn der Raum wurde immer kleiner. Ganz hinten in der Ecke sah ich eine alte, eiserne Truhe stehen, welche einmal meinem Opa gehört hatte. Ich rief Markus, der sich einige meiner alten Spielsachen anschaute, zu: „Komm mal her. Ich hab etwas Tolles gefunden!“ Markus verstand erst nicht, was an dieser alten, verstaubten Truhe so besonders sein sollte, also erklärte ich ihm, dass diese Truhe einmal meinen verstorbenen Opa gehört hatte und in ihr seine ganzen alten Sachen sind. Ich wollte die Truhe natürlich gleich öffnen, doch das verrostete Schloss klemmte.
Mit vereinten Kräften schafften wir es dann doch den schweren Deckel der Truhe zu öffnen.
Zuerst kamen Opas Brille, seine Lupe und einige anderen alte Sachen zum Vorschein. Doch plötzlich hielt ich das alte Märchenbuch von Opa in meinen Händen. Vor Freude habe ich laut gerufen: „Ich habe einen Schatz gefunden, einen Schatz!“ Ich wollte gerade vor Freude in die Luft springen, als mir einfiel, dass ich mir dabei wohl eine große Beule holen würde. Markus schaute mich entgeistert an und meinte: „Ein Schatz, hast du Fieber, ich sehe nur ein altes Buch“. „Ein Altes Buch“, meinte ich geschockt, „aus diese Buch hat mir mein Großvater immer Märchen vorgelesen, als ich klein war.“
Plötzlich hörten wir Geräusche von unten. „Schnell!“, flüsterte Markus, „deine Mutter kommt zurück“. Ich klappte schnell den Deckel der Truhe wieder zu, wir rannten die Treppe nach unten und schlossen so schnell wir konnten die Klappe in der Decke. Zum Glück hatte ich das Märchenbuch noch mit nach unten nehmen können. Als wir in mein Zimmer gerannt waren und ich das Buch unter einigen Zeitschriften versteckt hatte, so dass es meine Mutter nicht finden konnte ging auch schon die Tür auf. Meine Mutter schaute herein und fragte:
„Na, alles klar“. Schnell sagten wir beide: „Ja.“ und versuchten dabei so unschuldig wie möglich zu blicken. Als meine Mutter das Zimmer verlassen hatte, sah ich dass man das Buch noch unter den Zeitschriften vorstehen sah. Ich meinte: „Hoffentlich hat meine Mutter das Buch nicht gesehen. “Markus sagte darauf. „Quatsch, sonst hätte sie ja was gesagt. “Da konnte ich ihm natürlich nur recht gegen.
Später als Markus gegangen war, kam meine Mutter in mein Zimmer und meinte mit Blick auf die Zeitschriften: „Eigentlich könnte ich dir heute Abend mal wieder etwas vorlesen, wie es Opa früher immer gemacht hat.“ Ich war mir sicher, sie hatte das Buch gesehen, doch sie hatte nie deswegen geschimpft.
Das Buch hielt ich wie einen echten Schatz immer versteckt, manchmal aber blätterte ich darin, dachte dabei an Opa und meine Mutter, der ich wirklich dankbar war, dass sie nicht geschimpft hatte.